Nr.2 | November 2023
2 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
-lich willkommen
AUF EINEM DER SCHÖNSTEN
WEIHNACHTSMÄRKTE!
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 3
4 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
AUSGABE 2 | NOVEMBER 2023
MARION NIKOL
NICOLAS SWITALSKI 10 AUF ZWEI RÄDERN INS GLÜCK.
Profi-Mountainbikerin Julia Schaefer.
LILIANE FREVEL
TIM BIRKNER 14 REDWITZ LEUCHTET.
Fotostrecke.
TIM BIRKNER 22 DIE ANGST ALS BAUHERR.
Ein unterirdisches Hilfskrankenhaus.
TIM BIRKNER 28 ES HÄTTE JEDEN TREFFEN KÖNNEN.
Ein Stolperstein für Johann Kraus.
WOLFRAM HEGEN 32 WIE DENKEN WIR POSITIV?
Sonderthema Mindset.
GABI ARNOLD 34 EIN VÖLLIG NEUES LEBEN.
Der Verein EinDollarBrille und die Hilfe zur Selbsthilfe.
TIM BIRKNER 38 13 FÜHRERSCHEINE.
Ein preisgekrönter Film und seine Wirkung.
TIM BIRKNER
SEBASTIAN BUFF 44 MACHER.
Dieses Mal: Kurt Beier.
HEIDI SCHULZ-SCHEIDT 56 DIE SEHNSUCHTS-INSEL.
Der LICHTENFELSER auf Reisen.
KATHARINA KRAPPMANN
SEBASTIAN KOLM 70 HIER STEHT …
… ein Haus wie aus einem Roman.
LEO SCHÖTZ 106 GALERIE.
Acryl in Schichten.
UND VIELE MEHR.
INHALT
6 EDITORIAL. Nur der Maus schmeckt's nicht.
8 DANK AMT KUSS. Menschen wie Du und ich.
96 KULTURTIPPS. Was wo wann.
104 BUCHTIPP. Nicht von dieser Welt.
105 IN EIGENER SACHE. Alles zuckersüß.
105 IMPRESSUM. Die woarn̕s.
112 MONACO FRANKE. A Frangge in Minga.
113 AUF EIN WORT. Nachruf auf ein Jahr.
114 DAS LETZTE. Nicht genug für Jedermanns Gier.
Titelbild nach einem Gemälde
von Leo Schötz aus der Oberpfalz
(mehr von ihm ab Seite 106)
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Eine neue Dimension der Elektromobilität. Mit dem Kia EV9 stellt der Hersteller ein Premium-SUV mit 3 Sitzreihen vor.
Kia erweitert seine Modellpalette nach oben: Mit dem vollelektrischen Familien-SUV Kia EV9 fährt ein neues
Flaggschifi vor - und in Richtung Zukunft.
Als globale Mobilitätsmarke und
Vorreiter im Bereich elektrifizierter
Fahrzeuge hat sich Kia zum Ziel
gesetzt, Menschen mit nachhaltigen
Mobilitätslösungen zu bewegen. Eine
Vision, die Wirklichkeit wird: Fast die
Hälfte aller in Deutschland verkauften
Kia Modelle sind mittlerweile
batterieelektrisch oder Plug-in
Hybride. Als neues Top-Modell spielt
der Kia EV9 eine wichtige Rolle bei
der Transformation der Marke – und
bringt den Mobilitätswandel auf die
Straße und in den Alltag.
Als bisher größtes in Europa
angebotenes Kia Modell gibt der
Kia EV9 sein deutsches Debüt in
der allradgetriebenen Modellversion
GT-line und als voll ausgestattete
„Launch Edition“. Der erste Blick
auf den großen vollelektrischen
SUV macht deutlich: Hier ist man
nicht nur bei den Abmessungen
neue Wege gegangen. Das Design
ist unverkennbar Kia, wurde
allerdings auf beeindruckende
Weise weiterentwickelt. Weich
gezeichnete Flächen verbinden
sich mit klaren Linien, kantigen
Elementen und innovativen Details.
Ein Hightech-Look, der schon an
der Front deutlich wird, wo das
LED-Tagfahrlicht und adaptive
Dual-LED-Scheinwerfer aus
würfelförmigen Leuchtelementen
das typische Kia Markengesicht
umrahmen. Die Silhouette des Kia
EV9 demonstriert eine weitere Stärke
– seine herausragende Aerodynamik.
Automatisch ausklappende Türgriffe,
aktive Luftklappen sowie die „Air
Curtains“ im Frontstoßfänger leisten
dazu einen Beitrag.
Wahre Größe zeigt sich im
Inneren.
Der loungeähnliche Innenraum des
Kia EV9 verdeutlicht, dass dieser SUV
nicht nur für den Fahrer konzipiert
wurde. Mit beispielloser Geräumigkeit
und innovativem Komfort wird er dem
Anspruch aller Insassen gerecht. Das
beginnt bei der großzügig bemessenen
Innenbreite und Beinfreiheit – und
zeigt sich bei Ausstattungsmerkmalen
wie den Premium-Relaxation-Sitzen
vorne, die sich bei Stopps elektrisch in
eine bequeme Liegeposition bringen
lassen. Ein Ausstattungsmerkmal,
das beim Kia EV9 als Sechssitzer
mit „Relaxation“-Paket auch die
Passagiere der zweiten Reihe genießen.
Eine weitere Innovation bietet das
„Swivel“-Paket mit der Möglichkeit,
die Sitze der zweiten Reihe um 90
Grad zur Tür hin zu schwenken
oder durch die Drehung um 180
Grad den Passagieren in der dritten
Reihe gegenüberzusitzen. Doch nicht
nur diese Ausstattungsmerkmale
bieten ein hohes Maß an Komfort.
Lederalternativen aus Bio-Polyurethan
sowie Stoffe und Teppiche aus
recyceltem PET sorgen im Interieur
des EV9 für erstklassige Aufenthaltsqualitäten im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie von Kia.
Mehr laden und schnelles
Laden.
Neben dem großzügigen Innenraum
bietet auch das Gepäckabteil des
Familien-SUVs viel fflexiblen Platz
für alles, was auf kurzen Touren
oder langen Reisen mit muss. Bis zu
2.393 Liter Laderaum schaffen Raum
für vieles – außer für Kompromisse.
Zusätzlich finden sich im vorderen
Kofferraum weitere 52 Liter
Stauraum. Als idealer Reisebegleiter
für bis zu sieben Insassen erweist
sich der EV9 auch dank der
innovativen Elektroplattform
E-GMP, die in Verbindung mit der
800-Volt-Schnelllade-Technologie
sowie der bisher leistungsstärksten
Batterie in einem Kia Modell (99,8
kWh) für bis zu 505 Kilometer
Reichweite und kurze Ladestopps
sorgt. In Bewegung sprechen die
Zahlen eine dynamische Sprache: 283
kW (385 PS), 700 Nm maximales
Drehmoment und 5,3 Sekunden
für den Sprint auf 100 km/h. Herr
Montag vom Autohaus Bender:
„Der Kia EV9 stellt beeindruckend
unter Beweis, wie Kia die ffiemen
Nachhaltigkeit, Fahrspaß und
Alltagstauglichkeit zusammenbringt.
So wird Elektromobilität für immer
mehr Menschen relevant und
interessant.“
Volle Unterstützung und
starke Kapazität
Der Kia EV9 macht es seinem
Fahrer ab dem ersten Augenblick
leicht. Das beginnt beim Öffnen
des Fahrzeugs mittels Smartphone
oder Smart Watch dank des neuen
Digital Key 2.0. Ebenso einfach
ist es, den Überblick zu behalten.
Dafür sorgen neben dem bislang
größten Panorama-Display in einem
europäischen Kia Modell eine
Vielzahl von Assistenzsystemen. „Bei
den Fahrerassistenzsystemen lässt der
Kia EV9 GT-line Launch Edition
keine Wünsche offen“, weiß Herr
Montag – und ergänzt stolz: „In
unserem neuen Top-Modell haben
wir sämtliche Hightech-Helfer
serienmäßig an Bord, wobei
einige Systeme in ihrer Funktion
nochmals erweitert wurden.“ Auf
Touren mit der Familie erweist
sich die Vehicle-to-Load-Funktion
als hilfreich: Mittels Adapter
am Ladeanschluss oder über die
Steckdose im Gepäckraum stehen
220 Volt zur Auffladung von E-Bikes
oder Laptops zur Verfügung, oder
es lässt sich darüber der Elektrogrill
beim Picknick betreiben. Darüber
hinaus ist der Elektro-SUV bereit für
die Vehicle-to-Grid-Funktion – und
kann im Extremfall einen ganzen
Haushalt mit Strom versorgen.
Gewohnt zuverlässig
Bei aller Innovation, die der
EV9 mitbringt, setzt man bei
Kia doch auch weiterhin auf
bewährte Verlässlichkeit. Dazu
Herr Montag: „Auch bei unserem
neuen Flaggschiff profitieren
Kunden von der 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie, die auch die Batterie
des Fahrzeugs einschließt. Damit
zeigt Kia einmal mehr, dass der
Mobilitätswandel ohne Kompromisse
für den Verbraucher gelingen kann.“
Und freut sich: „Mit seinen Stärken
bei Nachhaltigkeit, Technologie,
Geräumigkeit und Komfort zeigt
der Kia EV9 dem Wettbewerb im
europäischen Premium-Segment
in vielerlei Hinsicht schon jetzt die
LED-Rückleuchten.“
Das Autohaus Bender berät jeden gern und hält attraktive sowie auf die eigenen Wünsche
maßgeschneiderte Angebote bereit.
Kia EV9 GT-line 99,8-kWh-Batterie AWD (Strom/Reduktionsgetriebe), 283 kW (385 PS): Stromverbrauch kombiniert 22,8 kWh/100 km;
CO2-Emission kombiniert 0 g/km. Eflzienzklasse: A+++.1 Bis zu 505 km Reichweite.2
1 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
2 Die Reichweite wurde nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren ermittelt. Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie und Nutzung elektrischer
Verbraucher haben Einffluss auf die tatsächliche Reichweite und können diese u. U. reduzieren.
Advertorial
6 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
EDITORIAL
EDITORIAL
WOLFRAM HEGEN & TIM BIRKNER
Tim: Es wird Zeit, dass wir einen neuen LICHTENFELSER
machen. Von der ersten Ausgabe habe ich keine zehn Stück
mehr. Weißt du, was mir passiert ist?
Wolfram: Nein, aber ich nehme an, du wirst es mir gleich sagen.
Tim: Ich habe eins der Hefte weitergegeben und die Rückfrage lautete: Darf ich das Buch mitnehmen? Das war deine
Erfindung, kein Heft für die Coburger oder die Lichtenfelser
zu machen, sondern dieses Überformat, jedes Mal ordentlich
dick. Ein Buch eben. Das Lob geht an dich.
Wolfram: Danke für das nette Kompliment. Ich wollte immer
ein Buch schreiben. So gesehen hab ich das ja schon erledigt.
Tim: Trotzdem gefällt der LICHTENFELSER nicht allen.
Wolfram: Das kann nicht sein – wieso?
Tim: Ich hatte in meinem Büro eine Maus, die hat alles Mögliche angefressen und regelmäßig den Kaubonbon aus
der Falle rausgenascht. Hat ihr offenbar alles geschmeckt. Den LICHTENFELSER hat sie unangetastet gelassen ...
Wolfram: Dabei ist Papier doch ein Ballaststoff, also gesund … versteh ich nicht.
Tim: Wir müssen das hier nochmal sagen: Der LICHTENFELSER und auch der COBURGER sind für unsere
Leserinnen und Leser kostenlos. Das glauben viele gar nicht. Es ist besser, alle Exemplare sind verteilt, liegen in
Wartezimmern, Museen oder auf Sofatischen, als dass einer von uns am Ende auch nur einen einzigen Karton ins
Altpapier werfen muss. Das ist nachhaltig – wie ein Buch eben.
Wolfram: Wie weit läuft man eigentlich vom Lichtenfelser Bahnhof zum Weihnachtsmarkt?
Tim: Drei Minuten. Wieso?
Wolfram: Weil wir im COBURGER Werbung für den Lichtenfelser Märchenwald machen und ich glaube, viele
Coburger sich den anschauen werden … und mit einem Gläschen Glühwein ist es besser, man fährt mit der Bahn.
Tim: Und in diesem LICHTENFELSER machen wir Werbung für den Coburger Weihnachtsmarkt. Ich freue
mich über diesen Handschlag. Vielleicht werden wir doch noch Freunde.
Wolfram: Lichtenfelser und Coburger? Na, zumindest wir zwei kommen schon miteinander klar. Weißt du
eigentlich, dass die Gegenwart ungefähr drei Sekunden lang ist? Solange ist die Zeitspanne, die jemand als „Jetzt“
wahrnimmt. Egal, ob das ein Kunstwerk oder ein Buch ist oder ein Gespräch wie unseres hier.
Tim: Ich wünsche mir, dass unsere Leserinnen und Leser möglichst viele Jetzts mit dem LICHTENFELSER
verbringen. Jetzt in der Adventszeit. Oder wenn es da zu stressig ist, auch im neuen Jahr.
So, und jetzt sind Sie dran. Viel Vergnügen.
Wolfram Hegen & Tim Birkner
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 7
INHALT
• Image + Lifestyle
• Businessportrait
• Imagefotografi e
• Unternehmensfotografi e
• Eventfotografi e
• Produktfotografi e
• Grafi k + Design + Bildbearbeitung
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(z. B. Visitenkarten, Flyer, Broschüren ...)
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INDIVIDUELLE FOTOGRAFIE UND
PROFESSIONELLES DESIGN
FÜR IHR UNTERNEHMEN
FOTOSTRECKE 14 Redwitz leuchtet
DEMOKRATIE LEBEN 38 Feature
GALERIE 106 LEO SCHÖTZ
SPRUDELNDES LEBEN 78 Neue Mitte Altenkunstadt
SONDERTHEMA 32 Mindset – wie denken wir positiv?
RÄUME & MENSCHEN 66 all about my house
8 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
DANK AMT KUSS
ACHIM WEBER
spielt leidenschaftlich Dart und gründete die Freundschafts-Liga Oberfranken, in der sich über 350 Dart-Begeisterte zusammengeschlossen haben.
JÜRGEN FEINER
ist Seniorenbeauftragter der Gemeinde Redwitz
und tritt in der neuen Rikscha für Senioren
selbst in die Pedale.
ELKE WERNER
trägt Bilder und Geschichten aus Schney zusammen: „Land und Leute aus der Schney“. Band
zwei kommt gerade aus der Druckerei und ist
bei ihr erhältlich.
DIRK DZEDZECK
hat mit seinem Team aus dem Dorfladen das erste
Seifenkistenrennen in Marktzeuln organisiert.
Am Samstag, 7. September 2024, gibt es das
nächste Rennen.
Dank, Amt, Kuss: Hier geht es um Menschen, die bei und für
uns leben und lieben. Sie lieben ihre Heimat und engagieren
sich. Sie lieben ihr Hobby und tragen mit ihm den Landkreis
Lichtenfels in die Welt hinaus. Sie lieben sich und entscheiden
sich füreinander – und damit oft auch für unsere Region.
Ohne sie geht weniger, mit ihnen wird der Landkreis zu dem
was er ist, ein liebenswerter Fleck in Franken, mitten in Europa.
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LAURA GÖLDNER
ist zusammen mit Carsten Gick neue Sprecherin
des Bündnisses „Lichtenfels ist bunt“.
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DANK AMT KUSS
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AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 9
DANK AMT KUSS
NINA UND ANDREAS WENDLER
haben in Untermerzbach geheiratet.
ALOUSINE JALLOH, ZAKARIA EL KHIARI
UND AHMAD ALSALLOUM
(von links) sind bei der Freiwilligen Feuerwehr
Burgkunstadt. So helfen sie, lernen besser
Deutsch und knüpfen Kontakte für neue Jobs.
VOLKER HAMANN
ist neuer Präsident des Lions-Clubs Lichtenfels.
JENNIFER RUBACH
organisiert im Stadtschloss Lichtenfels für das
Zentrum für Europäische Flechtkultur eine
Ausstellung zum „Immateriellen Kulturerbe
Flechten“. Sie beginnt am 23. November.
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Legende
Auszeichnung/neues Amt
Danke für den vorbildlichen Einsatz.
Herzlichen Glückwunsch.
DABEI SEIN
Haben Sie gerade ehrenamtlich ein Amt übernommen? Haben Sie gerade ihre Liebe besiegelt? Immer dann, wenn der Lohn für Sie und
uns alle nicht in Geld zu messen ist, sind Sie
hier richtig. Schreiben Sie uns:
EVA UND JONAS JAKOB
haben im August in Lichtenfels geheiratet.
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FRANZISKA SCHÜTZ UND LENA BETZ
haben den Obst- und Gartenbauverein
in Arnstein übernommen.
CONNY STÖCKER & STEFAN RENNER
haben im Juli in der ehemaligen Synagoge
in Lichtenfels geheiratet.
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6 © Corinna Tübel © promedia/Rosi Jörig © @margitandsera © Foto-studio Kögler
10 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 11
Text: Marion Nikol | Nicolas Switalski
PORTRAIT
auf zwei
rädern
ins glück
Julia Schaefer (geb. Hofmann) ist eine von wenigen
deutschsprachigen Frauen, die regelmäßig an
internationalen Mountainbike-Meisterschaften wie
der Enduro World Series teilgenommen hat. Als
Profi-Mountainbikerin hat sie die halbe Welt bereist
und unzählige Rennen absolviert, die sie zum Teil an
ihre körperlichen und mentalen Grenzen gebracht
haben. Mittlerweile ist die gebürtige Lichtenfelserin
zweifache Mutter und hat ihre Prioritäten dem
neuen Lebensabschnitt angepasst. Eines hat sich
jedoch nicht geändert, und zwar ihre Einstellung,
stets dem eigenen Herzen zu folgen und sich dabei
selbst treu zu bleiben.
„Manchmal stand mir schlichtweg mein
eigener Ehrgeiz im Weg und ich war nicht
locker genug – aber genau diese Lockerheit
ist es, worauf es beim Mountainbiken
ankommt.“
© Foto: Nicolas Switalski
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 13
Es gibt sie, diese Momente, die das Leben in neue Bahnen lenken
und Entscheidungen herbeiführen, die sich gut und vor allem richtig anfühlen. Derartige Schlüsselerlebnisse kennt Julia Schaefer nur
zu gut – zum Beispiel, als sie mit 19 Jahren nicht nur ihre Liebe zum
Radsport entdeckt, sondern auch gleich lernen will, aus Einzelteilen ein Downhill Bike zusammenzuschrauben. Denn dies führt zu
regelmäßigem Kontakt mit einem Lichtenfelser Fahrradgeschäft
und schließlich den ersten Fotoshootings für eine angesehene
Mountainbike-Marke. Neben Events, die sie daraufhin begleitet
und Reisen, die sie organisiert, folgen hochkarätige Sponsorenanfragen und die Teilnahme an unzähligen internationalen Rennen.
Die eigenen Grenzen respektieren
Apropos Rennen: Julia Schaefer nimmt in den ersten Jahren vor allem an Enduro-Wettbewerben teil. Dabei gilt es, mit eigener Kraft
die Berge zu erklimmen und gezeitete Strecken, die fast ausschließlich bergab führen, so schnell wie möglich zu bewältigen. Doch wie
die Fränkin verrät, habe sie im Grunde nie einen „Rennkopf“ gehabt: „Ich war tatsächlich bei jedem Rennen recht nervös und bin
oft zur Seite gefahren und habe die anderen vorbeipreschen lassen.“
Dass Stürze bei dieser Disziplin keine Seltenheit sind, erfährt Julia
Schaefer mehr als einmal am eigenen Körper. Und sie erlebt auch hier
wieder Aha-Momente, die ihren weiteren Lebensweg prägen sollen.
„Nachdem ich mir in Schottland bei einem Wettbewerb einen
Rippenbruch zugezogen habe, bin ich kurz darauf die Megavalanche in den französischen Alpen gefahren – ein Downhill-Rennen
mit 20 Kilometern Strecke und einem Höhenunterschied von 2.600
Metern. Dabei habe ich mir das Handgelenk gebrochen und festgestellt, dass unter Druck Rennen fahren einfach nichts für mich ist.
Viel lieber wollte ich technische, steile Trails mit vielen Spitzkehren
zum Spaß fahren und habe das ab diesem Zeitpunkt dann auch getan“, erinnert sich die Mountainbikerin. Seitdem ist sie nicht mehr
schwer gestützt und hat gelernt, sich selbst richtig einzuschätzen.
„Natürlich haut dich jeder Sturz immer etwas zurück, aber es ist
wichtig, danach zu überlegen, woran es lag und warum es passiert
ist. Manchmal stand mir schlichtweg mein eigener Ehrgeiz im Weg
und ich war nicht locker genug – aber genau diese Lockerheit ist es,
worauf es beim Mountainbiken ankommt.“
(K)eine reine Männersache
Ob Downhill oder Enduro, gerade zu Beginn ihrer Karriere ist die
Lichtenfelserin als Frau im Mountainbikesport eher eine Seltenheit
gewesen. Den Umstand, sich in einem männerdominierten Umfeld
zu bewegen, kennt sie bereits: Als sie sich zur Schreinerin hat ausbilden lassen, war sie das einzige Mädchen in ihrer Berufsschulklasse
und musste sich ab und an auch blöde Sprüche gefallen lassen. „Das
ist vor allem dann vorgekommen, wenn ich besser als meine Mitschüler abgeschnitten habe“, erklärt sie. „Es hat mich zwar geprägt,
aber davon habe ich mich ehrlich gesagt nicht aufhalten lassen,
ganz im Gegenteil.“ So ist sie ihren beruflichen Weg konsequent
weitergegangen, hat erfolgreich fachspezifische Weiterbildungen
absolviert, die Hochschulreife für gestalterische Berufe erworben,
Innenarchitektur studiert und dabei ihr Faible für Grafikdesign
entdeckt, was sie seitdem beruflich weiterhin begleitet.
Als Inspirations- und Motivationsquelle dienen ihr – wie könnte
es auch anders sein – die Berge. „Es gibt nichts Schöneres, als bei
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang auf einem Berg zu stehen,
den ich zuvor erklommen habe. Ich finde, man braucht im Leben
immer Ziele und einen Fokus, um voranzukommen“, betont Julia
Schaefer. So hat sie sich zum Beispiel vorgenommen, im nächsten
Jahr wieder das Fitness-Level zu erreichen, das sie vor der Geburt
ihrer Kinder hatte. Dann möchte sie nochmals auf den Roque de
los Muchachos auf La Palma – mit 2.426 Metern der höchste Berg
der Insel, der über 14 Kilometer reine Single Trail Strecke am Stück
bietet. „Es motiviert mich, zu testen, was ich wieder erreichen kann
und ich möchte nochmal an einem Tag mit eigener Kraft die insgesamt 3.000 hm hoch auf den Berg fahren und dann den 14 Kilometer langen Trail ohne Pause ins Tal, wie ich es vor vier Jahren schon
getan habe.“
Glück im Großen und Kleinen
Ob Kanada, Mexiko, Frankreich oder Marokko – bevor Julia
Schaefer Mutter wurde, war sie rund 300 Tage im Jahr unterwegs.
