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Published on Nov 02,2023
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P:01

IMMOBILIEN MAGAZIN

EUR 6,90 Österreichische Post AG | MZ 02Z030972 M | Immobilien Magazin Verlag GmbH | Wienerbergstrasse 11, 1100 Wien Ausgabe 11.23

FM-Ranking

Schau ins Land Wien

Digitalisierung und KI

AKTUELLE THEMEN:

Wir bewerten

Immobilien.

ehl.at

CLEAN

DATA

Das FM-Ranking und die

digitale Zukunft der Branche.

P:02

Good Morning

Immobranche!

ALS PODCAST IN IHREM OHR

Das immofl ash Morgenjournal

von Mo bis Do pünktlich um 07:00 Uhr

P:03

YOU WILL KNOW

THE FUTURE!

BE PREPARED.

P:04

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23.01.2024 | HOFBURG WIEN

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DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT

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P:05

Immobilien Magazin 11 | 2023 3

Abschwung | Editorial

„Was wir jetzt

erleben, ist das

‚back to normal‘.“

GERHARD RODLER,

HERAUSGEBER

So weit, so gut. Oder eigentlich eben

gar nicht gut. Aber: Man muss schon

auch die Kirche im Dorf lassen. Und das

ohnedies nicht wirklich Gute, auch noch

schlechter machen. In den zurückliegenden Wochen wurde mir immer öfter

entgegnet: „Ja, früher gab es auch hohe

Zinsen und dennoch einen funktionierenden Markt, aber...“ oder: „Ja, früher

gab es auch immer wieder Zyklen und

damit verbundene Abschwünge, die sich

auch immer wieder zu heftigen Krisen

entwickelt hatten – und recht rasch danach den nächsten Aufschwung“, „Ja,

klar sind die Preise in den letzten ein,

zwei Jahren schon wirklich überzogen

gewesen, aber...“ Und als „Aber“ kam

dann immer die gleiche Argumentation:

„Aber, noch nie war eine Krise so heftig

und so unvergleichlich wie jetzt.“ Ist das,

was wir heute erleben, wirklich die Mutter aller (Immobilien)Krisen?

Das glaube ich, offen gestanden, nicht.

Natürlich ist das jetzt alles recht heftig.

Und in absoluten Zahlen auch heftiger,

als zuvor.

Nur: Es gab davor auch noch nie einen

so steilen, und wohl auch überzogenen,

Anstieg von Preisen und Volumen wie

zuletzt. Daher muss der bisherigen Logik folgend, auch der Abschwung eben

entsprechend stärker ausfallen, damit

wieder ein Boden gefunden wird, der

mit den zurückliegenden Wellentälern

vergleichbar ist. Das gilt für Renditen

wie Volumen gleichermaßen.

Was wir jetzt erleben, ich kann es nicht

oft genug betonen, ist das „back to normal“. Zurück in eine Immobilienwelt,

wie es sie viele, viele Jahrzehnte bis

2008/09 gegeben hatte.

Und da haben viele auch ganz gut davon

und damit gelebt.

Herzlichst Ihr

Gerhard Rodler

„Ist diesmal

alles anders?“

Dass die Geschäfte in der Immobilienbranche

schon mal besser gelaufen sind, das steht natürlich außer Frage. Und auch, dass in den nächsten

Wochen noch jede Menge an Herausforderungen

auf uns alle zukommen.

P:06

4 Immobilien Magazin 11 | 2023

06 Rodlers Tagebuch

Gerhard Rodlers Update

08 News

14 Immo-Newsticker

15 Manager in Motion

16 Porträt

Karina Schunker

20 FM-Ranking

Die besten der Branche

28 Interview

Sophie Blaha

34 Gastbeitrag

Steffen Robbi

35 ESG

36 ESG-Interview

Markus Mendel

38 ESG-Story

Gebäudezertifizierungen

40 ESG-Projekt

42 ESG-News

43 Kolumne

Peter Engert

44 Interview

Michael Pech

48 Schau ins Land

Wien

56 Interview

Martin Haas

58 Software und KI

64 Korneuburger Werft

70 Bundestag der Immobilien

71 Brief aus Deutschland

72 Gastbeitrag

Martin Prunbauer

84 FMDay23 Nachbericht

86 WIMT Nachbericht

88 Body & Soul

90 Mein Selfie mit...

Expo Real

91 Immoskop

92 Cocktail

98 Die letzte Seite

Inhalt | November 2023

Schau ins Land

Der Markt in Wien im Überblick.

ab Seite 48

P:07

5

Porträt Karina Schunker

Karina Schunker ist seit Juni 2021

Geschäftsführerin der EHL Wohnen

GmbH und wurde dieses Jahr mit dem

Cäsar als Maklerin des Jahres ausgezeichnet. Ihren Weg in die Immobilienwirtschaft ging sie mutig, offen und

zielstrebig.

>> ab Seite 16

Gebäudezertifizierungen

In Kombination mit anderen gesetzlichen Vorgaben wie der ab 2024 geltenden CSRD müssen immer mehr

Unternehmen eine Nachhaltigkeitsbilanz im Lagebericht veröffentlichen. Immobilien nehmen dabei

eine Sonderstellung ein, da sie die

wirtschaftliche Tätigkeit eines jeden

Unternehmens tangieren, an sich aber

keine Wirtschaftstätigkeit sind.

>> ab Seite 38

Korneuburger Werft

Um die Stadtentwicklung vor den Toren

Wiens wird zäh gerungen. Die Transformation der Industriebrache droht

zur unendlichen Geschichte zu werden.

Nicht zuletzt deshalb, weil in einer

Demokratie (fast) immer gewählt wird.

>> ab Seite 64

FMDay23 Nachbericht

Auch in diesem Jahr herrschte am

FM-Day im Hyatt Park Vienna reges Treiben. Branchenmitglieder aus

ganz Österreich kamen zusammen,

um sich über die Entwicklungen und

die Zukunft der Facility-Management-Branche auszutauschen.

>> ab Seite 84

Diese Ausgabe

in 60 Sekunden.

Fotos: Stock.Adobe.com

Immobilien Magazin 11 | 2023

FM-Ranking

Die besten der Branche messen sich im jährlichen Ranking der FM-Unternehmen.

ab Seite 20

IMPRESSUM: Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsanschrift: Immobilien Magazin Verlag GmbH, Wienerbergstrasse

11 A – 1100 Wien, Telefon: 01/252 54-110, Fax: 01/252 54-320, E-Mail: [email protected] Verlagspostamt: A-1100 Wien

Herausgeber: Gerhard Rodler ([email protected]), Geschäftsführung: Iris Einwaller, Chefredakteur: Stefan Posch

([email protected]), Verlagsleitung: Georg Panholzer ([email protected]) CvD: Elisabeth K. Fürst ([email protected]) Anzeigen: Barbara Sieber ([email protected]), Ingeborg Zauner (i.zauner@imv-medien.

at), Lukas Puff ([email protected]), Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe: Leon Protz (l.protz@imv-medien.

at) Barbara Wallner, Susanne Prosser, Peter Engert, Steffen Robbi, Andreas Schiller, Martin Prunbauer, Grafik:

Cornelia Enser, Carina Fuhrmann, Nils Heissenberger, Druckerei: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, Wiener

Strasse 80, 3580 Horn Cover: epmedia Werbeagentur GmbH

201920021

Software & KI

Wie Künstliche Intelligenz durch ihre Möglichkeiten

auch die Immobilienbranche verändert.

Seite 58

P:08

Foto: xxxx xxxx

6 Immobilien Magazin 10 | 2019 Foto: xxxx xxxx

Rodlers Tagebuch | Update

5.10.

Erstmals seit 1 Jahr steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in

Deutschland ist im dritten Quartal nach Angaben von Marktbeobachter:innen erstmals

seit über einem Jahr wieder gestiegen. Sie

habe sich im Vorquartal bereits stabilisiert

und nun leicht um 0,2 Prozent zugelegt, erklärte der Immobiliendienstleister McMakler am Mittwoch. Auch die Preise stabilisieren sich: Der Rückgang habe sich

merklich auf 0,6 Prozent abgebremst.

3.10.

Wohnkreditklemme bleibt

Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) beharrt

trotz der Entwicklungen bei den Wohnbaufinanzierungen auf der KIM-Verordnung. Damit bleibt der

Eigentumswohnbau weiter de facto weitestgehend

blockiert. Seit der extrem strengen Auslegung der

Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) ist die Zahl der Einreichungen extrem stark eingebrochen.

6.10.

Rekordrückgang am Bau

Die Talfahrt der deutschen Baubranche hat sich beschleunigt.

Jetzt wurde der niedrigste Bestellstand seit April 2020 – also dem

Corona-Beginn – verzeichnet.

P:09

Immobilien Magazin 10 | 2019 7

XXXXX XXXXX XXXXX XXX

XXXXX XXXXX XXXXX

Update | Rodlers Tagebuch

17.10.

Adler findet Prüfer

Der angeschlagene Luxemburger Immobilien-Investor Adler

Group ist auf der Suche nach einem Wirtschaftsprüfer fündig geworden. Die Avega Revision mit Sitz in Luxemburg prüft

nun 2022 und 2023. Mal sehen, was dabei herauskommt.

10.10.

Baupreise mit kleinerem Anstieg

Von wegen sinkende Baupreise.

Die Preise für den Bau neuer

Wohnhäuser in Deutschland sind

im August langsam, aber leider

doch weiter gestiegen. Der Neubau

konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 6,4

Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit wird die Realisierung

neuer Projekte immer unmöglicher.

13.10.

Zweitwohnsitzabgabe ab 2025

Die angekündigte Zweitwohnsitzabgabe in

Wien soll ab 2025 je nach Wohnungsgröße

300 bis 500 Euro pro Jahr betragen. Das

ist zwar nur ein Bruchteil beispielsweise von

Vorarlberg, aber doch signifikant. Zur Mobilisierung von leer stehendem Wohnraum wird

das aber kaum führen – dazu müßte eigentlich

nur das Mietrechtsgesetz geändert werden.

Aber das ist ja Bundessache.

19.10.

Immobilienpreise in China sinken

Die Preise für neue Wohnungen fielen in

China bereits den dritten Monat in Folge.

Sie gaben um 0,2 Prozent im Vergleich

zum Vormonat nach, nachdem es im

August um 0,3 Prozent nach unten gegangen war. Schlimmer noch: Damit wird

die ganze Wirtschaft in den Abgrund

gerissen. Das könnte auch in Österreich

blühen, wenn KIM & Co. den Wohnbau

dauerhaft blockieren.

18.10.

Gemeinnützige und Gewerbliche

gleichstellen

Die WKO beklagt verzerrte Wettbewerbsbedingungen und fordert eine

Gleichstellung von gemeinnützigen und

gewerblichen Bauträgern. Zu Recht, immerhin liegt ein Großteil der Bauleistung

seit Jahren bei den Privaten. Vor allem

droht ohnedies schon – dank KIM – ein

massiver Wohnungsengpass.

Immobilien Magazin 11 | 2023

Bis zum

nachsten

Mal...

..

P:10

News ...aus der Branche für die Branche

Positive Trendumkehr bei Neubauprojekten

„Die neuen Zahlen zum Neubaubericht für das dritte Quartal des heurigen Jahres zeigen eine

positive Trendumkehr“ sagte Michael Pisecky, stellvertretender Obmann des Fachverbandes

der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich und Fachgruppenobmann in der WK Wien.

Gemeinsam mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Fachgruppenobmann in der WK Niederösterreich,

Alexander Bosak und Matthias Grosse, Geschäftsführer von Exploreal, wurden am dritten Oktober die aktuellen Quartals-Zahlen

zum 1. Österreichischen Neubaubericht besprochen. Österreichweit wird die Prognose

der Fertigstellungszahlen für heuer mit insgesamt 44.500 Wohneinheiten nach oben

korrigiert und zwar um 800 Wohneinheiten.

Dieser Wert liegt damit nur knapp unter dem

des Vorjahres. Die Prognosewerte für 2025

und danach konnten ebenfalls nach oben angepasst werden: Demnach ist für 2025 mit

35.900 fertiggestellten neuen Wohneinheiten

zu rechnen, das bedeutet ein Plus von 1.100

gegenüber der letzten Prognose. Nach Bundesländern betrachtet, findet die größte Neubautätigkeit heuer – sowohl absolut als auch

im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrachtet

– in Wien statt. Prognostiziert sind 17.100

Einheiten. „Das würde sogar etwas mehr

Fertigstellungen als

im vergangenen Jahr

bedeuten, und ein

weiteres Rekordfertigstellungsjahr bedeuten“, so Pisecky.

STC Development

übernimmt Pier05

Die STC Development hat sämtliche

Anteile am „Pier05“ in der Seestadt

Aspern vollständig vom bisherigen

Projektpartner Moser Wohnbau & Immobilien übernommen. STC-Geschäftsführer Matthias Waibel: „Die gänzliche

Übernahme des Leuchtturmprojektes

ist ein entscheidender Schritt zur

Stärkung unserer Handlungsfähigkeit

im Laufe der weiteren Projektentwicklungsphasen. Wir sind überzeugt, mit

dem „Pier05“ einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung

zu leisten und freuen uns daher sehr,

diesen Bestandteil des Gesamtprojektes Seestadt fortan eigenständig weiter

vorantreiben zu können.“

News | Bauprojekte

Immobilien Magazin 11 | 2023

Dachgleiche im

Althan Quartier

Das 2,4 Hektar große „Althan Quartier“

ist der Fertigstellung ein Stück näher gekommen. Gestern fand die Dachgleiche für

das elfgeschoßige Wohngebäude „Joseph“

der 6B47 statt. Gefeiert wurde sie gemeinsam mit dem Generalunternehmer Swietelsky

und zahlreichen Gästen. Bis Ende 2024 entstehen über dem Franz-Josephs-Bahnhof in

Wien-Alsergrund im „Althan Quartier“ die Projekte Sophie, Joseph, Francis, das Arcotel

Hotel AQ samt Hochgarage. Insgesamt werden es 77.000 m²-Nutzfläche für Wohnungen,

Büros, Retail, Hotel und Gastronomie. Foto: Flenreisz/Zechner&Zechner/StudioVlayStreeruwitz; Exploreal; MW Architekturfotografie

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News | Office

Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: TU Wien; Art-Invest Real Estate Management Austria GmbH; AdobeStock; STRABAG

Wiener Büromieten stiegen heuer wieder

Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Veränderungen stiegen die Büromieten in Wien

heuer wieder in allen wichtigen Marktsegmenten moderat an. Das zeigt der aktuelle EHLBüromarktbericht Wien.

Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Veränderungen steigen die Büromieten in

Wien heuer wieder in allen wichtigen Marktsegmenten moderat an. Das zeigt der aktuelle

EHL Büromarktbericht Wien. Demnach liegt

die Spitzenmiete mit 27,5 Euro/m² um rund

1,5 Euro/m² über dem Vorjahreswert und auch

die Incentivierungsrate hat bei Erstbezugsflächen in Toplagen deutlich abgenommen. Auslöser dieser Entwicklung ist laut EHL in erster

Linie der deutliche Rückgang der Neuflächenproduktion, die mit nur mehr 45.800 m² nach

126.000 m² im Jahr 2022 einen Tiefstwert

erreicht. Bemerkenswert ist, dass heuer der

Neubau gegenüber den zuletzt

dominierenden Refurbishments

wieder deutlich an Bedeutung

gewonnen hat. Gleichzeitig

weist der kürzlich veröffentlichte EHL Büromarktbericht Wien

Herbst 2023 eine überraschend

rege Vermietungstätigkeit aus.

Trotz der Wirtschaftsflaute werden heuer voraussichtlich rund

170.000 m² Neuvermietungen

und damit fast das sehr gute

Vorjahresniveau erreicht. „In

diesem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld ist das ein erfreuliches und gutes Ergebnis“,

analysiert Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien. „Da parallel dazu

eine deutlich geringere Fertigstellungsleistung

zu verzeichnen ist, müssen sich Unternehmen

mit ihren Umzugsplanungen deutlich früher

auseinandersetzen, um tatsächlich ein für ihre

Ansprüche passendes Objekt zu finden. Insbesondere in den Toplagen Innenstadt und

Hauptbahnhof gibt es einen deutlichen Nachfrageüberhang.“

16. IFM-Kongress

Der IFM-Kongress ist durch das rege

Interesse des Fachpublikums und den

hervorragenden Präsentationen aus

dem In- und Ausland zu einer fixen

Größe in der heimischen und internationalen FM-Branche geworden und

erfreut sich Jahr für Jahr regen Zulaufs.

Der 16. IFM Kongress findet am 23.

und 24. November 2023 wieder am

Karlsplatz 13, an der TU Wien statt.

Top-Manager:innen aus der Wirtschaft

sowie hochqualifizierte Forscher:innen

aus ganz Europa, den USA und Asien

treffen sich am IFM Kongress, um sich

über die aktuellen Themen der Industrie

auszutauschen – Workplace Experience:

Wie ist der Arbeitsplatz zu gestalten,

um Mitarbeiter:innen die beste Lösung

zu bieten und sie wieder zurück ins

Office zu holen? Lernen Sie vom Best

Practice thyssenkrupp und von der

internationalen Perspektive von Pat

Turnbull. Das bewährte Motto lautet,

Wissenschaft trifft Praxis und stellt die

Bedeutung des FM in den Mittelpunkt.

Art-Invest revitalisiert

Wiener Büroensemble

Art-Invest Real Estate wird ein aus dem

Baujahr 1984 stammendes 4-teiliges Bürogebäude auf der Erdberger Lände revitalisieren. Für die Entwicklung des Konzeptes

ENNA – Das Work-Life-Building wurde das

Grazer Büro Hohensinn Architekten beauftragt. Angestrebt wird eine ÖGNI-Gold Zertifizierung. ENNA – Das Work-Life-Building umfasst auf einer Grundstücksfläche von 8.400

m² zukünftig ca. 25.000 m² Büroflächen. Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt

zukünftig über den angrenzenden Leonie-Rysanek-Park mit einem Eingangsbereich.

Ecovis verlegen Büro

ins Vio Plaza

Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ecovis wird ihren

Wiener Standort in das Vio Plaza

verlegen und ein Büro mit 2.800 m²

beziehen. Die Anmietung erfolgte auf

Vermittlung der EHL Gewerbeimmobilien, die Übersiedlung in das direkt

bei der U4-Station Meidling gelegene

Objekt wird im Frühjahr 2024 erfolgen.

10

P:13

DC Waterline kommt voran

Die beiden Projektpartner Strabag Real Estate (SRE) und die S+B

Gruppe luden zur Gleichenfeier des Bildungscampus und der

Musicflats und zwei Tage später erfolgte die Grundsteinlegung

für den Innovationscampus – beides Teil der DC Waterline.

Auf dem rund 14.000 m² großen Areal direkt am Ufer der Neuen Donau entsteht bis 2025 ein gemischt genutztes Quartier, das

künftig Bildungsraum für eine bilinguale Schul- und Kindergarteneinrichtung, neuartige Wohnungen für Musiker:innen, einen internationalen Hotelanbieter und Büroflächen beheimatet. Bereits

seit Oktober 2022 wird am dreistöckigen Bildungscampus gearbeitet, der vollständig an die Stella International School vermietet ist.

Ab September 2024 werden dort vier Kindergartengruppen, acht

Volksschul- und 16 Gymnasiumklassen ein neues Zuhause finden.

In den DC Musicflats entstehen 63 Wohnungen für Musiker:innen,

die schallsicher gestaltet werden. Zusätzlich dazu sind in jedem

Stockwerk stark gedämpfte Übungsräume und spezielle Schallschutzkabinen für sehr laute Instrumente vorgesehen.

Salzburger Büroflächen werden

wachsen

Erstmals hat CBRE den Immobilienmarkt Salzburg analysiert und die Daten präsentiert. Aktuell gibt es in der Stadt

Salzburg rund 400.000m² Büroflächen, die 2024 um ca.

45.000m² erweitert werden sollen. „Vor allem die Neuflächenproduktion ist sehr hoch in Salzburg, zum Vergleich:

der Linzer Büromarkt wird 2024 um nur rund 31.000 m²

wachsen“, so Christoph Oßberger, Leiter des CBRE Büros

Salzburg. Die Salzburger Büroflächen verteilen sich auf

Innenstadt, Salzburg Nord, Salzburg Süd & Gewerbegebiet.

KANN ICH MEINE IMMOBILIE ALS FERIENWOHNSITZ NUTZEN?

In Österreich ist die Raumordnung streng geregelt. Zweit- bzw.

Freizeitwohnsitze können nur in ganz wenigen Ausnahmefällen neu

geschaffen werden.

Ein strenges Regelwerk

Freizeitwohnsitze stehen oft im direkten Gegensatz zum allseits

gewünschten leistbaren Wohnen. Knapper Wohnraum soll der ganzjährigen Deckung des Wohnbedürfnisses dienen. „Daher gibt es in

der Zwischenzeit bereits an vielen Orten ein Verbot, neue Freizeitwohnsitze zu schaffen“, erklärt Notar Lukas König.

Tirol hat beispielsweise seine Freizeitwohnsitzbestimmungen im

Landesgesetz 2022 verschärft. So ist zu jedem Erwerb eines bebauten Grundstückes einer Vorbehaltsgemeinde eine Erklärung

abzugeben, dass kein neuer Freizeitwohnsitz geschaffen wird.

Erfolgt dann trotzdem eine unzulässige Freizeitwohnsitznutzung,

kann die Behörde diese untersagen und letzten Endes sogar die

Versteigerung des Objektes herbeiführen. Salzburg hat im Frühjahr

2023 ein neues Grundverkehrsgesetz erlassen. Erwerber:innen

müssen der Behörde nach der Abwicklung des Kaufes aktiv nachweisen, dass sie tatsächlich einen Hauptwohnsitz begründet haben.

Widmung als Ferienwohnsitz

Umso begehrter sind gewidmete Freizeitwohnsitze: Besteht für ein

Objekt also bereits eine Widmung für einen Freizeitwohnsitz, kommt

diese neue Regelung nicht zum Tragen.

Komplexe Materie

Die Raumordnung teilen sich Bund, Länder und Gemeinden und damit

handelt es sich um eine komplexe juristische Angelegenheit. „Eine

Beratung durch Expert:innen, die mit den lokalen Bestimmungen

vertraut sind, verhindert oftmals böse Überraschungen“, rät Notar

Lukas König.

Einladung zum Gespräch

Österreichweit sind 536 Notarinnen und Notare

tätig. Eine erste Rechtsauskunft ist kostenlos.

Notar:in in Ihrer Nähe suchen und fi nden auf:

www.ihr-notariat.at

FRAGEN SIE DEN NOTAR

– DR. LUKAS KÖNIG INFORMIERT

Entgeltliche Einschaltung; Foto: Ögizin GmbH

P:14

News | Investment

Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: Advantage Family Office; AdobeStock; Immofinanz

Retail-Markt zeigt sich heuer solide

Gute Nachrichten aus dem Markt für Einzelhandelsimmobilien. Laut dem soeben veröffentlichten EHL Geschäftsflächenbericht 2023/24 ist dieser in Österreich in solider Verfassung,

trotz der schwierigen Konjunktursituation, realer Kaufkraftverluste und einer Reihe von

Insolvenzen und Marktrückzügen im ersten Halbjahr 2023.

Die Leerstandsrate ist im letzten Jahr in den

heimischen Primär- und Sekundärstädten laut

dem Standortberater Standort + Markt sogar

von 7,4 Prozent auf 6,8 Prozent zurückgegangen. Für diese in einem schwierigen Marktumfeld etwas überraschende Entwicklung sind

laut EHL zwei Faktoren hauptverantwortlich:

Die nach Insolvenzen, insbesondere dem Aus

für kika/Leiner, freiwerdenden Flächen konnten durchwegs rasch neuverwertet werden und

die gesamte Verkaufsfläche ging wie bereits

seit mehreren Jahren erneut um rund 1,5 bis

2,0 Prozent zurück – einerseits

werden kaum neue Flächen

produziert und andererseits

werden Bestandsflächen durch

Umnutzungen etwa für Büros

oder Hotels und Abriss dauerhaft aus dem Markt genommen.

„Der Markt ist aktuell zweifellos schwierig, aber in Anbetracht des herausfordernden

wirtschaftlichen Umfelds kann

man mit der heurigen Entwicklung durchaus zufrieden sein“,

erklärt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. „Die

Mieten gehen wegen der hohen

Inflation zwar real zurück, aber

zumindest in guten und sehr

guten Lagen sind nominelle Rückgänge eher

die Ausnahme. Auffällig ist allerdings die Verkürzung der Laufzeiten bei Neuverträgen, die

mittlerweile oft nur mehr für drei statt früher

zumindest fünf Jahre oder länger abgeschlossen werden.“ Am positivsten entwickelt sich

der Diskontsektor und mehr noch die Spitzenlagen, die eine Sonderkonjunktur erleben.

Wiener Real Estate

Salon

Beim Wiener Real Estate Salon von

Advantage Family Office, der am 22.

November 2023 ganztags im Hotel

Imperial in Wien stattfinden wird,

werden neben Experten-Fachvorträgen

und Podiumsdiskussionen mit internationalen Family Offices interessante

Unternehmen ihre Geschäftsmodelle

hochkarätigen Investor:innen vorstellen. „Die Veranstaltungsreihe

Wiener Real Estate Salon verfolgt das

Ziel, Family Offices und Institutionelle

Investoren unabhängig, umfassend und

mit hohem aktuellem Anspruch über

aktuelle Entwicklungen am Immobilienmarkt und Investmentmöglichkeiten zu informieren. Wir freuen uns

über den hohen Zuspruch und bieten

ein Programm mit zwei Podiumsdiskussionen, Keynotes und einigen

spannenden Unternehmenspräsentationen“, kündigt Sabine Duchaczek, Veranstalterin und Inhaberin Advantage

Family Office an.

Immofinanz zertifiziert

Die Immofinanz forciert den nachhaltigen

Ausbau ihres Immobilienportfolios. Neun

ihrer Gebäude in Österreich wurden erfolgreich nach dem BREEAM-Standard zertifiziert. „Wir sind stolz darauf, dass neun

unserer Immobilien in Österreich nach

BREEAM zertifiziert wurden. Dies ist ein weiterer Beweis für unsere Verpflichtung zur

Nachhaltigkeit und unser Bestreben, unseren Mieter:innen und Kund:innen modernste

und umweltfreundliche Arbeits- und Einkaufswelten anzubieten“, so Katrin Gögele-Celeda, Immofinanz Country Managerin Austria & Adriatic.

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Immobilien

P:15

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Das Team der EHL Wohnen wurde von

der Rentinvest GmbH exklusiv mit der

Vermittlung von 58 Mietwohnungen mit

Kaufoption im neu errichteten, dreigeschoßigen Wohnprojekt Flori Flats in

der Edi-Finger-Straße 7c im 21. Wiener

Gemeindebezirk beauftragt. Bei Interesse ist auch ein Direktkauf möglich.

Die hochwertig ausgestatteten 1,5- bis

3-Zimmerwohnungen zwischen 32 und

79 m², allesamt mit Freiflächen in Form

von Loggien, Balkonen, Terrassen oder

Gärten, bieten ihren zukünftigen Mietern/

Eigentümern die perfekte Balance zwischen modernem Komfort und ruhiger

Wohngegend im idyllischen Stammersdorf. Eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen,

Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume

sowie ein Kleinkinder- und Jugendspielplatz runden das Angebot ab.

VERMARKTUNGSSTART ERZHERZOG-KARL-STRASSE 134A

In einer der aufstrebendsten Lagen des

22. Wiener Gemeindebezirks in der Erzherzog-Karl-Straße 134a entstand kürzlich ein attraktives Wohnprojekt der Consulting Company Immobilien GmbH mit

deren Vermietung die EHL Wohnen exklusiv beauftragt wurde. Die insgesamt

40 Wohnungen, die bereits an viele

glückliche Vorsorgekäufer übergeben

wurden, bieten aufgrund des breiten

Wohnungsmix‘ aus hellen, freundlichen

und kompakt geschnittenen 2-, 3- und

4-Zimmer-Wohneinheiten zwischen 41

und 82 m² mit effizienten Grundrissen

und großzügigen Freiflächen eine besonders hohe Wohnqualität. Die Infrastruktur kann aufgrund der fußläufig

erreichbaren U2-Stationen „Hardeggasse“ und „Aspernstraße“, der direkt vor

der Haustür gelegenen Haltestelle der

EHL VERMITTELT BÜROFLÄCHE

AN ECOVIS IM VIO PLAZA

Das Team der EHL Gewerbeimmobilien

konnte der ECOVIS Austria ein 2.800 m²

großes Büro im multifunktionalen VIO

PLAZA vermitteln. Mit ECOVIS Austria zieht

im VIO PLAZA eine der renommiertesten

Full-Service-Kanzleien ein, die Unternehmen & Konzerne in den Bereichen

Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung seit

über 40 Jahren erfolgreich unterstützt.

Das VIO PLAZA, dessen Fertigstellung

für Herbst 2023 geplant ist, beeindruckt

durch seine nachhaltige und hochmoderne Ausstattung, äußerst effiziente

Grundrisse und die ausgezeichnete öffentliche Anbindung. EHL BIETET BÜROETAGE IN WIENER CITY-LAGE ZUM KAUF

Die EHL Investment Consulting wurde exklusiv mit der Vermittlung einer bestandsfreien Bürofläche im Wohnungseigentum

in Bestlage der Wiener Innenstadt, am

Parkring 12a, beauftragt. Die im 5. Obergeschoß des direkt an der prestigeträchtigen

Ringstraße gelegenen Gebäudes befindlichen Räumlichkeiten verfügen über

eine Gesamtfläche von ca. 1.200 m² und

sind in zwei Einheiten teilbar.

