Marc Castendiek’s Post

Eine Patientin wird reanimiert und zunächst gerettet, ehe sie doch stirbt. Gegen das Zahlungsbegehrin des Krankenhauses verteidigt sich die Erbin damit, eine Reanimation sei gar nicht gewünscht gewesen. Diesen Sachverhalt des #KG Berlin habe ich im aktuellen Heft der #MedR (2023, 830) zum Anlass genommen, mich mit Fragen des Schadensersatzes rund um “unerwünschtes Leben” auseinanderzusetzen. Ausgehend von der immer noch spannenden “Kind als Schaden”-Rechtsprechung diskutiere ich ihre Anwendbarkeit auf die noch relativ neue Thematik der unerwünschte Lebensverlängerung (“Eltern als Schaden”) und zeige Fragestellungen auf, mit denen sich die Gerichte in zukünftigen ähnlichen Konstellationen beschäftigen werden müssen. Schließlich geht es auch um die rechtlich mitunter komplexe Auslegung einer Patientenverfügung. Diese darf die Lebensrettung nicht verdrängen, sodass der juristisch unerfahrenen Behandlungsseite in Zweifelsfällen ein Ermessen bei der Auslegung zuzugestehen ist (hierzu folgt noch eine Ergänzung im November-Heft, dann in umgekehrter Konstellation). Die damit verbundenen Themen “Feststellung des Patientenwillens in eilbedürftigen Behandlungssituationen” und “Folgen unerwünschter #Lebensverlängerung” werden angesichts des zunehmenden medizinischen Fortschritts und steigender Bedeutung der #Patientenautonomie auch in Zukunft weiter die Gerichte beschäftigen. Dabei darf das Primärziel der ärztlichen Tätigkeit, die Heilbehandlung, nicht aus dem juristischen Blickfeld geraten. Ich sehe der weiteren medizinrechtlichen Debatte gespannt entgegen. 🩺🧑⚖️ #publikation #anmerkung #jura #medizinrecht #law #recht

Kann ein gemeinnütziger Verein, der ein Sportfest organisiert, ausstehende Teilnehmendenbeiträge notfalls auch im Klagewege geltend machen? Diese Frage beleuchte ich in der aktuellen Ausgabe der Sport und Recht (SpuRt 2023, 10-15). Dabei setze ich mich mit den bestehenden Definitionen von Auslobung und Spielvertrag auseinander. Diese sind jedoch nicht aufeinander abgestimmt, weshalb Sportfeste in eine Regelungslücke fallen. Der Beitrag zeigt diese Lücke auf und passt die Begriffe an, um eine stimmige Einordnung nicht nur des beispielhaft dargestellten Sportfests zu ermöglichen. Vielen Dank an Prof. Dr. Jan F. Orth für die Aufnahme in dieses Heft! #publikation #zivilrecht #sportrecht #wissenschaft #recht #jura #rechtswissenschaft #sportfest #spurt

Im Dezember 2020 habe ich mein #Studium mit der Schwerpunktseminararbeit abgeschlossen. Diese Woche hat diese Arbeit ihren wissenschaftlichen Abschluss gefunden: Ich freue mich, meine Erkenntnisse in Form eines Aufsatzes in der #IPRax veröffentlichen zu können. Für eine studentische Arbeit ist eine solche Plattform eine besondere Auszeichnung, für die ich Prof. Dr. Heinz-Peter Mansel noch einmal herzlich danken möchte! Inhaltlich geht es darum, wie nach nationalem Recht vertragliche Ansprüche Dritter im internationalen Privatrecht zu qualifizieren sind. Gerade das deutsche Recht kennt mit Schutzpflichten, Vertrag zugunsten Dritter und mit Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter mitunter erhebliche Extension des Vertragsrechts, die anderen Rechtsordnungen unbekannt ist. Diese nationale Betrachtung kann jedoch im europäischen internationalen Privatrecht nicht einfach übernommen werden. Der Beitrag differenziert klar zwischen der Art der verletzten Pflicht und wendet diese Differenzierung auch im Zweipersonenverhältnis auf die Qualifikation scheinbar vertraglicher Rechtsinstitute an. Im Fall der deliktsrechtlichen Qualifikation wird anschließend noch darauf eingegangen, ob eine akzessorische Anknüpfung an den Vertrag nach Art. 4 Abs. 3 Rom II-VO möglich ist. #law #forschung #research #ipr #international #privatrecht #zivilrecht #iprax

Gemeinsam mit meinem Kollegen Tobias Solscheid habe ich die ZPO-Abschlussklausur des Wintersemesters 2020/21 aufbereitet und in der aktuellen JuS veröffentlicht. Inhaltlich geht es um Fragen der gerichtlichen Zuständigkeit, der verjährenshemmenden Wirkung der Klageerhebung, der Widerklage und der Streitverkündung. Die Klausur ist durchaus anspruchsvoll gestellt und stellte auch uns als Klausursteller in der Konzeption vor Herausforderungen, da es sich um die erste Online-Open Book-Klausur handelt. Wir waren also besonders gefordert, von den Studierenden das juristische Handwerkszeug abzufragen: Die enge Arbeit am Gesetz und die Lösung eines den Studierenden unbekannten Problems. Die Ergebnisse haben damals leider gezeigt, dass die Teile abseits der gelernten Schemata noch erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen. Fazit: In der juristischen Lehre muss dringend deutlicher werden, dass es nicht darum geht, die „richtige“ Lösung für ein Problem zu kennen, sondern argumentativ eingene Lösungen zu entwickeln. #veröffentlichung #publikation #jura #law #jus #jurastudium #zpo

Am vergangenen Freitag hat mein Studium an der Universität zu Köln auch zeremoniell mit der Absolventenfeier sein Ende gefunden. Es waren sechseinhalb Jahre voller neuer Freundschaften und spannender Erfahrungen, aber auch mit mitunter hohem Arbeitsaufwand. Ich freue mich, diese Zeit zu einem erfolgreichen Ende gebracht zu haben. Ich freue mich, meine Zeit an der Universität gleichwohl fortsetzen zu können und nun an meiner Promotion zu arbeiten. Gleichzeitig möchte ich die Zeit nutzen, um auf der anderen Seite des Lehrraums Studierenden das Handwerkszeug auf den Weg geben zu können, selbst erfolgreich durch Studium und Examen zu finden und hoffentlich in einigen Jahren selbst auf dieser Bühne zu stehen. #studium #abschluss #graduation #jura #law #koeln #cologne #uoc

Im November hat der Landtag Nordrhein-Westfalen das Juristenausbildungsgesetz novelliert. Damit kommt ein vierjähriges Verfahren zum Schluss, das ich in der Vergangenheit stets eng begleitet habe. Diese Eindrücke habe ich in einem #Aufsatz in den Nordrhein-Westfälischen Verwaltungsblättern verarbeitet. Insgesamt enthält das Gesetz Licht und Schatten - der große Wurf einer “modernen” juristischen Ausbildung wird aber weitgehend der bundesweiten Harmonisierung geopfert. Hinweis: Aufgrund der Druckfristen konnte der finale Änderungsantrag von CDU und FDP nicht mehr berücksichtigt werden. Einige kritisierte Punkte wurden durch diesen Änderungsantrag noch behoben. #Jura #Publikation #Ausbildung #NWVBl