Nicht nur Wettbewerbe, sondern auch Jobs haben die Fränkin in
die schönsten Bergregionen der Erde geführt, wo sie unter anderem auch als Mountainbike-Guide aktiv war. Darüber hinaus hat
sie Fahrtechnik-Camps organisiert und ist dabei voll in ihrem Beruf
aufgegangen, wie sie erklärt: „Ich habe als Jugendliche schon Reitunterricht gegeben und gemerkt, dass es mir Freude macht, mein
Wissen zu vermitteln. Nun habe ich das Glück, mit dem Radfahren mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben und und dabei auch
meine Leidenschaft fürs Reisen voll ausleben zu können.“
Seit dreieinhalb Jahren haben sich die Prioritäten der Profi-Mountainbikerin verschoben: Statt Enduro-Rennen zu fahren und um
die Welt zu reisen, baut sie nun Zäune und pflanzt Bäume auf dem
Gelände eines Campingplatzes im Chiemgau, den sie zusammen
mit ihrem Mann Daniel Schaefer führt. „Ich genieße das Glück gerade im Kleinen und habe einen neuen Lebensabschnitt begonnen,
bei dem meine Familie ganz im Mittelpunkt steht“, berichtet Julia
Schaefer und ergänzt: „Das Schöne ist, dass meine Kinder alles gerne mitmachen und ich sie deshalb auch überall mit hinnehme, sei
es bei Camps oder Eröffnungen von Bikeparks. Meine Eltern habe
ich dann natürlich auch im Gepäck und bin sehr dankbar für die
Unterstützung.“
In Zukunft wird man Julia Schaefer weiterhin auf ihrem Mountainbike antreffen – wie intensiv, lässt sie derzeit noch offen. Auch Heimatbesuche und die damit verbundenen Ausfahrten auf den Trails
am Krappenberg und im Banzer Wald stehen nach wie vor regelmäßig auf dem Programm. Auf die Frage, wie sie in einigen Jahren damit umgehen wird, wenn ihre Kinder denselben Weg wie sie
einschlagen, antwortet sie mit einem Augenzwinkern: „Das würde
mir schon ein bisschen schwerfallen. Aber meine Mutter hat immer
gesagt, dass sie uns das Leben geschenkt hat und wir damit machen
dürfen, was wir möchten. So sehe ich das auch für mich und meine Kinder – selbst wenn das heißt, dass sie mal waghalsig auf zwei
Rädern steile Bergabhänge hinunterdüsen.“
„Ich finde, man braucht im Leben immer Ziele und
einen Fokus, um voranzukommen.“
JULIA SCHAEFER
14 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Spot an
Das Ziel der Veranstalter von
„Oberfranken leuchtet“ in
Redwitz ist es, mit Lichtevents
Impulse für Dauerinstallationen
zu setzen.
Advertorial
Zehn Tage im Oktober leuchtet
Redwitz noch mehr als sonst.
In Zusammenarbeit mit Oberfranken Offensiv, dem Coburger
Designforum und der Hochschule
Coburg strahlen die Fassaden in
der Ortsmitte. Dazu wenden sich
15 Redwitzer in einer Fotoausstellung
an die Besucher — und ein Rahmenprogramm lockt an Orte, die wieder
wachgeküsst werden wollen.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 15
FOTOS: LILIANE FREVEL & TIM BIRKNER
16 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Das Redwitzer Schloss und das kleine Brauhaus
an der Rodach erstrahlen in besonderem Glanz.
Historisches im Licht
Licht ist eine Quelle des Lebens, es vermittelt
Wärme und heißt Menschen willkommen.
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18 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Wer zugleich Schatten und Licht wahrnimmt, erkennt aus der
Mitte die filigrane Silhouette der Blätter im Rosenbogen.
Vom Licht zum Schatten
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 19
Buntes Licht für eine bunte Gemeinde. 15 Menschen aus
Redwitz belegen in einer Fotoausstellung, dass es die
Menschen sind, die den Ort ausmachen.
Wir für Redwitz
Filme über den Ort oder wie hier eine Lesung des
Krimi-Autors Johannes Wilkes führen ins Innere
des leerstehenden Gasthauses. Hier ist noch ein
Investor gesucht, der das Gebäude wieder wachküsst und belebt.
Im weißen Lamm
20 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Versteckte Ecken werden mit Licht neu in Szene gesetzt –
und sollen zu neuen Blickwinkeln und Ideen anregen.
Leuchtende Vergangenheit
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 21
22 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
FEATURE ZUM SONDERTHEMA?
Der Eingang:
Adelheid Waschka öffnet
die Außentür der Schleuse.
DIE
ALS BAUHERR
ANGST
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 23
FEATURE
Die Räume des ehemaligen Hilfskrankenhaus in Bad Staffelstein gibt es noch immer.
Im Ernstfall hätten hier 200 Patienten
versorgt werden sollen. Dr. Kurt Benz hatte
es vor 35 Jahren für einen einzigen Tag in
Betrieb genommen. Adelheid Waschka
möchte daraus ein Schaudepot machen.
Im Eingangsbereich hängen heute noch die Duschköpfe an der
Wand. Dicht nebeneinander. Der Raum hat noch ein Schild:
„ABC-Entgiftung“. Überall hängen noch Schilder, Ausdrucke in
Klarsichtfolien. Sie hängen hier seit 35 Jahren. Damals hat Dr. Kurt
Benz für einen Tag das Hilfskrankenhaus in Betrieb genommen.
Da war er der ärztliche Direktor des Lichtenfelser Klinikums –
und damit auch für das Krankenhaus unter der Adam-Riese-Halle
in Bad Staffelstein verantwortlich. „Es war die Zeit des kalten
Krieges, und alles war geheim“, erinnert er sich.
200 Betten sollten unter der Erde Platz haben, vier Operationssäle
wurden gebaut und natürlich eine Küche. Die Küchenzeile mit
großen Wannen, in denen die Helfer des THW bei der Übung
Klöße für die Statisten des Test-Tags rollten, steht noch immer.
Das übrige Mobiliar, wie zum Beispiel OP-Tische, Sterilisatoren
und Anästhesie-Geräte mitsamt der OP-Bestecke, wurde zur humanitären Unterstützung unter anderem nach Honduras verschifft.
Heute lagern in den Krankenzimmern Stühle und Deko für die
Adam-Riese-Halle und die Bestände des Stadtarchivs. So führt
Adelheid Waschka, die Stadtarchivarin, durch die Räume, die
inzwischen ihre geworden sind. Material aus dem Bären-Areal,
der Nachlass des Architekten Andreas Dentsch, das, was von der
Stadtkapelle übrig blieb – Waschka bewahrt es hier auf. In einem
Raum stehen noch ein paar Stockbetten, die sie als Erinnerung
aufgehoben hat. Noch in Folie eingeschweißte Matratzen,
Wolldecken mit der Aufschrift „Bundeseigentum“. Im Ernstfall
wären in den Stockbetten drei Etagen übereinander belegt
worden. Doch schon nach wenigen Stunden im Probebetrieb
am 29. Oktober 1988 war klar: Die Luft reicht nicht. Dr. Benz
hat damals einen 120-seitigen Abschlussbericht geschrieben –
damals noch mit der Schreibmaschine. „Es gab ein paar Dinge,
die nicht funktionierten. Das habe ich auch klar formuliert“,
erzählt er. Ein Grund waren die Zuständigkeiten. Das Bundesamt
für Zivilschutz plante in ganz Deutschland solche Krankenhäuser.
„Anders als beim Helmut-G.-Walter-Klinikum war mein Rat
da nicht gefragt“, sagt Dr. Benz. Er bekam das Krankenhaus
hingestellt und musste sehen, wie er zurecht kam. Zum Test
gab es geschminkte Verletzte und eine echte Operation. Eine
Blinddarm-OP wurde an diesem 29. Oktober vom Lichtenfelser
Krankenhaus nach Staffelstein verlegt.
Licht und Strom sind noch vorhanden, auch die Lüftungsanlage
aus den 1980er-Jahren tut noch ihren Dienst. Das Wasser ist längst
abgestellt. Ein paar Waschbecken hängen noch. „Die Seife liegt
hier seit 35 Jahren unberührt“, sagt Waschka. Sie würde den
Keller, der mal ein Krankenhaus war, gerne für Besucher öffnen. Die Gänge:
Zwei Hauptgänge mit drei Quergängen erschließen das komplette
Krankenhaus.
VON TIM BIRKNER
UNTERIRDISCHES HILFSKRANKENHAUS
„Ein Schaudepot wäre für die Leute sicherlich interessant“, sagt
sie. Doch das Krankenhaus wurde in ein Überschwemmungsgebiet
gebaut, eine äußere Betonwanne schützt davor. So gibt es nur
einen Zugang – über eine Rampe. Hier sollten die Verletzten nach
unten gerollt und dann in das Krankenhaus geschleust werden.
Auch das war so eine Planung, die in der Praxis nicht funktionierte. Dr. Kurt Benz hat das im Abschlussbericht festgehalten.
Geändert hat sich danach nichts. Zumindest nicht im
Hilfskrankenhaus. Mit 200 Betten war es halb so groß wie das
Stammkrankenhaus in Lichtenfels. Rückblickend sagt Dr.
Benz: „Wir hatten dafür kein zusätzliches Personal.“ In einem
Ernstfall hätte er seine Ärzte und Schwestern aus Lichtenfels
abziehen müssen. „Im Umkehrschluss heißt das: Man ist davon
ausgegangen, dass das Lichtenfelser Krankenhaus nicht mehr
zu nutzen gewesen wäre, sonst hätten wir die Patienten ja auch
dort versorgen können.“ Wer diese Patienten gewesen wären, da
ist sich Dr. Benz nicht sicher. Das Krankenhaus war das näheste
zur Grenze. Gut möglich, dass es überrannt worden wäre – und
Dr. Benz auch die Verletzten der anderen Seite hätte versorgen
müssen. Das ist sein ärztlicher Eid – er hilft all denen, die Hilfe
brauchen.
Ob die Angst der Bevölkerung durch diese Bauten gelindert
oder eher gefördert wurde, dahinter setzt Dr. Benz heute ein
Fragezeichen.
Die Küche:
Am Test-Tag wurden
hier von Helfern des
THW Klöße für alle
Teilnehmenden gerollt.
Die Seife:
Das Wasser wurde nach
dem 29. Oktober 1988
abgedreht. Die Seife
blieb liegen.
„Man ist davon ausgegangen, dass das
Lichtenfelser Krankenhaus nicht mehr
zu nutzen gewesen wäre.“
Dr. Kurt Benz
Die Luft:
Im Krankenhaus sollte ein
Luftüberdruck herrschen,
damit keine kontaminierte
Luft von außen eindringt.
Die Duschen:
Gleich nach der Eingangs-Schleuse
war die ABC-Entgiftung geplant �
mit diesen Duschen.
26 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Der Hausruf:
Auch die Original-Telefonanlage
hängt noch im Keller der
Adam-Riese-Halle.
Die Betten:
Zwei Stockbetten sind in Bad Staffelstein
geblieben � die anderen wurden unter
anderem nach Honduras verschifft.
Das Archiv:
In einem der großen Krankenzimmer
steht inzwischen ein Rollregal für die
Bestände des Stadtarchivs.
Adam Ries:
Die handschriftlichen Protokolle
des Stadtrats liegen in Leder
gebunden im Archiv.
„Es hätte
treffen können“ jeden
LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 29
FEATURE
TEXT: TIM BIRKNER
FOTOS: TIM BIRKNER & PRIVAT
In der Coburger Straße erinnert jetzt ein
Stolperstein an Johann Kraus. Er wurde
ermordet, weil er krank war. Seine Enkelin
Petra Müller hat nachgefragt und Unterstützer gefunden, die seine Geschichte
aufgeschrieben haben.
ieser Opa kam nie vor“, sagt Petra Müller,
die genau genommen die Stiefenkelin
von Johann Kraus ist. Er war der erste
Mann ihrer Oma. Johann Kraus wurde
am 28. Juni 1898 in Straßgiech geboren.
Er wäre 62 Jahre alt gewesen, als
Petra Müller in Lichtenfels im Oberen
Torturm geboren wurde. Dort wohnte
die Oma mit ihren Kindern. Sie redeten viel. „Meine Oma war eine
weltoffene, sehr tolerante Frau“, erzählt Müller. Aber Opa Johann
kam nie vor. Es fragte auch keiner.
Jetzt hat Johann Kraus in Lichtenfels einen Stolperstein bekommen. „Ermordet im März 1941 in Pirna-Sonnenstein“ steht darauf.
„Ich habe gar nicht gewusst, dass dein Opa Jude war“, hat Müller
immer wieder gehört. Das war er auch nicht. Er war Christ,
Schneider, Soldat im Ersten Weltkrieg – und dort verwundet.
„Danach hat er sich verfolgt gefühlt“, hat Müller herausgefunden.
In seiner Krankenakte steht etwas von starker Müdigkeit und
Augenschmerzen, von Tobsuchtsanfällen und schwerer Art von
Verfolgungswahn.
Petra Müller hat diese Akte im Staatsarchiv ausfindig gemacht.
Den Anstoß gab ihre Tante. Sie sollte zu einer Behandlung ins
Bezirkskrankenhaus nach Kutzenberg. Und sie weigerte sich: „Da
geh ich nicht hin, da haben die Nazis meinen Vater ermordet.“
Plötzlich war Opa Johann wieder da. Er, der mit seiner Frau fünf
Kinder bekam – und als die jüngste Tochter ein Jahr alt war, nach
Kutzenberg eingeliefert wurde.
„Psychische Erkrankungen waren damals eine Schande – und sie
sind es ja auch heute oftmals noch. Heute hätte man Opa Johann nach
seinen Kriegserlebnissen wahrscheinlich gut mit Medikamenten
behandeln können“, sagt Müller. Es kam anders.
„Weniger im allgemeinen Bewusstsein sind die Toten der Aktion
T4, der sogenannten Euthanasie“, sagt Bezirksheimatpfleger Günter
Dippold. „Heute wird ein weiterer Stolperstein für ein Opfer aus
Kutzenberg verlegt, einen nichtjüdischen, einen christlichen (oder, in
Nazi-Sprache, einen „arischen“) Lichtenfelser. Erst langsam beginnt
ferner hier in Oberfranken die Forschung nach Sinti, sogenannten
Zigeunern, die Opfer des Nazi-Mordens wurden. Nach anderen
Opfern, Homosexuellen etwa, ist in der Region noch gar nicht
geforscht. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es eine Vielfalt von
Opfern der Nazi-Gewalt und des gewissenlosen Hinschlachtens gab“,
so Dippold bei der Verlegung der Stolpersteine mit Gunter Demnig.
Die Hochzeit:
Johann und Kunigunde Kraus
heirateten am 10. November 1922
IN GEDENKEN AN JOHANN KRAUS
Johann Kraus war einer von vielen, die aus Kutzenberg deportiert
wurden. Allein am 28. März 1941 mussten 133 Patientinnen und
Patienten die Klinik verlassen, weil sie – wie Johann Kraus –
nicht arbeitsfähig waren und ihre Krankheit als unheilbar galt.
In der Nazi-Sprache war Petra Müllers Opa „minderwertig“ und
„lebensunwürdig“. Sie hat herausgefunden, dass ihr Opa am
1. März nach Arnsdorf, am 18. März nach Pirna verschleppt wurde.
Dort ging es ihm wie 988 überwiegend fränkischen Menschen,
die die Nazis vernichtet haben. Die Namen der Ermordeten, die
bekannt sind, stehen dort auf einer Gedenktafel.
„Es hätte jeden treffen können, der nicht in die Norm gepasst hat.
Homosexuelle, Sinti, Menschen mit körperlichen oder psychischen
Leiden“, sagt Petra Müller. Mit dem Stolperstein in der Coburger
Straße ist für sie ein Kapitel abgeschlossen, an dem sie sieben Jahre
lang gearbeitet hat. In der Gedenkstätte in Pirna hatte sie das Glück,
dass ein Mitarbeiter die Akte ihres Opas aufarbeitete. Dort ist ein
kleines Heft über ihren Opa Johann Kraus entstanden. Band 41.
„Bislang war die NS-Zeit für mich geprägt von Zahlen ohne Bezug.
Das war irgendjemand“, sagt sie. Jetzt ist die Geschichte mitten in
ihrer Familie.
„Heute wird ein weiterer
Stolperstein für ein Opfer
aus Kutzenberg verlegt.\"
„Psychische Erkrankungen waren damals
eine Schande – und sie sind
es ja auch heute oftmals noch.“
Petra Müller
Oder erst einmal gefragt: Wenn es überhaupt gelänge, allen äußeren Umständen, aller genetischer
Disposition, aller negativer Erfahrung zum Trotz
positiv zu denken: Warum sollten wir überhaupt
positiv denken? Was soll der Vorteil daran sein, positiv zu denken? Ist positives Denken grundsätzlich
besseres Denken?
Nein, denn wenn man positives Denken zum allei -
nigen Heilmittel für ein glückliches Leben hochstilisiert, kann es sogar schädlich sein: Keine schwere
Krankheit lässt sich weglächeln, keine zerrüttete
Beziehung schönreden, kein Hunger oder Durst
stillen durch die pure Kraft der Gedanken. So verkommt positives Denken zum Selbstzweck, zum
Realitätsverlust, zur Droge. Selbstberauscht grinst
man sich die Welt schön. Wenn man das möchte �
ok. Ändern aber wird sich nichts.
Probleme, Nöte, Realitäten sollte man nicht verdrängen oder verleugnen, man sollte sich ihnen
stellen, auch und gerade wenn sie schmerzhaft
sind. So können wir sie verarbeiten, aus ihnen
lernen, uns verändern, etwas anders machen, um
letztlich zufriedener zu sein, mehr Lebensqualität
zu erreichen.
Dabei wiederum kann positives Denken ein sehr
hilfreicher Begleiter sein: Das Bemühen um eine,
nennen wir es, lösungsorientierte, konstruktive,
optimistische Sicht der Dinge motiviert mehr als
das schicksalshafte Ergeben in eine Situation.
Ändern wir also den Blickwinkel.
Machen wir uns auf zu einem positiven Denken,
wie es uns helfen kann.
SONDERTHEMA
Mindset -
Wie denken wir
positiv?
WIE DENKEN WIR POSITIV?
Eine persönliche Einleitung
von Wolfram Hegen
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 33
34 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
FEATURE ZUM SONDERTHEMA
VON GABI ARNOLD
Der Verein „EinDollarBrille“ hilft Menschen weltweit zu besserem Sehen
neues Leben
Lesen lernen, auf dem Feld arbeiten, Gemüse putzen oder Kleidung
nähen: Ohne gutes und scharfes Sehen lassen sich viele Arbeiten
nur schwer oder gar nicht ausüben. Doch in vielen Ländern der
Welt haben Menschen keinen Zugang zu einer augenoptischen
Grundversorgung. Eine Brille ist nicht erschwinglich. Der Verein
„EinDollarBrille“ hilft Menschen in aller Welt, gut zu sehen.
Martin Aufmuth, ein Tüftler und Lehrer aus Erlangen, erkannte vor
dreizehn Jahren das Problem und entwickelte eine Lösung, die nur
wenig Geld kostet. Es handelt sich um eine Brille aus Federstahldraht.
Die Materialkosten liegen bei etwa einem US-Dollar.
Zwei Jahre später gründete Aufmuth den Verein „EinDollarBrille“, der
inzwischen auf sieben Regionalgruppen in Deutschland gewachsen
ist. Heike Hertrich ist für die Regionalgruppe Erlangen zuständig,
die alle Städte und Gemeinden mit der Postleitzahl 9 umfasst, also
auch Coburg und die Region. Hertrich arbeitet als Orthoptistin
in einer Augenarzt-Praxis. Ein Patient berichtete über das Projekt
„EinDollarBrille“. Sie wurde neugierig und informierte sich über den
Verein und die Herstellung der Brillen, und wurde selbst aktiv.
Einfach, durchdacht und nachhaltig
Hertrich hat ein Exemplar mitgebracht. Die Brille sieht einfach aus,
ist aber perfekt durchdacht. Die Sehhilfe besteht aus einem leichten
und stabilen Federstahlrahmen. In dem Rahmen sind geschliffene
Gläser aus bruchfestem Kunststoff eingesetzt. Die Stärke umfasst
-10,0 bis +8,0 Dioptrien. Auch eckige Formen und Sonnenbrillen
sind erhältlich. „Der Verkaufspreis entspricht etwa drei bis fünf
Tageslöhnen“, erklärt Hertrich. Kinder bekommen die Brillen
kostenlos.
Das Konzept ist nachhaltig: Eine deutsche Firma sponsert
den Biegedraht. Die geschliffenen Kunststoffgläser bezieht
der Verein aus China. „EinDollarBrille“ liefert das Material –
Gläser, Draht, Schrumpfschlauch und Zierperlen – in die Länder.
Eine Biegemaschine, die ohne Strom arbeitet, geht ebenfalls mit auf
die Reise. Der Verein bildet Techniker und Optiker vor Ort aus. Diese
führen Sehtests durch, biegen die Brillen und setzen die Gläser ein.
„Auch Menschen mit Behinderungen arbeiten mit. Sie würden sonst
keine Beschäftigung finden“, sagt Hertrich.
Der Verein unterstützt Menschen in vielen südamerikanischen
Ländern, in Teilen Afrikas und Indien mit Sehhilfen. Durch
Kampagnen in den Schulen und vor Ort erfahren die Menschen
von den Sehtests. Das Beste: Nachdem die Sehschärfe bestimmt ist,
können Menschen ihre Brille sofort nach Hause mitnehmen.
„Der schönste Moment ist es, wenn die
Leute durch die Brille klarsehen.“
Heike Hertrich, Leiterin der Regionalgruppe Erlangen
Es sind rührende Geschichten, die Mitarbeiter des Vereins erleben:
Eine Näherin, die 35 Leute ernährt und dank der Brille wieder Fäden
durch das Nadelöhr einfädeln kann. Der Blechschmied, der keine
filigranen Arbeiten mehr verrichten konnte, bevor er die Sehhilfe
erhielt. Der Bauer, der mit Raspel und Messer seine Ernte schält, um
seine zehn Kinder zu ernähren. Er kann genauer arbeiten, weil er nun
deutlich sieht. Oder der junge Mann, der blind ist und als Brillenbieger eine Anstellung gefunden hat. Mit dem Verdienst ernährt er
nun seine Familie.
