[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Antriebssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine hydraulische Kolbenmaschine ist dazu bestimmt, einen Teil eines Antriebsstranges
ein Antriebssystem zu bilden, das z.B. bei einem Baufahrzeug einen Fahrantrieb oder
einen Antrieb zum Bewegen eines Auslegers und/oder eines daran gehaltenen Arbeitswerkzeugs
bilden kann.
[0003] In der DE-PS 1 251 154 ist ein Axialkolbenmotor konstanten Verdrängungsvolumens beschrieben,
der Teil eines Antriebssystems zum Heben von Lasten bei einem Windwerk dient. Im Bereich
der Triebwelle ist eine unter dem Einfluß der Kolbenkräfte lösbare Bremse oder eine
einrückbare Kupplung vorgesehen, die somit jeweils auf ein Drucksignal hin funktionieren.
Hierdurch soll eine Sicherheitseinrichtung gebildet sein, die bei einem Druckabfall,
z.B. bei einem Bruch der Druckleitung, zu einer Abbremsung der Triebwelle führt oder
den Axialkolbenmotor vom zugehörigen Antriebsstrang abkuppelt. Bei diesem bekannten
Antriebssystem ist nachteilig, daß bei einem Druckabfall das Antriebssystem außer
Funktion gesetzt wird. Bei einem Fahrantrieb würde dies z.B. im Übergangsbereich zwischen
Berg- und Talfahrt stattfinden, wobei beim Vorhandensein einer Bremse das Fahrzeug
gebremst werden würde und beim Vorhandensein einer Kupplung sich zumindest ein Ruck
in der Fahrweise einstellen würde. Es zeigt sich somit, daß eine druckabhängige Steuerung
der Kupplung nachteilig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antriebssystem der eingangs angegebenen
Art so auszugestalten, daß die Kupplung unabhängig vom sich im Funktionsbetrieb einstellenden
Arbeitsdruck betätigbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist eine Kolbenmaschine vorgesehen, deren
Verdrängungsvolumen durch eine Einstellvorrichtung zwischen einer Stellung minimalen
Verdrängungsvolumens oder einer Null-Stellung und einer Stellung maximalen Verdrängungsvolumens
einstellbar ist, wobei eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen der Stellung der Einstellvorrichtung
wenigstens im Bereich des minimalen Verdrängungsvolumens vorgesehen ist, die in der
Stellung minimalen Verdrängungsvolumens bzw. in der Null-Stellung ein Betätigungsmittel
zum Betätigen der Kupplung aktiviert. Bei der Erfindung wird somit nicht ein Drucksignal
sondern ein Stellungssignal zum Einleiten der Betätigung der Kupplung ausgenutzt.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eignet sich sowohl im Motor- als auch im Pumpenbetrieb
der Kolbenmaschine.
[0007] Das erfindungsgemäße Antriebssystem eignet sich im weiteren auch vorteilhaft für
wenigstens einen von mehreren hydraulischen Motoren, z. B. für einen Fahrantrieb bzw.
für Radantriebe, die durch den Druck aus einer gemeinsamen Druckleitung beaufschlagt
werden. Hierbei ist es möglich, druckunabhängig wenigstens den einen Motor vom Antriebssystem
wahlweise an- oder abzukuppeln, um ein Mitschleppen zu vermeiden.
[0008] Die Erfassungsvorrichtung kann von mechanischer, elektrischer oder elektromechanischer
Bauweise und Funktion sein.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn die Erfassungsvorrichtung eine Abtastvorrichtung aufweist,
die die Stellung der Einstellvorrichtung oder einer zugehörigen Verstellvorrichtung
zum Einstellen der Einstellvorrichtung mit einem Tastelement, z.B. einem Taststift,
abtastet. Bei einem Abtastkontakt der Abtastvorrichtung kann die Abtastvorrichtung
direkt mechanisch oder nach der Abgabe eines entsprechenden Signals mittelbar über
eine Steuervorrichtung die Kupplung unmittelbar oder mittelbar öffnen. Als Betätigungsmittel
für die Kupplung kann der Arbeitsdruck oder ein Hilfsdruck der Axialkolbenmaschine
in einer zur Kupplung führenden Druckleitung herangezogen werden, wobei der Druck
durch ein Schalt- oder Wegeventil zu- und abgeschaltet werden kann, das unmittelbar
oder mittelbar durch die Abtastvorrichtung betätigt werden kann.
