28 Progymasiasten kreieren ab sofort ihre eigene bunte Welt


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Titel 28 Progymasiasten kreieren ab sofort ihre eigene bunte Welt
Autor Karina Eyrich
Datum 27.2.2013
Herausgeber Schwarzwälder Bote
Thema Bildung der Zukunft
Website Schwarzwälder Bote

28 Progymasiasten kreieren ab sofort ihre eigene bunte Welt

Pilot-Projekt startet an »MINT«-freundlicher Schule / Trockener Unterrichtsstoff wird auf einmal lebendig

Albstadt-Tailfingen. Sie erschaffen Albstadt: 28 Schüler des Progymnasiums Tailfingen arbeiten seit gestern im Projekt »Create Albstadt« mit, das Helmut Posselt vom Naturwissenschaftlich- Technischen- Stützpunkt an das »besonders MINT-freundliche« Progymnasium geholt hat.

MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, und genau dieses Wissen sollen die Schüler künftig nicht durch Pauken sondern mit Spaß erwerben. Dass Florian Wiest, Diplom-Ingenieur und Produktentwickler — also Erfinder im besten Sinne — ihnen diesen Spaß zu vermitteln vermag: keine Frage. So lebendig, so ansteckend hat Wiest den Schülern, die sich für das Projekt bewerben mussten, erklärt, was er in den kommenden Wochen mit ihnen vorhat. Sie werden den Umgang mit 3D-CAD-Software lernen, bekannte Albstädter Gebäude wie den Turm der Peterskirche, das Maschenmuseum und das Rathaus auf dem Rechner dreidimensional konstruieren und dann auf »Google Earth« präsentieren, so dass sich Menschen im Internet weltweit Albstadt en miniature ansehen können.

Mehr noch: Dank eines so genannten 3D-Druckers können die Schüler ihre Kreationen auch »plotten«: Aus praktisch jedem Material schafft die Maschinen den einprogrammierten Gegenstand. Das können auch Handy-Hüllen und Schmuck, witzige USB-Stick-Verkleidungen und vieles andere mehr sein.

»Wir schaffen, wir erschaffen Dinge«, rief Wiest den Schülern zu. »Und wenn wir dasselbe mit Erwachsenen versuchen würden, würde es drei mal so lange dauern.«

Schulleiter Axel Metzger ist stolz auf seine Schüler, die als erste in Albstadt in den Genuss dieses Projekts kommen, für das die Stadt die Schirmherrschaft übernommen hat. »Ich wünsche mir, dass dieses Seminar viele Jahre lang Bestandteil der naturwissenschaftlichen Ausbildung bleibt«, sagte Metzger, und Wiest betonte, dass die Schüler auch zu Multiplikatoren werden, ihr Wissen an andere weitergeben sollen.

Wie gut das Projekt zum »High-Tech-Land Albstadt« passt, freut den Ersten Bürgermeister Anton Reger, für den es selbstverständlich ist, »etwas für unseren technisch orientierten Nachwuchs zu tun«.

Dabei mithelfen werden auch Maschinenbaustudenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, ihr Professor Nicolai Beisheim und Diplom-Ingenieur Karl-Dieter Luppold. Natürlich dürfen die Schüler auch die Hochschule besuchen, lernen aber auch in örtlichen Industriebetrieben praktische Anwendungsbeispiele dieser Zukunftstechnologie kennen, erkunden Ingenieurberufe und vor allem: das alles dürfen sie mit Spaß und ohne Druck tun. So werde der Unterrichtsstoff »spannend und relevant«, sagt Wiest. »Und jetzt möchte ich nur noch machen — machen, machen, machen!«