Der Verein hat bisher weltweit über eine halbe Million Brillen
ausgegeben. Die meisten Menschen hätten sich nie eine Brille leisten
können. Die Nachfrage nach augenoptischer Grundversorgung ist
hoch. Der Verein wächst und freut sich über Unterstützung.
© Martin Aufmuth
Endlich lesen möglich:
Ein Junge testet in einem Augencamp
in Malawi seine neue Brille.
© Martin Aufmuth © Antje Christ
Besser sehen bei der Maniokverarbeitung:
Mit seiner neuen „EinDollarBrille“ kann
Sebastian trotz Sehschwäche endlich wieder
sicher arbeiten und für seine Familie sorgen.
Ohne Lohnverlust zur Brille:
Der Sehtest und die Ausgabe der Brille
für diesen Arbeiter erfolgte im Werk.
Heike Hertrich hilft seit 2005 beim Verein „EinDollarBrille“. Sie engagiert sich ehrenamtlich.
Die Orthoptistin ist spezialisiert auf die Diagnose
und Behandlung von bestimmten Sehstörungen.
Durch ihre berufliche Erfahrung weiß sie, wie
schwierig es sein kann, sich in der Schule oder
in der Erwerbstätigkeit zurechtzufinden, wenn
man nicht richtig sieht.
In den Ländern, in denen der Verein „EinDollarBrille“ tätig ist, ist es teilweise unmöglich, eine
adäquate Augenversorgung zu gewährleisten.
Der Verein versucht, durch Kampagnen in Schulen oder in der Bevölkerung ein wenig Abhilfe
zu schaffen. Er hilft den Menschen, einer Ausbildung oder Arbeit nachzugehen.
EIN VÖLLIG NEUES LEBEN
© Martin Aufmuth
Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2019 benötigen rund
950 Millionen Menschen eine Brille. Viele können sich eine Sehhilfe nicht leisten oder haben
keinen Zugang zu augenoptischer Versorgung.
Die Folgen sind, dass Kinder in der Schule
dem Schulunterricht nicht folgen können.
Erwachsene haben es schwer, eine qualifizierte
Arbeit zu finden, um ihre Familien zu versorgen.
(EinDollarBrille e. V.)
Weitere Informationen:
www.eindollarbrille.de
Spendenkonto EinDollarBrille e. V.:
DE56 7635 0000 0060 0444 15
Endlich:
Ein indigener Einwohner eines Xingu-Dorfes
im Bundesstaat Moto Grosso am Amazonas
sieht jetzt klar und deutlich durch die Brille.
Leiterin der Regionalgruppe:
Heike Hertrich
38 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
DEMOKRATIE LEBEN
„Ich möchte wissen, den Leuten passie
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 39
13 FÜHRERSCHEINE
was mit rt ist“
Aus dem P-Seminar „13 Führerscheine – dreizehn jüdische Schicksale“ ist ein preisgekrönter
Film geworden. Es sind Freundschaften entstanden. Und viele Fragen und Schicksale sind
immer noch offen.
„Für Inge Stanton war es so etwas wie Heilung“, sagt Elisabeth
Gareis. Beide sind in Lichtenfels geboren – und nach Amerika
gegangen; Inge Stanton als junges Mädchen, weil ihre Familie von
den Nazis verfolgt wurde, Elisabeth Gareis als Studentin, um in Amerika zu studieren. Heute lehrt und forscht sie in New York über interkulturelle Freundschaften.
Für beide war das Projekt „13 Führerscheine – dreizehn jüdische
Schicksale“ ein Schlüsselmoment, den sie nicht vorhersehen konnten. Das P-Seminar am Meranier-Gymnasium war 2018 der Beginn einer Geschichte, die bis heute anhält. 13 Führerscheine, die
das Bezirksamt 1938 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern abgenommen hatte, überdauerten die Jahrzehnte im Keller des Landratsamtes. Landrat Christian Meißner gab den Fund nicht wie vorgeschrieben im Staatsarchiv ab, sondern nebenan im Gymnasium.
Studiendirektor Manfred Brösamle-Lambrecht bot daraufhin ein
P-Seminar an, von dem niemand wusste, welche Dimensionen es
annehmen würde. Was ist aus den Menschen geworden? Eine einfache Frage, die doch so kompliziert ist.
Victoria Thiel war damals mit in dem Seminar: „Als ich damals
zum ersten Mal die Nachkommen von Sigmund und Alfred Marx
kontaktiert habe, hätte ich niemals gedacht, dass sich daraus solche
Freundschaften entwickeln könnten.“ Sie hatte Glück, einer Biografie Alfred Marx nachzugehen, dem es gelungen war zu fliehen.
Bei anderen sah das anders aus. „In diesen 13 Schicksalen steckt
alles“, sagt Elisabeth Gareis, die mit ihrem Mann Ryoya Terao den
preisgekrönten Film über das Projekt drehte. „Familien, denen die
Flucht gelang, welche, die es nicht schafften, Familien, die ermordet wurden, Menschen, die sich selbst vergifteten. Nachfahren,
die reden möchten und solche, die lieber schweigen.“ Dieses ganze
Spektrum soll in einem längeren Film aufgezeigt werden.
„Ich möchte einfach wissen, was mit den Leuten passiert ist“,
sagt Brösamle-Lambrecht. Aus seinem Seminar heraus entstand
eine Ausstellung, die in der ganzen Welt gezeigt wird. Es folgten
weitere Seminare, Stolpersteine, Preise und der Film. Die Schülerinnen und Schüler von damals sind mit ihm noch immer in
Kontakt, haben inzwischen ihre Berufsausbildung oder ihr Studium abgeschlossen. „Mit ‚unbekannt verzogen‛ in einer Akte gebe
ich mich nicht zufrieden. Wir sind es diesen Menschen schuldig,
dass ihre Geschichte erzählt wird“, sagt er sechs Jahre später. Da
ist er mit dem Filmteam unterwegs in Polen – auf Spurensuche.
„Fünf der Führerscheinbesitzer wurden mit ihren Familien
nach Ostpolen verschleppt“, erzählt er. Die Deportierten kamen
mit dem Zug an, mussten bei vier Grad Außentempreratur fast
20 Kilometer in ein Zwischenlager laufen. Wer das überlebte, kam
unter schrecklichsten Bedingungen nach Sobibór. Sobibór war ein
Advertorial
Text: Tim Birkner | Fotos: Ryoya Terao &
Manfred Brösamle-Lambrecht
40 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
DEMOKRATIE LEBEN
Vernichtungslager. „Dort ging es durch den Schlauch. Das war ein
Weg, der wie ein Viertelkreis geführt wurde, damit man am Anfang nicht sah, wohin es geht“, sagt Brösamle-Lambrecht. Es ging
in den Tod. Auf dem Feld der Massengräber liegt heute weißer
Marmor-Bruchstein.
„Wir merken, dass wir noch mehr Zeit brauchen, um die
Geschichten zu erzählen. Wir wollen den Schicksalen gerecht
werden“, sagt Filmemacher Terao. Und so wird der halbstündige
Film mit Preis- und Fördergeldern, auch von „Demokratie leben“,
zu einem 90-Minüter erweitert. Gareis hat 32 kleine Versteinerungen vom Obermain mitgebracht. Sie legt sie in Sobibór auf
dem Marmorfeld nieder, als Erinnerung an die 32 Menschen,
die aus der Region Obermain in dem Zug in den Tod saßen –
eine Anlehnung an den jüdischen Brauch, Steine als Gruß auf
die Gräber zu legen. Einen Kofferaufnäher haben sie bei ihrem
Besuch gefilmt, er lag mit vielen anderen zusammen in einem
Schubfach des Archivs im nahegelegenen Majdanek. Er gehörte
dem 16-jährigen Ernst Liebermann aus Altenkunstadt. Auf dem
Bild, das Manfred Brösamle-Lambrecht erst 2019 fand, sieht
man mit hoher Wahrscheinlichkeit Ernst Liebermann als kleinen
Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.
Inge Stanton hat überlebt. „Als sie 2016 Lichtenfels besuchte, war
sie noch voller Bitterkeit“, erinnert sich Elisabeth Gareis. „Mit
dem Projekt, die Biografien zu erforschen, hat sie Frieden und so
etwas wie Heilung erfahren“, beobachtete Gareis. „Wichtig ist,
dass es junge Leute waren, die nachgefragt haben. Sie sind frei
von Schuld – und doch tragen sie die Vergangenheit auch in sich“,
so Gareis. 2019 waren die Nachfahren der Führerscheinbesitzer
nach Lichtenfels gekommen. Die Ausstellung wurde eröffnet, die
Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre erforschten Biografien – und Landrat Christian Meißner gab die originalen Führerscheine an die Familien zurück.
„Diese Erinnerungsarbeit hat das Leben von Inge Stanton grundlegend verändert. Von einer jungen Generation Heilung zu erleben – das ist ein wunderbares Gefühl“, so Gareis. Sie blieb bis zu
Stantons Tod in diesem Jahr eng mit ihr verbunden.
Victoria Thiel hat zu Inges Großneffen Kontakt. Die beiden wären
möglicherweise gemeinsam in die Schule gegangen, wäre die Familie nicht vertrieben worden. „Joshua Tutin, ein Urenkel von
Sigmund Marx, besuchte uns letztes Jahr für zwei Wochen, um
Lichtenfels kennenzulernen und die deutsche Sprache zu üben.
Inzwischen ist eine richtige Freundschaft entstanden. Auch heuer
verbrachte er einige Tage bei uns, da er im Sommer ein Auslandssemester in Deutschland gemacht hat. In den Semesterferien machten wir sogar zusammen Urlaub in Paris, bevor er nach
Massachusetts zurückkehrte“, erzählt Thiel.
Über genau solche Freundschaften forscht Elisabeth Gareis. Sie
hält sie für enorm wichtig, um andere Kulturen zu verstehen.
Wenn sie sich die Bilder und Dokumente aus der Vorkriegszeit
ansieht, erkennt sie eine wirtschaftliche Integration. Sie erkennt
Menschen, die miteinander in Vereinen wirkten. „Auf Grund von
Fotos mit Freunden, überlieferten Briefen und Tagebucheinträgen ist aber zu vermuten, dass es oft zwei verschiedene Netzwerke
waren, in denen sie gelebt haben“, so Gareis. „Wieviele wirkliche
Freundschaften gab es? Ich bin mir nicht sicher, ob es viele waren“, sagt sie. Wenn sie auf die von Victoria und Joshua und die
der anderen Schülerinnen und Schüler von damals blickt, fühlt
sich das gut an: „Es waren viele glückliche Fügungen, die dazu
geführt haben. Das geht nur, wenn sich die Menschen in großer
Offenheit begegnen.“
„Ich hätte niemals gedacht, dass
sich daraus solche Freundschaften
entwickeln könnten.“
Neue Freundschaften:
Victoria Thiel und
Joshua Tutin
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 41
Ausstellung in New York:
Zur Eröffnung sind viele der
Nachfahren gekommen.
42 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
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AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 43
ZAHLEN & FAKTEN
Mindset
Englischer Begriff für das deutsche Wort
„Mentalität“, der auch im deutschen
Sprachraum verwendet wird.
44% der Befragten gaben in einer
Umfrage 2020 an, dass positives Denken
hilft, besser mit Stress umzugehen.
56% der Befragten gaben in einer
Umfrage 2019 an, eine positive Einstellung
zum Altern zu haben oder keine besonderen
Gefühle damit zu verbinden.
Laut einer Studie haben optimistische
Menschen eine um 11-15 % längere
Lebenserwartung als Pessimisten.
Mitarbeiter mit positivem Mindset sind nach
einer Umfrage um 16% produktiver als
weniger optimistische Kollegen.
Ein paar Fakten
Zahlen &
Fakten
(Der Glücksindex gibt auf einer
Skala von 1 bis 10 an, wie glücklich
die Menschen sind)
So glucklich sind die Deutschen
Glücksindex*
6,5 7 7,5
Gluck weltweit
Im World Happiness Report des Jahres
2023 � gebildet aus dem Mittelwert
der Umfragejahre 2020 bis 2022 zur
Lebensqualität � belegte
Mentalitat
Von lateinisch mens, den Geist betreffend,
bezeichnet eine vorherrschende psychische
Persönlichkeitseigenschaft im Sinne eines
Denk- und Verhaltensmusters einer Person
oder sozialen Gruppe und wird auch auf
gesamte Nationen bezogen.
„Denken müssen wir ja sowieso. Warum dann nicht gleich positiv?“
Albert Einstein
Quelle: Wikipedia
Menschen, die positiv denken, • sehen mehr Möglichkeiten
• sind kreativer
• verfügen über eine bessere Problemlösungskompetenz
• sind resilienter
• erzielen bessere Ergebnisse in Tests, Prüfungen & Co.
• können komplexe Sachverhalte besser überblicken und einordnen
• sind toleranter
• wirken vertrauenswürdiger
• sind sozial beliebter beziehungsweise erfolgreicher
• sehen das „große Ganze“ und
• haben dadurch häufig mehr beruflichen (und privaten) Erfolg
Finnland den 1. Platz,
die Schweiz den 8. Platz,
Österreich den 11. Platz
und Deutschland den 16. Platz
7,14
6,35
6,53
6,87
6,68
6,54
6,79
6,8
6,58
6,98
6,82
6,65
6,49
6,8
7,06
Quelle: Glücksatlas 2022
44 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 45
Herr Beier, was ist ein Macher?
Das sind Menschen, die nicht den ganzen Tag nur denken und
reden, sondern einfach mal anfangen und machen. Als Porzelliner habe ich das im Blut. Ich muss was sehen von meiner Arbeit.
Meine Möbel gibt es eben nicht nur auf dem Papier, sondern wir
bauen sie selbst. Kinder haben das ganz selbstverständlich noch
in sich, irgendwann geht es verloren, das ist schade. Wenn mein
Enkel heute ins Studio kommt und sagt, Opa, ich will ein Sofa
bauen, dann ist das für mich großartig.
Wie können Sie den erwachsenen Menschen das Verlorene
zurückgeben?
Alleine macht sich gar nichts mehr. Das muss jeder verinnerlichen: Es geht nur im Team. Gemeinsam. Ich brauche zum Beispiel Schreiner, Musterpolsterer, die Konstruktion, ect. Die
brauchen mich. Und ich brauche sie. Und die Haltung muss
stimmen. Du bist ein guter Kerl. Du musst an dich glauben. Das,
was Du tust, muss für dich selber Sinn machen. Gleichzeitig sind
wir nur gut, wenn das Produkt den Menschen gefällt und sie am
Ende Geld dafür ausgeben.
Das hört sich nach New Work an. Sie machen das ...
... seit über 42 Jahren. Der Ansatz ist immer geblieben. Wenn
Leute sich auf einen Job bewerben, sage ich ihnen, dass es bei
mir nie langweilig ist. Ich sage ihnen, dass sie bei 70 Prozent
stehen und wir gemeinsam 150 Prozent aus ihnen herausholen
können. Dann muss ich sie hinführen zu eigener Verantwortung
und ihn oder sie als Mensch wachsen lassen. Für mich ist das fördern und fordern. Früher war ich immer der Jüngste, jetzt bin
ich plötzlich immer der Älteste – aber das ist geblieben.
Was hat sich denn geändert?
Früher sind wir nach der Arbeit gemeinsam ein Bier trinken gegangen. Das war die Zuwendung, da konnten wir miteinander
ins Gespräch kommen und gegenseitig spüren, wohin die Entwicklung geht. Das ist heute noch genau so – nur ist es eben nicht
mehr ein Bier, sondern zum Beispiel ein Ausflug oder Karten für
ein Konzert. Die Zuwendung muss für die Leute heute besser
und stärker zu spüren sein. Und wir müssen uns der Zeit anpassen, das heißt, die Technologie nimmt in der Arbeit eine größere
Bedeutung ein, als das früher der Fall war. Ich hatte die Möglichkeit im Jugendheim in Michelau etwas zu basteln oder zu bauen,
heute stehen in der Machbar in Lichtenfels 3-D-Drucker. Da gibt
es große Möglichkeiten für junge Leute. Das Angebot und die
Wirkung folgen damals wie heute der gleichen Idee. Mach mal.
Gibt es Sachen, die ein Macher auch mal nicht machen sollte?
Absolut. Das ist sogar sehr wichtig. Ich nenne das gerne Wegmarken. Bei mir war es ein Angebot, Chefdesigner einer bedeutenden Firma zu werden. Das war eine berühmte Marke, mein
Chef bei Koinor hatte alle Kataloge bei sich im Büro. Die waren
Marktführer, die Inhaber waren smarte Leute. Ich saß zweimal
bei denen am Tisch, damals war ich 31 Jahre alt. Vom Geld her
hätte ich das machen müssen. Ich habe aber abgelehnt.
Warum?
Ich war damals noch nicht reif genug. Das wäre eine Verantwortung gewesen, die ich damals nicht hätte tragen können. So eine
Niederlage kann einen fürs ganze Leben prägen. Stattdessen war
das für mich der Impuls, mich selbstständig zu machen. Vor dem
Geld kommt der Sinn. Wir bauen Prototypen. Meine Leitlinien
sind: Es muss Sinn machen. Die Proportionen müssen stimmen
und es muss ästhetisch sein. Ich bin ein Ästhet.
Was will denn der Ästhet Kurt Beier noch machen?
Ich bin in der vielleicht schönsten Phase meines Lebens. Ich
darf arbeiten wann und wie ich will – oder in den Urlaub fahren.
Das ist eine riesige Freiheit. Vielleicht designe ich noch ein Porzellan-Service. Das habe ich schon ein Leben lang vor. Es wäre
dann ein Bullfrog-Geschirr, natürlich mit Bierkrügen. Dafür
müsste ich aber Akquise machen. Ich weiß nicht wie das geht,
in meinem bisherigen Leben sind die Leute immer auf mich zugekommen. Und natürlich baue ich mit meinem Enkel das Sofa.
Die Fragen stellte Tim Birkner.
KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF
Dieses Mal: Kurt Beier. Er ist gerade 73 Jahre alt geworden. Als Porzelliner ist er in die Möbelbranche
und hat ein Designbüro gegründet, in dem 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich von den
Lizenzeinnahmen leben. Mit Bullfrog hat er vor fast 30 Jahren zusätzlich eine Möbelmarke aufgebaut.
Er liebt guten Kaffee – schwarz.
Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie
auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im LICHTENFELSER.
In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.
MACHER
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 47
ROBERT HOFMANN
TEILE FÜR DIE
LUFTFAHRT
Auf jedem Tisch, in jedem Gitterkorb wartet eine neue Geschichte.
Ein Nasenriemen für Pferde, eine Handauflage gegen das Krampfen bei
Schlaganfällen, ein abnehmbares Lenkrad für Wohnmobile, das Licht für den
Audi A8. Oliver Hofmann (35) erzählt sie alle – und er kennt ihre Tücken.
„Wir sind stark bei kleinen Stückzahlen und bei der Fertigung von
Prototypen. Jetzt produzieren wir auch Serienteile.“ Und so hebt er
sich die beste Geschichte bis zum Schluss auf. Die Robert Hofmann GmbH
ist inzwischen Deutschlands größter Lieferant von Kunststoffspritzgussteilen
für die Luftfahrt. Und zwar für die Serienproduktion.
Advertorial
„Das erste fliegende Teil aus einem 3-D-Drucker kam aus Lichtenfels. Das ist hier entstanden“, sagt der
Geschäftsführer. Er steht vor dem Bild eines Mock-Ups. Das ist ein Modell eines Flugzeuginnenraums.
Von den Kabinenfenstern über die Sitzverkleidung, hin zu Gepäckfächern und Lüftungsgittern ist
alles auf dem Gelände in Schney entstanden. Ein chinesischer Flugzeugbauer nimmt das Modell mit
auf die großen Messen der Luftfahrt, um für seine Modelle zu werben. Alles ist echt, zum Anfassen,
zum Fühlen. Auch Boeing und Airbus kaufen Kunststoffteile für ihre Serienfertigung in Lichtenfels.
„Mit der Serie sind wir nochmal einen riesigen Schritt gegangen“, sagt Hofmann. Aus dem Unternehmen für Modellbau, das sein Großvater und Vater aufgebaut haben, ist zunächst ein Zulieferer für die
Vorserien in der Automobilindustrie geworden. Jetzt wandelt sich die Robert Hofmann GmbH weiter
und ist in der Medizintechnik sowie in der Luft- und Raumfahrt ein wichtiger Lieferant. „Die Qualitätsstandards sind in diesen Bereichen nochmal höher. Und Konzerne wie Airbus legen inzwischen
extrem viel Wert auf Nachhaltigkeit“, beschreibt Oliver Hofmann den Entwicklungsschritt des
Unternehmens. So muss zum Beispiel jedes zehnte Teil einer Qualitätskontrolle unterzogen werden.
Kunststoffreste müssen granuliert und wiederverwendet werden � zumindest dort, wo dies nicht
vorgeschrieben ist, ausschließlich Neuware zu verwenden.
ABWECHSLUNGSREICHE ARBEIT
Je komplexer die Teile und die Produktionsprozesse werden,
desto mehr Seiten müssen bedacht werden. „Das macht die
Arbeit bei uns so unglaublich abwechslungsreich“, sagt der
Geschäftsführer, der seine berufliche Karriere mit einer
Lehre als Mechatroniker bei Smia in Michelau begann.
VON TIM BIRKNER
48 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
TEILE FÜR DIE LUFTFAHRT
„Mit dem Schritt in die Serienproduktion haben wir eine permanente Auslastung geschaffen – und das bei dem, was wir besonders gut können: kleine und mittlere Stückzahlen“, so Hofmann.
Auch Ausbildung kann Hofmann besonders gut. Robert Hofmann
wurde zum sechsten Mal in Folge „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“. Acht neue Azubis sind im September dazu gekommen,
insgesamt lernen gerade 21 junge Menschen bei Robert Hofmann. „Die Ausbildung und unsere Mitarbeiter sind das Fundament unserer Firma. Ihr Wissen, ihre Fertigkeiten und ihr Können machen uns zu dem, was wir sind“, sagt Hofmann. Klar sei in
einem produzierenden Betrieb kein Homeoffice möglich, denn
die Arbeit ist dort, wo auch die Maschinen stehen. Dafür gibt es
auf dem Gelände eine Kantine, die selbst täglich frisch kocht. Es
gibt Berufskleidung, Oliver Hofmann trägt selbst das T-Shirt mit
dem neuen Logo, das gerade eben fertig geworden ist. Und für
jeden neuen Mitarbeiter pflanzt die Firma in Pferdsfeld einen
Baum auf dem eigenen Naturlehrpfad.
