[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufgarnitur mit einem Ablaufventil, das in einem in
einer Ablauföffnung eines sanitären Apparates, beispielsweise eines Waschbeckens,
Waschtisches oder Badewanne, befestigbaren Gehäuse einen Verschlusskörper aufweist,
mit einem an diesem Gehäuse befestigten verdeckten Überlauf, der einen Steigkanal
und einen Rücklaufkanal aufweist, die jeweils im Gehäuse münden und eine an einer
Aussenwandung des Überlaufs angeformte Trennwand aufweist, die an einem oberen Ende
eine Überlaufkante besitzt, an welcher in einem Steigrohr aufsteigendes Wasser in
den Rücklaufkanal fliesst.
[0002] Eine Ablaufgarnitur dieser Art ist im Stand der Technik aus der
EP 0 446 177 A des Anmelders bekannt geworden. Diese besitzt ein Ablaufrohr, in das ein Verschlussstöpsel,
ein Schwimmkörper sowie ein Pilzstöpsel eingesetzt sind. Der Verschlussstöpsel kann
über ein Gestänge angehoben werden und öffnet hierbei die Trennwand zwischen dem Steigkanal
und dem Rücklaufkanal. Der Schwimmkörper bildet mit einer Dichtkante des Pilzstöpsels
ein Rückschlagventil, das ein Rücktritt von evtl. verschmutztem Wasser in den sanitären
Apparat, beispielsweise in ein Waschbecken verhindert.
[0003] Bei einer gattungsgemässen Ablaufgarnitur ist die Leistung des Überlaufs wesentlich.
Die Leistung muss so gross sein, dass ein Überlaufen des sanitären Apparates auch
dann verhindert werden kann, wenn in diesen laufend Wasser eingeleitet wird. Selbstverständlich
könnte die Leistung durch einen grösseren Querschnitt des Überlaufs vergrössert werden.
Der zum Unterbringen des Überlaufs vorhandene Raum ist jedoch in der Regel sehr begrenzt
und zudem würde ein grösserer Querschnitt die Herstellungskosten entsprechend erhöhen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Ablaufgarnitur der genannten Art zu
schaffen, deren Überlauf eine höhere Leistung ermöglicht, die Herstellungskosten und
der Platzbedarf jedoch zumindest nicht erhöht werden. Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen
Ablaufgarnitur dadurch gelöst, dass die Trennwand des Steigrohres zumindest im Bereich
der Überlaufkante im Querschnitt bogenförmig ausgebildet ist. Bei der erfindungsgemässen
Überlaufgarnitur haben Versuche überraschend gezeigt, dass bei einem solchen Querschnitt
der Trennwand der Übergang des Wassers vom Steigkanal in den Rücklaufkanal strömungstechnisch
günstiger verläuft als bei der bisher üblichen geraden Überlaufkante. Insbesondere
ist die Strömung nach der Überlaufkante konstanter und laminarer als bisher. Der Querschnitt
des Rücklaufkanales kann durch diesen wesentlich günstigeren Übergang kleiner als
bisher ausgebildet werden. Die Ursache der höheren Effizienz besteht gemäss Versuchen
voraussichtlich darin, dass nach der Überlaufkante ein Einschluss von Luft und ein
Ablösen des Wassers von der Trennwand unmittelbar nach der Überlaufkante weitgehend
vermieden werden können. Es hat sich zudem gezeigt, dass durch die bogenförmige Ausbildung
der Trennwand auch bisher übliche Geräusche weitgehend vermieden werden können. Durch
die Verminderung eingeschlossener Luft nach der Überlaufkante werden entsprechende
pulsierende Bewegungen vermieden, was zu einer Geräuschminderung führt.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steigrohr im Wesentlichen
rechteckig ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine optimale Raumausnutzung.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Trennwand an einer Seitenwandung der
Aussenwandung angeformt. Die Trennwand ist somit nicht mehr wie bisher an gegenüberliegenden
Seitenwänden sondern an lediglich einer Seitenwandung angeformt. Hierbei ist insbesondere
vorgesehen, dass der Steigkanal im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet
ist. Der Steigkanal umgibt dann somit den Rücklaufkanal U-förmig.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Querschnittsfläche des Steigkanals
wesentlich grösser als die Querschnittsfläche des Rücklaufkanals des Steigrohres.
Aufgrund des effizienteren Überganges in den Rücklaufkanal kann somit der Rücklaufkanal
einen Querschnitt aufweisen, der wesentlich kleiner ist als die Querschnittsfläche
des Steigkanals. Die Querschnittsfläche des Steigkanals ist vorzugsweise wenigstens
1,3 mal grösser als die Querschnittsfläche des Rücklaufkanals. Noch vorzugsweise ist
die Querschnittsfläche des Steigkanals etwa 1,5 mal grösser als die Querschnittsfläche
des Rücklaufkanals. Dies ergibt eine optimale Leistung auch im Hinblick auf die Herstellungskosten
und den Platzbedarf.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Überlauf ein gerades und im Wesentlichen
horizontales Verbindungsrohr auf, das an einem Ende mit dem Gehäuse des Ablaufventils
verbunden ist und das am anderen Ende ablängbar ist und an dem das Steigrohr aufgestellt
ist. Durch Ablängen des horizontalen Verbindungsrohres kann der Überlauf sehr einfach
und schnell an die Einbausituation angepasst werden. Vorzugsweise sind sowohl das
Verbindungsrohr als auch das Steigrohr im Wesentlichen gerade ausgebildet, was im
Hinblick auf die Herstellung vorteilhaft ist. Die Verbindung des Steigrohres mit dem
Verbindungsrohr erfolgt mit zwei angeformten Einsteckteilen, die mit einem Dichtungselement
gegenüber dem Verbindungsrohr abgedichtet sind.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemässen Ablaufgarnitur,
- Figur 2
- ein Schnitt durch das Steigrohr entlang der Linie II - II der Figur 1 und
- Figur 3
- ein Schnitt durch die erfindungsgemässe Ablaufgarnitur.
[0011] Die in Figur 1 gezeigte Ablaufgarnitur 1 besitzt ein Ablaufventil 2, das mit einem
schraubbaren Kragen 15 unterhalb einer hier nicht gezeigten Öffnung eines sanitären
Apparates, beispielsweise eines Waschbeckens, Spülbeckens, einer Badewanne oder eines
Bidets befestigt wird. Der Kragen 15 bildet eine Ablauföffnung, über welcher ein abnehmbarer
Deckel 14 angeordnet ist. Das Ventil 2 besitzt ein Gehäuse 3, an dem ein Verbindungsrohr
27 angeformt ist, das mit einem Steigrohr 12 einen Überlauf 5 bildet. Am unteren Ende
des Gehäuses 3 ist ein Stutzen 16 befestigt, der mit einer hier nicht gezeigten Entsorgungsleitung
verbindbar ist. An diesem Stutzen 16 ist zudem eine Stange 18 einer an sich bekannten
Betätigung gelagert, mit welcher der in Figur 3 gezeigte Verschlusskörper 11 anhebbar
ist. Die Stange 18 durchragt eine Mutter 17, die gemäss Figur 3 auf den Stutzen 16
aufgeschraubt ist.
[0012] Der Verschlusskörper 4 besitzt unterseitig eine Dichtfläche 25, die mit einem Ventilsitz
33 zusammenarbeitet. In der in Figur 3 gezeigten Position des Verschlusskörpers 4
ist eine Öffnung 30 einer Trennwand 19 geöffnet. Durch absenken des Verschlusskörpers
4 mittels der Stange 18 kann diese Öffnung 30 geschlossen werden. An einem Griff 24
kann der Verschlusskörper 4 aus dem Gehäuse 3 herausgehoben werden. Zur allgemeinen
Konstruktion und Funktion einer solchen Ablaufgarnitur wird auf die
EPO 0 446 177 A verwiesen.
[0013] Das Verbindungsrohr 27 wird durch die Trennwand 19 in einen oberen Kanal 6a und in
einen unteren Kanal 6b unterteilt. Der Kanal 6a ist mit einem Steigkanal 6 verbunden,
der im Steigrohr 12 im wesentlichen vertikal und somit im wesentlichen rechtwinklig
zum Kanal 6a verläuft. Der untere Kanal 6b ist mit einem ebenfalls vertikal im Steigrohr
12 verlaufenden Rücklaufkanal 7 verbunden. Das Steigrohr 12 ist ein gerades und separat
hergestelltes Rohr, das gemäss Figur 3 auf das Verbindungsrohr 27 aufgesteckt ist.
Hierzu besitzt das Steigrohr 12 zwei angeformte Einsteckteile 20 und 21, welche in
den Kanal 6a bzw. 6b eingreifen und die mit einem Dichtungselement 22 gegenüber dem
Verbindungsrohr 27 abgedichtet sind. Das Dichtungselement 22 ist insbesondere eine
gummielastische Dichtungsmanschette.
[0014] Auf das obere Ende des Steigrohres 12 ist ein haubenförmiger Deckel 14 aufgesetzt,
der ein Entlüftungsventil 13 besitzt. Dieses Ventil ist insbesondere ein Rückschlagventil
und an sich aus der
EPO 0 446 177 A bekannt.
[0015] Befindet sich der Verschlusskörper 4 in der geschlossenen Position, so gelangt beim
Füllen des sanitären Apparates mit Wasser dieses in den Kanal 6a und steigt im Steigrohr
12 entsprechend dem Niveau des Wassers im sanitären Apparat an. Hat das Wasser die
in Figur 3 gezeigte Überlaufkante 10 erreicht, so fliesst das Wasser über diese Überlaufkante
10 in den Rücklaufkanals 7 und schliesslich über den unteren Kanal 7a in den Stutzen
16 und von diesem in die nicht gezeigte Entsorgungsleitung. Das Niveau des Wassers
im sanitären Apparat ist somit durch die Höhe der Überlaufkante 10 begrenzt. Das Niveau
im sanitären Apparat kann somit auch dann nicht ansteigen, wenn diesem weiterhin Wasser
zugeführt wird. Wird der Verschlusskörper 4 aus der aus der geschlossenen Position
mit der Stange 18 angehoben, so kann das Wasser im sanitären Apparat und auch das
Wasser im Überlauf 5 durch die Öffnung 30 abfliessen.
[0016] Um eine optimale Leistung des Überlaufes 5 zu erreichen, ist der in Figur 2 gezeigte
Querschnitt des Steigrohres 12 vorgesehen. Das Steigrohr 12 besitzt eine Aussenwandung
8, die im Querschnitt im Wesentlichen rechteckig ist, wie die Figur 2 zeigt. Die Aussenwandung
8 besitzt zwei gegenüberliegende Seitenwandungen 8a und 8b sowie schmalere ebenfalls
gegenüberliegende gerade Seitenwandungen 8c und 8d. Die Seitenwandung 8a ist wie ersichtlich
bogenförmig nach aussen gebogen und besitzt eine entsprechende gebogene und konvexe
Aussenfläche 28. An dieser Seitenwandung 8a ist die Trennwand 9 angeformt. Die entsprechenden
Verbindungsstellen 29 sind im Abstand zu den Seitenwandungen 8c und 8d angeordnet.
Die Trennwand 9 ist im Querschnitt etwa halbkreisförmig und besitzt eine bogenförmige
konkave innere Fläche 31 sowie eine ebenfalls bogenförmige konvexe äussere Fläche
32. Der Steigkanal 6 ist wie ersichtlich im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und
umgibt entsprechend den Rücklaufkanal 7. Der Steigkanal 6 als auch der Rücklaufkanal
7 sind gemäss Figur 2 so ausgebildet, dass keine Stellen vorhanden sind, in welchen
das Wasser eine verminderte Strömungsgeschwindigkeit besitzt. Es sind somit keine
sogenannten Toträume vorhanden, in denen sich gesundheitlich bedenkliche Keime entwickeln
könnten. Insbesondere ist die Trennwand 9 an der Seitenwandung 8a so angeformt, dass
sie sich im Wesentlichen rechtwinklig zu dieser erstreckt.
[0017] Die gezeigte bogenförmige Ausbildung der Trennwand 9 hat zur Folge, dass sich das
an der Überlaufkante 10 in den Rücklaufkanal 7 strömende Wasser von der Fläche 31
im Wesentlichen nicht ablöst und an dieser Fläche 31 im Wesentlichen kein eingeschlossener
Luftraum gebildet wird. Das Wasser strömt somit von verschiedenen Seiten über die
Überlaufkante 10 in den Rücklaufkanal 7. Die Querschnittsfläche des Rücklaufkanals
7 ist wesentlich kleiner als die Querschnittsfläche des Steigkanals 6. Vorzugsweise
ist die Querschnittsfläche des Steigkanals 6 mindestens 1,3 Mal grösser als die Querschnittsfläche
des Rücklaufkanals 7. Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche des Steigkanals 6 etwa
1,5 Mal grösser als die Querschnittsfläche des Rücklaufkanals 7. Der in Figur 2 gezeigte
Querschnitt gewährleistet eine hohe Überlaufleistung und vermeidet gleichzeitig schwach
durchströmte Räume. Die Vermeidung eines Luftraumes nach der Überlaufkante 10 hat
zudem die Wirkung, dass im Rücklaufkanal eine im Wesentlichen konstante und laminare
sowie wenig pulsierende Strömung erreicht wird. Der Strömungsverlauf im Überlauf 5
ist somit effizient und geräuschärmer als bisher.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Ablaufgarnitur
- 2
- Ablaufventil
- 3
- Gehäuse
- 4
- Verschlusskörper
- 5
- Überlauf
- 6
- Steigkanal
- 7
- Rücklaufkanal
- 8
- Aussenwandung
- 9
- Trennwand
- 10
- Überlaufkante
- 11
- Deckel
- 12
- Steigrohr
- 13
- Entlüftungsventil
- 14
- Deckel
- 15
- Kragen
- 16
- Stutzen
- 17
- Mutter
- 18
- Stange
- 19
- Trennwand
- 20
- Einsteckteil
- 21
- Einsteckteil
- 22
- Dichtungselement
- 23
- Stirnfläche
- 24
- Griff
- 25
- Dichtfläche
- 26
- Dichtung
- 27
- Verbindungsrohr
- 28
- Aussenfläche
- 29
- Verbindungsstelle
- 30
- Öffnung
- 31
- Fläche
- 32
- Fläche
- 33
- Ventilsitz
1. Ablaufgarnitur mit einem Ablaufventil (2), das in einem in einer Ablauföffnung eines
sanitären Apparates, beispielsweise eines Waschbeckens, Waschtisches oder Badewanne
befestigbaren Gehäuse (3) einen Verschlusskörper (4) aufweist, mit einem an diesem
Gehäuse (3) befestigten Überlauf (5), der einen Steigkanal (6) und einen Rücklaufkanal
(7) aufweist, die jeweils im Gehäuse (3) münden und eine an einer Aussenwandung (8)
des Überlaufs (5) angeformte Trennwand (9) aufweist, die an einem oberen Ende eine
Überlaufkante (10) besitzt, an welcher in einem Steigrohr (12) aufsteigendes Wasser
in den Rücklaufkanal (7) fliesst, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (9) des Steigrohres (12) zumindest im Bereich der Überlaufkante (10)
im Querschnitt bogenförmig ausgebildet ist.
2. Ablaufgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steigrohr (12) im Querschnitt im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist.
3. Ablaufgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (9) an einer Seitenwandung (8) der Aussenwandung (8) angeformt ist.
4. Ablaufgarnitur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Seitenwandung (8) nach aussen gebogen ist.
5. Ablaufgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigkanal (6) im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist.
6. Ablaufgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Steigkanals (6) wesentlich grösser ist als die Querschnittsfläche
des Rücklaufkanals (7).
7. Ablaufgarnitur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Steigkanals (6) wenigstens 1,3 Mal grösser und vorzugsweise
etwa 1,5 Mal grösser ist als die Querschnittsfläche des Rücklaufkanals (7).
8. Ablaufgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlauf ein gerades und im Wesentlichen horizontal zu montierendes Verbindungsrohr
(27) aufweist, das an einem Ende mit dem Gehäuse (3) des Ablaufventils (2) verbunden
ist und das am anderen Ende ablängbar ist und an dem das Steigrohr (12) aufgesteckt
ist.
9. Ablaufgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (9) eine im Wesentlichen halbkreisförmige konkave innere Fläche (31)
und eine ebenfalls im Wesentlichen halbkreisförmige konvexe äussere Fläche (32) aufweist.