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Tschechoslowakischen Wolfshund Rasseportrait

Tschechoslowakischer Wolfshund

Inhalt

Geht da gerade jemand mit einem Wolf spazieren? Das ist meist der erste Eindruck, wenn man einem Tschechoslowakischen Wolfshund begegnet – denn sein äußeres Erscheinungsbild ist dem Wolf auf den ersten Blick sehr ähnlich. Im Schweizer Kanton Tessin gilt er als Listenhund und in Norwegen ist er gänzlich verboten. Aber er kann ein treuer und vertrauensvoller Lebensgefährte sein.

Buddy & Bello - Sebastian Gruner - Tschechoslowakischer Wolfshund

In unserem Buddy & Bello Rasseportrait sprechen wir mit Züchter Sebastian Gruner über alles wissenswerte über den Tschechoslowakischen Wolfshund.

Tschechoslowakischer Wolfshund auf einen Blick

Ein Tschechoslowakischer Wolfshund Rüde hat eine Widerristhöhe von mindestens 65 cm – die Hündin mindestens 60 cm.  Er kann zwischen 26 und 45 kg wiegen, wobei eine Hündin eher um die 20 bis 30 kg wiegt. Diese Zahlen beziehen sich auf den deutschen Rassestandard – es kann aber natürlich auch Abweichungen geben.

Er zeichnet sich durch sein wolfsähnliches Äußeres aus und wirkt sehr groß im Vergleich zu anderen Hunden. Er hat ein eher kurzes Fell, welches dicht am Körper anliegt. Für den Winter ist er durch seine mächtige Unterwolle bestens gerüstet. Das Fell ist grau-weiß-meliert, manchmal auch gelb- bis silbergrau. Sein Gesicht weist charakteristisch meist eine helle Maske auf.

Der Tschechoslowakische Wolfshund ist eine noch sehr junge Hunderasse, die erst 1955 in der damaligen Tschechoslowakei entstand.  Ziel war es, Hunde zu züchten, die perfekt an die vorherrschenden Witterungen in den Höhenlagen der Grenzgebiete angepasst sind. Also wurde ein Karpatenwolf mit einem Deutschen Schäferhund verpaart. Durch die Kreuzung konnten die robusten körperlichen Eigenschaften des Karpatenwolfes, mit der Erziehbarkeit des deutschen Schäferhundes kombiniert werden. Allerdings blieb besonders zu Beginn die natürliche Scheue und der Fluchtinstinkt, sowie ein aggressives Verhalten im Falle der Verteidigung. Mit der Zeit und weiteren Generationen wurde der Tschechoslowakische Wolfshund dann sozialisiert. Seit 1982 gibt es die Rasse Tschechoslowakischer Wolfshund, die 1999 durch die FCI anerkannt wurde.

Das Wesen des Tschechoslowakischen Wolfshundes ist geprägt durch seine Entstehungsgeschichte. Er kann sich seinem Halter mit guter Führung sehr gut unterordnen und ist zudem ein toller Wachhund.  Fremden gegenüber zeigt er sich zunächst scheu und skeptisch. Wenn man eine Bindung zu dem Vierbeiner aufgebaut hat, dann ist er allerdings unglaublich treu. Neben diesen Eigenschaften ist er außerdem sehr aktiv und möchte sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden.

Der Tschechoslowakische Wolfshund wird rund 14-15 Jahre alt. Der Rekord liegt bei rund 21 Jahren.

Eigenschaften des Tschechoslowakischen Wolfshundes

Tschechoslowakischer Wolfshund geht eine Treppe runter

Gesundheit

Der Tschechoslowakische Wolfshund ist sehr robust. Es gab durch Inzucht in seiner Geschichte einige chronische Erbkrankheiten. Hierbei handelte es sich meist um Augenprobleme, Ellenbogen- oder Hüftdysplasie, die mittlerweile aber von vielen Züchtern herausgezüchtet wurden. Dennoch gibt es zwei genetische Erbkrankheiten, die besonders beim Tschechoslowakischen Wolfshund auftreten: Die „Degenerative Myelopathie“, also die Lähmung der Hinterläufe, sowie den „Hypophysären Zwergwuchs“, wo Welpen durch fehlende Wachstumshormone mit Organproblemen und einer kürzeren Lebenserwartung auf die Welt kommen. Allerdings gibt es seit wenigen Jahren frühe Tests, weshalb beide Krankheiten auf dem Rückzug sind.

Erziehung von Welpen und Junghunden

Wie viele andere Hunde benötigt auch ein Tschechoslowakischer Wolfshund Welpe bzw. Junghund vor allem Konsequenz. Schnell durchschaut er die Rangordnung in Familien und sucht sich sonst selbst seinen Platz im Rudel. Wichtig für das Zusammenleben im Rudel ist daher die konkrete Zuweisung seines Platzes in der Rangordnung. Einen jungen Wolfshund konfrontiert man außerdem mit möglichst vielen alltäglichen Dingen, um ihn gut zu sozialisieren. „Erwachsen“ sind Tschechoslowakische Wolfshunde erst mit drei Jahren. Durch viel gemeinsame Zeit kann sich zwischen Mensch und Hund eine einzigartige Partnerschaft aufbauen, die durch Erlebnisse und Abenteuer positiv geprägt wird und ein tiefes Vertrauensverhältnis schafft.