EINBAU MIT EINEM KLICK
„Dadurch, dass unsere Mitarbeiter für die Firma einstehen, sind
wir schnell in der Umsetzung. Wenn ich das vergleiche, sind wir
sogar super-schnell“, freut sich Hofmann. In einem Wettbewerb,
der weltweit ausgetragen wird, sei das ein entscheidender Vorteil. Wenn alle mitdenken, lässt sich schlauer produzieren. Oliver Hofmann hält ein Lüftungsgitter für Flugzeuge in der Hand.
Es regelt den Luft- und Druckausgleich zwischen Kabine und
Frachtraum. „Wir bauen unterschiedliche Ausführungen mit
nur einem Werkzeug. Wir setzen die Einzelteile nur geschickt
zusammen“, erklärt er. Der Lieferant aus Schney baut für Airbus
Komponenten so zusammen, dass sie in der Montage nur noch
eingesetzt werden müssen. „Das geht mit einem Klick, ohne
Werkzeug“, sagt Hofmann. Dann sind sie jeden Tag in den Lüften unterwegs. Benutzt von Airlines und Fluggästen in der ganzen Welt. Die Ideen dazu kommen aus Lichtenfels.
„DIE AUSBILDUNG UND UNSERE
MITARBEITER SIND DAS FUNDAMENT
UNSERER FIRMA. IHR WISSEN, IHRE
FERTIGKEITEN UND IHR KÖNNEN
MACHEN UNS ZU DEM, WAS WIR SIND.“
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 49
TEILE FÜR DIE LUFTFAHRT
INFORMATIONEN ÜBER
AUSBILDUNGSPLÄTZE
UND FREIE STELLEN:
Robert Hofmann GmbH
An der Zeil 6
96215 Lichtenfels
Telefon: +49 (0) 9571 949 0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.r-hofmann.de
International:
Die Robert Hofmann GmbH
ist Deutschlands größter
Lieferant für Kunststoffspritzgussteile in der Luftfahrt.
In der Produktion müssen
die fertigen Komponenten nur eingeklickt werden, auf Messen wird das
Kabinen-Interieur immer
wieder aufgebaut.
Entstanden sind diese
Mock-Ups in Lichtenfels.
50 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN
Als das Unternehmen im Jahr 2012 ein neues Gebäude in Betrieb
genommen hat, war klar: Hier wird auf Nachhaltigkeit gesetzt.
Das Hochregallager in Ebensfeld wird ausschließlich mit Wärme aus der eigenen Hackschnitzelanlage geheizt. Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Gebäudes liefern den Strom. Für
Geschäftsführer Volker Mitlacher ist das Thema Nachhaltigkeit
ein Herzensanliegen. „Es sollte jedem wichtig sein“, sagt er und
fügt hinzu: „Es kann auch mit wirtschaftlichem Denken in Einklang gebracht werden.“ Die Investitionen zahlen sich aus: Die
Energiebilanz des Unternehmens hat sich im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Eine automatische Dimmung in der Logistikhalle und die Anbindung des 300 Meter entfernten Bürogebäudes durch eine Wärmeleitung gehören dazu. „Wir können
jetzt komplett mit regenerativer Energie heizen“, so Mitlacher.
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels steht SYSTEAM seit der
Unternehmensgründung im Jahr 1985 bei Investitionen zur Seite und legt ihren besonderen Fokus auf nachhaltige Investitionen. Für diesen Kurs steht auch die neue Sparkassen-Vorständin
Carolin Höhn. „Wir als Sparkasse verstehen uns als Impulsgeber – da Nachhaltigkeit auch für uns ein wichtiges Thema ist“,
betont sie. Ob Privatkunden, Firmen oder kommunale Kunden,
ein Rundum-Paket steht bereit.
Das Kreditinstitut begleitet unternehmerische Investitionen zur
energetischen Sanierung und Renovierung unter Einbeziehung
öffentlicher Mittel. Der zinsgünstige Sparkassen-Klimakredit eignet sich für energetische Modernisierungsinvestitionen an privat
genutzten Wohnimmobilien. Für Anleger hält die Sparkasse ein
umfangreiches Portfolio nachhaltiger Geldanlagen bereit.
„Wir sind ein verlässlicher Partner,
der auch in schwierigen Zeiten mit
Rat und Tat zur Seite steht.“
Carolin Höhn,
Vorständin Sparkasse Coburg - Lichtenfels
Gemeinsam. Regional. Nachhaltig.
Für die Sparkasse Coburg - Lichtenfels ist Nachhaltigkeit mehr
als nur ein Trend. Das Thema ist eine Verpflichtung gegenüber der
Gesellschaft und der Umwelt. Eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie
wird seit dem Jahr 2018 unter dem Motto „Gemeinsam. Regional.
Nachhaltig.“ verfolgt. Der Geschäftsbetrieb arbeitet bereits seit
2021 klimaneutral. Und nicht nur das: Der Sparkassen-Fuhrpark
ist bereits zu 60 Prozent elektrisch. Photovoltaikanlagen werden
auf geeigneten Sparkassen-Filialen weiter ausgebaut. Zusätzlich
fördert die Sparkasse aktiv nachhaltige Projekte, Initiativen und
Organisationen in der Region.
„Wir haben 2022 über Spenden und
Sponsoring 276.000 Euro und damit
100.000 Euro mehr als im Vorjahr für
nachhaltige Projekte bereitgestellt.“
Carolin Höhn,
Vorständin Sparkasse Coburg - Lichtenfels
Seit Jahren setzt die Sparkasse Coburg - Lichtenfels konsequent
auf Nachhaltigkeit. Sie reduziert nicht nur ihren ökologischen
Fußabdruck, sondern begleitet Kunden kompetent und schnell
bei allen Fragen rund um das Geld, besonders mit dem Fokus
auf die Umwelt.
Die SYSTEAM GmbH in Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels
hat frühzeitig die Weichen gestellt
Text: Gabi Arnold | Fotos: Val Thoermer
Nachhaltige Wärme: Geheizt wird
ausschließlich mit Hackschnitzeln
SPARKASSE COBURG - LICHTENFELS
SYSTEAM vertreibt im Großhandel die verschiedensten
Markenartikel aus dem EDV-Bereich, wie zum Beispiel
Komplettrechner, Notebooks, Mainboards, Speicher sowie Zubehör und Verbrauchsmaterial. Der Schwerpunkt
liegt im Druckerbereich. Kunden sind unter anderem
IT-Systemhäuser und -Ausstatter. Das Unternehmen zählt
zu den führenden Anbietern der Drucker-Distribution in
Deutschland und ist mittlerweile auch in Österreich, der
Schweiz und in den skandinavischen Ländern mit Niederlassungen vertreten.
Advertorial
© Foto: Gerhard Seybert
Nachhaltig in die Zukunft –
dank der Sparkasse
Coburg - Lichtenfels
Sparkasse
Coburg - Lichtenfels
Vor-Ort-Termin: SYSTEAM-Geschäftsführer
Volker Mitlacher mit Carolin Höhn, neue Vorständin
der Sparkasse Coburg - Lichtenfels, und Hartmut
Büchner, Unternehmenskundenberater der Sparkasse,
im Hochregallager.
52 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
FRANKEN-AKADEMIE SCHLOSS SCHNEY Advertorial
FRANKEN-AKADEMIE SCHLOSS SCHNEY
Dierk Hain und Christine StöwerStubenrauch sind die neuen Leiter
der Franken-Akademie in Schney.
Sie erzählen, was sie antreibt, die
freie Wirtschaft zu verlassen, um ein
Schloss und einen Ort der politischen
Bildung zu übernehmen. „Wir öffnen
uns jedem, der auf dem Boden der
Demokratie steht“, sagt Hain. Das
sind Universitäten, Chöre, Schulen,
Senioren und natürlich Schneyer.
Offene Türen
TEXT: TIM BIRKNER
FOTOS: FRANKEN-AKADEMIE &
TIM BIRKNER
54 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
FRANKEN-AKADEMIE SCHLOSS SCHNEY
Dierk Hain und Christine Stöwer-Stubenrauch stehen im barocken
Saal des Schlosses vor einem großen Spiegel, an den Wänden sind
Risse zu sehen. „In der Museumsnacht haben wir Schlossführungen
angeboten – viele kannten das Schloss von innen gar nicht“, erzählt
Hain. Es ist der prächtigste Saal, ein Ort für Hochzeiten oder
andere bedeutsame Feiern, oben im zweiten Stock des Schlosses.
Hain nennt es lieber „Schlösschen“. Stöwer-Stubenrauch nennt es
„einfach einen sympathischen Ort“.
Im ersten Stock kündigt der „Sängersaal“ schon an, dass hier
auch Musik gemacht wird. Sowohl von dem Chor vor Ort als auch
von den Gastchören, die sich in das 120-Betten-Haus für einen
Workshop oder ein Probenwochenende einmieten. Unten sind der
große Speisesaal und die alte urige Wirtsstube. „Wir möchten die
Menschen zusammen bringen“, sagt Hain. Und erzählt von den
Seniorennachmittagen und Seminaren der Universitäten. „Das
Gemütliche, den Austausch und die Beschäftigung mit Sachthemen
kriegen wir hier zusammen. Das ist das Faszinierende“, freut sich
Hain. Er hat seinen Job als Prokurist bei einer großen Brauerei
aufgegeben und das familiäre Bauunternehmen verkauft. Jetzt ist
er Schlossherr und Hausmeister in einer Person. Wo Arbeit ist,
packt er an.
Im Kern geht es im Schloss und in der Franken-Akademie um eine
aufgeschlossene Haltung zur Gesellschaft und zur Demokratie.
„Das ist der Geist unseres Hauses“, sagt Hain. Jede Gruppe kann
davon etwas abhaben. Die Franken-Akademie setzt auf Bausteine,
die für ihre Gäste individuell zusammen gesetzt werden. „Wer sich
fortbilden möchte und mit politischen Themen auseinandersetzen,
dem stellen wir das passende Programm zusammen“, so Hain.
Europa, Rassismus, Migration, Klimawandel, das Spektrum ist
breit. „Wir organisieren unseren Gruppen Vorträge, Diskussionen
und Exkursionen“, sagt Hain. Sie werden mit der Bundeszentrale
für politische Bildung abgestimmt – und gefördert. „So bezahlen
die Gruppen weniger und haben noch etwas davon – Einblick und
Beschäftigung mit den aktuellen Themen.“ Das mache das Angebot
der Franken-Akademie so einmalig, findet Hain.
Die Franken-Akademie wird von einem Verein getragen. Oliver
Jauernig ist Mitglied des Vorstands und selbst Referent, Moderator
und Redner für Seminare: „Demokratie braucht Demokraten – und
Diskurs. Sie lebt vom Austausch unterschiedlicher Meinungen.
Das ist letztendlich der Motor unserer Demokratie. Politische
Bildung ist dabei quasi einer der Schmierstoffe, der diesen Motor am
Laufen hält.“ Er plant für das kommende Jahr eine ganze Reihe an
Angeboten oder Bausteinen, die sich mit Demokratie beschäftigen.
Der Biergarten zwischen Kirche und Schloss spielt dabei eine
wichtige Rolle. Hier treffen sich abends die Seminarteilnehmer,
Doktoranden und Einheimische. Die einen bleiben unter sich, die
anderen kommen miteinander ins Gespräch. Die allerwenigsten
ziehen sich alleine in ihr Zimmer zurück. „Das zeigt uns, welche
Möglichkeiten dieser Ort hat. Dafür arbeiten wir“, sagt Hain.
„Feier halt!“ heißt so auch eine der Reihen, die Hain und StöwerStubenrauch erfunden haben. Musik und Geselligkeit rund ums
Schloss, dazu Essen und Trinken aus der Schlossküche. Die beiden
begrüßen jeden ihrer Gäste, setzen sich auf einen kurzen Plausch
mit an den Tisch. „Dieser Austausch ist wichtig“, sagt Hain. Diese
Herzlichkeit kommt bei den Menschen an. „Politische Bildung, was
ist das? Haben wir noch nie gemacht. Macht nichts, wir nehmen euch
an die Hand und zeigen euch wie es geht“, so holt Hain die Menschen
ab. Oder bei Führungen durchs Schloss: „Da wird vielen erst klar,
dass sie hier ihren runden Geburtstag oder andere Familienfeste
feiern können“, erzählt Stöwer-Stubenrauch.
„Was die Franken-Akademie seit Jahrzehnten für die politische
Bildung mit einem engagierten Dozententeam macht, verbinden wir
jetzt mit der Offenheit und Herzlichkeit eines Ortes, der für alle da
ist“, sagt Jauernig.
„Demokratie braucht Demokraten � und Diskurs.
Sie lebt vom Austausch unterschiedlicher Meinungen.
Das ist letztendlich der Motor unserer Demokratie.“
Oliver Jauernig
Wer sich für politische Bildung interessiert oder eine einen
Ort sucht, um seine Feier abzuhalten � für jeden wird ein
individuelles Angebot zusammengestellt:
Franken-Akademie Schloss Schney
Schlossplatz 8 · 96215 Lichtenfels – Schney
Telefon: 09571 97500 · E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner für Feste, Feiern und Übernachtungen:
· Dierk Hain, Geschäftsführer, 09571 975-024
· Christine Stöwer-Stubenrauch, stellv. Geschäftsführerin,
09571 975-013
· Brigitte Eichner-Grünbeck, Seminarleiterin, 09571 975-016
Wer sich über das Schloss Schney und die Frankenakademie
informieren möchte, kann das auch im Internet tun. Die
Homepage ist unter www.franken.akademie.de erreichbar.
Dort befindet sich auch ein Shop, in dem man Tickets
für Veranstaltungen, Weine der Franken-Akademie oder
Gutscheine für Essen und Übernachtungen kaufen kann.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 55
GEMEINSAM LERNEN, LACHEN & FEIERN
Schloss Schney:
Seminare und Feiern, Essen
und Weiterbildung haben
hier ihren Platz.
Kultouren DER LICHTENFELSER AUF REISEN
DIE SEHNSUCHTS-INSEL
VON WOLFRAM HEGEN
FOTOS: TOURISMUSVERBÄNDE Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem
Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem
Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden
erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben
wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur,
Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an
der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem
Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-Kultouren. In jedem Magazin
eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein
paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen.
Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.
SYLT
DIE SEHNSUCHTS-INSEL
Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem
Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem
Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden
erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen,
die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen,
Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen
Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer.
Das sind unsere LICHTENFELSER-Kultouren. In jedem Magazin
eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein
paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen.
Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.
SYLT
TEXT: HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
FOTOS: TOURISMUSVERBÄNDE
58 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
SEEHUNDE BEIM SONNENBAD
Tatsächlich ist das Wetter auf Sylt nicht so schlecht wie sein
Ruf. Im Gegenteil. Dank des vom Golfstrom beeinflussten
maritimen Klimas kommt man hier auf stattliche 1714
Sonnenstunden im Jahr. Somit zählt Sylt zu den sonnenreichsten Gegenden in Deutschland. Vielleicht auch ein
Grund dafür, dass es den Seehunden im Wattenmeer so gut
gefällt. Über 6000 der niedlichen Nordseebewohner leben
rund um die Insel und bringen hier ihre Jungen zur Welt.
Bei einem Schiffsausflug ab Hörnum oder List kann man die
Tiere bei Ebbe dann tatsächlich auf ihrer Seehundsbank beim
Sonnenbad beobachten. Auch die in den siebziger Jahren vom
Aussterben bedrohte Kegelrobbe liegt hier faul herum. Kaum
zu glauben, dass die Jagd auf Robben auch in Deutschland erst
seit 1972 verboten ist.
SYLT
Sylt polarisiert. Für die einen ist die bekannteste deutsche Insel die herbe Königin der Nordsee und mit
ihren endlosen, weißen Stränden das Traumreiseziel überhaupt. Für die anderen ist das nordfriesische
Eiland ein Tummelplatz für Edelspießer mit seinen unbezahlbaren Reetdachhäusern, die sich kein normaler
Mensch leisten kann. Die meisten werden eine Meinung zu Sylt haben, ganz gleich, ob sie jemals einen Fuß
auf die Insel gesetzt haben, deren markante Umrisse als dezenter Aufkleber ausnahmslos Autos von echten
Fans zieren. Die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte.
KULTOUREN
FASZINATION WATTENMEER
Ein Muss für jeden Sylturlauber: barfuß durch den Schlick wandern und sich
von einem Nationalparkranger – oder einem Bufti – das Zusammenleben von
Wattwürmern und Krebsen im Gezeitenstrom erklären lassen. Denn eines
ist klar: Ebbe und Flut sind hier auf jeden Fall ein Thema, über das man sich
Gedanken machen muss. Brandungsschwimmen geht halt einfach nur bei Flut.
Für ausgedehnte Strandspaziergänge für Muschelsucher am Flutsaum brauchts
eher die Ebbe. Die genaue Erklärung, wie das so abläuft mit den Gezeiten,
bekommt man in List, dem nördlichsten Ort Deutschlands. Und die Wanderung
ins Watt kann man gleich dazu buchen. Zu einem absoluten Besuchermagneten
hat sich das Erlebniszentrum Naturgewalten entwickelt. Das weithin sichtbare
blaue Gebäude mit dem orangenen Turm beherbergt eine Ausstellung und ein
360 Grad Kino, den Syltdome. Hier erfahren große und kleine Besucher auf
unterhaltsame Weise Wissenswertes über die Kräfte der Nordsee und das Leben
mit den Naturgewalten. Sturmraum inklusive.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 59
SYLT
Wir setzen auf Spezialisierung.
Kasernenstraße 14
D-96450 Coburg
09561/80110
www. hoernlein-feyler.de
www.hoernlein-feyler.de
Wolfgang Hörnlein
Dr. Wolfgang Hacker
Dr. Thomas Kunze
Maren Feyler
Lutz Lindner
Heidi Schüler
Eva Grabolus Karoline Rink
Frank Sitte
Jürgen Hopf
Nadine Werner
Bei uns finden Sie Fachanwälte für die Rechtsgebiete Familienrecht, Verkehrsrecht,
Arbeitsrecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Medizinrecht, Bau- und Architektenrecht,
Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.
Wir setzen auf Spezialisierung.
Kasernenstraße 14
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Arbeitsrecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Medizinrecht, Bau- und Architektenrecht,
Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.
60 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
KULTOUREN
RADELN NACH RANTUM
Wer keinen Porsche oder ähnliches vorzuweisen hat, dem sei
geraten, sich für die Länge des Aufenthalts ein Inselrad – natürlich
mit Körbchen – zu leihen. Unzählige Fahrradverleihe gibt es auf
der ganzen Insel (die meisten in Westerland) und für etwa 10 Euro
am Tag ist man mobil unterwegs auf den vielen Radwegen. Auch
der geliebte Vierbeiner darf da mal mitkommen, gut verpackt im
Hundeanhänger. Eine besonders schöne Tour geht in Richtung
Rantum, an den schmalsten Ort von Sylt, nur etwa 300 Meter misst
die Insel an dieser Stelle. Das östlich gelegene 600 Quadratmeter
große Rantumbecken ist ein Naturschutzgebiet für Seevögel, in
diesem Sommer deutschlandweit auch bekannt geworden durch
eine Mückenplage. Auf dem Damm herum lässt es sich zwischen
schlafenden Schafen hindurch wunderbar radeln. 1936 wurde
hier vom Reichsarbeitsdienst ein großes Stück Wattgebiet vom
Meer abgetrennt. Es sollte der Luftwaffe als Fliegerhorst für
Wasserflugzeuge dienen, wurde später jedoch als nicht mehr
kriegswichtig eingestuft und verkam in den sechziger Jahren zur
Kloake von Westerland. Heute ist das Becken ein Europareservat
für Seevögel.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 61
SYLT
H AUP T S TA DT K EI T UM
Wer keine Lust auf Schlick zwischen den Zehen hat,
kann sich das Weltnaturerbe Nordfriesisches Wattenmeer auch trockenen Fußes erlaufen. Eine besonders
schöne Wanderung am Watt entlang bietet sich
von Morsum nach Keitum durch weite, von Schilf
umrahmte Salzwiesen. Immer wieder hat man den
freien Blick auf das Wattenmeer in seiner ganzen
Weite. Vorbei an Grabhügeln kommt man zu dem
wohl schönsten und ältesten Friesendorf: Keitum.
Das grüne Herz der Insel war einst der Hauptort und
besteht aus einem sympathischen Gewirr aus kleinen
Gässchen – Orientierungslosigkeit kann so schön sein.
Dabei lassen sich alte Kapitänshäuser, schnuckelige
Kunsthandwerkergeschäfte, herrliche Gärten mit riesigen Hortensienbüschen und die sympathischen
Verkaufskästen für selbst gemachte Marmeladen von
selbst entdecken – hier scheint die Zeit still zu stehen.
Nur vier Tipps aus nahezu unzählig vielen Möglichkeiten für Ihre persönliche Entdeckungsreise durch
Sylt. Informationen gibt es ausführlich im Netz, in
gedruckten Reiseführern bei Ihrem regionalen Buchhändler, oder fragen Sie uns.
AUTOHAUS SPERBER
In Lichtenfels und Bamberg beginnt ein neues Kapitel für Motorrad-Enthusiasten:
Das renommierte Autohaus Sperber ist ab sofort offizieller BMW Motorrad-Händler
und eröffnet somit ein Tor zu faszinierenden Zweiraderlebnissen in der Region.
Autohaus Sperber ist offizieller
BMW Motorrad-Händler
Make Life a Ride
Mit einem Team, das von purer Leidenschaft für das Fahren angetrieben wird, steht Autohaus Sperber bereit, die Motorrad-Community vor Ort zu begeistern. „Die großen Abenteuer können jetzt auch
in deiner Region weitergehen“, verkündet das Autohaus stolz und
verspricht eine Reihe aufregender Events und Highlights.
Vorstellung der R 1300 GS
Als besonderes Highlight präsentiert das Autohaus exklusiv die neue
BMW R 1300 GS – ein Meisterwerk auf zwei Rädern. Die BMW GSReihe zählt zu den legendärsten und weltweit begehrtesten Motorrädern. André Casella, Motorradverkäufer beim Autohaus Sperber in
Lichtenfels, freut sich besonders über diese Ikone, da sie Motorradliebhabern die Möglichkeit bietet, unvergessliche Probefahrten zu
erleben und die Faszination des Fahrgefühls hautnah zu erfahren.
Ein Blick hinter die Kulissen
Ein Interview mit Geschäftsführer Markus Schnapp gibt Einblick
in die Hintergründe der Entscheidung, ins Motorradgeschäft einzusteigen. „Wir verfolgen eine klare Wachstumsstrategie und sehen
geschäftsnahe Modelle als den besten Ansatz“, erklärt er.
