Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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09.03.2022

Das Schwarze Auge, 5. Edition, Online-Spielabend vom 23.02.2022 „Jenseits der Sterne“ Teil 12 „In Ifirns Feuer“

2022-01-26.jpgDie Helden trafen sich in der Uhdenberger Gaststätte „Ifirns Feuer“. Darunter waren der Hügelzwerg und Streuner Aurinosch, der Magier Adeptus Hagen, der Kor-Geweihte Kangrosch von Roteiche, der Jäger und Waldläufer Connar Fuxfell und der Gänseritter Travian von Schwarzeiche. Kürzlich hinzugekommen war der Peraine-Geweihte Carloron Pennosolian. Ausserdem waren die Helden in Begleitung vom Tulamiden Rashid, der Feurige. Ein Kämpfer, der einst an der Seite von Erkenbrandt, einem Anhänger der legendären Magierin Niobara, kämpfte. Dann waren da noch Gänsehold Weichdaunen, ein Traviageweihter; Pergamosch, ein Prospektor und Vetter von Aurinosch und Rondraja, eine Magierin und Schwester von Kangrosch. Allesamt saßen sie an zwei nebeneinander stehenden Tischen und konnten sich miteinander unterhalten. Gemeinsam speisten und tranken sie und der Wirt erfüllte ihnen beinahe jeden kulinarischen Wunsch. Bei ihnen saß auch Lork, der Ork, ein alter Freund von Connar, der im Nachtleben Uhdenbergs arbeitete.

2022-02-23 Ifirns Feuer.jpgConnar erzählte seinen Gefährten von der Geschichte, die sich um diese Gaststätte rankte. Der Wirt Lokmar war, wie so viele Einwohner Uhdenbergs, ein Mann mit einer bewegten Vergangenheit und mit vielen Geheimnissen. Der Inhaber des Gasthauses “Ifirns Feuer” leitete eines der spektakulärsten Wirtshäuser in der Stadt - und das will schon was heißen. Die Taverne war bereits morgens gut gefüllt und am Abend brechend voll. Das lag zum einen an der Speisekarte (Lokmar und sein stummer Küchengehilfe Schreblack boten fast jeden Tag andere Gerichte an, immer abhängig von dem, was Jagd und Garten hergab), zum anderen an der besonderen Atmosphäre: Gäste aller Völker tranken und speisten vereint unter dem blauen Glanz eines etwa kopfgroßen Gwen Petryl, den Lokmar in der Mitte der Schenke an der Decke aufgehangen hatte.

Lokmar Jonnsen.jpgDieser Gwen Petryl war das Zentrum der Geheimnisse rund um Lokmar und um die Geschichten, die man sich über den für einen Wirt, sehr schweigsamen Mann erzählte. „Der alleinlebende Wirt sei einst ein Firun-Geweihter gewesen, erzählten sich die Leute. Und als er auf einer Mission fast starb, rettete ihn die milde Tochter Firuns, Ifirn. Mit diesem Stein, der ihn innerlich wärmte und ihm den Weg nach Uhdenberg wies.

Aber ob das wahr ist, wisst Ihr nicht. Dieser blauschimmernde Stein war auf jeden Fall Realität. Lokmar war ein Freund vom Vater Connars, aber viel mehr wisst Ihr auch nicht.“ “Ifirns Feuer” war in jedem Fall eines der wenigen Gasthäuser, in der sich die Gäste aus Respekt vor dem Stein nicht prügelten. Das fand draußen vor dem Haus statt, wo Lokmar für Beobachter auch einen Außenservice anbot. Zusätzlich leuchteten weitere Kerzen in der ganzen großen Gaststube verteilt.

In Uhdenberg, die auch die Stadt der fünf Völker genannt wurde, lebten Menschen, Elfen und Zwerge, Goblins und Orks zusammen. So fanden sich auch an diesem Abend in „Ifirns Feuer“ Vertreter aller dieser Rassen in der Gaststätte ein. Die meisten blieben unter sich und genossen den Abend. Die Helden tranken auf das Wohl ihres kürzlich verstorbenen Gefährten, dem Barden Bartofix, einem Brilliantzwerg. Dabei stellte sich etwas Bemerkenswertes heraus: Der Peraine-Geweihte  Carloron kannte Bartofix, der ihn einst an der Bader- und Bardenschule in Trallop im Musizieren unterrichtete. Sie sprachen auch über die Pergamente, die Connar in Bartofix Rucksack gefunden hatte. Darin ging es auch um die unvollendete Operette: „Der Feenkönig aus dem Zwergenland“. Carloron war sichtlich ergriffen, als er vom Tod des Bartofix erfuhr.

