Beliebteste Wärmepumpe ist nicht effizienteste: Warum sie dennoch gekauft wird
Die Wahl der richtigen Wärmepumpe ist eine wichtige Entscheidung für Hausbesitzer. Doch warum entscheiden sich viele für ein Modell, das nicht mit der effizientesten Lösung aufwartet?
Nach der aktuellsten Absatzstatistik ist die Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe das am häufigsten verkaufte Modell in Deutschland. Dies ist erstaunlich, da sie im Vergleich zu anderen Typen wie der Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpe nicht die beste Effizienz aufweist. Wie die Onlineausgabe der Berliner Morgenpost berichtet, entscheiden sich Hausbesitzer dennoch immer wieder für diese Art der Wärmepumpe. Doch warum ist das so?
Einfache Installation und geringere Kosten
Die Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe bietet für Hausbesitzer einige Vorteile, die sie attraktive macht. Im Gegensatz zu einer Erdwärmepumpe ist bei der Installation einer Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe keine Quellenerschließung erforderlich. Das bedeutet, dass keine Bohrungen vorgenommen werden müssen, um an die Wärmequelle zu gelangen. Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) bestätigt dies gegenüber der „Berliner Morgenpost“ und erklärt, dass dies die Installation erheblich vereinfacht und somit auch die Kosten senkt.
Die Kosten für eine Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe sind im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten relativ niedrig. Günstige Geräte sind bereits zwischen 8.000 und 16.000 Euro erhältlich. Hierbei handelt es sich jedoch nur um die reinen Anschaffungskosten für die Wärmepumpe. Die Kosten für die Installation und mögliche Umbauten am Gebäude sind noch nicht inbegriffen. Dennoch sind die Gesamtkosten im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten, wie der Erd- oder Grundwasserwärmepumpe, deutlich niedriger.
Ein weiterer Vorteil der Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe ist ihr flexibler Einsatz in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden. Da keine Bohrungen erforderlich sind, ist die Installation zudem in Gebäuden mit begrenztem Platzangebot möglich. Zudem ist die Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe in der Regel wartungsärmer als andere Wärmepumpenarten, was zu weiteren Kostenersparnissen führen kann.
Wirtschaftlichkeit und Vorlauftemperatur
Allerdings sollten Hausbesitzer, insbesondere von Bestandsgebäuden, sich der Nachteile bewusst sein. Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten etwas weniger effizient als Sole-Wasser-Wärmepumpen. Zudem kann die Lautstärke der Anlagen ein Problem werden, wenn sie falsch installiert oder an einem ungünstigen Ort aufgestellt werden.
Die Nutzung einer Wärmepumpe im Altbau ist laut BWP dennoch möglich, vorausgesetzt die Vorlauftemperatur ist entsprechend angepasst. In Altbauten mit schlechter Isolierung kann die Vorlauftemperatur höher sein als in gut isolierten Neubauten, was den Energieaufwand erhöht. Daher ist immer der individuelle Bedarfsfall vor Ort durch einen Fachmann zu bewerten.
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