Synergien
Das Autohaus Sperber hebt die Synergien zwischen dem Automobilund Motorradgeschäft hervor. Obwohl technische Unterschiede
bestehen, wird betont, dass das professionelle Auftreten im Service
und Vertrieb auch für Motorräder Priorität hat. Die geplante Professionalität erstreckt sich über alle Bereiche – von der Werkstatt bis
zum Verkauf.
Starker Start im November
Der offizielle Partnervertrag für BMW Motorräder läuft seit
Anfang November, und das Autohaus Sperber steht bereit, das
Motorradgeschäft mit der gleichen Hingabe und Professionalität zu gestalten wie das PKW-Geschäft.
Ausblick für Motorrad-Fans
Das Autohaus hat ehrgeizige Ziele für die Zukunft. Sie streben an, der
Motorrad-Stützpunkt in Franken zu werden und planen bereits, eine
zweite Motorradmarke neben BMW zu etablieren. Eine dritte Marke
könnte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Vision ist klar:
Autohaus Sperber soll zu DER Anlaufstelle für Motorradbegeisterte
in der Region werden.
Seid dabei – das Abenteuer auf zwei Rädern beginnt jetzt!
Mit diesem Meilenstein in der Geschichte des Autohauses Sperber
und der Einführung von BMW Motorrädern in Lichtenfels und
Bamberg öffnen sich Türen zu neuen Horizonten auf zwei Rädern.
Die Motorrad-Community ist eingeladen, Teil dieses aufregenden Kapitels zu werden und gemeinsam mit dem Autohaus
die Freude am Fahren zu erleben. Das Abenteuer hat
begonnen!
Advertorial
62 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN
André Casella, Motorradverkäufer
bei Autohaus Sperber, teilt seine
Faszination für Zweiräder, vor allem
für die neue BMW R 1300 GS
Der direkte Kontakt zum Experten:
0151 702 534 52 | [email protected]
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 63
100 Jahre BMW Motorrad, eine Geschichte außer gewöhnlicher Ideen und Erfolge – und Du bist immer Teil
davon gewesen. Die großen Abenteuer können auch in Deiner Region weitergehen. Das Autohaus Sperber
ist ab jetzt auch Dein Händler für BMW Motorrad in Bamberg und Lichtenfels. Ein leistungsstarkes Team,
angetrieben aus Leidenschaft für Fahrfreude. Freue Dich auf viele Events und Highlights in Deiner Region.
MAKE LIFE A RIDE
Autohaus Sperber GmbH & Co. KG
Ohmstraße 10a · 96050 Bamberg | Grünewaldstraße 3a · 96215 Lichtenfels
[email protected] | www.autohaus-sperber.de
DIE GESCHICHTE
GEHT WEITER
SPERBER IST JETZT DEIN HÄNDLER
64 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Unsere Tour beginnt am Wanderparkplatz nördlich von
Stublang. Die Staatsstraße wird überquert und es geht gleich zum
Aufwärmen die „Frauendorfer Hühnerleiter“ hinauf (Keltenweg
F). Der Feldweg liegt malerisch zwischen mächtigen Eichen
und ist zu jeder Jahreszeit begehbar. Zwischen zwei Linden
taucht plötzlich ein steinernes Denkmal am Wegrand auf, der
„Kreuzschlaafer“. Zwei Mal soll der Rückenleidende der Legende
nach hindurchkriechen und so von seinen Schmerzen befreit
sein. Gesagt, getan und ohne Ziehen im Kreuz geht’s gleich viel
leichter weiter auf einem schönen Pfad unterhalb des Bergrückens
Richtung Frauendorf. Immer wieder ergeben sich hier herrliche
Ausblicke in den Lautergrund.
In der Nähe einer Infotafel kommt der Gottesgartenweg dazu. Ab
jetzt bringt uns der gelbe Punkt noch ein paar Höhenmeter weiter
hinauf auf eine weitläufige Hochfläche. Und plötzlich steht er vor
einem, der baumbestandene Hügel mit dem bemerkenswerten
Namen „Sulligknöcklein“. Knock ist die keltische Bezeichnung
für Berg und weist auf die frühe Besiedlung dieses Gebiets hin. Auf
463 Meter geht es hier schließlich und der Wanderer wird belohnt
mit einem herrlichen Rundumblick in den Lautergrund und
auf den Staffelberg. Auf jeden Fall muss hier eine Rast eingelegt
werden, die hölzerne Bank mit dem Tisch lädt dazu ein. Auch
wenn es oft recht windig ist auf dem Sulliggipfel.
Wir verlassen den Knock – ebenso wie die Kelten vor über 2000
Jahren auf friedliche Art. Der Zusammenbruch der Handelsnetzwerke durch die Eroberungspolitik Cäsars machte es den Kelten
um 40 vor Christus unmöglich, größere Siedlungen wie auf dem
Staffelberg zu verwalten. So zogen die Kelten weiter auf der Suche
nach neuen Siedlungsgebieten. Und auch für uns geht es weiter.
Allzu lange müssen wir nicht mehr wandern. Uetzing ist schon
fast in Sicht. Es geht bergab und ein kühles Helles in einem der
netten Wirtshäuser lockt. Malerisch liegt das 500-Seelen-Dorf in
der Landschaft, der wasserreiche Döbertenbach schlängelt sich
hindurch und weist uns den Weg durchs Dorf. Aber nicht nur
wegen des guten Biers und der urigen Einkehrmöglichkeiten ist
die Gegend hier bekannt. Rund um Uetzing wachsen im Talgrund
und an den ansteigenden Hängen besonders leckere Waldnüsse,
die Region hat sich gar den Namen „Land der Nüsse“ gegeben.
Das heißt für uns auf jeden Fall im Herbst wiederkommen, wenn
die Uetzinger aus ihren sagenhaften Nüssen einen feinen Schnaps
gebrannt haben. Für uns geht es mit dem senkrechten blauen
Strich als Wegweiser nun bachabwärts nach Stublang zurück. Und
dem „Kreuzschlaafer“ sei Dank, hat der Rücken auch gehalten.
Seit jeher sind Menschen zu Fuß unterwegs. Auf der Suche nach neuen Jagdgründen, um Waren
zu transportieren oder um das Vieh auf neue Weiden zu führen. Zum Spaß wandern, das können
wir uns erst seit dem 20. Jahrhundert leisten. Gerade die Städter trafen sich bewusst zum Erleben
der Natur in der Gemeinschaft. Die Wandervogel Bewegung, der sich vor allem Jugendliche
anschlossen, wurde um 1900 immer populärer, ein neuer Volkssport war geboren. Heutzutage
geht es eher „hiken“, das klingt moderner und herausfordernder. Das gemeinsame Ziel ist den
Wanderern durch die Jahrzehnte hindurch jedoch geblieben: die aktive Freizeitgestaltung mit
Gleichgesinnten an der frischen Luft.
WANDERTIPP
Dauer: zwei Stunden
Länge: etwa sechs Kilometer
Wegbeschaffenheit: Wanderwege, befestigte Straße
Höchster Punkt: 463 Meter
Einkehrmöglichkeit: Zum Kutscher, Stephans
Wirtshaus, Metzgerbräu (Uetzing), Gasthof
Hennemann, Gasthof Dinkel (Stublang)
WANDERN DAHEIM
Gut für den Rücken
Wandern auf keltischen Spuren
Advertorial
VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
2. TOUR
STUBLANG –
SULLIGKNÖCKLEIN –
UETZING
66 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 © Foto: Selin Kolsuz
Advertorial
Räume inszenieren,
Menschen faszinieren
„Buy less. Choose well. Make it last.
Quality not quantity.“
Vivienne Westwood
Neues erschaffen, einzigartige Lebensräume, maßgeschneiderte
Komplettlösungen im Dienste der individuellen Wünsche der
Kunden. Der LICHTENFELSER hat sich mit dem Kreativteam von
all about my house aus Rödental unterhalten.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 67
Vorbeikommen
& staunen:
Im Online Shop unter
www.allaboutmyhouse.de oder
im Showroom in der Coburger
Straße 7 in Rödental
(ehem. Goebel-Gelände)
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68 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
INTERVIEW
© Fotos: Selin Kolsuz
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Showroom
Coburger Straße 7
(Gebäude 2)
96472 Rödental
Jetzt Wunschtermin vereinbaren!
Telefonisch unter 09563 75250000
oder einfach & schnell online:
www.allaboutmyhouse.de
Unsere Partner:
LICHTENFELSER: Was ist das Besondere an all about my house?
Clemens Röske: Mit unserer Erfahrung entlasten wir die Kunden
in allen Bereichen, wenn es um die Umsetzung individueller
Wohnträume geht: über die Beratung, das Ausmessen, die Lieferung, bis hin zur Montage bieten wir bei all about my house alles aus
einer Hand. Ob das nun um die Einrichtung eines Hotels, Büros oder
Konferenzzimmers geht, oder eben um die eigenen vier Wände.
Mit unserer langjährigen Erfahrung und dem fachmännischen
Know-How unseres ganzen Teams setzen wir so die individuellen
Wünsche unserer Kunden Schritt für Schritt um. Und vor allem, und
das ist das, was uns besonders auszeichnet, tun wir das mit einer
großen Hingabe.
LICHTENFELSER: Was meinen Sie damit, was ist Ihre Philosophie,
die sie einzigartig macht?
Petra Meßbacher: Wir fühlen uns voll und ganz der Schönheit
verpflichtet. Dabei fliegen wir oft hoch, sind dabei bunt und niemals gleich, immer begeistert für Veränderungen. Wir lieben das
echte Handwerk, das Ursprüngliche, Design und Funktionalität.
Damit kreieren wir Träume aus Räumen, immer ganz nah an den
Wünschen unserer Kunden.
LICHTENFELSER: Wie gehen Sie dabei vor?
Clemens Röske: Individualität ist ja der Luxus unserer Zeit. Um die
individuellen Vorstellungen unserer Kunden Wirklichkeit werden
zu lassen, planen wir daher gerne gemeinsam mit ihnen. So entsteht
Schritt für Schritt eine optimale Lösung ganz nach den persönlichen
Wünschen. Wichtig ist uns dabei, dem Kunden zuzuhören und Raum
zu geben, sich selbst einzubringen. Wir lesen zwischen den Zeilen,
was er sich wünscht, um dann den perfekten Wohnraum zu gestalten.
LICHTENFELSER: Und mit welchen Partnern und Herstellern
arbeiten Sie zusammen?
Petra Meßbacher: Auch hier geht es um Qualität, Individualität und
Exklusivität. So führen wir beispielsweise ausgewählte Wohnaccessoires aus dem Hause Nude Glas, die unvergleichlichen Kerzen
aus der Baobab Kollektion, namhafte Möbel von WK Wohnen,
WALTER KNOLL, BULLFROG, Pedrali, BOSSE, VARIO und natürlich
Lichtdesign von OCCHIO. Occhio steht für herausragendes Design,
höchste Lichtqualität und „Joy of use“ auf einzigartigem Niveau.
Occhio möchte eine neue Kultur des Lichts erschaffen um die
Lebensqualität der Menschen zu bereichern!
Die Fragen stellte Wolfram Hegen
Clemens Röske
Gelernter Schreiner, Innenarchitekt
in München, Geschäftskundenvertriebler für einen großen Büromöbelhersteller. Bei all about my house
Projektleiter Innenarchitektur.
Markenzeichen: Leidenschaft und
Liebe zum Detail und ein sicheres
Gespür für die Wünsche der Kunden.
Petra Meßbacher
Internationaler Vertrieb für KOINOR
Polstermöbel und in der Modebranche. Bei all about my house macht sie
Kundenberatung und -betreuung,
kümmert sich um das Thema Homestaging und ist für den Showroom
verantwortlich.
Markenzeichen: Ein ausgeprägtes
Gefühl für schöne Dinge, stilsicher,
begeisterungsfähig und engagiert bis
ins letzte Detail.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 69
Öffnungszeiten Showroom:
Mo – Do 09:00 – 16:30 Uhr
Fr 09:00 – 12:00 Uhr
und nach Vereinbarung
all about my house
Coburger Strasse 7 ( ehem. Goebel-Gelände )
96472 Rödental
allaboutmyhouse.de
Alma Hasun and Mads Mikkelsen
illuminated by Mito largo lusso.
Watch the spot on occhio.com
70 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Ein Haus mit langer Geschichte:
Eingerahmt von uralten Bäumen und Steinsäulen liegt das sogenannte „Doktorhaus“,
gebaut von der Arztfamilie Hug, nahe dem
Ortseingang von Marktzeuln.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 71
HIER STEHT ...
Komm rein. Menschen aus der Region lassen uns eintreten in ihr Zuhause.
Sie zeigen uns, wie sie wohnen und leben. Dieses Mal öffnen uns Elisabeth,
genannt Lilli, und Jonathan Gehrlich in Marktzeuln die Tür zu ihrem
Walmdachhaus aus dem Jahr 1928.
VON KATHARINA KRAPPMANN
FOTOS: KATHARINA KRAPPMANN,
FAMILIE GEHRLICH, SEBASTIAN KOLM
HIER STEHT...
EIN HAUS WIE AUS
EINEM ROMAN
Klack – Herrenzimmer. Klack – Sprechzimmer. Klack – Wohnzimmer. Jonathan steht in der Küche. Mit seinem Handy bedient
er den fast 100 Jahre alten „Pagenruf“ an der Wand. Je nachdem
welches Zimmer er anklickt, fällt die entsprechende Klappe
hörbar nach unten. Gemeinsam mit einer technikbegeisterten
Freundin hat er die alte Rufanlage digitalisiert. „Ursprünglich befand sich in jedem Raum eine Klingel, die die Bewohner
drücken konnten“, erzählt er. „So wussten die Hausangestellten gleich in welchem Zimmer ihre Dienste gebraucht werden.“
Daran erinnert sich auch Schwiegermama Susanne, die in dem
Haus aufgewachsen ist: „Als Kinder haben wir uns einen Spaß
daraus gemacht und sind von Zimmer zu Zimmer geflitzt, haben
die Klingeln gedrückt und dann in der Küche auf der Anzeige
nachgeguckt.“ Überhaupt schwärmt Susanne von ihrer Kindheit
in dem großen Haus mit dem großen Garten: „Es war herrlich
hier aufzuwachsen – es gab so viel Platz zum Spielen und so viele
Verstecke.“
Ihre Großeltern, der Arzt Dr. Alfons Hug und seine Frau Gabriele
haben das Haus 1928 gebaut. Sie errichteten es für sich und ihre
fünf Kinder, außerdem entstand unter dem Dach die Arztpraxis,
in der erst der Großvater und später der Vater von Susanne praktizierte. Im Bautagebuch von damals schreibt Gabriele Hug: „Das
Jahr 1928 ist für uns alle von hoher Bedeutung. Endlich haben wir
es dahin gebracht uns das langersehnte eigene Heim zu schaffen.“
Sie berichtet von schönstem Bauwetter: „Seit Jahren hat in diesem Sommer die Sonne es nicht so gut gemeint wie heuer und
dankbar sahen wir zu ihr empor, wenn unser täglicher Weg zur
Baustelle führte.“ Bei all der Freude über den Bau des Hauses lasteten aber auch Sorgen und Bedenken auf den Bauherren. Noch
immer waren im Land die Folgen des verlorenen Krieges spürbar: „Die innere Zerrissenheit ist größer als zuvor und groß ist die
wirtschaftliche Not der breiten Massen. In dieser Zeit ist der Bau
eines Hauses, dessen Kosten auf 50 000 Mark veranschlagt sind,
ein schwerer Entschluss.“ Doch der Glauben an eine Zukunft,
nicht nur der der Familie, sondern des gesamten Landes, lässt Alfons und Gabriele den Schritt wagen.
2018 entscheiden sich die beiden, das Haus zu sanieren. Sicherlich
ebenso ein Wagnis wie der Bau des Hauses damals. Lilli selbst ist
nicht hier aufgewachsen, sondern gemeinsam mit ihrer Schwester Kati in Redwitz. Hier hatten die Eltern der beiden eine eigene
Praxis eröffnet. Das Haus in Marktzeuln war nach dem Tod der
Großeltern viele Jahre kaum bewohnt. Doch es zu verkaufen kam
nicht in Frage – zu sehr ist die Familie mit dem Haus verwurzelt.
Mit Lilli, Jonathan und Frieda hat das Haus wieder eine Zukunft
bekommen.
90 Jahre später wagen es Lilli und Jonathan
Doch wo fängt man an, ein so großes Haus zu renovieren, das
nicht nur rund hundert Jahre Geschichten sondern auch unzählige Dinge angesammelt hat? „Als Kind fand ich es immer auch ein
bisschen gruselig“, verrät Lilli. „Möbel, Bücher, Gemälde … Hier
stand alles voll bis unters Dach. Überall lagen schwere Teppiche.
Das hat einen erdrückt.“
Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Lilli und Jonathan haben
Licht und Leichtigkeit ins Haus geholt. Zuerst waren die ehemaligen Praxisräume dran. In die fertig renovierte Wohnung sind sie
eingezogen und haben sich dann das Haupthaus vorgenommen.
Eine lehrreiche Zeit, wie sie finden. Dem Paar erging es, wie es
wohl jedem ergeht, der ein Haus umbaut und saniert: „Man glaubt
immer, selbst kleine Arbeiten sind schnell gemacht. Und dann ist
es doch nicht so einfach und alles dauert sehr viel länger“, berichtet Jonathan von seinen Erfahrungen. Neben den Leistungen von
Handwerksfirmen sind weit mehr als 2.000 Arbeitsstunden in Eigenleistung in das Haus geflossen. Auch der große Freundeskreis
der beiden hat kräftig mit angepackt. „Ohne Familie und Freunde
hätten wir das alles niemals geschafft“, betont Lilli. „So viele liebe
Menschen haben hier all ihre Energie reingesteckt.“
Fassade erneuert, Dach umgedeckt, Drainage gelegt, Wasserleitungen und Elektrokabel neu verlegt. Da muss Jonathan lachen:
72 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 1 / JULI 2023
„Wir haben großzügig geplant und eine Rolle mit 500 Metern
Kabel angeschafft. Am Ende waren es zweieinhalb Kilometer, die wir gebraucht haben.“
So eine Sanierung lehrt vor allem Geduld, weiß Jonathan:
„Viele der Handgriffe waren nicht unbedingt anspruchsvoll,
aber sie müssen eben gemacht werden.“ Und so verbringen
die beiden gemeinsam mit Freunden und Familie Stunden
damit, Tapeten von den Wänden und Teppiche vom Boden
zu kratzen, Türgriffe zu polieren, Türrahmen und -blätter zu
entlacken, zu schleifen und neu zu lackieren und vieles mehr.
Sogar heute im trüben Herbstlicht beeindruckt das Haus.
Wie es hier steht, eingerahmt von alten Sandsteinsäulen und
noch älteren Bäumen, selbst bald 100 Jahre alt, verspricht es
still den Wunsch seiner Erbauer: „Möge [das Haus] uns, unseren Kindern und Enkelkindern eine Insel sein im brandenden Meer, ein Hort, eine Zuflucht […].“ Und nun macht bald
Frieda hier die ersten Schritte.
Beinahe wägt man sich in Theodor Fontanes Effi Briest.
Wie das Herrenhaus Hohen-Cremmen im Roman, ist das
Walmdachhaus mit seinen lindgrünen Fensterläden und
dem verwunschenen Garten Symbol für Geborgenheit und
eine unbeschwerte Kindheit. „Wer kann schon behaupten
im Haus seiner Urgroßeltern zu leben?“, äußert Lilli. „Für
mich ist das von unschätzbarem Wert und ich wünsche mir
für meine Tochter, dass auch sie hier alt und glücklich wird.“
Altes schätzen und Neues wagen
Das ist den Gehrlichs gelungen. Wie der „Pagenruf“ Vergangenheit und Moderne zusammenbringt, verbindet auch jedes
Zimmer die Geschichte des Hauses mit dem Hier und Jetzt.
In der Einrichtung gesellt sich Alt zu Neu. Ausgewählte Lieblingsstücke durften im Haus bleiben – wie die kunstvollen
Buntglasfenster, ein alter Drogerieschrank oder das Fischgrätenparkett, das unter den Teppichen zum Vorschein kam.
Herzstück ist die Küche. Maßangefertigt auf die Wünsche
des jungen Paares, könnte sie nicht persönlicher sein. Elegant, schlicht und praktisch. Jonathan hat seine Durchreiche
bekommen und Lilli ihren ausziehbaren Küchentisch.
Für Susanne ist es das Schönste, dass nach Jahren des Leerstands das Leben ins Haus zurückgekehrt ist. „Es war immer was los“, blickt sie zurück. Zu ihrer Zeit wohnten drei
Generationen gemeinsam mit den Hausangestellten unter
einem Dach. „Wir hatten oft Besuch und es wurden viele
Feste gefeiert.“
Dass die Familie eine Gastgeberfamilie ist, kann man auch
dem Bautagebuch entnehmen. Hier schreibt Gabriele: „[…]
mögen alle, die sich als liebe Gäste in diesem Hause einstellen, sich glücklich und behaglich fühlen und recht oft den
Weg zu uns zurück finden.“ Und auch die Gehrlichs haben
Verwandte und Freunde gerne um sich. Platz genug ist im
Haus – und am großen Esstisch.
Die Arbeit, Zeit und Liebe, die in die Sanierung geflossen
sind, schenken dem Haus die besten Voraussetzungen für das
Überdauern der nächsten 100 Jahre. Genug Zeit, um weitere
Erinnerungen und Geschichten zu schaffen. Doch das ist ein
weites Feld – um es mit Fontanes Worten zu sagen.
HIER STEHT...
Lichtblick:
Über 100 Fensterscheiben bringen viel
Licht in jeden Raum des Hauses. Nur
putzen möchte man die Kastenfenster
nicht. „Das machen wir nur, wenn sie es
wirklich nötig haben“, verrät Lilli.
Stille Zeitzeugen:
Lillis Urgroßvater und Großvater
haben in dem Haus als Arzt praktiziert.
Das verraten alte Medikamentendosen,
die beim Renovieren entdeckt wurden...
... und auch die alte
Tür im Keller.
Gold geholt:
Einzigartige Baudenkmäler wie das Walmdachhaus
in Marktzeuln prägen die Ortsbilder. Sie zu erhalten,
fördert der Landkreis Lichtenfels und ehrt jährlich
Menschen in der Region für vorbildliche Bauprojekte.
Für die Sanierung wurden die Gehrlichs 2019 mit
dem „Goldenen Ammoniten“ ausgezeichnet.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 73
... EIN HAUS WIE AUS EINEM ROMAN
Reise in die Vergangenheit:
Viele Details im Haus erinnern an
Früher. Wie dieser Drehlichtschalter.
