5 Gründe, aus denen ich meinen Klient*innen Dienst nach Vorschrift empfehle

Als Coach für erfüllte Karrieren ist es mein Ziel, so viele Menschen wie möglich in ein erfülltes Arbeitsleben zu begleiten. Auf dem Weg in ein erfülltes Arbeitsleben kann es jedoch sinnvoll sein, erst einmal das Gegenteil anzustreben.

Diese fünf Gründe sprechen für Dienst nach Vorschrift

"Dienst nach Vorschrift" ist ein Ausdruck, der sich auf die Einstellung von Mitarbeiter*innen bezieht, die nur das Nötigste tun, um ihre Arbeit zu erledigen, ohne sich besonders anzustrengen oder kreativ zu sein. Das hat mit beruflicher Erfüllung wenig zu tun. Diese fünf Gründe sprechen dennoch für Dienst nach Vorschrift:

Chronische Überlastung

Für die Erhaltung unserer körperlichen und geistigen Gesundheit ist es wichtig, dass aus einer punktuellen Überlastung kein Dauerzustand wird. Wird die Überlastung chronisch, kann sie zu einer Vielzahl von ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Wenn regelmäßige Pausen und Entspannungstechniken wie Meditation nicht mehr helfen und auch die Gespräche mit der Führungskraft nicht auf fruchtbaren Boden fallen, wird es Zeit für tiefgreifendere Maßnahmen, wie zum Beispiel einen Jobwechsel. Für wen das nicht oder noch nicht möglich ist, kann der Dienst nach Vorschrift ein Ausweg sein. Wer bereits unter chronischer Überlastung leidet, sollte zudem einen Arztbesuch in Erwägung ziehen.

Leiden unter einer toxischen Unternehmenskultur

Eine schlechte Unternehmenskultur kann zu vielen Problemen führen, wie zum Beispiel zu einem hohen Maß an Stress, Burnout, Konflikten zwischen Mitarbeitenden, geringer Produktivität und schlechten Arbeitsergebnissen. Wenn das Miteinander zu belastend wird und Gespräche nicht mehr helfen, kann es hilfreich sein, sich innerlich zu distanzieren und nicht mehr als das Nötigste zu tun. So sind negative Ereignisse tendenziell weniger verletzend und belastend und es bleibt mehr Energie übrig, um sich nach einem neuen beruflichen Zuhause umzusehen.

Persönliche Krisen

Persönliche Krisen haben oft negative Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden. Sie können beispielsweise durch eine schwere Erkrankung, den Verlust eines geliebten Menschen oder finanzielle Sorgen ausgelöst werden. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, um die Krise zu bewältigen und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Egal, ob mit oder ohne Unterstützung: Jede Krise kostet uns Energie, die uns dann schnell im Job fehlt. Wenn keine Arbeitsunfähigkeit vom Arzt oder von der Ärztin attestiert werden kann und auch sonst keine Auszeit möglich ist, kann Dienst nach Vorschrift ein Weg sein, um die eigene Batterie wieder aufzuladen. Mehr und mehr Arbeitgeber*innen haben Verständnis dafür, dass persönliche Krisen Auswirkungen auf die Arbeit haben kann und stellen zum Teil Unterstützungsangebote bereit.

Wenn Mitdenken nicht gefragt ist

Wenn das eigene Mitdenken nicht gefragt ist oder sogar abgelehnt wird, kann das sehr frustrierend sein. Viele Menschen haben einen hohen Anspruch an ihre Arbeit und den Wunsch nach Selbstwirksamkeit und wollen deswegen ihre Ideen einbringen und umsetzen. Dabei reiben sie sich auf und vergeuden wertvolle Energie und Nerven. Denn gewünscht ist kein kreatives und kluges Engagement, sondern lediglich die Aufgabenerfüllung nach Schema F. Wer hier nicht in der totalen Frustration enden möchte, kann sich seine Energie lieber für andere Dinge sparen und Dienst nach Vorschrift machen.

Zur Loslösung von einem Job, der nicht (mehr) guttut

Es gibt viele Gründe, warum man sich von einem Job trennen möchte. Vielleicht ist der Job nicht mehr das, was er einmal war, oder man hat neue Interessen entwickelt, die in einer anderen Branche besser aufgehoben sind. Oder die Arbeitszeiten sind aufgrund eines neuen Lebensabschnitts unpassend geworden oder das Gehalt zu niedrig. Gerade, wenn ein Job Freude gemacht hat, kann die Loslösung schwer sein, auch wenn sie notwendig erscheint. Was helfen kann: Das Engagement im alten Job herunterzufahren und sich in neuen Feldern auszuprobieren.

Fazit: Dienst nach Vorschrift ist eine Lösung, aber kein Dauerzustand

Dienst nach Vorschrift kann in bestimmten Situationen eine sinnvolle Strategie sein, um mit chronischer Überlastung, einer toxischen Unternehmenskultur, persönlichen Krisen, Frustration wegen mangelnder Selbstwirksamkeit oder der Loslösung von einem Job, der einem nicht (mehr) guttut, umzugehen. Für mich persönlich ist Dienst nach Vorschrift jedoch keine dauerhafte Lösung, denn sie kann sich langfristig negativ auf die Zufriedenheit, Motivation und Karriere auswirken. Es ist daher wichtig, frühzeitig zu erkennen, wann man Grenzen setzen sollte, um belastende Situationen zu vermeiden.

In welchen Situationen ist Dienst nach Vorschrift aus deiner Sicht sinnvoll?

Als Coach für erfüllte Karrieren ist es mein Ziel, meinen Klient*innen dabei zu helfen, langfristige Strategien zur Erreichung ihrer Ziele zu entwickeln, die sie nicht nur kurzfristig entlasten, sondern auch langfristig erfüllen.

Am 02.06.2023 von 15 bis 18 Uhr und am 06.06.2023 von 17 bis 20 Uhr findet dazu mein Workshop "Wie du im Job gesunde Grenzen setzt und kommunizierst" statt. In diesem Workshop geht es um die Fähigkeit, für sich und seine Bedürfnisse einzustehen und Grenzen zu setzen.

Willst du dabei sein? Dann melde dich hier an: https://jannikestoehr.com/workshop