[0010] Im Rahmen der Erfindung kann die Kupplung ein Bauteil der Axialkolbenmaschine sein,
insbesondere im Gehäuse der Axialkolbenmaschine angeordnet sein, oder die Kupplung
kann auch als von der Axialkolbenmaschine separat angeordnetes Bauteil im vorhandenen
Antriebsstrang des Antriebssystems angeordnet sein. Als erfindungsgemäße Kupplung
eignet sich eine Lamellenkupplung und zwar insbesondere dann, wenn sie im Gehäuse
der Axialkolbenmaschine angeordnet ist und dabei mit dem vorhandenen Öl der Axialkolbenmaschine
geschmiert werden kann und/oder das Öl als Betätigungsmittel benutzt werden kann.
[0011] Nachfolgend werden die Erfindung und weitere durch sie erzielbare Vorteile anhand
von vorteilhaften Ausgestaltungen und einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Antriebssystem mit einer hydraulischen Kolbenmaschine einstellbaren
Verdrängungsvolumens im axialen Schnitt;
- Fig. 2
- eine hydraulische Kolbenmaschine einstellbaren Verdrängungsvolumens in abgewandelter
Ausgestaltung; und
- Fig. 3
- ein Antriebssystem mit zwei hydraulischen Kolbenmaschinen.
[0012] Das allgemein mit 1 bezeichnete Antriebssystem weist eine hydraulische Kolbenmaschine
2 auf, die Teil eines vereinfacht dargestellten Antriebsstranges 3 ist, der in nicht
dargestellter Weise mit einem anzutreibenden Gerät verbunden ist, z.B. mit einem Fahrantrieb
einer Baumaschine, z.B. eines Radladers.
[0013] Die Kolbenmaschine 2 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Axialkolbenmaschine
in Schrägachsenbauart. Die Kolbenmaschine 2 weist ein Gehäuse 4 mit einem topfförmigen
Gehäuseteil 4a auf, dessen Gehäuseinnenraum 5 durch einen Deckel verschlossen ist,
der vorzugsweise durch einen sogenannten Anschlußblock 4b gebildet ist, der durch
nicht dargestellte Schrauben mit dem Gehäuseteil 4a lösbar verschraubt ist. An der
Innenseite des Anschlußblocks 4b ist eine Steuerscheibe 6 gelagert, die an sich bekannte
Steuerschlitze aufweist. An der sphärisch konvex gewölbten Innenseite der Steuerscheibe
6 liegt ein im Gehäuseinnenraum 5 angeordneter Zylinderblock 7 mit einer entsprechend
sphärisch konkav gekrümmten Stirnfläche 8 an, der durch einen zylindrischen Mittelzapfen
9 drehbar zwischen der Steuerscheibe 6 und einer Triebwelle 11 gelagert ist. Der Mittelzapfen
9 ragt an der der Triebwelle 11 zugewandten Stirnseite aus einer Lagerbohrung 12 im
Zylinderblock 7 heraus und ist mit einem Kugelkopf 13 durch ein sphärisches Gelenk
14 mit der Triebwelle 11 verbunden und daran schwenkbar abgestützt. Außerdem weist
der Zylinderblock 7 mehrere etwa achsparallel angeordnete Kolbenbohrungen 15 auf,
in denen jeweils ein Kolben 16 verschiebbar gelagert ist, der in vergleichbarer Weise
mit einem Kugelkopf 17 durch ein sphärisches Gelenk 18 mit der Triebwelle 11 schwenkbar
verbunden und abgestützt ist. Die Gelenklager 14, 18 können durch an sich bekannte
kalottenförmige Lager gebildet sein.