Lange her:
Beim Tapete-Abkratzen kamen als
unterste Schicht auch alte Zeitungen
zum Vorschein. Wie diese Ausgabe
aus dem Jahr 1925.
Kuschelig:
Lilli näht leidenschaftlich gerne und
verleiht dem Haus mit ihren Arbeiten
eine eigene Handschrift und viel
Gemütlichkeit.
Generationen:
Mama Dr. Susanne Stanislaus erfüllt es mit Freude, dass
Tochter Lilli und Schwiegersohn Jonathan ihr Elternhaus
zu ihrem Zuhause erkoren haben. Nach Jahren des
Leerstands ist endlich wieder Leben eingezogen.
74 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Werte und Wandel
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Familiengalerie:
Familiengalerie: Wer hier wohnt und
wohnte erzählt die Bilderwand im
Treppenhaus.
Gut erhalten...
... sind die wunderschönen
Buntglasfenster.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 75
... EIN HAUS WIE AUS EINEM ROMAN
Erinnerungen aus allen Epochen:
In jeder Ecke des Hauses finden
sich wunderschön erhaltene
und auch restaurierte Möbelstücke früherer Bewohner.
Digitalisiert:
Der alte „Pagenruf“ kann heute mit
dem Handy bedient werden und
erinnert an die alten Zeiten.
Wie gemalt:
Schon viele Künstler haben das
Haus auf Postkarten verewigt.
Antiquariat und Antiquitäten:
Wie unglaublich viel dieses Haus zu
erzählen hat, verrät der Dachboden.
Wieder etwas gelernt:
Zum Beispiel, dass es früher sogenannte „Feuerschränke“ gab. Sie
bestehen auf übereinandergestapelten Holztruhen, die sich bei einem
Brand schnell aus dem Haus tragen
lassen. So zumindest die Theorie
76 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
HIER STEHT...
Lieblingsstück:
Hier haben sich Lilli und Jonathan verwirklicht.
Gemeinsam mit der Holzwerkstatt Gehringer haben
sie ihre Traumküche geplant. Beste Idee, wie Lilli
findet: Der ausziehbare Küchentisch.
Nachbarschaft:
Das Haus teilt sich heute in eine
große und eine kleine Wohneinheit.
Die ehemaligen Praxisräume sind
einer Wohnung mit eigener Terrasse
gewichen. Hier haben die Gehrlichs
zuerst gewohnt. Heute ist es das
Zuhause von Friedas Patin.
Gerettet:
Als das alte Brückenzollhäuschen in
Marktzeuln abgerissen werden sollte, überredete Susanne, damals noch
ein kleines Mädchen, ihre Eltern,
es vor dem Abriss zu bewahren und
in den Garten zu stellen. Da steht es
heute noch.
Praktisch:
Damit in der ehemaligen Arztpraxis
im Wartezimmer nicht mitgehört
wurde, was im Behandlungszimmer
gesprochen wird, waren Doppeltüren verbaut. Heute dient der Raum
dazwischen als Vorratsschrank
Klinken putzen:
Und zwar wortwörtlich.
In mühevoller Geduldsarbeit haben die Gehrlichs den Messinggriffen
an den alten Holztüren
wieder zu neuem Glanz
verholfen.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 77
... EIN HAUS WIE AUS EINEM ROMAN
Alte Mauern mit Beständigkeit:
Im Bautagebuch hält die Familie Hug fest: „Möge [das
Haus] uns, unseren Kindern und Enkelkindern eine Insel
sein im brandenden Meer, ein Hort, eine Zuflucht […].“
Du möchtest uns auch einmal
die Tür zu deinem ganz
besonderen Zuhause öffnen?
Dann schreib uns:
Platz zum Spielen:
Für Frieda wünscht sich die Familie eine
unbeschwerte Kindheit im Haus der
Ururgroßelten.
Beeindruckend …
... ist der riesige Holztisch im Esszimmer.
Den brauchen wir auch“, sagt Jonathan.
Kommt seine Familie zu Besuch,
dann sind das allein 18 Leute.
Wunsch erfüllt:
Die große Durchreiche
zwischen Küche und
Esszimmer war ein großes
Anliegen von Jonathan.
NEUE MITTE ALTENKUNSTADT Advertorial
Wie gestaltet man einen Platz, der für alle da sein
soll? „Wir haben die Bürgerinnen und Bürger gefragt
– und dann viele Puzzleteile zusammengesetzt“, sagt
Bürgermeister Robert Hümmer über die Neue Mitte in
Altenkunstadt. Herausgekommen ist ein ebener Platz,
gleichermaßen für Kinderwagen und Rollatoren geeignet, Wasser-Fontainen und eine renaturierte
Weismain mit Kneipp-Anlage.
SPRUDELNDES
LEBEN IN DER
NEUEN MITTE
TEXT: TIM BIRKNER
FOTOS: SEBASTIAN FISCHER &
TIM BIRKNER
78 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
80 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
NEUE MITTE ALTENKUNSTADT
Wasser, Trampolin
und ein barrierefreier
Platz: Der Ort soll für
alle etwas haben.
„Für die Neue Mitte haben wir viele verschiedene
Faktoren berücksichtigt“, erzählt Bürgermeister
Robert Hümmer. Wenn ein Platz den ganzen Ort
beleben soll, muss er zentral gelegen sein. „Wichtig
war allen, dass auch genügend Parkplätze zur
Verfügung stehen“, so Hümmer. Die Raiffeisenbank
hat auf ihrem privaten Grund diesen Platz zur
Verfügung gestellt. Hier sind über 50 Parkplätze
entstanden, die von der Neuen Mitte nur wenige
Meter entfernt liegen. Ladesäulen für Elektroautos
hat die Gemeinde ebenso berücksichtigt, wie
Stellplätze für Zweiräder.
Das neue Herz liegt zwischen Eisdiele, Gretl-Haus
und Raiffeisenbank. Hier schlängelt sich jetzt
möglichst naturnah die Weismain, auf beiden
Seiten führen Stufen ans Ufer, um hier zur Ruhe
zu kommen und dem Fluss und den Insekten
zuzusehen oder in der neuen Kneipp-Anlage
Wasser zu treten. Hümmer ist da inzwischen zum
Experten geworden: „Durch Wassertreten wird
der Kreislauf angeregt und die Durchblutung
gefördert. Das beugt Krampfadern vor und hilft
beim Einschlafen.“
Bewegung der Menschen ist ein weiterer Kern
der Überlegungen. Mitten auf dem Platz ist ein
Trampolin eingebaut, das bis zu 120 Kilo Körpergewicht aushält. „Es ist also für Jung und Alt“,
sagt der Bürgermeister. Ebenso wie der ganze
barrierefreie Platz. Ob Kinderwagen oder Rollatoren, hier können sich Menschen begegnen. Während der Brunnen plätschert und sich das Licht der
untergehenden Sonne im Wasser bricht, toben hier
ein paar Kinder, andere essen ihr Eis oder setzen sich
zu einem kurzen Plausch auf die Bänke – entweder
direkt am Brunnen, direkt an der Weismain oder
am Rand, mit dem besseren Überblick.
Den hat auch Hümmer in seinem Büro. Die Pläne
hängen noch an der Wand. „Da kann man sehen,
wie grün das später einmal wird. Die Bäume
brauchen halt noch etwas Zeit, um zu wachsen.“
Auch ein paar Gräser müssen nochmal verpflanzt
werden. Der 40 Jahre alte Bachkanal ist gewichen.
„Viel Grün, kombiniert mit den geschwungenen
Stufen aus Beton schaffen hier ein kleines, modernes
Naherholungsgebiet.“ Hümmer beobachtet, dass
dieser Plan aufgegangen ist. Die Menschen nehmen den neuen Platz an. Er, die Gemeinde und der
Gemeinderat sind aber noch nicht fertig. Die gute
Seele während der Bauarbeiten lebt nicht mehr.
„Gretl“ Ultsch schaute immer neugierig zu, wie
sich der Platz vor ihrem Fenster veränderte. Die
Einweihung erlebte sie nicht mehr. „Gretl und ihr
Haus sind uns ein Vermächtnis. Hier möchten wir
künftig einen Treffpunkt für Eltern, Kinder und
Jugendliche entstehen lassen.“
80 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 81
EIN PLATZ FÜR'S MITEINANDER
Direkt an der Weismain
fängt das Grün schon an, den
Platz zu ergreifen. Aus der Vogelperspektive sieht man die zentrale
Lage und die Bäume, die noch
etwas Zeit zum Wachsen
brauchen.
Lebensqualität:
Mitarbeiter wie Bewohner sollen
Zeit füreinander haben und
miteinander lachen können.
SENIORENSTIFT AM OBERMAIN
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 83
„Wenn jede und jeder sagt, was er oder sie braucht,
können wir das Puzzle zusammensetzen“, sagt
Ruth Vollrath und setzt das gemeinsam mit der
Pflegedienstleitung Lisa Köhler auch um. Als sie vor
über einem Jahr die Leitung der Einrichtung wurde,
war die Lage wie vielerorts. Frust. Oft über die
Dienstpläne, das ständige Einspringen. Unzufriedenheit. Über zu wenig Zeit. Heute hat sich das geändert.
„Wir finden Pflegerinnen und Pfleger, die nach Bad
Staffelstein kommen wollen“, sagt sie und blickt in
Gesichter, die lächeln. Zum Beispiel in das von Elisabeth
Postler. Sie war früher an Bord, ist gegangen – und
wieder gekommen. Gerade ist sie 60 Jahre alt geworden
und arbeitet Vollzeit. „Ich kam hierher zurück und
war sofort geerdet. Der Umgangston gefällt mir und
von Kolleginnen und der Leitung bekomme ich die
volle Unterstützung“, sagt sie. Oder sie blickt in das
Gesicht von Jasmin Groh. Sie ist Pflegefachkraft und
damit überall gesucht. Sie hat sich für das SeniorenStift am Obermain entschieden. „Wir arbeiten hier
strukturiert und ich kann als Fachkraft dafür da sein,
wofür ich ausgebildet wurde. Zum Beispiel für die
Wundversorgung, die Medikamentenausgabe und die
Dokumentation. Mit dem Service-Team ist die Arbeit
fair aufgeteilt“, erzählt Jasmin Groh nach ihren ersten
Monaten. Dann geht der Piepser – sie wird gebraucht.
„Müsste, könnte, sollte, darauf bin ich allergisch“,
lacht Vollrath. Sie macht lieber. Zusammen mit ihrer
Pflegedienstleitung Lisa Köhler hat sie
zwei Tage lang mit den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern erarbeitet, was
besser werden muss und wie. Was am
„dollsten“ drückte, wurde als erstes
gelöst. Zum Beispiel hat sie zwei
unterschiedliche Arten von „frei“
eingeführt. Wer ein Wunschfrei hat,
wird auch nicht angerufen. „Wo gibt
es denn schon acht verschiedene Frühdienste“, fragt Elisabeth Postler, die
schon in elf unterschiedlichen Heimen
gearbeitet hat. Sie wurden eingeführt, damit die Bewohner aufstehen können, wie es
ihnen gut tut – und die Mitarbeiterinnen, die früh
morgens zum Beispiel noch Kinder in die Kita oder
in die Schule bringen müssen, etwas später anfangen
können. „Wer alle Seiten betrachtet, merkt, dass das
am Ende schon zusammenpasst und eine individuelle
Bewohnerversorgung ist uns sehr wichtig“, sagt Lisa
Köhler. Die Touren der Pflegekräfte sind dann nach
beispielsweise den Aufstehzeiten der Bewohner unter
Berücksichtigung der Mitarbeiterqualifikation zusammengestellt.
Auch das schätzen Groh wie Postler: Es ist festgelegt,
was in jeder Schicht zu tun ist. „Das steigert am Ende des
Tages die Zufriedenheit, weil die Aufgabenverteilung
für alle transparent und übersichtlich ist. Grüne Haken
Das Senioren-Stift am Obermain geht in der Pflege neue Wege –
für Mitarbeiter und für Bewohner. So steigt die Zufriedenheit auf
beiden Seiten. „Es gibt die Methoden schon, die die Arbeit in der
Pflege verbessern. Wir wenden sie an. Heute und nicht erst morgen“,
sagt Einrichtungsleitung Ruth Vollrath.
Lächeln
Zeit für ein
Advertorial
TEXT: TIM BIRKNER
FOTOS: ROSI JÖRIG
84 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
SENIORENSTIFT AM OBERMAIN
Strukturierter Tagesplan:
Jeder hat im Team seine Aufgaben
und weiß am Ende des Tages, was er
gemacht hat. „Grüne Haken im Kopf
tun gut“, sagt Leiterin Ruth Vollrath.
Lebenswerte Gemeinschaft:
Bis zu 130 Bewohner haben im
Senioren-Stift am Obermain Platz.
findet am 25. Januar 2024
von 10 bis 17 Uhr statt.
Meet
Talk
& -Tag
Der nächste
ZEIT FÜR EIN LÄCHELN
im Kopf hinter den Tätigkeiten tun gut. In der Übergabe
muss man dann nur noch über die Abweichung vom
Plan sprechen – es bleibt mehr Zeit für die Bewohner“,
so Vollrath.
Pflege und Service waren früher zwei Teams. Jetzt
gibt es pro Wohnbereich ein Team – jede und jeder hat
darin seine und ihre Aufgaben. „Wenn wir merken, die
Strukturen brauchen eine Anpassung, dann machen wir
das einfach. Das wird sich beständig weiter verändern“,
sagt Vollrath. Das gelte auch für die Bewohner. „Wir
hatten eine Bewohnerin, deren Sehkraft stark nachließ.
Sie hat sich sehnlichst gewünscht, ein Zimmer zu
bekommen, das näher am Speisesaal liegt. Bei nächster
Gelegenheit haben alle angepackt und wir haben ihr
diesen Wunsch erfüllt“, erzählt die Einrichtungsleitung.
„Insgesamt könnten wir im Senioren-Stift am
Obermain noch ein paar Betten mehr belegen, wenn
wir mehr Fachpersonal hätten. Also haben wir wieder
angefangen, auszubilden“, so Vollrath. Momentan sind
das vier junge Menschen. Der Ausbildungsbeginn ist
jeweils im April und im September. „Natürlich dauert
das, aber es ist eine gute und richtige Investition
in die Menschen, die sich mit Herz um unsere
Bewohner kümmern“, sagt Vollrath. Zusammen mit
ihrer Pflegedienstleitung Lisa Köhler hat sie sich ein
neues Format ausgedacht. Es heißt „Meet & Talk“.
Und natürlich haben es die beiden gleich umgesetzt.
Kolleginnen und Kollegen können sich das, was gut
klingt, selbst einen Tag lang mit ansehen, beobachten
und Fragen stellen. „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht
die Lebensqualität unserer Bewohner“, sagt Vollrath.
„Das braucht gute Strukturen und Arbeitsbedingungen
für die Mitarbeiter. Sie machen den Geist unseres
Hauses aus.“ Die Mitarbeiter sind angehalten, auf
sich zu achten. Wer keine Fehltage hat, bekommt pro
Quartal einen Gesundheitsbonus. Elisabeth Postler
freut sich auf ihre Bewohner – und umgekehrt: „Dich
hört man schon von Weitem, sagen sie. Ich singe und
pfeife halt gern. Mein Job macht mir Spaß.“
Senioren-Stift am Obermain
Ruth Vollrath
Am Kurpark 6
96231 Bad Staffelstein
Telefon: 09573 2099 120
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stift-obermain.de
Advertorial GEMEINSAM IN LICHTENFELS
Alle sind gefragt, wenn es darum geht, sich in der Stadt Lichtenfels wohl
zu fühlen. „Nur wenn wir alle Beteiligten fragen, können wir Lösungen
finden und schaffen, die uns gemeinsam in der Stadt weiter bringen“, sagt
Bürgermeister Andreas Hügerich.
Für Jugendliche gibt es das JUZ mit Billardtisch,
Escape-Room und vielen anderen Angeboten oder
die Skaterbahn am Merania-Bad. Senioren lädt die
Stadt zum gemeinsamen Nachmittag in die Stadthalle
ein. „Das sind Beispiele für das, was es schon gibt. Wir
wollen aber noch weiter kommen und besser für alle
werden“, sagt Hügerich. Im Augenblick erstellt die
Stadt das „Integrierte Stadt-Entwicklungs-Konzept“,
kurz ISEK.
Gerade hat die Stadt Senioren wie Jugendliche befragt, wie sie zurecht kommen – und was sie sich
wünschen. Mit zunehmendem Alter werden Barrieren sichtbar. So ist Kopfsteinpflaster – wie es zum
Beispiel auf dem Marktplatz liegt – schwierig, wenn
man schlechter zu Fuß ist oder auf einen Rollator angewiesen. „Die Senioren wünschen sich Radwege“,
sagt Amtsleiter Sebastian Müller. Der Grund: Dann
können sie auf den Fußgängerwegen laufen, ohne von
Radfahrern überholt oder erschreckt zu werden.
Jugendliche aus verschiedenen Schulen durften bereits in der Caféteria des Merania-Bades ihre persönlichen Stadtpläne zeichnen. Wo wohne ich? Wo gehe
ich zur Schule? Wie komme ich zu meinen Freunden
und Freizeitaktivitäten? Farblich wurden die Orte
dann mit Emotionen gekennzeichnet. Fühle ich mich
dort wohl? Dann wurde der Ort grün – sonst rot. „Wir
haben gemerkt, dass Jugendliche Rückzugsräume
suchen und brauchen, die sie ganz für sich haben“,
sagt Müller.
„Wir werden das bei jeder Baumaßnahme berücksichtigen. Ziel ist es, mit möglichst vielen unterschiedlichen Blickwinkeln auf unsere Stadt zu blicken, damit
alle gerne hier leben“, so Bürgermeister Hügerich.
iteinander die
Stadt gestalten
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 87
WER FRAGEN AN DIE STADT HAT...
... kann sich direkt im Rathaus melden. Ansprechpartner ist Sebastian Müller
unter der Telefonnummer: 09571 795 122. Wer direkt zum Bürgermeister in die
Sprechstunde möchte, kann sich unter der Nummer 09571 795 123 anmelden.
Die nächste Seniorensprechstunde ist für den 21. November geplant. Auch hier
ist eine Anmeldung über 09571 795 123 möglich. Die Jugendbeauftragten des
Stadtrats sind Elke Werner (09571 83415) und Frank Rubner (0171 5809610).
Auch im Jahr 2024 wird wieder ein Seniorennachmittag stattfinden. Alle interessierten können sich bereits den geplanten Termin am 14. März im Kalender
vormerken.
88 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
In der 1. Ausgabe des LICHTENFELSER haben sich die beiden Wahl-Lichtenfelser Sonja & Dieter Haimann von Engel & Völkers
Immobilien als „Botschafter der Region“ bereits vorgestellt. „Der Beitrag ist gut angekommen, vor allem haben uns Fragen zum
Immobilienmarkt konkret im Landkreis Lichtenfels erreicht“, berichtet Dieter Haimann der Redaktion.
Advertorial ENGEL & VÖLKERS
Um diese Fragen zu beantworten, hat Engel & Völkers
Research brandaktuelle neue Rahmendaten für den Landkreis
Lichtenfels zur Verfügung gestellt, den Marktbericht stellen
Sonja und Dieter Haimann Interessierten gerne kostenlos zur
Verfügung. Kurz zusammengefasst ergibt sich ein recht positives Bild im Vergleich zu manch anderer Region Deutschlands.
Die Bevölkerung ist in den letzten 10 Jahren leicht gewachsen,
die Arbeitslosenquote sehr gering, der Kaufkraftindex leicht
gestiegen und der Immobilienmarkt beweist sich als recht
stabil. Alles nackte Zahlen, reine Statistik aus unterschiedlichen, aber zuverlässigen Quellen.
LICHTENFELSER: Welche Lagen im Landkreis sind am
beliebtesten und warum ist das so?
Diese Fragen können Menschen, die hier leben – oder
leben möchten – am besten beantworten. Der Landkreis
Lichtenfels gliedert sich in 11 Städte, Gemeinden und
Märkte. Die beliebtesten Wohnorte sind die beiden Städte
Lichtenfels und Bad Staffelstein, gefolgt von den Gemeinden Burgkunstadt, Michelau und dem Markt Ebensfeld.
Bei der Wahl des Wohnortes spielen viele Faktoren eine
Rolle, die innerörtliche Infrastruktur hat einen ebenso
hohen Stellenwert wie die Verkehrsanbindung an Fernstraßen. Selbstverständlich ist für Familien mit Kindern
das Angebot von Betreuungs- und Bildungsstätten von Bedeutung, für Berufstätige die Erreichbarkeit der Arbeitsstätte und für Rentner die Nahversorgung. „Da spielt es
schon mal eine Rolle ob wenigstens ein Bäcker und Metzger im Ort sind.“ Rundum ist das Nahversorgungsangebot
in den Städten Bad Staffelstein und Lichtenfels sehr gut,
das kulturelle Angebot der Kleinstädte beliebt und der
Freizeitwert hoch.
Burgkunstadt und Michelau sind geprägt von mittelständischen Unternehmen, bieten ein arbeitnehmerfreundliches
Preis-/Leistungsverhältnis und sind über Bundesstraßen
gut erreichbar. Der Markt Ebensfeld liegt am Rand des
Landkreises und grenzt an den Landkreis Bamberg. Die
schnelle Erreichbarkeit der Stadt Bamberg macht vor
allem den Hauptort Ebensfeld für Bamberger interessant,
die den weit höheren Immobilien- und Mietpreisen der
Stadt entfliehen möchten.
LICHTENFELSER:Was macht den Landkreis für Menschen
aus anderen Regionen als Wohnort interessant, wie gelingt es
trotz demographischen Wandels nicht zu schrumpfen?
Alle Städte und Gemeinden im Landkreis Lichtenfels werben zu Recht mit der hohen Lebensqualität, Freizeitwert,
Familienfreundlichkeit und
nicht zuletzt mit einer äußerst reizvollen Landschaft,
Kultur- und Bodendenkmalen. „Nirgends sonst in Bayern lässt es sich so günstig
und gut leben wie in Oberfranken“, schwärmt Dieter
Haimann. Eine Garage in
München ist teurer als so manches ältere Einfamilienhaus
im Landkreis Lichtenfels, Kronach oder Hof. Grundstücke zum Kauf gibt es bei ab 50 Euro und Ladenlokale unter
10 Euro Miete pro Quadratmeter, das wirkt sich positiv auf
Lebenshaltungskosten in vielen Bereichen aus.
Fazit: Nicht der Staffelberg, das Maintal „Gottesgarten“
oder das Schützenfest alleine ziehen Neubürger an, die
Autobahn und ein Glasfaserkabel gehören ebenso dazu wie
niedrige Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten.
