Festmachen

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Längsseits Festmachen am Kai

Das Festmachen ist ein Manöver in der Schifffahrt, das zur Sicherung des Wasserfahrzeuges an festen Gegenständen, meist an Land oder im Meeresgrund verankert, dient. Dieser Platz wird Liegeplatz genannt. Dabei wird das Fahrzeug in aller Regel vertäut. Ziel ist die Fixierung des Fahrzeuges, also der Schutz vor unerwünschtem „Wegschwimmen“.

Vorgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Auswahl des Liegeplatzes (ausreichende Wassertiefe) und dem Anlegemanöver erfolgt das eigentliche Festmachen. Damit das Schiff sicher liegt, wird es je nach Größe mit einer oder mehreren Vorleinen, Achterleinen, Vorsprings und Achtersprings am Ufer festgemacht. Große Schiffe werden teilweise zwischen Vor-/Achterleine und Spring jeweils zusätzlich mit einer „Brust“- oder Querleine stabilisiert.

Bei großen Schiffen werden sie auf einem Poller belegt oder kommen von einer Seilwinde. Am Schiffsrumpf werden sie meist durch eine Klüse geführt. In der Sportschifffahrt werden die Festmacherleinen schiffsseitig an einer Klampe befestigt (Belegen an einer Klampe).

Festmacher in der Holtenauer Schleuse (1974)

Landseitig werden die dicken Festmacherleinen oder Stahltrossen an Pollern oder Ringen befestigt. Stahltrossen und schwere Festmacher aus Kunststoff werden mit einer Wurfleine an Land gezogen. Sie haben am Ende ein gespleißtes Auge (Schlaufe), das vom Schiffsbefestiger über den Poller gelegt wird. In der Sportschifffahrt werden Festmacherleinen an Land mit einem Palstek, mit einem doppelten Rundtörn mit zwei halben Schlägen oder mit einem Webeleinenstek am Poller festgemacht oder mit einem Roringstek am Ring.

Damit der Schiffsrumpf am Liegeplatz nicht scheuert, werden zwischen Rumpf und Kai-Wand Fender oder Autoreifen befestigt. Damit bei Platzmangel ein anders Schiff am eigenen Schiff anlegen kann, werden bei Sportbooten an der äußeren Anlegeseite ebenfalls Fender befestigt.

Wasserfahrzeuge können auch im Päckchen längsseits eines anderen Fahrzeuges festmachen und haben somit nur indirekt eine Verbindung zum Land. Das Festmachen ist ferner an Dalben, Bojen und Stegen möglich.

Rückwärts anlegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Rückwärts-Anlegen wird das Schiff zwischen Anker mit einer Ankerkette und am Ufer mit zwei Achterleinen festgemacht. Üblich ist diese Art bei Fähren, RoRo-Schiffen und bei Sportbooten in südlichen Ländern. Bei Sportbooten kann mit dieser Methode genügend Abstand vom Ufer erreicht werden, wenn am Ufer die Wassertiefe zu gering ist. In Ankerbuchten wird oft eine Leine zu einem Baum, einem Felsvorsprung oder zu einem Sandanker am Ufer gespannt. Die Achterleine wird manchmal mit einem Beiboot oder schwimmend zum Ufer gebracht.

Vakuumfestmacher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Große Häfen verfügen über moderne landseitige Vakuumfestmacher, die vor allem zum Festmachen von Frachtschiffen in Häfen verwendet werden. Dabei wird der Schiffskörper von hohlen flexiblen Kissen angesaugt und bietet so ein rasches Festmachen. Die Kissen fixieren den Schiffsrumpf seitlich etwa auf Kaihöhe.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]