Was wir suchen - oder die Frage nach der Schlauheit der Menschheit?

Was wir suchen - oder die Frage nach der Schlauheit der Menschheit?

Alle Jahre wieder lässt sich Google in die Karten blicken, was die Suche angeht und damit auch die Frage aller Fragen: warum suchen wir eigentlich, wonach wir suchen?

Google weiss immer mehr und kann bald neben Informationen, Flügen, Hotels oder Jobs wohl auch unsere Finanz- und Medizinaldaten verstehen und uns dabei helfen, bessere Entscheidungen für die wichtigen Bereiche Job, Leben, Gesundheit zu treffen. Nur dumm, dass wir gleichzeitig immer vergesslicher werden, schuld daran ist die selektive Amnesie. Warum: Informationsüberfluss und wohl auch -Druss. Wir alle sind gerne bequem und wir werden noch mehr mit der KI von Google sprechen und dabei die Grundlage liefern, was der nächste Dienst sein soll: die komplette Auslagerung unseres Gedächtnisses. 

Ein kleiner Einblick in die Menschheit

Wie haben wir das 2021 erlebt? Nun: 2021 wollten die Menschen weniger und weniger angestellt bleiben denn:

Die Welt wollte unternehmerisch aktiv werden und suchte dieses Jahr wie gründe ich eine firma häufiger als wie finde ich einen job.

wir waren wohl auch einsamer, denn:

ganz gleich, ob du glaubst, dass dein Seelenverwandter 139 Tage nach dir oder als Zauberer mit Nickelbrille geboren wurde – dieses Jahr wurde seelenverwandte weltweit häufiger als je zuvor gesucht.

und auch das hier:

BTS und andere K-Pop-Idole haben Gebärdensprache in ihre Choreografien eingebunden. So hat die Welt dieses Jahr häufiger als je zuvor nach ich liebe dich in gebärdensprache gesucht. 🤟

Quelle

Warum eigentlich Google? Es war einmal…

Im Jahr 1998 startete Google offiziell als Unternehmen und wuchs bis heute neben Amazon, Facebook, Microsoft und Apple mit dem Mutterhaus Alphabet zu einem der grössten Unternehmen mit Angeboten an digitalen Inhalten und Geräten. Beim Besuch im Internet führt kein Weg an Google vorbei, schliesslich tippt kaum jemand mehr direkte Adresse einer Internetseite in den Browser und seit 2 Jahren „spricht man mit dem Gerät“ ohne dabei für verrückt erklärt zu werden: das Verb googeln kommt ja nicht von ungefähr.

Aus Bequemlichkeit gut

Die gesuchte Homepage, direkte Antworten auf Fragen, Mails, Karten mit Navigation, Übersetzungen und Videos – Googles Service ist schon heute auf jedem Smartphone, Tablet und Computer zu finden und die Informationspräsentation wird geschätzt und gefürchtet: Dass das Unternehmen Alphabet hinter Google dabei massenhaft private Daten wie Bewegungsprofile, Surfverhalten und Konsumverhalten analysiert, scheint aufgrund der Einfachheit und der Gemütlichkeit des Service fast schon zur Nebensache werden zu lassen. Wir können vergleichen, filtern, klicken und stöbern. Und dabei vergessen wir auch noch schneller, wie wir die Maschinerie füttern.

Aber warum eigentlich? Die selektive, digitale Amnesie

Der Google-Effekt, auch Digitale Amnesie genannt, ist die Tendenz, Informationen zu vergessen, die mit Hilfe von Internet-Suchmaschinen leicht online gefunden werden können. Laut der ersten Studie über den Google-Effekt ist es weniger wahrscheinlich, dass sich die Menschen an bestimmte Details erinnern, von denen sie glauben, dass sie online zugänglich sein werden.