„Nirgends sonst in Bayern
lässt es sich so günstig und
gut leben.“
LebensWert Neueste Daten zum
Immobilienmarkt im
Landkreis Lichtenfels
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 89
© OpenStreetMap-Mitwirkende
Erfahrung seit über 45 Jahren
Engel & Völkers steht für Tradition und hohe Dienstleistungsqualität in Sachen Immobilien. Seit über 45 Jahren
ist das Unternehmen in der Vermittlung hochwertiger und besonderer Immobilien tätig. Engel & Völkers ist
mittlerweile mit 949 Immobilien Shops in 33 Ländern auf vier Kontinenten mit mehr als 16.614 Mitarbeitern
vertreten – damit ist Engel & Völkers ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen für private und
institutionelle Kunden. Die Dienstleistungspalette umfasst die Beratung, die Vermietung, den Verkauf oder auch
Bewertungen rund um Immobilien.
ENGEL & VÖLKERS
Sonja und Dieter Haimann
EV Oberfranken Immobilien oHG
Ketschengasse 41 | 96450 Coburg
LEBENSWERT
Quellen: VALUE Marktdatenbank, Engel & Völkers Residential
ø-Angebotspreis in EUR/m2
für Ein- und Zweifamilienhäuser
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
2.348
1.323
Q3.2018
Q4.2018
Q1.2019
Q2.2019
Q3.2019
Q4.2019
Q1.2020
Q2.2020
Q3.2020
Q4.2020
Q1.2021
Q2.2021
Q3.2021
Q4.2021
Q1.2022
Q2.2022
Q3.2022
Q4.2022
Q1.2023
Q2.2023
Q3.2023
1.316 1.373
2.161 2.180 2.226
2.622
2.316 2.363 2.4122.308 2.374
2.684 2.739
3.028 3.047
2.701 2.958 3.032 3.130 3.0893.059 3.030
1.398 1.534 1.665 1.778
1.353 1.318
1.684 1.875 1.885 1.810 1.806 1.690 1.712 1.755 2.009 2.227
1.957 1.863
Bestand Neubau Bestand Neubau
ø-Angebotspreis in EUR/m2
12,00
10,00
8,00
6,00
4,00
2,00
0,00
8,52 8,14
5,99 6,26 6,36 6,51 6,21 6,45 6,42 6,64 6,78 6,73 7,12 7,12 7,17 7,26 7,27 7,31 7,58 7,54 7,88 8,01
7,42
Q3.2018
Q4.2018
Q1.2019
Q2.2019
Q3.2019
Q4.2019
Q1.2020
Q2.2020
Q3.2020
Q4.2020
Q1.2021
Q2.2021
Q3.2021
Q4.2021
Q1.2022
Q2.2022
Q3.2022
Q4.2022
Q1.2023
Q2.2023
Q3.2023
7,83 7,79 7,96 7,88 8,19 7,70
8,57 8,41 8,71 8,47 8,47 8,79
9,48 9,47 9,47 9,12 8,95 9,11 8,83
90 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
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Mo - Fr 8 - 16 Uhr
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92 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Advertorial
BITTE BERÜHREN
Das Archiv der Zukunft ist ein Raum für Veranstaltungen und digitale Ausstellungen.
Es will über Innovationen informieren, zu Austausch und Initiative ermutigen,
Lichtenfels vernetzen und Zukunftsfähigkeit fördern.
Was die Zukunft angeht, da tickt jeder anders. Einige wollen wissen, wie sie funktioniert,
andere, wie sie aussieht. Deshalb gibt’s im Archiv der Zukunft Lichtenfels vier Routen
in die Zukunft: von Art &Design und IT&Technology über Architecture bis Society.
Peter Haimerl finden Sie in der dritten Spalte in der zweiten Reihe, natürlich bei
Architektur.
KOMMEN SIE VORBEI
Das Archiv der Zukunft ist erreichbar unter www.archivderzukunft-lichtenfels.de.
Oder Sie kommen einfach mal vorbei und wagen am Marktplatz 2 in Lichtenfels einen
Blick in die Zukunft. Die Räume und die digitale Ausstellung sind Mittwoch bis Freitag
von 13 bis 17 Uhr für Sie geöffnet. Vergessen Sie Ihre Neugier nicht... und bringen Sie
ein paar Minuten Zeit mit.
... und übrigens: Die digitale Ausstellung gibt es nur im Archiv der Zukunft.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 93
Jeder kennt es von
seinem Smartphone:
Wischen oder klicken,
so kommt man weiter ...
Probieren Sie es aus.
Es kann nichts schief
gehen — Sie können nur
entdecken.
Blättern Sie weiter — so wie
auch im LICHTENFELSER ...
Vier mal vier Felder:
Hier sehen Sie immer, wo
Sie sich gerade befinden.
Sie wissen nicht mehr
weiter? Hier finden Sie
Hilfe, wie die digitale Ausstellung funktioniert ...
Ich bin Götz Friedewald.
Berühren Sie den Bildschirm und lernen mich
und viele andere Zukunftsthemen kennen.
94 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Bringen Sie ein paar Minuten
mit und sehen sich auf jeder Seite
ein kleines Video zum Start an.
Ein, zwei oder drei Minuten lang
nehmen Sie die Ausstellungsmacher mit und bringen Sie dem
Thema näher. Hier erzählt Peter
Haimerl über das Archiv der
Zukunft.
Huch! Manches, von dem
Sie dachten, es sei noch
Zukunftsmusik, ist längst
Wirklichkeit – sogar hier in
der Region!? Aha, es gibt
Leute, die arbeiten längst
mit intelligenten Robotern
zusammen!? Muss man
Angst vor KI haben oder
ist das vielleicht doch ganz
nützlich!?
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 95
Das ist der MitmachButton. Eine Ausstellung,
die ihre Besucher ganz
konkret fragt, ob sie sich
Entwicklungen und Visionen auch für sich selbst
und in ihrem Zuhause
Lichtenfels vorstellen
können — das ist neu.
Woher wissen die das
eigentlich? Hier finden
Sie die Quellen der
Ausstellungsmacher.
Wollen Sie tiefer in ein Thema einsteigen,
graben Sie weiter und beschäftigen Sie
sich mit der Architektur und den Ideen
Peter Haimerls. Erfahren Sie zum Beispiel,
was ihn mit dem Oktoberfest verbindet.
96 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
KULTUR
KULTURTIPPS
TITEL ORT DATUM UHRZEIT WEITERE INFOS
WEIHNACHTSMARKT &
MÄRCHENWALD Marktplatz Lichtenfels 1. bis 23. Dezember Tourist-Information
Lichtenfels, 09571-795-101
„HÄNSEL UND GRETEL“
MÄRCHENOPER Globe Coburg
Premiere
02. Dezember 2023
(bis 03. März 2024)
18 Uhr www.landestheater-coburg.de
HANNES RINGLSTETTER &
STEPHAN ZINNER
Kongresshaus Rosengarten
Coburg 12. Dezember 20 Uhr www.agentur-streckenbach.de
WEIHNACHTSKONZERT DER
STADT LICHTENFELS Stadtschloss Lichtenfels 16. Dezember 20 Uhr Tourist-Information
Lichtenfels, 09571-795-101
30. MATINEE MIT KÜNSTLERN
DES LANDESTHEATERS
Ehemalige Synagoge
Altenkunstadt 17. Dezember 11 Uhr Gemeinde Altenkunstadt,
09572-387-102
„OBSIDIANGOLD“
LESUNG MIT HELMUT
VORNDRAN
Ehemalige Synagoge
Altenkunstadt 19. Dezember 19 Uhr Kulturverein Altenkunstadt,
09572-387-102
WEIHNACHTLICHES
KONZERT MIT DEM
SAXOPHONQUARTETT
„QUADRO-SAX“
Rehaklinik Lautergrund
Schwabtal 21. Dezember 19 Uhr Rehaklinik
Lautergrund
QUEEN KINGS Nepomuk
Altenkunstadt 22. Dezember 20 Uhr
Tickets unter:
www.regioactive.de/tickets/
id/Q9tJBZCNYL
SUZAN BAKER &
DENNIS LÜDDICKE
LIVE IN CONCERT
Rehaklinik Lautergrund
Schwabtal 27. Dezember 19 Uhr Rehaklinik
Lautergrund
WELTKLASSIK AM KLAVIER:
ALEXEY CHERNOV
Ehemalige Synagoge
Lichtenfels 31. Dezember 17 Uhr www.weltklassik.de
LIEDERMACHERABEND
MIT ERIK KONIETZKO & BAND
Stadtturm Alte Darre
Bad Staffelstein 13. Januar 2024 19:30 Uhr Kultur-Initiative
Bad Staffelstein, 09573-6972
WINTERREISE NACH
FRANZ SCHUBERT:
„TRAUMWANDLERISCH INS ICH“
MIT STEFAN HUNSTEIN (SPRECHER),
AXEL WOLF (LAUTE UND THEORBE)
UND HUGO SIEGMETH (SAXOPHON
UND BASSKLARINETTE)
Alte Vogtei
Burgkunstadt 14. Januar 2024 17 Uhr
Kulturgemeinde Burgkunstadt,
09572-3246
Friedrich-Baur-Stiftung,
09572-7500-0
DIE PHYSIKERKOMÖDIE Globe Coburg
Premiere
20. Januar 2024
(bis Juni 2024)
19:30 Uhr www.landestheater-coburg.de
EINTRITT
FREI
EINTRITT
FREI
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 97
11.COBURGER
Bruno Banarby
Bruno Banarby
Jacqueline Feldmann Jacqueline Feldmann
Osan Yaran
Osan Yaran
Christian Schulte-Loh Christian Schulte-Loh
KONGRESSHAUS ROSENGARTEN
WWW.COBURGER-COMEDY-GALA.DE
05.01.24
LACHEN FÜR
EINEN GUTEN ZWECK!
ROUND TABLE 151
COBURG
BENEFIZ-VERANSTALTUNG
EI N L A S S: 19 U H R
BEGINN: 20 UHR
MarcelinI
Moderator
98 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Wer das Besondere sucht, ist in der Brasserie
La Villa richtig. Das Ambiente, die hochwertigen
Produkte und die raffiniert angerichteten
Speisen machen den Besuch zu einem Erlebnis.
BRASSERIE LA VILLA
Franziska Geyer ist seit Juni dieses Jahres die gastronomische
Leitung der Brasserie. Ihr Ehemann Martin ist für das vier
Sterne-plus Hotel Villa Geyerswörth verantwortlich. Beide
sind Köchin und Koch mit langjähriger Erfahrung, die nun
auch französisches Flair nach Bamberg bringen.
Raffinierte, saisonale Menüs
Das Team legt großen Wert auf ausgewählte Produkte.
Daher wechselt die Karte alle vier bis fünf Wochen. Die
raffinierten Gerichte wählt Franziska Geyer saisonal aus.
Es sind traditionelle, französische Speisen, die sie modern
interpretiert. Die Auswahl an Vor-, Haupt- und Nachspeisen
ist bewusst klein, aber fein. „Weil es uns wichtig ist, dass
wir alle unsere Speisen selbst zubereiten“, erklärt Franziska
Geyer. Bevor das Menü kreativ arrangiert auf den Tellern
der Gäste landet, wird es getestet. „Wir legen Wert darauf,
dass jeder im Team das Gericht probiert. Nur so kann das
Personal die Gäste gut beraten und Fragen beantworten.“
Vollmundige französischen Weine, Champagner, Cidre
oder Crémant runden das genussvolle Erlebnis ab. Aber
auch ausgesuchte fränkische Weine und Biere werden im
Einklang zum Gericht empfohlen.
Speisen und feiern wie in Frankreich
Die Brasserie eignet sich für kleinere Feiern. Die Räume,
die im typisch französischen Stil bis in das kleinste Detail
eingerichtet sind, bieten bis zu 40 Gästen Platz.
Französisches Flair im Herzen von Bamberg
„Wir sind Gastronomie. Wir lieben Gastronomie.
Gastronomie ist unser Leben.“
Franziska & Martin Geyer
Brasserie La Villa
Geyerswörthstraße 15-21a
96047 Bamberg
Reservierung:
0951 9174-516
oder online: Brasserie-la-villa.de
Geöffnet:
Dienstag bis Samstag von
17:00 – 23:00 Uhr
Advertorial
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 99
FRANZÖSISCHES FLAIR
Familie Geyer freut
sich über Verstärkung
von motivierten Mitarbeitern, die in einem
schönen Ambiente und
super Team arbeiten
möchten.
100 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
COBURGER
Advertorial
Die COBURGER WEIHNACHT zaubert auch in diesem Jahr an Heiligabend weihnachtliche Stimmung in die Wohnzimmer in Oberfranken.
Dann nämlich geht die vierte Ausgabe dieser 60-minütigen TVProduktion von iTVCoburg auf Sendung. Das Besondere an der
Sendung: Alle Musikerinnen und Musiker, alle Gruppen und das ganze
Team sind aus der Region.
Mit dabei sind in diesem Jahr jazzige und poppige Songs genauso wie
viele traditionelle Weihnachtslieder, interpretiert von einer Vielfalt an
Künstlerinnen und Künstlern, Chören, Ensembles und Bands, die die
COBURGER WEIHNACHT zu einem ganz besonderen Fernseherlebnis
aus der Region für die Region machen. Über 50 Mitwirkende werden in
der Sendung zu erleben sein.
Durch die Sendung führt in diesem Jahr wie schon 2021 Nils Liebscher,
Schauspieler am Landestheater Coburg. Seine Geschichten und
Moderationen drehen sich rund um das Thema Familie, Freunde,
Zusammenhalt. „Ich denke, gerade in diesen unruhigen Zeiten suchen
die Menschen nach Sicherheit, nach Geborgenheit. Diese finden viele
Menschen in ihren vertrauten Strukturen ihrer Heimat, ihrer Freunde
und Familie“, freut sich Andreas Leopold Schadt, Produktions- und
Aufnahmeleiter, auf die Sendung, die Ende November produziert wird.
Ermöglicht wird die COBURGER WEIHNACHT vor allem vom Hauptsponsor der TV-Produktion, der HUK-Coburg, die bereits seit der ersten Produktion im Jahr 2020 mit dabei ist. „Wir freuen uns riesig, dass
wir auch in diesem Jahr auf die Unterstützung der HUK-Coburg bauen
können“, so der Leiter von iTVCoburg, Wolfram Hegen. Daneben
bringen sich auch viele andere Firmen als Unterstützer ein.
Weihnachtliche Musik aus der Region im TV
Weihnacht 2023
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 101 © Fotos: Michael Selzer
Auch in diesem Jahr dabei:
Laura Mann mit ihrer beeindruckenden Stimme.
Weihnachten mit
südländischem Flair:
Samu Neves
Multitalent:
Sandro Weich
Vielstimmig:
Auch Chöre sind in der
COBURGER WEIHNACHT
zu erleben.
Die vierte Auflage der rund einstündligen COBURGER WEIHNACHT
ist ab Heiligabend mehrmals bei TVOberfranken zu sehen, sowie
online ab Heiligabend 16 Uhr auf www.itv-coburg.de, bei anderen
Medienpartnern in Oberfranken und Südthüringen sowie als
Radioversion auf Radio EINS. Die Sendung steht online in den Mediatheken bis Anfang Januar 2024 zur Verfügung.
102 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 1 / JULI 2023
leikeim.de
Bernsteinfarben, fruchtig und karamellig.
Der im Steinbierverfahren eingebraute Steinweizenbock schimmert bernsteinfarben
im Glas und begeistert die Sinne mit intensiven fruchtigen und karamelligen Noten.
In diesem Brauschatz haben unsere Braumeister jahrhundertealte handwerkliche
Tradition und beste Zutaten in einem besonders vollmundigen Bier vereint.
Und das schmeckt man mit jedem Schluck.
So aromatisch schmeckt daheim.
Der Leikeim Steinweizenbock in limitierter Abfüllung.
Ein Weizenbock mit
Steinbier-Tradition.
Einblicke in eine besondere Szene, die
sich in der Kultkneipe „Nepomuk“ trifft:
„Ich habe auf sensorischem Gebiet zu der
Frage promoviert, wie Aromen in Nase und
Mund wahrgenommen werden“, sagt der
Lebensmittelchemiker Wolfgang Stempfl,
der in der Jury sitzt. Vor 15 Jahren habe man
Hobbybrauer „noch rausgeschmeckt“, in
der Zwischenzeit aber habe sich die Szene
„gemausert“ und es gibt viele exzellente
Rezepteinsendungen.
Die fünf Titelaspiranten müssen zu ihren
Bieren erzählen: Was sind das für Biere?
Was schmeckt man heraus? Wie verhält
es sich mit der Stammwürze? Woher die
Idee? Sieben bis zehn Minuten Zeit hat jeder
Titelanwärter, um ein Plädoyer für seinen
Brauschatz zu halten. Unter diesem Namen
nämlich winkt dem Gewinner, dass sein
Rezept von Leikeim eingebraut wird und in
den Handel kommt. Überdies erhält er noch
eine Marge von 150 Litern für sich selbst.
Die Finalisten Markus Ertel, Markus Fischer,
Stefan Möhring, Felix Stühler und Dietmar
Dickert beschreiben nacheinander ihre Biere. Die Jury bewertet Geschmack, Farbe,
Nachtrunk (Abgang) und die Präsentation
des Hobbybrauers. Dann der Entscheid: Der
Sieger 2023 heißt Felix Stühler (35). Der Programmierer aus dem Raum Würzburg konnte mit seinem „Chocolate Ale“ überzeugen.
Eine gewisse „Minzfrische“, die im Rachen
zurückbleibt, schmeckte auch der Jury.
Wer das Gewinnerbier selbst probieren
möchte, hat im Herbst 2024 die Gelegenheit
dazu, da kommt es als Leikeim Brauschatz in
den Handel.
Text & Bild: Markus Häggberg
„CHOCOLATE ALE“ ÜBERZEUGT DIE JURY
Zum zweiten Mal lobte das Brauhaus Leikeim den Wettbewerb „Frankens bester Hobby-Brauer“ aus. Markus Häggberg
war beim Finale dabei.
Frankens beste Hobby-Brauer:
Andreas Leikeim überreichte den Siegerpokal an
den freudestrahlenden Gewinner Felix Stühler.
LEIKEIM Advertorial
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 103
Seit jeher wird mit Schutzgas von Hand geschweißt (oben).
Moderne Laserschneidanlagen verwenden Stickstoff, um den
Laserstrahl noch stärker zu konzentrieren.
LICHTENFELSER: Welche Regelung ist aktuell gültig?
Karoline Rink: Dies kann so pauschal nicht beantwortet werden.
Leben die Kinder im sog. Residenzmodell, richtet sich der Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle. Der Umgang findet dann in der
Regel alle 2 Wochen sowie in der hälftigen Ferienzeit statt. Auf der
anderen Seite gibt es das Wechselmodell. Dann leben die Kinder zu
gleichen Anteilen bei ihren Eltern. Wer wem dann Unterhalt schuldet, richtet sich nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen beider Elternteile.
LICHTENFELSER: Es gibt ja aber auch andere Modelle, oder?
Karoline Rink: Ja, zwischen dem Residenzmodell und dem Wechselmodell liegen noch eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
Je nach Familie kann der Umgang also auch über den 14-tägigen
Umgang hinausgehen. Oft kann man sich bei einem deutlich erweiterten Umgang dann darauf verständigen, dass der Unterhaltspflichtige z. B. eine Einkommensstufe nach unten in der Düsseldorfer Tabelle eingruppiert wird und weniger Unterhalt zahlt.
LICHTENFELSER: Und was soll sich jetzt ändern?
Karoline Rink: Derjenige, der sich nun mit mind. 30 % bis max.
49 % an der Kinderbetreuung beteiligt, soll bessergestellt werden.
Und wer sich mehr einbringt, soll auch weniger zahlen. Ein Vorschlag aus dem Bundesjustizministerium sieht vor, die Zahl der
Übernachtungen des Kindes übers Jahr gerechnet als Grundlage
zu nehmen. Der unterhaltspflichtige Elternteil – meistens sind das
eben die Väter – soll eine Entlastung in der Größenordnung von
ca. 100,00 € erhalten.
LICHTENFELSER: Und wie ist der aktuelle Stand bezüglich
dieses Vorschlags?
Karoline Rink: Die Diskussion läuft zurzeit. Befürworter argumentieren, dass man natürlich ein größeres Engagement der –
meistens – Väter auch finanziell berücksichtigen muss. Das kann
ein Anreiz für Väter sein, sich mehr einzubringen und könnte für
Mütter den Vorteil haben, dass sie ihre Arbeitszeit erhöhen und
damit mehr verdienen oder eigenen Interessen mehr nachgehen
können. Gegner, vor allem Sozialverbände, sehen alleinerziehende Mütter dagegen in einer schwierigen Situation. Wann und wie
das letztlich entschieden wird, ist noch offen.
Hörnlein &Feyler
Fachanwälte
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96450 Coburg
Anwaltskanzlei
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Tel: (09561) 80 11 0
Fax: (09561) 80 11 20
www.hoernlein-feyler.de
Verlobung, Heirat, Kinder, Haus, und dann ein glückliches
Familienleben – dieser Wunsch zerplatzt leider allzu oft,
etwa die Hälfte aller Beziehungen scheitert früher oder
später. Neben den emotionalen Wunden hinterlassen
Trennungen oft auch finanzielle Probleme und vor allem
Kinder, die unter den elterlichen Streitigkeiten besonders
leiden. Damit sie zumindest existenziell abgesichert sind,
gibt es das Unterhaltsrecht, das die finanzielle Aufteilung
nach einer Trennung regelt und das jetzt geändert werden
soll, wenn es nach Plänen des Bundesjustizministers Marco
Buschmann geht. Der LICHTENFELSER hat sich dazu mit
Karoline Rink von der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein &
Feyler unterhalten.
DAS UNTERHALTSRECHT AUF DEM PRÜFSTAND
WER WIEVIEL ZAHLEN SOLL
RECHTSTIPP Gesponserter Beitrag
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
104 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
KULTURTIPPS Advertorial
Coburger Straße 7 · 96215 Lichtenfels · Tel. 09571 6084
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dumproff-buch-kunst.de
„Weißt du, was Mut ist? Etwas machen, obwohl du weißt, dass es wehtun kann. Und weißt du, was
Dummheit ist? Dasselbe. Und deshalb ist das Leben so schwer.“
„Nicht von dieser Welt“ erzählt die Geschichte eines Sommers: Im Juli 1991 lernt der 13-jährige Mischa,
schüchtern und verunsichert durch den plötzlichen Tod seines Vaters, die 17-jährige Sola kennen. Seit sein
Vater nicht mehr da ist, lebt Mischa mit seiner Mutter in einer einfachen Wohnung in dem Krankenhaus,
in dem sie arbeitet. Die frühere Wohnung können sie sich nicht mehr leisten.