Der Immo-Newsticker erscheint in jeder Ausgabe des

Immobilien Magazins in inhaltlicher Zusammenarbeit mit

führenden österreichischen Immobilienunternehmen.

IMMO

NEWS TICKER

Straßenbahnlinie 25, der unmittelbaren

Nähe zu Geschäften des täglichen Bedarfs, Apotheken, Ärzten, Schulen und

Kindergärten als auch dem „Donauzentrum“ und unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten in der näheren Umgebung,

als hervorragend bezeichnet werden.

Foto: Telegram_71, Consulting Company, Nerma_Linsberger, EHL, Richard Tanzer/WISAG.

INFLATION BEI 6 PROZENT

Im September 2023 lag die Inflation bei

6 Prozent. Das ist ein deutlicher Rückgang verglichen mit letztem Monat (August 2023: 7,4 Prozent). So stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria

auf 121,4 Punkte. Im Vergleich zum Vormonat August erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent.

So lag die Inflation auf dem niedrigsten

Wert seit Beginn des Ukrainekrieges.

WIENER WOHNRAUM WIRD

KNAPP

Das aktuelle EHL-Marktupdate zum Wiener Wohnungsmarkt für das Q3 2023

zeigt, dass die Fertigstellungszahlen für

das Jahr 2023 von den Projekten geprägt

sind, deren Bau noch Ende 2021 und Anfang 2022 begonnen wurde. 2024 rechnet

das Unternehmen mit einer deutlichen

Verknappung. Die für heuer erwartete

Zahl von rund 15.940 Einheiten wird 2024

und 2025 deutlich zurückgehen. Es kann

daher mit einem großen Nachfrageüberhang gerechnet werden. Nach dem zinsbedingten Einbruch der Nachfrage nach

Eigentumswohnungen seit Spätsommer

2022 ist laut EHL aktuell eine beginnende Erholung festzustellen. Das liegt am

wahrscheinlich erreichten Zinsgipfel.

P:17

WISAG FM-CLUB: GEBÄUDE

FLEXIBLER PLANEN & NUTZEN

Weniger Abriss und flexiblere Nutzung bei

Gebäuden, Regularien des Ermöglichens

und intensivere Bemühungen zur Reduktion des Energieverbrauchs – das waren

die Forderungen der Diskutanten des 15.

FM-Clubs der WISAG Service Holding Austria im Anton Benya Park. „Im nachhaltigen

Bau, der Nutzung und der Bewirtschaftung

von Immobilien liegt enormes ökologisches

Potenzial. Das FM wird künftig stärker gefordert sein, mit einer ganzheitlichen Betrachtung eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen“, so WISAG-Geschäftsführerin

Brigitte Fiedler. Zum Thema „Bauen für die

Ewigkeit? Ohne Kreislaufwirtschaft?“ diskutierten Jakob Dunkl (querkraft architekten

zt gmbh), Peter Engert (ÖGNI), Michael

Haugeneder (ATP sustain GmbH), Christoph

Löffler (EPEA part of Drees & Sommer in

Immobilien Magazin 11 | 2023 15

Von: UBM Development

Zu: ARE & BIG

Aktuell: Geschäftsführer

Gerald Beck

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Von: Premium Immobilien

Zu: NOE Immobilien Development

Aktuell: Vertriebssteuerung

Nicole Rabl

Von: UBM Development

Zu: CA Immo Gruppe

Aktuell: Group Head of Development

Martin Löcker

Zu: Otto Immobilien

Aktuell: Teamleiterin Geschäftsflächen

Anja Mutschler

Von: GBI-Projektentwicklung

Zu: Real-Treuhand Bauträger

Aktuell: Geschäftsführer

Karl-Heinz Daurer

Von: Value One

Zu: Kallco

Aktuell: Leitung Technik & Projekte

Gernot Weingraber

Managerin Motion

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Einsteiger Aufsteiger Umsteiger Foto: Philipp Horak; privat; Real-Treuhand; NID/Markus Marouschek; Christian Steinbrenner; Michael Parak

Österreich) und Helga Noack (DenkMalNeo JR GmbH). Sie sprechen sich für eine

ordentliche Baukultur aus, die wunderbare Gebäude schafft, die man lieben,

reparieren und umnutzen kann. Moderator war Heimo Rollett (immobranche.at).

wisag.at

PREIS FÜR EHL INVESTMENT

CONSULTING

Die EHL Investment Consulting wurde

mit dem Hermes.Wirtschafts.Preis ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte im

Rahmen der „Gala der österreichischen

Wirtschaft“ im Großen Festsaal der Wiener Hofburg, bei der die Geschäftsführer

der EHL Investment Consulting, Michael

Ehlmaier, Franz Pöltl und Markus Mendel,

die Auszeichnung entgegennahmen.

Der Hermes.Wirtschafts.Preis wird von

einer Expert:innenjury für wirtschaftliche

Spitzenleistungen vergeben. Dabei orientiert man sich an den Ertragskennzahlen.

P:18

Zielsicher

Karina Schunker ist seit Juni 2021 Geschäftsführerin

der EHL Wohnen GmbH und wurde dieses Jahr mit

dem Cäsar als Maklerin des Jahres ausgezeichnet.

Ihren Weg in die Immobilienwirtschaft ging sie

mutig, offen und zielstrebig.

Autorin: Elisabeth K. Fürst

Oft sind es Zufälle, die Menschen in die

für sie passende Richtung dirigieren.

Bei der 1994 geborenen Karina Schunker

war es anfangs ein Tag der offenen Tür für

ihren zweieinhalb Jahre älteren Bruder. Sie

war als Volksschülerin eigentlich nur mit

dabei, wusste aber gleich, dass sie genau

diese Schule besuchen will. Denn während

ihr Bruder sich für eine andere Schule entschied, fand sie im Wirtschaftskundlichen

Realgymnasium am Parhamerplatz im

17. Bezirk ein gutes und förderndes Umfeld. Fördernd, weil sie nicht nur nützliche

Fächer wie Persönlichkeitsbildung, Projektmanagement und Wirtschaftskunde

hatte, sondern auch gleich die Initialzündung zum Thema Immobilien. Schunker

erzählt: „Ich war in einer Projektgruppe,

die den Schulball organisierte. Und ich war

dabei für die Immobiliensuche zuständig.

Das war mein erster Berührungspunkt,

bei dem ich mich mit Anforderungen an

Immobilien auseinandergesetzt habe. Meine ersten Besichtigungen waren für mich

total magisch. Wir haben uns drei Immobilien angesehen und das Abwägen, ob sie

zu unseren Vorstellungen passen, hat mich

genauso begeistert, wie die Historie hinter

den Gebäuden. Genauso, wie die anschließende Vertragsverhandlung. All das war

absolut faszinierend. Das war auch das

erste Mal, wo ich verstanden habe, wieviel

hinter dem Thema Immobilien steckt. Da

dachte ich mir, dass die Branche etwas für

mich sein könnte. In welche Richtung, ob

Verwaltung oder Immobilienmakler, war

im ersten Moment gar nicht ausschlaggebend, sondern einfach die Immobilienbranche selbst.“ Den Schulball hat sie dann mit

ihren Kolleg:innen erfolgreich umgesetzt.

Gleichzeitig machte sie persönlich auch

die direkte Erfahrung, was unterschiedliche Miet-Kategorien bedeuten, denn mit

17 Jahren wollte sie sich ihr Zimmer nicht

mehr mit einem ihrer Brüder teilen. Ihre

Mutter verstand das, war praktisch orientiert und wusste, dass eine kleine Kategorie D-Wohnung mit WC am Gang im selben

Haus frei wurde. So schlug sie ihrer Tochter

vor, ihre ersten eigenen vier Wände zu beziehen. Die Miete war günstig und Karina

stimmte zu, wollte jedoch die Miete selber

zahlen. So fing sie neben der Schule bei

Bipa im Verkauf zu arbeiten an. Und das

machte ihr viel Spaß – das Verkaufen und

der Kund:innenkontakt waren eindeutig

ihres. Keine schlechte Voraussetzung für

den nächsten Schritt – der war schon vorgegeben. Denn der Immobilienvirus hatte

sie bereits fest im Griff.

Von der Matura in den Vertrieb

Für sie war klar, dass sich die weitere

Ausbildung nach der Matura um Immobilien drehen muss. Die FHWien mit

ihrem Studium Immobilienwirtschaft Foto: Wolfgang R. Fürst

Portrait | Karina Schunker

16 Immobilien Magazin 11 | 2023

P:19

17

Karina Schunker | Portrait

Immobilien Magazin 11 | 2023

Mein Rat für junge Leute, die in der

Branche Fuß fassen

wollen: mutig sein,

und sich nicht einschüchtern lassen.

P:20

Foto: Wolfgang R. Fürst

Nie

ohne

meinTeam

war somit genau richtig, nur war dieses

eigentlich berufsbegleitend gedacht.

So wurde ihr nahegelegt, erstmal entsprechende Erfahrungen zu sammeln.

Ein weiterer Zufall half dabei. Denn

ihre Mutter lernte auf einer privaten

Geburtstagsfeier die Assistentin von

EHL-Eigentümer Michael Ehlmaier kennen. Sie kamen ins Gespräch.

Und obwohl sich die engagierte junge Frau bei mehreren Unternehmen

beworben hatte, war das entscheidende

Gespräch dann genau dort. Schunker

erzählt: „Ich wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen und habe Michael

Ehlmaier kennengelernt. In meinem

Bewerbungsschreiben stand, dass

ich Immobilienmaklerin werden will

und er hat mich darüber aufgeklärt,

dass es bei ihnen ohne Vorerfahrung

eigentlich nicht üblich sei, gleich im

Maklerbereich anzufangen. Aber es

würde gerade eine Stelle im Vertrieb

für Mietwohnungen frei. Und weil ich

genau wusste, was ich wollte, gab er mir

doch die Chance, direkt nach der Matura im Vertrieb zu starten.“

Wenn man tut,

was einem Freude

macht, kommt der

Erfolg von selbst.

18 Immobilien Magazin 11 | 2023

P:21

Immobilien Magazin 11 | 2023 19

n

mKarina Schunker | Portrait

Ausbildung und

Besichtigungen

Mit diesem Job bekam sie

vom Unternehmen auch

die Möglichkeit, beim ÖVI

die Konzessionskurse für

Immobilienmakler:in und

-verwalter:in zu absolvieren. Nach einem Jahr bewarb sie sich dann auch

an der FHWien – jetzt mit

Praxis – für den Zweig Immobilienwirtschaft und

wurde aufgenommen. Eine

gute Entscheidung für beide Seiten. Denn Schunker

hat nicht nur 2017 ihren

Bachelor erfolgreich absolviert, sondern

2019 auch ihren Master gemacht und

wurde für ihren erfolgreichen Karriereweg, den sie bis heute geht, 2022 mit dem

Alumni Award der FHWien der WKW

ausgezeichnet. Dieser Weg ist auch heute

von derselben großen Leidenschaft für

Immobilien und vor allem konsequenter

Arbeit geprägt. Denn die junge Frau wollte ihre Sache immer schon gut machen.

Bei ihren ersten Besichtigungen verließ

sie sich nicht aufs Exposé, sondern war

immer früher in den Objekten, um alle

Gegebenheiten inklusive Kellerabteil, Kinderwagenraum oder Gemeinschaftsräume

wirklich zu kennen. Über die besichtigten

Wohnungen hat sie Buch geführt, um auch

die Infos, die man sonst nicht sofort parat

hat, zur Verfügung zu haben. Entscheidend war für sie aber etwas anderes: „Vor

allem hat es viel Spaß gemacht. Ich bin davon überzeugt, wenn man tut, was einem

Freude bereitet, dann kommt der Erfolg

von selbst.“ Dass es dabei nicht immer

nur glatt läuft, gehört bei dem Job dazu.

Sie lernte ebenso mit unvermutet ausgetauschten Zylindern umzugehen, wie mit

Kund:innen, die aus privaten Gründen in

Tränen ausbrechen. Ihr Kommunikationstalent und ihre Empathie halfen, auch unangenehme Situationen zu lösen.

Von der Miete zum Eigentum

Nach dem Abschluss ihres Bachelors bekam sie in der EHL die Chance, in die

Abteilung für Eigentumsimmobilien zu

wechseln. Ein ähnliches Feld, aber doch

anders in der Umsetzung. Schunker erzählt: „Die Kaufentscheidungen sind mit

deutlich mehr Informationen verbunden

und an mehr Budget geknüpft. Man begleitet Kund:innen auch länger. Oft über

Wochen, oder sogar Monate. Und dabei

baut man eine ganz andere Kundenbeziehung auf.“ Sie schlug sich gut und nach

Abschluss ihres Masters wurde ihr 2019

die Bereichsleitung für den Eigentumsund Vorsorgevertrieb samt Prokura übergeben. Da war sie gerade mal 25 Jahre

alt, aber bereits sieben Jahre im Unternehmen. Eine große Ehre, aber auch eine

große Herausforderung: „Schlussendlich

war das Team über Jahre hinweg gut aufgebaut. Es war natürlich eine große Ehre

und ein großes Vertrauen, das mir hier

entgegengebracht wurde. Ich habe mich

unglaublich darüber gefreut und musste

nicht lange nachdenken, ob ich annehme. Und neben dem Vertrauen gab es

auch die Erwartungshaltung, dass ich

neue Vorschläge und Ideen einbringen

und umsetzen kann.“ So startete sie

dann auch während der COVID-19-Pandemie mit den ersten DigitalisierungsProjekten. Ihren Führungsstil hatte sie

auch gefunden: Flache Hierarchien und

offene, direkte Kommunikation halfen

bei der Teambindung.

Geschäftsführung und

Zukunftspläne

Seit 2021 ist sie jetzt Geschäftsführerin

der EHL Wohnen GmbH. Mit 27 Jahren

sicher jung, aber fachlich sattelfest. Auch

hier hatte ihr Mentor Michael Ehlmaier

das nötige Vertrauen in ihr Können und

ihre Leidenschaft. Ihr Arbeitsalltag hat

sich dadurch natürlich verändert. Jetzt

ist sie viel mehr Beraterin von Entwickler:innen und Bauträgern für die Verwertung. Repräsentative Aufgaben treiben sie von Vorträgen und Research bis

zu Podiumsdiskussionen. Dazwischen

interne und externe Kommunikation,

Prozessoptimierung und Mitarbeiter:innenführung ihres 25-köpfigen Teams.

Die Servicequalität für Kund:innen ist

ihr nach wie vor ein großes Anliegen.

Sie ist immer auf der Suche nach neuen,

innovativen Wegen und digitalen Lösungen, um das Geschäft voranzutreiben.

Und all diese Bemühungen wurden heuer

erneut honoriert. Sie wurde als „Maklerin des Jahres“ mit dem Cäsar 2023

ausgezeichnet. Eine Auszeichnung, mit

der sie nicht gerechnet hat, die ihr aber

– gerade weil es ein persönlichkeitsbezogener Preis ist – besonders viel bedeutet.

Von den folgenden Glückwünschen und

Gratulationen war sie überwältigt. Ihr

Fazit: „Ich schätze mich überglücklich,

dass ich gleich mit 18 direkt meinen Weg

gefunden habe und damit auch mein berufliches Zuhause, denn bis jetzt gab es

nie einen Moment der Langeweile.“ Und

damit das auch zukünftig so bleibt, hat

sie schon viele Pläne. Denn sie will die

Marke EHL Wohnen weiter ausbauen.

Ein erster Schritt war die Erweiterung

um den Standort in Graz. Linz und weitere sollen folgen. l

P:22

Die österreichischen

FM-HEROES

Foto: xxxx xxxx

Ranking | Facility Management

20 Immobilien Magazin xx | 2023

Mitarbeiter:innen wie sie

sind es, die den Erfolg und

das Wachstum der Facility

Management-Unternehmen

möglich machen.

P:23

DAS ENDE DER KURZZEIT-VERMIETUNG?

Die im Entwurf zur Wr. Bauordnungsnovelle 2023 ua. geplante

„Regulierung“ der Kurzzeitvermietung löst derzeit bei so

mancher (Wohnungs-)Eigentümer:in (verständlich) Schnappatmung aus. Hier ein kurzer Überblick: • Die kurzfristige Vermietung von Wohnungen soll nur mehr für

90 Tage pro Kalenderjahr zulässig sein („urlaubsbedingt“);

• Der Wohnsitz (der Vermieter:in) in dieser Wohnung darf nicht

aufgegeben werden. > nur Wohnungen, in denen ein Wohnsitz

der konkreten Vermieter:in begründet ist (das ist grundsätzlich

daher in EINER Wohnung), dürfen kurzzeitig vermietet werden;

• Die Einschränkungen der Novelle zur Wr. BauO 2021 bleiben gültig.

Eine über diese Grenzen hinausgehende Kurzzeitvermietung ist

nur mit einer Ausnahmebewilligung nach § 129 Abs 1a zulässig: • Ausnahmebewilligungen gelten max. 5 Jahre; • keine Ausnahmebewilligung in „Wohnzonen“, Kleingartengebieten

und Grünland;

• es dürfen keine Wohnbaufördermittel in Anspruch genommen

worden sein;

• die Mehrzahl der Wohnungen im Gebäude müssen der Nutzung zu

Wohnzwecken vorbehalten bleiben („Wohnraumsicherung“);

• es dürfen nicht mehr als 50% der Nutzungseinheiten des Gebäudes

der gewerblichen Beherbergung dienen (Frage: welche?);

• die schriftliche Zustimmung ALLER Wohnungseigentümer:innen

hat vorzuliegen;

Dies alles könnte für manche Eigentümer:in wirtschaftlich dramatische Folgen haben. Drastische Eingriffe in Eigentumsrechte also,

denen Eigentümer:innen ausgesetzt wären. Ob die geplante Gesetzesnovelle dem verfassungsrechtlich geforderten Prinzip der

Verhältnismäßigkeit standhält, „nur“, um dem vom Gesetzgeber

erklärten Ziel der Sicherung (günstigeren) Wohnraums gerecht zu

werden, bleibt offen. Dieser Aspekt könnte dem tatsächlichen Ende

der Kurzzeitvermietung noch einen Riegel vorschieben.

Mag.a Sabrina Oberlojer ist Rechtsanwältin der

Kanzlei am Kai und Partnerin der Oberlojer Rechtsanwält:innen GmbH in 1010 Wien. Sie ist auf Immobilienrecht spezialisiert.

FRAGEN SIE DIE RECHTSEXPERTIN

– MAG. SABRINA OBERLOJER

Entgeltliche Einschaltung; Foto: Max Manavi-Huber

Die Facility Management-Branche ist

im Aufwind. Denn trotz der klassischen Herausforderungen Kosten, Fachkräftemangel und Digitalisierung konnten fast alle heimischen Unternehmen

bei unserem jährlichen FM-Ranking in

ihren Umsätzen für 2022 zulegen. Die

ISS schaffte es damit nicht nur erneut,

ihren ersten Platz erfolgreich zu verteidigen, sie konnte heuer erstmals die

300 Millionen Euro-Marke überschreiten. Gleich danach folgt Dussmann auf

Platz 2 mit 204 Millionen Euro Umsatz

vor Simacek auf Platz 3 mit 200 Millionen Euro Umsatz. Platz 4 belegt Sodexo,

vor Apleona, Attensam, Reiwag, Markas,

Strabag Property und ImmOH. Auf den

Plätzen 11 bis 15 folgen Caverion, Wisag,

Dr. Sasse, Sauter und FIX.

Digitalisierung hilft

Prozesse zu optimieren

Eine Treiberin des Wachstums ist die

Digitalisierung der Arbeitsprozesse. So

hat der Marktführer ISS im September

Beim diesjährigen

Facility ManagementRanking zeigt sich die

Branche von ihrer

besten Seite. Die ersten

drei Plätze sind die all

time favourites ISS auf

dem 1. Platz, vor Dussmann auf Platz 2 und

Simacek auf Platz 3.

Die heißen Themen sind

natürlich der Kampf um

die besten Mitarbeitenden, die Digitalisierung

und ESG.

Autorin: Elisabeth K. Fürst

Foto: ISS Österreich

P:24

Ranking | Facility Management

22 Immobilien Magazin 11 | 2023

eine strategische Partnerschaft mit dem

Tech-Start-up ToolSense verkündet.

Dabei will die Gruppe mit Internet of

Things (IoT)-Lösungen, über die künftig weltweit alle mobilen Maschinen

und Geräte von ISS serviciert werden,

ihre operative Effizienz weiter steigern. Dafür wurden die Lösungen des

heimischen Start-ups ToolSense in die

Asset-Management-Prozesse von ISS

Österreich integriert. Genaugenommen

wurden seitdem u.a. lokal rund 6.000

Großmaschinen erfasst.

Die Folge: Eine globale strategische Partnerschaft zwischen der gesamten ISS

Gruppe und Toolsense. Erich Steinreiber,

CEO ISS Österreich: „Die Prozesse wurden transparenter in Sachen Nutzung,

Nachverfolgung und Wirtschaftlichkeit

unserer mobilen Maschinen und Geräte.

Ich freue mich, dass unser österreichisches Pilot-Projekt jetzt der globalen ISS

Gruppe international Nutzen bringen

wird.“ Im Einsatz von KI sieht Steinreiber

auch Chancen, denn: „Der Einsatz von

KI ermöglicht ein noch intelligenteres

Gebäudemanagement. Die Lebensdauer

von Objekten etwa kann verlängert oder

Erhaltungskosten verringert werden,

z. B. durch Optimierung von Heizung,

Kühlung oder Beleuchtung oder die Reduzierung von Emissionen und Abfällen

ebenso wie sie Mitarbeitende um Standardaufgaben entlasten kann, sodass

diese für höherwertige Arbeiten freigespielt werden.“

Nachhaltigkeit wird gerade im FM

immer wichtiger. Der Einsatz von

ökologischen und vor allem weniger

Putzmitteln ist ein wichtiger Teil davon.

Der Einsatz von KI ermöglicht ein intelligenteres

Gebäudemanagement.

ERICH STEINREIBER,

CEO ISS ÖSTERREICH

Foto: Attensam

P:25

Realising Potential.

Realising Your

Facilities‘ Potential

Flächendeckend für Österreich

Apleona Austria ist Ihr kompetenter Partner für

ganzheitliches Facility Management. Wir stehen

für eine kompetente und verantwortungsvolle

Betreuung Ihrer Immobilien ab der Planungsphase über den reibungslosen Betrieb bis hin zur

Neuausrichtung gegen Ende des Lebenszyklus.

Ihr Mehrwert ist unser Ziel.

www.apleona.at

P:26

Ranking | Facility Management

Quelle: Lünendonk-Liste Stand 20.9.22 für 2021-Daten, RES Monitor/Drees&Sommer, Immobilien Magazin Research

ÖSTERREICHS TOP FACILITY MANAGEMENT- UNTERNEHMEN 2022

UNTERNEHMEN

MITARBEITENDE UMSATZ IN €

2021 2022 2021 2022

1 ISS Facility Services 6.504 7.000 272.300.000 308.000.000

2 Dussmann 4.652 4.800 188.000.000 204.000.000

3 Simacek 3.800 4.500 150.000.000 200.000.000

4 Sodexo Service Solutions Austria 3.391 4.000 129.100.000 137.400.000

5 Apleona Austria 247 636 33.700.000 100.500.000

6 Attensam 1.503 1.540 87.700.000 94.800.000

7 Reiwag Facility Services 1.103 3.050 41.400.000 91.500.000

8 Markas 2.170 2.193 67.700.000 74.305.337

9 Strabag Property 1.421 1.424 66.500.000 73.000.000

10 ImmOH 200 601 41.400.000 66.900.000

11 Caverion Österreich * 276 * 66.200.000

12 Wisag Service Holding Austria 1.200 1.200 34.900.000 41.800.000

13 Dr. Sasse Facility Management 1.020 771 35.900.000 31.500.000

14 Sauter 107 111 20.300.000 22.100.000

15 FIX Gebäudesicherheit + Service 81 101 10.100.000 14.500.000

OH!

* Caverion hat 2022 PORRReal samt Tochter Alea übernommen -> nicht vergleichbar mit 2021

P:27

MIT CORUM FONDS STEUERN SPAREN?

Ja, das ist möglich. Mit CORUM Immobilienfonds investieren

Sie nicht nur in stark diversifizierte gewerbliche Immobilienportfolios, die sich über ganz Europa erstrecken, sondern können als Unternehmer*in auch Ihren steuerlichen Gewinn senken.

Denn unser Flagshipfonds CORUM Origin zählt zu den §14-Fonds

und ist geeignet, den Gewinnfreibetrag geltend zu machen.

Ein (noch) unbekannter Marktführer?

CORUM Investments ist Teil der CORUM Butler Gruppe, einer im

Jahr 2011 gegründeten Asset-Management-Gesellschaft mit

Hauptsitz in Paris und Niederlassungen in sieben Ländern. Wir

verwalten mit über 250 Mitarbeiter*innen sechs Mrd. Euro in

unseren europäischen Gewerbeimmobilienfonds und eine Mrd.

Euro in High-Yield-Anleihefonds für über 110.000 Kund*innen. In

Frankreich waren wir in den letzten beiden Quartalen mit 20 %

Marktanteil Marktführer im Fundraising der Immobilienfonds

nach französischem Recht. Tendenz steigend. CORUM ist zu

100 % eigentümergeführt und unabhängig. Das macht uns entscheidungsstark und agil. Am europäischen Immobilienmarkt

konnte sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren dadurch zu einem der anerkannten, großen Player entwickeln.

Eine Alternative für heimische Investor*innen?

Auf jeden Fall. Seit 2018 ist CORUM auch in Österreich aktiv, wo

wir derzeit die beiden Publikumsfonds CORUM Origin und CORUM XL

anbieten. Österreichische Anleger*innen haben uns bereits über

50 Mio. Euro anvertraut. In der Beratung setzen wir auf unser

Vertriebspartnernetzwerk aus mehr als 250 hoch qualifizierten

Vermögensberater*innen.

Hinweis: Immobilien-Investmentfonds sind eine Immobilienanlage.

Es handelt sich um langfristige Investitionen, die keine Renditeoder Performancegarantie bieten und das Risiko von Kapitalverlusten und Währungsschwankungen bergen. Die Erträge sind

nicht garantiert und hängen von der Entwicklung der Immobilienmärkte und der Wechselkurse ab. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

Mag. Martin Linsbichler,

Country Manager Austria

FRAGEN SIE DEN EXPERTEN

– MAG. MARTIN LINSBICHLER

Entgeltliche Einschaltung; Foto: CORUM

Die Zukunft muss

ESG-konform sein

Damit ist man auch direkt im Thema

Nachhaltigkeit und der Umsetzung von

ESG im Gebäudemanagement. Michael

Freitag, Geschäftsführer und Country

CEO Sodexo Service Solutions Austria erzählt: „Bei Ausschreibungen spielt nachhaltige Reinigung eine massive Rolle. Wir

bieten unseren Kund:innen ökologische

Alternativen und messen gleichzeitig

auch den Verbrauch, um ihn reduzieren

zu können.“

So setzt Sodexo seine Reinigungsroboter

mittlerweile nicht nur ein, um die Fachkräfte zu unterstützen, sondern auch um

einen geringeren Reinigungsmittelverbrauch zu gewährleisten. Thomas Winter, CEO Apleona Austria, schildert: „Die

Bedeutung von ESG-Kriterien im FM ist

gestiegen. Unsere Kund:innen fordern

verstärkt nachhaltige Praktiken, Energieeffizienz und soziale Verantwortung

in den Dienstleistungen.“ Das Unternehmen, das 2022 mit der Siemenstochter SGS fusionierte, setzt seinen Fokus

auf Nachhaltigkeit im Gebäudebestand.

Winter weiter: „Automatisierte Prozesse im Bereich Energieeffizienz tragen zu

enormen Kosteneinsparungen bei. Wir

müssen uns von der FM-Verwaltungsrolle zu einer ganzheitlichen Schlüsselrolle

entwickeln.“ Wie Nachhaltigkeit genau

umgesetzt wird, geht jedes Unternehmen

je nach DNA anders an. Für Attensam

sind z.B. nicht nur Ökoreiniger mittlerBei Ausschreibungen

spielt nachhaltige

Reinigung eine

massive Rolle.

MICHAEL FREITAG,

GESCHÄFTSFÜHRER SODEXO AUSTRIA

P:28

Ranking | Facility Management

26 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: Reiwag

weile ein fester Bestandteil des Arbeitsalltages, Oliver Attensam, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Attensam,

erzählt: „ESG wird immer wichtiger

werden, deshalb haben wir uns strategisch mit dem Thema beschäftigt und

Ende vergangenen Jahres unseren ersten

Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.“

Die FM-Branche muss sich ändern

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht

nur zu bekommen, sondern auch zu behalten, ist aber für alle FM-Unternehmen nach wie vor der entscheidende

Punkt zum Erfolg. Denn ohne sie geht in

dieser Branche auch bei aller Technologie nichts. Dirk Christophel, COO Simacek: „Die Herausforderung ist ganz klar:

Fachkräftemangel. Hier sind wir uns in

der Branche einig. Daraus leitet sich natürlich ein erster Trend und eine erste

Chance ab: Die deutliche Konzentration

auf Mitarbeiter:innen.“ Simacek begegnet dem Problem aktuell mit der Gründung einer eigenen Ausbildungsstätte.

