Unsere Top 5 Neubau-Entwicklungstrends 2023

Unsere Top 5 Neubau-Entwicklungstrends 2023

Da wir uns langsam dem Ende des Jahres nähern, ist es an der Zeit, über aktuelle Entwicklungen und Innovationen aus dem Bau- und Installationssektor nachzudenken und daraus zu lernen. Diese Top 5 befasst sich mit Innovationen, die im Jahr 2024 einen großen Unterschied machen könnten, eine Lösung für den Bausektor darstellen oder schlicht und einfach so disruptiv sind, dass wir sie nicht ignorieren können. 

Spoiler: Diese Top 5 werden nicht als Ranking aufgeführt 

  • 5: Demontagefähiger Neubau 

  • 4: Fertigteilbau & Modulbauweise 

  • 3: Vertikale PV-Module 

  • 2: Platzsparender bauen 

  • 1: Technologische Disruptionen 


5: Abnehmbarer Neubau 

Nachhaltiges Bauen ist längts kein unbekanntes Konzept mehr. Wiederverwendbare Materialien, die Einbindung erneuerbarer Energien und Recyclingansätze sind nur einige Beispiele. Einer der interessantesten neuen Trends aus dem Benelux-Raum im Jahr 2023 ist die Zunahme „demontagefähiger“ Neubauten. 

Bei sogenannten demontagefähigen Neubauten liegt der Schwerpunkt auf der Begrenzung des Materialeinsatzes bei einem Bauprojekt. Dies reduziert den CO2-Ausstoß pro Projekt und erleichtert die Wiederverwendung von Materialien. 

Obwohl es sich vielleicht nicht um eine „Innovation“ im landläufigen Sinne Handeln mag, da das Prinzip des demontagefähigen Bauens bereits schon lange existiert, handelt es sich hierbei um eine Innovation im Westen, die den Neubau stark beeinflussen wird. In Japan ist der „abnehmbare“ Neubau eine jahrhundertealte Tradition beim Bauen mit Holz. Bei dieser Art von Gebäuden kommen komplexe Verbindungen zum Einsatz, die gezielt zusammengeschoben werden und somit an Ort und Stelle bleiben (siehe Bild 1): 

Abbildung 1: Beispiel für eine komplexe demontagefähige Holzverbindung 

 Dies ist ein Beispiel für ein Prinzip im Neubau, bei dem weniger mechanischen oder bauchemische Befestigungen verwendet werden müssen und Materialien daher einfacher und effizienter wiederverwendet werden können. Dies wirkt sich natürlich positiv auf die CO2-Emissionen eines Bauvorhabens über seine gesamte Lebensdauer aus. Von der Materialherstellung bis zur Demontage. 


4: Fertigteilbau & Modulbauweise 

Aufgrund des gravierenden Wohnungsmangels besteht nach wie vor ein erheblicher Bedarf an schnellen und bezahlbaren Wohnmöglichkeiten. Eine offensichtliche Antwort darauf im Neubau ist das Wiedererstarken von Ansätzen wie Fertigteil- und Modulbauweise. 

Die Innovation findet hier hauptsächlich im Produktionsprozess statt. Der hohe Standardisierungsgrad bringt einige Vorteile mit sich: 

  • Abfälle lassen sich besser im Rahmen halten, was den ökologischen Fußabdruck begrenzt 

  • eine schnellere Bauzeit 

  • konsistente Qualität, da weniger Montagefehler vor Ort möglich sind 

  • weniger Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen, da der Produktionsprozess hauptsächlich in der Fabrik stattfindet 


3. Vertikale PV-Module  

Ebenfalls prinzipiell keine Neuerung sind Solarpaneele. Eine der wichtigsten Innovationen im Installationsbereich ist derzeit wohl das vertikale Solarpanel (siehe Abbildung 2). Damit lassen sich z. B. kleine „Balkonkraftwerke“ einfach verwirklichen – auch, wenn deren wirtschaftliche Effizienz umstritten sein mag, wirkt sich doch die Erleichterung von Mieterstrom durch den Gesetzgeber unbezweifelbar auf den Markt aus. Potenziell ist durch vertikale Module auch auf Gebäuden mit kleinerer Dachfläche besser möglich, grünen Strom zu erzeugen. 

Abbildung 2: Vertikale Paneele, hier in einem Garten installiert 

2: Platzsparender bauen 

Die pro-Kopf-Wohnfläche der Deutschen nimmt seit Jahren zu – eine Entwicklung, die sowohl mit den Prinzipien des nachhaltigen Bauens als auch dem Mangel an Wohnraum bzw. neuen Bauflächen im Widerspruch steht. Zwar ist bislang am deutschen Bau von einer Abnahme der durchschnittlichen Wohnflächen nicht viel zu spüren – doch die Notlage auf den Wohnungsmärkten in Ballungsräumen in Kombination mit der viel gehörten Forderung, mit weniger flächenverbrauch in die Höhe zu bauen, wird unvermeidlich auch zu kleineren Wohnungsgrößen im Neubau führen.  


1: Technologische Disruptionen 

Innovative technologische Ansätze spielen im Neubau mehr und mehr eine Rolle:  Von intelligenten Wohntechnologien bis zum 3D-Druck vorgefertigter Teile. Sowohl im (Neu-)Bau- als auch im Bestand und nicht zuletzt in der Gebäudetechnik spielen Automatisierung und Digitalisierung weiterhin eine führende Rolle. Die Auswirkungen hängen natürlich stark davon ab, wie und für welche Zwecke Technologien eingesetzt werden, aber eines ist sicher: 

Die disruptive Wirkung neuer Technologien im Bau- und Installationssektor ist enorm. Von der internen Effizienz bis hin zu externen Ergebnissen wird verändert sich nahezu jedes Geschäftsmodells durch die technologischen Neuerungen und Entwicklungen

Entwicklungen im Neubau haben nicht zuletzt auch eine quantitative Dimension. Ausführliche Prognosen über Anzahl, Flächen, Rauminhalt und Euro-Volumen im deutschen Neubau bis 2025 finden Sie in unserer Studie „Der Baumarkt von übermorgen“ von BauInfoConsult. 

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