Schon der deutsche Professor Ebbinghaus wusste mit seiner bekannten Vergessenheitskurve: innerhalb einer bestimmten Zeit sind wir vergesslich. Gemäss ihm sind nach einer Stunde nur noch 45 % und nach einem Tag gar nur 34 % des Gelernten im Gedächtnis. Sechs Tage nach dem Lernen wiederum ist das Erinnerungsvermögen bereits auf 23 % geschrumpft; dauerhaft werden nur 15 % des Erlernten gespeichert und erinnert. Das Problem des Experiments: sie stammt aus dem Jahr 1885, damals veröffentlichte er sein monumentales Werk Über das Gedächtnis. Untersuchungen zur experimentellen Psychologie. Ups. Lange her also. Und nun haben wir also Google und Smartphones.

Darum werden wir vergesslicher

Was wir heute wissen: wir vergessen alles sofort, von dem wir wissen, dass wir es googeln können. 10'000 Eindrücke und mehr müssen wir heute verarbeiten, werden stimuliert über Internet, TV und bei der Arbeit und unterwegs und wir müssen filtern um überhaupt den Durchblick zu behalten. Und alles was weniger wichtig ist, rückt nach hinten. Der so genannte Google Effekt spielt hier: Da wir Menschen immer mehr Informationen in digitaler Form speichern, spielet dieses Phänomen eine immer grösser werdende Rolle für die menschliche Wahrnehmung und Erinnerung dessen. Es ist möglich die beiden Begriffe zu unterscheiden: Google-Effekt bezieht sich eher auf das Vergessen von Informationen, die über öffentliche Suchmaschinen wieder gefunden werden und Digitale-Amnesie bezieht sich eher auf das Vergessen von Informationen, die digital gespeichert werden.

So oder so: frag dich einmal: welche Informationen weisst Du wirklich noch und warum? Und welche Informationen speicherst Du heute anders als noch vor 10 Jahren?

Darum verwundert es wohl auch nicht, dass wir Jahr für Jahr diese Top10 der Suchanfragen erhalten für die Schweiz und Deutschland:

Darum meine Bitte für den Kommentar: Wie sieht es bei Dir aus? Findest Du deine Suchanfrage wieder? Lass es mich wissen

Schweiz

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Deutschland

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PS: und wer nun wissen will wie das Jahr 2021 in der Suche aussieht, kann sich hier vergnügen:

Ritchie Pettauer

🟦 "Ich schmuggle Hunde in deinen Feed!" ➡️ LinkedIn™️ Certified // Social Media Lektor @ Universität Wien ➡️ Social Selling / B2B Workshops für Sales/Marketing/HR Teams ➡️ Thought Leadership for CxOs ⬇️⬇️⬇️⬇️

2 Jahre

"Warum fressen Hunde Gras?" unter den Top 10 - Wow! Äh, ich mein: wau. 🐶🐕🐩🐕🦺

Valentin Scherrer

Ich fotografiere Menschen im Flow. Bist Du selbständig, introvertiert, Kamerascheu und/oder hältst Dich für nicht fotogen? Dann sind wir ein Match :-)

2 Jahre

Pommes selber machen auf Platz drei?!?!?! Holy Moly! 🤣

Tobias Buser 💙💛

Digital | eCommerce | Customer Experience |

2 Jahre

Das habe ich auch gesucht 🧜♀️ oder geshazamt 😁

Sonja Berger

🔵 LinkedIn Trainer | Personal Branding | Corporate Influencer Consulting | LinkedIn Workshops | Active Sourcing | Employer Branding | LinkedIn für Stellensuchende & Recruiter | Speaker | Dozentin | Unternehmerin

2 Jahre

„Was ist Schmand?“ und ich hab mich vor 20 Jahren noch darüber aufgeregt, dass man Schmand nicht in der CH kaufen konnte. Und roten Guss für Erdbeerkuchen. 🍓🤦🏽♀️

Lea Docampo

Lean - Prozess - Projekt - Qualitäts - Management | Mental - Team - Agile Coach | Compliance & Security Management | Methodenhackerin, alles ausser - gewöhnlich... // Werte schaffen für Menschen mit Menschen

2 Jahre

Ich finde meine Suchanfragen über myactivity.google.com.... da kann ich auch löschen, gruppieren oder Einstellungen verändern. Ich versuche täglich im Kopf meine Einkäufe zu addieren und freue mich jedesmal, wenn es stimmt. Vergesslichkeit vorbeugen!

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