[0014] Die Triebwelle 11 durchsetzt die Stirnwand 4c des Gehäuseteils 4a in einer Bohrung
19, und sie ist im Gehäuse 4 durch ein oder zwei Wälzlager 21, 22 darin gelagert,
die vorzugsweise innenseitig von der Stirnwand 4c angeordnet sind, jeweils mit einem
Innenring auf der Triebwelle 11 sitzen und mit einem Außenring an einer Innenlagerfläche
der Umfangswand 4d des Gehäuseteils 4a sitzen. Wegen der beträchtlichen Axialkräfte,
die im Funktionsbetrieb der vorliegenden Kolbenmaschine 2 in Axialkolbenbauweise auftreten,
weist das oder wenigstens eines der Wälzlager 21, 22 einen Außenring mit einer zum
Zylinderblock 7 hin divergenten Wälzlagerfläche für die vorzugsweise zylindrischen
oder kegelförmigen oder tonnenförmigen Wälzkörper. Eine solche Bauweise ist aufgrund
der besonderen Anordnung der divergenten Wälzlagerflächen wenigstens einen Wälzlagers
21, 22 in der Lage, große axiale Kräfte der Triebwelle 11 aufzunehmen und in das Gehäuse
4 zu leiten, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch den Arbeitsdruck der
Axialkolbenmaschine im Pumpen- und Motorbetrieb vorgegeben sind.
[0015] Das Verdrängungsvolumen der Kolbenmaschine 2 ist wahlweise vergrößerbar und verringerbar.
Hierzu dient eine insgesamt mit 23 bezeichnete Einstellvorrichtung, die eine quer
zur Drehachse schwenkbare Lagerung des Zylinderblocks 7 einschließlich der Steuerscheibe
6, eine an dieser Schwenkeinheit mittelbar oder unmittelbar angreifende Verstellvorrichtung
24 und eine im einzelnen nicht dargestellte Steuervorrichtung 25 zum Verstellen der
Verstellvorrichtung 24 und somit zum Einstellen der Einstellvorrichtung 23 umfaßt.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die aus dem Zylinderblock 7 und der Steuerscheibe
6 bestehende Schwenkeinheit um eine die Drehachse 11a und den Mittelpunkt des Kugelkopfes
13 schneidende und quer verlaufende Schwenkachse 26 schwenkbar an einer um die Schwenkachse
26 kreisbogenabschnittsförmig gekrümmte Führungsfläche 27 am Anschlußblock 4b schwenkbar
gelagert, wobei die Verstellvorrichtung 24 ein Verstellelement 24a aufweist, das beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel an der Steuerscheibe 6 angreift und durch einen Mitnehmerzapfen
mit zylinderabschnittförmigen Kopfflächen gebildet sein kann, der in eine passende
Mitnehmerausnehmung in der Steuerscheibe 6 einfaßt und Teil eines Verstellkolbens
24b eines hydraulischen Verstellzylinders ist, dessen Verstellbewegung durch die nicht
dargestellte Steuervorrichtung 25 steuerbar ist, und der in das einen Gehäusedeckel
bildende Anschlußteil 4b integriert oder daran angebaut sein kann.
[0016] Dem Antriebssystem 1 ist im Antriebsstrang 3 eine lösbare Kuppung 31 zugeordnet,
die es ermöglicht, die Kolbenmaschine 2 wahlweise vom Antriebsstrang 3 bezüglich ihrer
Antriebsverbindung zu trennen und wieder zu verbinden. Die Kupplung 31 kann ein internes
Bauteil der Kolbenmaschine 2 sein (Fig. 2) oder als separates, externes Bauteil zwischen
zwei Teilen des Antriebsstranges 3 angeordnet sein (Fig. 1).
