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Terrorgruppe im Videointerview: Letztes Album, Ironie, Kunstfreiheit & Zukunftspläne

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Nicht weniger spektakulär als die Bandgeschichte der Terrorgruppe ist ihre Entstehung. Drei Kreuzberger Punks treffen sich im Februar 1993 nach langer Zeit zufällig im Pfandleihhaus Wiener Straße wieder, als sie alle ihre Instrumente verpfänden wollen. Archi „MC“ Motherfucker, Johnny Bottrop und Hermann v. Hinten entscheiden sich kurzerhand gegen die Verpfändung und für eine spontane Bandgründung – und die Terrorgruppe war geboren. Schnell erspielen sie sich mit ihrem experimentellen Punk-Rock und den anarchistischen Texten ein großes Publikum in Berlin und Umgebung. Sie legen ihre Finger in die Wunden eines noch immer kranken Landes und das ohne Rücksicht auf Verluste, womit sie bei Skater-Cliquen und anderen Jugendgruppen den Zahn der Zeit treffen. Musikalisch sowie personell durchlebt die Terrorgruppe über die Jahre einige Veränderungen, konstant blieb allerdings der Kern der Band, Archi MC und Johnny Bottrop, und ihr kompromissloser Humor, bis 2005. Da gab Archi seinen Rücktritt aus der Terrorgruppe bekannt, um als Tourneeleiter für K.I.Z und Produzent für das weibliche Kollektiv The Tote Crackhuren im Kofferraum zu arbeiten. Johnny Bottrop führte die Terrorgruppe inzwischen unter dem Namen „The Bottrops“ weiter, bis die fast komplette Urbesetzung 2013 mit einem Auftritt auf dem Ruhrpott Rodeo Festival ihr für die Fans völlig überraschendes Comeback feierte, und das nicht nur für ein paar Konzerte. Die Jungs veröffentlichen 2016 das Album „Tiergarten“, unter anderem mit dem Song „Schmetterling“ mit Tarek K.I.Z als Skinhead Black. Nach dem Live-Album „Superblechdose“ begann die lange Schaffungsphase für ein neues Album, was sich über die Zeit als das allerletzte Album der Terrorgruppe entpuppte und am vergangenen Freitag Release feierte. „Jenseits von Gut und Böse“ ist aneckend wie eh und je und beinhaltet inklusive Bonustracks 18 Songs, die alle den einzigartigen Stempel der Terrorgruppe aufgedrückt bekommen haben. Wir haben Archi „MC“ Motherfucker und Johnny Bottrop kurz vor Release ihres allerletzten Albums getroffen und mit ihnen darüber geredet, warum es denn nun das letzte Album sein soll, wie sich Humor in heutiger Musik im Vergleich zu damals geändert hat und wie die ersten Konzerte nach Comeback 2013 waren.

Terrorgruppe – Jenseits von Gut und Böse

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