Zahlreiche Düdelsheimer pilgern am Sonntag, 18. Juni, wieder auf ihren Hausberg: Denn das bereits 8. Dorffest findet dann auf den „Steinern“ statt, einem echten Naturidyll und beliebten Ausflugsziel gut 60 Meter oberhalb des größten Büdinger Stadtteils.
Die Festivität beginnt um 9.30 Uhr, Ende soll gegen 18 Uhr sein. Das Programm startet um 10 Uhr mit einem Freiluftgottesdienst, den die Düdelsheimer Pfarrerin Ulrike Wohlfahrt gemeinsam mit dem Bläserkreis der evangelischen Kirchengemeinde gestalten wird. Anschließend steht geselliges Beisammensein mit Musik im Fokus „Für Speisen, kühle Getränke sowie Kaffee und Kuchen ist bestens gesorgt“, informiert der Düdelsheimer Ortsvorsteher Ramon Franke. „Wir freuen uns natürlich auch wieder auf zahlreiche Wanderer und Radfahrer von nah und fern“, so Franke weiter.
Fahrdienst zu den Steinern
Auch in diesem Jahr wird zum Dorffest ein kostenloser Fahrdienst angeboten, der bis zum Nachmittag zwischen den drei Haltestellen Schützenhaus/Festplatz, Kreuzung Mühlstraße/Untergasse und den Steinern pendelt. Die Abfahrtszeiten am Festplatz sind um 9 Uhr, 9:25 Uhr, 9:45 Uhr, 11:20 Uhr, 13:20 und 15:20 Uhr, die Kreuzung Mühlstraße/Untergasse wird jeweils fünf Minuten später angefahren.
Seit jeher ist der Düdelsheimer Hausberg ein geschätztes Ziel für Wanderer und Freizeitaktivitäten. Besonders für Kinder und Jugendliche stellt das ganze Areal einen einzigartigen Abenteuerspielplatz dar. Das Erklettern des „Tintenfasses“, des größten Basaltfelsens auf dem Plateau, stellte seit jeher für Kinder eine kleine Mutprobe dar. Die Wertschatzung des herrlichen Rundumblicks auf Düdelsheim und den Glauberg führte dazu, dass 2010 ein Aussichtsturm errichtet wurde.
Hausberg mit Geschichte
Ursprünglich muss die Steinern viel höher gewesen sein und geprägt von mächtigen Felsblöcken, wie der Düdelsheimer Naturschützer Werner Luft in der Fortsetzung der Dorfchronik von 2017 schreibt. Wie Geologen vermuten, entstand die Steinern durch einen Schlot, aus dem flüssige Lava punktuell austrat. Das ereignete sich während verschiedener Vulkan-Ausbrüche, die vor rund 14-18 Millionen Jahren zur Entstehung des größten Vulkangebiets in Mitteleuropa führten – des Vogelsbergs.
Um 1800 sollen die Österreicher in der Büdinger Region ein militärisches Logistikzentrum mit dem Ziel errichtet haben, Deutschland von der napoleonischen Vorherrschaft zu befreien. Dazu war für Stationierung und Truppenbewegungen der Bau befestigter Straßen erforderlich, so auch zwischen Düdelsheim und Lindheim. Das Material für den Straßenbau wurde im Tagebau von der Hardeck, vom Wilden Stein und von den Steinern abgebaut.
Wie Luft von Düdelsheimer Zeitzeugen und deren Nachkommen erfuhr, ist Mitte bis Ende der 1930er- Jahre die Basalt-Verwüstung aufgeräumt und das Plateau in der jetzigen Form gestaltet worden – und somit ein idealer Treffpunkt, um dort das Düdelsheimer Dorffest zu feiern. Veranstaltet wird seit jeher es vom Ortsbeirat und den Düdelsheimer Vereinen.