Nach Postbank-Debakel: Deutsche Bank will Kunden entschädigen

Es gäbe ”nichts zu beschönigen”, gibt sich Lars Stoy zerknirscht. Mit der BaFin habe man einen ”detaillierten Maßnahmenplan” vereinbart, so der Leiter des DeuBa- und Postbank-Privatkundengeschäfts. 
Hat der Deutschen Bank ordentlich Ärger eingebrockt: Ihr Tochterunternehmen Postbank. | Foto: picture alliance / Caro | Sorge
Hat der Deutschen Bank ordentlich Ärger eingebrockt: Ihr Tochterunternehmen Postbank. | Foto: picture alliance / Caro | Sorge
Reuters

Nach der Rüge der Finanzaufsicht BaFin wegen der IT-Probleme bei der Postbank hat der Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank Versäumnisse eingeräumt. ”Da gibt es nichts zu beschönigen”, sagte Lars Stoy den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. 

Die BaFin, die Deutsche Bank und ihre zickenden Töchter — FinanzBusiness

”Wir hätten unsere Kunden anders – besser – informieren müssen”, so Stoy. Wegen der Kunden-Beschwerden sei die Postbank im regelmäßigen Austausch mit der Finanzaufsicht. ”Wir haben mit der BaFin einen detaillierten Maßnahmenplan vereinbart, um die Rückstände konsequent abzuarbeiten.” Die Wirkung der Maßnahmen werde von der Aufsichtsbehörde überwacht.

Infolge der IT-Umstellung sei es nicht zu besonders auffälligen Veränderungen bei den Kundenzahlen gekommen, sagte Stoy in dem Zeitungsinterview weiter. Er schloss nicht aus, dass Kunden für entstandene Probleme im Zuge der IT-Umstellung bei der Postbank entschädigt würden: ”Das lässt sich nicht pauschalisieren, aber wir werden jeden Fall prüfen, ob es einen berechtigten Anspruch gegen die Bank gibt. Wo das der Fall ist, werden wir dafür auch geradestehen.”

Die Migration der Postbank-IT auf die Systeme der Deutschen Bank war im Juli als abgeschlossen erklärt worden, danach gab es aber noch erhebliche Probleme. Kunden konnten zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war kaum erreichbar. Die Bank habe gelernt, dass Umfang und Inhalt der Rückfragen nach so einem IT-Wechsel nicht zu unterschätzen seien, sagte Stoy. ”So hatten wir am Anfang der Migration auch unsere Callcenter nicht so besetzt, dass wir den vielen Eingaben und Nachfragen unserer Kunden in einer akzeptablen Zeit gerecht werden konnten.”

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Lesen Sie auch

Erwartet ein "deutliches" Gewinnplus im Jahr 2024: Commerzbank-Chef Manfred Knof | Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Commerzbank dürfte auf Rekordkurs bleiben