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Wenn Kinder ihre Welt um sich herum kennenlernen, dann entwickeln sie verschiedene, persönliche Eigenschaften und Angewohnheiten. Einige Kinder werden von frühem Alter an immer selbstbewusster und unabhängiger. Andere bleiben sehr anhänglich, brauchen Sicherheit, Schutz und Bestätigung von den Menschen, die ihnen am nächsten stehen. Der Umgang mit einem sehr anhänglichen Kind kann sehr anstrengend und frustrierend sein. Glücklicherweise gibt es verschiedene Strategien, die du anwenden kannst, damit dein Kind weniger Anhänglichkeit und mehr Unabhängigkeit zeigt.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die Anhänglichkeit deines Kindes verstehen

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  1. In der kindlichen Entwicklung ist Anhänglichkeit normal. Kinder durchlaufen jeweils verschiedene Phasen in unterschiedlichen Ausprägungen. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. Du solltest dein Kind nie zurückweisen, ausschimpfen oder bestrafen, wenn es anhänglich ist. Sonst könnte das dazu führen, dass ein bereits empfindsames Kind sich abgelehnt und ängstlich fühlt.[1]
    • In bestimmten Entwicklungsphasen sind Kinder besonders anhänglich, z.B. wenn ein älterer Säugling mobiler wird, indem er zu krabbeln oder zu laufen lernt; wenn ein kleines Kind lernt, mit Worten zu kommunizieren oder wenn das Kind eine große Veränderung durchmacht, z.B. in die Kita oder Vorschule kommt. Denn je älter ein Kind wird, desto mehr lernt es und versteht, dass es von dir getrennt ist. Gleichzeitig lernt es die Gefahren der Welt kennen und fühlt sich ggf. allein und schutzlos. Dann hängt es an dir, weil es Bestätigung braucht, dass jemand in dieser großen und gefährlichen Welt an seiner Seite ist.[2]
  2. Du bemerkst wahrscheinlich, dass dein Kind unter bestimmten Umständen nervös ist und sich unwohl fühlt. Versuche herauszufinden, aus welchen Gründen dein Kind besonders ängstlich ist, so dass du voraussehen kannst, wann es besonders anhänglich ist.
    • Gibt es bestimmte Situationen, in denen dein Kind besonders gestresst ist? Ist es der Umgang mit anderen Kindern? Ist es die Schule? Finde heraus, ob es bestimmte Umstände gibt. Sprich dann mit Lehrern und anderen Betreuern, um herauszufinden, wie dein Kind mit diesen Situationen in deiner Abwesenheit umgeht.
    • Einige Kleinkinder und Vorschulkinder sind besonders anhänglich, wenn sie in der Kita oder Vorschule abgegeben werden. Sie weinen und zeigen große Angst. Das hört oft auf, sobald die Eltern weg sind. Bitte den Lehrer, dir in dieser Phase zu helfen, so dass du schnell weggehen kannst, damit das Unvermeidbare nicht in die Länge gezogen wird. Gib deinem Kind zu verstehen, dass du zurückkommst und gehe dann schnell.[3]
  3. Kann es sein, dass du unbewusst zur Anhänglichkeit beiträgst? Manche Eltern beschützen ihr Kind zu sehr und versuchen, es vor allen körperlichen Verletzungen und negativen Gefühlen zu schützen. Dann musst du dich ggf. ein bisschen entspannen, damit dein Kind sich wohlfühlen und sich in seiner Unabhängigkeit bestätigt fühlen kann.
    • Du solltest die Unabhängigkeit deines Kindes fördern, indem du ihm sagst, wie stark und mutig es ist. Ermutige es, neue Dinge auszuprobieren. Solange es ungefährlich ist, lass es zu, dass es sich im Park oder in der Bibliothek ein paar Schritte von dir entfernt aufhält und dass es mit anderen Kindern spielt. Dein Kind sollte den Abenteuerspielplatz oder den Garten erkunden dürfen, ohne dass du die ganze Zeit direkt daneben stehst.
    • Überreagiere möglichst nicht, wenn dein Kind sich verletzt. Wenn es z.B. hinfällt, warte erst einmal ab, ob es sich wehgetan hat, bevor du gleich hinläufst.
