Eutrophierung

Algenblüte Nordsee 2012 (Foto: Sabine Billerbeck)

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “gut nährend”. Verwendet wird er im Bereich der Ökologie und in der Küstenforschung wird er benutzt, wenn es um den Nährstoffeintrag in Gewässer geht. Eutrophierung ist also kein Zustand eines Gewässers, sondern ein Prozess mit einer übermäßigen Zufuhr an Nährstoffen. Das sind in erster Linie Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, die aus Landwirtschaft, Verkehr und kommunalen Abwässern stammen. Die Ableitung erfolgt in die Flüsse, die diese Nährstoffe wiederum ins Meer transportieren. Im engeren Sinne wird unter Eutrophierung nur die vom Menschen verursachte Erhöhung des Nährstoffangebotes in Gewässern verstanden.

In einem gesunden Ökosystem können diese Nährstoff- und Kohlenstoffeinträge bis zu einem gewissen Grad durch eine Vielfalt an mikrobiologischen und biogeochemischen Prozessen in Flüssen und Flussmündungen zurückgehalten werden. Andererseits können nährstoffreiche „Altlasten“ aus dem Fluss- und Meeresboden wieder ins Wasser gelangen und so erneut zur Eutrophierung beitragen. Welcher dieser Prozesse überwiegt, ist gerade in dynamischen Gebieten wie den Fluss-Meer Übergangsbereichen schwer vorherzusagen. Umso wichtiger ist die Untersuchung, welche natürlichen Prozesse und Kreisläufe im Wasser und in den Sedimenten auf die Nährstoffkonzentrationen wirken, und wie sich der Einfluss des Menschen darauf auswirkt.

Diese Prozesse rund um Eutrophierung werden im Institut für Küstenforschung in der Abteilung Aquatische Nährstoffkreisläufe intensiv beleuchtet.

Deutlich sichtbar ist so ein übermäßig erhöhter Nährstoffeintrag an der Algenblüte im Meer, die durch eine plötzliche, massenhafte Vermehrung von Algen oder Cyanobakterien (Blaualgen) gekennzeichnet ist. Selbst aus dem All ist eine massive Algenblüte erkennbar, wie dieses Satellitenbild der ESA von der Ostsee im Juli 2010 zeigt.

© ESA, CC BY-SA 3.0 IGO, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/igo/

Leser:innenkommentare (1)

  1. Neues Schlaglicht in coastMap

    […] von Nährstoffen an der Küste. Wir hatten diesen Begriff des Nährstoffeintrags schon hier im Blog kurz erwähnt, die umfassende Erklärung gibt es nun auf dem coastMap Portal. Wovon die […]

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel