Florian Nottorf’s Post [Video]

Familien halten Vielfalt und Verschiedenheit aus, wenn sie wertschätzend auf Augenhöhe und vertrauensvoll miteinander umgehen. Ich würde daher den Begriff im unternehmerischen Kontext nicht verteufeln, sondern darauf achten, dass mich die Arbeit, die Kolleg:innen und mein Arbeitsumfeld emotional berühren. Denn Arbeit macht einen großen Teil des Lebens aus, macht Vieles erst möglich, fordert und fördert. Wenn "Familie" als Patriarchat im Unternehmen gelebt wird, dann ist das eine echtes Warnsignal und großes Hemmnis für Innovation, Gleichstellung, Vielfalt und Familienfreundlichkeit. Selbstbestimmtes Arbeiten könnte dort schwierig sein, die Zukunftsfähigkeit der Unternehmung steht in Frage.

Da bin ich bei dir Florian. Das Unternehmen ist keine Familie. Eine Familie besteht aus Beziehungen für das ganze Leben. Im Unternehmen ist das nicht so. Jederzeit ist es möglich und OK das sich die Wege trennen. Und das hat gar nichts damit zu tun wie man miteinander ist. Das sollte natürlich in Familie und dem Unternehmen auf Augenhöhe und wertschätzend sein.

Das Familiengerede ist in der Tat eine Mogelpackung. Familie ist man, das wird man nicht künstlich. Auch nicht auf Kommando. Das Geschwätz soll dafür herhalten, dass man als Individuum im großen und ganzen aufgeht. Keinesfalls soll man aus der Reihe tanzen. Es ist wichtig, nach Feierabend eine echte Familie zu haben. Fremde Menschen, die willkürlich zusammengewürfelt werden, können niemals eine Familie sein.

Spannender Blickwinkel Florian, so habe ich das noch gar nicht gesehen 😅 Kann ich aber nachvollziehen. Für mich persönlich war das immer eine positive Assoziation. Wie bezeichnet ihr euch? :)

Stimme ich nicht zu und habe bereits in solchen und solchen Unternehmen gearbeitet. Welche Vorteile aus meiner Sicht für eine Unternehmenskultur sprechen, die als Familie verstanden wird: - Flache Hierarchien - Mehr Verständnis bei Notfällen/Problemn oder ähnlichem bei der privaten Familie - Motivierende Umgebung durch Wertschätzung - Teamevents und gemeinsame Aktionen - Gute Absprachen innerhalb des Teams - and much more Selbstverständlich sollte ein angemessenes Gehalt ebenfalls Teil des Ganzen sein, aber beachte, dir bringt es nichts wenn die Kultur nicht stimmt. Mein Fazit: Erzählen können alle, auch die, die z.B. von ihren Werten berichten. Wer wirklich mehr über den zukünftigen Arbeitgeber erfahren möchte, sollte definitiv mit Mitarbeiter:innen sprechen, aktuelle oder ehemalige und im Bewerbungsverfahren gerne mal Fragen stellen (sind ja keine Einbahnstraße solche Gespräche).

Stimme absolut zu. Für mich sind Aussagen wie: "Unser Team ist eine große Familie" sowieso nur Floskeln. Auf einer Stufe mit: "Bei uns steht Innovation und Dynamik im Vordergrund". Stattdessen sollte man doch lieber auf die konkreten Vorteile eingehen, die ich als Mitarbeiter von solchen "Strukturen" und Werten habe.

Ich habe dazu auch vor vielen Monat einen Post gemacht. Wir müssen wirklich achtsam mit unserer Sprache sein, denn unsere Worte triggern Emotionen in uns. Wenn wir im Arbeitskontext "Familie" hören, dann wird eine ganze Kaskade an Emotionen (meistens Erwartungen an uns selbst) abgespielt. Gesund ist das nicht.

Emotionaler Druck, Opfer und Vernachlässigung sind jetzt keine Themen, die ich mit Familie verbinde 🤔 Komische Therorie.

Man hat nur eine Gesundheit und eine Familie, aber es gibt sehr viele Arbeitsplätze!