  4. Anhänglichkeit kann absolut normal bei Kindern sein. Es kann sich allerdings auch um eine Störung handeln, auf die man eingehen muss. Anpassungsstörung, Bindungsstörung und Trennungsangst haben alle Anhänglichkeit als Symptom. Wenn du dir Sorgen machst, dass dein Kind eine der folgenden Störungen haben könnte, sprich mit dem Kinderarzt über eine Behandlung. In diesem Fall ist die Hilfe eines Therapeuten oder eines Spezialisten für kindliche Verhaltensstörungen wahrscheinlich angebracht.[4]
    • Anpassungsstörung: Sie tritt nach einem einschneidenden oder traumatischen Erlebnis auf (z.B. einem Umzug, einer Scheidung, dem Schulbeginn usw.)[5] Dem Kind fällt es schwer, nach diesem Erlebnis im Leben zurechtzukommen, was zu folgenden Symptomen führen kann: abnorme Ängstlichkeit oder Depression, Schlafstörungen, regelmäßige Weinkrämpfe, Feindseligkeit, Streitlust, Isolation und Schulverweigerung.[6]
    • Bindungsstörung: Dem Kind fallen Bindungen zu anderen schwer. Ursachen sind meist Missbrauch, Vernachlässigung oder Instabilität in den ersten drei Lebensjahren.[7] Dem Kind mangelt es an Vertrauen, es hat Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen, es mag keine körperlichen Berührungen oder Zuwendung, es kommt zu Wutausbrüchen oder passiv-aggressivem Verhalten, das Kind zeigt Kontrollsucht, es mangelt ihm an Schuld- oder Reuegefühlen und es ist oft anhänglich und fordernd.[8] [9]
    • Trennungsangst: Kinder mit Trennungsangst kommen oft aus sehr engen Familien und sie zeigen ein hohes Maß an Ängstlichkeit und/oder Furcht, wenn sie von nahestehenden Personen getrennt sind. Sie sind dann traurig, haben Konzentrationsprobleme, ziehen sich zurück, haben verstärkte Angst, was mögliche Gefahren angeht (z.B. vor Tieren Einbrechern, Autounfällen), die sie selbst oder ein Familienmitglied betreffen könnten. Sie können nicht schlafen, ohne dass eine nahestehende Person in der Nähe ist oder sie haben Angst, außer Haus zu schlafen. Wenn sie zu einer Trennung gezwungen werden, reagieren sie anhänglich, wütend oder sogar gewalttätig auf diese Person.[10] Das Kind muss diese Symptome mindestens eine Woche aufweisen, bevor man auf echte Trennungsangst schließen kann.[11]
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Mit Anhänglichkeit im Augenblick umgehen

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  1. Wenn dein Kind gerade eine besonders anhängliche Phase durchmacht, dann ist es in Ordnung, Situationen zu meiden, die diese Anhänglichkeit verstärken. Genauso wie du Situationen vermeidest, die dich ängstigen, kannst du auch Situationen meiden, die das bei deinem Kind auslösen.[12]
    • Sei dir auch im Klaren darüber, dass Müdigkeit und Hunger anhängliches Verhalten verstärken können.
    • Wenn du die Situationen kennst, die dein Kind ängstigen, dann kannst du sie vollständig vermeiden. Wenn z.B. volle Spielplätze oder die Verabredung mit einem bestimmten Spielkameraden das Problem verstärken, vermeide diese Situationen, bis dein Kind etwas unabhängiger geworden ist.
    • Wenn du die Situation nicht ganz vermeiden kannst, dann kannst du einen Kompromiss schließen, um sie deinem Kind annehmbarer zu machen. Du könntest mit deinem Kind z.B. auf den Spielplatz gehen, wenn er weniger voll ist. Oder sorge dafür, dass dein Kind weniger allein mit dem Spielkameraden ist (z.B. könntest du dich mit dem anderen Kind und seinen Eltern im Zoo oder Aquarium treffen).
    • Diese Strategie funktioniert nur, wenn die Anhänglichkeit deines Kindes nur kurzfristig auftritt. Wenn dein Kind intensive Angst erlebt, die mehrere Monate anhält und das mit deinem Alltag kollidiert oder der Fähigkeit des Kindes, normale Entwicklungsschritte zu erreichen, bitte deinen Kinderarzt um eine Einschätzung. Es wäre möglich, dass dein Kind unter einer sozialen Angststörung oder einer anderen Entwicklungsstörung leidet, die seine Fähigkeit, unabhängig zu agieren, beeinträchtigt.[13]
  2. Wenn du eine bestimmte Situation nicht vermeiden kann, mache das Beste für dein Kind daraus. Erkläre, wo du hingehst, was du tun wirst und welches Verhalten du erwartest.