[0017] Bei der Kupplung 31 handelt es sich vorzugsweise um eine solche Bauweise, die im
Funktionsbetrieb, d.h. während der Rotation der Triebwelle 11 bzw. des Antriebsstrangs
3, ein- bzw. ausgerückt werden kann. Hierzu eignet sich eine an sich geeignete Lamellenkupplung
sehr vorteilhaft. Wenn eine solche Lamellenkupplung im GeMäuseinnenraum 5 angeordnet
ist oder damit verbunden ist, kann das darin befindliche hydraulische Medium, insbesondere
Öl, zur Schmierung der Lamellen dienen. Es kann sich z. B. um eine Lamellenkupplung
handeln, die durch ein Zusammendrücken der Lamellen durch zugehörige Federn eingerückt
bzw. geschlossen wird und die durch ein Überdrücken der Federn ausgerückt bzw. geöffnet
wird.
[0018] Fig. 2 zeigt die Kolbenmaschine 2 im Bereich einer Einstellung maximalen Verdrängungsvolumens,
wobei die Kupplung 31 eingerückt bzw. geschlossen ist. Fig. 1 zeigt dagegen die Kolbenmaschine
2 im Bereich einer Einstellung minimalen Verdrängungsvolumens, wobei die Kupplung
31 ausgerückt bzw. offen ist.
[0019] Die Kupplung 31 ist durch eine insgesamt mit 32 bezeichnete Betätigungseinrichtung
zu öffnen und zu schließen, wobei bei der Öffnung der Antriebsstrang 3 unterbrochen
und bei der Schließung geschlossen wird. Dabei soll die Funktion erfüllt werden, daß
dann, wenn das Verdrängungsvolumen der Kolbenmaschine 2 Null oder minimal ist (V
min), z. B. Schwenkwinkel etwa 5°, die Kupplung 31 offen sein soll und im übrigen Verdrängungsvolumenbereich,
d.h. dann, wenn das Verdrängungsvolumen größer ist, die Kuppung 31 geschlossen sein
soll. Durch die vorbeschriebene Ausgestaltung lassen sich die folgenden wesentlichen
Vorteile erreichen. Zum einen kann die Kolbenmaschine 2 außer Funktion gesetzt werden,
soweit ihre Antriebsfunktion betroffen ist, und zwar sowohl im Pumpenbetrieb als auch
im Motorbetrieb. Dies wird dadurch erreicht, daß die Einstellvorrichtung 23 der Kolbenmaschine
2 auf Null (V
0) bzw. auf ein minimales Verdrängungsvolumen V
min eingestellt wird (Fig. 1).
[0020] Da die Einstellung "Null" einen Grenzfall der minimalen Einstellung betrifft, wird
aus Vereinfachungsgründen im folgenden nur mit dem Begriff "minimales Verdrängungsvolumen"
argumentiert werden. Dieser Begriff soll die Nullstellung V
0 einschließen.
[0021] Im Bereich einer minimalen Verdrängungsvolumeneinstellung V
min bleiben zumindest die drehbaren Teile der Kolbenmaschine 2, wie der Zylinderblock
7, in den Rotationsbetrieb eingebunden, wenn der Antriebsstrang 3 mit einem weiteren
Drehantrieb in Antriebsverbindung steht, der die Rotation aufrecht erhält. Ein solches
Antriebssystem 1 bzw. ein solcher Funktionszustand ist z.B. dann gegeben, wenn der
Antriebsstrang 3 ein Fahrantrieb oder Teil eines Fahrantriebs ist und in einem Funktionszustand
Bergabfahrt die Kolbenmaschine angetrieben wird. Ein vergleichbarer Funktionszustand
ergibt sich auch dann, wenn die Kolbenmaschine 2 und der Antriebsstrang dazu dienen,
Lasten zu heben, und wenn ein solches Antriebssystem 1 auf ein Absenken der Last eingestellt
ist, wobei die Last aufgrund ihres Eigengewichts den Antriebsstrang und die Kolbenmaschine
2 antreibt. Eine andere Ausgestaltung für ein Antriebssystem 1, bei dem die Kolbenmaschine
2 auch bei minimaler Verdrängungsvolumeneinstellung rotiert, ist dann gegeben, wenn
ein weiterer Antriebsstrang 3a (Fig. 3) mit einem z.B. ebenfalls durch eine hydraulische
Kolbenmaschine 2a vorzugsweise gleicher Bau- und Funktionsweise gebildeten Motor M
vorhanden ist, der den Antriebsstrang 3 und somit auch die Kolbenmaschine 2 antreibt
zeigt.
