Die Macht non-verbaler Kommunikation
Gestik und Mimik sind wichtige Bestandteile gelungener Kommunikation.

Die Macht non-verbaler Kommunikation

Was wäre, wenn es stimmt?

Ach hör doch auf - Watzlawicks Axiome „Man kann nicht nicht kommunizieren“ und „Die Botschaft entsteht beim Empfänger.“ sind sooo abgenutzt das kann wirklich niemand mehr hören. Stimmt das?

Eine Teilnehmerin sah während meines Vortrages auf Ihre Armband-Uhr. Ich nahm diese Bewegung wahr und ich spürte in mir eine Emotion der Unsicherheit hochkommen:

-         Bin ich nicht im Zeitplan?

-         Sind meine Inhalte langweilig?

-         Habe ich etwas falsch gemacht?

Was ist passiert? Ihre Gestik (=Kommunikation) hat in mir ein Gefühl geweckt.

Ohne Übung, wäre ich unsicher geworden, ich hätte die Pause vielleicht vorgezogen oder ich hätte sonstige Aktionen gesetzt. Aber weil das Leben liebt mich, „passierte“ diese Gestik inhaltlich natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt.

Was habe ich gemacht? Ich habe die Teilnehmerin einfach gefragt und sie schilderte mir dann, dass sie eine Push-Nachricht auf ihrer Smartwatch erhalten hat und KEINE meiner Annahmen stimmte.  

Wie oft am Tag „kommunizieren“ wir in Meetings und Gesprächen durch Gestik und Mimik – also ohne Worte?

Oh ja, da gibt es die unterschiedlichsten Muster:

Augen verdrehen, ein lautes Seufzen, ein Schulterzucken, eine bestimmte Handbewegung, ein Zappeln mit den Füßen, ein Abwenden des Blickes zum Boden oder nach oben, das „Spielen“ mit einem Stift, das „sich mit dem Handy beschäftigen“, während eines Gesprächs am PC weiterschreiben, mit den Fingern klopfen, die Arme verschränken oder ähnliches?

Schon mal erlebt?

Jeder von uns kommuniziert in irgendeiner Weise non-verbal. Aber die „Botschaft entsteht beim Empfänger.“ (Diese wunderbare Erkenntnis ist von Paul Watzlawick und wir vergessen sie nur zu gerne.) Non-verbale Kommunikation löst beim Empfänger immer etwas aus.  

Häufig sind es negative Gefühle wie Unsicherheit, Ärger, Wut, Enttäuschung, Aggressivität, Beleidigung, Beunruhigung, Irritation, Hysterie, Gleichgültigkeit, Desinteresse, Erniedrigung oder ähnliches?

Wir empfinden sie, weil dahinter häufig unsere eigenen hinderlichen Glaubenssätze stehen. Unser Gehirn verknüpft das Erlebte mit vergangenen Erfahrungen und so „bilden wir uns eine eigene Realtiät“ – und reagieren spontan - so wie ich in meinem Beispiel aus dem Seminar - darauf.

Und ich muss zugeben, viele Menschen – niemand von uns ist ausgenommen – verwenden genau diese non-verbalen Verhaltensmuster, weil wir diese Gefühle im anderen auslösen wollen.

Ja, du hast richtig gehört: viele Menschen – niemand von uns ist ausgenommen – verwenden genau diese non-verbalen Verhaltensmuster, weil wir diese Gefühle im anderen auslösen wollen – und NIEMAND von uns ist davon ausgenommen.

Was glaubst Du, wie würde sich die Qualität unserer Kommunikation ändern, wenn wir bewusst und entschlossen non-verbale Kommunikationsformen anwenden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit positive Gefühle bei unserem Gesprächspartner auslösen?

Beispiele wären: Tatsächlich Augenkontakt halten, eine offene Körperhaltung zeigen, sich mit dem Oberkörper dem Gesprächspartner zuwenden, Zuhören mit Nicken unterstreichen, sich durch nichts ablenken lassen, Emotionen aufnehmen und widerspiegeln usw.

Was löst das aus?

Interesse, Freude, Harmonie, Euphorie, Eindruck, Begeisterung, Akzeptanz, Wichtigkeit, Neugier, Empathie, Vertrauen, Verständnis, Toleranz uvm.

Wie wäre es also, wenn wir üben, unsere Kommunikation allein durch eine Änderung unserer nonverbalen-Kommunikationsformen verändern?

Auch wenn wir glauben, dass Watzlawicks Axiome „Man kann nicht nicht kommunizieren“ und „Die Botschaft entsteht beim Empfänger.“  abgenutzt und sooo bekannt sind – bewusstes Wahrnehmen, Verstehen und Anwenden kann Erstaunliches bewirken

Viel Spaß beim Ausprobieren.


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