Challenge 34: Hahn zudrehen statt Verschwendung zusehen

Sanft plätscherndes Wasser während des Zähneputzens mag beruhigend und entspannend sein, doch es hat seinen Preis. Egal ob mit elektrischer oder normaler Zahnbürste (die in Sachen Energieeinsparung natürlich zu bevorzugen ist), die meiste Energie verbraucht das (warme) Wasser. Deshalb widmen wir uns heute der noch einfacheren Wasserspar-Variante: Rechtzeitig den Hahn zudrehen und kostbare Liter sparen!

Challenge 34: Drehe bei jeder Gelegenheit den Wasserhahn zu, solange du nicht unbedingt fließendes Wasser brauchst!

Auch die heutige Challenge ist sicher nicht unbekannt und mag für manch einen nur logisch klingen. Doch mit dem Alltagstrott schleicht sich auch die Leichtsinnigkeit und die ein oder andere Marotte ein, die gerade im Bereich des Wasserverbrauchs zu hohen Energieverlusten und damit unnötigen CO2-Emissionen führt.

Wieviel Einsparung bringt’s tatsächlich?

Ein Selbsttest hat gezeigt, dass das Zähneputzen mit geschlossenem Wasserhahn rund 1,9 Liter Wasser benötigt. Bei einer zahnarzt-löblichen Putzdauer von drei Minuten bei laufendem Wasser rinnen durch einen Wassermengenregler bzw. Perlator im Selbstversuch 16,4 Liter und somit mindestens das neunfache an Wasser ungenutzt in den Abfluss.

Bei täglich mind. zweimal Zähneputzen und rund 82 Millionen Bundesbürgern könnten in Deutschland bis zu 2,3 Milliarden Liter Wasser und nach Angaben der Deutschen Wasserwirtschaft somit über 1 Million kWh Energie für die Wasserbereitstellung (bei kaltem Wasser) täglich eingespart werden. Bei der Verwendung von warmem Wasser je nach Art der Erhitzung nochmal deutlich mehr!

Neben dem Einsatz von Dusch-Sparköpfen, Wasserspar-Perlatoren bzw. Wassermengereglern können so zudem ganz ohne neue Anschaffung wertvolle Euros gespart werden.

Die heutige Challenge steht in diesem Fall stellvertretend für zahlreiche andere Haushaltstätigkeiten bei denen wir Wasser brauchen. Wer also schon wassersparend Zähne putzt oder duscht, kann folgende Tätigkeiten bei sich nochmal genauer unter die Lupe nehmen.

Wasserhahn zu bei:

• gründlichem Händewaschen: Einseifen ohne laufendes Wasser bei zweimal Happy Birthday, erst dann gründlich unter laufendem Wasser abspülen.
• Salat waschen: Gründlich in Wasserbad vorwaschen und anschließend kurz abspülen statt unter fließendem Wasser auswaschen.
• Geschirrspülen per Hand: Essensreste vorher entfernen, ggf. Serviettenreste zur Vorreinigung verwenden, Eingetrocknetes ggf. einweichen, bei mehrfachem Wasser-Einlassen ggf. restliche Geschirrteile im bereits dreckigen Wasser vorspülen, nur kurzes Abspülen der bereits gereinigten Teile unter fließendem Wasser.
• Gartenarbeit: Regenwasser auffangen und damit gießen, auch mit (erkaltetem!) Kochwasser von Nudeln und Gemüse möglich.

Grundsätzlich wird von offizieller Seite vor allem zum bewussten Umgang mit warmen Wasser angehalten und zum Teil sogar vor zu sparsamen Umgang mit Wasser gewarnt, da dies lange Stagnationszeiten und Rückstände in den Leitungen fördert, die später durch Sonderspülgänge der Versorger beseitigt werden müssen. Nach längerer Urlaubsabwesenheit wird ein längeres Laufen-Lassen der Wasserhähne vor Verwendung des Wassers empfohlen. Die Lösung des Rückständeproblems wird jedoch langfristig in der Zuständigkeit der Versorger gesehen und die Bevölkerung weiterhin zum bewussten Umgang mit unserem kostbaren Gut Wasser angehalten.

P.S. Zum Abschalten eventueller Marotten beim Zähneputzen, Duschen o.Ä., können zu Beginn tatsächlich erinnernde Post-it`s oder eine Dusch-Sanduhr hilfreich sein, da gut gemeinte Vorhaben im Alltagsgeschehen leider schnell vergessen werden.

Links:

• https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/wassersparen-in-privathaushalten-sinnvoll
• https://utopia.de/ratgeber/wasser-sparen-im-haushalt/

Autorin: Lisa Seyfferth

Beitragsbild: Lisa Seyfferth