[0022] Die Situation des Mitschleppens tritt bei einem Fahrantrieb mit mehreren Antriebssträngen
auch auf, wenn ein Antriebsstrang z. B. infolge eines Schlupfes abgeschaltet wird,
indem der Hydromotor auf V
min zurückgeschwenkt wird und der Antrieb über den anderen Antriebsstrang erfolgt. Da
das angetriebene Fahrzeugrad mitdreht, wird der zurückgeschwenkte Hydromotor mitgeschleppt.
[0023] Bei diesem Antriebssystemen 1 läßt sich ein Mitschleppen der Kolbenmaschine 2 bei
einer Einstellung im Bereich ihres minimalen Verdrängungsvolumens V
min oder V
0 dadurch verhindern, daß dann, wenn die Kolbenmaschine 2 sich in einer Einstellung
im Bereich ihres minimalen Verdrängungsvolumens V
min oder V
0 befindet, die Kupplung 31 geöffnet wird und dadurch die Kolbenmaschine 2 abtriebsmäßig
vom Antriebsstrang 3 abgekoppelt wird. Hierzu dient die Betätigungseinrichtung 32
zum Öffnen der Kupplung 31, wenn die Einstellvorrichtung 23 sich in einem Bereich
minimalen Verdrängungsvolumens V
min befindet. Die Betätigungseinrichtung 32 schließt die Kupplung 31, wenn die Einstellvorrichtung
23 sich nicht im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens befindet. Fig. 2 zeigt die
Kolbenmaschine 2 in der Einstellung V
max.
[0024] Die Betätigungseinrichtung 32 umfaßt eine Erfassungsvorrichtung 33 und eine Steuereinrichtung
34, wobei die Erfassungsvorrichtung 33 dann, wenn die Einstellvorrichtung 23 sich
im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens befindet, die Steuereinrichtung 34 aktiviert,
die wiederum ein Betätigungsmittel 35 aktiviert, mit dem die Kupplung 31 zu ihrer
Schließung oder Öffnung beaufschlagbar ist.
[0025] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Erfassungsvorrichtung 33 durch einen
Tastmechanismus 36 mit z.B. einem längs verschiebbar gelagerten Taststift 37 gebildet,
der die Stellung der Einsteilvorrichtung 23 im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens
V
min durch Tasten ermittelt und ein hier mechanisches oder z. B. ein elektrisches Signal
zur Aktivierung der Steuereinrichtung 34 und des Betätigungsmittels 35 abgibt. Bei
der vorliegenden Ausgestaltung wird der Tastmechanismus 36 bewegt, und diese Bewegung
wird dazu ausgenutzt, ein Schalt- oder Wegeventil 38, z. B. ein 3/2-Wegeventil, das
in einer hydraulischen Druckleitung 39 angeordnet ist, so zu betätigen, daß es die
Druckleitung 39 öffnet und ein das Betätigungsmittel 35 bildendes Druckfluid, insbesondere
Hydrauliköl, die Kupplung 31 durch Druckbeaufschlagung öffnet. Hierbei kann es sich
um einen durch eine Druckquelle erzeugten Druck oder um den Arbeitsdruck oder Stelldruck
der Kolbenmaschine 2 handeln, was andeutungsweise durch eine strichpunktierte Linie
verdeutlicht ist. Die Rückstellung des Tastmechanismus 36 bzw. des Taststiftes 37
bei einer Verdrängunsvolumeneinstellung V > V
min, z. B. V
max in Fig. 2, kann durch eine Feder erfolgen, z.B. gemeinsam mit dem Ventilkörper des
Wegeventils 38 durch eine übliche Ventilfeder 41, so daß dann, wenn die Einstellvorrichtung
23 bzw. die aus Zylinderblock 7 und Steuerscheibe 6 bestehende Schwenkeinheit sich
nicht im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens befindet, der Tastmechanismus 36 in
seine zur Einstellvorrichtung 23 hin verschobenen Bereitschaftsstellung zurückgeschoben
wird. Der Taststift 37 kann in einem Führungsloch 37a das das Gehäuse 4, insbesondere
dessen Umfangswand 4d, durchquert, geführt sein, und ist somit von außen zugänglich.
