Die intellektuelle Trägheit der Konservativen

Die Bundeskanzlerin auf Abschiedstournee: die letzte Regierungserklärung, der letzte EU-Gipfel, usw. Stellt sich die Frage: was bleibt im Rückblick auf die 16 Jahre Merkel?

  • Digitalisierung: verschlafen!
  • Europa vereinigen: verschlafen!
  • Klimawandel: verschlafen!

Letztlich muss man feststellen, dass Merkel doch weitaus mehr von ihrem politischen Ziehvater Kohl übernommen hat, als ihr lieb sein kann.

                Probleme können gar nicht so groß sein, als dass man sie nicht aussitzen kann.

Das Ganze wird dann als ein „erfolgreiches“ weiter so, gerne auch mal „alternativlos“ oder sogar als „bewahrend“ verkauft. Fatal daran ist, dass ein guter Teil der Bevölkerung dies akzeptiert, denn es ist natürlich der bequemere Weg – aber oftmals eben keine Lösung.

Doch zeigt gerade dieses Aussitzen, dass dem Konservatismus eine gehörige Portion intellektuelle Trägheit und Mangel an Flexibilität zu Grunde liegen. Das Absurde daran ist, dass gerade konservative Wirtschaftswissenschaftler, Volkswirte etc. oftmals gerade diese Flexibilität von den Arbeiter*innen regelmäßig einfordern.

Wir müssen flexibel sein bei Arbeitszeiten, gerne auch bei Löhnen und Gehältern. Untermauert wird dies mit der Begründung, dass dies den Standort Deutschland sichern solle. Letztlich geht es jedoch nur darum, dass sich der wohlhabendste Teil der Bevölkerung und seine entsprechenden Stellvertreter, die von der Ungleichheit am meisten profitieren, weiter in dieser unflexiblen Bräsigkeit sehr gut leben kann.