Christophel erzählt: „Mit der SimacekAkademie haben wir im Oktober 2023

den Startschuss für eine zertifizierte

interne Aus- und Weiterbildungsakademie gesetzt. Die Kompetenzen unserer

Mitarbeiter:innen, aber auch die persönliche Förderung dieser sind das Fundament unseres wirtschaftlichen Erfolgs.

Benefits heißt bei uns: Reale Bedürfnisse

unserer Mitarbeiter:innen identifizieren,

verstehen und umsetzen – auch gesellschaftliche Bedürfnisse, wie Sprachkurse

und betriebliche Sozialarbeit oder Arbeitszeitmodelle.“ Ein wichtiger Schritt.

Denn Viktor Wagner, Geschäftsführer

der Reiwag Facility Services, schildert,

wie sich die Lage generell mittlerweile

verschärft hat: „Der Fachkräftemangel

ist in allen Bereichen spürbar. Nicht nur

in Österreich gibt es zu wenig Mitarbeiter:innen, sondern auch in den Ländern

Rumänien, Kroatien und Serbien, wo das

bis vor einiger Zeit unvorstellbar war!

Starke Lohnerhöhungen sind die Folge.“

Die Antwort der Reiwag darauf ist ein

Investment in Technologie. Das Unternehmen hat in Singapur in Lionsbot,

eine Firma zur Erzeugung von Robotern

in der Reinigungsindustrie investiert.

Wagner ist überzeugt: „Roboter werden

mit Sicherheit in den nächsten Jahren im

Facility Management an Bedeutung gewinnen und zur Entlastung des Fachkräftemangels beitragen.“ Ausbildung, der

zielgerichtete Einsatz von Technik und

ein Eingehen auf die Lebenssituation der

Mitarbeitenden sind also das Gebot der

Stunde. Für Michael Freitag, Geschäftsführer und Country CEO Sodexo Service

Solutions Austria ist aber noch ein Punkt

besonders wichtig: „Das Grundverständnis am Markt für die Berufsbilder der

FM-Branche muss sich grundsätzlich

ändern. Personen, die Jobs machen, die

als selbstverständlich angesehen werden,

müssen die verdiente Anerkennung erfahren. Sonst wird es immer schwerer,

Mitarbeitende für diese Stellen zu finden

und diese Bereiche aufrecht zu erhalten.“

Der Knackpunkt ist oft die Wertschätzung. Denn nur das Gehalt allein hält

heute keine Mitarbeitenden mehr langfristig im Unternehmen oder der Branche. Schließlich möchte jeder Mensch für

seine Tätigkeit auch Anerkennung. Für

die Zukunft wünscht sich Apleona-CEO

Thomas Winter daher auch Perspektiven,

man sollte: „FM in Schulen und Universitäten stärker integrieren, um die heranwachsende Generation zu überzeugen,

dass Jobs im FM nicht nur sicher sind,

sondern auch viel mit Klimaschutz und

Nachhaltigkeit zu tun haben.“ Und Simacek-COO Christophel ergänzt: „Facility

Management ist der Garant für Sauberkeit, Sicherheit, Hygiene und Funktionstüchtigkeit von Gebäuden/Immobilien/

Industrie. Wünschenswert wäre, dass Facility Management in allen Facetten als

wichtiger Baustein für Wirtschaft, aber

auch Gesellschaft honoriert wird.“ l

Intelligente Technik, wie dieser

Putzroboter von Lionsbot, den die

Reiwag im Einsatz hat, entlastet

Mitarbeiter:innen und Umwelt.

Die Herausforderung

ist klar der Fachkräftemangel.

DIRK CHRISTOPHEL,

COO SIMACEK

P:29

KANN MAN

EIN WOHNHAUS NOCH

WOHNLICHER MACHEN?

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www.attensam.at, Tel: 05 / 7999 100

Ein rundum gepflegtes Haus, bei dem man die Schuhe am liebsten schon

vor der Eingangstür ausziehen möchte, macht die Menschen happy,

die darin wohnen. Für uns bei Attensam ist Hausbetreuung mehr als Reinigung.

Wir kümmern uns drinnen und draußen: um erholsames Grün, sichere

Gehwege bei Eis und Schnee und eine funktionierende Haustechnik.

Also alles, was ein Haus noch wohnlicher macht.

P:30

Immobilien Magazin: Wie hat sich

die Pandemie auf die Entwicklung

von Arbeitsumgebungen ausgewirkt?

Sophie Blaha: Die Pandemie hat das

Konzept des Home-Office revolutioniert,

was uns neue Perspektiven eröffnet hat,

um die Arbeitsdynamik von zu Hause aus

zu optimieren und die Anforderungen

sowohl der Mitarbeiter:innen als auch der

Unternehmen zu berücksichtigen. Diese

Erfahrung hat sowohl positive als auch

negative Aspekte verdeutlicht. Interessanterweise haben wir festgestellt, dass

die Qualitätsmerkmale eines Home-Office jetzt auch in den traditionellen Büroumgebungen erwartet werden.

IM: Strebt Blaha also eine Synthese

aus Büro- und Wohnraumkomfort an?

Sophie Blaha: Absolut. Es geht darum,

eine Atmosphäre des Wohlbefindens in

den Büroflächen zu schaffen. Wir setzen

uns dafür ein, Arbeitsbereiche unter dem

Konzept „Räume mit Schönheit fluten“

zu gestalten. Die Nachfrage bewegt sich

weg von standardisierten Arbeitsplätzen

hin zu einer umfassenden, angenehmen

Büroumgebung.

IM: Gab es eine erhöhte Nachfrage

nach Home-Office-Möbeln während

der Pandemie?

Sophie Blaha: Wir haben unsere Marketingstrategien anfänglich darauf ausgerichtet, aber die Nachfrage war nicht so

groß wie erwartet. Dies war hauptsächlich auf die Unsicherheit bezüglich der

erwarteten Zeitspanne des Home-Office,

Im Gespräch | Sophie Blaha

Interview | Sophie Blaha

28

Foto: BlahaDesignTeam; Stefan Fürtbauer

Immobilien Magazin 11 | 2023

Sophie Blaha führt an

der Seite ihres Vaters

bereits in dritter

Generation das Familienunternehmen Blaha

Büromöbel. Im Interview spricht sie über

den Einfluss der Pandemie auf die Arbeitswelt,

Trends im Bürobereich,

Facility Management

und den Arbeitsplatz als

Wohlfühloase.

Autor: Leon Protz

Räume mit

Schönheit fluten

P:31

29

Sophie Blaha | Interview

Immobilien Magazin 11 | 2023

Platzbeschränkungen zu Hause und Unklarheiten bezüglich der Kostentragung

für die Einrichtung zurückzuführen.

Dennoch bleibt die Bereitstellung von

Home-Office-Möbeln ein wichtiger Teil

unseres Angebots.

IM: Inwiefern berücksichtigt Blaha

Aspekte, die das Facility Management der Kunden beeinflussen

könnten, bei der Gestaltung von

Büromöbeln?

Sophie Blaha: Unsere Büromöbel

ergänzen das Facility Management

unserer Kund:innen durch ihre Langlebigkeit und die Verwendung von Materialien, die strenge Qualitätsnormen

erfüllen, einschließlich Anforderungen

an Festigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und Brandschutz. Diese Qualitätsstandards gewährleisten nicht nur die

Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern erleichtern auch die Reinigung

und Pflege der Möbel, was zur Langlebigkeit und Nachhaltigkeit beiträgt.

IM: Welche weiteren Trends sind in

der Bürogestaltung erkennbar, und

wie haben sich die Kundenpräferenzen verändert?

Sophie Blaha: Das Streben nach einer

ästhetisch ansprechenden Umgebung hat

an Bedeutung gewonnen. Da wir einen

erheblichen Teil unseres Lebens bei der

Arbeit verbringen, sind Schönheit und

Komfort am Arbeitsplatz unerlässlich

geworden. Dieser „Resimercial“-Trend,

eine Fusion aus Residential und Commercial, den ich aus meiner Zeit in New York

kenne, spiegelt sich in der Integration

von vertrauten Elementen wie Vorhängen

oder Teppichen in Bürodesigns wider.

Themen wie Materialwahl, Farbgestaltung und Haptik sind ebenso zentral.

Wir sehen auch eine Tendenz zu Möbeln,

die Flexibilität ermöglichen, wie unser

dynamisches Tischsystem Motuu und

unser mobiles Office-Tool Moval, das auf

Beweglichkeit ausgerichtet ist. Zudem

haben Akustik und Raumklima als oft

vernachlässigte Aspekte in der Architektur an Bedeutung gewonnen. Unsere

Akustikelemente Casoni adressieren diese

Aspekte, indem sie mit Hanf-Dämmplatten die Luftfeuchtigkeit regelt und mit

Schafschurwolle Schadstoffe aus der Luft

filtert. Das nennen wir Air-Clean Modul.

IM: Wie integriert Blaha Nachhaltigkeitspraktiken in seine Prozesse, angesichts des wachsenden Trends zur

ESG-Konformität in Unternehmen?

Sophie Blaha: Nachhaltigkeit und

Umweltschutz sind Kernwerte unseres

Familienunternehmens und sind tief

in unserer Unternehmensphilosophie

verankert. Jedes neue Produkt wird

unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien entwickelt. Wir

setzen auf lokale Beschaffung für alle

unsere Rohmaterialien und stellen

sicher, dass unsere Partner:innen ähnliche Umweltschutzstandards einhalten. Unsere Bemühungen sind durch

die ISO 14001-Zertifizierung seit 2012

und die jährliche Veröffentlichung eines Umweltberichts nach EMAS-Standards seit 2014 dokumentiert. Unsere

Wertschöpfungskette ist vollständig

integriert, mit Produktion, Vertrieb

und Ausstellungsraum an einem einzigen Standort in Korneuburg bei

Wien. Unsere Produktion passiert erst

nach Eingang der Kundenbestellung,

dennoch halten wir eine Lieferzeit von

neun Tagen ein.

IM: Welche Strategien verfolgt Blaha, um die Vision moderner Arbeitsbereiche zu vermitteln?

Sophie Blaha: Unser 3.500 m² großer

Showroom ist ein Schaufenster für

die Arbeitswelt der Zukunft. Das Büro

Ideen Zentrum dient dazu, Besucher:innen in einem architektonischen Rahmen zeitgemäße Arbeitsplatzlösungen

zu präsentieren. Die Besucher:innen

können sich durch verschiedene, kreativ und ästhetisch gestaltete Arbeitsplatzszenarien inspirieren lassen, die

auf verschiedene Kundenbedürfnisse

zugeschnitten sind. l

P:32

I

n der Schumanngasse in Wien-Währing steht ein besonderes Juwel

der Wiener Gründerzeit. Das Haus

mit dem charakteristischen Stil eines

Wiener Zinshauses wird aktuell von

der BSBV auf Vordermann gebracht.

„Die Aufgabenstellung für die Projektanten ist bei solchen Immobilien

durch hohe Komplexität gekennzeichnet und sollte auf alle Fälle von

erfahrenen Planer:innen mit guten

Kenntnissen der Wiener Bauordnung

durchgeführt werden“, erklärt BSBVGeschäftsführer Gerhard Locsmandi.

Neben ihm gehören dem Team auch

Katharina König MSc, Ing. Florian Stocker und Arch. DI Johann Kaiser MA,

MBA, MSc an.

Das planende Architekten-Team hat

aus dem Bestandsobjekt mit dem

neu entstandenen und ausgebauten

Dachboden 15 Wohnungen mit lichtdurchfl uteten Räumlichkeiten, überwiegend mit Balkonen ausgestattet,

entwickelt. Die Wohnungen verfügen

über alle Annehmlichkeiten wie Fußbodenheizungund nachhaltige Energiekonzepte mit Erdwärmepumpen,

Luftwärmepumpen und Photovoltaik. Im hinteren Bereich der Immobilie steht zudem eine alte Lagerhalle.

Aufgrund des Altwiener Gewerbecharmes des Objektes hat sich der

Projektentwickler dazu entschlossen,

dieses zu erhalten. Eine Herausforderung für das Architekten-Team, das

eine Umsetzung mit den zuständigen

Behörden planen musste. Sobald der

Paragraphendschungel gelichtet und

die zugelassenen Einreichmethoden

gemäß der Wiener Bauordnung geklärt waren und auch eine Einigung

mit opponierenden Parteien, dem

Architekten, den Nachbar:innen und

den interessierten Käufer:innen erzielt wurde, begannen die Praktiker

mit ihrer Arbeit.

Alternative Energieversorgung

Eine besondere Aufgabe stellten auch

die von den Projektentwicklern gewünschten alternativen Energieversorgungsmodelle dar. Das Haus in der

Schumanngasse soll mittels Erdwärme

versorgt werden. Auch die technische

Unterstützung durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern bringt einige

Herausforderungen mit sich und wird

vom Team der BSBV umsichtig sowie

kosteneffi zient umgesetzt.

Themenpatenschaft

Ein Projekt für Profi s

Die BSBV revitalisiert im 18. Wiener Gemeindebezirk ein charmantes Zinshaus.

Ein herausforderndes und komplexes Projekt, das viel Know-how und eine gut

durchdachte Planung erfordert.

P:33

Entgeltliche Einschaltung; Foto: BSBV

Laut Locsmandi sind die genutzten

Materialien, die mit der vorhandenen Bausubstanz verwendet werden

und aufeinander abgestimmt werden müssen, in der Bausanierung ein

wichtiger Aspekt. „Bei den verwendeten Baumaterialien legen wir bereits

im ersten Schritt der Bauphase viel

Wert auf den ökologischen Fußabdruck, um dem Immobilienentwickler

ein zeitgemäßes Projekt umzusetzen“,

erklärt der BSBV-Geschäftsführer.

Augenmerk auf Durchbiegung

Im Regelfall ist ein gewisser Überraschungseffekt nach der Freilegung

der Deckenträger diverser anderer

Einbauten zuverlässiger Begleiter

solcher Baustellen, da sich durch das

Freilegen der tragenden Elemente

ihre Schwächen offenbaren. „Dazu

ist es unabdingbar, auf ein kompetentes Team im Bereich Statik und

Bauphysik zurückgreifen zu können,

um einerseits explodierende Baukosten abzufangen und andererseits

die notwendigen Normen und Belastungsvorgaben einzuhalten“, so

Locsmandi. Dabei wird bei solchen

alten Gebäuden nicht nur auf die

statische Notwendigkeit geachtet,

sondern auch ein ganz besonderes

Augenmerk auf die Durchbiegung

gelegt, damit bei fertig sanierten

Wohnungen das Begehen der Böden keine althaustypischen Schwingungen spüren lässt, sondern wie im

Neubau ein festes Gehgefühl vermittelt wird.

Für die zukünftigen Eigentümer:innen

und Mieter:innen sind die Ausführungen innerhalb der Wohnungen, wie

Fußbodenheizungen und, nach dem

Letztstand der Technik, 8-KammerFenster, ein Hinweis für die Hochwertigkeit des ausgeführten Bauvorhabens. Die Bauzeit für ein derartiges

Projekt liegt je nach Aufwand für die

Sanierung des Altbestandes zwischen 14 und 18 Monaten. „Wir freuen uns daher, unser Projekt im Herbst

2024 unserem Projektanten zu übergeben“, so Locsmandi. ●

Die Decke über dem 1. Obergeschoß wurde neu eingezogen.

P:34

Alles aus einer Hand

BSBV-Geschäftsführer Gerhard Locsmandi spricht über die Vorteile,

die die BSBV den Bauherren bringt, gesetzliche Neuerungen und

wie man die Baukosten im Rahmen halten kann.

Immobilien Magazin: Herr Locsmandi, die BSBV versteht sich als

Bauherrenvertreter. Von welchen

Dienstleistungen der BSBV können

Bauherren profi tieren?

Gerhard Locsmandi: Die BSBV versteht sich als ein Unternehmen, das

mit einer Investitionsidee, das heißt,

der Organisation von Grundstücken,

dem Auffi nden von Baulücken, dem

bestandsfreien Organisieren von alten

Zinshäusern, startet. Darauf folgt die Erfassung der baulichen Möglichkeiten,

in engster Absprache mit den betroffenen Behörden, welche Grundstücksumwidmungen etc. man benötigt. Die

planliche Umsetzung und die architektonische Ausprägung der Gebäudehülle inklusive voller Ausreizung des Rahmens der baubehördlichen Aufl agen

unter Einbeziehung obergerichtlicher

Entscheidungen für die ganze Breite

des Interpretationsspielraums bis hin

zur innenarchitektonischen Ausgestaltung erfolgt durch unser Teammitglied

Katharina König, eine junge, aufstrebende Innendesignerin.

In diesem Prozess gilt es, je nach

Wunsch des Projektentwicklers, die

Neuausrichtung der Energieversorgung des nun entstehenden Bauvorhabens im Auge zu behalten, sowie die

bauökologisch günstigsten und

sinnvollsten Materialien auszuwählen

und diese nach dem kleinstmöglichen

ökologischen Fußabdruck mit in die

Bewertung zu nehmen.

Aufgrund des Netzwerkes der BSBV

ist natürlich technisch die statische

Begleitung, die bauphysikalische

Begleitung mit im Angebotsspektrum enthalten. Nach Abschluss des

Prozesses begleiten wir den Bauherrn

gerne in die Umsetzung mit einer

klassischen Baubewilligung nach §70

oder mit Ziviltechniker nach §70a. Für

die begleitenden Banken werden die

einzelnen Bauabschnitte von externen

Konsulenten geprüft und erst danach

zur Rechnung freigegeben. Je nach

Wunsch des Auftraggebers werden

die Projekte schlüsselfertig oder auch

in einem vorherigen Stadium des Bauzustands übergeben.

Im Gespräch | Gerhard Locsmandi

Gerhard Locsmandi und sein Team bieten kosteneffi ziente

Baulösungen für die jeweilige Aufgabenstellung.

Themenpatenschaft

P:35

Entgeltliche Einschaltung; Foto: BSBV

Unsere Kunden profi tieren davon, dass

unser Netzwerk renommiertester Vertreter der einzelnen Branchenbereiche

entweder im Unternehmen angestellt

sind oder Teil des Netzwerkes sind und

daher „alles aus einer Hand“ angeboten werden kann.

Aktuell sehen sich Bauherren immer

öfter mit gesetzlichen Neuerungen

konfrontiert, wie etwa Novellierungen von Bauordnungen oder auch

das Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Ist

dadurch die Nachfrage nach Beratungsleistungen gestiegen?

Locsmandi: Dieser Umstand ist einer

der größten Herausforderungen unserer Zeit, insbesondere da die Neuerungen sehr hohen Interpretationsspielraum bieten und es daher auf einen

enormen Erfahrungswert ankommt,

wie in den einzelnen Projektphasen die

Umsetzungen erfolgen. Teilweise sind

die gesetzlichen Rahmenbedingungen

noch nicht geschaffen (Austausch von

Gasthermen z.B.) was Know-how und

Recherche nötig macht, welches die

BSBV gerne abdeckt.

Die große Herausforderung der BSBV

besteht darin, die Vergütung für die

Recherche und das Know-how mit

dem Bauherrn abzusprechen.

In den vergangenen Jahren sind die

Baupreise stetig gestiegen. Welche

Lösungen hat die BSBV, um die Kosten im Rahmen zu halten?

Locsmandi: Meine Lieblingsfrage –

es gilt zu Beginn zu defi nieren, über

welche Art der gestiegenen Baukosten

wir sprechen. Es gibt die seit Jahren

laufenden und steigenden Normenansprüche, die sich innerhalb der

Normen und zwischen den Gewerken

beinahe schon kannibalisieren, die zu

erhöhten Baukosten führen. Hierzu hat

unsere Vorfeldorganisation im Jahre

2019 einem Symposium zum Thema

Baukostensenkung und kosteneffi -

zientes Bauen im Palais Coburg beigewohnt. Anwesend war ein hervorragendes Auditorium, wo über die

Doppelgleisigkeit von Normen und Regularien lebhaft diskutiert wurde und

auch bereits Wege aufgezeigt wurden,

wie man dieser Entwicklung entgegentreten könnte. Die BSBV hat aufgrund

ihrer Erfahrung und der handelnden

Personen exzellente Konzepte, um

kosteneffi ziente Baulösungen für die

jeweilige Aufgabenstellung zu erzielen.

Wie entwickeln sich die Baukosten

aktuell?

Locsmandi: Betreffend der gestiegenen Rohstoffpreise bzw. der Infl ation

oder steigenden Lohnkosten, die in

den letzten 1,5 Jahren angefallen sind,

kann man feststellen, dass die Kosten

in Teilbereichen bereits wieder rückläufi g sind und im mehrheitlichen Bereich

Preisstabilität wieder hergestellt wird.

Bei den Lohnkosten bleibt die Situation noch spannend. Daher sind die

extremen Baupreise, die teilweise

2022 am Markt waren, für 2023 etwas

zurückgegangen, und eine signifi kante

weitere Erhöhung ist am Markt momentan nicht zu sehen. Das bedeutet

zusammenfassend, um die Kosten im

Rahmen zu halten, sind detailreiche

Planungen mit kreativen technischen

Lösungen das Credo der BSBV.

Einer der Kernkompetenzen der

BSBV ist die Sanierung von Zinshäusern. Welche Herausforderungen meistern Sie, um moderne

Technik mit altem Bestand zusammenzubringen?

Locsmandi: Die Herausforderung,

neue Technik in alten Bausubstanzen

im Zuge einer Sanierung einfl ießen

zu lassen, ist meistens dem Geschick

der Verhandlungsführer mit der betroffenen Baubehörde zuzuschreiben.

Möglicherweise sind Fußbodenaufbauten, Dachformen und deren

Durchdringungen aufgrund der

geltenden Regelungen und teilweise

noch nicht vorhandenen gesetzlichen

Rahmenbedingungen schwierig

umzusetzen. Von den technischen

Ansätzen her ist die Kombination aus

moderner Technik und alter Bausubstanz durchaus möglich und dabei

besteht aus unserer Sicht keine Einschränkung bzw. keineswegs massive

Mehrkosten, wenn dies bereits von

Beginn des Projektes an mitgedacht

wird. Die technischen Entwicklungen

der letzten 1,5 Jahre haben enorme

Fortschritte gebracht und bieten

heute schon wirklich solide Lösungen.

Um die gesetzten Klimaziele zu

erreichen, müsste in Österreich die

Sanierungsquote deutlich gesteigert werden. Welche politische

Maßnahmen bräuchte es dafür, um

dies zu erreichen?

Locsmandi: Für Wien ist die Frage

rund um die Gasthermen gesetzlich

zu klären. Das Austauschen dieser

fossilen Heizungssysteme gegen

Luftwärmepumpen, welche im Dachbereich hervorragend positioniert

werden können, ist bereits in der

Praxis erprobt und auch am Markt

bewährt. Oftmals sind verschiedenste baupolizeiliche Vorschriften

die größten Hürden dabei, neue

technische Lösungen sinnvoll unterzubringen. Wünschenswert wären

Förderungsmodelle für die getätigten Investitionen als Hilfestellung für

betroffene Bauherren und Besitzer

und ebenso auch Anreize seitens der

Wirtschaftskammer wie zum Beispiel

Fördergelder für die betroffenen

Branchen zur Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal. ● BSBV GmbH | www.bsbv.at

1010 Wien | Weihburggasse 22/13

+43 664 33 69 262 | ofi [email protected]

ALLES IN EINER HAND.

P:36

INTELLIGENZ

ist nicht alles

Künstliche Intelligenz hat in jüngster

Zeit besonders an Aufmerksamkeit

gewonnen – denn sie verspricht, die Art

und Weise, wie wir bauen und Immobilien verwalten, grundlegend zu verändern. Tatsächlich wird diese Technologie

bereits seit mehr als 70 Jahren erforscht.

Dabei hat sich den letzten zwei Jahrzehnten an den grundlegenden Technologien, der Mathematik selbst, nicht so

viel verändert. Warum also gerade jetzt

der Hype? Der entscheidende Faktor ist

die Menge an verfügbaren Daten zum

Training der KI-Modelle. Wir stehen

heute vor einer Datenflut, wie sie zuvor

unvorstellbar war. In Billiglohnländern

wie Indien werden KI-Systeme seit vielen Jahren kontinuierlich trainiert, indem Unmengen von Bildern und Informationen kategorisiert werden. Diese

Daten sind das „Blut“ der KI. Ein weiterer

Durchbruch liegt in der Leistungsfähigkeit moderner Computertechnologien

und parallelisierter Rechenprozesse.

Beim Autonomen Fahren fallen pro Minute Betriebszeit circa 5 Gigabyte an

Daten an. Auf ein Jahr gesehen werden

pro Fahrzeug mehr als 280 Petabyte

prognostiziert. Vor ein paar Jahren war

die dafür notwendige Rechenleistung

schlichtweg noch nicht vorhanden. Auch

die massiven Investitionen in Forschung

und Entwicklung seitens der Giganten

wie Microsoft, Amazon und Tesla sind

ein großer Treiber.

Was ist

Aber was bedeutet das für die Immobilienwirtschaft und das Bauwesen? KI

hat sich bereits in vielen Bereichen des

täglichen Lebens als leistungsfähige

Unterstützung erwiesen. Sprachassistenten wie Siri und Alexa, Chatbots wie

ChatGPT oder Bilderkennung zur Entsperrung unserer Handys sind bereits

gewohnter Alltag. Die Frage ist nun, wie

diese Technologie in der Immobilienund Bauwirtschaft genutzt werden kann.

Es gibt bereits konkrete Anwendungsfälle: KI bietet Assistenzfunktionen bei

der Standortanalyse und -Bewertung,

bei der Entwurfsplanung, beim Projektund Risikomanagement, der Qualitätssicherung der Bauausführung und bei der

Optimierung des Energieverbrauchs im

Gebäudebetrieb. Diese Anwendungsfälle

sind zwar jung, nutzen aber am Markt

etablierte Technologien.

Was kommt

Aber wie weit wird KI noch gehen? Wie

stark wird Robotik unser Leben verändern? In Kalifornien sind selbstfahrende

Taxis bereits legitimiert und alltäglich,

in Japan werden Gäste in Schnellrestaurants von Robo-Kellnern begrüßt. Viele

Beispiele zeigen bereits heute, dass KI

durchaus in der Lage ist, auch komplexe

technische Steuerungsprozesse zu übernehmen. Auf der Baustelle selbst wird

noch sehr lange der Mensch im Vordergrund stehen. Wirft man aber nur einen

kleinen Blick über den Tellerrand auf

zum Beispiel Microsoft Copilot, wird

sehr schnell eines klar: KI wird schon

bald eine allgegenwärtige Assistentin

sein – auch innerhalb der Immobilienund Bauwirtschaft. Also nein, KI macht

den Menschen nicht überflüssig. Aber

wir stehen vor aufregenden Zeiten und

diejenigen, die KI geschickt einzusetzen

wissen, werden die Nase vorn haben. l Foto: stock.adobe.com

Gastbeitrag | Steffen Robbi

34 Immobilien Magazin 11 | 2023

Zumindest wenn es um

Künstliche Intelligenz

– die KI – geht. Derzeit

gewinnt sie aber rasant

an Bedeutung. Darf man

an gewisse Tätigkeiten

bald nicht mehr selbst

Hand anlegen, um konkurrenzfähig zu bleiben? Oder macht uns KI

zukünftig überflüssig?

Autor: Steffen Robbi, CEO Digital Findet Stadt

KI wird schon bald

eine allgegenwärtige

Assistentin sein.

STEFFEN ROBBI

DIGITAL FINDET STADT

P:37

Mit Unterstützung von:

Lesen Sie, welche Zertifikate die

Nachhaltigkeit vor die Fassade holen, über

ein wegweisendes Logistikprojekt, wie

Investor:innen auf ESG-Vorgaben reagieren

und die aktuellsten ESG-News.

ESG

P:38

Immobilien Magazin:

Herr Mendel, ESG ist aktuell in aller Munde. Wie gut, glauben Sie, ist die österreichische Immobilienbranche auf die Neuerungen vorbereitet?

Markus Mendel:

ESG ist gekommen, um zu bleiben. Das

ist sicher. Die österreichische Immobilienbranche ist darauf grundsätzlich gut vorbereitet, da hierzulande auf das Thema

Nachhaltigkeit schon immer Wert gelegt

wurde, allerdings haben sich die Anforderungen deutlich verschärft, was natürlich

für die Branche teils auch große Herausforderungen mit sich bringt. Beim Neubau

ist das Ganze zwar mit höheren Kosten verbunden, jedoch noch recht einfach umzusetzen. Schwierig wird die Sache oftmals im

Bestand. Das ist allerdings kein österreichisches Spezifikum, sondern trifft die Branche auf europäischer Ebene ganzheitlich.

Hier gibt es sicher noch viel zu tun.

Immobilien Magazin:

Wie reagieren die Investor:innen am Immobilienmarkt auf die regulatorischen Vorgaben der Europäischen Union?

