IMMOBILIEN MAGAZIN
EUR 6,90 Österreichische Post AG | MZ 02Z030972 M | Immobilien Magazin Verlag GmbH | Wienerbergstrasse 11, 1100 Wien Ausgabe 11.23
FM-Ranking
Schau ins Land Wien
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Das FM-Ranking und die
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Immobilien Magazin 11 | 2023 3
Abschwung | Editorial
„Was wir jetzt
erleben, ist das
‚back to normal‘.“
GERHARD RODLER,
HERAUSGEBER
„
So weit, so gut. Oder eigentlich eben
gar nicht gut. Aber: Man muss schon
auch die Kirche im Dorf lassen. Und das
ohnedies nicht wirklich Gute, auch noch
schlechter machen. In den zurückliegenden Wochen wurde mir immer öfter
entgegnet: „Ja, früher gab es auch hohe
Zinsen und dennoch einen funktionierenden Markt, aber...“ oder: „Ja, früher
gab es auch immer wieder Zyklen und
damit verbundene Abschwünge, die sich
auch immer wieder zu heftigen Krisen
entwickelt hatten – und recht rasch danach den nächsten Aufschwung“, „Ja,
klar sind die Preise in den letzten ein,
zwei Jahren schon wirklich überzogen
gewesen, aber...“ Und als „Aber“ kam
dann immer die gleiche Argumentation:
„Aber, noch nie war eine Krise so heftig
und so unvergleichlich wie jetzt.“ Ist das,
was wir heute erleben, wirklich die Mutter aller (Immobilien)Krisen?
Das glaube ich, offen gestanden, nicht.
Natürlich ist das jetzt alles recht heftig.
Und in absoluten Zahlen auch heftiger,
als zuvor.
Nur: Es gab davor auch noch nie einen
so steilen, und wohl auch überzogenen,
Anstieg von Preisen und Volumen wie
zuletzt. Daher muss der bisherigen Logik folgend, auch der Abschwung eben
entsprechend stärker ausfallen, damit
wieder ein Boden gefunden wird, der
mit den zurückliegenden Wellentälern
vergleichbar ist. Das gilt für Renditen
wie Volumen gleichermaßen.
Was wir jetzt erleben, ich kann es nicht
oft genug betonen, ist das „back to normal“. Zurück in eine Immobilienwelt,
wie es sie viele, viele Jahrzehnte bis
2008/09 gegeben hatte.
Und da haben viele auch ganz gut davon
und damit gelebt.
Herzlichst Ihr
Gerhard Rodler
„Ist diesmal
alles anders?“
Dass die Geschäfte in der Immobilienbranche
schon mal besser gelaufen sind, das steht natürlich außer Frage. Und auch, dass in den nächsten
Wochen noch jede Menge an Herausforderungen
auf uns alle zukommen.
4 Immobilien Magazin 11 | 2023
06 Rodlers Tagebuch
Gerhard Rodlers Update
08 News
14 Immo-Newsticker
15 Manager in Motion
16 Porträt
Karina Schunker
20 FM-Ranking
Die besten der Branche
28 Interview
Sophie Blaha
34 Gastbeitrag
Steffen Robbi
35 ESG
36 ESG-Interview
Markus Mendel
38 ESG-Story
Gebäudezertifizierungen
40 ESG-Projekt
42 ESG-News
43 Kolumne
Peter Engert
44 Interview
Michael Pech
48 Schau ins Land
Wien
56 Interview
Martin Haas
58 Software und KI
64 Korneuburger Werft
70 Bundestag der Immobilien
71 Brief aus Deutschland
72 Gastbeitrag
Martin Prunbauer
84 FMDay23 Nachbericht
86 WIMT Nachbericht
88 Body & Soul
90 Mein Selfie mit...
Expo Real
91 Immoskop
92 Cocktail
98 Die letzte Seite
Inhalt | November 2023
Schau ins Land
Der Markt in Wien im Überblick.
ab Seite 48
5
Porträt Karina Schunker
Karina Schunker ist seit Juni 2021
Geschäftsführerin der EHL Wohnen
GmbH und wurde dieses Jahr mit dem
Cäsar als Maklerin des Jahres ausgezeichnet. Ihren Weg in die Immobilienwirtschaft ging sie mutig, offen und
zielstrebig.
>> ab Seite 16
Gebäudezertifizierungen
In Kombination mit anderen gesetzlichen Vorgaben wie der ab 2024 geltenden CSRD müssen immer mehr
Unternehmen eine Nachhaltigkeitsbilanz im Lagebericht veröffentlichen. Immobilien nehmen dabei
eine Sonderstellung ein, da sie die
wirtschaftliche Tätigkeit eines jeden
Unternehmens tangieren, an sich aber
keine Wirtschaftstätigkeit sind.
>> ab Seite 38
Korneuburger Werft
Um die Stadtentwicklung vor den Toren
Wiens wird zäh gerungen. Die Transformation der Industriebrache droht
zur unendlichen Geschichte zu werden.
Nicht zuletzt deshalb, weil in einer
Demokratie (fast) immer gewählt wird.
>> ab Seite 64
FMDay23 Nachbericht
Auch in diesem Jahr herrschte am
FM-Day im Hyatt Park Vienna reges Treiben. Branchenmitglieder aus
ganz Österreich kamen zusammen,
um sich über die Entwicklungen und
die Zukunft der Facility-Management-Branche auszutauschen.
>> ab Seite 84
Diese Ausgabe
in 60 Sekunden.
Fotos: Stock.Adobe.com
Immobilien Magazin 11 | 2023
FM-Ranking
Die besten der Branche messen sich im jährlichen Ranking der FM-Unternehmen.
ab Seite 20
IMPRESSUM: Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsanschrift: Immobilien Magazin Verlag GmbH, Wienerbergstrasse
11 A – 1100 Wien, Telefon: 01/252 54-110, Fax: 01/252 54-320, E-Mail: [email protected] Verlagspostamt: A-1100 Wien
Herausgeber: Gerhard Rodler ([email protected]), Geschäftsführung: Iris Einwaller, Chefredakteur: Stefan Posch
([email protected]), Verlagsleitung: Georg Panholzer ([email protected]) CvD: Elisabeth K. Fürst ([email protected]) Anzeigen: Barbara Sieber ([email protected]), Ingeborg Zauner (i.zauner@imv-medien.
at), Lukas Puff ([email protected]), Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe: Leon Protz (l.protz@imv-medien.
at) Barbara Wallner, Susanne Prosser, Peter Engert, Steffen Robbi, Andreas Schiller, Martin Prunbauer, Grafik:
Cornelia Enser, Carina Fuhrmann, Nils Heissenberger, Druckerei: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, Wiener
Strasse 80, 3580 Horn Cover: epmedia Werbeagentur GmbH
201920021
Software & KI
Wie Künstliche Intelligenz durch ihre Möglichkeiten
auch die Immobilienbranche verändert.
Seite 58
Foto: xxxx xxxx
6 Immobilien Magazin 10 | 2019 Foto: xxxx xxxx
Rodlers Tagebuch | Update
5.10.
Erstmals seit 1 Jahr steigende Nachfrage
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in
Deutschland ist im dritten Quartal nach Angaben von Marktbeobachter:innen erstmals
seit über einem Jahr wieder gestiegen. Sie
habe sich im Vorquartal bereits stabilisiert
und nun leicht um 0,2 Prozent zugelegt, erklärte der Immobiliendienstleister McMakler am Mittwoch. Auch die Preise stabilisieren sich: Der Rückgang habe sich
merklich auf 0,6 Prozent abgebremst.
3.10.
Wohnkreditklemme bleibt
Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) beharrt
trotz der Entwicklungen bei den Wohnbaufinanzierungen auf der KIM-Verordnung. Damit bleibt der
Eigentumswohnbau weiter de facto weitestgehend
blockiert. Seit der extrem strengen Auslegung der
Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) ist die Zahl der Einreichungen extrem stark eingebrochen.
6.10.
Rekordrückgang am Bau
Die Talfahrt der deutschen Baubranche hat sich beschleunigt.
Jetzt wurde der niedrigste Bestellstand seit April 2020 – also dem
Corona-Beginn – verzeichnet.
Immobilien Magazin 10 | 2019 7
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XXXXX XXXXX XXXXX
Update | Rodlers Tagebuch
17.10.
Adler findet Prüfer
Der angeschlagene Luxemburger Immobilien-Investor Adler
Group ist auf der Suche nach einem Wirtschaftsprüfer fündig geworden. Die Avega Revision mit Sitz in Luxemburg prüft
nun 2022 und 2023. Mal sehen, was dabei herauskommt.
10.10.
Baupreise mit kleinerem Anstieg
Von wegen sinkende Baupreise.
Die Preise für den Bau neuer
Wohnhäuser in Deutschland sind
im August langsam, aber leider
doch weiter gestiegen. Der Neubau
konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 6,4
Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit wird die Realisierung
neuer Projekte immer unmöglicher.
13.10.
Zweitwohnsitzabgabe ab 2025
Die angekündigte Zweitwohnsitzabgabe in
Wien soll ab 2025 je nach Wohnungsgröße
300 bis 500 Euro pro Jahr betragen. Das
ist zwar nur ein Bruchteil beispielsweise von
Vorarlberg, aber doch signifikant. Zur Mobilisierung von leer stehendem Wohnraum wird
das aber kaum führen – dazu müßte eigentlich
nur das Mietrechtsgesetz geändert werden.
Aber das ist ja Bundessache.
19.10.
Immobilienpreise in China sinken
Die Preise für neue Wohnungen fielen in
China bereits den dritten Monat in Folge.
Sie gaben um 0,2 Prozent im Vergleich
zum Vormonat nach, nachdem es im
August um 0,3 Prozent nach unten gegangen war. Schlimmer noch: Damit wird
die ganze Wirtschaft in den Abgrund
gerissen. Das könnte auch in Österreich
blühen, wenn KIM & Co. den Wohnbau
dauerhaft blockieren.
18.10.
Gemeinnützige und Gewerbliche
gleichstellen
Die WKO beklagt verzerrte Wettbewerbsbedingungen und fordert eine
Gleichstellung von gemeinnützigen und
gewerblichen Bauträgern. Zu Recht, immerhin liegt ein Großteil der Bauleistung
seit Jahren bei den Privaten. Vor allem
droht ohnedies schon – dank KIM – ein
massiver Wohnungsengpass.
Immobilien Magazin 11 | 2023
Bis zum
nachsten
Mal...
..
News ...aus der Branche für die Branche
Positive Trendumkehr bei Neubauprojekten
„Die neuen Zahlen zum Neubaubericht für das dritte Quartal des heurigen Jahres zeigen eine
positive Trendumkehr“ sagte Michael Pisecky, stellvertretender Obmann des Fachverbandes
der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich und Fachgruppenobmann in der WK Wien.
Gemeinsam mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Fachgruppenobmann in der WK Niederösterreich,
Alexander Bosak und Matthias Grosse, Geschäftsführer von Exploreal, wurden am dritten Oktober die aktuellen Quartals-Zahlen
zum 1. Österreichischen Neubaubericht besprochen. Österreichweit wird die Prognose
der Fertigstellungszahlen für heuer mit insgesamt 44.500 Wohneinheiten nach oben
korrigiert und zwar um 800 Wohneinheiten.
Dieser Wert liegt damit nur knapp unter dem
des Vorjahres. Die Prognosewerte für 2025
und danach konnten ebenfalls nach oben angepasst werden: Demnach ist für 2025 mit
35.900 fertiggestellten neuen Wohneinheiten
zu rechnen, das bedeutet ein Plus von 1.100
gegenüber der letzten Prognose. Nach Bundesländern betrachtet, findet die größte Neubautätigkeit heuer – sowohl absolut als auch
im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrachtet
– in Wien statt. Prognostiziert sind 17.100
Einheiten. „Das würde sogar etwas mehr
Fertigstellungen als
im vergangenen Jahr
bedeuten, und ein
weiteres Rekordfertigstellungsjahr bedeuten“, so Pisecky.
STC Development
übernimmt Pier05
Die STC Development hat sämtliche
Anteile am „Pier05“ in der Seestadt
Aspern vollständig vom bisherigen
Projektpartner Moser Wohnbau & Immobilien übernommen. STC-Geschäftsführer Matthias Waibel: „Die gänzliche
Übernahme des Leuchtturmprojektes
ist ein entscheidender Schritt zur
Stärkung unserer Handlungsfähigkeit
im Laufe der weiteren Projektentwicklungsphasen. Wir sind überzeugt, mit
dem „Pier05“ einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung
zu leisten und freuen uns daher sehr,
diesen Bestandteil des Gesamtprojektes Seestadt fortan eigenständig weiter
vorantreiben zu können.“
News | Bauprojekte
Immobilien Magazin 11 | 2023
Dachgleiche im
Althan Quartier
Das 2,4 Hektar große „Althan Quartier“
ist der Fertigstellung ein Stück näher gekommen. Gestern fand die Dachgleiche für
das elfgeschoßige Wohngebäude „Joseph“
der 6B47 statt. Gefeiert wurde sie gemeinsam mit dem Generalunternehmer Swietelsky
und zahlreichen Gästen. Bis Ende 2024 entstehen über dem Franz-Josephs-Bahnhof in
Wien-Alsergrund im „Althan Quartier“ die Projekte Sophie, Joseph, Francis, das Arcotel
Hotel AQ samt Hochgarage. Insgesamt werden es 77.000 m²-Nutzfläche für Wohnungen,
Büros, Retail, Hotel und Gastronomie. Foto: Flenreisz/Zechner&Zechner/StudioVlayStreeruwitz; Exploreal; MW Architekturfotografie
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News | Office
Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: TU Wien; Art-Invest Real Estate Management Austria GmbH; AdobeStock; STRABAG
Wiener Büromieten stiegen heuer wieder
Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Veränderungen stiegen die Büromieten in Wien
heuer wieder in allen wichtigen Marktsegmenten moderat an. Das zeigt der aktuelle EHLBüromarktbericht Wien.
Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Veränderungen steigen die Büromieten in
Wien heuer wieder in allen wichtigen Marktsegmenten moderat an. Das zeigt der aktuelle
EHL Büromarktbericht Wien. Demnach liegt
die Spitzenmiete mit 27,5 Euro/m² um rund
1,5 Euro/m² über dem Vorjahreswert und auch
die Incentivierungsrate hat bei Erstbezugsflächen in Toplagen deutlich abgenommen. Auslöser dieser Entwicklung ist laut EHL in erster
Linie der deutliche Rückgang der Neuflächenproduktion, die mit nur mehr 45.800 m² nach
126.000 m² im Jahr 2022 einen Tiefstwert
erreicht. Bemerkenswert ist, dass heuer der
Neubau gegenüber den zuletzt
dominierenden Refurbishments
wieder deutlich an Bedeutung
gewonnen hat. Gleichzeitig
weist der kürzlich veröffentlichte EHL Büromarktbericht Wien
Herbst 2023 eine überraschend
rege Vermietungstätigkeit aus.
Trotz der Wirtschaftsflaute werden heuer voraussichtlich rund
170.000 m² Neuvermietungen
und damit fast das sehr gute
Vorjahresniveau erreicht. „In
diesem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld ist das ein erfreuliches und gutes Ergebnis“,
analysiert Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien. „Da parallel dazu
eine deutlich geringere Fertigstellungsleistung
zu verzeichnen ist, müssen sich Unternehmen
mit ihren Umzugsplanungen deutlich früher
auseinandersetzen, um tatsächlich ein für ihre
Ansprüche passendes Objekt zu finden. Insbesondere in den Toplagen Innenstadt und
Hauptbahnhof gibt es einen deutlichen Nachfrageüberhang.“
16. IFM-Kongress
Der IFM-Kongress ist durch das rege
Interesse des Fachpublikums und den
hervorragenden Präsentationen aus
dem In- und Ausland zu einer fixen
Größe in der heimischen und internationalen FM-Branche geworden und
erfreut sich Jahr für Jahr regen Zulaufs.
Der 16. IFM Kongress findet am 23.
und 24. November 2023 wieder am
Karlsplatz 13, an der TU Wien statt.
Top-Manager:innen aus der Wirtschaft
sowie hochqualifizierte Forscher:innen
aus ganz Europa, den USA und Asien
treffen sich am IFM Kongress, um sich
über die aktuellen Themen der Industrie
auszutauschen – Workplace Experience:
Wie ist der Arbeitsplatz zu gestalten,
um Mitarbeiter:innen die beste Lösung
zu bieten und sie wieder zurück ins
Office zu holen? Lernen Sie vom Best
Practice thyssenkrupp und von der
internationalen Perspektive von Pat
Turnbull. Das bewährte Motto lautet,
Wissenschaft trifft Praxis und stellt die
Bedeutung des FM in den Mittelpunkt.
Art-Invest revitalisiert
Wiener Büroensemble
Art-Invest Real Estate wird ein aus dem
Baujahr 1984 stammendes 4-teiliges Bürogebäude auf der Erdberger Lände revitalisieren. Für die Entwicklung des Konzeptes
ENNA – Das Work-Life-Building wurde das
Grazer Büro Hohensinn Architekten beauftragt. Angestrebt wird eine ÖGNI-Gold Zertifizierung. ENNA – Das Work-Life-Building umfasst auf einer Grundstücksfläche von 8.400
m² zukünftig ca. 25.000 m² Büroflächen. Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt
zukünftig über den angrenzenden Leonie-Rysanek-Park mit einem Eingangsbereich.
Ecovis verlegen Büro
ins Vio Plaza
Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ecovis wird ihren
Wiener Standort in das Vio Plaza
verlegen und ein Büro mit 2.800 m²
beziehen. Die Anmietung erfolgte auf
Vermittlung der EHL Gewerbeimmobilien, die Übersiedlung in das direkt
bei der U4-Station Meidling gelegene
Objekt wird im Frühjahr 2024 erfolgen.
10
DC Waterline kommt voran
Die beiden Projektpartner Strabag Real Estate (SRE) und die S+B
Gruppe luden zur Gleichenfeier des Bildungscampus und der
Musicflats und zwei Tage später erfolgte die Grundsteinlegung
für den Innovationscampus – beides Teil der DC Waterline.