    • Selbst wenn dein Kind erst ein Säugling oder Kleinkind ist und nicht viel spricht, kannst du mit einfachen Worten erklären, was bevorsteht. Säuglinge verstehen Sprache viel eher, als sie selbst sprechen können.[14] Sprich in kurzen, einfachen Sätzen und erläutere die Details, z.B.: „ Heute gehen wir zum Doktor. Erinnerst du dich an Dr. Schmitt? Sie kümmert sich um dich! Sie wird dir in die Augen und Ohren sehen und dein Herz abhören. Sie wird dich wiegen. Dann bekommst du einen Piks in den Arm. Das tut ein bisschen weh, aber nur ganz kurz und dann bekommst du einen Lolli von Dr. Schmitt!“ Bei einem sehr ängstlichen Kind kannst du das Szenario auch spielen.
    • Wenn sich dein Kind besonders aufregt, wenn du es von jemand anderem betreuen lässt, dann gib ihm Zeit, sich darauf vorzubereiten. Erkläre, dass du die Gefühle deines Kindes verstehst und dass sie in Ordnung sind. Betone, wie viel Spaß es haben wird und erinnere es daran, dass du wiederkommst. Schleiche dich nie einfach weg. Erkläre einfach, was los ist und bewahre eine positive Einstellung. Wegschleichen würde deinem Kind nur beibringen, dass es dir nicht vertrauen kann.
  3. Biete deinem Kind mehr Freiheit und Unabhängigkeit wo es angebracht ist. Du musst deine eigenen Ängste und Befürchtungen überwinden, bevor dein Kind sie übernimmt.
    • Gewöhne dein Kind allmählich an mehr Unabhängigkeit, indem du es eine gewisse Zeit allein spielen lässt. Anstatt den ganzen Tag des Kindes durchzustrukturieren oder ständig mit ihm zu interagieren, lass zu, dass es sich eine gewisse Zeit allein beschäftigt. Vielleicht möchte es sich ein Buch ansehen, malen, mit Bauklötzen oder Puppen spielen. Wenn dein Kind noch sehr klein ist, dann sollte es nur ein paar Minuten am Stück allein gelassen werden. Sobald es aber vier oder fünf Jahre alt ist, dann kann es eine Stunde oder mehr allein spielen.[15]
    • Stelle dich ein bisschen weiter weg von der Stelle, an der du normalerweise stehst, wenn ihr auf dem Spielplatz oder an einem öffentlichen Ort seid. Solange dein Kind mobil ist und sich sicher über die Geräte auf dem Spielplatz bewegen kann, solltest du jedes Mal einen Schritt weiter zurück gehen. Mach das, bis du auf der Bank in der Nähe sitzt. Ermutige und unterstütze dein Kind und beteilige dich, indem du aktiv zusiehst (und nicht mit dem Telefon spielst). Klebe aber nicht zu dicht an deinem Kind.
  4. Ein anhängliches Kind sucht nach Schutz und Sicherheit. Für dieses Verhalten darfst du das Kind nicht ablehnen, ignorieren oder ausschimpfen. Umarme dein Kind und bestätige es, wenn du es zu mehr Unabhängigkeit ermutigst.
    • Eine Möglichkeit, einem ängstlichen Kind Bestätigung zu geben ist, ihm zu sagen, was du tust. Wenn du ins benachbarte Zimmer gehst, sage: „Ich muss meine Tasse in die Spüle stellen, bin aber gleich wieder da.“ Wenn du es an der Schule oder Kita absetzt sage, dass du weggehst anstatt zu verschwinden, wenn es dich nicht sieht. Auch wenn das schwerer ist, weil es weint, bekommt dein Kind so das Gefühl, dass es dir vertrauen kann und es weiß, was es zu erwarten hat. Dann muss es sich keine Sorgen machen, dass du verschwindest.[16]
    • Wenn dein Kind aufgrund der Trennungszeiten besonders gestresst reagiert, verbringe extra Zeit mit ihm um zu knuddeln, vorzulesen oder zusammen zu spielen. Dein Kind braucht ggf. besonders viel Aufmerksamkeit, um sich an solchen Tagen sicher zu fühlen.[17]
  5. Bemühe dich, die Ängste und Sorgen deines Kindes zu verstehen und erkläre, warum eine bestimmte Situation ungefährlich ist, ohne diese Gefühle zu unterminieren. Sage deinem Kind, dass du verstehst, warum es so fühlt. Das gilt auch, wenn du möchtest, dass dein Kind weniger anhänglich wird.