Markus Mendel:

Die Reaktion auf Nachhaltigkeitserfordernisse ist deutlich zu beobachten. Nachhaltige,

taxonomiekonforme Immobilien sind insbesondere für institutionelle Investoren zwischenzeitlich ein MUSS geworden, da nicht

nur die Regulatorik hier zum Tragen kommt,

sondern sich dies auch auf die Höhe der Finanzierungskosten und natürlich auch auf

die Nachfrage vonseiten des institutionellen

Kapitals von Versicherungen und Pensionskassen auswirkt. Grundsätzlich gilt über alle

Assetklassen hinweg, dass eine eindeutige

Präferenz der Investor:innen nach nachhaltigen Immobilieninvestments gegeben

ist. Die Performance und Nachfrage nach

neuen, nachhaltigen Immobilien ist auch im

aktuell sehr herausfordernden Marktumfeld

zu marktadäquaten, guten Preisen gegeben,

während Objekte mit Nachhaltigkeits-Defiziten deutlich abgestraft werden.

Immobilien Magazin:

Ein großes Thema sind dabei vor allem Bestandsimmobilien. Sehen Sie ein Problem

bei der Verwertung von nicht taxonomiekonformen Gewerbeimmobilien?

Markus Mendel:

Die Verwertung von älteren Bestandsimmobilien mit Nachhaltigkeits-Defiziten ist

derzeit natürlich ein großes Thema. Gerade

die Investor:innen, die nicht die Möglichkeit

oder Ressourcen haben, sich mit diesen Im- Foto: EHL, Adobe Stock

36 ESG Special | 2023

ESG

Themenpatenschaft

Im Gespräch: Markus Mendel

„ESG ist gekommen,

um zu bleiben“

Markus Mendel, Geschäftsführer von EHL Investment Consulting, spricht

über die Wichtigkeit von ESG für Investor:innen, den Abschlag bei nicht

taxonomiekonformen Gebäuden und über Lösungen für den Bestand.

Autor: Stefan Posch

P:39

37

ESG

Themenpatenschaft

Markus Mendel sieht beim Thema ESG

große Herausforderungen für die Branche.

mobilien intensiv auseinanderzusetzen und

ein Investitionsprogramm zur Beseitigung

der Nachhaltigkeits-Defizite zu fahren, entscheiden sich alternativ oft für den Verkauf

der Objekte. Diese Strategie bietet aber auch

entsprechende Chancen für Investor:innen,

deren Geschäftsmodell genau darauf abstellt, solche Immobilien zu erwerben und

durch teils erhebliche Investitionen wieder

ESG- bzw. taxonomiekonform zu machen

und dem institutionellen Kreislauf nach Abschluss der Maßnahmen wieder zuzuführen.

Immobilien Magazin:

Wie hoch ist der Abschlag bei nicht ESGkonformen Assets?

Markus Mendel:

Das hängt ganz vom Einzelfall ab. Klar ist, dass

bei einem Verkauf dieser Immobilien mit erheblichem Investitionsbedarf zu rechnen ist.

Das sind zum einen die Kosten für die Umrüstung der Immobilien, zum anderen eine

Risikokomponente für den Fall, dass sich

die Änderungen nicht wie geplant umsetzen lassen oder höhere Kosten entstehen.

Gerade im Bereich der Fonds ist das natürlich

auch mit großen Herausforderungen verbunden, da es in vielen Fällen zu einem Korrekturbedarf bei der Bewertung dieser Objekte

kommt, die sich negativ auf die Performance der Fonds auswirkt.

Immobilien

Magazin:

Welche Lösungen

gibt es für solche

Assets? Wie kann

ein:e Investmentmakler:in in

dieser Situation

helfen?

Markus Mendel:

Natürlich gibt es für diese Situationen

auch Lösungen. Welche Maßnahmen

hier die Richtigen sind, hängt vom jeweiligen Eigentümer, der marktseitigen Nachfrage im spezifischen Segment und den

Objektdetails ab.

Als kompetenter Investmentberater gilt es

genau diese Situation zu erfassen, zu analysieren und auf den Ergebnissen aufbauend

verschiedene Handlungsalternativen abzuleiten und zu bepreisen. Dieser Aufgabe

widmen wir uns permanent mit unserem

Team an sehr erfahrenen Investment-Spezialist:innen und können unseren Kund:innen hier mit kreativen Ansätzen zum Erfolg

für eine Transaktion verhelfen.

Immobilien Magazin:

Vielen Dank für das Gespräch ▲

P:40

Wie viel ESG steckt

hinter der Fassade?

Zertifizierungen helfen dabei, ein Gebäude auf seine Konformität

bezüglich ESG und EU-Taxonomie zu prüfen.

Autor: Leon Protz

Nachhaltigkeit muss quantifizierbar

sein. Dafür wurde die EU-Taxonomie

als Klassifizierungsmodell erschaffen. In

Kombination mit anderen gesetzlichen Vorgaben, wie der ab 2024 geltenden CSRD

müssen immer mehr Unternehmen eine

Nachhaltigkeitsbilanz im Lagebericht veröffentlichen. Immobilien nehmen dabei eine

Sonderstellung ein, da sie die wirtschaftliche

Tätigkeit eines jeden Unternehmens tangieren, an sich aber keine Wirtschaftstätigkeit sind. Um sie ganzheitlich auf relevante

Nachhaltigkeitskriterien prüfen zu können,

wurden Zertifizierungssysteme geschaffen.

Die drei wichtigsten in Österreich werden

im Folgenden vorgestellt.

BREEAM:

Die „Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology“ –

kurz BREEAM – wird trotz ihres Ursprungs

in Großbritannien als Bewertungssystem in

Österreich angewendet. Mit dem System

können Neubau und Bestand bewertet

werden. Teil der Bewertung ist zum einen

das Gebäude selbst sowie der Gebäudebetrieb. Anhand der Kriterien Management, Gesundheit & Wohlbefinden, Energie, Transport,

Wasser, Materialien, Widerstandsfähigkeit, Boden & Ökologie sowie Emissionen

wird eine Bewertung von „acceptable“

bis „outstanding“ vergeben. Mit Kriterien

zur Bewertung, welche die Überdachung

von Fahrradabstellplätzen betreffen, bis

hin zum Anteil der Grünflächen auf dem

Grundstück, wird eine Immobilie von vorne

bis hinten durchleuchtet.

ÖGNI/DGNB

Das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges

Bauen gilt als Vorbild für den österreichischen

Ableger ÖGNI. Anhand von 38 Kriterien in

den Bereichen Ökologische Qualität, Ökonomische Qualität, Soziokulturelle- und funktionale Qualität, Technische Qualität, Pro- Foto: ADOBESTOCK

ESG

Zertifizierungen

38 ESG Special | 2023

DGNB ist das Vorbild für die österreichische Bewertung und auch für andere

relevant.

BREEAM kommt aus Großbritannien und ist eines der renommiertesten Bewertungssysteme.

P:41

ESG

Zertifizierungen

LEED ist das meistverwendete Bewertungssystem auf der ganzen Welt und

wurde schon 1998 entwickelt.

zessqualität und Standortqualität kann das

DGNB-System auf alle Bereiche des Lebenszyklus einer Immobilie angewandt werden.

Mit dem DGNB ist alles, angefangen vom

Vorzertifikat in der Planungsphase über das

im Bau befindliche Objekt hin zum Zertifikat

für das Gebäude im Betrieb und die später im

Kreislauf stattfindende Rezertifizierung möglich. Mit dem System können Innenräume,

Gebäude und Quartiere zertifiziert werden. Je

nach Erfüllungsgrad lauten die Auszeichnungen DGNB Bronze, Silber Gold und Platin.

LEED:

LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist das weltweit am häufigsten verwendete Bewertungssystem für

umweltfreundliche Gebäude und wurde

1998 vom U.S. Green Building Council entwickelt. Parallel dazu wird eine leicht adaptierte Version von LEED auch in Kanada

vom Canada Green Building Council verwendet. Die LEED-Bewertungsstufen sind

Zertifiziert, Silber, Gold oder Platin. ▲

Ressourcenschonend bauen, wohnen und leben – auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft hilft der Einsatz intelligenter Technologien dabei, im Alltag

Energie und Ressourcen zu sparen. Die smarten Anwendungen werden immer öfter zum integralen Bestandteil der Architektur und bieten künftig noch

mehr Möglichkeiten zur Automatisierung und Überwachung von Prozessen in

Gebäuden. Vernetzungsfähige intelligente Systeme und Geräte in Gebäuden

tragen dazu bei, dass wir sie effizienter und ressourcenschonender bewirtschaften, sicherer in ihnen leben und mehr Komfort genießen.

Verbrauch prüfen – Stromfresser finden

Im Hinblick auf die aktuelle Situation steht vor allem die Energieeffizienz von

morgen im Fokus – digitale Services können den Energieverbrauch von Gebäuden erheblich reduzieren. Die Energieverbrauchsmonitoring-Lösung von

Magenta Business sorgt für eine transparente Überwachung und Analyse des

Energieverbrauchs – ob für Strom, Wasser oder Wärme. Durch die vollautomatisierte Fernablesung liefert die Lösung detaillierte Kennzahlen in Echtzeit,

um den Verbrauch im Blick zu behalten. Diese Daten können dann verwendet

werden, um den Energieverbrauch zu analysieren, Spitzenzeiten zu identifizieren und ineffiziente Prozesse zu erkennen.

„Unsere Rolle als Digitalisierungspartner der Immobilienbranche wird in Zukunft noch wichtiger, genauso wie unser Angebot an innovativen Konzepten

und Lösungen für das Wohnen und Büro von morgen. Insgesamt trägt ein

ressourcenschonendes Management von Immobilien zu einer nachhaltigeren Zukunft bei, indem es die Umweltbelastung reduziert, Kosten senkt und

gesellschaftliche Verantwortung zeigt. Denn energieeffiziente Gebäude sind

zentral für die erfolgreiche Energiewende“, so Sascha Krammer, VP Business

Sales Multichannel & Immobilienwirtschaft.

Wir beraten Sie gerne!

Sie erreichen uns telefonisch unter 0800 989868 oder per E-Mail unter:

[email protected]

ENERGIEEFFIZIENTE LÖSUNGEN

ALS NACHHALTIGER SCHLÜSSEL

FÜR IMMOBILIEN VON MORGEN

DGNB wird in Österreich durch die ÖGNI

fortgesetzt. Eine Ausbildung zur Auditor:in ist möglich.

P:42

Grüner Meilenstein

für die Logistik

In einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Klimawandel und die

Dringlichkeit nachhaltiger Entwicklungen zunimmt, realisiert IG Immobilien

ein Vorzeigelogistikprojekt in Guntramsdorf.

Autor: Stefan Posch

An der Adresse Industriestraße 11-13

in Guntramsdorf wird die bestehende

Logistikhalle von IG Immobilien generalsaniert. Das Projekt mit 11.200 m² Hallenfläche und rund 1.200 m² Bürofläche

zeichnet sich durch einen ganzheitlichen

Nachhaltigkeitsansatz aus. Paul Grassel,

Geschäftsführer von IG Immobilien, betont

die Bedeutung des Projektes: „Wir haben

für unsere Gewerbefläche in Guntramsdorf

bereits in der Projektphase das DGNB-Vorzertifikat in Platin – verliehen durch ÖGNI

– erhalten, was dem höchstmöglichen

Nachhaltigkeits-Standard entspricht. Es

freut uns, dass wir mit Beginn 2025 einen

top-modernen Logistik-Standort anbieten

können, der einer der fortschrittlichsten in

ganz Österreich sein wird.“

Kreislaufwirtschaft

Doch was steckt hinter dieser nachhaltigen

Bauweise? Es beginnt mit dem zentralen

Konzept der Kreislaufwirtschaft. Alle verwendeten Materialien wurden sorgfältig

auf ihre Recyclingfähigkeit und ihre ökologischen Auswirkungen hin ausgewählt. So

werten etwa das Dachtragwerk aus Holzleimbindern und die Elementfassade aus

Holz die Materialökologie des Gebäudes

auf. Auch die Rückbaufähigkeit wird beachtet und es werden keine zusätzlichen

Bodenflächen versiegelt, vielmehr werden

Bestandsflächen durch Optimierung von

Freiflächen renaturiert.

Zudem wird das gesamte Objekt mit Geothermie beheizt und gekühlt. Ziel ist eine

hohe Innenraumbehaglichkeit und Aufenthaltsqualität für die rund 124 möglichen

Arbeitsplätze in Lager und Büro. Eine großflächige Photovoltaikanlage erhöht die Bereitstellung von erneuerbarer Energie und

sorgt für einen CO2-neutralen Betrieb. Zusätzlich wurde ein Stromspeichersystem

berücksichtigt, das die Eigenversorgung der

künftigen Bestandnehmer:innen weitestgehend decken soll. Eine biodiverse Außenanlage unterstützt den Anstieg der Versickerung und der Artenvielfalt und wirkt der

Versiegelung entgegen.

Das Projekt demonstriert, dass nachhaltige

Entwicklung kein Randthema mehr ist, sondern eine zentrale Säule für die Gestaltung

der Städte von morgen. Die Logistikhalle in

Guntramsdorf ist damit ein Stein auf dem

Weg zu einer grüneren, verantwortungsbewussteren Immobilienwirtschaft. ▲ Foto: August Lechner

ESG

Grüne Projekte

In Guntramsdorf plant IG Immobilien die Generalsanierung eines Logistikobjektes.

40 ESG Special | 2023

P:43

INNOVATIVE

ENERGIESYSTEME

FÜR KLIMAFREUNDLICHE

LEBENSKONZEPTE

Es ist Zeit für neue Ideen und

mehr Idealismus. Auf Kosten der

kommenden Generationen den

Planeten zu übernutzen und zu

belasten ist kein zukunftstaugliches Konzept.

Wer neue Wege finden will, muss

ambitionierte Ziele haben: kreislauffähige Stadtquartiere, nachhaltig agierende Unternehmen,

qualitätsorientierte Innen- und

Außenräume sowie flexible und

umweltfreundliche Mobilitätsservices gehören zu den Ergebnissen, die aus einem Perspektivenwechsel entstehen. Wir treten an,

um zu zeigen, dass ein klimaverträgliches, nachhaltiges und

sicheres Wachstum möglich ist.

TRIIIPLE

Die Lage direkt am Wiener

Donaukanal dient nicht nur als

Erholungsraum: TrIIIple nutzt für

die Heizung und Kühlung die

Energie des Flusswassers mittels

Wärmepumpen, die mit Ökostrom

aus Windkraftproduktion betrieben werden. Dadurch werden

CO2-Emissionen eingespart, die

dem jährlichen Verbrauch einer

durchschnittlichen österreichischen Gemeinde mit rund 10.000

Einwohner*innen entsprechen.

VIENNA TWENTYTWO

Klimafreundliches Highlight dieses

Quartiers ist das Energiesystem:

Mittels Wärmerückgewinnung, Geothermie, Grundwassernutzung

und Bauteilaktivierung werden die

CO2-Emissionen minimiert. Ein

Wärme- und Kälteliefercontracting

stellt eine effiziente und kostenoptimierte Energieversorgung

sicher.

VILLAGE IM DRITTEN

Bei dieser Quartiersentwicklung

arbeiten Stadtentwickler*innen,

Energieexpert*innen, Start-ups sowie freifinanzierte und geförderte Bauträger*innen zusammen

und finden neue Lösungen für

das Zusammenleben. Das Innere

des Quartiers ist an der Oberfläche komplett autofrei. Es gibt

zwei Hektar Parkfläche, Klimaresilienz-Maßnahmen und ein

europaweit einzigartiges Energiekonzept mit 500 Erdwärmesonden und PV-Anlagen, die

1 MWp Strom liefern werden.

Über die ARE

Die ARE Austrian Real Estate

ist ein auf Büro-, Wohn- und

Entwicklungsliegenschaften

spezialisiertes Immobilienunternehmen mit 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten

in Entwicklung.

ARE.AT

WIR SCHAFFEN

PERSPEKTIVEN

Rund 2.000t CO2

werden im TRIIIPLE jährlich durch das

innovative Heiz- und Kühlsystem mit Flusswasser aus dem Donaukanal eingespart.

© Markus Schieder

500Erdwärmesonden sind Teil des

baufeldübergreifenden Energiekonzeptes

im VILLAGE IM DRITTEN, einem der

nachhaltigsten Immobilienprojekte Europas.

Bis zu 100% erneuerbare Energie.

Das VIENNA TWENTYTWO wurde mit dem Entgeltliche Einschaltung

ÖGNI Gold-Vorzertifikat ausgezeichnet.

P:44

ESG Special | 2023

Fiabci World Prix d’Excellence für Ikea Wien

Der Ikea Wien Westbahnhof wurde knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung in der Kategorie Retail mit dem ersten Platz ausgezeichnet.

Das Einrichtungshaus am Wiener Westbahnhof ist der erste autofreie Ikea in Österreich. Mit dem Konzept ist es gelungen,

ein hybrides Shoppingerlebnis für seine

Kund:innen zu schaffen. Beim Bau wurde

stark auf Nachhaltigkeit gesetzt. So wurden

– neben einer umfassenden Gebäudebegrünung und einer Energieverbrauch-Optimierung – eine Photovoltaik-Anlage mit

insgesamt 280 Solar-Paneelen und eine

effiziente Wärmepumpe eingebaut. 160

Bäume auf dem Dach und an den Fassadenseiten sollen einen positiven Beitrag

zum Mikroklima beitragen. Für seine Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit hat

der Bau am Westbahnhof das weltweit

erste Greenpass Platinum Zertifikat erhalten. Insgesamt werden dabei sechs urbane

Themenfelder mit Fokus auf den Freiraum

analysiert, optimiert und bewertet.

Neuer ESG-Leitfaden

für Immobranche

CMS hat einen Leitfaden erstellt, der

Immobilienakteur:innen in Österreich

und CEE helfen soll, sich im komplexen Themenfeld zurechtzufinden.

Ob Entwickler:innen, Investor:innen,

Eigentümer:innen, Betreiber:innen

oder Aufsichtsbehörden, sie alle erkennen den enormen Einfluss an, den

Projekte auf Umwelt und Gesellschaft

haben können Der CMS Expert Guide

zu ESG-Kriterien erscheint für die

Länder Österreich, Kroatien, Slowakei, Slowenien und Türkei und soll bei

der Umsetzung unterstützen.

42

Ringturm ist

taxonomiekonform

Das Bürohochhaus erfüllt laut Ögni

nachweislich die Anforderungen.

Das 73 Meter hohe und 1955 eröffnete Gebäude erfüllt mit der

ÖGNI-Verifikation, die 2021 in Kraft

getretene Verordnung im Hinblick auf

den wesentlichen Beitrag im Umweltziel Klimaschutz.

Die Taxonomiekonformität konnte mit

Instandhaltung und

Verbesserungen

erreicht werden.

„Zu den entscheidenden Maßnahmen,

die wir gesetzt haben, zählen etwa die

Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach

sowie Fernkälte“, so Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen.

Launch für Plattform zur

Dekarbonisierung

Sauter und MeteoViva stellten das

cloudbasierte Tool amanteia vor.

Sauter, spezialisiert auf Gebäudeautomation und Facility Management, und

MeteoViva, Anbieter von Smart-DataLösungen, haben mit der Plattform ein

Tool für die Planung und Umsetzung

von ESG-Strategien für das Immobilienportfolio auf den Markt gebracht. amanteia liefert auf Basis von Lage, Nutzung

und Bausubstanz eine erste Einschätzung des CO2-Fußabdrucks und eine

Projektion der Entwicklung bis 2050. Foto: Ikea, AdobeStock, Robert Newald

ESG

Nachhaltigkeit

News

P:45

Lernen Sie Geschichte

und Volkswirtschaft!

Unbestritten war die Immobilienwirtschaft seit Jahrzehnten

der konstant am besten verdienende Sektor der heimischen Wirtschaft. Ein paar nicht so gute Jahre stürzen

den ganzen Sektor in den Ruin? Unglaubwürdig.

Autor: Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI

Die ganze Jammerei inklusive düsterer Untergangsszenarien unserer geschätzten Branchenkolleg:innen

ist nur mehr schwer erträglich. Was für

ein elendes Selbstbild wird hier erzeugt:

Trotz einer langjährigen Erfolgsstory mit

satten Gewinnen bringt ein bisschen Gegenwind eine ganze Branche um? Waren

in den letzten Jahren nur kurzsichtige

und -denkende Goldgräber in Führungspositionen, die in kindlicher Naivität an

ein immerwährendes Schlaraffenland geglaubt haben? Wurden nie Reserven gebildet, um Durststrecken zu überstehen?

Die wirtschaftliche Situation ist in Europa

(und nicht nur hier) schlecht. Rezession

ist wahrscheinlich bzw. schon eingetreten. Spaß macht das nicht, aber bietet

auch Gelegenheit, Dinge, für die in wirtschaftlich guten Zeiten keine Zeit ist,

anzugehen. Ballast abwerfen, Strategien

optimieren, die Effizienz der Abläufe verbessern und lieb gewonnene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Alles besser

als die Energie mit Jammern und Hysterie

zu verschwenden. Zurzeit sind fast alle außerhalb ihrer Komfortzonen, da braucht

es Widerstandskraft, die wir und unsere

Eigentümer:innen in den Partyjahren verloren haben. Alle Marktteilnehmer:innen,

die nach eineinhalb Jahren bereits in die

Pleite schlittern, werden unter Marktbereinigung abgelegt und nicht beweint.

KIM-Verordnung

Was wirklich ärgerlich ist, ist das Verhalten und die höchst entbehrlichen

Aussagen der Führung der Finanzmarktaufsicht. Ihre KIM-Verordnung

mag in Boom-Jahren zumindest eine

diskutable Berechtigung gehabt haben,

um den rasant steigenden Preisen bei

Immobilien einen Plafond zu bieten. Ob

es sinnvoll ist, diese volkswirtschaftliche

Lenkungsmaßnahme auf dem Rücken

der unterkunftsuchenden Familien auszutragen, kann auch moralisch diskutiert

werden. Trotzdem: Ein bisschen mehr an

Geschichtskenntnis wäre angebracht.

Die Finanzkrise 2008 ist dadurch entstanden, dass in den USA Immobilienfinanzierungen nicht nur die „Pappendeckel“-Häuser, sondern auch teilweise den

ganzen Hausrat beinhaltet haben. Die

europäischen Banken, die sich asset-backed in diese Finanzierungen eingekauft

haben, haben nur auf Ratings vertraut

und die Struktur der Kredite nicht analysiert. Wirtschaftsabschwung in den USA

und schon war die globale Krise da. Ein

Vergleich von 2008 mit der heutigen Situation in Österreich ist komplett falsch.

Die KIM-Verordnung ist in der jetzigen

Situation sofort zurückzunehmen. Der

Bankensektor hat auch heute noch eine

volkswirtschaftliche Verantwortung.

Wer, wenn

nicht die Banken,

können in Krisenzeiten

korrigierend wirken. Jetzt müssen Investitionen unterstützt und finanziert

werden, um die Wirtschaft – ja auch die

Immobilienwirtschaft – wieder anzukurbeln und sei es, um gröbere Ausfälle mit

weitreichenden Konsequenzen zu vermeiden. Sollte sich jemand vor Preisblasen fürchten, die hatten wir in Österreich

bei Immobilien nie.

Die österreichischen Banken, glaube

ich, würden gerne ihre volkswirtschaftliche Verantwortung wahrnehmen.

Jetzt gilt es noch, die Damen und Herren der FMA und ihre Einflüsterer:in- Foto: ÖGNI / Martínez-Flener

nen zu überzeugen. l

43

Peter Engert | Go Green

Immobilien Magazin 11 | 2023

P:46

DIE IMMOBILIENWIRTSCHAFT

IST ZURZEIT IN EINEM

TRILEMMA

Interview | Michael Pech

44 Immobilien Magazin 11 | 2023

Michael Pech schaut auf

knapp 30 erfolgreiche

Jahre im ÖSW zurück.

P:47

Foto: xxxx xxxx

45

Michael Pech | Interview

Immobilien Magazin 11 | 2023

Im Gespräch | Michael Pech

Immobilien Magazin: Michael Pech,

Sie haben mit Ende Oktober dieses

Jahres Ihre Funktion als Vorstandsvorsitzender der ÖSW-AG und als

Generaldirektor des ÖSW-Konzerns

beendet. Wie geht es Ihnen?

Michael Pech: Ausgezeichnet (lacht).

Aufhören, wenn es am schönsten ist,

sagt ein altes Sprichwort, und ich ergänze: Aufhören, wenn alle Ziele erreicht

sind. Nach knapp 30 Jahren ÖSW, davon

27 Jahre im Vorstand, war es Zeit, loszulassen und die Führungsverantwortung

in jüngere Hände zu übergeben.

IM: Der ÖSW-Konzern ist unter

Ihrer Führung zum größten gemeinnützigen Wohnbaukonzern in Österreich aufgestiegen. Wie kam das, wie

ist das gelungen?

Pech: Als ich vor 30 Jahren zum ÖSW

kam, war das ÖSW eine vergleichsweise

kleine gemeinnützige Bauvereinigung

mit ausgezeichnetem Ruf in Baukultur und den Fragen des ökosozialen

Michael Pech trat Ende

Oktober als Vorstandsvorsitzender der ÖSW

und Generaldirektor des

ÖSW-Konzerns ab. Im

Gespräch mit Gerhard

Rodler resümiert er

seine knapp 30 Jahre im

ÖSW und spricht über

die aktuellen Herausforderungen der Branche.

Autor: Gerhard Rodler

Wohnens. Mein Ehrgeiz war es, unter

Beibehaltung der Architekturqualität und der ökosozialen Belange einen

gemeinnützigen Wohnbaukonzern

aufzubauen, der die Synergien und das

Know-how aller Teilorganisationen und

Mitarbeiter:innen nützt, besonders in

Bezug auf die Herausforderungen in den

Bereichen Digitalisierung, SoftwareWeiterentwicklung, und den Fragen des

Klimaschutzes, denn nur so können die

damit verbundenen erheblichen Kosten

gestemmt werden.

Anfang der 2000er-Jahre haben wir die

neu geschaffenen rechtlichen Möglichkeiten zur Gründung von gewerblichen

Tochtergesellschaften genützt und so

unser Dienstleistungsspektrum rund

um die Immobilie stark ausgebaut.

In den letzten Jahren sind wir einen optimalen Kurs zwischen eigenem Wachstum und strategischen Akquisitionen

gefahren, der dazu geführt hat, dass wir

mit rund 30 Gesellschaften Ende 2022

eine konsolidierte Konzernbilanz von

rd. 3,2 Mrd. Euro erreicht haben und

somit der mit Abstand größte gemeinnützige Wohnbaukonzern in Österreich sind. Aber Größe allein ohne die

entsprechende wirtschaftliche Basis ist

auch nicht sinnvoll. Mit einem Eigenkapital von rund 760 Mio. Euro verfügt

der ÖSW Konzern über ein starkes

wirtschaftliches Fundament. Dank

dem Gemeinnützigkeitsgesetz

thesaurieren wir unsere Erträge

zum großen Teil. So hat sich

allein in meiner Zeit das

Eigenkapital mehr als

verzwanzigfacht

und wir können

diese Mittel

auch in

Zukunft verwenden, um leistbaren

Wohnraum zu errichten.

IM: Worauf sind Sie besonders stolz?

Pech: Ganz wichtig ist es mir, zu erwähnen, dass neben der wirtschaftlichen

Stärke unsere bestausgebildeten und

motivierten rund 500 Mitarbeiter:innen

im ÖSW Konzern unser Kapital darstellen, diese haben gerade in Zeiten von

Personalmangel eine große Bedeutung.

Da haben wir in den letzten Jahren

gut vorgesorgt und uns als attraktiver

Arbeitgeber einen Namen gemacht.

IM: Was sind die aktuellen Herausforderungen in der Immobilienbranche?

Pech: Die Immobilienwirtschaft ist zurzeit gefangen in einem „Trilemma“.

Die noch immer viel zu hohen

Grundkosten, aber auch die zu

wenig zurückgegangenen

Baukosten sind einerseits das Problem

und andererseits

sind die enorm

gestiegenen

Finanzie-

P:48

Interview | Michael Pech

46 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: Gerlinde Gorla

rungskosten

das Hauptproblem. Diese

haben praktisch zu

einem Stopp bei neuen

Wohnbauprojekten geführt.

Auch für bereits fertiggestellte

bzw. in Bau befindliche Wohnungen finden diese aufgrund der hohen

Kreditzinsen und der KIM-Verordnung

nur schleppend Käufer:innen.

IM: Wann wird es Ihrer Meinung

nach besser?

Pech: Meiner Einschätzung nach wird

sich die Situation erst dann verbessern,

wenn wir ein Ende des Zinsanstieges

sehen und der Markt sich auf die Situation einstellen kann. Ich hoffe, dass

jetzt der letzte Zinsschritt erfolgt ist

und bin optimistisch, dass wir bereits

im Frühjahr 2024 eine Stabilisierung

dieser Situation sehen können. Für die

gemeinnützige Wohnungswirtschaft bin

ich grundsätzlich sehr optimistisch und

ganz einer Meinung mit unserem Verbandsobmann, der jetzt das Jahrzehnt

des gemeinnützigen Wohnbaus kommen

sieht. Alle

Bundesländer

verbessern aktuell ihre Wohnbauförderung, um wieder

vermehrt die so dringend

benötigten leistbaren Wohnungen sicherzustellen.