Auf dem rund 14.000 m² großen Areal direkt am Ufer der Neuen Donau entsteht bis 2025 ein gemischt genutztes Quartier, das
künftig Bildungsraum für eine bilinguale Schul- und Kindergarteneinrichtung, neuartige Wohnungen für Musiker:innen, einen internationalen Hotelanbieter und Büroflächen beheimatet. Bereits
seit Oktober 2022 wird am dreistöckigen Bildungscampus gearbeitet, der vollständig an die Stella International School vermietet ist.
Ab September 2024 werden dort vier Kindergartengruppen, acht
Volksschul- und 16 Gymnasiumklassen ein neues Zuhause finden.
In den DC Musicflats entstehen 63 Wohnungen für Musiker:innen,
die schallsicher gestaltet werden. Zusätzlich dazu sind in jedem
Stockwerk stark gedämpfte Übungsräume und spezielle Schallschutzkabinen für sehr laute Instrumente vorgesehen.
Salzburger Büroflächen werden
wachsen
Erstmals hat CBRE den Immobilienmarkt Salzburg analysiert und die Daten präsentiert. Aktuell gibt es in der Stadt
Salzburg rund 400.000m² Büroflächen, die 2024 um ca.
45.000m² erweitert werden sollen. „Vor allem die Neuflächenproduktion ist sehr hoch in Salzburg, zum Vergleich:
der Linzer Büromarkt wird 2024 um nur rund 31.000 m²
wachsen“, so Christoph Oßberger, Leiter des CBRE Büros
Salzburg. Die Salzburger Büroflächen verteilen sich auf
Innenstadt, Salzburg Nord, Salzburg Süd & Gewerbegebiet.
KANN ICH MEINE IMMOBILIE ALS FERIENWOHNSITZ NUTZEN?
In Österreich ist die Raumordnung streng geregelt. Zweit- bzw.
Freizeitwohnsitze können nur in ganz wenigen Ausnahmefällen neu
geschaffen werden.
Ein strenges Regelwerk
Freizeitwohnsitze stehen oft im direkten Gegensatz zum allseits
gewünschten leistbaren Wohnen. Knapper Wohnraum soll der ganzjährigen Deckung des Wohnbedürfnisses dienen. „Daher gibt es in
der Zwischenzeit bereits an vielen Orten ein Verbot, neue Freizeitwohnsitze zu schaffen“, erklärt Notar Lukas König.
Tirol hat beispielsweise seine Freizeitwohnsitzbestimmungen im
Landesgesetz 2022 verschärft. So ist zu jedem Erwerb eines bebauten Grundstückes einer Vorbehaltsgemeinde eine Erklärung
abzugeben, dass kein neuer Freizeitwohnsitz geschaffen wird.
Erfolgt dann trotzdem eine unzulässige Freizeitwohnsitznutzung,
kann die Behörde diese untersagen und letzten Endes sogar die
Versteigerung des Objektes herbeiführen. Salzburg hat im Frühjahr
2023 ein neues Grundverkehrsgesetz erlassen. Erwerber:innen
müssen der Behörde nach der Abwicklung des Kaufes aktiv nachweisen, dass sie tatsächlich einen Hauptwohnsitz begründet haben.
Widmung als Ferienwohnsitz
Umso begehrter sind gewidmete Freizeitwohnsitze: Besteht für ein
Objekt also bereits eine Widmung für einen Freizeitwohnsitz, kommt
diese neue Regelung nicht zum Tragen.
Komplexe Materie
Die Raumordnung teilen sich Bund, Länder und Gemeinden und damit
handelt es sich um eine komplexe juristische Angelegenheit. „Eine
Beratung durch Expert:innen, die mit den lokalen Bestimmungen
vertraut sind, verhindert oftmals böse Überraschungen“, rät Notar
Lukas König.
Einladung zum Gespräch
Österreichweit sind 536 Notarinnen und Notare
tätig. Eine erste Rechtsauskunft ist kostenlos.
Notar:in in Ihrer Nähe suchen und fi nden auf:
www.ihr-notariat.at
FRAGEN SIE DEN NOTAR
– DR. LUKAS KÖNIG INFORMIERT
Entgeltliche Einschaltung; Foto: Ögizin GmbH
News | Investment
Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: Advantage Family Office; AdobeStock; Immofinanz
Retail-Markt zeigt sich heuer solide
Gute Nachrichten aus dem Markt für Einzelhandelsimmobilien. Laut dem soeben veröffentlichten EHL Geschäftsflächenbericht 2023/24 ist dieser in Österreich in solider Verfassung,
trotz der schwierigen Konjunktursituation, realer Kaufkraftverluste und einer Reihe von
Insolvenzen und Marktrückzügen im ersten Halbjahr 2023.
Die Leerstandsrate ist im letzten Jahr in den
heimischen Primär- und Sekundärstädten laut
dem Standortberater Standort + Markt sogar
von 7,4 Prozent auf 6,8 Prozent zurückgegangen. Für diese in einem schwierigen Marktumfeld etwas überraschende Entwicklung sind
laut EHL zwei Faktoren hauptverantwortlich:
Die nach Insolvenzen, insbesondere dem Aus
für kika/Leiner, freiwerdenden Flächen konnten durchwegs rasch neuverwertet werden und
die gesamte Verkaufsfläche ging wie bereits
seit mehreren Jahren erneut um rund 1,5 bis
2,0 Prozent zurück – einerseits
werden kaum neue Flächen
produziert und andererseits
werden Bestandsflächen durch
Umnutzungen etwa für Büros
oder Hotels und Abriss dauerhaft aus dem Markt genommen.
„Der Markt ist aktuell zweifellos schwierig, aber in Anbetracht des herausfordernden
wirtschaftlichen Umfelds kann
man mit der heurigen Entwicklung durchaus zufrieden sein“,
erklärt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. „Die
Mieten gehen wegen der hohen
Inflation zwar real zurück, aber
zumindest in guten und sehr
guten Lagen sind nominelle Rückgänge eher
die Ausnahme. Auffällig ist allerdings die Verkürzung der Laufzeiten bei Neuverträgen, die
mittlerweile oft nur mehr für drei statt früher
zumindest fünf Jahre oder länger abgeschlossen werden.“ Am positivsten entwickelt sich
der Diskontsektor und mehr noch die Spitzenlagen, die eine Sonderkonjunktur erleben.
Wiener Real Estate
Salon
Beim Wiener Real Estate Salon von
Advantage Family Office, der am 22.
November 2023 ganztags im Hotel
Imperial in Wien stattfinden wird,
werden neben Experten-Fachvorträgen
und Podiumsdiskussionen mit internationalen Family Offices interessante
Unternehmen ihre Geschäftsmodelle
hochkarätigen Investor:innen vorstellen. „Die Veranstaltungsreihe
Wiener Real Estate Salon verfolgt das
Ziel, Family Offices und Institutionelle
Investoren unabhängig, umfassend und
mit hohem aktuellem Anspruch über
aktuelle Entwicklungen am Immobilienmarkt und Investmentmöglichkeiten zu informieren. Wir freuen uns
über den hohen Zuspruch und bieten
ein Programm mit zwei Podiumsdiskussionen, Keynotes und einigen
spannenden Unternehmenspräsentationen“, kündigt Sabine Duchaczek, Veranstalterin und Inhaberin Advantage
Family Office an.
Immofinanz zertifiziert
Die Immofinanz forciert den nachhaltigen
Ausbau ihres Immobilienportfolios. Neun
ihrer Gebäude in Österreich wurden erfolgreich nach dem BREEAM-Standard zertifiziert. „Wir sind stolz darauf, dass neun
unserer Immobilien in Österreich nach
BREEAM zertifiziert wurden. Dies ist ein weiterer Beweis für unsere Verpflichtung zur
Nachhaltigkeit und unser Bestreben, unseren Mieter:innen und Kund:innen modernste
und umweltfreundliche Arbeits- und Einkaufswelten anzubieten“, so Katrin Gögele-Celeda, Immofinanz Country Managerin Austria & Adriatic.
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FLORI FLATS
Das Team der EHL Wohnen wurde von
der Rentinvest GmbH exklusiv mit der
Vermittlung von 58 Mietwohnungen mit
Kaufoption im neu errichteten, dreigeschoßigen Wohnprojekt Flori Flats in
der Edi-Finger-Straße 7c im 21. Wiener
Gemeindebezirk beauftragt. Bei Interesse ist auch ein Direktkauf möglich.
Die hochwertig ausgestatteten 1,5- bis
3-Zimmerwohnungen zwischen 32 und
79 m², allesamt mit Freiflächen in Form
von Loggien, Balkonen, Terrassen oder
Gärten, bieten ihren zukünftigen Mietern/
Eigentümern die perfekte Balance zwischen modernem Komfort und ruhiger
Wohngegend im idyllischen Stammersdorf. Eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen,
Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume
sowie ein Kleinkinder- und Jugendspielplatz runden das Angebot ab.
VERMARKTUNGSSTART ERZHERZOG-KARL-STRASSE 134A
In einer der aufstrebendsten Lagen des
22. Wiener Gemeindebezirks in der Erzherzog-Karl-Straße 134a entstand kürzlich ein attraktives Wohnprojekt der Consulting Company Immobilien GmbH mit
deren Vermietung die EHL Wohnen exklusiv beauftragt wurde. Die insgesamt
40 Wohnungen, die bereits an viele
glückliche Vorsorgekäufer übergeben
wurden, bieten aufgrund des breiten
Wohnungsmix‘ aus hellen, freundlichen
und kompakt geschnittenen 2-, 3- und
4-Zimmer-Wohneinheiten zwischen 41
und 82 m² mit effizienten Grundrissen
und großzügigen Freiflächen eine besonders hohe Wohnqualität. Die Infrastruktur kann aufgrund der fußläufig
erreichbaren U2-Stationen „Hardeggasse“ und „Aspernstraße“, der direkt vor
der Haustür gelegenen Haltestelle der
EHL VERMITTELT BÜROFLÄCHE
AN ECOVIS IM VIO PLAZA
Das Team der EHL Gewerbeimmobilien
konnte der ECOVIS Austria ein 2.800 m²
großes Büro im multifunktionalen VIO
PLAZA vermitteln. Mit ECOVIS Austria zieht
im VIO PLAZA eine der renommiertesten
Full-Service-Kanzleien ein, die Unternehmen & Konzerne in den Bereichen
Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung seit
über 40 Jahren erfolgreich unterstützt.
Das VIO PLAZA, dessen Fertigstellung
für Herbst 2023 geplant ist, beeindruckt
durch seine nachhaltige und hochmoderne Ausstattung, äußerst effiziente
Grundrisse und die ausgezeichnete öffentliche Anbindung. EHL BIETET BÜROETAGE IN WIENER CITY-LAGE ZUM KAUF
Die EHL Investment Consulting wurde exklusiv mit der Vermittlung einer bestandsfreien Bürofläche im Wohnungseigentum
in Bestlage der Wiener Innenstadt, am
Parkring 12a, beauftragt. Die im 5. Obergeschoß des direkt an der prestigeträchtigen
Ringstraße gelegenen Gebäudes befindlichen Räumlichkeiten verfügen über
eine Gesamtfläche von ca. 1.200 m² und
sind in zwei Einheiten teilbar.
Der Immo-Newsticker erscheint in jeder Ausgabe des
Immobilien Magazins in inhaltlicher Zusammenarbeit mit
führenden österreichischen Immobilienunternehmen.
IMMO
NEWS TICKER
Straßenbahnlinie 25, der unmittelbaren
Nähe zu Geschäften des täglichen Bedarfs, Apotheken, Ärzten, Schulen und
Kindergärten als auch dem „Donauzentrum“ und unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten in der näheren Umgebung,
als hervorragend bezeichnet werden.
Foto: Telegram_71, Consulting Company, Nerma_Linsberger, EHL, Richard Tanzer/WISAG.
INFLATION BEI 6 PROZENT
Im September 2023 lag die Inflation bei
6 Prozent. Das ist ein deutlicher Rückgang verglichen mit letztem Monat (August 2023: 7,4 Prozent). So stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria
auf 121,4 Punkte. Im Vergleich zum Vormonat August erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent.
So lag die Inflation auf dem niedrigsten
Wert seit Beginn des Ukrainekrieges.
WIENER WOHNRAUM WIRD
KNAPP
Das aktuelle EHL-Marktupdate zum Wiener Wohnungsmarkt für das Q3 2023
zeigt, dass die Fertigstellungszahlen für
das Jahr 2023 von den Projekten geprägt
sind, deren Bau noch Ende 2021 und Anfang 2022 begonnen wurde. 2024 rechnet
das Unternehmen mit einer deutlichen
Verknappung. Die für heuer erwartete
Zahl von rund 15.940 Einheiten wird 2024
und 2025 deutlich zurückgehen. Es kann
daher mit einem großen Nachfrageüberhang gerechnet werden. Nach dem zinsbedingten Einbruch der Nachfrage nach
Eigentumswohnungen seit Spätsommer
2022 ist laut EHL aktuell eine beginnende Erholung festzustellen. Das liegt am
wahrscheinlich erreichten Zinsgipfel.
WISAG FM-CLUB: GEBÄUDE
FLEXIBLER PLANEN & NUTZEN
Weniger Abriss und flexiblere Nutzung bei
Gebäuden, Regularien des Ermöglichens
und intensivere Bemühungen zur Reduktion des Energieverbrauchs – das waren
die Forderungen der Diskutanten des 15.
FM-Clubs der WISAG Service Holding Austria im Anton Benya Park. „Im nachhaltigen
Bau, der Nutzung und der Bewirtschaftung
von Immobilien liegt enormes ökologisches
Potenzial. Das FM wird künftig stärker gefordert sein, mit einer ganzheitlichen Betrachtung eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen“, so WISAG-Geschäftsführerin
Brigitte Fiedler. Zum Thema „Bauen für die
Ewigkeit? Ohne Kreislaufwirtschaft?“ diskutierten Jakob Dunkl (querkraft architekten
zt gmbh), Peter Engert (ÖGNI), Michael
Haugeneder (ATP sustain GmbH), Christoph
Löffler (EPEA part of Drees & Sommer in
Immobilien Magazin 11 | 2023 15
Von: UBM Development
Zu: ARE & BIG
Aktuell: Geschäftsführer
Gerald Beck
Von: Premium Immobilien
Zu: NOE Immobilien Development
Aktuell: Vertriebssteuerung
Nicole Rabl
Von: UBM Development
Zu: CA Immo Gruppe
Aktuell: Group Head of Development
Martin Löcker
Zu: Otto Immobilien
Aktuell: Teamleiterin Geschäftsflächen
Anja Mutschler
Von: GBI-Projektentwicklung
Zu: Real-Treuhand Bauträger
Aktuell: Geschäftsführer
Karl-Heinz Daurer
Von: Value One
Zu: Kallco
Aktuell: Leitung Technik & Projekte
Gernot Weingraber
Managerin Motion
Einsteiger Aufsteiger Umsteiger Foto: Philipp Horak; privat; Real-Treuhand; NID/Markus Marouschek; Christian Steinbrenner; Michael Parak
Österreich) und Helga Noack (DenkMalNeo JR GmbH). Sie sprechen sich für eine
ordentliche Baukultur aus, die wunderbare Gebäude schafft, die man lieben,
reparieren und umnutzen kann. Moderator war Heimo Rollett (immobranche.at).
wisag.at
PREIS FÜR EHL INVESTMENT
CONSULTING
Die EHL Investment Consulting wurde
mit dem Hermes.Wirtschafts.Preis ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte im
Rahmen der „Gala der österreichischen
Wirtschaft“ im Großen Festsaal der Wiener Hofburg, bei der die Geschäftsführer
der EHL Investment Consulting, Michael
Ehlmaier, Franz Pöltl und Markus Mendel,
die Auszeichnung entgegennahmen.
Der Hermes.Wirtschafts.Preis wird von
einer Expert:innenjury für wirtschaftliche
Spitzenleistungen vergeben. Dabei orientiert man sich an den Ertragskennzahlen.
Zielsicher
Karina Schunker ist seit Juni 2021 Geschäftsführerin
der EHL Wohnen GmbH und wurde dieses Jahr mit
dem Cäsar als Maklerin des Jahres ausgezeichnet.
Ihren Weg in die Immobilienwirtschaft ging sie
mutig, offen und zielstrebig.
Autorin: Elisabeth K. Fürst
Oft sind es Zufälle, die Menschen in die
für sie passende Richtung dirigieren.
Bei der 1994 geborenen Karina Schunker
war es anfangs ein Tag der offenen Tür für
ihren zweieinhalb Jahre älteren Bruder. Sie
war als Volksschülerin eigentlich nur mit
dabei, wusste aber gleich, dass sie genau
diese Schule besuchen will. Denn während
ihr Bruder sich für eine andere Schule entschied, fand sie im Wirtschaftskundlichen
Realgymnasium am Parhamerplatz im
17. Bezirk ein gutes und förderndes Umfeld. Fördernd, weil sie nicht nur nützliche
Fächer wie Persönlichkeitsbildung, Projektmanagement und Wirtschaftskunde
hatte, sondern auch gleich die Initialzündung zum Thema Immobilien. Schunker
erzählt: „Ich war in einer Projektgruppe,
die den Schulball organisierte. Und ich war
dabei für die Immobiliensuche zuständig.
Das war mein erster Berührungspunkt,
bei dem ich mich mit Anforderungen an
Immobilien auseinandergesetzt habe. Meine ersten Besichtigungen waren für mich
total magisch. Wir haben uns drei Immobilien angesehen und das Abwägen, ob sie
zu unseren Vorstellungen passen, hat mich
genauso begeistert, wie die Historie hinter
den Gebäuden. Genauso, wie die anschließende Vertragsverhandlung. All das war
absolut faszinierend. Das war auch das
erste Mal, wo ich verstanden habe, wieviel
hinter dem Thema Immobilien steckt. Da
dachte ich mir, dass die Branche etwas für
mich sein könnte. In welche Richtung, ob
Verwaltung oder Immobilienmakler, war
im ersten Moment gar nicht ausschlaggebend, sondern einfach die Immobilienbranche selbst.“ Den Schulball hat sie dann mit
ihren Kolleg:innen erfolgreich umgesetzt.
