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Lehren und Lernen evaluieren

Mittwoch, 07.03.2018, #lehren

Überarbeitung des Fragebogens zur studentischen Evaluierung von Lehrveranstaltungen: Im Sommersemester 2018 wird wieder getestet

Laut Universitätsgesetzt 2002 ist jede Universität angehalten, die Leistungen aller Mitarbeitenden – so auch in der Lehre – regelmäßig zu evaluieren. Näher definiert wird das genaue Prozedere in der Satzung der Universität Graz bzw. einer Betriebsvereinbarung.  Der rechtliche Rahmen ist also klar – nicht ganz so einfach aber ist die Umsetzung im Lehralltag.

GEKo – der Abschied naht
Seit dem WS 2008/09 wird an der Universität Graz ein Fragebogen eingesetzt, der unter wissenschaftlicher Leitung entwickelt wurde und im Sinne des Bologna-Prozesses eine studentische Einschätzung von Lernzielerreichung und Kompetenzerwerb verfolgt. Mit dem sogenannten GEKo, dem Grazer Evaluationsmodell des Kompetenzerwerbs, wurde ein Evaluierungsfragebogen geschaffen, der im letzten Jahrzehnt für zahlreiche Hochschulen im deutschsprachigen Raum als Vorlage für ihre Lehrveranstaltungsevaluierung diente. Doch an der Universität Graz werden sowohl das Instrument wie auch die Umsetzung in UNIGRAZonline mittlerweile von vielen Lehrenden wie auch Studierenden kritisch gesehen. Deshalb wurde 2015 vom Vizerektor für Studium und Lehre die Arbeitsgruppe „Instrumentebaukasten neu“ ins Leben gerufen, die mit Unterstützung der Abteilung Lehr- und Studienservices (LSS) unter anderem das Instrument zur Evaluierung von Lehrveranstaltungen überarbeitet.  

Hohe Anforderungen an das Neu
Mit dem Rektoratsauftrag zur Überarbeitung des Fragebogens haben AG und LSS keine leichte Aufgabe, schließlich sind hohe Anforderungen mit dem Instrument zur LV-Evaluierung verbunden. Es soll die Bedürfnisse aller involvierten Stakeholder-Gruppen möglichst gut befriedigen – doch diese sind teilweise nur schwer miteinander vereinbar. Für die Studierenden geht es darum, sowohl ihre positiven als auch negativen Wahrnehmungen zu teilen und ernst genommen zu werden. Lehrende sollen hilfreiche Schlüsse für zukünftige Lehrveranstaltungen aus den Evaluierungsergebnissen ziehen können. Für EntscheidungsträgerInnen sollen die Ergebnisse Auskunft über die studentische Sicht auf die didaktischen Fähigkeiten und Lehrmethoden der Lehrenden liefern und eine karrierebezogene Entscheidungsgrundlage darstellen.

Gleichzeitig machen Erkenntnisse aus der Pädagogik und Hochschulforschung darauf aufmerksam, dass Lehre und Lehrveranstaltungen sehr komplexe Settings sind. Dem Lehrerfolg liegt etwa laut Rindermann (2001) ein multidimensionales Bedingungsmodell zugrunde, das Studierende (Vorwissen, Fähigkeiten, Interesse, Arbeitshaltung etc.), Lehrende (fachliche, didaktische, soziale und motivationale Kompetenzen) und Rahmenbedingungen (Thema, Veranstaltungstyp etc.) umfasst. Dementsprechend setzt sich auch der Fragebogen, der im letzten Jahr als Weiterentwicklung des GEKo formuliert wurde, aus Items zur Lehrperson, den Studierenden selbst sowie den Rahmenbedingungen zusammen. Mit der Hoffnung, den hohen Anforderungen möglichst gerecht zu werden und gleichzeitig kurz und universitätsweit einsetzbar zu sein, wird dieser Fragebogen nun im Sommersemester 2018 einer weiteren Testung unterzogen. Sollten Sie Interesse haben und sich freiwillig mit einer oder mehreren Lehrveranstaltung an der Testung beteiligen wollen, kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.

Erweiterung der Perspektiven
Es gibt zahlreiche Fragen, für deren Reflexion und Diskussion es im stressigen Universitätsalltag wenig Zeit und Raum gibt, die jedoch alle in der Lehre Tätigen beschäftigen. Was macht eine gute Lehrveranstaltung und erfolgreiches Lernen aus? Wann, vom wem und wie kann darüber ein Urteil abgegeben werden? Da Lehr-/Lernqualität von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, ist es unablässig, die von Studierenden im Zuge einer Lehrveranstaltungsevaluierung geteilte Perspektive um weitere zu ergänzen. In erster Linie wäre das die Sicht der Lehrperson im Sinne einer Selbstreflexion und Reflexion der studentischen Rückmeldungen, die beispielsweise in einem Lehrportfolio dargelegt werden kann. Auch KollegInnen oder Personen mit Expertise liefern gute und hilfreiche Hinweise, wenn man sie etwa im Rahmen einer kollegialen Hospitation um ihre Wahrnehmungen und Eindrücke bittet. Institutionalisierte Austausch- und Diskussionsformate, wie beispielsweise High Noon, schaffen an der Universität einen Raum für lehrebezogene Themen und tragen insgesamt zu einem Klima bei, in dem sich Lehrende aus anderen Gründen wie der bevorstehenden Studienplatzfinanzierung mit dem Vorankommen der Studierenden beschäftigen.

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