[0026] Im Rahmen der Erfindung kann die Betätigungseinrichtung 32 auch so ausgebildet sein,
daß der Tastmechenismus 36 direkt auf die Kupplung 31 einwirkt, insbesondere bei einer
mechanisch verstellbaren Kupplung 31.
[0027] Wenn das Verdrängungsvolumen der Axialkolbenmaschine 2 aus dem Bereich minimalen
Verdrängungsvolumens vergrößert wird, unterbleibt das Signal "minimales Verdrängungsvolumen",
was die Betätigungseinrichtung 32 veranlaßt, die Kupplung 31 wieder zu schließen.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Betätigungseinrichtung 32 außer Funktion
gesetzt, wobei in der Kupplung 31 integrierte Federn, die bei der vorbeschriebenen
Beaufschlagung der Kupplung 31 überdrückt werden, den Funktionszustand Schließen der
Kupplung 31 herbeiführen.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 befindet sich die Kupplung 31 außerhalb der
Kolbenmaschine 2 in einem Triebwellenabschnitts des Antriebsstrangs 3, wobei es sich
um eine Anbaukupplung 31 mit zwei vorzugsweise in Scheibenform ausgebildeten Wellenteilen
3a, 3b handelt, die durch die dazwischen angeordnete Kupplung 31 drehfest miteinander
verbindbar und wieder lösbar sind. Das eine Wellenteil 3a ist drehfest mit der Triebwelle
11 verbunden, z.B. auf diese aufgesetzt und durch eine Drehmitnahmeverbindung 42,
z.B. eine Keil-Nutverbindung, drehfest verbunden. Das andere Wellenteil 3b ist mit
dem übrigen Teil des Antriebsstrangs 3 drehfest verbunden.
[0029] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, ist die Kupplung 31 in die Kolbenmaschine
2 integriert und vorzugsweise im Gehäuseinnenraum 5 angeordnet, wobei sie zwischen
zwei Triebwellenteilen 11a, 11b angeordnet ist und diese miteinander zu kuppeln und
voneinander zu lösen vermag, die jeweils durch ein Wälzlager 21, 22, insbesondere
mit zum Zylinderblock 7 hin divergenten Laufflächen, im Gehäuse 4 unabhängig voneinander
drehbar gelagert sind.
[0030] Der bereits beschriebene weitere Antriebsstrang 3a mit einem zugehörigen Triebwellenabschnitt
kann bei beiden vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen Anbaukupplung (Fig. 1) oder
Einbaukupplung (Fig. 2) vorgesehen sein, wie es Fig. 3 verdeutlicht. Die antriebsmäßige
Verbindung des weiteren Antriebsstrangs 3c kann z. B. durch ein Winkelradgetriebe
45 erfolgen.