Gleichzeitig machte sie persönlich auch
die direkte Erfahrung, was unterschiedliche Miet-Kategorien bedeuten, denn mit
17 Jahren wollte sie sich ihr Zimmer nicht
mehr mit einem ihrer Brüder teilen. Ihre
Mutter verstand das, war praktisch orientiert und wusste, dass eine kleine Kategorie D-Wohnung mit WC am Gang im selben
Haus frei wurde. So schlug sie ihrer Tochter
vor, ihre ersten eigenen vier Wände zu beziehen. Die Miete war günstig und Karina
stimmte zu, wollte jedoch die Miete selber
zahlen. So fing sie neben der Schule bei
Bipa im Verkauf zu arbeiten an. Und das
machte ihr viel Spaß – das Verkaufen und
der Kund:innenkontakt waren eindeutig
ihres. Keine schlechte Voraussetzung für
den nächsten Schritt – der war schon vorgegeben. Denn der Immobilienvirus hatte
sie bereits fest im Griff.
Von der Matura in den Vertrieb
Für sie war klar, dass sich die weitere
Ausbildung nach der Matura um Immobilien drehen muss. Die FHWien mit
ihrem Studium Immobilienwirtschaft Foto: Wolfgang R. Fürst
Portrait | Karina Schunker
16 Immobilien Magazin 11 | 2023
17
Karina Schunker | Portrait
Immobilien Magazin 11 | 2023
Mein Rat für junge Leute, die in der
Branche Fuß fassen
wollen: mutig sein,
und sich nicht einschüchtern lassen.
Foto: Wolfgang R. Fürst
Nie
ohne
meinTeam
war somit genau richtig, nur war dieses
eigentlich berufsbegleitend gedacht.
So wurde ihr nahegelegt, erstmal entsprechende Erfahrungen zu sammeln.
Ein weiterer Zufall half dabei. Denn
ihre Mutter lernte auf einer privaten
Geburtstagsfeier die Assistentin von
EHL-Eigentümer Michael Ehlmaier kennen. Sie kamen ins Gespräch.
Und obwohl sich die engagierte junge Frau bei mehreren Unternehmen
beworben hatte, war das entscheidende
Gespräch dann genau dort. Schunker
erzählt: „Ich wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen und habe Michael
Ehlmaier kennengelernt. In meinem
Bewerbungsschreiben stand, dass
ich Immobilienmaklerin werden will
und er hat mich darüber aufgeklärt,
dass es bei ihnen ohne Vorerfahrung
eigentlich nicht üblich sei, gleich im
Maklerbereich anzufangen. Aber es
würde gerade eine Stelle im Vertrieb
für Mietwohnungen frei. Und weil ich
genau wusste, was ich wollte, gab er mir
doch die Chance, direkt nach der Matura im Vertrieb zu starten.“
Wenn man tut,
was einem Freude
macht, kommt der
Erfolg von selbst.
18 Immobilien Magazin 11 | 2023
Immobilien Magazin 11 | 2023 19
n
mKarina Schunker | Portrait
Ausbildung und
Besichtigungen
Mit diesem Job bekam sie
vom Unternehmen auch
die Möglichkeit, beim ÖVI
die Konzessionskurse für
Immobilienmakler:in und
-verwalter:in zu absolvieren. Nach einem Jahr bewarb sie sich dann auch
an der FHWien – jetzt mit
Praxis – für den Zweig Immobilienwirtschaft und
wurde aufgenommen. Eine
gute Entscheidung für beide Seiten. Denn Schunker
hat nicht nur 2017 ihren
Bachelor erfolgreich absolviert, sondern
2019 auch ihren Master gemacht und
wurde für ihren erfolgreichen Karriereweg, den sie bis heute geht, 2022 mit dem
Alumni Award der FHWien der WKW
ausgezeichnet. Dieser Weg ist auch heute
von derselben großen Leidenschaft für
Immobilien und vor allem konsequenter
Arbeit geprägt. Denn die junge Frau wollte ihre Sache immer schon gut machen.
Bei ihren ersten Besichtigungen verließ
sie sich nicht aufs Exposé, sondern war
immer früher in den Objekten, um alle
Gegebenheiten inklusive Kellerabteil, Kinderwagenraum oder Gemeinschaftsräume
wirklich zu kennen. Über die besichtigten
Wohnungen hat sie Buch geführt, um auch
die Infos, die man sonst nicht sofort parat
hat, zur Verfügung zu haben. Entscheidend war für sie aber etwas anderes: „Vor
allem hat es viel Spaß gemacht. Ich bin davon überzeugt, wenn man tut, was einem
Freude bereitet, dann kommt der Erfolg
von selbst.“ Dass es dabei nicht immer
nur glatt läuft, gehört bei dem Job dazu.
Sie lernte ebenso mit unvermutet ausgetauschten Zylindern umzugehen, wie mit
Kund:innen, die aus privaten Gründen in
Tränen ausbrechen. Ihr Kommunikationstalent und ihre Empathie halfen, auch unangenehme Situationen zu lösen.
Von der Miete zum Eigentum
Nach dem Abschluss ihres Bachelors bekam sie in der EHL die Chance, in die
Abteilung für Eigentumsimmobilien zu
wechseln. Ein ähnliches Feld, aber doch
anders in der Umsetzung. Schunker erzählt: „Die Kaufentscheidungen sind mit
deutlich mehr Informationen verbunden
und an mehr Budget geknüpft. Man begleitet Kund:innen auch länger. Oft über
Wochen, oder sogar Monate. Und dabei
baut man eine ganz andere Kundenbeziehung auf.“ Sie schlug sich gut und nach
Abschluss ihres Masters wurde ihr 2019
die Bereichsleitung für den Eigentumsund Vorsorgevertrieb samt Prokura übergeben. Da war sie gerade mal 25 Jahre
alt, aber bereits sieben Jahre im Unternehmen. Eine große Ehre, aber auch eine
große Herausforderung: „Schlussendlich
war das Team über Jahre hinweg gut aufgebaut. Es war natürlich eine große Ehre
und ein großes Vertrauen, das mir hier
entgegengebracht wurde. Ich habe mich
unglaublich darüber gefreut und musste
nicht lange nachdenken, ob ich annehme. Und neben dem Vertrauen gab es
auch die Erwartungshaltung, dass ich
neue Vorschläge und Ideen einbringen
und umsetzen kann.“ So startete sie
dann auch während der COVID-19-Pandemie mit den ersten DigitalisierungsProjekten. Ihren Führungsstil hatte sie
auch gefunden: Flache Hierarchien und
offene, direkte Kommunikation halfen
bei der Teambindung.
Geschäftsführung und
Zukunftspläne
Seit 2021 ist sie jetzt Geschäftsführerin
der EHL Wohnen GmbH. Mit 27 Jahren
sicher jung, aber fachlich sattelfest. Auch
hier hatte ihr Mentor Michael Ehlmaier
das nötige Vertrauen in ihr Können und
ihre Leidenschaft. Ihr Arbeitsalltag hat
sich dadurch natürlich verändert. Jetzt
ist sie viel mehr Beraterin von Entwickler:innen und Bauträgern für die Verwertung. Repräsentative Aufgaben treiben sie von Vorträgen und Research bis
zu Podiumsdiskussionen. Dazwischen
interne und externe Kommunikation,
Prozessoptimierung und Mitarbeiter:innenführung ihres 25-köpfigen Teams.
Die Servicequalität für Kund:innen ist
ihr nach wie vor ein großes Anliegen.
Sie ist immer auf der Suche nach neuen,
innovativen Wegen und digitalen Lösungen, um das Geschäft voranzutreiben.
Und all diese Bemühungen wurden heuer
erneut honoriert. Sie wurde als „Maklerin des Jahres“ mit dem Cäsar 2023
ausgezeichnet. Eine Auszeichnung, mit
der sie nicht gerechnet hat, die ihr aber
– gerade weil es ein persönlichkeitsbezogener Preis ist – besonders viel bedeutet.
Von den folgenden Glückwünschen und
Gratulationen war sie überwältigt. Ihr
Fazit: „Ich schätze mich überglücklich,
dass ich gleich mit 18 direkt meinen Weg
gefunden habe und damit auch mein berufliches Zuhause, denn bis jetzt gab es
nie einen Moment der Langeweile.“ Und
damit das auch zukünftig so bleibt, hat
sie schon viele Pläne. Denn sie will die
Marke EHL Wohnen weiter ausbauen.
Ein erster Schritt war die Erweiterung
um den Standort in Graz. Linz und weitere sollen folgen. l
Die österreichischen
FM-HEROES
Foto: xxxx xxxx
Ranking | Facility Management
20 Immobilien Magazin xx | 2023
Mitarbeiter:innen wie sie
sind es, die den Erfolg und
das Wachstum der Facility
Management-Unternehmen
möglich machen.
DAS ENDE DER KURZZEIT-VERMIETUNG?
Die im Entwurf zur Wr. Bauordnungsnovelle 2023 ua. geplante
„Regulierung“ der Kurzzeitvermietung löst derzeit bei so
mancher (Wohnungs-)Eigentümer:in (verständlich) Schnappatmung aus. Hier ein kurzer Überblick: • Die kurzfristige Vermietung von Wohnungen soll nur mehr für
90 Tage pro Kalenderjahr zulässig sein („urlaubsbedingt“);
• Der Wohnsitz (der Vermieter:in) in dieser Wohnung darf nicht
aufgegeben werden. > nur Wohnungen, in denen ein Wohnsitz
der konkreten Vermieter:in begründet ist (das ist grundsätzlich
daher in EINER Wohnung), dürfen kurzzeitig vermietet werden;
• Die Einschränkungen der Novelle zur Wr. BauO 2021 bleiben gültig.
Eine über diese Grenzen hinausgehende Kurzzeitvermietung ist
nur mit einer Ausnahmebewilligung nach § 129 Abs 1a zulässig: • Ausnahmebewilligungen gelten max. 5 Jahre; • keine Ausnahmebewilligung in „Wohnzonen“, Kleingartengebieten
und Grünland;
• es dürfen keine Wohnbaufördermittel in Anspruch genommen
worden sein;
• die Mehrzahl der Wohnungen im Gebäude müssen der Nutzung zu
Wohnzwecken vorbehalten bleiben („Wohnraumsicherung“);
• es dürfen nicht mehr als 50% der Nutzungseinheiten des Gebäudes
der gewerblichen Beherbergung dienen (Frage: welche?);
• die schriftliche Zustimmung ALLER Wohnungseigentümer:innen
hat vorzuliegen;
Dies alles könnte für manche Eigentümer:in wirtschaftlich dramatische Folgen haben. Drastische Eingriffe in Eigentumsrechte also,
denen Eigentümer:innen ausgesetzt wären. Ob die geplante Gesetzesnovelle dem verfassungsrechtlich geforderten Prinzip der
Verhältnismäßigkeit standhält, „nur“, um dem vom Gesetzgeber
erklärten Ziel der Sicherung (günstigeren) Wohnraums gerecht zu
werden, bleibt offen. Dieser Aspekt könnte dem tatsächlichen Ende
der Kurzzeitvermietung noch einen Riegel vorschieben.
Mag.a Sabrina Oberlojer ist Rechtsanwältin der
Kanzlei am Kai und Partnerin der Oberlojer Rechtsanwält:innen GmbH in 1010 Wien. Sie ist auf Immobilienrecht spezialisiert.
FRAGEN SIE DIE RECHTSEXPERTIN
– MAG. SABRINA OBERLOJER
Entgeltliche Einschaltung; Foto: Max Manavi-Huber
Die Facility Management-Branche ist
im Aufwind. Denn trotz der klassischen Herausforderungen Kosten, Fachkräftemangel und Digitalisierung konnten fast alle heimischen Unternehmen
bei unserem jährlichen FM-Ranking in
ihren Umsätzen für 2022 zulegen. Die
ISS schaffte es damit nicht nur erneut,
ihren ersten Platz erfolgreich zu verteidigen, sie konnte heuer erstmals die
300 Millionen Euro-Marke überschreiten. Gleich danach folgt Dussmann auf
Platz 2 mit 204 Millionen Euro Umsatz
vor Simacek auf Platz 3 mit 200 Millionen Euro Umsatz. Platz 4 belegt Sodexo,
vor Apleona, Attensam, Reiwag, Markas,
Strabag Property und ImmOH. Auf den
Plätzen 11 bis 15 folgen Caverion, Wisag,
Dr. Sasse, Sauter und FIX.
Digitalisierung hilft
Prozesse zu optimieren
Eine Treiberin des Wachstums ist die
Digitalisierung der Arbeitsprozesse. So
hat der Marktführer ISS im September
Beim diesjährigen
Facility ManagementRanking zeigt sich die
Branche von ihrer
besten Seite. Die ersten
drei Plätze sind die all
time favourites ISS auf
dem 1. Platz, vor Dussmann auf Platz 2 und
Simacek auf Platz 3.
Die heißen Themen sind
natürlich der Kampf um
die besten Mitarbeitenden, die Digitalisierung
und ESG.
Autorin: Elisabeth K. Fürst
Foto: ISS Österreich
Ranking | Facility Management
22 Immobilien Magazin 11 | 2023
eine strategische Partnerschaft mit dem
Tech-Start-up ToolSense verkündet.
Dabei will die Gruppe mit Internet of
Things (IoT)-Lösungen, über die künftig weltweit alle mobilen Maschinen
und Geräte von ISS serviciert werden,
ihre operative Effizienz weiter steigern. Dafür wurden die Lösungen des
heimischen Start-ups ToolSense in die
Asset-Management-Prozesse von ISS
Österreich integriert. Genaugenommen
wurden seitdem u.a. lokal rund 6.000
Großmaschinen erfasst.
Die Folge: Eine globale strategische Partnerschaft zwischen der gesamten ISS
Gruppe und Toolsense. Erich Steinreiber,
CEO ISS Österreich: „Die Prozesse wurden transparenter in Sachen Nutzung,
Nachverfolgung und Wirtschaftlichkeit
unserer mobilen Maschinen und Geräte.
Ich freue mich, dass unser österreichisches Pilot-Projekt jetzt der globalen ISS
Gruppe international Nutzen bringen
wird.“ Im Einsatz von KI sieht Steinreiber
auch Chancen, denn: „Der Einsatz von
KI ermöglicht ein noch intelligenteres
Gebäudemanagement. Die Lebensdauer
von Objekten etwa kann verlängert oder
Erhaltungskosten verringert werden,
z. B. durch Optimierung von Heizung,
Kühlung oder Beleuchtung oder die Reduzierung von Emissionen und Abfällen
ebenso wie sie Mitarbeitende um Standardaufgaben entlasten kann, sodass
diese für höherwertige Arbeiten freigespielt werden.“
Nachhaltigkeit wird gerade im FM
immer wichtiger. Der Einsatz von
ökologischen und vor allem weniger
Putzmitteln ist ein wichtiger Teil davon.
Der Einsatz von KI ermöglicht ein intelligenteres
Gebäudemanagement.
ERICH STEINREIBER,
CEO ISS ÖSTERREICH
Foto: Attensam
Realising Potential.
Realising Your
Facilities‘ Potential
Flächendeckend für Österreich
Apleona Austria ist Ihr kompetenter Partner für
ganzheitliches Facility Management. Wir stehen
für eine kompetente und verantwortungsvolle
Betreuung Ihrer Immobilien ab der Planungsphase über den reibungslosen Betrieb bis hin zur
Neuausrichtung gegen Ende des Lebenszyklus.
Ihr Mehrwert ist unser Ziel.
www.apleona.at
Ranking | Facility Management
Quelle: Lünendonk-Liste Stand 20.9.22 für 2021-Daten, RES Monitor/Drees&Sommer, Immobilien Magazin Research
ÖSTERREICHS TOP FACILITY MANAGEMENT- UNTERNEHMEN 2022
UNTERNEHMEN
MITARBEITENDE UMSATZ IN €
2021 2022 2021 2022
1 ISS Facility Services 6.504 7.000 272.300.000 308.000.000
2 Dussmann 4.652 4.800 188.000.000 204.000.000
3 Simacek 3.800 4.500 150.000.000 200.000.000
4 Sodexo Service Solutions Austria 3.391 4.000 129.100.000 137.400.000
5 Apleona Austria 247 636 33.700.000 100.500.000
6 Attensam 1.503 1.540 87.700.000 94.800.000
7 Reiwag Facility Services 1.103 3.050 41.400.000 91.500.000
8 Markas 2.170 2.193 67.700.000 74.305.337
9 Strabag Property 1.421 1.424 66.500.000 73.000.000
10 ImmOH 200 601 41.400.000 66.900.000
11 Caverion Österreich * 276 * 66.200.000
12 Wisag Service Holding Austria 1.200 1.200 34.900.000 41.800.000
13 Dr. Sasse Facility Management 1.020 771 35.900.000 31.500.000
14 Sauter 107 111 20.300.000 22.100.000
15 FIX Gebäudesicherheit + Service 81 101 10.100.000 14.500.000
OH!
* Caverion hat 2022 PORRReal samt Tochter Alea übernommen -> nicht vergleichbar mit 2021
MIT CORUM FONDS STEUERN SPAREN?
Ja, das ist möglich. Mit CORUM Immobilienfonds investieren
Sie nicht nur in stark diversifizierte gewerbliche Immobilienportfolios, die sich über ganz Europa erstrecken, sondern können als Unternehmer*in auch Ihren steuerlichen Gewinn senken.
Denn unser Flagshipfonds CORUM Origin zählt zu den §14-Fonds
und ist geeignet, den Gewinnfreibetrag geltend zu machen.
Ein (noch) unbekannter Marktführer?