    • Denke daran, dass kleine Kinder erst sehr kurz auf der Welt sind und dass ihre Bezugspunkte noch wenig ausgeprägt sind. Ängste, die Erwachsenen albern scheinen, können überwältigend für ein sehr kleines Kind sein. Respektiere dein Kind, indem du seine Ängste ernst nimmst und indem du ihm hilfst, seine Gefühle zu verstehen und zu meistern. Sage ihm nicht, dass seine Gefühle albern sind oder dass es anhänglich wie ein Baby ist.
  6. Denke daran, dass eine anhängliche Phase normal ist und zu einer gesunden Entwicklung gehört. Dein Kind sollte sich nicht schlecht fühlen, weil es dich braucht und sich entsprechend seiner Entwicklungsphase verhält. Bestrafung macht es nicht besser, sondern wird dein Kind eher verunsichern.[18]
    • Denke daran, dass ein anhängliches Kind dir vertraut, dass du dich um seine Bedürfnisse kümmerst. Wenn du es wegen seiner Anhänglichkeit anschreist oder bestrafst, dann bleibt ihm niemand, auf den es sich verlassen kann und der es unterstützt.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Unabhängigkeit fördern

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  1. Wenn du ein sehr anhängliches Kind hast, das unter extremer Trennungsangst leidet, entwöhne es langsam. Verlasse dein Kind für ein paar Minuten und komme dann wieder. Verlängere diese Phasen allmählich, bis dein Kind versteht, dass es sich nur um eine zeitweilige Trennung handelt.
    • Wenn ihr zu Hause miteinander spielt, sage: „Oh, ich habe mein Wasser in der Küche vergessen. Bin gleich wieder da!“ Gehe und hole das Wasser und komme ohne Verzögerung zurück. So lernt das Kind, dass es dir vertrauen kann und dass du zurückkommst.
    • Wenn du das nächste Mal aus dem Zimmer gehst, mache etwas, das ein wenig länger dauert. Du könntest z.B. sagen: „Ich muss eine Ladung Wäsche waschen. Ich bin in ein paar Minuten zurück!“ Versuche jedes Mal, wenn du das Zimmer verlässt, eine oder zwei Minuten länger wegzubleiben.
  2. Kinder, die nervös auf Veränderungen reagieren, werden wahrscheinlich weniger anhänglich, wenn es feste Abläufe gibt. Sie machen dem Kind auch vorab klar, was als nächstes passieren wird. Erkläre deinem Kind z.B., dass du jeden Tag nach dem Abendessen das Geschirr spülst und dass du dann erwartest, dass es in dieser Zeit allein spielt.
    • Es kann besonders hilfreich sein, zu den Tageszeiten feste Abläufe einzuführen, zu denen dein Kind besonders anhänglich oder ängstlich ist. Wenn dein Kind z.B. Probleme hat, wenn du es an der Schule absetzt, dann solltest du jedes Mal einen Snack in den Rucksack legen, den Lehrer begrüßen, dein Kind zum Abschied umarmen. Klatscht euch ab, wenn dein Kind zum Platz geht.
    • Feste Abläufe vor dem Zubettgehen sorgen für Struktur und Vorhersehbarkeit bei einem Kind, das angesichts dieser Phase anhänglich wird. Ein beruhigender Ablauf wäre z.B. ein warmes Bad, das Eincremen, Schlafanzug anziehen, eine Geschichte zu lesen, ein Lied zu singen und dann ins Bett zu gehen. Du kannst auch immer wieder einen einfachen Satz oder etwas Besonderes sagen, wenn du gute Nacht sagst: „Ich habe dich ganz doll lieb! Wir sehen uns, wenn du morgen aufwachst!“ So gibst du dem Kind die Bestätigung, dass du beim Aufwachen wieder da bist.[19]
  3. Hilf deinem Kind dabei, sich selbstbewusst und unabhängig zu fühlen, indem du ihm eine bestimmte Aufgabe überträgst. Durch diese kleinen Aufgaben bekommt dein Kind ein Selbstwertgefühl und lernt Unabhängigkeit. Außerdem merkt es, dass es Dinge erledigen kann, woran es sich bei zukünftigen Aufgaben erinnern wird.[20]
    • Die Aufgabe sollte dem Alter und den Fähigkeiten deines Kindes entsprechen. Dazu könnte zählen, das Spielzeug aufzuheben, den Tisch zu decken, Waschlappen oder Handtücher zusammenzulegen, Wäsche zum Waschen zu sortieren, die Post zu holen oder Gemüse fürs Abendessen zu putzen. Du kannst dich auch auf Aufgaben konzentrieren, von denen du weißt, dass dein Kind sie erledigen kann, worum es dich aber oft bittet, z.B. die Schuhe anzuziehen oder die Hände zu waschen.