Thora von Oppstein___.jpgAls die Gefährten bei Wein, Bier und Schweinsbraten zusammen saßen, betraten zwei Frauen den Raum. Eine davon auffällig schön, die andere ebenfalls von ansehnlichen Äußerem, nur deutlich jünger und in die Kleidung einer Knappin gehüllt. Die Ältere stellte sich als Natascha vor. Ihr Auftrag war es, die Jüngere zu Travian zu geleiten – denn sie war Thora von Oppstein, die Tochter von Travians Schwertvater. Die Knappin hatte durch einen schrecklichen Überfall eines Räuberbarons in der Traviamark ihren Schwertvater verloren, und nun sollte Travian ihre Knappschaft zu Ende führen. Sichtlich überrascht und nicht ganz freiwillig willigte der Edelmann ein.

Einige unbedachte Worte des mittlerweile leicht angetrunkenen Carloron ließen direkt offenkundig werden, dass Thora dafür brannte, Travian als Knappin dienen zu können. Mutig war sie auf jeden Fall, baute sie sich doch unerschrocken vor dem massigen Geweihten auf.

Natascha.jpgMittlerweile war Connar aus seinem Zimmer zurückgekehrt. Er holte tief Luft, denn er hatte einiges zu berichten. Im Feenreich war er in den Besitz einer Schatulle gelangt, mit deren Hilfe er Nachrichten mit seiner Schwester Kajani austauschen konnte. Er zeigte seinen Gefährten ihren Brief. Und wie er anmerkte, schien es wichtige Parallelen zwischen den Geschehnissen zu geben, die in Uhdenberg, dem Feenreich und in der Gruppe von Connars Schwester geschahen.

Als Connar, Travian und Gänseholdt von ihren Erlebnissen in der Höhle berichteten, während die anderen das Stellwerk gegen Goblins und Harpyien verteidigten, wurden den Helden einige Gemeinsamkeiten offenkundig: Travian stellte nicht nur fest, dass die Geschichte seiner Familie eng mit der von Gänseholdt und Kangrosch verbunden war. Wie tragisch dies damals mit dem Tod von Kangroschs Ahnin durch die Tat eines wahnsinnigen Elfen endete, berichtete Travian seinen Gefährten mit fester Stimme. Sie entdeckten zudem eine uralte Ritualhöhle, die auf einen Traviakult hindeutete, an dem auch Goblins beteiligt waren. Und Connars Schwester berichtete in ihrem Brief von einem Goblin, der sie begleitete und damit etwas zu tun haben könnte… Die Helden, insbesondere Connar und Hagen, nahmen sich vor, den Brief noch einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Zudem wurde in dem Brief von einem Magier namens Bajon Landshammer berichtet. Dabei sprang Rashid auf. Der Tulamide, den Aurinosch nach jahrhundertelanger Gefangenschaft als verzauberte Statue befreit hatte, als er auf die Gruppe von Connars Schwester traf, kannte diesen Mann! Die beiden waren Gefährten auf einer Mission der legendären Niobara!

Angra, Tochter der Tori.jpgDiese Begegnungen mit Kajanis Gefährten, diese Gemeinsamkeiten… Die Helden bemerkten immer mehr, dass sie die Hintergründe erkennen mussten, um zu wissen, warum sich ihre Wege gekreuzt haben. Denn das eine Verbindung zwischen ihnen besteht. All dies kann kein Zufall sein.

Aurin_II.jpgAurinosch sah eine attraktive Zwergin, die mit anderen bewaffneten und gerüsteten Zwergen zusammen saß. Er wollte sich an die Zwergin heranmachen und lud sie und ihre Begleitung zu einem Bier ein. Er stellte sich vor und sie sich auch. Es handelte sich um die „Uhdenberger Breitäxte“ und die Zwergin hieß Angra, Tochter der Tori.

Der mysteriöse Bettler Aurin, den die Helden bereits bei ihrem ersten Besuch in Uhdenberg kennenlernten,  betrat die Gaststube, Connar berichtete den Gefährten, dass sich viele Legenden um ihn rankten. So soll der Bettler ein Prinz gewesen sein. Aurin kam auf die Gefährten zu und fragte nach Bartofix. Er war sichtlich bestürzt, als er von seinem Tod erfuhr. Dabei kam die Sprache auch auf die Flöte. Aurin schien diese Flöte zu kennen. „Die Pan-Flöte hatte viele Besitzer. Sie hatte auch Bartofix ausgesucht.“ Die Flöte vibrierte in Connars Tasche. Als er sie hevorholte, hörten er und Carloron eine Melodie. Aurin sprach das aus, was alle bemerken, auch wenn sie die Melodie nicht hörten: Die Flöte hatte sich Carolon auserwählt. Auch das Aufeinandertreffen mit dem Peraine-Geweihten schien doch kein Zufall zu sein …

Die Helden lernten die „Besteckverkäuferin“ Majuka kennen. Connar erzählt den Gefährten von ihr. Sie war ein perfektes Beispiel für die raue, aber herzliche Identität Uhdenbergs. Die etwa 20 Sommer zählende junge Frau hätte in vielen anderen Städten nicht lange überlebt. Mit 5 Jahren wurde sie im orkischen Viertel Uhdenbergs aufgefunden. Es stellte sich schnell heraus, dass das Mädchen geistig zurückgeblieben war. Ihre Eltern waren bis heute ein Mysterium: Manche sprachen von einer unglücklichen Liebe einer einfachen Magd zu einem der Erzbarone, die tragisch änderte. Viele Goblins mieden sie, Majuka.jpgweil ein Fluch der Großen Mutter auf ihr läge.