CORUM Investments ist Teil der CORUM Butler Gruppe, einer im
Jahr 2011 gegründeten Asset-Management-Gesellschaft mit
Hauptsitz in Paris und Niederlassungen in sieben Ländern. Wir
verwalten mit über 250 Mitarbeiter*innen sechs Mrd. Euro in
unseren europäischen Gewerbeimmobilienfonds und eine Mrd.
Euro in High-Yield-Anleihefonds für über 110.000 Kund*innen. In
Frankreich waren wir in den letzten beiden Quartalen mit 20 %
Marktanteil Marktführer im Fundraising der Immobilienfonds
nach französischem Recht. Tendenz steigend. CORUM ist zu
100 % eigentümergeführt und unabhängig. Das macht uns entscheidungsstark und agil. Am europäischen Immobilienmarkt
konnte sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren dadurch zu einem der anerkannten, großen Player entwickeln.
Eine Alternative für heimische Investor*innen?
Auf jeden Fall. Seit 2018 ist CORUM auch in Österreich aktiv, wo
wir derzeit die beiden Publikumsfonds CORUM Origin und CORUM XL
anbieten. Österreichische Anleger*innen haben uns bereits über
50 Mio. Euro anvertraut. In der Beratung setzen wir auf unser
Vertriebspartnernetzwerk aus mehr als 250 hoch qualifizierten
Vermögensberater*innen.
Hinweis: Immobilien-Investmentfonds sind eine Immobilienanlage.
Es handelt sich um langfristige Investitionen, die keine Renditeoder Performancegarantie bieten und das Risiko von Kapitalverlusten und Währungsschwankungen bergen. Die Erträge sind
nicht garantiert und hängen von der Entwicklung der Immobilienmärkte und der Wechselkurse ab. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.
Mag. Martin Linsbichler,
Country Manager Austria
FRAGEN SIE DEN EXPERTEN
– MAG. MARTIN LINSBICHLER
Entgeltliche Einschaltung; Foto: CORUM
Die Zukunft muss
ESG-konform sein
Damit ist man auch direkt im Thema
Nachhaltigkeit und der Umsetzung von
ESG im Gebäudemanagement. Michael
Freitag, Geschäftsführer und Country
CEO Sodexo Service Solutions Austria erzählt: „Bei Ausschreibungen spielt nachhaltige Reinigung eine massive Rolle. Wir
bieten unseren Kund:innen ökologische
Alternativen und messen gleichzeitig
auch den Verbrauch, um ihn reduzieren
zu können.“
So setzt Sodexo seine Reinigungsroboter
mittlerweile nicht nur ein, um die Fachkräfte zu unterstützen, sondern auch um
einen geringeren Reinigungsmittelverbrauch zu gewährleisten. Thomas Winter, CEO Apleona Austria, schildert: „Die
Bedeutung von ESG-Kriterien im FM ist
gestiegen. Unsere Kund:innen fordern
verstärkt nachhaltige Praktiken, Energieeffizienz und soziale Verantwortung
in den Dienstleistungen.“ Das Unternehmen, das 2022 mit der Siemenstochter SGS fusionierte, setzt seinen Fokus
auf Nachhaltigkeit im Gebäudebestand.
Winter weiter: „Automatisierte Prozesse im Bereich Energieeffizienz tragen zu
enormen Kosteneinsparungen bei. Wir
müssen uns von der FM-Verwaltungsrolle zu einer ganzheitlichen Schlüsselrolle
entwickeln.“ Wie Nachhaltigkeit genau
umgesetzt wird, geht jedes Unternehmen
je nach DNA anders an. Für Attensam
sind z.B. nicht nur Ökoreiniger mittlerBei Ausschreibungen
spielt nachhaltige
Reinigung eine
massive Rolle.
MICHAEL FREITAG,
GESCHÄFTSFÜHRER SODEXO AUSTRIA
Ranking | Facility Management
26 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: Reiwag
weile ein fester Bestandteil des Arbeitsalltages, Oliver Attensam, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Attensam,
erzählt: „ESG wird immer wichtiger
werden, deshalb haben wir uns strategisch mit dem Thema beschäftigt und
Ende vergangenen Jahres unseren ersten
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.“
Die FM-Branche muss sich ändern
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht
nur zu bekommen, sondern auch zu behalten, ist aber für alle FM-Unternehmen nach wie vor der entscheidende
Punkt zum Erfolg. Denn ohne sie geht in
dieser Branche auch bei aller Technologie nichts. Dirk Christophel, COO Simacek: „Die Herausforderung ist ganz klar:
Fachkräftemangel. Hier sind wir uns in
der Branche einig. Daraus leitet sich natürlich ein erster Trend und eine erste
Chance ab: Die deutliche Konzentration
auf Mitarbeiter:innen.“ Simacek begegnet dem Problem aktuell mit der Gründung einer eigenen Ausbildungsstätte.
Christophel erzählt: „Mit der SimacekAkademie haben wir im Oktober 2023
den Startschuss für eine zertifizierte
interne Aus- und Weiterbildungsakademie gesetzt. Die Kompetenzen unserer
Mitarbeiter:innen, aber auch die persönliche Förderung dieser sind das Fundament unseres wirtschaftlichen Erfolgs.
Benefits heißt bei uns: Reale Bedürfnisse
unserer Mitarbeiter:innen identifizieren,
verstehen und umsetzen – auch gesellschaftliche Bedürfnisse, wie Sprachkurse
und betriebliche Sozialarbeit oder Arbeitszeitmodelle.“ Ein wichtiger Schritt.
Denn Viktor Wagner, Geschäftsführer
der Reiwag Facility Services, schildert,
wie sich die Lage generell mittlerweile
verschärft hat: „Der Fachkräftemangel
ist in allen Bereichen spürbar. Nicht nur
in Österreich gibt es zu wenig Mitarbeiter:innen, sondern auch in den Ländern
Rumänien, Kroatien und Serbien, wo das
bis vor einiger Zeit unvorstellbar war!
Starke Lohnerhöhungen sind die Folge.“
Die Antwort der Reiwag darauf ist ein
Investment in Technologie. Das Unternehmen hat in Singapur in Lionsbot,
eine Firma zur Erzeugung von Robotern
in der Reinigungsindustrie investiert.
Wagner ist überzeugt: „Roboter werden
mit Sicherheit in den nächsten Jahren im
Facility Management an Bedeutung gewinnen und zur Entlastung des Fachkräftemangels beitragen.“ Ausbildung, der
zielgerichtete Einsatz von Technik und
ein Eingehen auf die Lebenssituation der
Mitarbeitenden sind also das Gebot der
Stunde. Für Michael Freitag, Geschäftsführer und Country CEO Sodexo Service
Solutions Austria ist aber noch ein Punkt
besonders wichtig: „Das Grundverständnis am Markt für die Berufsbilder der
FM-Branche muss sich grundsätzlich
ändern. Personen, die Jobs machen, die
als selbstverständlich angesehen werden,
müssen die verdiente Anerkennung erfahren. Sonst wird es immer schwerer,
Mitarbeitende für diese Stellen zu finden
und diese Bereiche aufrecht zu erhalten.“
Der Knackpunkt ist oft die Wertschätzung. Denn nur das Gehalt allein hält
heute keine Mitarbeitenden mehr langfristig im Unternehmen oder der Branche. Schließlich möchte jeder Mensch für
seine Tätigkeit auch Anerkennung. Für
die Zukunft wünscht sich Apleona-CEO
Thomas Winter daher auch Perspektiven,
man sollte: „FM in Schulen und Universitäten stärker integrieren, um die heranwachsende Generation zu überzeugen,
dass Jobs im FM nicht nur sicher sind,
sondern auch viel mit Klimaschutz und
Nachhaltigkeit zu tun haben.“ Und Simacek-COO Christophel ergänzt: „Facility
Management ist der Garant für Sauberkeit, Sicherheit, Hygiene und Funktionstüchtigkeit von Gebäuden/Immobilien/
Industrie. Wünschenswert wäre, dass Facility Management in allen Facetten als
wichtiger Baustein für Wirtschaft, aber
auch Gesellschaft honoriert wird.“ l
Intelligente Technik, wie dieser
Putzroboter von Lionsbot, den die
Reiwag im Einsatz hat, entlastet
Mitarbeiter:innen und Umwelt.
Die Herausforderung
ist klar der Fachkräftemangel.
DIRK CHRISTOPHEL,
COO SIMACEK
KANN MAN
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Ein rundum gepflegtes Haus, bei dem man die Schuhe am liebsten schon
vor der Eingangstür ausziehen möchte, macht die Menschen happy,
die darin wohnen. Für uns bei Attensam ist Hausbetreuung mehr als Reinigung.
Wir kümmern uns drinnen und draußen: um erholsames Grün, sichere
Gehwege bei Eis und Schnee und eine funktionierende Haustechnik.
Also alles, was ein Haus noch wohnlicher macht.
Immobilien Magazin: Wie hat sich
die Pandemie auf die Entwicklung
von Arbeitsumgebungen ausgewirkt?
Sophie Blaha: Die Pandemie hat das
Konzept des Home-Office revolutioniert,
was uns neue Perspektiven eröffnet hat,
um die Arbeitsdynamik von zu Hause aus
zu optimieren und die Anforderungen
sowohl der Mitarbeiter:innen als auch der
Unternehmen zu berücksichtigen. Diese
Erfahrung hat sowohl positive als auch
negative Aspekte verdeutlicht. Interessanterweise haben wir festgestellt, dass
die Qualitätsmerkmale eines Home-Office jetzt auch in den traditionellen Büroumgebungen erwartet werden.
IM: Strebt Blaha also eine Synthese
aus Büro- und Wohnraumkomfort an?
Sophie Blaha: Absolut. Es geht darum,
eine Atmosphäre des Wohlbefindens in
den Büroflächen zu schaffen. Wir setzen
uns dafür ein, Arbeitsbereiche unter dem
Konzept „Räume mit Schönheit fluten“
zu gestalten. Die Nachfrage bewegt sich
weg von standardisierten Arbeitsplätzen
hin zu einer umfassenden, angenehmen
Büroumgebung.
IM: Gab es eine erhöhte Nachfrage
nach Home-Office-Möbeln während
der Pandemie?
Sophie Blaha: Wir haben unsere Marketingstrategien anfänglich darauf ausgerichtet, aber die Nachfrage war nicht so
groß wie erwartet. Dies war hauptsächlich auf die Unsicherheit bezüglich der
erwarteten Zeitspanne des Home-Office,
Im Gespräch | Sophie Blaha
Interview | Sophie Blaha
28
Foto: BlahaDesignTeam; Stefan Fürtbauer
Immobilien Magazin 11 | 2023
Sophie Blaha führt an
der Seite ihres Vaters
bereits in dritter
Generation das Familienunternehmen Blaha
Büromöbel. Im Interview spricht sie über
den Einfluss der Pandemie auf die Arbeitswelt,
Trends im Bürobereich,
Facility Management
und den Arbeitsplatz als
Wohlfühloase.
Autor: Leon Protz
Räume mit
Schönheit fluten
29
Sophie Blaha | Interview
Immobilien Magazin 11 | 2023
Platzbeschränkungen zu Hause und Unklarheiten bezüglich der Kostentragung
für die Einrichtung zurückzuführen.
Dennoch bleibt die Bereitstellung von
Home-Office-Möbeln ein wichtiger Teil
unseres Angebots.
IM: Inwiefern berücksichtigt Blaha
Aspekte, die das Facility Management der Kunden beeinflussen
könnten, bei der Gestaltung von
Büromöbeln?
Sophie Blaha: Unsere Büromöbel
ergänzen das Facility Management
unserer Kund:innen durch ihre Langlebigkeit und die Verwendung von Materialien, die strenge Qualitätsnormen
erfüllen, einschließlich Anforderungen
an Festigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und Brandschutz. Diese Qualitätsstandards gewährleisten nicht nur die
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern erleichtern auch die Reinigung
und Pflege der Möbel, was zur Langlebigkeit und Nachhaltigkeit beiträgt.
IM: Welche weiteren Trends sind in
der Bürogestaltung erkennbar, und
wie haben sich die Kundenpräferenzen verändert?
Sophie Blaha: Das Streben nach einer
ästhetisch ansprechenden Umgebung hat
an Bedeutung gewonnen. Da wir einen
erheblichen Teil unseres Lebens bei der
Arbeit verbringen, sind Schönheit und
Komfort am Arbeitsplatz unerlässlich
geworden. Dieser „Resimercial“-Trend,
eine Fusion aus Residential und Commercial, den ich aus meiner Zeit in New York
kenne, spiegelt sich in der Integration
von vertrauten Elementen wie Vorhängen
oder Teppichen in Bürodesigns wider.
Themen wie Materialwahl, Farbgestaltung und Haptik sind ebenso zentral.
Wir sehen auch eine Tendenz zu Möbeln,
die Flexibilität ermöglichen, wie unser
dynamisches Tischsystem Motuu und
unser mobiles Office-Tool Moval, das auf
Beweglichkeit ausgerichtet ist. Zudem
haben Akustik und Raumklima als oft
vernachlässigte Aspekte in der Architektur an Bedeutung gewonnen. Unsere
Akustikelemente Casoni adressieren diese
Aspekte, indem sie mit Hanf-Dämmplatten die Luftfeuchtigkeit regelt und mit
Schafschurwolle Schadstoffe aus der Luft
filtert. Das nennen wir Air-Clean Modul.
IM: Wie integriert Blaha Nachhaltigkeitspraktiken in seine Prozesse, angesichts des wachsenden Trends zur
ESG-Konformität in Unternehmen?
Sophie Blaha: Nachhaltigkeit und
Umweltschutz sind Kernwerte unseres
Familienunternehmens und sind tief
in unserer Unternehmensphilosophie
verankert. Jedes neue Produkt wird
unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien entwickelt. Wir
setzen auf lokale Beschaffung für alle
unsere Rohmaterialien und stellen
sicher, dass unsere Partner:innen ähnliche Umweltschutzstandards einhalten. Unsere Bemühungen sind durch
die ISO 14001-Zertifizierung seit 2012
und die jährliche Veröffentlichung eines Umweltberichts nach EMAS-Standards seit 2014 dokumentiert. Unsere
Wertschöpfungskette ist vollständig
integriert, mit Produktion, Vertrieb
und Ausstellungsraum an einem einzigen Standort in Korneuburg bei
Wien. Unsere Produktion passiert erst
nach Eingang der Kundenbestellung,
dennoch halten wir eine Lieferzeit von
neun Tagen ein.
IM: Welche Strategien verfolgt Blaha, um die Vision moderner Arbeitsbereiche zu vermitteln?
Sophie Blaha: Unser 3.500 m² großer
Showroom ist ein Schaufenster für
die Arbeitswelt der Zukunft. Das Büro
Ideen Zentrum dient dazu, Besucher:innen in einem architektonischen Rahmen zeitgemäße Arbeitsplatzlösungen
zu präsentieren. Die Besucher:innen
können sich durch verschiedene, kreativ und ästhetisch gestaltete Arbeitsplatzszenarien inspirieren lassen, die
auf verschiedene Kundenbedürfnisse
zugeschnitten sind. l
I
n der Schumanngasse in Wien-Währing steht ein besonderes Juwel
der Wiener Gründerzeit. Das Haus
mit dem charakteristischen Stil eines
Wiener Zinshauses wird aktuell von
der BSBV auf Vordermann gebracht.
„Die Aufgabenstellung für die Projektanten ist bei solchen Immobilien
durch hohe Komplexität gekennzeichnet und sollte auf alle Fälle von
erfahrenen Planer:innen mit guten
Kenntnissen der Wiener Bauordnung
durchgeführt werden“, erklärt BSBVGeschäftsführer Gerhard Locsmandi.
Neben ihm gehören dem Team auch
Katharina König MSc, Ing. Florian Stocker und Arch. DI Johann Kaiser MA,
MBA, MSc an.
Das planende Architekten-Team hat
aus dem Bestandsobjekt mit dem
neu entstandenen und ausgebauten
Dachboden 15 Wohnungen mit lichtdurchfl uteten Räumlichkeiten, überwiegend mit Balkonen ausgestattet,
entwickelt. Die Wohnungen verfügen
über alle Annehmlichkeiten wie Fußbodenheizungund nachhaltige Energiekonzepte mit Erdwärmepumpen,
Luftwärmepumpen und Photovoltaik. Im hinteren Bereich der Immobilie steht zudem eine alte Lagerhalle.
Aufgrund des Altwiener Gewerbecharmes des Objektes hat sich der
Projektentwickler dazu entschlossen,
dieses zu erhalten. Eine Herausforderung für das Architekten-Team, das
eine Umsetzung mit den zuständigen
Behörden planen musste. Sobald der
Paragraphendschungel gelichtet und
die zugelassenen Einreichmethoden
gemäß der Wiener Bauordnung geklärt waren und auch eine Einigung
mit opponierenden Parteien, dem
Architekten, den Nachbar:innen und
den interessierten Käufer:innen erzielt wurde, begannen die Praktiker
mit ihrer Arbeit.
Alternative Energieversorgung
Eine besondere Aufgabe stellten auch
die von den Projektentwicklern gewünschten alternativen Energieversorgungsmodelle dar. Das Haus in der
Schumanngasse soll mittels Erdwärme
versorgt werden. Auch die technische
Unterstützung durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern bringt einige
Herausforderungen mit sich und wird
vom Team der BSBV umsichtig sowie
kosteneffi zient umgesetzt.
Themenpatenschaft
Ein Projekt für Profi s
Die BSBV revitalisiert im 18. Wiener Gemeindebezirk ein charmantes Zinshaus.
Ein herausforderndes und komplexes Projekt, das viel Know-how und eine gut
durchdachte Planung erfordert.
Entgeltliche Einschaltung; Foto: BSBV
Laut Locsmandi sind die genutzten
Materialien, die mit der vorhandenen Bausubstanz verwendet werden
und aufeinander abgestimmt werden müssen, in der Bausanierung ein
wichtiger Aspekt. „Bei den verwendeten Baumaterialien legen wir bereits
im ersten Schritt der Bauphase viel
Wert auf den ökologischen Fußabdruck, um dem Immobilienentwickler
ein zeitgemäßes Projekt umzusetzen“,
erklärt der BSBV-Geschäftsführer.