IM: Was sagen Sie zum geplanten

Mietpreisdeckel auch für die gemeinnützigen Bauvereinigungen?

Pech: Was die Einbeziehung der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in der

Mietpreisdeckelung betrifft, so glaube

ich, dass dies ein unüberlegter Schnellschuss war. Das konterkariert unsere

gesetzliche Verpflichtung zur Kostendeckung, begünstigt eine schon privilegierte Bewohnergruppe weiter und reduziert

die wichtigen Investitionen in Sanierung

und Klimaschutz unserer Bestände. Ich

hoffe, das wird so nicht umgesetzt.

IM: Wie stehen Sie zur aktuellen

Diskussion zum Thema Bodenverbrauch?

Pech: Ich kann die kritische Diskussion

gut nachvollziehen. Schon lange, bevor

dieses Thema in der Öffentlichkeit breit

diskutiert wurde, habe ich mich intensiv

mit dem Thema Verdichtung auseinandergesetzt. Wenn wir die wertvollen

Grün- und Freiflächen in den Städten

erhalten möchten, müssen wir bei

steigender Bevölkerung nachverdichten

und in die Höhe bauen. Eine Möglichkeit

des nachhaltigen Bauens in städtischem

Umfeld ist die Verdichtung durch den

Bau von Wohnhochhäusern, die als vertikale Stadtquartiere funktionieren.

Wir in der ÖSW-Gruppe haben in den

letzten Jahren einige

Wohnhochhäuser erfolgreich umgesetzt, zuletzt mit

dem 114 Meter hohen Q-Tower

in St. Marx in Wien mit insgesamt

469 Wohneinheiten. In den kleineren

Städten und Dörfern ist das natürlich keine Option. Hier bedarf es der

Revitalisierung von Stadt- und Dorfzentren, die durch den Flächenfraß an

den Siedlungsrändern zum Teil bereits

verödet sind.

IM: Wie reagiert das ÖSW auf die Herausforderungen des Klimawandels?

Pech: Das ÖSW versteht sich auch als

Öko Sozialer Wohnbau. Wir nehmen

unsere soziale und ökonomische Verantwortung sehr ernst. Wir verfolgen einen

ganzheitlichen Ansatz: Klimaschonendes Bauen ist eine Grundhaltung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind

die unabdingbaren Aufgabenstellungen

der Zukunft. Der Fokus ist energieeffizientes Bauen. Und das nicht nur in Bezug

auf den Energieeinsatz für Heiz- und

Warmwasser, sondern das durch den

Klimawandel immer aktueller werdende

Thema ist das Kühlen. Die Bauteilaktivierung ist für mich dabei der Schlüssel,

um ohne aufwendige technische Maßnahmen klimagerechten Wohnraum zu

schaffen. Selbstverständlich gesehen als

Teil eines Gesamtkonzepts mit dem Einsatz von Wärmepumpen, Geothermie

sowie Beschattung und Begrünung.

IM: Wie können wir uns Ihre Zukunft vorstellen?

Pech: Ehrlich gesagt habe ich diesbezüglich noch keine konkreten Pläne.

Neben meiner Lehrtätigkeit auf der TU

und Uni Wien werde ich weiterhin als

Experte in verschiedenen Fachgremien,

Beiräten, Aufsichtsräten und Wettbewerbsjurien aktiv sein. Nur so viel – es

ist schon klar, ich werde der Immobilienwirtschaft auch weiterhin erhalten

bleiben und mich als Berater selbstständig machen. Ich bin überzeugt

davon, dass es gerade bei den aktuellen

Herausforderungen in der Immobilien-

P:49

Foto: xxxx xxxx

wirtschaft einen großen Bedarf an

Expertise und Fachkompetenz gibt.

Insgesamt freue ich mich auf neue berufliche Aufgabenstellungen. Außerdem

freue ich mich darauf, mehr Zeit mit

der Familie zu verbringen und ausgedehntere Reisen zu unternehmen.

Kurzum, ich werde mich weiterhin mit

Leidenschaft im Bereich Architektur und

Immobilienwirtschaft einsetzen, aber

zukünftig auch mehr Zeit dem Privatleben widmen.

IM: Danke für das Gespräch l

Immobilien Magazin 11 | 2023 47

Michael Pech freut sich auf neue

berufliche Aufgabenstellungen.

P:50

Neue Hürden

am Wiener Markt

Foto: © SIGNA/Henning Kreft

Schau ins Land | Wien

48

I

nsgesamt zeichnet sich eine Entschleunigung durch die Assetklassen ab. Seit

den Krisenjahren geht alles etwas langsamer und bedachter zu. Viele Projektentwickler:innen sehen sich mit hohen

Baukosten und gestiegenen Finanzierungkosten konfrontiert. Viele haben

ihre geplanten Projekte auf Eis gelegt.

„Bei im Bau befindlichen oder bereits fertiggestellten Projekten dauert es länger

bis zum Verkauf der letzten Wohnung“,

sagt Sonja Kaspar, Abteilungsleiterin Immobilienvermarktung Wohnen bei Otto

Immobilien. Im Bereich der Bestandswohnungen wird erstmals seit vielen

Jahren ein Rückgang im Wert verzeichnet. Konkret bedeutet das: Erstmals seit

der Finanzkrise 2008 verlieren Bestandswohnungen im Durchschnitt um ein Prozent an Wert, wodurch sie jetzt erstmals

bei einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 4.594 Euro liegen. „Das ist

eine Situation, an die wir uns erst gewöhnen müssen“, sagt Sonja Kaspar.

Preise im Eigentum schwanken

bis rund vier Prozent

Anders zeichnet sich die Lage bei Neubauwohnungen im Erstbezug ab: Hier

haben sich die Preise im ersten Halbjahr

2023 nur sehr geringfügig sowohl nach

oben als auch nach unten verändert. Der

jeweilige Bezirk entscheidet, in welche

Richtung das Pendel schlug. „Derzeit

liegt der Durchschnittspreis von verkauften Bauträgerwohnungen bei rund 7.369

Euro pro Quadratmeter, das ist eine leichte Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber

dem Vorjahr“, so Kaspar. In elf Bezirken

allerdings wurden ErstbezugsneubauSteigende Bau- und

Energiekosten, die

Zinserhöhung und die

KIM Verordnung haben

zu neuen Marktdynamiken geführt. Was sich

am Wiener Markt in den

Assetklassen bewegt.

Autorin: Susanne Prosser

Immobilien Magazin 11 | 2023

P:51

Foto: Stock Adoobe

wohnungen erstmals im Durchschnitt

billiger: Konkret gingen in den Bezirken

3, 4, 5, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 16 und 18 die

Preise um rund 3,6 Prozent zurück.

Auf Käufer:innenseite haben die KIM

Verordnung, das steigende Zinsniveau

und die hohen Energiekosten dazu geführt, dass für viele der Traum vom

Eigenheim derzeit nicht mehr realisierbar ist. Laut KIM-Verordnung müssen

Eigenmittel im Umfang von mindestens 20 Prozent des Kaufpreises vorhanden sein. Zudem darf die monatliche

Tilgungsrate 40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht übersteigen. „Sollten

die notwendigen Eigenmittel in bar nicht

vorhanden sein, können auch andere

Werte zur Sicherstellung in die Finanzierungen eingebracht werden, wie z.B.

bestehendes Liegenschaftsvermögen,

Wertpapiere oder Versicherungen, um

trotzdem die laut KIM-VO geforderte

Beleihungsquote zu erfüllen“, sagt Katharina Wallner von der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. Wenn diese

nicht erfüllt werden kann, behilft man

sich, sofern machbar, auch mit kreativen

Lösungen: So kann ein Solidarkredit für

die Eigenheimfinanzierung zum Einsatz

Projektierte Wohneinheiten

in Wien

(Quelle: IMMOdeveloper)

Wohneinheiten: 34.310

Eigentum: 17.563

Gemischt: 4.871

Miete: 11.846

Unbekannt: 30

FRAGEN SIE DEN IMMOBILIENEXPERTEN

– MAG. STEFAN WERNHART MRICS

© EHL

WIENER BÜROMARKT: QUALITÄT UND

NACHHALTIGKEIT ALS ENTSCHEIDENDE

FAKTOREN FÜR STANDORTWAHL

In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld nehmen

Unternehmen die Erkundung neuer Standorte mit erhöhter

Gründlichkeit und Intensität vor. Als Konsequenz erstrecken

sich Entscheidungsprozesse nunmehr über längere Zeiträume

als es vor 2 bis 3 Jahren der Fall war, wie wir bei der EHL

verstärkt feststellen können. Qualitäts- und Nachhaltigkeitsaspekte rücken dabei immer häufiger in den Vordergrund – eine

Entwicklung, die durch die ESG-Vorgaben und EU-Taxonomie

zusätzlich angeregt wird.

In Zeiten, in denen qualifizierte Fachkräfte Mangelware sind, gewinnt ein exzellent ausgestattetes Büro, das als zentraler Knotenpunkt der Unternehmenskultur fungiert, an entscheidender Bedeutung, um Talente anzuziehen und zu binden. In Bezug auf die

ESG-Vorgaben sind Arbeitgeber mehr denn je darauf bedacht, ein

innovatives und komfortables Arbeitsumfeld zu schaffen.

„Kleiner, aber feiner“ charakterisiert die gegenwärtige Tendenz

bei der Suche nach neuen Büroräumlichkeiten. Während die Anforderungen an die Qualität des neuen Standortes ansteigen,

reduziert sich aufgrund der Implementierung hybrider Arbeitsmodelle häufig die pro Mitarbeiter benötigte Bürofläche.

Projektentwickler antworten auf diese Dynamik mit der Konzeption von besonders nachhaltigen Büroimmobilien, bei denen Kreislaufwirtschaft und Flexibilität im Vordergrund stehen. Dieses

Jahr werden beispielsweise die modernen Neubauten VIO PLAZA

und Muthgasse 109A sowie das markante Refurbishment Urban

Garden im myhive am Wienerberg fertiggestellt. Die Vermietungsquote der für 2023 geplanten Projekte beträgt im Durchschnitt

bereits 85 Prozent.

Mit dem FRANCIS im Althan Quartier, dem Grand Central in

Floridsdorf, dem Carré Muthgasse und dem ROBIN Seestadt

gelangen in den kommenden zwei Jahren eine Reihe weiterer

hochkarätiger Neubauten zur Fertigstellung. Detaillierte Einblicke

und Daten zum Wiener Büromarkt liefert der kürzlich erschienene

EHL Büromarktbericht Wien | Herbst 2023.

Mag. Stefan Wernhart MRICS,

Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien GmbH

P:52

Schau ins Land | Wien

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kommen. Vorausgesetzt ist ein starker

Familienverband: „Ab fünf Kreditnehmer:innen unterliegt dieser nicht den

KIM-Bestimmungen und erlaubt somit

gemeinschaftliche Wohnbaukredite. Neben den zukünftigen Eigentümer:innen

können auch Eltern oder andere Familienmitglieder als Kreditnehmer:innen

auftreten und gemeinschaftlich haften“,

erklärt Wallner.

KIM-Verordnung

großer Rückschritt

Michael Pisecky, Geschäftsführer der

sREAL Immobilienvermittlung GmbH

und Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der

WKO in Wien, ist über die KIM-Verordnung empört. „Diese Verordnung

ist nicht im Sinne aller“, so der Fachgruppenobmann, „Dass sich die FMA

um Beschränkungen hinsichtlich der

Risikolage der Banken kümmert, ist verständlich, aber auf Individualebene ist

es nicht ihre Aufgabe.“ Für Pisecky ist es

unverständlich, warum Banken nicht im

Einzelfall über die Kreditvergabe entscheiden können. „Schließlich ist es ein

Unterschied, ob das Haushaltseinkommen 3.000 oder 10.000 Euro beträgt.“

Zudem haben gerade junge Menschen

immer die Möglichkeit, ihr Einkommen

zu steigern. „Erfahrungsgemäß ist man

nach drei bis fünf Jahren aus den stärksten Belastungen draußen“, so Pisecky.

Es sei entscheidend, dass Eigentum für

Junge wieder leistbar werde und Menschen nicht in die Mieten und damit

in lebenslange Abhängigkeit gedrängt

werden. „Eigentum ist schließlich die

Basis des privaten Vermögensaufbaus“,

so Pisecky.

Zu all den Herausforderungen bei der Finanzierung kommt, dass bei Neubauprojekten das Vertrauen gesunken ist. Die

Angst besteht vor allem darin, ob Projekte zeitgerecht und mangelfrei realisiert

werden. „Viele möchten daher die künftige Entwicklung des Immobilienmarkts

abwarten“, sagt Sonja Kaspar, „Einige

weichen auch auf die Mietvariante als

Zwischenlösung aus.“

Die frei vermietbaren Wohnungen werden allerdings nicht billiger: Aufgrund

der Inflation und der nach wie vor guten

Nachfrage nach Mietobjekten sind die

Mieten in Wien gestiegen. Ein Quadratmeter kostet in Wien im Durchschnitt

14,41 Euro pro Monat zuzüglich Betriebskosten und Umsatzsteuer. Dies

entspricht einem Plus von 0,7 Prozent

zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Deutliche Steigerungen gab es allerdings

in den Bezirken 2, 5, 6, 10, 14 und 22, wo

frei vereinbarte Mieten in der Neuvermietung sogar um mehr als fünf Prozent

gestiegen sind.

Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland,

P:53

Wien | Schau ins Land

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Auge für Details machen uns zum österreichischen Marktführer, auf den Sie

sich immer verlassen können.

raiffeisen-immobilien.at

resümiert: „Die aktuellen Megatrends

am Wohnungsmarkt sind Leistbarkeit

und Nachhaltigkeit. Einerseits sind also

kleinere, kompakte Einheiten mit effizienten Grundrissen gefragt – das hat mit

der Leistbarkeit zu tun, aber auch mit der

wachsenden Anzahl an Singlehaushalten.

Andererseits geht der Trend in Richtung

nachhaltiger, energieeffizienter Immobilien, die mit niedrigeren Betriebskosten

punkten können.“

Büro: Leerstand sinkt,

wenig Flächen am Markt

In der Assetklasse Büro zeichnet sich seit

Corona eine Trendwende ab. Die modernen Bürowelten werden durch Desksharing und Homeoffice bestimmt, Einzelbüros sind in den meisten Fällen nun

endgültig dem Großraum gewichen, großzügige Lounge- und Meetingmöglichkeiten aller Art haben vielerorts die klassische

Kaffeeküche ersetzt. Was die Standortund Nutzungsqualität fraglos wesentlich

verbessert hat, stellt Mieter:innen – und

in weiterer Folge auch Vermieter:innen

– vor ein neues Problem: Es gibt zu viel

Fläche. „Die neue Arbeitswelt und die reduzierte Anwesenheit der Mitarbeiter:innen erlauben es, Büroflächen wesentlich

effizienter als noch vor ein paar Jahren

zu gestalten“, sagt Mario Stöckel, Head

of Office Real Estate bei Colliers. „Viele

Büromieter stehen vor sichtlich geleerten

Flächen.“ Da die meisten Mietverträge immer noch für einen befristeten Zeitraum

abgeschlossen werden, wird man diese

überschüssigen Flächen auch nicht so

leicht los. „Vielerorts versucht man nun,

diese unterzuvermieten“, sagt Stöckel.

Dies bietet in stark nachgefragten Submärkten wie z.B. dem Hauptbahnhof nun

Möglichkeiten, doch noch eines der begehrten Büros in Objekten wie THE ICON

Vienna oder Bel&Main zu ergattern. In

weniger stark nachgefragten Lagen allerdings funktioniert die Untervermietung

nur bedingt.

Trotz dieser Entwicklungen ist die Leerstandsquote nach 4,2 Prozent im Vorjahr auf aktuell 3,8 Prozent gesunken.

Hauptverantwortlich dafür ist aktuell

das geringe Fertigstellungsvolumen.

„Die wenigen Objekte, die im laufenden

und im kommenden Jahr realisiert werden, weisen bereits einen hohen Vorvermietungsgrad auf, soweit sie sich in

etablierten Bürolagen oder entlang der

U-Bahn-Achsen befinden“, sagt Stöckel.

Auch die ab 2025 neu geplanten Erstbezugsflächen, u.a. im neuen Fernbusterminal an der Waterfront, in den Clustern

Muthgasse oder Village im Dritten, werden durch das dann wieder steigende Flächenangebot die Leerstandsquote weiter

ansteigen lassen.

Was bedeutet das nun für die Renditen?

Durch die aktuelle Verknappung moderner Erstbezugsflächen sieht Stefan

Wernhart, Geschäftsführer bei EHL Gewerbeimmobilien GmbH, in den stark

P:54

Schau ins Land | Wien

52 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: © SIGNA/Henning Kreft

nachgefragten Regionen – etwa in der

Innenstadt am Hauptbahnhof oder

rund um den Praterstern – auch kurz

mittelfristig eine leicht steigende Tendenz bei den Nettomieten. „Im Gegensatz zur guten Vermietungsdynamik

ist der Investmentmarkt aufgrund der

veränderten Kapitalmarktsituation mit

stark steigenden Renditeanforderungen

der Investor:innen konfrontiert“, sagt

Stefan Wernhart, „Da die Renditeanpassungen sich deutlich stärker auswirken

und durch die Mietsteigerungen nur

zum Teil kompensiert werden können,

sehen wir im Ergebnis ein sinkendes

Preisniveau. So kämen derzeit deutlich

mehr Bestandsobjekte auf den Markt

als in den Jahren zuvor, „allerdings auch

zu anderen Preisen“, wie Wernhart bemerkt. Solange es noch weitere Zinsschritte gibt, gibt es keine Planungssicherheit für die Investor:innen, was zu

einer weitgehenden Zurückhaltung auf

Investorenseite führt.

Luxus und Diskont boomen

am Retail-Markt

In der Assetklasse Retail findet aktuell

eine Marktbereinigung statt. Die CovidKrise und die Digitalisierung sind maßgeblich daran beteiligt, dass einige Player die Bildfläche verlassen. Vor allem im

Schuh-und im mittleren Fashionbereich

wurden und werden einige Marktaustritte verzeichnet, darunter Reno, Salamander, Delka, Dominici sowie Orsay,

Hallhuber oder Gerry Weber. Weiters zu

nennen sind Forstinger sowie Kika-Leiner, wobei hier einige Standorte weitergeführt werden.

„Es gibt aber auch Bereiche, die boomen“,

sagt Walter Wölfler, Head of Retail Austria & CEE bei CBRE, „Allem voran Luxus

und Diskont.“ Bis dato gab es 2023 im

Luxusbereich nicht all zu viele Neueintritte in Wien, diese jedoch im Luxusbereich. Weiters stehen bei Wölfler und

seinem Team bei der bevorstehenden Retail Property Messe MAPIC bereits an die

40 Termine mit internationalen Interessenten an. „In der Gastro gibt es einige,

die das Handtuch werfen“, sagt Wölfler

weiter, „Zum einen, weil die Nachfolge

fehlt oder es an Personal mangelt.“ Wegen des Personalmangels müssten viele

Betriebe bereits unfreiwillige Ruhetage

einlegen. Anders sieht die Situation in

der Systemgastronomie aus: Hier zeigen

alle Zeichen weiterhin in Richtung Expansion, wie in Wien zum Beispiel Fat

Monk oder Cotidiano.

Insgesamt entwickelt sich die Wiener Innenstadt tendenziell immer mehr zum

Luxus-Hotspot, was die Neuvermietungen an Louis Vuitton, Yves Saint Laurent

oder der neue Flagship von Hermès zeigen. „Dementsprechend steigen auch die

Mieten mit Luxusbereich leicht“, sagt

Wölfler. Manche Einzelhändler weichen

nun auch gerne in gute Seitenlagen aus

wie etwa in die Walfischgasse, den Bauernmarkt oder in die Seilergasse.

Auch die Mariahilferstraße ist im Wandel:

„Dort wird unter anderem sehnsüchtig die

Eröffnung des Lamarr erwartet, von dem

man erhofft, dass es die gesamte untere

Mariahilferstraße beleben und auch Touristen aus der Innenstadt umlenken wird“,

so Walter Wölfler.

In der Favoritenstraße stehen auch einige

Neuerungen an. So wird etwa das ehemalige Tlapa-Haus mit einer starken Nahversorgungskomponente ausgestattet und im

Columbus Center wurde mit Decathlon ein

weiterer Diskonter angesiedelt. Diskonter

breiten sich zunehmend über ganz Wien –

und Österreich – aus, darunter Tedi, Pepco, Action, Thomas Philipps oder Halfprice

sowie ab November auch Woolworth.

Logistikflächen bleiben rar

Am Logistikmarkt ist die individuelle

Vermietungsnachfrage bei Flächen zwischen 500 und 2.500 Quadratmetern

unverändert stark und meist sehr fokussiert. „Ganz besonders gefragt sind moderne, nachhaltige Flächen, bei denen

eine adäquate Miete akzeptiert wird,

wenn gleichzeitig durch moderne Bauweise an Energiekosten eingespart werTop-Büroflächen, wie hier im

„The Icon“ sind in Wien gefragt.

P:55

Foto: Adobe Stock

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» Letzte 5-Zimmer Familienwohnung mit Garten

» Fertigstellung Ende 2023

JAHRE

WERTGARANTIE

ZUM FIXPREIS

den kann“, sagt Alexandra Fischer von

Otto Immobilien. Der CPV (City Park

Vienna) steht kurz vor Fertigstellung –

dabei handelt es sich um einen Light-Industrial-Gewerbe-Park in Wien-Liesing,

bei dem einer ehemaligen Industriebrache neues Leben eingehaucht wird. Mit

Geothermie, Photovoltaikflächen, hoher

Bauqualität werden höchste Standards

zufrieden gestellt. Im Norden entstehen

demnächst 55.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen auf einem Brownfield von

über 100.000 Quadratmetern, die das

Stadtbild positiv beeinflussen werden.

Wie sieht es in der Assetklasse zahlentechnisch aus? Die Mietpreise sind im

Vergleich zum Vorjahr teilweise um bis

zu zehn Prozent gestiegen. Auch die Renditen haben sich von durchschnittlich

3,5 Prozent auf fünf Prozent und teilweise höher entwickelt. „Generell führt

die Kostenzunahme in der Projektentwicklung automatisch zu Preissteigerungen“, sagt Alexandra Fischer. „Höhere

P:56

Schau ins Land | Wien

54 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: K18

Finanzierungs-, Grund- und Baukosten

werden auf monatliche Mietkosten umgelegt.“ Die Renditen sind von 2022 auf

2023 sprunghaft angestiegen. „Es ist

damit zu rechnen, dass diese auf einem

hohen Niveau bleiben werden bzw. sich

weiterhin nach oben analog zu den Zinssteigerungen entwickeln werden“, so Fischer. Der Wunsch von Wiener Bestandsfirmen, in Wien zu bleiben, steht mit der

Flächenverfügbarkeit oft in Konkurrenz.

„Es zeichnet sich ab, dass Suchende von

größeren Flächen bis auf wenige Ausnahmen eher ins Wiener Umland ausweichen

müssen“, sagt Fischer.

Hotelbranche erholt

sich mit den Gästen

In der Assetklasse Hotel sind Serviced

Apartment Betreiber wie Limehome,

Numa Adina oder Citadines nach wie vor

sehr umtriebig. „Das hat einerseits damit zu tun, dass diese Marktteilnehmer

z.T. Private Equity im Hintergrund haben und daher hohe Wachstumsziele erreichen müssen, andererseits kann das

personalschlanke und kostenreduzierte

Konzept auch wettbewerbsfähiger sein

als andere Vollhotels“, sagt Lukas Hochedlinger von Christie, „Mittel- bis langfristig gehen wir davon aus, dass es auch

in diesem Bereich eine Konsolidierung

geben wird.“ Neben Serviced Apartments befinden sich die meisten Hotelzimmer in der Wiener Hotelpipeline im

Economy-Bereich. Abgesehen von dem

kürzlich eröffneten Moxy & Residence

Erdberg und dem Greet Wien City Nord

– beide von Tristar betrieben, befindet

sich derzeit noch das Hampton by Hilton Wien West mit 358 Zimmern und

das H2 Hotel mit 265 Zimmern in Bau,

die beide entlang der Wiener Westausfahrt entstehen. Das wohl am meisten

antizipierte Hotelprojekt in der Wiener Hotelbranche ist in nächster Zeit

das „The Hoxton“ von JP Immobilien,

das neben 196 Zimmern über ein Restaurant, eine Lobby-Bar und eine Rooftop-Bar unweit vom Wiener Stadtpark

verfügen wird und im Februar 2024

eröffnen soll. „Economy-Konzepte bewähren sich aus ähnlichen Gründen wie

Serviced Apartments, da sie ein schlankes Personalkonzept und stetig steigende Automatisierung mit sich bringen, so

die Kosteneffizienz maximieren können

und Eigentümer:innen eine attraktive

Pacht pro Zimmereinheit bieten können“, sagt Hochedlinger.

Auch der Luxus-Hotelmarkt zeigte im

letzten Jahr sehr aufstrebende Tendenzen. So bekam der Wiener LuxusHotelmarkt mit dem Almanac, dem

Rosewood und dem The Amauris über

272 neue Zimmer im letzten Jahr dazu.

„Der von Wien-Tourismus statistisch

ermittelte RevPAR, also der Zimmererlös, war mit EUR 285 im Dezember

2022 quer über alle 5-Sterne-Hotels der

höchste publizierte Wert“, resümiert

Hochedlinger. Ein weiterer positiver

Indikator ist, dass Wien im Jahr 2022

bereits wieder mehr Kongresse als 2019

veranstaltet hat, die Anzahl der Teilnehmer:innen jedoch noch etwas hinter

jenen von 2019 liegt.

Die vielversprechende operative Entwicklung in Wien verschafft der Branche zwar generell eine positive Wahrnehmung. „Allerdings sind auch hier die

stark gestiegenen Zinsen ein Hemmschuh für den Hoteltransaktionsmarkt“,

sagt Hochedlinger, „Auch, wenn es viele

verkaufsbereite Verkäufer:innen und

interessierte Käufer:innen am Markt

gibt, liegen die Preisvorstellungen der

einen und die durch die höheren Zinsen

gestiegenen Renditeerwartungen der

anderen noch auseinander.“ Hochedlinger geht davon aus, dass der Markt ab

Ende Q1/2024 wieder an Dynamik gewinnen wird – sollte nicht wieder etwas

Unvorhergesehenes passieren. l

Das Vienna Twentytwo ist aktuell eines der

größten Stadtentwicklungsprojekte in Wien.

P:57

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P:58

Interview | Martin Haas

56

Foto: Philipp Schuster

Immobilien Magazin 11 | 2023

Martin Haas hat sich bei den großen Playern der Immobilienbranche als Problemlöser einen Namen gemacht. Im Gespräch

mit dem Immobilien Magazin spricht der Architekt über die aktuelle Marktlage, die neue Wiener Bauordnung und seine Wünsche

an die Politik.

Autor: Stefan Posch

JETZT WIRD MEHR AUF

QUALITÄT GESETZT

P:59

Im Gespräch | Martin Haas

57

Martin Haas | Interview

Immobilien Magazin 11 | 2023

Immobilien Magazin: Aktuell werden aufgrund der herausfordernden Situation für Entwickler:innen

kaum Projekte geplant. Wie geht es

in dieser Situation einem Architekten?

Martin Haas: Natürlich spüren auch

wir, dass der Immobilienmarkt ein

paar Gänge runter geschalten hat. Wir

haben in Spitzenzeiten ein bis eineinhalb Einreichungen in der Woche

gehabt. Von Montag bis Sonntag war

Ausnahmesszustand vor allem in den

Monaten vor Weihnachten. Da merken

wir schon, dass das jetzt weniger ist.

IM: Wie hat sich damit Ihre Arbeit

verändert?

Haas: Früher haben wir für Projekte

vor allem Studien gemacht. Die Motivation für eine Realisierung war damals

nicht so groß. Das schnelle Drehen

stand da im Vordergrund. Jetzt sind

ganze Häuser am Markt nicht mehr so

gefragt. Deswegen wird jetzt mehr

gebaut und nicht etwa nur die

Fassade angepinselt. Bei der

aktuellen Marktlage ist es

auch noch wichtiger, dass

die Wohnungen qualitativ hochwertig geplant

werden, um diese auf

dem Markt gut einzeln

abverkaufen zu können. Es wird mehr auf

die Qualität gesetzt,

auch bei kleinen Wohnungen.

IM: Ist diese Arbeit

jetzt für einen Architekten befriedigender?

Haas: Auf alle Fälle.

IM: Bekannt sind Sie für Ihre Lösungen im Zinshausbereich. Aber

Sie sind auch in anderen Bereichen

sehr aktiv.

Haas: Ja, unser Betätigungsfeld hat

sich in den vergangenen Jahren enorm

erweitert. Wir realisieren etwa gerade

je ein Hotel in Wien und Niederösterreich. Wir sind seit kurzem auch in der

Sportarchitektur tätig und haben ein

VIP-Zelt auf der Hohen Warte aufgestellt. Das war schon sehr kompliziert, weil neben dem baurechtlichen

Verfahren auch ein gewerberechtliches

Verfahren bestritten werden musste.

Zudem musste auch das Veranstaltungsgesetz beachtet werden.

IM: Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz?