Die Bettler der Stadt nahmen sich des Mädchens an, insbesondere Aurin. Dank ihres stets heiterem Gemüt war sie in ganz Uhdenberg bekannt und beliebt. So gut wie jeder Bürger kaufte ihr regelmäßig ihr (sehr laienhaft) geschnitztes Holzbesteck ab. Die begnadete Schnitzerin und Bognerin Marije Elfenkind nahm sich ihrer an, was sich schon sehr positiv auf Majukas Schnitzkünste auswirkte.

Kert Bargelter und der Waldläufer Rilos waren auch in der Gaststube. Rilos hatte Pergamosch und Rondraja auf dem Weg zum Regenbogentor begleitet, als sie von Harpyien und Goblins angegriffen und getrennt wurde.  Kert berichtete, dass der Uhdenmann ihre jüngste Tochter in seinen Fittichen habe. Der Uhdenmann lebte schon seit die Bargelters das Werk vor mehreren Generationen errichteten, in ihrer Nähe. Er machte sich ernsthaft Sorgen um seine Tochter.

Das Leben in dieser Kneipe schäumte nun über. Kangrosch wurde von Torben, einem Söldner der hiesigen Uhdenberger Legion, darum gebeten, in der Garnison einen Gottesdienst abzuhalten. Der Kor-Geweihte willigte geehrt ein. Hagen nutzte die Gelegenheit, um sich auf der Latrine näher mit dem Ring auseinander zu setzen, Kontakt mit dem Uhdenmann aufzunehmen. Dabei wurde ihm klar, dass er unbedingt mit dem Kobold noch ein paar Worte wechseln musste…

Währenddessen berichtete Lork Connar von einem möglichen lukrativen Auftrag. Er deutete auf eine junge Frau, die in einer Ecke der Schänke saß und sichtlich nervös auf eine Tür starrte, die laut Connar zu einem Besprechungsraum führte. Die Frau könnte Hilfe gebrauchen, berichtete Lork. Es ging um den Kauf einer Mine seitens einer der Erzbarone, wo scheinbar etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Der örtliche Protektor Falk Ackermann und der Erzbaron Shanja ibn Shadian waren daran beteiligt. Doch bevor der Ork mehr im Detail berichten kann, überschlugen sich die Ereignisse…

Aurinosch fiel zuerst auf, dass sich die Becher auf dem Tisch bewegten und die tanzenden Leute in der Taverne leicht zu schwanken schienen. Carloron sah dann rotes Leuchten am Himmel draußen durch das Fenster. Der Gwen Petryl an der Decke der Gaststätte pulsierte; anfangs langsam, dann immer schneller, wie das Schlagen eines diamantenen Herzens. Die Gefährten stürzten ins Freie, und was sie dort am Himmel sahen, ließ ihnen den Atem stocken.

Ein riesiger Stein, größer als jedes Haus, das die Helden bisher erblickten, stürzte rot schimmernd und brennend auf Uhdenberg zu. Panik breitete sich auf den Straßen aus. Die Gefährten bereiteten sich auf den Aufschlag vor. Doch der Stein verfehlte die Stadt, rauschte mit lautem Getöse fast greifbar, durch den nachtschwarzen Himmel und zog seine feurige Bahn durch die Dunkelheit. Das Beben, das er mit sich brachte, ließ die Erde erzittern und einige Häuser einstürzen. Von einem Moment auf den anderen befanden sich die Helden in einem lebensbedrohlichen Szenario. Stand nun der Untergang von Connars Heimatstadt bevor?

[An dieser Stelle wurde der Spielabend beendet. Jeder Spieler erhielt 7 Abenteuerpunkte zur freien Verfügung für seinen Charakter.]

Danke an…
Adeptus Hagen – Magier – Dirk
Kangrosch v. Roteiche – Kor Geweihter – Florian
Connar Fuxfell – Jäger – Ulf
Travian vom Schwarztann- Gänseritter – Smart
Carloron Pennosolian - Peraine-Geweihter – Christian W.
Aurinosch – Hügelzwerg – Dirk Otto 
Gänseholdt Weichdauenen & Rashid & Spielleiter – Christian B.

(c) 2022 von Dirk Otto & Christian B.

Dirk Otto - 14:36:57 @ DSA