Augenmerk auf Durchbiegung
Im Regelfall ist ein gewisser Überraschungseffekt nach der Freilegung
der Deckenträger diverser anderer
Einbauten zuverlässiger Begleiter
solcher Baustellen, da sich durch das
Freilegen der tragenden Elemente
ihre Schwächen offenbaren. „Dazu
ist es unabdingbar, auf ein kompetentes Team im Bereich Statik und
Bauphysik zurückgreifen zu können,
um einerseits explodierende Baukosten abzufangen und andererseits
die notwendigen Normen und Belastungsvorgaben einzuhalten“, so
Locsmandi. Dabei wird bei solchen
alten Gebäuden nicht nur auf die
statische Notwendigkeit geachtet,
sondern auch ein ganz besonderes
Augenmerk auf die Durchbiegung
gelegt, damit bei fertig sanierten
Wohnungen das Begehen der Böden keine althaustypischen Schwingungen spüren lässt, sondern wie im
Neubau ein festes Gehgefühl vermittelt wird.
Für die zukünftigen Eigentümer:innen
und Mieter:innen sind die Ausführungen innerhalb der Wohnungen, wie
Fußbodenheizungen und, nach dem
Letztstand der Technik, 8-KammerFenster, ein Hinweis für die Hochwertigkeit des ausgeführten Bauvorhabens. Die Bauzeit für ein derartiges
Projekt liegt je nach Aufwand für die
Sanierung des Altbestandes zwischen 14 und 18 Monaten. „Wir freuen uns daher, unser Projekt im Herbst
2024 unserem Projektanten zu übergeben“, so Locsmandi. ●
Die Decke über dem 1. Obergeschoß wurde neu eingezogen.
Alles aus einer Hand
BSBV-Geschäftsführer Gerhard Locsmandi spricht über die Vorteile,
die die BSBV den Bauherren bringt, gesetzliche Neuerungen und
wie man die Baukosten im Rahmen halten kann.
Immobilien Magazin: Herr Locsmandi, die BSBV versteht sich als
Bauherrenvertreter. Von welchen
Dienstleistungen der BSBV können
Bauherren profi tieren?
Gerhard Locsmandi: Die BSBV versteht sich als ein Unternehmen, das
mit einer Investitionsidee, das heißt,
der Organisation von Grundstücken,
dem Auffi nden von Baulücken, dem
bestandsfreien Organisieren von alten
Zinshäusern, startet. Darauf folgt die Erfassung der baulichen Möglichkeiten,
in engster Absprache mit den betroffenen Behörden, welche Grundstücksumwidmungen etc. man benötigt. Die
planliche Umsetzung und die architektonische Ausprägung der Gebäudehülle inklusive voller Ausreizung des Rahmens der baubehördlichen Aufl agen
unter Einbeziehung obergerichtlicher
Entscheidungen für die ganze Breite
des Interpretationsspielraums bis hin
zur innenarchitektonischen Ausgestaltung erfolgt durch unser Teammitglied
Katharina König, eine junge, aufstrebende Innendesignerin.
In diesem Prozess gilt es, je nach
Wunsch des Projektentwicklers, die
Neuausrichtung der Energieversorgung des nun entstehenden Bauvorhabens im Auge zu behalten, sowie die
bauökologisch günstigsten und
sinnvollsten Materialien auszuwählen
und diese nach dem kleinstmöglichen
ökologischen Fußabdruck mit in die
Bewertung zu nehmen.
Aufgrund des Netzwerkes der BSBV
ist natürlich technisch die statische
Begleitung, die bauphysikalische
Begleitung mit im Angebotsspektrum enthalten. Nach Abschluss des
Prozesses begleiten wir den Bauherrn
gerne in die Umsetzung mit einer
klassischen Baubewilligung nach §70
oder mit Ziviltechniker nach §70a. Für
die begleitenden Banken werden die
einzelnen Bauabschnitte von externen
Konsulenten geprüft und erst danach
zur Rechnung freigegeben. Je nach
Wunsch des Auftraggebers werden
die Projekte schlüsselfertig oder auch
in einem vorherigen Stadium des Bauzustands übergeben.
Im Gespräch | Gerhard Locsmandi
Gerhard Locsmandi und sein Team bieten kosteneffi ziente
Baulösungen für die jeweilige Aufgabenstellung.
Themenpatenschaft
Entgeltliche Einschaltung; Foto: BSBV
Unsere Kunden profi tieren davon, dass
unser Netzwerk renommiertester Vertreter der einzelnen Branchenbereiche
entweder im Unternehmen angestellt
sind oder Teil des Netzwerkes sind und
daher „alles aus einer Hand“ angeboten werden kann.
Aktuell sehen sich Bauherren immer
öfter mit gesetzlichen Neuerungen
konfrontiert, wie etwa Novellierungen von Bauordnungen oder auch
das Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Ist
dadurch die Nachfrage nach Beratungsleistungen gestiegen?
Locsmandi: Dieser Umstand ist einer
der größten Herausforderungen unserer Zeit, insbesondere da die Neuerungen sehr hohen Interpretationsspielraum bieten und es daher auf einen
enormen Erfahrungswert ankommt,
wie in den einzelnen Projektphasen die
Umsetzungen erfolgen. Teilweise sind
die gesetzlichen Rahmenbedingungen
noch nicht geschaffen (Austausch von
Gasthermen z.B.) was Know-how und
Recherche nötig macht, welches die
BSBV gerne abdeckt.
Die große Herausforderung der BSBV
besteht darin, die Vergütung für die
Recherche und das Know-how mit
dem Bauherrn abzusprechen.
In den vergangenen Jahren sind die
Baupreise stetig gestiegen. Welche
Lösungen hat die BSBV, um die Kosten im Rahmen zu halten?
Locsmandi: Meine Lieblingsfrage –
es gilt zu Beginn zu defi nieren, über
welche Art der gestiegenen Baukosten
wir sprechen. Es gibt die seit Jahren
laufenden und steigenden Normenansprüche, die sich innerhalb der
Normen und zwischen den Gewerken
beinahe schon kannibalisieren, die zu
erhöhten Baukosten führen. Hierzu hat
unsere Vorfeldorganisation im Jahre
2019 einem Symposium zum Thema
Baukostensenkung und kosteneffi -
zientes Bauen im Palais Coburg beigewohnt. Anwesend war ein hervorragendes Auditorium, wo über die
Doppelgleisigkeit von Normen und Regularien lebhaft diskutiert wurde und
auch bereits Wege aufgezeigt wurden,
wie man dieser Entwicklung entgegentreten könnte. Die BSBV hat aufgrund
ihrer Erfahrung und der handelnden
Personen exzellente Konzepte, um
kosteneffi ziente Baulösungen für die
jeweilige Aufgabenstellung zu erzielen.
Wie entwickeln sich die Baukosten
aktuell?
Locsmandi: Betreffend der gestiegenen Rohstoffpreise bzw. der Infl ation
oder steigenden Lohnkosten, die in
den letzten 1,5 Jahren angefallen sind,
kann man feststellen, dass die Kosten
in Teilbereichen bereits wieder rückläufi g sind und im mehrheitlichen Bereich
Preisstabilität wieder hergestellt wird.
Bei den Lohnkosten bleibt die Situation noch spannend. Daher sind die
extremen Baupreise, die teilweise
2022 am Markt waren, für 2023 etwas
zurückgegangen, und eine signifi kante
weitere Erhöhung ist am Markt momentan nicht zu sehen. Das bedeutet
zusammenfassend, um die Kosten im
Rahmen zu halten, sind detailreiche
Planungen mit kreativen technischen
Lösungen das Credo der BSBV.
Einer der Kernkompetenzen der
BSBV ist die Sanierung von Zinshäusern. Welche Herausforderungen meistern Sie, um moderne
Technik mit altem Bestand zusammenzubringen?
Locsmandi: Die Herausforderung,
neue Technik in alten Bausubstanzen
im Zuge einer Sanierung einfl ießen
zu lassen, ist meistens dem Geschick
der Verhandlungsführer mit der betroffenen Baubehörde zuzuschreiben.
Möglicherweise sind Fußbodenaufbauten, Dachformen und deren
Durchdringungen aufgrund der
geltenden Regelungen und teilweise
noch nicht vorhandenen gesetzlichen
Rahmenbedingungen schwierig
umzusetzen. Von den technischen
Ansätzen her ist die Kombination aus
moderner Technik und alter Bausubstanz durchaus möglich und dabei
besteht aus unserer Sicht keine Einschränkung bzw. keineswegs massive
Mehrkosten, wenn dies bereits von
Beginn des Projektes an mitgedacht
wird. Die technischen Entwicklungen
der letzten 1,5 Jahre haben enorme
Fortschritte gebracht und bieten
heute schon wirklich solide Lösungen.
Um die gesetzten Klimaziele zu
erreichen, müsste in Österreich die
Sanierungsquote deutlich gesteigert werden. Welche politische
Maßnahmen bräuchte es dafür, um
dies zu erreichen?
Locsmandi: Für Wien ist die Frage
rund um die Gasthermen gesetzlich
zu klären. Das Austauschen dieser
fossilen Heizungssysteme gegen
Luftwärmepumpen, welche im Dachbereich hervorragend positioniert
werden können, ist bereits in der
Praxis erprobt und auch am Markt
bewährt. Oftmals sind verschiedenste baupolizeiliche Vorschriften
die größten Hürden dabei, neue
technische Lösungen sinnvoll unterzubringen. Wünschenswert wären
Förderungsmodelle für die getätigten Investitionen als Hilfestellung für
betroffene Bauherren und Besitzer
und ebenso auch Anreize seitens der
Wirtschaftskammer wie zum Beispiel
Fördergelder für die betroffenen
Branchen zur Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal. ● BSBV GmbH | www.bsbv.at
1010 Wien | Weihburggasse 22/13
+43 664 33 69 262 | ofi [email protected]
ALLES IN EINER HAND.
INTELLIGENZ
ist nicht alles
Künstliche Intelligenz hat in jüngster
Zeit besonders an Aufmerksamkeit
gewonnen – denn sie verspricht, die Art
und Weise, wie wir bauen und Immobilien verwalten, grundlegend zu verändern. Tatsächlich wird diese Technologie
bereits seit mehr als 70 Jahren erforscht.
Dabei hat sich den letzten zwei Jahrzehnten an den grundlegenden Technologien, der Mathematik selbst, nicht so
viel verändert. Warum also gerade jetzt
der Hype? Der entscheidende Faktor ist
die Menge an verfügbaren Daten zum
Training der KI-Modelle. Wir stehen
heute vor einer Datenflut, wie sie zuvor
unvorstellbar war. In Billiglohnländern
wie Indien werden KI-Systeme seit vielen Jahren kontinuierlich trainiert, indem Unmengen von Bildern und Informationen kategorisiert werden. Diese
Daten sind das „Blut“ der KI. Ein weiterer
Durchbruch liegt in der Leistungsfähigkeit moderner Computertechnologien
und parallelisierter Rechenprozesse.
Beim Autonomen Fahren fallen pro Minute Betriebszeit circa 5 Gigabyte an
Daten an. Auf ein Jahr gesehen werden
pro Fahrzeug mehr als 280 Petabyte
prognostiziert. Vor ein paar Jahren war
die dafür notwendige Rechenleistung
schlichtweg noch nicht vorhanden. Auch
die massiven Investitionen in Forschung
und Entwicklung seitens der Giganten
wie Microsoft, Amazon und Tesla sind
ein großer Treiber.
Was ist
Aber was bedeutet das für die Immobilienwirtschaft und das Bauwesen? KI
hat sich bereits in vielen Bereichen des
täglichen Lebens als leistungsfähige
Unterstützung erwiesen. Sprachassistenten wie Siri und Alexa, Chatbots wie
ChatGPT oder Bilderkennung zur Entsperrung unserer Handys sind bereits
gewohnter Alltag. Die Frage ist nun, wie
diese Technologie in der Immobilienund Bauwirtschaft genutzt werden kann.
Es gibt bereits konkrete Anwendungsfälle: KI bietet Assistenzfunktionen bei
der Standortanalyse und -Bewertung,
bei der Entwurfsplanung, beim Projektund Risikomanagement, der Qualitätssicherung der Bauausführung und bei der
Optimierung des Energieverbrauchs im
Gebäudebetrieb. Diese Anwendungsfälle
sind zwar jung, nutzen aber am Markt
etablierte Technologien.
Was kommt
Aber wie weit wird KI noch gehen? Wie
stark wird Robotik unser Leben verändern? In Kalifornien sind selbstfahrende
Taxis bereits legitimiert und alltäglich,
in Japan werden Gäste in Schnellrestaurants von Robo-Kellnern begrüßt. Viele
Beispiele zeigen bereits heute, dass KI
durchaus in der Lage ist, auch komplexe
technische Steuerungsprozesse zu übernehmen. Auf der Baustelle selbst wird
noch sehr lange der Mensch im Vordergrund stehen. Wirft man aber nur einen
kleinen Blick über den Tellerrand auf
zum Beispiel Microsoft Copilot, wird
sehr schnell eines klar: KI wird schon
bald eine allgegenwärtige Assistentin
sein – auch innerhalb der Immobilienund Bauwirtschaft. Also nein, KI macht
den Menschen nicht überflüssig. Aber
wir stehen vor aufregenden Zeiten und
diejenigen, die KI geschickt einzusetzen
wissen, werden die Nase vorn haben. l Foto: stock.adobe.com
Gastbeitrag | Steffen Robbi
34 Immobilien Magazin 11 | 2023
Zumindest wenn es um
Künstliche Intelligenz
– die KI – geht. Derzeit
gewinnt sie aber rasant
an Bedeutung. Darf man
an gewisse Tätigkeiten
bald nicht mehr selbst
Hand anlegen, um konkurrenzfähig zu bleiben? Oder macht uns KI
zukünftig überflüssig?
Autor: Steffen Robbi, CEO Digital Findet Stadt
KI wird schon bald
eine allgegenwärtige
Assistentin sein.
STEFFEN ROBBI
DIGITAL FINDET STADT
Mit Unterstützung von:
Lesen Sie, welche Zertifikate die
Nachhaltigkeit vor die Fassade holen, über
ein wegweisendes Logistikprojekt, wie
Investor:innen auf ESG-Vorgaben reagieren
und die aktuellsten ESG-News.
ESG
Immobilien Magazin:
Herr Mendel, ESG ist aktuell in aller Munde. Wie gut, glauben Sie, ist die österreichische Immobilienbranche auf die Neuerungen vorbereitet?
Markus Mendel:
ESG ist gekommen, um zu bleiben. Das
ist sicher. Die österreichische Immobilienbranche ist darauf grundsätzlich gut vorbereitet, da hierzulande auf das Thema
Nachhaltigkeit schon immer Wert gelegt
wurde, allerdings haben sich die Anforderungen deutlich verschärft, was natürlich
für die Branche teils auch große Herausforderungen mit sich bringt. Beim Neubau
ist das Ganze zwar mit höheren Kosten verbunden, jedoch noch recht einfach umzusetzen. Schwierig wird die Sache oftmals im
Bestand. Das ist allerdings kein österreichisches Spezifikum, sondern trifft die Branche auf europäischer Ebene ganzheitlich.
Hier gibt es sicher noch viel zu tun.
Immobilien Magazin:
Wie reagieren die Investor:innen am Immobilienmarkt auf die regulatorischen Vorgaben der Europäischen Union?
Markus Mendel:
Die Reaktion auf Nachhaltigkeitserfordernisse ist deutlich zu beobachten. Nachhaltige,
taxonomiekonforme Immobilien sind insbesondere für institutionelle Investoren zwischenzeitlich ein MUSS geworden, da nicht
nur die Regulatorik hier zum Tragen kommt,
sondern sich dies auch auf die Höhe der Finanzierungskosten und natürlich auch auf
die Nachfrage vonseiten des institutionellen
Kapitals von Versicherungen und Pensionskassen auswirkt. Grundsätzlich gilt über alle
Assetklassen hinweg, dass eine eindeutige
Präferenz der Investor:innen nach nachhaltigen Immobilieninvestments gegeben
ist. Die Performance und Nachfrage nach
neuen, nachhaltigen Immobilien ist auch im
aktuell sehr herausfordernden Marktumfeld
zu marktadäquaten, guten Preisen gegeben,
während Objekte mit Nachhaltigkeits-Defiziten deutlich abgestraft werden.
Immobilien Magazin:
Ein großes Thema sind dabei vor allem Bestandsimmobilien. Sehen Sie ein Problem
bei der Verwertung von nicht taxonomiekonformen Gewerbeimmobilien?
Markus Mendel:
Die Verwertung von älteren Bestandsimmobilien mit Nachhaltigkeits-Defiziten ist
derzeit natürlich ein großes Thema. Gerade
die Investor:innen, die nicht die Möglichkeit
oder Ressourcen haben, sich mit diesen Im- Foto: EHL, Adobe Stock
36 ESG Special | 2023
ESG
Themenpatenschaft
Im Gespräch: Markus Mendel
„ESG ist gekommen,
um zu bleiben“
Markus Mendel, Geschäftsführer von EHL Investment Consulting, spricht
über die Wichtigkeit von ESG für Investor:innen, den Abschlag bei nicht
taxonomiekonformen Gebäuden und über Lösungen für den Bestand.
Autor: Stefan Posch
37
ESG
Themenpatenschaft
Markus Mendel sieht beim Thema ESG
große Herausforderungen für die Branche.
mobilien intensiv auseinanderzusetzen und
ein Investitionsprogramm zur Beseitigung
der Nachhaltigkeits-Defizite zu fahren, entscheiden sich alternativ oft für den Verkauf
der Objekte. Diese Strategie bietet aber auch
entsprechende Chancen für Investor:innen,
deren Geschäftsmodell genau darauf abstellt, solche Immobilien zu erwerben und
durch teils erhebliche Investitionen wieder
ESG- bzw. taxonomiekonform zu machen
und dem institutionellen Kreislauf nach Abschluss der Maßnahmen wieder zuzuführen.
