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Archive for 10. März 2019

Anflug auf das Pantanal

Auf dem Weg auf die Fazenda Santa Clara im Pantanal trafen wir bei Aquidauana auf vier Tübinger. Gisele Lenz vom Brasilien-Zentrum, ihr Mann Luciano und ihre beiden Kinder.

Ankunft bei der Fazenda Santa Clara im Pantanal nach einer über 30-stündigen Busreise.

Brutão fährt uns immer noch sicher durchs Pantanal.

Tapir Spektakel auf dem Weg zum Camp:

Unser Camp im Pantanal …

… mit angrenzendem Tümpel

„Obsession for Men“ von Calvin Klein soll wie immer Groß- und Kleinkatzen vor die Fotofallen locken.

Bei Sonnenuntergang fliegen Hunderte von Papageien zu Ihrem Schlafplatz.

Freilandunterricht während der Exkursion, mit Vorträgen über Blatthühnchen, Brüllaffen, Riesenotter, Kolumbien und Peru.

Aus der Genipapo-Frucht (Genipa americana) lässt sich ein blauer Farbstoff gewinnen. Hier für: „Alles Schlampen außer Mutti“

Gordo und Pedro erlegten aus dem fahrenden Auto heraus ein verwildertes Hausschwein für uns, um dem Reis und Bohnen-Menü eine willkommene Abwechslung zu bieten.

Südlicher Tamandua (Tamandua tetradactyla) im Camp.

Bootsfahrt auf dem Rio Abobral:

Die zu den Kranichvögeln gehörende und selten zu beobachtende Zwergbinsenralle (Heliornis fulica).

Eine acht-köpfige Riesenotterfamilie führte vor unserem Boot ein außergewöhnliches Spektakel auf:

Bei einer nächtlichen Bootsfahrt auf dem Rio Abobral bekamen wir den tagsüber sehr scheuen Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius) mehrfach zu Gesicht

Blauscheiteltrogon (Trogon curucui)                                             

Rotbrustfischer (Megaceryle torquata)

Ein Pärchen Schwarzer Brüllaffen (Alouatta caraya).

Großschnabel-Seeschwalbe (Phaetusa simplex) (Gruß an Erich Weber)

Wir konnten auch den Großen Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) erspähen. Hier macht der Ameisenbär das, was ein Ameisenbär eben so macht: sich Ameisen einverleiben:

Gegen Ende der ersten Exkursion erreichten wir schließlich am 4. März nach über 30 Stunden Busfahrt das berühmt-berüchtigte Pantanal. Aufgrund der erwarteten gewaltigen Moskitodichte wurde diesem Highlight mit gemischten Gefühlen entgegengesehen.

Zur Eingewöhnung verbrachten wir eine Nacht im Hängemattenlager der Fazenda Santa Clara, wo wir abends sogleich Kaimane fütterten. Am nächsten Morgen brachte uns der Brutão, nachdem wir uns an der letzten Bar noch mit einem kühlen Guaraná gestärkt hatten, zu unserem zukünftigen Camp. Dieses war bei unserer Ankunft ein unscheinbares Acuri-Palmenwäldchen, in dem wir beim Zelte aufbauen einer Bothrops begegneten. Doch schon nach kurzer Zeit war es ein gemütliches Zuhause mit Grill, Bar, Umkleideplane, Zahnputzecke, Hängematten und Zelten. In unserem „WC“ ließ sich sogar ein Südlicher Tamandua (Tamandua tetradactyla) blicken.

Der vorm Camp gelegene Tümpel sah für manche am ersten Tag eventuell noch etwas abstoßend aus, doch im Laufe der Woche wuschen wir uns alle, wie Rainer es prophezeit hatte, mehrfach darin direkt neben den Kaimanen. Eine von uns sah zwar auch bei der größten Hitze und Anstrengung noch fresh aus, aber viele anderen hatten das Gefühl, ihr Körper könnte bei der Hitze in einen flüssigen Aggregatszustand übergehen.

Tagsüber machten wir vormittags und nachmittags Touren durchs nahe gelegene Gelände, bei denen wir beispielsweise Wasserbüffel, Nasenbären, Ameisenbären, Pantanal-Hirsche, Wasserschweine, Savannah Hawks, Jabirus, Rosa Löffler, Snail Kites, Monk Parakeets und viele weitere spannende Tiere sahen. Die Mittage verbrachten wir im Camp und hörten Vorträge über Blatthühnchen, Brüllaffen, Riesenotter, Kolumbien und Peru. An den letzten beiden Nachmittagen lernten wir etwas Praktisches fürs Leben: Angeln. Bis zum Hals im Wasser stehend warfen wir unsere Köder aus und testeten, wie sehr Piranhas wirklich Blutgeruch mögen. Auch wenn wir nur zwei Piranhas und einige andere Fische (Traira, Hoplia) fingen, reichte es für das Abendessen. Ergänzend zu unserem Fang gab es am letzten Abend auch noch frisch erlegtes verwildertes Hausschwein. Die Abende ließen wir danach beim Betrachten des Sonnenuntergangs samt der heimfliegenden Papageien und des atemberaubenden Sternenhimmels ausklingen.

Während unseres Aufenthalts im Pantanal musste zum Glück niemand ins Krankenhaus gebracht werden. Allerdings gelangte ein schwarzer Skorpion als blinder Passagier auf einer Badehose in unseren Tümpel und stach – bevor auch er baden ging – zu und einige von uns hätten, auch wenn dieses Jahr angeblich nur wenige Moskitos um uns herumschwirrten, pünktlich zum Karneval als Sams durchgehen können, da wir teilweise trotz der Moskitonetze und Abwehrspray nicht verschont blieben.

Die Zeit ging überraschend schnell vorbei und so fuhren wir am 9. März schließlich wieder zurück ins Hängemattenlager. Am selben Abend bot sich uns auf der Bootsfahrt auf dem Rio Abobral ein einmaliger Anblick: 8 Riesenotter tummelten sich direkt vor uns im Wasser und auch eine seltene Zwergbinsenralle, ein Blauscheiteltrogon, Rotbrustfischer, Großschnabel-Seeschwalben, ein Kahnschnabel sowie Brüllaffen zeigten sich.

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