Haas: Immer das, an dem wir gerade

arbeiten (lacht). Aber ein großer Meilenstein war sicher das Zinshausprojekt

Masterpiece in der Skodagasse. Aber es

gab auch viele kleinere Projekte, auf die

ich sehr stolz bin, die nicht so medial

begleitet worden sind. Etwa Einfamilienhäuser oder auch innenarchitektonische Arbeiten.

IM: In Wien kommt wieder einmal

eine neue Bauordnung. Was ist Ihre

Meinung als Architekt dazu?

Haas: Damit wird sowohl die wirtschaftliche als auch technische Abbruchreife schwieriger zu bekommen

sein. Photovoltaik und Fassadenbegrünung sind auch wichtige Punkte in der

neuen Bauordnung. Bei uns war Photovoltaik immer schon ein Thema und

eine Fassadenbegründung ist sicher ein

schöner ökologischer Beitrag für die

Stadt Wien. Aber man muss sich schon

darum kümmern, dass die Fassade auch

grün bleibt. Man soll das ja nicht nur

für die Präsentationsfotos machen, sondern so planen, dass die Fassade auch

das ganze Jahr anschaulich ist.

IM: Welche Herausforderungen

sehen Sie bei der Verbindung des

Denkmalschutzes mit moderner Gebäudetechnik?

Haas: Da gibt es keine allgemeingültige

Antwort. Das Thema muss man immer

je nach Projekt individuell behandeln.

Das Wichtigste ist, dass man das Bundesdenkmalamt von Anfang an an Bord

holt.

IM: : Was wünschen Sie sich von der

Politik?

Haas: Ich würde mir wünschen, dass

Verfahren vereinfacht und schneller

werden. Wir sind als Architektenbüro aufgrund unserer Erfahrung

sehr schnell bei der Abwicklung. Die

Fachabteilungen kommen aber nicht

nach. Da braucht es auch mehr Leute

in den Magistraten. Außerdem haben

wir in Österreich für neun Bundesländer neun verschiedene Bauordnungen.

Man hat zwar versucht, die OIB-Richtlinien zu vereinheitlichen. Aber trotzdem kochen manche Bundesländer

ihr eigenes Süppchen. Wien zum

Beispiel ist bei dem Thema die Kür.

Manche Bundesländer handhaben

das einfacher.

IM: Vielen Dank für das Gespräch l

P:60

Digitale

Revolution

Digitale Lösungen für die Immobilienwirtschaft helfen bei der Navigation durch eine stetig komplexer werdende Umwelt. Künstliche Intelligenz hat die Möglichkeiten der Anwendung potenziert.

Autor: Leon Protz

Auch für das Immobilien Magazin

hat die Einführung der Künstlichen

Intelligenz zu neuen Möglichkeiten geführt. So wurden etwa einige der letzten

Cover mit der Hilfe von KI-Tools erstellt.

Text- und Grafiktools können aber nicht

nur in der Mediengestaltung verwendet

werden, sondern helfen auch Entwickler:innen von Software für die Branche

dabei, ihre Produkte noch effizienter und

besser werden zu lassen.

PropTechs inmitten

des Fortschritts

Trotz des eher langsamen Digitalisierungsfortschrittes auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, wird besonders in

der Immobilienbranche in moderne

und innovative Lösungen investiert. Ob

relevant für Bauträger, Banken, Makler:innen, Investor:innen oder Rechtsanwält:innen, liefern Österreichs PropTechs Services für die ganze Branche.

Dazu beginnt Künstliche Intelligenz (KI)

die Art und Weise, wie Immobiliengeschäfte abgewickelt werden, grundlegend

zu verändern. Die Implementierung von

KI-Technologien verspricht, die Effizienz

zu steigern, Kosten zu senken und neue

Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren der Branche wie dem Maklergeschäft,

Bauträgerwesen und Facility-Management zu schaffen. Dabei sind die meisten

Programme nicht auf der Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz aufgebaut,

können aber durch die Erweiterung von

Funktionen einer KI um ein Vielfaches

wertvoller für Nutzer:innen werden.

Intelligent makeln

Eine Software, die speziell für Makler:innen gemacht wurde und dabei auch KI

verwendet, ist Justimmo. Stefan Kalt,

Geschäftsführung Justimmo, erklärt, worauf es beim digitalen Angebot für dieses

Segment der Immobilienwirtschaft besonders ankommt: „Wir setzen verstärkt

auf die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben und legen besonderen

Wert auf das nahtlose Ineinandergreifen

aller Funktionen. Neben der klassischen

Objektverwaltung kann über Justimmo

der gesamte Kundenbetreuungsprozess

organisiert werden. Das beginnt beim

Erstkontakt, der beispielsweise über eine

konkrete Anfrage oder die Anlage eines

Suchagenten passiert. Die Interessent:innen werden dabei über ein praktisches Serviceportal direkt mit einbezogen. Neben

stufenweisen Vermarktungsmöglichkeiten inkl. automatisierter Trefferabarbeitung gibt es auch umfassende Funktionen

für Kooperationsgeschäfte. Alle Prozesse

der Software sind zudem speziell auf den

österreichischen Markt zugeschnitten, sodass marktkonformes Arbeiten garantiert

ist.“ Besonders im Bereich der Automatisierung gebe es noch viel Entwicklungspotenzial. Wichtig sei dabei, ein umfassendes Verständnis für die Prozesse und

Anforderungen der Immobilienmakler:innen zu entwickeln. Dieses Verständnis

gepaart mit der sinnvollen Nutzung von

KI kann für Nutzer:innen eine erhebliche

Aufwandserleichterung bedeuten: „So

haben wir beispielsweise bereits Anfang

des Jahres die Schnittstelle von ChatGPT

angebunden. Unsere Kund:innen haben Foto: AdobeStock

Künstliche Intelligenz treibt die

Software & KI Entwicklung der Branche voran. | Story

58 Immobilien Magazin 11 | 2023

P:61

dadurch die Möglichkeit, Textvorschläge

für Titel, Lage und Beschreibung automatisch zu generieren. Ganz allgemein

lassen sich KI-Tools überall einbinden, wo

es um einigermaßen standardisierte, sich

wiederholende Abläufe geht. Dort, wo es

individuelle Betreuung und persönliche

Beratung benötigt, braucht es den Menschen. Für uns wird der Einsatz von KI

auch weiterhin eine Rolle spielen, da wir

Immobilienmakler:innen mit unserem

Softwareangebot genau für diese Aufgabe

freispielen wollen“, sagt Stefan Kalt.

Mythos KI gegen Arbeitsplätze

Indem Künstliche Intelligenz Routineaufgaben übernimmt und Prozesse optimiert, kann die menschliche Arbeitskraft

der Immobilienbranche auf kritische und

strategisch wichtige Aufgaben umgelenkt werden. Es geht dabei nicht darum,

menschliche Rollen zu ersetzen, sondern

vielmehr darum, Fachleute zu befähigen,

ihre Fähigkeiten und Kompetenzen dort

einzusetzen, wo sie den größten Einfluss

haben. So trägt die Technologie dazu bei,i,

DIE VÖPE TREIBT DIE NACHHALTIGKEITSTRANSFORMATION VORAN

Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen, ist eine

Herausforderung, gleichzeitig aber eine große Chance, neue

Geschäftsmodelle zu etablieren. Als Unterstützung der VÖPEMitgliedsunternehmen wurde in den vergangenen Wochen und

Monaten von erfahrenen VÖPE-Nachhaltigkeits:expertinnen

gemeinsam mit externen ESG-Profis ein Leitfaden erstellt, der

Mitgliedern ab Mitte November zur Verfügung steht.

Die VÖPE-Mitglieder haben einen wesentlichen Einfluss

darauf, wie unsere Lebens- und Zukunftsräume gestaltet

werden. Im Projekt ‚Ready for ESG‘ war es uns ein Anliegen,

die Expertise innerhalb unserer Vereinigung zu bündeln, und

allen Lebensraumentwickler:innen ein praxisorientiertes

Handwerkszeug zur Verfügung zu stellen, mit dem sie die

Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben können. Er ist

ein wichtiger Meilenstein in der VÖPE-Agenda ‚Zukunft

Lebensraum‘, in der wir uns das Ziel gesetzt haben, den

Rahmen für klimafitte, generationengerechte und lebenswerte

Lebensräume zu mitzugestalten.

ESG-Leitfaden ermöglicht VÖPE-Mitgliedern „vor der Welle“ zu surfen

Der Leitfaden ist eine praxistaugliche, am Arbeitsalltag der

Projektentwickler:innen orientierte Handlungsanweisung bei

der Einführung eines ESG-Managements und der Erstellung

eines Nachhaltigkeitsberichts nach der Corporate Sustainability

Reporting Directive.

Unser Projekt „Ready for ESG“ hat auch gezeigt, welche Expertise

und welch großes Potenzial innerhalb der VÖPE vorhanden ist

und bestätigt unseren Erfolg als ein nicht mehr wegzudenkendes

Branchennetzwerk. Der Leitfaden ermöglicht unseren 52

Mitgliedern „vor der Welle” zu surfen, statt nur mitzuschwimmen.

Sebastian Beiglböck ist Geschäftsführer der VÖPE - Vereinigung

österreichischer Projektentwickler www.voepe.at Entgeltliche Einschaltung; Foto: Katharina Schiffl; adobestock

EXPERTENMEINUNG DER LEBENSRAUMENTWICKLER - DI SEBASTIAN BEIGLBÖCK

P:62

Software & KI | Story

Die Zukunft ist digital.

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Das kann etablierten Unternehmen mit

vielen Mitarbeiter:innen wie auch kleinen

Start-ups, die personalmäßig noch in den

Startlöchern stehen, eine große Hilfe sein.

KI wird obligatorisch

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft

nicht nur ein zuvorkommendes Helferlein bleiben, sondern unabdingbar für

viele Softwareanwendungen in der Branche werden. Das gilt besonders für die

FM-Branche. Clemens Wasner, Gründer

und Vorstand von AI Austria, sprach

beim FMDay23 im Park Hyatt Vienna

über die Relevanz von „Künstlicher Intelligenz“ im Facility Management. Dabei

erklärte er, warum KI als zentrale Lösung für die Branche so wichtig ist: „Der

größte Treiber dafür (für die steigende

Relevanz der KI Anm.) sind sicherlich die

gestiegenen Energiekosten und immer

strengere Umweltvorgaben, vor allem,

was den CO2-Ausstoß bei Gebäuden betrifft.“ In diesem Bereich kann KI eine wesentliche Rolle spielen und ist in gewisser

Weise jetzt schon unverzichtbar, weil das

Spannungsverhältnis zwischen Umweltund ESG-Vorgaben und den wachsenden

Kosten für Energie ohne den Einsatz von

KI schwer mit einer hohen Wirtschaftlichkeit der Gebäude zu vereinbaren ist.

Die größten Potenziale der Künstlichen

Intelligenz liegen deswegen heutzutage

im Energiemanagement von Gebäuden.

Aber auch in der Fehlererkennung oder

im Schadensfall kann KI eine große Hilfe

im FM sein: „Auf der europäischen Seite

kommt KI sehr stark zum Tragen, wenn

es um Versicherungsfälle geht, insbesondere bei der Analyse von Lastenprofilen,

wenn Wasser- oder Stromleitungen kaputt sind“ Die KI ist für Viele also jetzt

schon integraler Bestandteil des eigenen

Facility-Managements und wird ständig

P:63

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ai164545095619_IM_102x140.pdf 1 21.02.2022 14:42:37

Story | Software & KI

weiterentwickelt. Die sogenannte EdgeAI, bei der die KI ohne Cloud oder großen

Zentralcomputer auskommt, ist ein Beispiel für so eine Weiterentwicklung.

KI in der Hausverwaltung

Im FM ist es besonders die Hausverwaltung, die von den Fortschritten profitieren kann. Denn hier verbessert KI jetzt

schon routinemäßige Verwaltungsaufgaben. Softwarelösungen, die KI integrieren, unterstützen bei der automatisierten Erstellung von Mietverträgen,

der Überwachung von Zahlungen und

sogar bei der Instandhaltung der Immobilien. Beispielsweise können Hausverwaltungssysteme KI nutzen, um prädiktive Wartungen durchzuführen, indem

sie Daten aus verschiedenen Sensoren

innerhalb einer Immobilie analysieren.

Diese Systeme können potenzielle Probleme identifizieren, bevor sie auftreten,

und automatisch Wartungsanfragen initiieren, wodurch teure Notfallreparaturen vermieden werden. Darüber hinaus

transformiert KI die Interaktion mit

Mieter:innen. Chatbots und virtuelle Assistenten, angetrieben durch KI, sind in

der Lage, Anfragen rund um die Uhr zu

beantworten, was zu einer erhöhten Mieterzufriedenheit führen kann.

KI für Bauträger

Ein herausragendes Anwendungsfeld

von KI ist das Projektmanagement.

Software, die KI-Algorithmen nutzt,

kann dabei helfen, Bauprojekte zu überwachen, Zeitpläne zu optimieren und

Kosten zu verwalten. Durch die Analyse

historischer Daten von ähnlichen Bauprojekten kann die KI präzise Prognosen

über Projektzeiträume und potenzielle

Budgetüberschreitungen erstellen. Auf

diese Weise unterstützt sie Bauträger dabei, realistische Zeit- und Finanzpläne zu

entwickeln und proaktiv Risiken zu ma-

P:64

62 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: AdobeStock

nagen, die zu Verzögerungen und Mehrausgaben führen können. Auch beim

Ressourcenmanagement spielt KI eine

wachsende Rolle. KI-Systeme können

beispielsweise die Logistik auf der Baustelle überwachen, indem sie den Materialfluss, die Lagerbestände und die Lieferzeiten verwalten. Durch maschinelles

Lernen können diese Systeme Muster

in den Lieferketten erkennen, Engpässe

vorhersagen und Empfehlungen für die

Lagerhaltung geben, um eine reibungslose Versorgung sicherzustellen.

Zukunft der KI

In Anbetracht der vielschichtigen Anwendungen und des immensen Potenzials, das Künstliche Intelligenz in der

Immobilienbranche entfaltet, steht fest,

dass wir uns erst am Anfang einer revolutionären Entwicklung befinden. Die Verschmelzung von menschlicher Expertise

und KI-basierten Lösungen verspricht,

die Branche grundlegend zu transformieren, indem sie Prozessoptimierungen, Kostenreduktionen und eine effektivere Kundeninteraktion ermöglicht.

Diese Technologie ist nicht länger nur

ein Hilfsmittel, sondern zunehmend ein

entscheidender Faktor für den geschäftlichen Erfolg. Die digitale Transformation,

angetrieben durch KI, stellt jedoch nicht

nur eine technische Umstellung dar, sondern bedeutet auch einen kulturellen

Wandel in Unternehmen. Mitarbeiter:innen müssen in diesen Wandel mitgenommen, geschult und auf eine neue Art des

Arbeitens vorbereitet werden, in der ihre

Fähigkeiten durch KI ergänzt und erweitert werden. Schließlich bietet Künstliche Intelligenz der Immobilienwirtschaft

die Möglichkeit, nachhaltiger, effizienter

und kundenorientierter zu agieren. Sie

ist ein Katalysator für Innovationen, der

es ermöglicht, auf Veränderungen des

Marktes proaktiv zu reagieren und neue

Geschäftsmodelle zu entwickeln. In einer

Welt, die sich ständig weiterentwickelt,

ist die Anpassungsfähigkeit, die KI bietet, kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für den zukünftigen Erfolg. l

Software & KI | Story

P:66

Reportage | Werft Korneuburg

64

TAUZIEUm die Stadtentwicklung vor den

Toren Wiens wird zäh gerungen.

Die Transformation der Industriebrache droht zur unendlichen Geschichte zu werden. Nicht zuletzt

deshalb, weil in einer Demokratie

(fast) immer gewählt wird.

Autor: Engelbert Abt

um die alte

Werft in

Korneuburg

P:67

65

Werft Korneuburg | Reportage

Foto: Stefan Seelig / Museum

Immobilien Magazin 11 | 2023

Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit

und Gastronomie für rund 1.300

Menschen – das alles soll es geben, wenn

das ehemalige Industrieareal der Werft in

Korneuburg in rund 15 Jahren zu einem

vitalen Stadtteil entwickelt worden ist.

Mehr als 100 Jahre lang wurden zuvor

auf dem 17,5 Hektar großen Areal in

Korneuburg an der Donau – unweit der

Wiener Stadtgrenze – Schiffe gebaut.

1993 war damit Schluss. Die Werft sperrte für immer ihre Tore zu.

Danach bleibt die Liegenschaft zu großen Teilen ungenutzt. Die denkmalgeschützten Industriehallen aus Backstein

verfallen langsam, punktuell ist das eine

oder andere Büro mit Retro-Atmosphäre noch in Verwendung, die Halbinsel

wird immer wieder als Müllabladeplatz

missbraucht. „Wir haben dort schon alles gefunden. Angefangen von kaputten

Kühlschränken über alte Autoreifen bis

zu Matratzen“, sagt Rudi Burisch, Hausmeister am Werftgelände. Insgesamt

versprüht das Gelände eher morbiden

Charme. Einzig der Beach Club im Sommer bringt zusammen mit der einen oder

anderen lokalen Veranstaltung in der

ehemaligen Maschinenbauhalle etwas

Leben auf das Areal.

Korneuburg an die Donau

Auf Basis der Erkenntnis, hier einen ungeschliffenen Diamanten zu haben, wurde seitens der Stadt vor mehr als zehn

Jahren die Idee einer Mischnutzung für

die alte Werft geboren. Ein Projekt wurde entwickelt und 2016 ein Wettbewerb

ausgelobt. Das Motto: „Korneuburg an

EHEN

P:68

Reportage | Werft Korneuburg

66 Immobilien Magazin 11 | 2023

die Donau“. Ebenfalls mit an Bord: Viele Einwohner:innen aus der Stadt. „Wir

Freiwillige haben viel Zeit investiert“,

erinnert sich Martin Wimmer, Vertreter

der Bürgerbeteiligung. 2019 erwirbt die

Immobiliengruppe Signa von René Benko

die Anteile des Projektentwicklers BOPImmobilienholding an dem ausgearbeiteten Projekt. Seitdem sind Signa und Stadt

Korneuburg Partner. Der erste vermeintliche Durchbruch war dann im Sommer

2022. Ein Kooperationsvertrag regelt

präzise den weiteren Verlauf. Rund eine

halbe Milliarde Euro sollten in den kommenden zehn Jahren investiert werden.

Ganz so linear läuft es aber auch danach

nicht. Während Signa auf ihren Flächen

ein kooperatives Verfahren durchführt,

nehmen sich die Vertreter:innen der

Stadt mit Verweis auf die offene Frage der

Realisierung eines Autobahnanschlusses

„Korneuburg Mitte“, als Grundlage für

die im Vertrag festgelegte Kubatur in der

Höhe von 172.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche, aus diesem Prozess.

Seitens der Stadt wird parallel dazu ein

Wettbewerb zur Sanierung der denkmalgeschützten Hallen in der Werftmitte

ausgelobt. Als Sieger gehen daraus die

Architekten Maurer & Partner hervor.

Sie sind damit in einer „Doppelrolle“.

Denn das niederösterreichische Büro hat

auch bei Signa ein Mandat. Neben ihnen

werken mehrere international renommierte Architektenteams wie snøhetta,

Berger + Parkkinnen, Cobe, Jaja und

Delugan Meissl an einem Entwurf, der

dem Areal eine lebendige Nutzung für

unterschiedliche Zielgruppen bescheren

soll. Im Zuge des kooperativen Verfahrens wurden dabei zunächst gemeinsame Rahmenbedingen erarbeitet, die in

einem zweiten Schritt für jedes Team bei

der Planung des spezifischen Baufeldes

bindend waren. Das Ergebnis: Ein städtebauliches Konzept mit unterschiedlichen

Höhenentwicklungen, Fugen und Durchsichten. Während entlang des Hafenbeckens auf der Halbinsel eine Silhouette

mit vier- bis siebengeschoßigen Objekten

das Panorama prägt, fällt die Bebauung

zum Donauufer hin flach ab. Generell

sei kein Gebäude am Areal höher als 25

Meter und befinde sich damit ungefähr

in der Größenordnung der alten, mittlerweile dem Erdboden gleichgemachten

Schiffbauhalle, sagt Signa-Projektleiter

Alois Aigner.

Siedlungsdruck steigt

Wie immer bei einem Projekt dieser

Dimension gibt es auch Gegner:innen

– auch wenn sich deren Zahl in überschaubaren Grenzen hält. Sie wollen,

grob formuliert, alles so belassen, wie es

aktuell ist. Fakt ist: Der Siedlungsdruck

im Umfeld Wiens wird eher steigen, denn

sinken. „Das Gebot der Zeit ist Vermeidung der Bodenversiegelung. Wir wollen

die vorhandenen Ressourcen nutzen.

Gänzlich falsch wäre es, hier Einfamilienhäuser zu bauen und dann den nächsten

Acker am Ortsrand umzuwidmen. Die

Werft ist seit Jahrzehnten als Bauland

gewidmet und soll daher richtig und

nachhaltig bebaut werden“, sagt Architekt Ernst Maurer und bricht eine Lanze

für das Projekt: „Die Stadt braucht diese

Erweiterung. Denn damit wird auch die

lokale Wirtschaft gestärkt. Alle, die sich

Die denkmalgeschützte Halle wird

das Zentrum des Areals bilden.

P:69

67

Werft Korneuburg | Reportage

Immobilien Magazin 11 | 2023

hier ansiedeln, werden nicht nur in Wien

einkaufen, sondern hauptsächlich in der

Stadt. Und dadurch wiederum wird das

Angebot immer attraktiver“, so Maurer.

In Gastronomie, Büros oder Gewerbebetrieben entstehen bis zu 700 Arbeitsplätze. „Das ist eine einmalige Chance,

die, wenn sie jetzt nicht genutzt wird, so

schnell nicht mehr kommt“, sagt Maurer,

warnt aber auch bei der Entwicklung auf

Qualität zu achten. Neben der Verbindung zwischen Natur und dem neuen

Stadtteil werde entscheidend sein, neben

den Bewohner:innen auch viele Besucher:innen in das Areal zu bringen.

Elementarer Hebel dafür, um dieses Ziel

der Lebendigkeit zu erreichen, sei die

qualitativ hochwertige Gestaltung des

Freiraums. Attraktive Bepflanzungen,

einladende Sitzgelegenheiten, exklusiv

gestaltete Oberflächen sollen ein Umfeld

schaffen, das Menschen aus Korneuburg

oder den umliegenden Gemeinden ebenso anspricht, wie die Bewohner:innen des

Stadtteils. Gleich mehrere namhafte Büros wie Gehl Architekten aus Kopenhagen oder Yewo aus Wien haben sich dem

Foto: Museumsverein Korneuburg / Stefan Seelig

Aktuell verfallen die Industriehallen aus Backstein noch.

Auf dem Industrieareal wurden früher Schiffe gebaut..

P:70

Reportage | Werft Korneuburg

68 Immobilien Magazin 11 | 2023

Foto: Stefan Seelig

Design des Außenraums gewidmet. Einer

der Bebauungsgrundsätze war, den Zugang zum Wasser uneingeschränkt offen

zu halten. Sämtliche Uferlinien werden

daher für alle erlebbar. Unter den spektakulär im Hafenbecken aufgeständerten

Objekten der Architekten DMAA beispielsweise ist es möglich, direkt am Wasser zu flanieren. „Wir wollten bewusst die

Schnittstelle zwischen Wasser, Land und

Gebäude topographisch verbinden“, sagt

Elke Delugan-Meissl. Die Stege bewegen

sich mit dem Wasserstand, wodurch sich

immer wieder neue, veränderte Erlebniswelten ergeben.

Politik bremst

Im Gegensatz zu den Architekt:innen sind

die Vertreter:innen der politischen Parteien Korneuburgs noch nicht restlos überzeugt von dem Entwurf und stehen auf

der Bremse. Die kleinen Oppositionsparteien Neos, FPÖ und Grüne sind naturgemäß keine Fans des Projektes, während

sich die SPÖ in der Sache noch abwartend

gibt, eine Volksbefragung fordert, aber

politisch in erster Linie Signa als Partner kritisch gegenübersteht. Bleibt die

eigentlich mit einer absoluten Mehrheit

ausgestattete, aber nur bedingt in sich

geschlossene ÖVP, die als Grundlage für

die Weiterführung der ruhend gestellten

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)

und dem Verfahren zur Änderung des Flächenwidmungsplans eine Reduktion der

Dimension des Projektes anstrebt.

Informationsoffensive

Signa versucht, in der Sache zu überzeugen und im Zuge einer Informationsoffensive Gas zu geben. „Ziel ist das

Projekt, von dessen Qualität wir überzeugt sind, einer breiten Öffentlichkeit

im Zuge von Veranstaltungen näher zu

bringen“, sagt Ernst Eichinger von Signa, der dabei mit vielen Vorurteilen zu

kämpfen hat. „Oft höre ich etwas von

Luxus und Reichenghetto“, so Eichinger. Viele wüssten nicht, dass zwischen

20 und 30 Prozent aller Wohnungen in

der Werft „leistbar“ sein sollen. Generell

verliefen die Gespräche sehr konstruktiv

und die Rückmeldung sei überwiegend

positiv. Man müsse sich nur die Zeit für

Mit dem Projekt entsteht

ein neuer Stadtteil an der Donau.

Für rund 1.300 Bewohner:innen sollen

am Areal Wohnungen entstehen.

P:71

69

Werft Korneuburg | Reportage

Foto:Stefan seelig

die Fragen nehmen, so Eichinger. Wobei

es einige Antworten auch schlicht aufgrund der fehlenden Klärung mit der

Stadt noch nicht gibt. So sollen in einem

laufenden Dialog die Wohnungsanzahl sowie das Ausmaß der Gewerbeflächen angepasst werden – sprich eine Modifikation

des gesamten Projekts hinsichtlich seiner

Kubaturen erfolgen. Die genaue Ausarbeitung sei im Gange. Laut Bürgermeister

Christian Gepp (ÖVP) gäbe es dabei „keinen Zeitdruck, nur einen Qualitätsdruck“,

wiewohl er mehreren Medien gegenüber

einen Abschluss der Verhandlungen mit

Signa noch im Herbst avisiert hat. Erst

danach könne auch die UVP wieder aufgenommen werden. Dem Vernehmen nach

geht es um eine Größenordnung von rund

30 Prozent. Signa lehnt das nicht kategorisch ab, verweist aber grundsätzlich

auf den erst vor knapp einem Jahr unterschriebenen Kooperationsvertrag. Es wird

also verhandelt und daher noch ein bisschen Wasser die Donau runter fließen,

bevor in der alten Werft die ersten neuen

Bewohner:innen einziehen können. Die

Rahmenbedingungen werden allerdings

nicht einfacher, zumal im kommenden

Jahr Nationalrats- und ein paar Monate

danach Gemeinderatswahlen zu schlagen

sind. Und das ist frei nach dem Wiener ExBürgermeister Michael Häupl nicht unbedingt die Zeit fokussierter Intelligenz. l

Das Innere einer

Industriehalle auf dem Areal.

Eine einmalige Chance

Die alte Werft in Korneuburg soll in

Zukunft ein moderner Stadtteil für

rund 1.300 Einwohner:innen sein.

Viel Steuergeld ist mit diesem Ziel

seit Schließung der Industrieanlage

1993 investiert worden. Dekontaminierung, Hochwasserschutz, Abbruch

mehrerer Objekte auf der Halbinsel und Aufwand für Master- und

Rahmenplan haben viele Millionen

Euro verschlungen. Der Ort ist also

für eine Erweiterung der Stadt wohl

gewählt. Und wo, wenn nicht auf

einer alten Industriebrache – die

auch noch sehr gut an den öffentlichen Verkehr angebunden ist, sollte

heute noch gebaut werden? Sicher

nicht auf der grünen Wiese am

Stadtrand. Die weitere Zersiedelung

Österreichs muss gestoppt werden.

Im Umkehrschluss bedeutet das,

Verdichtung auf bereits gewidmetem

Bauland. Korneuburg hat also aktuell

eine Jahrhundertchance, weil mit der

alten Werft eine solcherart prädestinierte Fläche existiert. Was bedeutet

es, dieses Projekt zu realisieren?

Eine fundamentale Stärkung der

Wirtschaft. Neue Arbeitsplätze. Die

Geschäfte am Hauptplatz profitieren

von neuen Kund:innen. Das Angebot

wird attraktiver. Korneuburg hätte

ein europaweit strahlendes Vorzeigeprojekt, das auch aus Klosterneuburg

– dem alten Rivalen – mit Neid verfolgt

würde. Die Stadt hat mit Signa eine

Partnerin, die sie sich nicht ausgesucht hat. Bedingungslose Liebe ist

es offensichtlich nicht. Und zweifelsohne hat die Reputation der Unternehmensgruppe von René Benko

in den vergangenen Monaten stark

gelitten. Dabei wird aber berechtigte

Kritik mit haltlosen Vorurteilen vermischt. In allen Signa-Projekten steht

Qualität an erster Stelle. Und das ist

ein gewichtiges Pro-Argument für

diese Beziehung. Es geht außerdem

nicht um Gefühle, sondern um die

Sache. Denn Ziel aller Beteiligten

muss es sein, einen Stadtteil von

internationalem Format an einem Ort

mit Tradition zu schaffen, den Korneuburgerinnen und Korneuburger

als ihren erkennen und nutzen.