Immobilien Magazin:
Wie hoch ist der Abschlag bei nicht ESGkonformen Assets?
Markus Mendel:
Das hängt ganz vom Einzelfall ab. Klar ist, dass
bei einem Verkauf dieser Immobilien mit erheblichem Investitionsbedarf zu rechnen ist.
Das sind zum einen die Kosten für die Umrüstung der Immobilien, zum anderen eine
Risikokomponente für den Fall, dass sich
die Änderungen nicht wie geplant umsetzen lassen oder höhere Kosten entstehen.
Gerade im Bereich der Fonds ist das natürlich
auch mit großen Herausforderungen verbunden, da es in vielen Fällen zu einem Korrekturbedarf bei der Bewertung dieser Objekte
kommt, die sich negativ auf die Performance der Fonds auswirkt.
Immobilien
Magazin:
Welche Lösungen
gibt es für solche
Assets? Wie kann
ein:e Investmentmakler:in in
dieser Situation
helfen?
Markus Mendel:
Natürlich gibt es für diese Situationen
auch Lösungen. Welche Maßnahmen
hier die Richtigen sind, hängt vom jeweiligen Eigentümer, der marktseitigen Nachfrage im spezifischen Segment und den
Objektdetails ab.
Als kompetenter Investmentberater gilt es
genau diese Situation zu erfassen, zu analysieren und auf den Ergebnissen aufbauend
verschiedene Handlungsalternativen abzuleiten und zu bepreisen. Dieser Aufgabe
widmen wir uns permanent mit unserem
Team an sehr erfahrenen Investment-Spezialist:innen und können unseren Kund:innen hier mit kreativen Ansätzen zum Erfolg
für eine Transaktion verhelfen.
Immobilien Magazin:
Vielen Dank für das Gespräch ▲
Wie viel ESG steckt
hinter der Fassade?
Zertifizierungen helfen dabei, ein Gebäude auf seine Konformität
bezüglich ESG und EU-Taxonomie zu prüfen.
Autor: Leon Protz
Nachhaltigkeit muss quantifizierbar
sein. Dafür wurde die EU-Taxonomie
als Klassifizierungsmodell erschaffen. In
Kombination mit anderen gesetzlichen Vorgaben, wie der ab 2024 geltenden CSRD
müssen immer mehr Unternehmen eine
Nachhaltigkeitsbilanz im Lagebericht veröffentlichen. Immobilien nehmen dabei eine
Sonderstellung ein, da sie die wirtschaftliche
Tätigkeit eines jeden Unternehmens tangieren, an sich aber keine Wirtschaftstätigkeit sind. Um sie ganzheitlich auf relevante
Nachhaltigkeitskriterien prüfen zu können,
wurden Zertifizierungssysteme geschaffen.
Die drei wichtigsten in Österreich werden
im Folgenden vorgestellt.
BREEAM:
Die „Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology“ –
kurz BREEAM – wird trotz ihres Ursprungs
in Großbritannien als Bewertungssystem in
Österreich angewendet. Mit dem System
können Neubau und Bestand bewertet
werden. Teil der Bewertung ist zum einen
das Gebäude selbst sowie der Gebäudebetrieb. Anhand der Kriterien Management, Gesundheit & Wohlbefinden, Energie, Transport,
Wasser, Materialien, Widerstandsfähigkeit, Boden & Ökologie sowie Emissionen
wird eine Bewertung von „acceptable“
bis „outstanding“ vergeben. Mit Kriterien
zur Bewertung, welche die Überdachung
von Fahrradabstellplätzen betreffen, bis
hin zum Anteil der Grünflächen auf dem
Grundstück, wird eine Immobilie von vorne
bis hinten durchleuchtet.
ÖGNI/DGNB
Das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges
Bauen gilt als Vorbild für den österreichischen
Ableger ÖGNI. Anhand von 38 Kriterien in
den Bereichen Ökologische Qualität, Ökonomische Qualität, Soziokulturelle- und funktionale Qualität, Technische Qualität, Pro- Foto: ADOBESTOCK
ESG
Zertifizierungen
38 ESG Special | 2023
DGNB ist das Vorbild für die österreichische Bewertung und auch für andere
relevant.
BREEAM kommt aus Großbritannien und ist eines der renommiertesten Bewertungssysteme.
ESG
Zertifizierungen
LEED ist das meistverwendete Bewertungssystem auf der ganzen Welt und
wurde schon 1998 entwickelt.
zessqualität und Standortqualität kann das
DGNB-System auf alle Bereiche des Lebenszyklus einer Immobilie angewandt werden.
Mit dem DGNB ist alles, angefangen vom
Vorzertifikat in der Planungsphase über das
im Bau befindliche Objekt hin zum Zertifikat
für das Gebäude im Betrieb und die später im
Kreislauf stattfindende Rezertifizierung möglich. Mit dem System können Innenräume,
Gebäude und Quartiere zertifiziert werden. Je
nach Erfüllungsgrad lauten die Auszeichnungen DGNB Bronze, Silber Gold und Platin.
LEED:
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist das weltweit am häufigsten verwendete Bewertungssystem für
umweltfreundliche Gebäude und wurde
1998 vom U.S. Green Building Council entwickelt. Parallel dazu wird eine leicht adaptierte Version von LEED auch in Kanada
vom Canada Green Building Council verwendet. Die LEED-Bewertungsstufen sind
Zertifiziert, Silber, Gold oder Platin. ▲
Ressourcenschonend bauen, wohnen und leben – auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft hilft der Einsatz intelligenter Technologien dabei, im Alltag
Energie und Ressourcen zu sparen. Die smarten Anwendungen werden immer öfter zum integralen Bestandteil der Architektur und bieten künftig noch
mehr Möglichkeiten zur Automatisierung und Überwachung von Prozessen in
Gebäuden. Vernetzungsfähige intelligente Systeme und Geräte in Gebäuden
tragen dazu bei, dass wir sie effizienter und ressourcenschonender bewirtschaften, sicherer in ihnen leben und mehr Komfort genießen.
Verbrauch prüfen – Stromfresser finden
Im Hinblick auf die aktuelle Situation steht vor allem die Energieeffizienz von
morgen im Fokus – digitale Services können den Energieverbrauch von Gebäuden erheblich reduzieren. Die Energieverbrauchsmonitoring-Lösung von
Magenta Business sorgt für eine transparente Überwachung und Analyse des
Energieverbrauchs – ob für Strom, Wasser oder Wärme. Durch die vollautomatisierte Fernablesung liefert die Lösung detaillierte Kennzahlen in Echtzeit,
um den Verbrauch im Blick zu behalten. Diese Daten können dann verwendet
werden, um den Energieverbrauch zu analysieren, Spitzenzeiten zu identifizieren und ineffiziente Prozesse zu erkennen.
„Unsere Rolle als Digitalisierungspartner der Immobilienbranche wird in Zukunft noch wichtiger, genauso wie unser Angebot an innovativen Konzepten
und Lösungen für das Wohnen und Büro von morgen. Insgesamt trägt ein
ressourcenschonendes Management von Immobilien zu einer nachhaltigeren Zukunft bei, indem es die Umweltbelastung reduziert, Kosten senkt und
gesellschaftliche Verantwortung zeigt. Denn energieeffiziente Gebäude sind
zentral für die erfolgreiche Energiewende“, so Sascha Krammer, VP Business
Sales Multichannel & Immobilienwirtschaft.
Wir beraten Sie gerne!
Sie erreichen uns telefonisch unter 0800 989868 oder per E-Mail unter:
ENERGIEEFFIZIENTE LÖSUNGEN
ALS NACHHALTIGER SCHLÜSSEL
FÜR IMMOBILIEN VON MORGEN
DGNB wird in Österreich durch die ÖGNI
fortgesetzt. Eine Ausbildung zur Auditor:in ist möglich.
Grüner Meilenstein
für die Logistik
In einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Klimawandel und die
Dringlichkeit nachhaltiger Entwicklungen zunimmt, realisiert IG Immobilien
ein Vorzeigelogistikprojekt in Guntramsdorf.
Autor: Stefan Posch
An der Adresse Industriestraße 11-13
in Guntramsdorf wird die bestehende
Logistikhalle von IG Immobilien generalsaniert. Das Projekt mit 11.200 m² Hallenfläche und rund 1.200 m² Bürofläche
zeichnet sich durch einen ganzheitlichen
Nachhaltigkeitsansatz aus. Paul Grassel,
Geschäftsführer von IG Immobilien, betont
die Bedeutung des Projektes: „Wir haben
für unsere Gewerbefläche in Guntramsdorf
bereits in der Projektphase das DGNB-Vorzertifikat in Platin – verliehen durch ÖGNI
– erhalten, was dem höchstmöglichen
Nachhaltigkeits-Standard entspricht. Es
freut uns, dass wir mit Beginn 2025 einen
top-modernen Logistik-Standort anbieten
können, der einer der fortschrittlichsten in
ganz Österreich sein wird.“
Kreislaufwirtschaft
Doch was steckt hinter dieser nachhaltigen
Bauweise? Es beginnt mit dem zentralen
Konzept der Kreislaufwirtschaft. Alle verwendeten Materialien wurden sorgfältig
auf ihre Recyclingfähigkeit und ihre ökologischen Auswirkungen hin ausgewählt. So
werten etwa das Dachtragwerk aus Holzleimbindern und die Elementfassade aus
Holz die Materialökologie des Gebäudes
auf. Auch die Rückbaufähigkeit wird beachtet und es werden keine zusätzlichen
Bodenflächen versiegelt, vielmehr werden
Bestandsflächen durch Optimierung von
Freiflächen renaturiert.
Zudem wird das gesamte Objekt mit Geothermie beheizt und gekühlt. Ziel ist eine
hohe Innenraumbehaglichkeit und Aufenthaltsqualität für die rund 124 möglichen
Arbeitsplätze in Lager und Büro. Eine großflächige Photovoltaikanlage erhöht die Bereitstellung von erneuerbarer Energie und
sorgt für einen CO2-neutralen Betrieb. Zusätzlich wurde ein Stromspeichersystem
berücksichtigt, das die Eigenversorgung der
künftigen Bestandnehmer:innen weitestgehend decken soll. Eine biodiverse Außenanlage unterstützt den Anstieg der Versickerung und der Artenvielfalt und wirkt der
Versiegelung entgegen.
Das Projekt demonstriert, dass nachhaltige
Entwicklung kein Randthema mehr ist, sondern eine zentrale Säule für die Gestaltung
der Städte von morgen. Die Logistikhalle in
Guntramsdorf ist damit ein Stein auf dem
Weg zu einer grüneren, verantwortungsbewussteren Immobilienwirtschaft. ▲ Foto: August Lechner
ESG
Grüne Projekte
In Guntramsdorf plant IG Immobilien die Generalsanierung eines Logistikobjektes.
40 ESG Special | 2023
INNOVATIVE
ENERGIESYSTEME
FÜR KLIMAFREUNDLICHE
LEBENSKONZEPTE
Es ist Zeit für neue Ideen und
mehr Idealismus. Auf Kosten der
kommenden Generationen den
Planeten zu übernutzen und zu
belasten ist kein zukunftstaugliches Konzept.
Wer neue Wege finden will, muss
ambitionierte Ziele haben: kreislauffähige Stadtquartiere, nachhaltig agierende Unternehmen,
qualitätsorientierte Innen- und
Außenräume sowie flexible und
umweltfreundliche Mobilitätsservices gehören zu den Ergebnissen, die aus einem Perspektivenwechsel entstehen. Wir treten an,
um zu zeigen, dass ein klimaverträgliches, nachhaltiges und
sicheres Wachstum möglich ist.
TRIIIPLE
Die Lage direkt am Wiener
Donaukanal dient nicht nur als
Erholungsraum: TrIIIple nutzt für
die Heizung und Kühlung die
Energie des Flusswassers mittels
Wärmepumpen, die mit Ökostrom
aus Windkraftproduktion betrieben werden. Dadurch werden
CO2-Emissionen eingespart, die
dem jährlichen Verbrauch einer
durchschnittlichen österreichischen Gemeinde mit rund 10.000
Einwohner*innen entsprechen.
VIENNA TWENTYTWO
Klimafreundliches Highlight dieses
Quartiers ist das Energiesystem:
Mittels Wärmerückgewinnung, Geothermie, Grundwassernutzung
und Bauteilaktivierung werden die
CO2-Emissionen minimiert. Ein
Wärme- und Kälteliefercontracting
stellt eine effiziente und kostenoptimierte Energieversorgung
sicher.
VILLAGE IM DRITTEN
Bei dieser Quartiersentwicklung
arbeiten Stadtentwickler*innen,
Energieexpert*innen, Start-ups sowie freifinanzierte und geförderte Bauträger*innen zusammen
und finden neue Lösungen für
das Zusammenleben. Das Innere
des Quartiers ist an der Oberfläche komplett autofrei. Es gibt
zwei Hektar Parkfläche, Klimaresilienz-Maßnahmen und ein
europaweit einzigartiges Energiekonzept mit 500 Erdwärmesonden und PV-Anlagen, die
1 MWp Strom liefern werden.
Über die ARE
Die ARE Austrian Real Estate
ist ein auf Büro-, Wohn- und
Entwicklungsliegenschaften
spezialisiertes Immobilienunternehmen mit 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten
in Entwicklung.
ARE.AT
WIR SCHAFFEN
PERSPEKTIVEN
Rund 2.000t CO2
werden im TRIIIPLE jährlich durch das
innovative Heiz- und Kühlsystem mit Flusswasser aus dem Donaukanal eingespart.
© Markus Schieder
500Erdwärmesonden sind Teil des
baufeldübergreifenden Energiekonzeptes
im VILLAGE IM DRITTEN, einem der
nachhaltigsten Immobilienprojekte Europas.
Bis zu 100% erneuerbare Energie.
Das VIENNA TWENTYTWO wurde mit dem Entgeltliche Einschaltung
ÖGNI Gold-Vorzertifikat ausgezeichnet.
ESG Special | 2023
Fiabci World Prix d’Excellence für Ikea Wien
Der Ikea Wien Westbahnhof wurde knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung in der Kategorie Retail mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Das Einrichtungshaus am Wiener Westbahnhof ist der erste autofreie Ikea in Österreich. Mit dem Konzept ist es gelungen,
ein hybrides Shoppingerlebnis für seine
Kund:innen zu schaffen. Beim Bau wurde
stark auf Nachhaltigkeit gesetzt. So wurden
– neben einer umfassenden Gebäudebegrünung und einer Energieverbrauch-Optimierung – eine Photovoltaik-Anlage mit
insgesamt 280 Solar-Paneelen und eine
effiziente Wärmepumpe eingebaut. 160
Bäume auf dem Dach und an den Fassadenseiten sollen einen positiven Beitrag
zum Mikroklima beitragen. Für seine Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit hat
der Bau am Westbahnhof das weltweit
erste Greenpass Platinum Zertifikat erhalten. Insgesamt werden dabei sechs urbane
Themenfelder mit Fokus auf den Freiraum
analysiert, optimiert und bewertet.
Neuer ESG-Leitfaden
für Immobranche
CMS hat einen Leitfaden erstellt, der
Immobilienakteur:innen in Österreich
und CEE helfen soll, sich im komplexen Themenfeld zurechtzufinden.
Ob Entwickler:innen, Investor:innen,
Eigentümer:innen, Betreiber:innen
oder Aufsichtsbehörden, sie alle erkennen den enormen Einfluss an, den
Projekte auf Umwelt und Gesellschaft
haben können Der CMS Expert Guide
zu ESG-Kriterien erscheint für die
Länder Österreich, Kroatien, Slowakei, Slowenien und Türkei und soll bei
der Umsetzung unterstützen.
42
Ringturm ist
taxonomiekonform
Das Bürohochhaus erfüllt laut Ögni
nachweislich die Anforderungen.
Das 73 Meter hohe und 1955 eröffnete Gebäude erfüllt mit der
ÖGNI-Verifikation, die 2021 in Kraft
getretene Verordnung im Hinblick auf
den wesentlichen Beitrag im Umweltziel Klimaschutz.
Die Taxonomiekonformität konnte mit
Instandhaltung und
Verbesserungen
erreicht werden.
„Zu den entscheidenden Maßnahmen,
die wir gesetzt haben, zählen etwa die
Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach
sowie Fernkälte“, so Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen.
Launch für Plattform zur
Dekarbonisierung
Sauter und MeteoViva stellten das
cloudbasierte Tool amanteia vor.
Sauter, spezialisiert auf Gebäudeautomation und Facility Management, und
MeteoViva, Anbieter von Smart-DataLösungen, haben mit der Plattform ein
Tool für die Planung und Umsetzung
von ESG-Strategien für das Immobilienportfolio auf den Markt gebracht. amanteia liefert auf Basis von Lage, Nutzung
und Bausubstanz eine erste Einschätzung des CO2-Fußabdrucks und eine
Projektion der Entwicklung bis 2050. Foto: Ikea, AdobeStock, Robert Newald
ESG
Nachhaltigkeit
News
Lernen Sie Geschichte
und Volkswirtschaft!
Unbestritten war die Immobilienwirtschaft seit Jahrzehnten
der konstant am besten verdienende Sektor der heimischen Wirtschaft. Ein paar nicht so gute Jahre stürzen
den ganzen Sektor in den Ruin? Unglaubwürdig.
Autor: Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI
Die ganze Jammerei inklusive düsterer Untergangsszenarien unserer geschätzten Branchenkolleg:innen
ist nur mehr schwer erträglich. Was für
ein elendes Selbstbild wird hier erzeugt:
Trotz einer langjährigen Erfolgsstory mit
satten Gewinnen bringt ein bisschen Gegenwind eine ganze Branche um? Waren
in den letzten Jahren nur kurzsichtige
und -denkende Goldgräber in Führungspositionen, die in kindlicher Naivität an
ein immerwährendes Schlaraffenland geglaubt haben? Wurden nie Reserven gebildet, um Durststrecken zu überstehen?