    • Du könntest auch einen Wochenplan erstellen, in dem die Aufgaben für jeden Tag stehen. Für jede erledigte Aufgabe könnte dein Kind einen Aufkleber auf die entsprechende Stelle kleben. Wenn dein Kind den Plan ausgefüllt hat oder eine bestimmte Anzahl Aufkleber (z.B. zehn) erreicht hat, könntest du es mit einem Ausflug zum Planschbecken oder einem Eis belohnen.
  4. Bei Spielgruppen und Treffen mit Spielkameraden ist dein Kind unter anderen Kindern, von denen einige weniger anhänglich sind. Solche sozialen Interaktionen ermutigen dein Kind, Spaß zu haben und Beziehungen außerhalb eurer zu entwickeln.
    • Wenn dein Kind in diesen Situationen besonderes anhänglich ist, achte darauf, dass dein Kind mindestens mit einem anderen Kind interagiert. Bleib in der Nähe und sage deinem Kind, dass du da bist. Entferne dich allmählich aus der Situation, wenn dein Kind sich wohler fühlt.
  5. Wecke bei deinem Kind Interesse, allein oder mit anderen Kindern zu spielen, indem du das Umfeld wechselst oder ein neues Spielzeug oder Spiel einführst. Wenn ihr normalerweise im Garten spielt, geht in den Park. Wenn dein Kind meist mit Bauklötzen spielt, bastelt etwas miteinander.
    • Du kannst dich auch online oder an öffentlichen Orten (z.B. der Bibliothek) über Spielgruppen, Treffen oder Lesungen informieren. Auf diese Weise kann eine monotone Routine durchbrochen werden.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Schenke viel Liebe und Zuwendung

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  1. Begrüße dein Kind am Morgen mit Umarmungen und Küssen und sorge für eine positive Stimmung für den Tag.
    • Kinder, die viel Liebe in Form von körperlicher Zuwendung erfahren, haben in der Regel eine engere Bindung zu ihren Bezugspersonen, denn es schafft ein Gefühl von Sicherheit und Bestätigung. Es fördert auch die Entwicklung des Gehirns, der sozialen Fähigkeiten und des Selbstbewusstseins. All das hilft deinem Kind, sich sicherer in der Welt zu fühlen und in unbekannten Situationen weniger anhänglich zu sein.[21]
  2. Anhängliche Kinder fühlen sich sicherer und unabhängiger, wenn sie wissen, dass ihre Eltern für sie da sind. Du solltest jeden Tag wertvolle Zeit mit deinem Kind verbringen, in der es keine Ablenkungen durch Fernseher, Telefon oder andere elektronische Geräte gibt. Höre deinem Kind zu und widme deinem Kind deine volle Aufmerksamkeit.
    • Verbringt gemeinsam Zeit in der örtlichen Bibliothek, im Park oder im Garten. Begib dich auf die Höhe deines Kindes und spiele mit ihm, so wie es dein Kind möchte. Folge seiner Führung.
    • Am besten wäre, wenn du diese besondere Zeit in deinen Alltag fest einplanst. Wenn du z.B. einplanst, das jeden Tag nach dem Mittagessen zu machen, dann weiß dein Kind, was auf es zukommt. So wird dein Kind zu anderen Zeiten weniger anhänglich.
  3. Wann immer dein Kind allein spielt oder sich außerhalb seiner Komfortzone bewegt, lobe es ausreichend und enthusiastisch. Dein Kind muss wissen, dass du seine Anstrengungen bemerkst und schätzt.