Im Krankenhaus wird sich Mischa einer besonderen Gabe bewusst: Einige der im Krankenhaus Verstorbenen
kommunizieren mit ihm und bitten ihn um die Erfüllung eines letzten Wunsches.
Sola könnte gegensätzlicher nicht sein. Die fast volljährige, selbstsichere und kluge junge Belgierin, die eine
etwas geheimnisvolle Aura umgibt, hat ihre Wurzeln in der Republik Zaire und lebt in Frankreich.
Die beiden lernen sich zufällig im Rahmen eines Schüleraustausches in Frankreich kennen. Trotz des Altersunterschiedes spüren die beiden so ungleichen jungen Menschen eine besondere Verbundenheit.
Beim Gegenbesuch wohnt Sola bei Mischa und dessen Mutter, und ihre Gesellschaft tut Mutter wie Sohn
gut. Solas kluge Gedanken bescheren Mischa eine neue Sichtweise auf viele Dinge. Zusätzlich sorgen die
letzten Wünsche der Verstorbenen für einige Aufregung im Leben des Jungen.
Während ihres Aufenthaltes überredet Sola Mischa dazu, gemeinsam mit ihr mit dem Auto seiner
Mutter nach Halberstadt in der ehemaligen DDR zu fahren. Sie wisse aus sicherer Quelle, dass dort ein
riesiger Schatz der ehemaligen Staatsbank der DDR vergraben sei. Ein fulminanter Roadtrip mit einem
überraschenden Ende nimmt seinen Lauf…
„Nicht von dieser Welt“ ist ein leises, kluges und sehr berührendes Buch, in dem es um die großen Dinge
geht: um Leben und Tod, um Freundschaft und Liebe. Und um die Kunst, nicht nur auf das zu schauen, was
man verloren hat, sondern auch auf das, was bleibt und ist.
Leichtfüßig und doch sehr emotional erzählt Michael Ebert davon, wie aus tragischen Umständen der
unvergesslichste Sommer eines Lebens wird. Ein mutmachendes, versöhnliches Buch, das lange in
Erinnerung bleibt.
BUCHEMPFEHLUNG
Hardcover
240 Seiten
ISBN: 978-3-328-60319-1
24,00 Euro
eBook
ISBN: 978-3-641-30826-1
18,99 Euro
Hörbuch (Download)
ungekürzte Lesung mit
Robert Stadlober (5h 23min):
ISBN: 978-3-7424-2955-1
23,95 Euro
INHALTSANGABE
In dem Haus, in dem der 13-jährige Mischa wohnt,
sterben jeden Tag Menschen. Seit dem Tod des
Vaters lebt er mit seiner Mutter in der Personalwohnung eines Krankenhauses, seine Mutter arbeitet
unentwegt, das Geld ist knapp. Eigentlich ist das
Leben für Mischa eine einzige Zumutung – bis an
einem Sommertag im Juli 1991 überraschend nicht
sein französischer Austauschschüler vor ihm
steht, sondern Sola, 17, selbstbewusst, geheimnisvoll und klug. Die beiden fassen
einen verwegenen Plan, der sie auf eine
abenteuerliche Reise quer durch das gerade wiedervereinigte Deutschland führt –
vom Schwarzwald bis nach Halberstadt,
wo die Staatsbank der DDR mehr
als hundert Milliarden Ostmark vergraben hat. Ein
Schatz, der für Sola und
Mischa ein unwiderstehliches Versprechen ist.
MICHAEL EBERT...
... wurde 1974 in Freiburg geboren, ist Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung Magazin und wurde für seine journalistische Arbeit bereits mit
zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In seinem
Debütroman „Nicht von dieser Welt“ führt er uns
an den verwunschenen Ort, an dem er selbst aufgewachsen ist: ein Krankenhaus in einer süddeutschen Kleinstadt. Foto: Julia Sellmann
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 105
IN EIGENER SACHE
LICHTENFELSER – Das Magazin
Ausgabe 2/November 2023
Erster Jahrgang
Auflage 3.500 Stück
www.lichtenfelser-magazin.de
Verlag:
MARKATUS
Marketing | Film | Social
Coburger Straße 7
96472 Rödental
Telefon 0 95 61 973 45 00
www.markatus.de
Herausgeber und Chefredakteur:
Wolfram Hegen
Mitherausgeber:
Tim Birkner
Redaktion/Autoren dieser Ausgabe:
Gabi Arnold
Tim Birkner
Wolfram Hegen
Katharina Krappmann
Wolfram Porr
Heidi Schulz-Scheidt
Marion Nikol
Fotografen dieser Ausgabe:
Tim Birkner
Sebastian Buff
Katharina Krappmann
Val Thoermer
Liliane Frevel
Sebastian Kolm
Sebastian Fischer
Nicolas Switalski
Titelbild
Gemälde von Leo Schötz (bearbeitet)
Layout & Illustrationen:
Carolin Oswald
Grundlayout:
Peter Einheuser
Anzeigengestaltung:
MARKATUS
Marketing | Film | Social
Anzeigenvertrieb:
Tim Birkner
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DER LICHTENFELSER #3
ERSCHEINT IM MAI 2024,
DIE #4 IM NOVEMBER 2024
IN EIGENER SACHE
SCHNELL VERGRIFFEN
Die Erstausgabe des LICHTENFELSER im Juli war
kaum verteilt, da war sie auch schon wieder vergriffen. Schnell sein ist also die Devise, auf der Homepage www.lichtenfelser-magazin.de finden sich
unter dem Reiter „Verteilstellen“ alle Geschäfte und
Institutionen, bei den der LICHTENFELSER mitgenommen werden kann. Und um immer rechtzeitig
zu wissen, wann eine neue Ausgabe ausliegt, am besten auf Facebook oder Instagram dem LICHTENFELSER folgen. Wer dann doch keine gedruckte
Ausgabe mehr ergattern kann, der kann immer noch
auf die digitale Ausgabe zugreifen. Das Blätterbuch
findet sich auf der Homepage, und auch jede einzelne Story zum Anklicken und Lesen.
DANKE DANKE
Wow, wir sind echt platt: Im Frühjahr gab es die
ersten Überlegungen für einen LICHTENFELSER.
Unser Ziel: Wir produzieren mal zwei Ausgaben
und schauen, wir der LICHTENFELSER ankommt,
dann entscheiden wir, wie wir weitermachen. Schon
nach der ersten Ausgabe wussten wir: Wir machen
weiter, das Feedback von Leserinnen und Lesern
und von unseren Kunden hat uns auf unserem Weg
bestätigt. Also danke, danke, vor allem auch an
die vielen Werbepartner, die uns schon jetzt das
Vertrauen schenken und mit ihrem Engagement
möglich machen, dass der LICHTENFELSER
kostenlos verteilt werden kann. Dafür bedanken
wir uns mit vielen kreativen Werbeangeboten wie
den PREMIUM-PAKETEN oder der Rubrik „DIE
BESTEN“. Übrigens fast alle Werbeformen inkl. verlinkbarer online-version, Facebook und Instaposting.
Mehr unter lichtenfelser-magazin.de/Mediadaten.
Oder bei Tim Birkner, Anke Feuer oder Wolfram
Hegen melden. Die Kontakte finden Sie unten.
SÜSSE ÜBERRASCHUNG
Im Vorfeld der Mitgliederversammlung des FADZWirtschaftsverbandes fand in der MACHBAR, der
Zukunftswerkstatt des FADZ in der Lichtenfelser
Innenstadt, eine Firmenpräsentation der Mitgliedsunternehmen statt. Da durfte der LICHTENFELSER
natürlich nicht fehlen. Mit-Herausgeber Tim Birkner
und der Verlag des LICHTENFELSER, die Agentur
Markatus, sind Mitglieder des 2022 gegründeten Vereins, der sich vorgenommen hat, die digitale Zukunft
in der Region zu gestalten. Anke Feuer und Wolfram
Hegen waren für das Magazin vor Ort und verteilten
neben der Erstausgabe des LICHTENFELSER als besonderes Schmankerl auch Mini-Schokoküsse, eine
willkommene zuckersüße Stärkung für die Ausstellerinnen und Aussteller – und Einstieg in viele interessante Gespräche über die Leistungsfähigkeit der Region.
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 107
GALERIE
GALERIE
LEO SCHÖTZ
Leo Schötz hat an der Akademie der bildenden Künste München
studiert und lebt und arbeitet heute in der Oberpfalz. Seine meist
großformatigen Acrylbilder sind motiviert von einem frei gesetzten
malerischen Gestus und von intuitiven Formerfindungen. Die Ergebnisse sind Schöpfungen semiabstrakter Figurationen, geboren
aus einer verinnerlichten Welt in expressiver Form- und Farbabsetzung. In einigen Arbeiten legt Leo Schötz Acrylfarben in mehreren
Schichten auf die Leinwand. Mit einem breiten Spachtel wird das
Motiv aus den flach daliegenden Leinwänden von allen Seiten aus
der noch nassen Farbschicht frei gekratzt. Diese Bilder haben die
Anmutung von Holzschnittdruckstöcken und stellen ein Bindeglied zu Schötz' druckgrafischen Werken dar. Zu sehen vom 25.11.
bis 10.12.2023 (25.11. 17 Uhr Vernissage) Samstag und Sonntag von
14 bis 17 Uhr in der Produzentengalerie Burgkunstadt (Kuni-TreBis 10. Dezember mel-Eggert Straße 3/Am Marktplatz).
in Burgkunstadt
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Mo - Fr: 9.00 - 18.00 Uhr
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Kinderpunsch für 1,- €
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Samstag
02.12.2023
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Kinderpunsch für 1,- €
LEO SCHÖTZ
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 109
GALERIE
110 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
LEO SCHÖTZ
AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 111
GALERIE
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112 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
DER MONACO FRANKE
MONACO FRANKE
Für den LICHTENFELSER von Wolfram Porr
Eine alte Politikerregel besagt: „Nach dem Wahlkampf
ist vor dem Wahlkampf.“ Klar. Irgendwo wird ja immer
gerade gewählt, und dem politischen Gegner kann man
sowieso immer eine mitgeben. Okay, „früher war mehr
Lametta“, werden Sie sagen, als sich Strauß und Wehner wortreich auf offener Bühne „duellierten“. Aber
auch unser geschätzter Ministerpräsident lässt sich da
nicht lumpen. Gerade als Landesvater wiedergewählt,
hat Markus Söder in schöner Regelmäßigkeit auf seinem X-Channel die Ampelpolitik – und da vor allem
die Migrationspolitik – kritisiert und sich – gut so - zum
Anwalt der in Bayern lebenden jüdischen Bevölkerung
gemacht. Aber halt nicht nur. So hat er sich zum Beispiel
jüngst auch als „Vorsinger“ bei seinem geliebten Glubb,
dem 1. FC Nürnberg, präsentiert, hat beim Augsburger
Presseball neben Reden auch das Tanzbein geschwungen und bei der Verleihung des Bayerischen Buchpreises den Literaturkenner gegeben. Reschbeggd!
Hat er sich auch mal verdient, immerhin gehören der
neuen bayerischen Staatsregierung neben Söder acht
Fränkinnen und Franken an. Gut g’machd! Die bayerische Zukunft spricht Fränggisch! Dass dabei der „Stolz
vo Hallstadt“, Melanie Huml, nach 15 Jahren als Ministerin auf der Strecke geblieben ist, schmerzt uns hier
in Oberfrangn zwar scho a weng. Aber dafür ist auch
der bisherige Kultusminister, „Professor Etepetete“,
Michael Piazolo von den Freien Wählern, nicht mehr
im Kabinett. Da atmen fei ned nur die Lehrer in Bayern
auf! Immerhin: Der Maggus hat sich dann doch recht
herzlich von seiner Parteifreundin, unserer Melanie,
verabschiedet: „Es war eine der schwersten Entscheidungen und wir bleiben natürlich weiter eng verbunden. Du bist eine der starken Stimmen der CSU in
Oberfranken“, hat er gschrie’m. Na ja, a bissla flunkern
musst als Bolidigger scho könna, gell!
Wie gut, dass es Twitter gibt, gell! Der Kurznachrichtendienst, der seit Elon Musks Einstieg nun „X“ heißt.
So kriegen die Bürgerinnen und Bürger, wenn sie es
denn wollen, alles Wichtige (und jede Menge Unwichtiges) von ihrem Landesvater mit. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat im Bundestag dafür
gerade den schönen Begriff „södern“ erfunden, weil der
MP so ziemlich alles kommentiert und sogar Privates
zur Schau stellt. Und was man in 280 Zeichen nicht alles
mitteilen kann!
Der Monaco hatte sich jetzt nach der Landtagswahl
eigentlich darauf gefreut, bald wieder harmlose Posts
zu lesen und sich anzuschauen, wie der MP das lockige Haar des Christkinds beim Bummel über den
Nürnberger Christkindlesmarkt anschmachtet, Rentiere
knuddelt oder geschmückte Christbäume umarmt.
Doch leider lässt das die politische Weltlage und die Unruhe hierzulande gerade nicht zu. An eine Art „Weihnachtsfrieden“ ist wenige Wochen vor dem Fest schon
mal gleich überhaupt nicht zu denken – weder in Nahost noch auf Deutschlands Straßen, wo so viel demonstriert und protestiert wird noch nie, und wie man hört
auch nicht im Bahnverkehr. Gleichzeitig Kante zeigen,
sich staatsmännisch geben und einen auf „besinnlich“
machen – das ist ein Spagat, den selbst der Maggus
nicht so ohne weiteres hinbekommt.
Also muss man, um sich in Weihnachtsstimmung zu
versetzen, halt selbst in die Winterpuschen kommen.
Was in diesem Jahr gar nicht so einfach ist, denn weil der
Heiligabend auf den 4. Advent fällt, ist die Adventszeit
extrem kurz. Schlecht für alle Weihnachtsmarktstandbesitzer, die ein paar Tage später öffnen als gewohnt.
Schlecht auch für alle, die zu „Es wird scho glei dumpa“
oder „Last Christmas“ „amool gepfleecht iebern Markt
laufen wollen und sich wie jeds Joahr a boar Wollsocken
kaufen, die sie dann noch’m Fest in der Schublodn
vergessen. Nicht überall sind sie so clever wie bei der
Stadt Bayreuth, die seit einigen Jahren ihr „Winterdorf “ schon Mitte Oktober öffnet. So gab’s dieses Jahr
schon bei noch 25 Grad Glühwein, Lumumba, Mandeln
und Magenbrot. Wemma ehrlich is, is des zwoar mehr
Ballermann oder Ischgl als „O Tannenbaum“, oba a
bissala gmütlich und schee is allweil!
Kulinarisch bleiben ja schon seit einigen Wochen
keine Wünsche offen. Ma muss halt aufbassn, dass die
Schoggo-Nikoläuse im Subbamarkt ned scho zsammgschmolzn sind nach dem warmen Herbst! Ansonsten
bieten vor allem große Kaufhäuser, Spielwarenhändler
und die Einrichtungs- und Deko-Shops das passende
Ambiente. Und davon gibt es ja in den Fußgängerzonen inzwischen so viele wie Sternla aufm Weihnachtspapier! Wer lieber zu einer Lektüre greift, findet in
Büchereien garantiert eine Riesenauswahl an Weihnachtskochbüchern, besinnlichen, herzerwärmenden
oder bitterbösen Weihnachtsgeschichten, Weihnachtskrimis und bestimmt auch Weihnachts-Science-Fiction
(„morgen, Aliens, wird’s was geben!“). Und manche,
wie mei Schätzla, kaufen sich jedes Jahr irgendeine
neue Weihnachts-CD, auf der dann wahlweise Placido Domingo, die Wildecker Herzbuben, DJ Ötzi, Bing
Crosby, Whitney Houston, Rod Stewart oder Lordi die
bekannten Christmas-Schnulzen zum Besten geben.
Apropos! Viel wichtiger als das Weihnachtsshopping
(„wos hod die Daniela neulich gsoochd, was sie sich
wünscht? Und sooch, wos könnt’n der Ferdinand
braung, wos er noch ned hod?“) ist in vielen Familien ja immer noch die Tradition! Gerade am Fest der
Liebe! Alles muss so sein wie immer – „zum Middoch
gibt’s Ärpflsalod mit Wärschdla, dann an Mohnkuung
zum Kaffee und nach der Bescherung ess‘ma a weng
a Fondue“! Kennen Sie auch? Und die Essenstradition ist noch eine der harmlosesten! Weil spätestens,
wenn im Adventskalender das erste Türchen geöffnet
wird, werden alle irgendwie sentimental. Dann wird
zum Beispiel zuhause fleißig für den heiligen Abend
geprobt. Die Daniela spielt Flöte, der Ferdinand begleitet sie an der Gitarre, Vaddi packt die Trompete aus, und zusammen mit der Muddi werden dann
Weihnachtslieder eingeübt. Und zwar alle bekannten!
Da gibt’s kein Pardon! Weil, wie hod scho die Oma
immer g’soochd? „Erschd wird gsunga, hinterher dürft
er die Gschenkla auspacken!“ Und so gehört es halt zur
Adventszeit mit dazu, dass man von „O du fröhliche“,
„Leise rieselt der Schnee“ (des aanzicha, wos rieselt,
is der Putz an die Wänd‘, wenn der Vaddi Trompete
schbilld!“), und „Stille Nacht“ brav alle drei Strophen
neu auswendig lernt.
Ach ja, wäre schön, wir würden bald auf X auch von
Markus Söder erfahren, wie er so Weihnachten feiert,
welche Gewohnheiten er und seine Familie haben. Ob
die Söders FCN- oder CSU-Christbaumkugeln an den
Baum hängen und ob das eine skandinavische oder eine
einheimische Nordmanntanne ist. Andererseits wäre es
vielleicht eine Enttäuschung zu sehen, dass unser „MP“
halt auch nur a normaler Mensch ist mit Macken und
Marotten. Und am Ende denkst du dann: „Früher woar
fei mehr Lamedda!“
Schätzla, schau wie iech schau!
Nachruf auf
Zweitausenddreiundzwanzig
In jedem
LICHTENFELSER
laden wir an dieser Stelle
Lichtenfelser oder
Nicht-Lichtenfelser
ein, ihre Meinung
zu sagen.
AUF EIN WORT
Wir sind hier zusammengekommen, um Abschied zu
nehmen von einem Jahr, das wie schon die letzten geprägt
war von globalen Herausforderungen, von Kriegen und
Krisen, von Bedrohungen und Ängsten. Ein Jahr, das unsere weltweite Ordnung, unsere Gesellschaften, unseren
Gemeinsinn, und nicht zuletzt jeden Einzelnen von uns
ganz persönlich auf die Probe gestellt hat.
An die zwei Jahre schon tobt in der Ukraine ein Krieg. Die
Front ist weit weg und doch so nah, der Krieg ist in unserer
Gesellschaft angekommen: Wir stehen an der Seite der
Ukraine, die ihr Land, ihre Heimat und Kultur gegen einen
Angreifer verteidigt, wir liefern Waffen, hunderttausende
Flüchtlinge suchen bei uns nach Schutz, wir leiden mit ihnen
und mit den vielen Opfern auf beiden Seiten.
Im Herbst des Jahres löste ein bestialischer Überfall auf
Israel einen neuen Krieg im Nahen Osten aus. Auch diese
Front ist weit weg und doch so nah: Wir stehen an der Seite
Israels, wir leiden mit den Opfern und ihren Familien, weil
unsere Geschichte Verpflichtung ist und weil auch Israel sich
gegen einen Angriff verteidigt. Wir können es nicht fassen,
dass Antisemitismus auf unseren Straßen wieder ausgelebt
wird, und wir leiden genauso mit den Menschen in Gaza, die
diesen Krieg mit ihrem Leben bezahlen.
Wie in einer fernen Vergangenheit wirkt vor diesem Hintergrund die in diesem Jahr zu Ende gegangene CoronaPandemie, die zwar ihren Schrecken verloren und doch die
letzten Jahre Hundertausende das Leben gekostet hat, und
deren Folgen bis heute viele Menschen schwächt, körperlich
wie psychisch. Energiekrise und Inflation ließen und lassen
uns sparen, in kalten Zimmern sitzen, damit das Gas reicht
für den Winter und die Rechnungen noch bezahlt werden
können. Und der Klimawandel bedrohte in diesem Jahr
mit neuen Temperaturrekorden, Bränden und Sturzfluten
immer spürbarer Leib und Leben.
Dieses Jahr hat uns gelehrt, dass jahrzehntelange Gewissheiten der Vergangenheit angehören, dass es keine einfachen
Lösungen gibt für die großen, oft miteinander verflochtenen
Herausforderungen, und dass wir uns vor Verantwortung
nicht mehr wegducken können – wir als Gesellschaft nicht,
aber auch jeder Einzelne.
Dieses Jahr hat aber auch Mut gemacht, dass wir Lösungen
finden können. Die Zahl der Menschen in Politik und Gesellschaft, die bei allen Gegensätzen in solchen Zeiten konstruktiv miteinander reden, nach Kompromissen suchen,
um Kriegen, dem Klimawandel, der Ungerechtigkeit Herr
zu werden, ist groß. Und fast alle Menschen wünschen sich
für sich und ihre Familien ohnehin ganz einfach nur ein
würdiges Leben in Sicherheit und Frieden.
Sie alle müssen nur lauter werden und dürfen den Kriegstreibern, Extremisten, Terroristen und Rattenfängern nicht
das Feld überlassen.
So nehmen wir Abschied von diesem Jahr in der Hoffnung,
aus ihm zu lernen.
AUSGABE 1 / JULI 2023 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN 113
Von Wolfram Hegen
114 LICHTENFELSER | DAS MAGAZIN AUSGABE 2 / NOVEMBER 2023
Lichtenfelser | Das Magazin
erscheint wieder im Mai 2024.
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier.“
Mahatma Gandhi
„Wer die Natur nicht liebt, kann auch ihre Ressourcen nicht richtig nutzen.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Die größte Bedrohung für unsere Umwelt ist der Glaube, dass jemand anderes sich darum kümmert.“
Robert Swan
„Jede Verschwendung von Rohstoffen ist ein Diebstahl an der Gegenwart und der Zukunft.“
Franklin D. Roosevelt
„Nachhaltigkeit bedeutet, die natürlichen Ressourcen so zu nutzen, dass sie
auch für kommende Generationen erhalten bleiben.“
Eckart von Hirschhausen
„Die begrenzten Ressourcen der Welt dem Konsum zu opfern, ist eine Katastrophe.“
Dalai Lama
„Die Natur ist unsere beste Quelle von Reichtümern. Wir sollten sie schätzen und bewahren.“
Cicero
Zitate über Positives Denken sind dieses Mal … das Letzte
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