Die wirtschaftliche Situation ist in Europa
(und nicht nur hier) schlecht. Rezession
ist wahrscheinlich bzw. schon eingetreten. Spaß macht das nicht, aber bietet
auch Gelegenheit, Dinge, für die in wirtschaftlich guten Zeiten keine Zeit ist,
anzugehen. Ballast abwerfen, Strategien
optimieren, die Effizienz der Abläufe verbessern und lieb gewonnene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Alles besser
als die Energie mit Jammern und Hysterie
zu verschwenden. Zurzeit sind fast alle außerhalb ihrer Komfortzonen, da braucht
es Widerstandskraft, die wir und unsere
Eigentümer:innen in den Partyjahren verloren haben. Alle Marktteilnehmer:innen,
die nach eineinhalb Jahren bereits in die
Pleite schlittern, werden unter Marktbereinigung abgelegt und nicht beweint.
KIM-Verordnung
Was wirklich ärgerlich ist, ist das Verhalten und die höchst entbehrlichen
Aussagen der Führung der Finanzmarktaufsicht. Ihre KIM-Verordnung
mag in Boom-Jahren zumindest eine
diskutable Berechtigung gehabt haben,
um den rasant steigenden Preisen bei
Immobilien einen Plafond zu bieten. Ob
es sinnvoll ist, diese volkswirtschaftliche
Lenkungsmaßnahme auf dem Rücken
der unterkunftsuchenden Familien auszutragen, kann auch moralisch diskutiert
werden. Trotzdem: Ein bisschen mehr an
Geschichtskenntnis wäre angebracht.
Die Finanzkrise 2008 ist dadurch entstanden, dass in den USA Immobilienfinanzierungen nicht nur die „Pappendeckel“-Häuser, sondern auch teilweise den
ganzen Hausrat beinhaltet haben. Die
europäischen Banken, die sich asset-backed in diese Finanzierungen eingekauft
haben, haben nur auf Ratings vertraut
und die Struktur der Kredite nicht analysiert. Wirtschaftsabschwung in den USA
und schon war die globale Krise da. Ein
Vergleich von 2008 mit der heutigen Situation in Österreich ist komplett falsch.
Die KIM-Verordnung ist in der jetzigen
Situation sofort zurückzunehmen. Der
Bankensektor hat auch heute noch eine
volkswirtschaftliche Verantwortung.
Wer, wenn
nicht die Banken,
können in Krisenzeiten
korrigierend wirken. Jetzt müssen Investitionen unterstützt und finanziert
werden, um die Wirtschaft – ja auch die
Immobilienwirtschaft – wieder anzukurbeln und sei es, um gröbere Ausfälle mit
weitreichenden Konsequenzen zu vermeiden. Sollte sich jemand vor Preisblasen fürchten, die hatten wir in Österreich
bei Immobilien nie.
Die österreichischen Banken, glaube
ich, würden gerne ihre volkswirtschaftliche Verantwortung wahrnehmen.
Jetzt gilt es noch, die Damen und Herren der FMA und ihre Einflüsterer:in- Foto: ÖGNI / Martínez-Flener
nen zu überzeugen. l
43
Peter Engert | Go Green
Immobilien Magazin 11 | 2023
DIE IMMOBILIENWIRTSCHAFT
IST ZURZEIT IN EINEM
TRILEMMA
Interview | Michael Pech
44 Immobilien Magazin 11 | 2023
Michael Pech schaut auf
knapp 30 erfolgreiche
Jahre im ÖSW zurück.
Foto: xxxx xxxx
45
Michael Pech | Interview
Immobilien Magazin 11 | 2023
Im Gespräch | Michael Pech
Immobilien Magazin: Michael Pech,
Sie haben mit Ende Oktober dieses
Jahres Ihre Funktion als Vorstandsvorsitzender der ÖSW-AG und als
Generaldirektor des ÖSW-Konzerns
beendet. Wie geht es Ihnen?
Michael Pech: Ausgezeichnet (lacht).
Aufhören, wenn es am schönsten ist,
sagt ein altes Sprichwort, und ich ergänze: Aufhören, wenn alle Ziele erreicht
sind. Nach knapp 30 Jahren ÖSW, davon
27 Jahre im Vorstand, war es Zeit, loszulassen und die Führungsverantwortung
in jüngere Hände zu übergeben.
IM: Der ÖSW-Konzern ist unter
Ihrer Führung zum größten gemeinnützigen Wohnbaukonzern in Österreich aufgestiegen. Wie kam das, wie
ist das gelungen?
Pech: Als ich vor 30 Jahren zum ÖSW
kam, war das ÖSW eine vergleichsweise
kleine gemeinnützige Bauvereinigung
mit ausgezeichnetem Ruf in Baukultur und den Fragen des ökosozialen
Michael Pech trat Ende
Oktober als Vorstandsvorsitzender der ÖSW
und Generaldirektor des
ÖSW-Konzerns ab. Im
Gespräch mit Gerhard
Rodler resümiert er
seine knapp 30 Jahre im
ÖSW und spricht über
die aktuellen Herausforderungen der Branche.
Autor: Gerhard Rodler
Wohnens. Mein Ehrgeiz war es, unter
Beibehaltung der Architekturqualität und der ökosozialen Belange einen
gemeinnützigen Wohnbaukonzern
aufzubauen, der die Synergien und das
Know-how aller Teilorganisationen und
Mitarbeiter:innen nützt, besonders in
Bezug auf die Herausforderungen in den
Bereichen Digitalisierung, SoftwareWeiterentwicklung, und den Fragen des
Klimaschutzes, denn nur so können die
damit verbundenen erheblichen Kosten
gestemmt werden.
Anfang der 2000er-Jahre haben wir die
neu geschaffenen rechtlichen Möglichkeiten zur Gründung von gewerblichen
Tochtergesellschaften genützt und so
unser Dienstleistungsspektrum rund
um die Immobilie stark ausgebaut.
In den letzten Jahren sind wir einen optimalen Kurs zwischen eigenem Wachstum und strategischen Akquisitionen
gefahren, der dazu geführt hat, dass wir
mit rund 30 Gesellschaften Ende 2022
eine konsolidierte Konzernbilanz von
rd. 3,2 Mrd. Euro erreicht haben und
somit der mit Abstand größte gemeinnützige Wohnbaukonzern in Österreich sind. Aber Größe allein ohne die
entsprechende wirtschaftliche Basis ist
auch nicht sinnvoll. Mit einem Eigenkapital von rund 760 Mio. Euro verfügt
der ÖSW Konzern über ein starkes
wirtschaftliches Fundament. Dank
dem Gemeinnützigkeitsgesetz
thesaurieren wir unsere Erträge
zum großen Teil. So hat sich
allein in meiner Zeit das
Eigenkapital mehr als
verzwanzigfacht
und wir können
diese Mittel
auch in
Zukunft verwenden, um leistbaren
Wohnraum zu errichten.
IM: Worauf sind Sie besonders stolz?
Pech: Ganz wichtig ist es mir, zu erwähnen, dass neben der wirtschaftlichen
Stärke unsere bestausgebildeten und
motivierten rund 500 Mitarbeiter:innen
im ÖSW Konzern unser Kapital darstellen, diese haben gerade in Zeiten von
Personalmangel eine große Bedeutung.
Da haben wir in den letzten Jahren
gut vorgesorgt und uns als attraktiver
Arbeitgeber einen Namen gemacht.
IM: Was sind die aktuellen Herausforderungen in der Immobilienbranche?
Pech: Die Immobilienwirtschaft ist zurzeit gefangen in einem „Trilemma“.
Die noch immer viel zu hohen
Grundkosten, aber auch die zu
wenig zurückgegangenen
Baukosten sind einerseits das Problem
und andererseits
sind die enorm
gestiegenen
Finanzie-
Interview | Michael Pech
46 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: Gerlinde Gorla
rungskosten
das Hauptproblem. Diese
haben praktisch zu
einem Stopp bei neuen
Wohnbauprojekten geführt.
Auch für bereits fertiggestellte
bzw. in Bau befindliche Wohnungen finden diese aufgrund der hohen
Kreditzinsen und der KIM-Verordnung
nur schleppend Käufer:innen.
IM: Wann wird es Ihrer Meinung
nach besser?
Pech: Meiner Einschätzung nach wird
sich die Situation erst dann verbessern,
wenn wir ein Ende des Zinsanstieges
sehen und der Markt sich auf die Situation einstellen kann. Ich hoffe, dass
jetzt der letzte Zinsschritt erfolgt ist
und bin optimistisch, dass wir bereits
im Frühjahr 2024 eine Stabilisierung
dieser Situation sehen können. Für die
gemeinnützige Wohnungswirtschaft bin
ich grundsätzlich sehr optimistisch und
ganz einer Meinung mit unserem Verbandsobmann, der jetzt das Jahrzehnt
des gemeinnützigen Wohnbaus kommen
sieht. Alle
Bundesländer
verbessern aktuell ihre Wohnbauförderung, um wieder
vermehrt die so dringend
benötigten leistbaren Wohnungen sicherzustellen.
IM: Was sagen Sie zum geplanten
Mietpreisdeckel auch für die gemeinnützigen Bauvereinigungen?
Pech: Was die Einbeziehung der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in der
Mietpreisdeckelung betrifft, so glaube
ich, dass dies ein unüberlegter Schnellschuss war. Das konterkariert unsere
gesetzliche Verpflichtung zur Kostendeckung, begünstigt eine schon privilegierte Bewohnergruppe weiter und reduziert
die wichtigen Investitionen in Sanierung
und Klimaschutz unserer Bestände. Ich
hoffe, das wird so nicht umgesetzt.
IM: Wie stehen Sie zur aktuellen
Diskussion zum Thema Bodenverbrauch?
Pech: Ich kann die kritische Diskussion
gut nachvollziehen. Schon lange, bevor
dieses Thema in der Öffentlichkeit breit
diskutiert wurde, habe ich mich intensiv
mit dem Thema Verdichtung auseinandergesetzt. Wenn wir die wertvollen
Grün- und Freiflächen in den Städten
erhalten möchten, müssen wir bei
steigender Bevölkerung nachverdichten
und in die Höhe bauen. Eine Möglichkeit
des nachhaltigen Bauens in städtischem
Umfeld ist die Verdichtung durch den
Bau von Wohnhochhäusern, die als vertikale Stadtquartiere funktionieren.
Wir in der ÖSW-Gruppe haben in den
letzten Jahren einige
Wohnhochhäuser erfolgreich umgesetzt, zuletzt mit
dem 114 Meter hohen Q-Tower
in St. Marx in Wien mit insgesamt
469 Wohneinheiten. In den kleineren
Städten und Dörfern ist das natürlich keine Option. Hier bedarf es der
Revitalisierung von Stadt- und Dorfzentren, die durch den Flächenfraß an
den Siedlungsrändern zum Teil bereits
verödet sind.
IM: Wie reagiert das ÖSW auf die Herausforderungen des Klimawandels?
Pech: Das ÖSW versteht sich auch als
Öko Sozialer Wohnbau. Wir nehmen
unsere soziale und ökonomische Verantwortung sehr ernst. Wir verfolgen einen
ganzheitlichen Ansatz: Klimaschonendes Bauen ist eine Grundhaltung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind
die unabdingbaren Aufgabenstellungen
der Zukunft. Der Fokus ist energieeffizientes Bauen. Und das nicht nur in Bezug
auf den Energieeinsatz für Heiz- und
Warmwasser, sondern das durch den
Klimawandel immer aktueller werdende
Thema ist das Kühlen. Die Bauteilaktivierung ist für mich dabei der Schlüssel,
um ohne aufwendige technische Maßnahmen klimagerechten Wohnraum zu
schaffen. Selbstverständlich gesehen als
Teil eines Gesamtkonzepts mit dem Einsatz von Wärmepumpen, Geothermie
sowie Beschattung und Begrünung.
IM: Wie können wir uns Ihre Zukunft vorstellen?
Pech: Ehrlich gesagt habe ich diesbezüglich noch keine konkreten Pläne.
Neben meiner Lehrtätigkeit auf der TU
und Uni Wien werde ich weiterhin als
Experte in verschiedenen Fachgremien,
Beiräten, Aufsichtsräten und Wettbewerbsjurien aktiv sein. Nur so viel – es
ist schon klar, ich werde der Immobilienwirtschaft auch weiterhin erhalten
bleiben und mich als Berater selbstständig machen. Ich bin überzeugt
davon, dass es gerade bei den aktuellen
Herausforderungen in der Immobilien-
Foto: xxxx xxxx
wirtschaft einen großen Bedarf an
Expertise und Fachkompetenz gibt.
Insgesamt freue ich mich auf neue berufliche Aufgabenstellungen. Außerdem
freue ich mich darauf, mehr Zeit mit
der Familie zu verbringen und ausgedehntere Reisen zu unternehmen.
Kurzum, ich werde mich weiterhin mit
Leidenschaft im Bereich Architektur und
Immobilienwirtschaft einsetzen, aber
zukünftig auch mehr Zeit dem Privatleben widmen.
IM: Danke für das Gespräch l
Immobilien Magazin 11 | 2023 47
Michael Pech freut sich auf neue
berufliche Aufgabenstellungen.
Neue Hürden
am Wiener Markt
Foto: © SIGNA/Henning Kreft
Schau ins Land | Wien
48
I
nsgesamt zeichnet sich eine Entschleunigung durch die Assetklassen ab. Seit
den Krisenjahren geht alles etwas langsamer und bedachter zu. Viele Projektentwickler:innen sehen sich mit hohen
Baukosten und gestiegenen Finanzierungkosten konfrontiert. Viele haben
ihre geplanten Projekte auf Eis gelegt.
„Bei im Bau befindlichen oder bereits fertiggestellten Projekten dauert es länger
bis zum Verkauf der letzten Wohnung“,
sagt Sonja Kaspar, Abteilungsleiterin Immobilienvermarktung Wohnen bei Otto
Immobilien. Im Bereich der Bestandswohnungen wird erstmals seit vielen
Jahren ein Rückgang im Wert verzeichnet. Konkret bedeutet das: Erstmals seit
der Finanzkrise 2008 verlieren Bestandswohnungen im Durchschnitt um ein Prozent an Wert, wodurch sie jetzt erstmals
bei einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 4.594 Euro liegen. „Das ist
eine Situation, an die wir uns erst gewöhnen müssen“, sagt Sonja Kaspar.
Preise im Eigentum schwanken
bis rund vier Prozent
Anders zeichnet sich die Lage bei Neubauwohnungen im Erstbezug ab: Hier
haben sich die Preise im ersten Halbjahr
2023 nur sehr geringfügig sowohl nach
oben als auch nach unten verändert. Der
jeweilige Bezirk entscheidet, in welche
Richtung das Pendel schlug. „Derzeit
liegt der Durchschnittspreis von verkauften Bauträgerwohnungen bei rund 7.369
Euro pro Quadratmeter, das ist eine leichte Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber
dem Vorjahr“, so Kaspar. In elf Bezirken
allerdings wurden ErstbezugsneubauSteigende Bau- und
Energiekosten, die
Zinserhöhung und die
KIM Verordnung haben
zu neuen Marktdynamiken geführt. Was sich
am Wiener Markt in den
Assetklassen bewegt.
Autorin: Susanne Prosser
Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: Stock Adoobe
wohnungen erstmals im Durchschnitt
billiger: Konkret gingen in den Bezirken
3, 4, 5, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 16 und 18 die
Preise um rund 3,6 Prozent zurück.
Auf Käufer:innenseite haben die KIM
Verordnung, das steigende Zinsniveau
und die hohen Energiekosten dazu geführt, dass für viele der Traum vom
Eigenheim derzeit nicht mehr realisierbar ist. Laut KIM-Verordnung müssen
Eigenmittel im Umfang von mindestens 20 Prozent des Kaufpreises vorhanden sein. Zudem darf die monatliche
Tilgungsrate 40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht übersteigen. „Sollten
die notwendigen Eigenmittel in bar nicht
vorhanden sein, können auch andere
Werte zur Sicherstellung in die Finanzierungen eingebracht werden, wie z.B.
bestehendes Liegenschaftsvermögen,
Wertpapiere oder Versicherungen, um
trotzdem die laut KIM-VO geforderte
Beleihungsquote zu erfüllen“, sagt Katharina Wallner von der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. Wenn diese
nicht erfüllt werden kann, behilft man
sich, sofern machbar, auch mit kreativen
Lösungen: So kann ein Solidarkredit für
die Eigenheimfinanzierung zum Einsatz
Projektierte Wohneinheiten
in Wien
(Quelle: IMMOdeveloper)
Wohneinheiten: 34.310
Eigentum: 17.563
Gemischt: 4.871
Miete: 11.846
Unbekannt: 30
FRAGEN SIE DEN IMMOBILIENEXPERTEN
– MAG. STEFAN WERNHART MRICS
© EHL
WIENER BÜROMARKT: QUALITÄT UND
NACHHALTIGKEIT ALS ENTSCHEIDENDE
FAKTOREN FÜR STANDORTWAHL
In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld nehmen
Unternehmen die Erkundung neuer Standorte mit erhöhter
Gründlichkeit und Intensität vor. Als Konsequenz erstrecken
sich Entscheidungsprozesse nunmehr über längere Zeiträume
als es vor 2 bis 3 Jahren der Fall war, wie wir bei der EHL
verstärkt feststellen können. Qualitäts- und Nachhaltigkeitsaspekte rücken dabei immer häufiger in den Vordergrund – eine
Entwicklung, die durch die ESG-Vorgaben und EU-Taxonomie
zusätzlich angeregt wird.