    • Wenn du dein Kind lobst, wenn es etwas Neues ausprobiert oder anderweitig Selbstständigkeit zeigt, dann lernt es, dass du seine Anstrengungen schätzt, eine neue Fähigkeit zu lernen. Wenn dein Kind anderen gern gefallen möchte, dann wird es weiter neue Dinge allein ausprobieren, um dir zu gefallen und mehr Lob zu bekommen.[22]
    • Pass auf, dass du nicht gewohnheitsmäßig mit deinem Lob übertreibst. Das könnte bei einem ängstlichen und unsicheren Kind nach hinten losgehen. Manche Kinder interpretieren Lob als Bewertung ihrer Bemühungen und sogar ihres Wertes. Das kann dazu führen, dass das Kind sich nicht traut, etwas Neues auszuprobieren aus Angst, dass die Eltern im Fall des Versagens nicht mehr stolz auf es sind.[23]
    • Du könntest dein Kind z.B. für seinen Mut oder Willen loben, etwas Neues auszuprobieren. Dabei solltest du aber weniger Wert auf das Endergebnis legen. Lass dein Kind wissen, dass du es dafür bewunderst, dass es etwas riskiert und versucht.
    • Du solltest nicht alles loben, was dein Kind tut. Es ist nicht nötig, alles zu feiern, was dein Kind schafft („Du hast das Gemüse aufgegessen, hurra!“).[24] Denn das würde echte Erfolge verwässern. Außerdem könnte dein Kind glauben, dass es dich ständig beeindrucken muss.
  4. Wenn du dein anhängliches Kind eine Weile alleinlassen musst, ermutige es, seine Gefühle in einer Zeichnung auszudrücken. Das zeigt, dass dein Kind dir wichtig ist und dein Kind kann sich in deiner Abwesenheit auf etwas anderes konzentriert.
    • Immer häufiger wird Kunsttherapie angewandt, um Ängste und andere Probleme bei Kindern zu behandeln, die oft nicht in der Lage sind, ihre Gefühle verbal auszudrücken.[25]
    • Auch wenn du nicht in der Lage bist, das Kunstwerk deines Kindes wie ein ausgebildeter Psychologe zu beurteilen, du kannst nach Dingen Ausschau halten, die dein Kind besorgen. Hat es Angst allein zu bleiben, weil es denkt, es könnte ihm etwas passieren? Oder fürchtet es, dass du nicht zurückkommst? Stelle ihm Fragen über das Bild, um die Anhänglichkeit zu verstehen.
  5. Jedes Kind ist anders. Anhänglichkeit ist eine normale Phase und dein Kind wird daraus in seiner eigenen Geschwindigkeit herauswachsen.
    • Vergiss in der Zwischenzeit nicht, dich um dich selbst zu kümmern. Es kann emotional erschöpfen, ein sehr anhängliches Kind zu haben. Deshalb nimm dir die Zeit, dich zu entspannen und etwas zu unternehmen, das dir Spaß macht, während dein Kind sicher bei einem Familienmitglied oder Babysitter ist.
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Tipps

  • Anhänglichkeit kommt und geht. Einige Kinder scheinen über diese Phase hinweg zu sein und werden dann doch wieder anhänglich, wenn neue Herausforderungen in der Entwicklung oder große Veränderungen auftreten, z.B. der Schulbeginn oder die Ankunft eines Geschwisterchens.
  • Beim Umgang mit einem anhänglichen Kind ist eine positive Einstellung wichtig. Wenn dein Kind merkt, dass du frustriert, genervt oder verärgert über die Anhänglichkeit bist, dann wird das Problem nur schlimmer. Das Ziel ist ein Kind, das sich selbstbewusst, fähig, sicher und geliebt fühlt.
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Über dieses wikiHow

Trudi Griffin, LPC, MS
unter Mitarbeit von :
Professionelle Beraterin
Dieser Artikel wurde unter Mitarbeit von Trudi Griffin, LPC, MS erstellt. Trudi Griffin ist eine lizenzierte professionelle Beraterin in Wisconsin mit Spezialisierung auf Abhängigkeit und psychische Gesundheit. Sie bietet Menschen, die mit Abhängigkeiten, psychischer Gesundheit und Trauma zu kämpfen haben, eine Therapie im Rahmen der Gesundheitsversorgung und in einer Privatpraxis an. Sie erhielt ihren Master in klinischer psychischer Gesundheitsberatung 2011 von der Marquette University. Dieser Artikel wurde 93.229 Mal aufgerufen.
Kategorien: Eltern sein
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