[0031] Bei der Beendigung der Aktivierung der Steuereinrichtung 34 wird der Ventilkörper
in seine die Druckleitung 39 sperrende Stellung verschoben, in der das sich in der
Kupplung 31 befindliche Druckfluid sich zum Tank hin entspannen kann.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht somit nicht nur ein Verringern oder
Abschalten der Kolbenmaschine 2 hinsichtlich ihrer Verdrängungsleistung, sondern auch
hinsichtlich eines Mitschleppens ihres Verdrängungsmechanismus. Außerdem ist beim
Vorhandensein eines Schaltgetriebes im Antriebssystem eine Getriebeschaltung ohne
Verspannung durch die Kolbenmaschine 2 möglich. Aufgrund des Wegfalls der Schleppmomente
ist auch eine einfache und störungsfreie Schalteingabe möglich. Eine Wiedereinschaltung
der Kolbenmaschine erfolgt selbsttätig beim Einstellen des Verdrängungsvolumens und
Verstellen des zugehörigen Verstellmechanismus ausgehend von V
min, Z. B. 3° bis 5° Schwenkwinkel und mehr.
1. Antriebssystem (1) mit einer hydraulischen Kolbenmaschine (2), insbesondere Axialkolbenmaschine
oder Radialkolbenmaschine, und einer lösbaren Kupplung (31), die durch ein Betätigungsmittel
(35) betätigbar ist, zum wahlweisen Trennen einer Triebwelle (11) der Kolbenmaschine
(2),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verdrängungsvolumen der Kolbenmaschine (2) durch eine Einstellvorrichtung
(23) einstellbar ist und eine Erfassungsvorrichtung (33) vorgesehen ist, die die Stellung
der Einstellvorrichtung (23) zumindest im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens erfaßt
und das Betätigungsmittel (35) so aktiviert, daß es die Kupplung (31) öffnet, wenn
die Einstellvorrichtung (23) sich im Bereich minimalen Verdrängungsvolumens befindet,
und die Kupplung (31) schließt, wenn die Einstellvorrichtung (23) sich außerhalb des
Bereichs minimalen Verdrängungsvolumens befindet.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassungsvorrichtung (33) einen Tastmechanismus (36) zum Abtasten eines zwischen
einer Stellung maximalen Verdrängungsvolumens und einer Stellung minimalen Verdrängungsvolumens
verstellbaren Teiles (6) der Einstellvorrichtung (23) aufweist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tastmechanismus (36) einen Taststift (37) aufweist, der in einem Führungsloch
(37a) hin und her verschiebbar gelagert und vorzugsweise von außen zugänglich ist.
4. Antriebssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsloch (37a) in der Umfangswand (4d) eines Gehäuses (4) der Kolbenmaschine
(2) angeordnet ist.
5. Antriebssystem nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsmittel (35) eine sich zur Kupplung (31) erstreckende Druckleitung
(39) ist, in der ein Steuerventil (38) angeordnet ist, das durch die Erfassungsvorrichtung
(33) betätigbar ist.
6. Antriebssystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckleitung (39) mit einer Druckleitung der Kolbenmaschine (2) verbunden
ist.
7. Antriebssystem nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (31) außerhalb der Kolbenmaschine (2) in einem Antriebsstrang (3)
angeordnet ist.
8. Antriebssystem nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (31) zwischen zwei Triebwellenteilen (11a, 11b) der Triebwelle (11)
angeordnet ist.
9. Antriebssystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilungsfuge zwischen den Triebwellenteilen (11a, 11b) und die Kupplung (31)
in einem Gehäuseinnenraum (5) eines Gehäuses (4) der Kolbenmaschine (2) angeordnet
sind.
10. Antriebssystem nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebssystem (1) eine zweite Kolbenmaschine (M) aufweist, die abtriebsmäßig
mit dem Antriebssystem (1) verbunden ist, insbesondere in demselben Antriebsstrang
(2) oder in einem abtriebsmäßig mit dem Antriebsstrang (3) verbundenen Antriebsstrangzweig
(3a) des Antriebssystems (1).
11. Antriebssystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Kolbenmaschine (M) und die zweite Kolbenmaschine (2) seriell in dem
gleichen hydraulischen Arbeitskreislauf angeordnet sind und beim Zurückschwenken eines
der beiden Kolbenmaschinen (M, 2) die jeweils andere Kolbenmaschine (2, M) durch einen
Freilauf abtriebsseitig freigeschaltet wird.