P:72

Ein Bundestag auf

die Zukunft gerichtet

Die steigenden Zinsen, die noch immer

hohen Baukosten und die strengeren

Kreditvergaberichtlinien. Die Sorgenfalten der Branchen-Player waren schon

mal kleiner. Doch Carmen Goby, Vizepräsidentin der WKO, plädierte bei der Begrüßung am 48. Bundestag der Immobilienwirtschaft in Velden dafür, jetzt mutig

nach vorne zu schauen: „Das ist unsere

unternehmerische DNA. Wenn wir nicht

mutig sind, wer dann?“ Auch sie sei kein

Fan von staatlichen Eingriffen, wie etwa

den Mietpreisdeckel. Vielmehr müsse der

Markt funktionieren.

Auch WKO-Fachverbandsobmann Gerald Gollenz spricht die herausfordernde Zeit für die Branche an: „Aber ich bin

schon so lange am Markt, dass ich weiß,

dass die Branche gut aufgestellt ist und

auch das überstehen wird.“ Man versuche, das Arbeitsumfeld so gut wie möglich bereitzustellen. Aber trotzdem sei

man auch von der Politik abhängig. „Es

ist permanent etwas zu tun, und wir tun

auch viel“, so Gollenz.

Paul Perkonig, Obmann der Fachgruppe

Kärnten, spricht bei seiner Begrüßung

das Bestellerprinzip an, das „uns natürlich belastet“. „Ich habe aber schon einige

Höhen und Tiefen erlebt und die Branche

wird auch diese Phase überstehen.“ Das

Programm der Tagung habe man auf die

Zukunft gerichtet und nicht auf die Vergangenheit. „Zu Themen, wie etwa die

Frage, wie wir in Zukunft bauen werden,

wolle man Denkanstöße in den kommenden Tagen liefern“, so Perkonig.

Über den Tellerrand

Die 400 Besucher:innen der Tagung bekamen aber nicht nur Fachinformationen für ihr berufliches Tun, wie etwa den

Rechtsvortrag von Christoph Kothbauer, sondern auch Inhalte über den Tellerrand der Immobilienbranche hinaus.

So brachte ORF-Meteorologe Marcus

Wadsak die aktuell wohl größte Herausforderung der Menschheit den Bundestag-Teilnehmer:innen näher: den

Klimawandel. „Wenn wir nicht handeln,

dann gefährden wir die Zukunft“, so die

Grundaussage des Vortrags. TU-WienVerkehrsexperte Harald Frey referierte

über den falschgelegten Fokus auf das

Auto in der Stadtplanung der Nachkriegszeit und Physiker Werner Gruber

sprach über das Wohnen im Weltraum.

Tristan Horx gab Einblick in kommende Arbeitswelten. Impulse von weiteren

Expert:innen rundeten das abwechslungsreiche Tagungsprogramm ab. Zudem diskutierten Expert:innenrunden

über aktuelle Themen der Immobilienwirtschaft, wie etwa über die Unsicherheit am Markt, das Bestellerprinzip und

die KIM-Verordnung. Zusätzlich informierten rund 40 Austeller:innen über

Neuheiten und digitale Lösungen.

Andere Perspektiven erlebten die Tagungsteilnehmer:innen bei der Schifffahrt über dem Wörthersee zum Gala-Abend im Werzers Hotel und beim

Golfturnier in Dellach. „Wir freuen uns

über den großen Erfolg der Tagung und

konnten Kärnten als attraktiven Kongressort präsentieren“, sagt Perkonig. l Foto: WKO Kärnten

Nachbericht | Bundestag

70 Immobilien Magazin 11 | 2023

In Velden am Wörthersee fand im September

der 48. Bundestag der

Immobilienwirtschaft

unter dem Motto

„Future Living“ statt.

In zwei Tagen wurden

den Teilnehmer:innen

Motivation, Inspiration

und neue Ideen für die

aktuell herausfordernde Zeit und auch für die

Zukunft vermittelt.

Autor: Stefan Posch

P:73

Nach der Expo Real

I

n Zeiten von Umbrüchen herrscht mitunter Angst. Wir erleben aber auch

Anpassungsfähigkeit. Die gehört zur oftmals zitierten und besonders für Städte

immer wieder geforderten Resilienz.

Aber auch die Immobilienbranche selbst

weist trotz mancher Jammerei, eingestellten oder verschobenen Projekten

und weniger Transaktionen durchaus

eine starke Resilienz auf.

Neue Konzepte auf der Expo

Neue Konzepte sowohl für Investitionen als auch das Bauen ließen sich auf

und nach der Expo Real wahrnehmen.

Nur zwei Beispiele, die noch vor ein paar

Jahren so nicht denkbar gewesen wären.

DWS plant einen Büro-Transformationsfonds und BNP Paribas Real Estate sondiert Partnerschaften für Schulinvestments. Weniger und anders neu zu bauen,

den Gebäudebestand in den Vordergrund

zu stellen, bei Immobilien dem Asset und

dem Property Management mehr Aufmerksamkeit zu schenken sind weitere

Ansätze. Um es auf einen gemeinsamen

Nenner zu bringen: den Bestand besser

managen. Ein weiterer ist, Projektentwicklung vom späteren Objektmanagement her zu verstehen.

Unübersehbar war auf der Expo Real zudem, dass jede Menge Städte, Regionen

und Länder ausstellen. Das Interesse

füreinander besteht zwischen der Immobilienwirtschaft und der öffentlichen

Hand allemal, denn kein Projekt läuft

ohne politische Zustimmung. Kooperation statt Konfrontation zeichnet sich

in Zeiten des Umbruchs mehr und mehr

als die bessere Vorgehensweise ab. Das

alles hängt – siehe Anpassung als Teil

der Resilienz – wesentlich mit den neuen ESG-Anforderungen zusammen. Denen kann sich die Branche nicht entziehen. Nur bitte keine heiße Luft liefern.

Denn die ist bekanntlich auch in Sachen Foto: Adobe Stock

Klima kontraproduktiv. l

71

Nach der Expo | Brief aus Deutschland

Immobilien Magazin 11 | 2023

Neues Denken und

Handeln sind nun gefragt.

Nein, nicht noch ein

Rückblick. Stattdessen

ein paar Gedanken über

das, was viele auf dem

größten Branchentreff

bewegte. Und weiterhin bewegt. Denn in

Deutschland als dem

Ort der Messe zeigen

sich die Veränderungen

besonders stark.

Umdenken und neues

Handeln sind gefragt.

Autor: Andreas Schiller aus Deutschland

P:74

72

Foto: ÖHGB Schedl

Immobilien Magazin 11 | 2023

Gastbeitrag | Martin Prunbauer

Kreditvergabe den

Bedürfnissen

anpassen!

Das Abgehen der EZB von ihrer jahrelangen

Nullzinspolitik im Juli 2022 und die mittlerweile zehnte Erhöhung des Leitzinses

sowie die im August 2022 erlassene KIMVerordnung der Finanzmarktaufsicht mit

bindenden Regeln für die Vergabe von Krediten bringen den heimischen Immobilienmarkt

in Turbulenzen.

Autor: Martin Prunbauer, Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB)

Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind unübersehbar: Die Zinsen für Wohnkredite sind rasant nach

oben geklettert und die Vergabe von

Wohnbaudarlehen ist stark rückläufig.

Als weitere Folge dieser Maßnahmen

hat das Transaktionsvolumen stark

nachgelassen und die Anzahl der Baugenehmigungen ist deutlich zurückgegangen. Der Erwerb von Wohneigentum, insbesondere für junge Familien

und den Mittelstand, wurde damit

beträchtlich erschwert. Gleichzeitig

steigt die Nachfrage nach Wohnraum

kontinuierlich an. Demnach ist die

Bauwirtschaft von der KIM-Verordnung stark betroffen.

KIM-Verordnung nicht wirksam

Die KIM-Verordnung wurde mit dem

Argument eingeführt, eine Überhitzung

des Immobilienmarktes zu verhindern.

Doch mittlerweile sind diese Maßnahmen nicht mehr wirksam, da sich der

Immobilienmarkt drastisch verändert

hat. Besonders im Bereich des Neubaus

und des Erwerbs von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen müssen

bestehende Spielräume optimal genutzt

werden. Die Verordnung ist in der aktuellen Situation aufgrund ihrer starren Vorgaben, wie einer maximalen Kreditlaufzeit von 35 Jahren, einem erforderlichen

Eigenkapitalanteil von 20 Prozent und

einer Schuldendienstquote von 40 Prozent, zu unflexibel. So macht es keinen

Sinn, die Schuldendienstquote mit einem

einheitlichen Prozentsatz festzulegen,

da die Haushaltsfinanzen höchst unterschiedlich sind. Haushalte mit höherem

Einkommen können und möchten möglicherweise höhere Kreditraten tragen.

Menschen sollen nicht daran gehindert,

sondern im Gegenteil dabei ermutigt

und unterstützt werden, Eigentum zu

erwerben. Es ist höchst an der Zeit, eine

dynamische Anpassung an die veränderten Umstände vorzunehmen. Zusätzlich

sollten auch weitere Möglichkeiten geschaffen werden, zumindest den ersten

Eigentumserwerb zu erleichtern. l

P:75

I

m Plenum standen Themen rund um

Neubauprojekte und das Zinsdilemma auf der Agenda. Gregor Hofstätter-Pobst, CFO der Wüstenrot Gruppe

eröffnete die Veranstaltung und zeigte

auf, dass der Wunsch nach Eigentum in

Österreich weiter anhält, jedoch schwerer zu realisieren sei.

Im Folgenden legte Walter Pudschedl,

Ökonom der UniCredit Bank Austria dar,

wie es denn mit der versprochenen Konjunkturerholung 2024 tatsächlich aussehe. Alexander Bosak, CEO der Exploreal

GmbH, sprach über Trends und Entwicklungen von Wohnungs-Neubauprojekten.

Aber nicht nur die Finanzierung, sondern

besonders auch der Weg dorthin standen

im Fokus des Kongresses.

Schrittweise Umstellung

Der Weg in Richtung Energiewende und

zu mehr Nachhaltigkeit führt über verschiedenste Lösungen. Ernst Bach, Vorstandsmitglied und Leiter des Facility

Management der Sozialbau AG, hat über

die Möglichkeiten von Sanierungen im gebrauchten Wohnbau gesprochen. „Wir setzen u.a. auf minimalinvasive Eingriffe im

Bestand“, so Bach. Zum Beispiel werden

die Heizungen zentralisiert und anschließend Schritt für Schritt auf Wärmepumpen oder auch Fernwärme umgestellt.

Dadurch überlasst die Sozialbau den

Bewohner:innen auch die Entscheidung

über den Umstieg. Auch über die Fassade – und deren anschließende Sanierung

– wurden bereits Heizungszentralisierungen umgesetzt. Die Sozialbau hat außerdem eine Bauteilaktivierung im Nachhinein erprobt. Nachhaltigkeitsziele lassen

sich gerade bei Neubauten einfacher erreichen. Ein Beispiel hat Isabella Stickler von

Alpenland vorgestellt. Vor kurzem hat die

gemeinnützige Baugenossenschaft das

Projekt Mühlbach Ost in St. Pölten umgesetzt. Die 260 Wohnungen wurden in

Niedrigenergiebauweise errichtet und von

Anfang an eine Lebenszyklusbetrachtung

durchgeführt. Eine Methode zur Nachverdichtung und damit Vermeidung der

fortschreitenden Bodenversiegelung in

Österreich hat Dietmar Reindl, Geschäftsführer von baumhouse vorgestellt. Seine

Idee setzt auf modularen Holzbau über

Fachmarktzentren. „Nachhaltiger Wohnbau ist einem exklusiven Kreis vorbehalten“, so Reindl. Mit niedrigeren Mietkosten will er zu mehr sozialer Gerechtigkeit

beitragen. Erste Projekte sind im Vorentwurf, Reindl hofft auf einen Baustart im

nächsten Jahr. l

Fotos: Sozialbau AG, ZoomVP LS

Ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit im Wohnbau

standen am 11. und 12. September 2023 die Vorträge

bei der imh-Konferenz im Schlosspark Mauerbach.

Autorin: Anja Gaugl

Fachmarktüberbauung als Lösung

gegen Bodenversiegelung.

73

imh-Konferenz | Nachbericht

Immobilien Magazin 11 | 2023

Ideen-Schmiede

für Wandel

Die Sozialbau AG hat eine

Betonteilaktvierung im

Nachhinein umgesetzt.

P:76

Immer mehr Dauerparker:innen in Mietwohnhäusern fordern

eine E-Ladestation für ihren Stellplatz. Lösungen für die

Wohnungswirtscha sind folglich gefragter denn je.

GARAGEN IN

WOHNGEBÄUDEN

SIND DER GAMECHANGER

FÜR DIE E-MOBILITÄT

 D

as Ende des Verbrennungsmotors naht. Kürzlich haben

sich die EU Staaten darauf

geeinigt, dass ab 2035 nur

noch Neuwagen verkauft werden, die

im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Bis Ende August 2023 wurden in Österreich 30.638 E-PKW neu

zugelassen, und das entspricht knapp

20% aller Neuzulassungen. Aufgrund

der steigenden Anzahl von E-Autos

wächst auch der Bedarf an Lademöglichkeiten. Öff entlicher Raum ist

begrenzt und die Anzahl an öff entlichen Ladepunkten ist in Wien mit

einer Summe von 2.565 noch überschaubar. Doch woher den Platz dafür

nehmen? Als Experte für innovatives

Parkraum-Management hat das Wiener PropTech PAYUCA die Lösung,

nämlich E-Ladepunkte in Garagen

von Mietwohnhäusern errichten! Das

Aufl aden von E-Autos auf der Straße

ist teuer und aufwendig. So steigt

die Nachfrage nach praktikablen und

budgetierbaren E-Ladestationen, vor

allem bei Dauerparker:innen, die ihr

Auto auf ihrem fi xen Stellplatz

über Nacht laden möchten. Für

die Wohnungswirtschaft auf der

anderen Seite stellen etwa die

Koordination und die Auswahl der unterschiedlichen

Gewerke, E-Ladestationen,

das Lastmanagement und

die Abrechnung mit den

einzelnen Mieter:innen

Hindernisse in der Umsetzung dar. Genau hierfür

bieten die Expert:innen

von PAYUCA die Lösung:

Smart Charging. Ein

Komplettservice, das mit der

Objektbegehung und vollständigen

Planung eines Installationskonzepts

beginnt. Dabei werden die notwendigen E-Ladestationen für die jeweilige

Garage projektiert, mit dem

Netzbetreiber abgestimmt und die

Voraussetzungen mit allen Beteiligten geklärt. Üblicherweise wird für

die erste Stufe des Ausbaus, dies

P:77

entspricht etwa ca. 15 bis 20 % der

Stellplätze, ein Angebot für die Vorbereitung von E-Ladestationen gelegt.

Zusätzlich bietet PAYUCA alle Dienstleistungen von der Grundinstallation

über die jährliche Wartung bis hin

zur gesamten Abrechnung und

sogar einen 24-Stunden-Support an.

Somit verschaff t PAYUCA der Wohnungswirtschaft eine ganzheitliche

Lösung. „Als Komplettanbieter von

Lösungen für Parkraum- und

E-Lademanagement wissen wir,

welche Vorkehrungen getroff en

werden müssen, wie beispielsweise

ein intelligentes Lastmanagement,

um den Netzanschluss nicht zu überlasten. Neben unserer langjährigen

Erfahrung im innovativen ParkraumManagement haben wir zwei breit

angelegte Umfragen durchgeführt

und festgestellt, dass es auf beiden Seiten viele unterschiedliche

Interessen gibt, die zusammengeführt gehören“, so PAYUCA Co-CEO

und Co-Founder Dominik Wegmayer.

Die Mehrheit der Eigentümer

möchte die Kosten nicht alleine

tragen und scheut den Aufwand

für die gesamte Organisation und

die Abrechnung. Aber auch dafür

kann PAYUCA gemeinsam mit

VERBUND eine Lösung anbieten,

nämlich das gemeinsame Produkt

Immo-Charging-Residential (mehr

dazu auf den nächsten Seiten).

„PAYUCA IST IHR EXPERTE,

WENN ES UM DIE GARAGE DER

ZUKUNFT GEHT.“

Dominik Wegmayer

Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH

Partner von Partner von

FREUDE AM VERWALTEN

PAYUCA

DIE EXPERTEN DER GARAGE

Mietwohnhäuser, Bürogebäude, Quartiersgaragen und Freifl ächen

P:78

 D

er Einsatz von Smart Charging

ist insbesondere in bestehenden Mietwohnhäusern möglich. Hierbei folgt PAYUCA

dem Credo „einfach für die Eigentümer, einfach für die Mieter“. Auf

Basis des zuvor erstellten Installationskonzepts fi nanziert der Eigentümer dabei nur die Kosten für die

Grundinstallation, dies entspricht der

Verkabelung zu den einzelnen Stellplätzen. Diese hängen maßgeblich

von der Komplexität der Leitungsstruktur und vielen Faktoren in der

Immobilie ab, wie etwa der Lage des

E-Verteilers, der Netzanschlussleistung und dem generellen Zustand

des Gebäudes. Die Investition hierfür

beläuft sich auf einmalig nur 1.500

bis 2.500 Euro pro Stellplatz, was

einen kostengünstigen Ausbau für

den Eigentümer gewährleistet und

keine laufenden Kosten verursacht.

Für die Mieter:innen hingegen funktioniert das Service von PAYUCA folgendermaßen: Sobald sich ein/eine

Dauerparker:in für die Anschaff ung

eines E-Fahrzeugs entscheidet, kann

diese direkt mit PAYUCA ein Wallbox-Abo abschließen. Basierend auf

der jährlichen Fahrleistung in km/

Jahr entscheidet sich der:die Dauerparker:in für einen passenden

Tarif, welcher schon ab 29,90 Euro

pro Monat startet. Dieser beinhaltet

nicht nur die Miete der Wallbox und

den notwendigen Strombedarf, sondern auch einen 24-Stunden-Service

im Fehlerfall, sowie die gesetzlich

vorgeschriebene jährliche Wartung

der E-Ladestation. Sobald die Wallbox am passenden Stellplatz von

PAYUCA angebracht ist, kann der:die

Dauerparker:in ganz entspannt zu

Hause sein E-Auto laden. Auch der

Arbeitgeber kann etwa die entstehenden Ladekosten eines E-Dienstfahrzeuges für seine Angestellten

übernehmen. Solche Abo-Modelle

sind in der Wohnungswirtschaft

vor allem bei Internet und Kabel-TV

bereits seit Jahrzehnten im Wohnbau bekannt, und nehmen insbesondere der Hausverwaltung sehr

Smart Charging

Das eigene E-Auto aufl aden, so einfach und praktisch wie

beim Smartphone. Entspannt, zu Hause, mit niedrigen Kosten.

All inclusive. Skalierbar auf über 100 E-Ladestationen.

P:79

PAYUCA

SMART CHARGING

E-Ladeinfrastruktur

viel Arbeit ab. Von Einzellösungen,

welche mit Zustimmung des Eigentümers durch die Mieter:innen

selbst errichtet werden, rät PAYUCA

als Experte ab. Normale Schuko-Steckdosen oder nicht intelligente E-Ladestationen sind nicht für den Einsatz

in Dauerparkgaragen gedacht. Diese

sind extrem teuer in der Errichtung

und können nur wenige Fahrzeuge

gleichzeitig mit Strom versorgen, da

diese Form des Lademanagements

sehr schnell an seine Grenzen stößt.

Kurz- bis mittelfristig muss diese

Art der E-Ladeinfrastruktur ohnehin

durch eine intelligente Gemeinschaftsanlage ersetzt werden, damit

mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Mit

diesem Gesamtkonzept ist PAYUCA

derzeit einzigartig auf dem Markt,

neben den klassischen Elektrikern,

Autohäusern und Energieversorgungsunternehmen, welche sich

insbesondere auf Einfamilienhäuser bzw. auf

Unternehmen und das

öff entliche Ladenetz konzentrieren. „Wir übernehmen das Projekt vollständig, somit entsteht kein

Organisationsaufwand für

Eigentümer und Hausverwaltung. Wir haben

alle Professionisten an

der Hand und kümmern uns um bauliche,

elektrotechnische und

behö rdliche Maßnahmen. Für uns

ist es wichtig, der Ansprechpartner für alle Beteiligten zu sein.

Zuverlässiges Kundenservice steht

bei uns ganz oben“, so Wegmayer.

VORTEILE

» Installationskonzept inkl. Begehung

» Individuelles Angebot für

Grundinstallation

» Kein Organisationsaufwand bei der

Umsetzung

» Kein Aufwand für Abrechnung und

Wartung

» Komplettservice für Mieter:innen

» Wertsteigerung der Immobilie

Installationskonzept

PAYUCA ü bernimmt die vollstä ndige Planung der E-Ladeinfrastruktur und

erstellt ein individuelles Konzept.

Mietwohnhäuser

Sparen Sie Zeit, indem Sie die Dauerparkverwaltung in Ihrer Garage automatisieren. Bereiten Sie Ihre Garage mit Smart Charging auf die

E-Mobilität vor. Generieren Sie mehr Einnahmen durch smarte Leerstandsverwertung an

Kurzparker:innen.

Bürogebäude

Machen Sie Ihre Garage über die PAYUCA

Smart Parking App zu einem Teil unseres Vermarktungsnetzwerkes. Bieten Sie Mieter:innen

E-Ladestationen in Ihrem Bürogebäude und

bereiten Sie so Ihre Garage auf die zukünftigen

gesetzlichen Rahmenbedingungen vor.

Quartiersgaragen

Optimieren Sie Ihren Zeitgebrauch, indem

Sie die Verwaltung des Dauerparkens in Ihrer

Garage automatisieren. Rüsten Sie Ihre Quartiersgarage mit Smart Charging für die E-Mobilität vor und steigern Sie Ihre Einkünfte durch

Leerstandsverwertung an Kurzparker:innen.

Freifl ächen

Stellen Sie Ihre leeren Parkfl ächen über die

PAYUCA Smart Parking App zur Verfügung und

machen Sie diese für Kurzparker:innen rund

um die Uhr zugänglich. Ermöglichen Sie ihren

Dauerparker:innen das Laden Ihres E-Fahrzeugs

am eigenen Stellplatz auf der Freifl äche vor dem

Wohnhaus.

P:80

I

n Kooperation mit VERBUND

kann PAYUCA ein ContractingModell anbieten: Das Produkt

Immo-Charging-Residential ist

ein Rundum-Sorglos-Paket für

Eigentümer und Mieter:innen,

die E-Ladeinfrastruktur benötigen. Dabei entsteht weder für

Planung, Errichtung, noch für

den Betrieb der Ladestationen

ein zusätzlicher Aufwand und nur

geringe Einmalkosten. VERBUND

hält den Zählpunkt, sichert die

notwendigen Kapazitäten, stellt

die Ladeinfrastruktur zur Verfügung und kümmert sich

mit PAYUCA um die gesamte

Abwicklung des Projektes

(Installationskonzept, bauliche

Vorinstallation, Montage und Inbetriebnahme). Dauerparker:innen

schließen einen Abovertrag

mit PAYUCA ab, bezahlen ein

monatliches Entgelt für dieLaddienstleistung (ct/kWh Tarif) und

laden ganz bequem daheim.

Immo-Charging Residential

Ihr Rundum-Sorglos-Paket für E-Ladeinfrastruktur im Mietwohnhaus

CONTRACTINGMODELL MIT

VERBUND

P:81

SMART CHARGING

FINANZIERUNG

Keine hohen Investitionskosten

Rundum-Sorglos-Paket

Starke Umsetzungspartner

Kein Investitions- / Technologierisiko

10 Jahre Vertragslaufzeit

Minimaler Baukostenzuschuss

Gesicherte Netzkapazität

Bezug von 100% Ökostrom

Installationskonzept inkl.

Begehung

Individuelles Angebot für

Grundinstallation

Kein Organisationsaufwand bei

der Umsetzung

Kein Aufwand für Abrechnung

und Wartung

Komplettservice für Ihre Mieter

Wertsteigerung der Immobilie

+

(OPTIONAL)

DURCH

„DURCH UNSERE JAHRELANGE EXPERTISE SCHAFFEN WIR ES GEMEINSAM MIT VERBUND,

KOSTENGÜNSTIG UND UMWELTBEWUSST E-LADESTATIONEN IN GARAGEN VON

MIETWOHNHÄUSERN ZU REALISIEREN.“

Dominik Wegmayer

Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH

FOTOCREDIT: VERBUND

PAYUCA X VERBUND

IMMO-CHARGING RESIDENTIAL

Rundum-Sorglos-Paket

P:82

P AYUCA schöpft Knowhow aus seiner langjährigen Erfahrung als

Experte im Bereich der

Parkraum-Digitalisierung für die

Immobilienwirtschaft. Mit der Idee,

leerstehende Stellplätze an Kurzzeitparker:innen zu vermieten, wurde

PAYUCA 2017 in Wien erstmals

bekannt. Sechs Jahre später hat sich

das einstige Start-up als etabliertes

PropTech-Unternehmen mit mittlerweile 45 Mitarbeiter:innen und

seiner Systemlösung am Markt etabliert: Smart Access, der einfachen

Zugangsverwaltung für Dauerparker:innen. Dauerparkgaragen und

Stellplätze werden oftmals noch mit

alten Funksendern und Schlüsseln

bedient und mühevoll händisch verwaltet. PAYUCA hat den zeit- und

kostenintensiven Verwaltungsaufwand für Immobilieneigentümer:innen und Hausverwaltungen erkannt

und ein günstiges, digitalisiertes

Zugangssystem für die smarte und

nachhaltige Garagenverwaltung für

Dauerparker:innen entwickelt. „Durch

unsere Technologie wird das Handling von Parkplätzen unkomplizierter

„SCHLÜSSEL, FUNKSENDER UND EXCELLISTEN WERDEN DER VERGANGENHEIT

ANGEHÖREN. DIGITALISIERTE GARAGEN SIND DIE ZUKUNFT.“

Dominik Wegmayer

Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH

Smart Access

Spezialist für innovatives Parkraum-Management

P:83

denn je“, ist Dominik Wegmayer überzeugt. Auch hier bietet PAYUCA einen

einfachen Lösungsansatz sowohl für

die Immobilienwirtschaft, als auch für

die Anwender:innen. Für das smarte

Dauerpark-Management steht ein

einfaches Dashboard zur Verfügung,

auf dem alle zu verwaltenden Garagen und Stellplätze abgebildet sind.

Ebenso im Dashboard integriert ist

das Handling der Zugangsberechtigung, die somit aus der Ferne ohne

physische Besichtigung, Kaution oder

Schlüsselübergabe für einen Stellplatz

mit oder ohne E-Ladestation erteilt

werden kann. Tore, Schranken und

Türen können von den Dauerparkern

mittels Smartphone, NFC-Chips oder

optional via Kennzeichenerkennung

bequem geöff net werden. „Wenn

Dauerparker:innen sich für ein Wallbox-Abo entschieden haben, können

sie diese auch mit dem Smartphone

oder NFC-Chip leicht entsperren, was

den Verwaltungsaufwand wiederum

enorm reduziert”, so Wegmayer.

Moderne

Kennzeichenerfassung

mittels LPR-Kamera

VORTEILE

» Modernes & zukunftsfi ttes Zugangssystem

» 100% Kontrolle der Zutritte

» Erhöhte Sicherheit im Gebäude

» Kosteneffi ziente & schnelle Amortisation

» Enorme Zeitersparnis in der Verwaltung

» Zufriedene Dauerparker:innen

Reader & NFC-Chips

Reibungsloses Öff nen aller

Zugänge auch offl ine.

PAYUCA

SMART ACCESS

Dauerparkverwaltung

P:84

Das Geschäft mit der Kurzzeitvermietung von leerstehenden

Stellplätzen betreibt das

PropTech-Unternehmen unter

der bekannten gleichnamigen App

PAYUCA Smart Parking. „Die Nachfrage

nach Parkplätzen an bereits über 120

Standorten in Wien hat sich dieses

Jahr verdoppelt”, so Co-Founder und

Co-CEO Dominik Wegmayer. Flexibles

Homeoffi ce mit geringen Anwesenheitszeiten im Büro haben klassische

Dauerstellplätze zwar unattraktiver

werden lassen, den Autoverkehr

umgekehrt jedoch nicht reduziert.

So werden durch PAYUCA die Kurzparkbedürfnisse von bereits mehr

als 80.000 registrierten User:innen

abgedeckt und zusätzliche Einnahmen

für die über 50 Immobilienpartner generiert. Vorteile ergeben sich beim Produkt „Smart Revenue”, durch die sinnvolle Nutzung und Monetarisierung

von Leerstand. Dominik Wegmayer

ist sich sicher, dass „Parken und Laden

in Zukunft fl exibler werden und on

demand zur Verfügung stehen müssen.“ Wir bieten diese Flexibilität und

verhelfen den Autofahrer:innen dazu,

Zeit bei der Parkplatzsuche zu sparen, was wiederum zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes führt. Mit der

Verlagerung parkender Fahrzeuge von

der Straße in bestehende Garagen

schlagen wir eine Brücke zum modernen Mobilitätskonzept der Smart City.