Haltung

Einen Tschechoslowakischen Wolfshund kann man durchaus auch in der Stadt halten, jedoch ist es hierbei wichtig, dass man dem Hund hinsichtlich all seiner Bedürfnisse auch gerecht werden kann. Heißt: so oft wie möglich raus in die Natur, ein gutes Training für verschiedene „Stadt-Situationen“ sowie die unter Auslastung angesprochene Kopfarbeit. An sich spricht nichts gegen eine Haltung in der Wohnung und ein Garten ist eher ein Vorteil als ein Muss. In einer Wohnung muss das “allein sein” verstärkt geübt werden. Denn wenn dies nicht trainiert wird, kann es durchaus passieren, dass einige Hunde in Trennungssituationen laut und langanhaltend heulen – was in Wohnungen dann zu Unmut bei den Nachbarn führen kann. Im Haus mit Garten sollte dieser ausbruchsicher sein, denn ein zwei Meter Zaun ist  keine Hürde für ihn.

Auslastung

Den Tschechoslowakischen Wolfshund bekommt man körperlich kaum ausgelastet, da er sich unglaublich schnell erholt. Jeden Tag mit ihm Laufen oder Fahrrad zu fahren ist keine gute Idee, da dies seine Kondition nur weiter erhöht. Dies liegt unter anderem an seinem Wolfstrab, welcher enorm energieeffizient ist. Er eignet sich daher gut als Arbeits- oder Rettungshund. 

Dadurch dass man ihn körperlich nur bedingt auslasten kann, ist die Kopfarbeit umso wichtiger. Gut geeignet sind Fährten- und Suchaufgaben, wie z.B. Mantrailing. Auch Nasenarbeit und Intelligenzspiele sorgen für Spaß beim Tschechoslowakischen Wolfshund.

Auf jeden Fall sollte der Halter sich immer wieder etwas spannendes für den Vierbeiner überlegen, denn er sucht auf kurz oder lang aufgrund seiner Intelligenz immer die Sinnhaftigkeit in seiner Aufgabe. 

Passt ein Tschechoslowakischer Wolfshund zu mir?

Der Tschechoslowakische Wolfshund ist etwas für erfahrene Hundehalter, denn er benötigt eine starke Führung. Bereits im Welpenalter ist seine Erziehung anspruchsvoll. Mit seinem ausgeprägten Jagdinstinkt muss man umgehen können. Er ist kein geeigneter Bürohund, da er viel Auslauf und Kopfarbeit benötigt und Fremden gegenüber eher scheu ist. 

Eine Familie mit noch sehr kleinen Kindern sollte sich eher für eine andere Rasse entscheiden, da der Tschechoslowakische Wolfshund sehr stürmisch sein kann. Grundsätzlich ist er Kindern gegenüber sehr aufgeschlossen, liebevoll und geduldig. Mit der richtigen Erziehung erkennt er sie im Rudel an.

Besonderheiten des Tschechoslowakischen Wolfshundes

Der Tschechoslowakische Wolfshund ist ein sehr Rudel-orientierter Hund, der nicht gern allein bleibt. Er ist zwar sehr stark mit seinem menschlichen Rudel verbunden, eignet sich jedoch auch hervorragend für die Haltung mit einem weiteren Hund.

Eine weitere Besonderheit ist seine Körpersprache. Aufgrund seines keilförmigen Kopfes hat er eine ausgeprägte Mimik und kommuniziert insgesamt sehr deutlich. 

Züchter des Tschechoslowakischen Wolfshundes

Alle nachfolgend aufgeführten Adressen sind seriöse und erfahrene Züchter im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen):

© Fotocredits: ein Teil der Fotos wurde uns direkt vom Züchter Sebastian Gruner zur Verfügung gestellt. Ein weiter Teil stammt von Jessica vom Instagram Kanal „keanuwolfdog“. Wenn man das Leben eines typischen Tschechoslowakischen Wolfshundes beobachten möchte, dann ist ihr Kanal unsere Empfehlung.

Sebastian Gruner

Sebastian Gruner

Sebastian züchtet Tschechoslowakische Wolfshunde und gibt uns in unserem Rasseportrait Podcast interessante Einblicke in diese noch sehr junge Hunderasse.

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Keanu Wolfdog

Keanu Wolfdog

Keanu ist einer der Welpen aus Sebastians B-Wurf. Auf seinem Instagram Kanal kann man das Leben mit seinem Menschen Jessica live verfolgen.

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