Zahlung und Verrechnung sind voll

automatisiert, ebenso steht ein 24/7-

Customer-Support zur Verfügung. Für

die Immobilienpartner generiert

PAYUCA zusätzlich ein umfangreiches

Reporting zur Auslastung. „Mit unseren

Lösungen für Dauerparkverwaltung,

Installation von E-Ladestationen und

Leerstandsverwertung konzentrieren

wir uns dabei klar auf klassische

Mietwohnhäuser. Unsere Vision ist es,

das Parken und Laden abseits der

Straße so einfach wie möglich zu

machen“, schließt PAYUCA-Geschäftsführer Dominik Wegmayer.

PAYUCA GmbH Handelskai 92, Gate 1, 1. OG, 1200 Wien

payuca.com | offi [email protected] | +43 1 307 5622

Smart Revenue

Experte für Digitalisierung, Elektrifi zierung und Monetarisierung von Garagen

P:85

VORTEILE

» Monetarisierung leerstehender Stellplätze

» Vermarktung an mehr als 80.000 User:innen

» Automatisierte Zahlung & Verrechnung

» 24/7 Customer Support

» Umfangreiches Reporting der Einnahmen

» Wertsteigerung der Immobilie

Ihr Ansprechpartner:

Zeljko Omerovic,

Chief Business

Development Offi cer

[email protected]

+43 664 546 6623

PAYUCA

SMART REVENUE

Leerstandsverwertung

Webgasse 19,

1060 Wien

UNSERE TOP REFERENZPROJEKTE

„UNSERE PARKRAUM- UND E-LADEMANAGEMENTLÖSUNGEN MACHEN DIE GARAGEN ZUKUNFTSFIT.

INTEGRIERT. DIGITAL. SIMPEL.“

Zeljko Omerovic

Chief Business Development Offi cer

Vorgartenstraße 122-128,

1020 Wien

Vorgartenstraße 223a,

1020 Wien

Rosa-Jochmann-Ring 42-44,

1110 Wien

Simmeringer Hauptstraße

501-503, 1110 Wien

Straßganger Straße 380,

8020 Graz

Mariahilfer Gürtel 22-24,

1060 Wien

Erdberger Lände 36-38,

1030 Wien

Gasometer Guglgasse 8,

1110 Wien

Fritz-Erler-Allee 180,

12353 Berlin

Cumberlandstraße 32-34,

1140 Wien

Liechtensteinstraße 3,

1090 Wien

Linzer Straße 434-436,

1140 Wien

Kurbadstraße 8,

1100 Wien

Mariahilferstraße 103,

1060 Wien

Schottenfeldgasse 36-38,

1070 Wien

Neulinggasse 29,

1030 Wien

Liniengasse 49-51,

1060 Wien

Lazarettgasse 6,

1090 Wien

Baiernstraße 59,

8020 Graz

Geiselbergstraße 12,

1110 Wien

Gradnerstraße 186,

8054 Graz

Wilhelminenstraße 12,

1160 Wien

Kohlgasse 24,

1050 Wien

Am Tabor 20-22,

1020 Wien

Sankt-Johann-Gasse 7,

1050 Wien

Große Schiff gasse 6,

1020 Wien

Dresdner Straße 81-85,

1200 Wien

Canettistraße 3,

1100 Wien

Operngasse 17-21,

1040 Wien

P:86

Die

FM-Branche

ist im Umbruch

Auch in diesem Jahr herrschte am

FM-Day im Park Hyatt Vienna reges

Treiben. Branchenmitglieder aus ganz

Österreich kamen zusammen, um sich

über die Entwicklungen und die Zukunft

der Facility-Management-Branche auszutauschen. Nach der Begrüßung und

einem Vortrag von Martin Graf von der

Energie Steiermark machte Clemens

Wasner, Founder und CEO von AI Austria, den Auftakt für den ersten Themenblock „FM schafft digitalen Fortschritt“

mit einem Vortrag über die Relevanz

von Künstlicher Intelligenz im FM. Die

Komplexität von Produkten in der Gebäudetechnik verbunden mit restriktiveren Regulierungen wird die Anwendung

der KI in Zukunft zum Branchenusus

machen. Im Gebäudesektor ist Künstliche Intelligenz besonders relevant für

das Einsparen von Energie und bei der

Fehlererkennung von so gut wie allen

Bestandteilen eines Gebäudes. Gertrud

Götze von T-Systems Austria führte in

der anschließenden Präsentation aus,

inwiefern KI, FM und HR die Zukunft

der Unternehmenskultur beeinflussen

könnten. Stefan Hauer von VIE Build

und Martin Krammer von krammer bauinformatik teilten in der darauffolgenden

Keynote ihr Wissen über den lebenszyklischen Einsatz von BIM am Flughafen

Wien, ihre Erfahrungen als Großbetreiber und Auftraggeber sowie mit der systematischen BIM Forschung. Nach einer

kurzen Pause wurde in einer Talkrunde,

besetzt von Gertrud Götze, Christian

Hofmann, Matthias Plattner, Berhan Foto: Leon Protz

FMDay23 | Nachbericht

84 Immobilien Magazin 11 | 2023

Im Fokus standen die Themen Digitalisierung,

Nachhaltigkeit, Frauen im FM und das

Arbeiten mit der neuen Generation.

Autor: Leon Protz

P:87

85

Nachbericht | FMDay23

Branchenmitglieder aus ganz Österreich kamen

zusammen, um sich über die Entwicklungen der

Facility Management-Branche auszutauschen.

Tongay, Thomas Winter und Barbara

Wurzer-Thier, über den digitalen Reifegrad der FM-Branche diskutiert. Alle Beteiligten einigten sich darauf, dass sich

in der Vergangenheit ein großes Defizit

in diesem Bereich gebildet hat, gemeinsame Anstrengungen und Innovation jedoch den verabsäumten Fortschritt aufholen können. Vertrauen in die Zukunft

sei aber elementarer Bestandteil jeder

großen Veränderung. Nach der Mittagspause ging es mit der Vorstellung von

fünf jungen Unternehmen weiter, die in

jeweils fünf Minuten ihre innovativen

Ideen und Konzepte vorstellten. Per Abstimmung wurde ein:e Gewinner:in, die

bzw. der mit seinem oder ihrem Pitch am

meisten begeistern konnte, gewählt. Brigitte Reich konnte mit ihrem Unternehmen Secontrade im Zuschauer-Voting die

Wahl für sich entscheiden. Danach ging

es mit Block zwei weiter. Der Fokus lag

auf dem Thema Nachhaltigkeit in der

FM-Branche und die Vortragenden widmeten sich den Themen Klimaneutralität, ESG und Künstlicher Intelligenz im

Zusammenhang mit der Energieeffizienz

von Gebäuden. Block drei wurde unter

dem Thema „FM schafft Weiterentwicklung und Kompetenzen“ den Frauen in

der Facility Management-Branche gewidmet. Dabei ging es um Anreize für Frauen

im FM, Mentoring-Programme und ein

Ratgeber-Format. Im letzten Block „FM

schafft flexible Arbeitswelten“ ging es um

die junge Generation und ihre Anforderungen an den Arbeitsplatz. Das Abendprogramm mit einem Exklusiv-Gespräch

mit Gregor Schlierenzauer und einem

Cocktail im Rahmen des Networkings

rundete die Veranstaltung ab. Alle für

die FM-Branche relevanten Zukunftsthemen wurden somit heuer im Park Hyatt

Vienna von hunderten Entscheidungsträger:innen diskutiert und helfen der

Branche dabei, sich erfolgreich auf das

nächste Jahr einstellen zu können. l

P:88

Der von Helmut Ofner organisierte Wiener Immobilien- und Mietrechtstag ist seit 2014 ein fixer Bestandteil des Kongresskalenders der

Immobilienwirtschaft. Die Veranstaltung bietet Update-Vorträge zu allen

Bereichen des Immobilien- und Mietrechts. Wie in den letzten Jahren wurde

der WIMT als streamingfähiges Video

online angeboten. Die Vorträge wurden

vor der spektakulären Kulisse des Canaletto-Saals des KHM aufgezeichnet und

am 23.9 online übertragen.

2.500 Teilnehmer:innen

Mehr als 2.500 angemeldete Teilnehmer:innen folgten der Onlineveranstaltung. Nach einem fulminanten Eröffnungsvortrag von Thomas Malloth

referierten Gabriele Etzl (Deloitte Legal)

und Helmut Ofner über die Neuerungen

zum Wohn- und Geschäftsraummietrecht. Alexander Illedits führte durch

die neueste Rechtsprechung zum Wohnungseigentumsrecht und Rudolf North

(WKO) referierte über Änderungen der

Miteigentumsanteile im Wohnungsei- Foto: WIMT

86 Immobilien Magazin 11 | 2023

2.500 Teilnehmer:innen

beim Online-Kongress

im Canaletto-Saal

des Kunsthistorischen

Museums.

Autor: Günther Schneider

Wiener Immobilien- 9. und Mietrechtstag

Nachbericht | WIMT

P:89

87

WIMT | Nachbericht

Immobilien Magazin 11 | 2023

gentumsrecht. Zum aktuellen Thema des

Glasfaserausbaus informierten Thomas

Neugebauer und Philipp Serentschy (A1).

Im zweiten Vortragsblock berichtete der

Präsident des ÖVI, Georg Flödl, über aktuelle Entwicklungen im Maklerrecht. In

weiteren Referaten von Karina Schunker

(EHL), Andreas Ridder (CBRE), Winfried

Kallinger und Viktor Wagner (REIWAG)

wurden Einblicke in den Immobilien-,

Retail und Bauträgermarkt sowie das

Facility Management gewährt. Zum

Thema Projektentwicklung, Nachhaltigkeit und Bewertung referierten Peter

Ulm (VÖPE). Andreas Köttl (Value One/

ÖGNI), Karl-Heinz Strauss (Porr), Martina Maly-Gärtner (UBM), Isabella Stickler (Alpenland), Michael Pech (ÖSW),

Wilfried Lechner (Wienerberger), Jürgen

Narath (Esterhazy Immobilien) und Astrid Grantner-Fuchs (EHL).

Nach der Mittagspause referierten Karin Fuhrmann (TPA) zum Steuer- und

Gebührenrecht, Stefan Artner (Dorda)

zu Fragen der Vertragsgestaltung und

Wolfgang Fitsch (Allcura) über die Haftpflicht der Immobilientreuhänder. Ein

weiteres Modul war dem Thema Finance und Veranlagungsformen gewidmet.

Christoph Urbanek (Schindler) berichtete über Senior, Mezzanin und digitale

Finanzierung. Weiters referierte Peter

Karl (Erste Immobilien KAG) über Immobilienfonds, Michael Baert (IFA) über

das Bauherrnmodell und Louis Obrowsky (LLB Immo KAG) über Vorsorgewohnungen. Johannes Rehulka (GS des

österreichischen Raiffeisenverbandes)

berichtete über Immobilienfinanzierung

aus Sicht der Banken.

Zu internationalen Projekten sprachen

die neue Präsidentin der ULI Austria Birgit Kraml (Wolf Theiss) und der Präsident

der FIABCI Austria Matthias Gass. Tobias Just (IREBS) referierte über die coronabedingten Folgen für den deutschen

Immobilienmarkt und Herbert Kovar

(Deloitte Tax) gab eine Einführung zu

Doppelbesteuerungsabkommen bei Immobilientransaktionen. Elisabeth Kovac,

berichtete über Neuerungen im Immobilienrecht von New York.

Im letzten Abschnitt trugen Herbert

Gartner zum BTVG und der Präsident

des ÖHGB Martin Prunbauer zum Schadenersatz- und Gewährleistungsrecht

vor. Susanne Bock gab ein Update zum

WGG und Sandra Bauernfeind sprach

über die Marktsituation der Gemeinnützigen Bauvereinigungen.

Minister mit Botschaft

In seiner Begrüßung lobte der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft,

Kocher, in Videobotschaften die beeindruckende Bereitschaft der Immobilienbranche zur Fortbildung und damit auch

das Bekenntnis zur Qualität. „Mit 2.500

Teilnehmer:nnen ist der WIMT auch

europaweit zur größten Fortbildungsveranstaltung im Bereich des Immobilienrechts geworden“, freute sich der

Organisator Helmut Ofner. Das Immobilienmagazin hat die Veranstaltung als

Medienpartner begleitet. Der 10. WIMT

wird am 28.9.2024 stattfinden. l

Helmut Ofner, hier in der Wiener Staatsoper, lud

heuer in das Kunsthistorische Museum zur 9. WIMT.

P:90

Ehrlich gemütlich & authentisch romantisch

Hauptsache romantisch, aber gerne auch entspannt-sportlich. So zeigt sich

der Winter im Seestädtchen Zell am See. Und in einem ganz besonderen

Traditionshaus liegt man einfach immer richtig…

Ein malerischer See, eindrucksvolle Berge, ja sogar ein Gletscher, auf

dem garantiert immer Schnee liegt. Wer

Zell am See kennt, weiß: Hier ist der

Winter wirklich bilderbuchreif. Neben

seiner fantastischen Natur bietet das

aktive Städtchen am Ufer des Zeller Sees

dann auch in Sachen Sport alles, was das

Herz zur kalten Jahreszeit schön warm

werden lässt: Unendliche Skifreuden

und Pisten satt für jedes Könnerlevel

– vor allem durch die Verbindung zum

Skicircus Saalbach Hinterglemm Fieberbrunn. Schier endlose Langlaufloipen, die durch die

wildromantische

Gegend führen und

teils auch abends

befahrbar sind.

Rodelbahnen, Eislaufplätze, Schneeschuhrouten… Und

mittendrin: das ****

Romantikhotel von

Familie Hörl.

Body and Soul | Romantikhotel Zell am See

88 Immobilien Magazin 11 | 2023

Ein Highlight der Zeller Suite ist die Privat-Sauna.

P:91

Liebe geht durchs

Romantikhotel Zell am See

„Heim statt ins Hotel kommen“ – so

fühlt es sich an, wenn man nach einem

langen Tag in der Winterwelt ins Haus

Hörl „schneit“. Dabei scheut die Gastgeberfamilie keine Mühen. Als Traditionsbetrieb mit Sinn für den modernen Gast

weiß man, was es für den romantischen

Urlaub zu zweit, die aktive Auszeit mit

der Familie braucht. Das fängt schon

bei den Zimmern an, die in ihren unterschiedlichen Ausführungen allesamt vor

Gemütlichkeit strotzen. Vor allem den

neben anderen erst kürzlich renovierten

„Zeller“ mit frei stehender Badewanne,

Kaminofen und rundum drehbarem Bett

möchte man am liebsten gar nicht mehr

verlassen. Sollte man aber! Denn im

zweistöckigen Wellnessbereich geht der

Genuss auch schon weiter – mit Saunalandschaft, Wasserwelt und dem „adults

only“ Emotion Spa. Und so schließt sich

der genussvolle Kreis spätestens abends,

mit den köstlichen Menüs, die auf die Tische der stimmungsvollen Romantikstube kommen. Wer dem Liebesurlaub das

Krönchen aufsetzen möchte, lässt es sich

im exklusiv buchbaren Weinkeller servieren. So soll er sein, so darf er bleiben –

der Winter in den Bergen. l

89

Foto: Roland Hoelzl, TVB Zell am See Kaprun, Michael Huber

**** Romantikhotel

Zell am See

Familie Hörl

Sebastian-Hörl-Straße

11, A-5700 Zell am See

Tel. +43 (0) 6542 72520

[email protected] |

www.romantik-hotel.at

408 Pistenkilomenter bieten

ein ultimatives Skierlebnis.

Die Zeller Suite ist neben anderen

Annehmlichkeiten auch mit einer

Feuerstelle und mit Privat-Spa

sowie Sauna ausgestattet.

Im zweistöckigen Wellnessbereich erwartet

Sie entspannte Zeit zu zweit.

P:92

„Gerade in herausfordernden Zeiten ist

der persönliche Austausch wichtig.“

Selfie | Expo Real

90 Immobilien Magazin 11 | 2023

Afterwork in

München

In München traf sich nach der Expo Real ein Teil

des Immobilien Magazin-Teams mit heimischen

Branchenplayern zum geselligen Abendessen.

Gute Gelegenheit für ein Selfie.

Autor: Stefan Posch

„Die Stimmung auf der Expo Real war

besser als zuvor erwartet.“

Foto: Redaktion

P:93

Weil euer Erfolg

in den Sternen steht

Horoskope sind unterhaltsam und manchmal überraschend treffend. Geschäftsentscheidungen sollten aber

auf soliden Forschungen, Beratung und Planung basieren.

Autor: Gerhard Rodler

Immobilien Magazin 11 | 2023

Ihre kreativen Ansätze

werden in Verhandlungen

und bei der Problemlösung

beeindrucken. Flexibilität

wird gefördert, aber verlieren Sie Ihre

Ziele nicht aus den Augen. NetworkingEvents könnten Chancen bieten. ✩

Harmonie in Partnerschaften ist in diesem Monat

entscheidend. Gleichgewicht und Fairness führen zu besseren

Investitionsentscheidungen. Es könnte

der richtige Zeitpunkt sein, in ethische

Immobilienprojekte zu investieren. ✩

November fordert Sie auf,

mit Bedacht zu investieren.

Ihre normalerweise forsche

Herangehensweise könnte

zu unerwarteten Hindernissen führen.

Eine Partnerschaft könnte sich als vorteilhaft erweisen. ✩

Ihre Führungsqualitäten

werden im November wirklich glänzen. Sie werden Gelegenheiten finden, große

Deals abzuschließen, aber seien Sie nicht

übermäßig stolz. Ein wenig Demut kann

Ihre Chancen verbessern. ✩

Kommunikation wird in

diesem Monat der Schlüssel

sein. Ob Sie Netzwerke aufbauen oder Verhandlungen

führen, Ihr Charme wird

Türen öffnen. Seien Sie jedoch vorsichtig

bei der Unterzeichnung von Verträgen.✩

Dieser Monat bringt Stabilität in Ihre Geschäfte.

Es ist ein guter Zeitpunkt,

langfristige Investitionen

in Betracht zu ziehen und Vermögenswerte zu konsolidieren. Vermeiden Sie

spontane Kaufentscheidungen. ✩

Intuition und Scharfsinn

werden Ihre Wegweiser

sein. Dies ist ein guter Monat, um langfristige Finanzierungsvereinbarungen zu treffen. Seien Sie jedoch auf verborgene Klauseln in

Verträgen vorbereitet. ✩

Disziplin und Organisation

sind in diesem Monat unerlässlich. Es ist ein guter

Zeitpunkt, um in Immobilien mit stabilem Einkommenspotenzial zu investieren. Vermeiden Sie unnötige Risiken. ✩

Emotionale Intelligenz wird

Ihre stärkste Waffe sein, besonders wenn es um Kundenbetreuung geht. Konzentrieren Sie sich darauf, bestehende

Beziehungen zu vertiefen und Ihre Portfolio-Strategie zu überdenken. ✩

Ihr Abenteuergeist wird Sie

zu neuen Möglichkeiten

führen. Erwägen Sie Investitionen in aufstrebenden

Märkten oder innovativen Immobilienbereichen. Internationale Geschäfte und

Reisen stehen unter positiven Sternen. ✩

Nutzen Sie Ihre Empathie,

um ein besseres Verständnis für Bedürfnisse Ihrer

Klient:innen oder Partner:innen zu entwickeln. Kreativprojekte, vor allem solche, die einen ästhetischen Fokus haben, sind begünstigt. ✩

Ihre Detailorientierung ist

jetzt besonders gefragt.

Perfektionieren Sie Ihre

Strategien und seien Sie bereit, Ihre Pläne anzupassen. Eine Chance

könnte auftauchen, seien Sie also offen

für neue Perspektiven am Markt. ✩

Gerda Rodlers

91

November | Immoskop

Foto: Adobe Stock

P:94

Cocktail | Oktober

92 Immobilien Magazin 11 | 2023

Cocktail Die besten Events des Monats

VÖPE Herbstkonferenz

Bei der VÖPE Herbstkonferenz im Haus der Industrie

wurde über die künftigen Nachhaltigkeitskriterien diskutiert. Einen zentralen Part nahm die Vorstellung eines

Leitfadens für Nachhaltigkeitsberichterstattung ein, der

von der VÖPE speziell für Entwickler:innen gemeinsam

mit ihren Mitgliedern erarbeitet wurde.

Networking

Atmosphäre

Inhalt

Networking

Atmosphäre

Inhalt

CBRE Office of the Year Award

„Zeigt her Eure Büros“ hieß es wieder im Rahmen des

Office of the Year Awards. Unternehmen hatten erneut

die Möglichkeit, ihre Offices von einer Fachjury bewerten zu lassen. Den Award nutzten Unternehmer:innen

und Manager:innen aus unterschiedlichen Branchen

zum Austausch. Foto: Katharina Schiffl / IMMOunited

P:95

Networking

Atmosphäre

Inhalt

IMMOunited EXPOnite

Der Abendempfang „IMMOunited EXPOnite“ hat sich

im Laufe der Jahre zu einer der begehrtesten Veranstaltungen der Östereichischen Immobilienbranche im

Rahmen der Expo Real entwickelt. Mehr als 200 Gäste,

darunter Kund:innen, Partner:innen, Geschäftsfreunde

und -freundinnen, ließen den Messetag dort ausklingen.

Ihr PARTNER in Sachen

GEWERBEIMMOBILIEN

in der STEIERMARK.

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P:96

Cocktail | Oktober

Otto Immobilien Cocktail

Zahlreiche Gäste aus Immobilienbranche und

Wirtschaft folgten der Cocktail-Einladung von

Eugen Otto in das Palais Liechtenstein Dabei

kamen auch heuer fachliche Inhalte nicht zu

kurz. Aktuelle Trends und Marktinsights der

Ottto-Expert:innen wurden als Einstimmung

für den Herbst präsentiert. Gesprächsstoff für

den Empfang danach hatte man damit genug.

Networking

Atmosphäre

Inhalt

Fit für

den Herbst

Perfekter Schutz für Ihren

Balkon und Ihre Terrasse

Fliesenoptik

als

Beschichtung

Hochwertige Abdichtungs-

& Beschichtungsprodukte für

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P:97

Foto: Die Fotografen / Philipp Lipiarski / Otto Immobilien

Networking

Atmosphäre

Inhalt

3SI-Branchentalk

Unter dem Titel „Nachhaltiges Bauen: Über die Rolle,

Hürden und Chancen privater Immobilienentwickler in

Österreich“ lud die 3SI Branchenkolleg:innen und Interessierte zu einer Diskussion ins Haus der Ingenieure.

Überraschend klar zeigte sich, dass Nachhaltigkeit auch

in einem schwierigen Marktumfeld alternativlos ist.

MITARBEITER SIND BOTSCHAFTER

Heute sehen sich viele Unternehmen der Herausforderung gegenüber, fähiges Personal zu akquirieren. Hinzu kommt ein weitverbreitetes Klischee, welches suggeriert, dass die aktuelle Generation einen Mangel an Arbeitswillen zeigt. Als Geschäftsführer

ist mir stets bewusst, wie wertvoll die Beiträge unserer Mitarbeiter für den Erfolg von Gutwerk sind. Mein Ziel ist es daher nicht,

sie zu Höchstleistungen zu drängen, sondern vielmehr eine inspirierende Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen

und ihre Potenziale voll entfalten können.

Einer der entscheidenden Faktoren hierbei ist eine aufrichtige

und effektive Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie fördert das Wohlbefinden, steigert die Produktivität

und kurbelt den Gesamterfolg eines Unternehmens an. Deshalb

pflegen wir eine offene Kommunikationskultur, die Mitarbeiter

ermutigt, ihre Gedanken, Sorgen und Fragen offen zu teilen. Aktives Zuhören und ein ehrliches Interesse an den Bedürfnissen

der Mitarbeiter sind essenzielle Bestandteile einer erfolgreichen

Zusammenarbeit. Selbstverständlich ist, dass unsere Türen stets

offen stehen für Dialoge und Austausch. Dabei ist es ausschlaggebend, die verschiedenen Kommunikationsnuancen der vielseitigen

Persönlichkeiten im Team, zu berücksichtigen.

Bei Veränderungen und Entscheidungsprozessen setzt Gutwerk

auf Transparenz und zeitnahe Informationen. Ebenso sind Klarheit und Verständlichkeit in unserer Kommunikation der angestrebte Standard. Durch diese Grundsätze vermitteln wir täglich

Wertschätzung – und das nicht nur zu besonderen Anlässen wie

Weihnachtsfeiern oder Firmenjubiläen. Letztendlich sind es unsere engagierten und passionierten Mitarbeiter, die als wahre

Botschafter von Gutwerk herausragen.

Ing. Stefan Jaitler, MRICS

Geschäftsführer

Gutwerk Immobilien Treuhand GmbH © Gutwerk Immobilien Treuhand GmbH

FRAGEN SIE DEN IMMOBILIENEXPERTEN

– STEFAN JAITLER

Entgeltliche Einschaltung; Foto: Stefan Joham

P:98

Cocktail | Oktober

Silver Living

Journalist:innen-Awards

Bereits zum 6. Mal würdigte Silver Living

herausragende journalistische Arbeiten zum

Thema „Leben im Alter“. Text-, Radio- und

TV-Beiträge wurden ausgezeichnet, die

die Komplexität und Vielfalt des Alters beleuchten.

Networking

Atmosphäre

Inhalt

Das

200g Huftsteak

+ Beilage

+ 0,3 l Bier

€ 24

M o - S a v o n

17.00 - 18.00 Uhr

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Steak

P:99

Tag der Tiroler

Immobilienwirtschaft

100 Teilnehmer:innen trafen sich in der Villa

Blanka zum Tag der Tiroler Immobilienwirtschaft, um sich auszutauschen und von

spannenden Vorträgen inspirieren zu lassen.

Das Event wurde mit einem gemeinsamen

Abendessen, das auch zum Netzwerken genutzt werden konnte, abgerundet.

Networking

Atmosphäre

Inhalt

Oktober | Cocktail

P:100

Informationen

ohne Grenzen

Informationen, Daten und der Zugang zu ihnen sind Machtinstrumente,

die seit Jahrhunderten genutzt werden. Reporter ohne Grenzen hat eine

Möglichkeit gefunden, Internetzensur zu umgehen und eine völlig freie

Online-Bibliothek zu erstellen – im Computerspiel Minecraft.

Autorin: Barbara Wallner

Es ist ein Gebäude, das Autorität ausstrahlt: die neoklassizistische Architektur beschwört das Bild von großen

Museen, Galerien und Bibliotheken herauf, vom British Museum bis zur New

York Public Library. Der architektonische

Stil ist bewusst gewählt, nutzt man ihn

doch seit jeher dazu, um Macht zu demonstrieren. Umgeben ist das Bauwerk

von weitläufigen Gartenanlagen, direkt

vor dem Eingang reckt sich kampfeslustig eine Faust in die Höhe – bewaffnet

mit jenem Instrument, das dem Sprichwort nach mächtiger ist als das Schwert:

einer Feder. Es ist eine Kampfansage an

die Internet-Zensur, die man mit diesem Projekt zu umgehen versucht. Denn

selbst in jenen Ländern, in denen der Zugang zu Informationen von autoritären

Regimen eingeschränkt ist, kann man

Minecraft spielen.

Block für Block setzen Spieler in Mojangs

Kult-Game seit Jahren Meisterwerke

zusammen – wie dieses Gebäude. Aber

noch einen Kniff hält die Spielmechanik

bereit: Unter den Gegenständen, die man

verwenden kann – Werkzeuge, Waffen,

Lebensmittel und anderes – finden sich

auch Bücher, in die man schreiben kann.

Zwischen 50 und 100 Seiten Text – je

nach Version – fasst ein solches Buch,

14 Zeilen pro Seite kann man schreiben.

Sie können im Spiel beschrieben, aufbewahrt und heruntergeladen werden.

Eine Tatsache, die sich Journalisten von

Reporter ohne Grenzen zunutze machen.

Im Inneren der Bibliothek finden sich

neun unterschiedlichen Ländern gewidmete Räume: Iran, Russland, Vietnam,

Saudi-Arabien, Mexiko, Ägypten, Brasilien, Eritrea und Belarus. Darin sind Texte

von Personen oder Medien verfügbar, die

in den jeweiligen Ländern verboten oder

zensiert sind. Sie sind strahlenförmig

angeordnet um eine mächtige Kuppel,

die dem RSF (Reporters sans frontières)

Pressefreiheit Index gewidmet ist. Auf

der Website der Bibliothek können Interessierte den entsprechenden Server

downloaden und einen virtuellen Spaziergang durch jene Informationen und

Meinungen machen, die ihnen so mancher Machthaber lieber vorenthalten

würde. Denn ebenso alt wie die Zensur

ist die Tatsache, dass nichts interessanter

ist, als verbotenes Wissen. l Foto: Adobe Stock

Letzte Seite | Minecraft

98 Immobilien Magazin 11 | 2023

P:101

COMING SOON…

„building TIMES jobs\"

Alle Unternehmen suchen die klügsten Köpfe, das Angebot an Fachkräften ist aber knapp. Um motivierte und

ambitionierte Mitarbeiter:innen zu fi nden, braucht es einen guten Ruf, Zeit, Zuversicht und das Gespür für den richtigen Ort.

Unser Tipp für ihre Navigation: Kluge Köpfe lesen Building Times - die führende

Plattform für Gebäudetechnik und nachhaltiges Bauen.

www.buildingtimes.at

Die Jobplattform für

Bau- und Gebäudetechnik

P:102

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