In Zeiten, in denen qualifizierte Fachkräfte Mangelware sind, gewinnt ein exzellent ausgestattetes Büro, das als zentraler Knotenpunkt der Unternehmenskultur fungiert, an entscheidender Bedeutung, um Talente anzuziehen und zu binden. In Bezug auf die
ESG-Vorgaben sind Arbeitgeber mehr denn je darauf bedacht, ein
innovatives und komfortables Arbeitsumfeld zu schaffen.
„Kleiner, aber feiner“ charakterisiert die gegenwärtige Tendenz
bei der Suche nach neuen Büroräumlichkeiten. Während die Anforderungen an die Qualität des neuen Standortes ansteigen,
reduziert sich aufgrund der Implementierung hybrider Arbeitsmodelle häufig die pro Mitarbeiter benötigte Bürofläche.
Projektentwickler antworten auf diese Dynamik mit der Konzeption von besonders nachhaltigen Büroimmobilien, bei denen Kreislaufwirtschaft und Flexibilität im Vordergrund stehen. Dieses
Jahr werden beispielsweise die modernen Neubauten VIO PLAZA
und Muthgasse 109A sowie das markante Refurbishment Urban
Garden im myhive am Wienerberg fertiggestellt. Die Vermietungsquote der für 2023 geplanten Projekte beträgt im Durchschnitt
bereits 85 Prozent.
Mit dem FRANCIS im Althan Quartier, dem Grand Central in
Floridsdorf, dem Carré Muthgasse und dem ROBIN Seestadt
gelangen in den kommenden zwei Jahren eine Reihe weiterer
hochkarätiger Neubauten zur Fertigstellung. Detaillierte Einblicke
und Daten zum Wiener Büromarkt liefert der kürzlich erschienene
EHL Büromarktbericht Wien | Herbst 2023.
Mag. Stefan Wernhart MRICS,
Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien GmbH
Schau ins Land | Wien
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Familienverband: „Ab fünf Kreditnehmer:innen unterliegt dieser nicht den
KIM-Bestimmungen und erlaubt somit
gemeinschaftliche Wohnbaukredite. Neben den zukünftigen Eigentümer:innen
können auch Eltern oder andere Familienmitglieder als Kreditnehmer:innen
auftreten und gemeinschaftlich haften“,
erklärt Wallner.
KIM-Verordnung
großer Rückschritt
Michael Pisecky, Geschäftsführer der
sREAL Immobilienvermittlung GmbH
und Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der
WKO in Wien, ist über die KIM-Verordnung empört. „Diese Verordnung
ist nicht im Sinne aller“, so der Fachgruppenobmann, „Dass sich die FMA
um Beschränkungen hinsichtlich der
Risikolage der Banken kümmert, ist verständlich, aber auf Individualebene ist
es nicht ihre Aufgabe.“ Für Pisecky ist es
unverständlich, warum Banken nicht im
Einzelfall über die Kreditvergabe entscheiden können. „Schließlich ist es ein
Unterschied, ob das Haushaltseinkommen 3.000 oder 10.000 Euro beträgt.“
Zudem haben gerade junge Menschen
immer die Möglichkeit, ihr Einkommen
zu steigern. „Erfahrungsgemäß ist man
nach drei bis fünf Jahren aus den stärksten Belastungen draußen“, so Pisecky.
Es sei entscheidend, dass Eigentum für
Junge wieder leistbar werde und Menschen nicht in die Mieten und damit
in lebenslange Abhängigkeit gedrängt
werden. „Eigentum ist schließlich die
Basis des privaten Vermögensaufbaus“,
so Pisecky.
Zu all den Herausforderungen bei der Finanzierung kommt, dass bei Neubauprojekten das Vertrauen gesunken ist. Die
Angst besteht vor allem darin, ob Projekte zeitgerecht und mangelfrei realisiert
werden. „Viele möchten daher die künftige Entwicklung des Immobilienmarkts
abwarten“, sagt Sonja Kaspar, „Einige
weichen auch auf die Mietvariante als
Zwischenlösung aus.“
Die frei vermietbaren Wohnungen werden allerdings nicht billiger: Aufgrund
der Inflation und der nach wie vor guten
Nachfrage nach Mietobjekten sind die
Mieten in Wien gestiegen. Ein Quadratmeter kostet in Wien im Durchschnitt
14,41 Euro pro Monat zuzüglich Betriebskosten und Umsatzsteuer. Dies
entspricht einem Plus von 0,7 Prozent
zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Deutliche Steigerungen gab es allerdings
in den Bezirken 2, 5, 6, 10, 14 und 22, wo
frei vereinbarte Mieten in der Neuvermietung sogar um mehr als fünf Prozent
gestiegen sind.
Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland,
Wien | Schau ins Land
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resümiert: „Die aktuellen Megatrends
am Wohnungsmarkt sind Leistbarkeit
und Nachhaltigkeit. Einerseits sind also
kleinere, kompakte Einheiten mit effizienten Grundrissen gefragt – das hat mit
der Leistbarkeit zu tun, aber auch mit der
wachsenden Anzahl an Singlehaushalten.
Andererseits geht der Trend in Richtung
nachhaltiger, energieeffizienter Immobilien, die mit niedrigeren Betriebskosten
punkten können.“
Büro: Leerstand sinkt,
wenig Flächen am Markt
In der Assetklasse Büro zeichnet sich seit
Corona eine Trendwende ab. Die modernen Bürowelten werden durch Desksharing und Homeoffice bestimmt, Einzelbüros sind in den meisten Fällen nun
endgültig dem Großraum gewichen, großzügige Lounge- und Meetingmöglichkeiten aller Art haben vielerorts die klassische
Kaffeeküche ersetzt. Was die Standortund Nutzungsqualität fraglos wesentlich
verbessert hat, stellt Mieter:innen – und
in weiterer Folge auch Vermieter:innen
– vor ein neues Problem: Es gibt zu viel
Fläche. „Die neue Arbeitswelt und die reduzierte Anwesenheit der Mitarbeiter:innen erlauben es, Büroflächen wesentlich
effizienter als noch vor ein paar Jahren
zu gestalten“, sagt Mario Stöckel, Head
of Office Real Estate bei Colliers. „Viele
Büromieter stehen vor sichtlich geleerten
Flächen.“ Da die meisten Mietverträge immer noch für einen befristeten Zeitraum
abgeschlossen werden, wird man diese
überschüssigen Flächen auch nicht so
leicht los. „Vielerorts versucht man nun,
diese unterzuvermieten“, sagt Stöckel.
Dies bietet in stark nachgefragten Submärkten wie z.B. dem Hauptbahnhof nun
Möglichkeiten, doch noch eines der begehrten Büros in Objekten wie THE ICON
Vienna oder Bel&Main zu ergattern. In
weniger stark nachgefragten Lagen allerdings funktioniert die Untervermietung
nur bedingt.
Trotz dieser Entwicklungen ist die Leerstandsquote nach 4,2 Prozent im Vorjahr auf aktuell 3,8 Prozent gesunken.
Hauptverantwortlich dafür ist aktuell
das geringe Fertigstellungsvolumen.
„Die wenigen Objekte, die im laufenden
und im kommenden Jahr realisiert werden, weisen bereits einen hohen Vorvermietungsgrad auf, soweit sie sich in
etablierten Bürolagen oder entlang der
U-Bahn-Achsen befinden“, sagt Stöckel.
Auch die ab 2025 neu geplanten Erstbezugsflächen, u.a. im neuen Fernbusterminal an der Waterfront, in den Clustern
Muthgasse oder Village im Dritten, werden durch das dann wieder steigende Flächenangebot die Leerstandsquote weiter
ansteigen lassen.
Was bedeutet das nun für die Renditen?
Durch die aktuelle Verknappung moderner Erstbezugsflächen sieht Stefan
Wernhart, Geschäftsführer bei EHL Gewerbeimmobilien GmbH, in den stark
Schau ins Land | Wien
52 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: © SIGNA/Henning Kreft
nachgefragten Regionen – etwa in der
Innenstadt am Hauptbahnhof oder
rund um den Praterstern – auch kurz
mittelfristig eine leicht steigende Tendenz bei den Nettomieten. „Im Gegensatz zur guten Vermietungsdynamik
ist der Investmentmarkt aufgrund der
veränderten Kapitalmarktsituation mit
stark steigenden Renditeanforderungen
der Investor:innen konfrontiert“, sagt
Stefan Wernhart, „Da die Renditeanpassungen sich deutlich stärker auswirken
und durch die Mietsteigerungen nur
zum Teil kompensiert werden können,
sehen wir im Ergebnis ein sinkendes
Preisniveau. So kämen derzeit deutlich
mehr Bestandsobjekte auf den Markt
als in den Jahren zuvor, „allerdings auch
zu anderen Preisen“, wie Wernhart bemerkt. Solange es noch weitere Zinsschritte gibt, gibt es keine Planungssicherheit für die Investor:innen, was zu
einer weitgehenden Zurückhaltung auf
Investorenseite führt.
Luxus und Diskont boomen
am Retail-Markt
In der Assetklasse Retail findet aktuell
eine Marktbereinigung statt. Die CovidKrise und die Digitalisierung sind maßgeblich daran beteiligt, dass einige Player die Bildfläche verlassen. Vor allem im
Schuh-und im mittleren Fashionbereich
wurden und werden einige Marktaustritte verzeichnet, darunter Reno, Salamander, Delka, Dominici sowie Orsay,
Hallhuber oder Gerry Weber. Weiters zu
nennen sind Forstinger sowie Kika-Leiner, wobei hier einige Standorte weitergeführt werden.
„Es gibt aber auch Bereiche, die boomen“,
sagt Walter Wölfler, Head of Retail Austria & CEE bei CBRE, „Allem voran Luxus
und Diskont.“ Bis dato gab es 2023 im
Luxusbereich nicht all zu viele Neueintritte in Wien, diese jedoch im Luxusbereich. Weiters stehen bei Wölfler und
seinem Team bei der bevorstehenden Retail Property Messe MAPIC bereits an die
40 Termine mit internationalen Interessenten an. „In der Gastro gibt es einige,
die das Handtuch werfen“, sagt Wölfler
weiter, „Zum einen, weil die Nachfolge
fehlt oder es an Personal mangelt.“ Wegen des Personalmangels müssten viele
Betriebe bereits unfreiwillige Ruhetage
einlegen. Anders sieht die Situation in
der Systemgastronomie aus: Hier zeigen
alle Zeichen weiterhin in Richtung Expansion, wie in Wien zum Beispiel Fat
Monk oder Cotidiano.
Insgesamt entwickelt sich die Wiener Innenstadt tendenziell immer mehr zum
Luxus-Hotspot, was die Neuvermietungen an Louis Vuitton, Yves Saint Laurent
oder der neue Flagship von Hermès zeigen. „Dementsprechend steigen auch die
Mieten mit Luxusbereich leicht“, sagt
Wölfler. Manche Einzelhändler weichen
nun auch gerne in gute Seitenlagen aus
wie etwa in die Walfischgasse, den Bauernmarkt oder in die Seilergasse.
Auch die Mariahilferstraße ist im Wandel:
„Dort wird unter anderem sehnsüchtig die
Eröffnung des Lamarr erwartet, von dem
man erhofft, dass es die gesamte untere
Mariahilferstraße beleben und auch Touristen aus der Innenstadt umlenken wird“,
so Walter Wölfler.
In der Favoritenstraße stehen auch einige
Neuerungen an. So wird etwa das ehemalige Tlapa-Haus mit einer starken Nahversorgungskomponente ausgestattet und im
Columbus Center wurde mit Decathlon ein
weiterer Diskonter angesiedelt. Diskonter
breiten sich zunehmend über ganz Wien –
und Österreich – aus, darunter Tedi, Pepco, Action, Thomas Philipps oder Halfprice
sowie ab November auch Woolworth.
Logistikflächen bleiben rar
Am Logistikmarkt ist die individuelle
Vermietungsnachfrage bei Flächen zwischen 500 und 2.500 Quadratmetern
unverändert stark und meist sehr fokussiert. „Ganz besonders gefragt sind moderne, nachhaltige Flächen, bei denen
eine adäquate Miete akzeptiert wird,
wenn gleichzeitig durch moderne Bauweise an Energiekosten eingespart werTop-Büroflächen, wie hier im
„The Icon“ sind in Wien gefragt.
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ZUM FIXPREIS
den kann“, sagt Alexandra Fischer von
Otto Immobilien. Der CPV (City Park
Vienna) steht kurz vor Fertigstellung –
dabei handelt es sich um einen Light-Industrial-Gewerbe-Park in Wien-Liesing,
bei dem einer ehemaligen Industriebrache neues Leben eingehaucht wird. Mit
Geothermie, Photovoltaikflächen, hoher
Bauqualität werden höchste Standards
zufrieden gestellt. Im Norden entstehen
demnächst 55.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen auf einem Brownfield von
über 100.000 Quadratmetern, die das
Stadtbild positiv beeinflussen werden.
Wie sieht es in der Assetklasse zahlentechnisch aus? Die Mietpreise sind im
Vergleich zum Vorjahr teilweise um bis
zu zehn Prozent gestiegen. Auch die Renditen haben sich von durchschnittlich
3,5 Prozent auf fünf Prozent und teilweise höher entwickelt. „Generell führt
die Kostenzunahme in der Projektentwicklung automatisch zu Preissteigerungen“, sagt Alexandra Fischer. „Höhere
Schau ins Land | Wien
54 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: K18
Finanzierungs-, Grund- und Baukosten
werden auf monatliche Mietkosten umgelegt.“ Die Renditen sind von 2022 auf
2023 sprunghaft angestiegen. „Es ist
damit zu rechnen, dass diese auf einem
hohen Niveau bleiben werden bzw. sich
weiterhin nach oben analog zu den Zinssteigerungen entwickeln werden“, so Fischer. Der Wunsch von Wiener Bestandsfirmen, in Wien zu bleiben, steht mit der
Flächenverfügbarkeit oft in Konkurrenz.
„Es zeichnet sich ab, dass Suchende von
größeren Flächen bis auf wenige Ausnahmen eher ins Wiener Umland ausweichen
müssen“, sagt Fischer.
Hotelbranche erholt
sich mit den Gästen
In der Assetklasse Hotel sind Serviced
Apartment Betreiber wie Limehome,
Numa Adina oder Citadines nach wie vor
sehr umtriebig. „Das hat einerseits damit zu tun, dass diese Marktteilnehmer
z.T. Private Equity im Hintergrund haben und daher hohe Wachstumsziele erreichen müssen, andererseits kann das
personalschlanke und kostenreduzierte
Konzept auch wettbewerbsfähiger sein
als andere Vollhotels“, sagt Lukas Hochedlinger von Christie, „Mittel- bis langfristig gehen wir davon aus, dass es auch
in diesem Bereich eine Konsolidierung
geben wird.“ Neben Serviced Apartments befinden sich die meisten Hotelzimmer in der Wiener Hotelpipeline im
Economy-Bereich. Abgesehen von dem
kürzlich eröffneten Moxy & Residence
Erdberg und dem Greet Wien City Nord
– beide von Tristar betrieben, befindet
sich derzeit noch das Hampton by Hilton Wien West mit 358 Zimmern und
das H2 Hotel mit 265 Zimmern in Bau,
die beide entlang der Wiener Westausfahrt entstehen. Das wohl am meisten
antizipierte Hotelprojekt in der Wiener Hotelbranche ist in nächster Zeit
das „The Hoxton“ von JP Immobilien,
das neben 196 Zimmern über ein Restaurant, eine Lobby-Bar und eine Rooftop-Bar unweit vom Wiener Stadtpark
verfügen wird und im Februar 2024
eröffnen soll. „Economy-Konzepte bewähren sich aus ähnlichen Gründen wie
Serviced Apartments, da sie ein schlankes Personalkonzept und stetig steigende Automatisierung mit sich bringen, so
die Kosteneffizienz maximieren können
und Eigentümer:innen eine attraktive
Pacht pro Zimmereinheit bieten können“, sagt Hochedlinger.
Auch der Luxus-Hotelmarkt zeigte im
letzten Jahr sehr aufstrebende Tendenzen. So bekam der Wiener LuxusHotelmarkt mit dem Almanac, dem
Rosewood und dem The Amauris über
272 neue Zimmer im letzten Jahr dazu.
„Der von Wien-Tourismus statistisch
ermittelte RevPAR, also der Zimmererlös, war mit EUR 285 im Dezember
2022 quer über alle 5-Sterne-Hotels der
höchste publizierte Wert“, resümiert
Hochedlinger. Ein weiterer positiver
Indikator ist, dass Wien im Jahr 2022
bereits wieder mehr Kongresse als 2019
veranstaltet hat, die Anzahl der Teilnehmer:innen jedoch noch etwas hinter
jenen von 2019 liegt.
Die vielversprechende operative Entwicklung in Wien verschafft der Branche zwar generell eine positive Wahrnehmung. „Allerdings sind auch hier die
stark gestiegenen Zinsen ein Hemmschuh für den Hoteltransaktionsmarkt“,
sagt Hochedlinger, „Auch, wenn es viele
verkaufsbereite Verkäufer:innen und
interessierte Käufer:innen am Markt
gibt, liegen die Preisvorstellungen der
einen und die durch die höheren Zinsen
gestiegenen Renditeerwartungen der
anderen noch auseinander.“ Hochedlinger geht davon aus, dass der Markt ab
Ende Q1/2024 wieder an Dynamik gewinnen wird – sollte nicht wieder etwas
Unvorhergesehenes passieren. l
Das Vienna Twentytwo ist aktuell eines der
größten Stadtentwicklungsprojekte in Wien.
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Interview | Martin Haas
56
Foto: Philipp Schuster
Immobilien Magazin 11 | 2023
Martin Haas hat sich bei den großen Playern der Immobilienbranche als Problemlöser einen Namen gemacht. Im Gespräch
mit dem Immobilien Magazin spricht der Architekt über die aktuelle Marktlage, die neue Wiener Bauordnung und seine Wünsche
an die Politik.
Autor: Stefan Posch
JETZT WIRD MEHR AUF
QUALITÄT GESETZT
Im Gespräch | Martin Haas
57
Martin Haas | Interview
Immobilien Magazin 11 | 2023
Immobilien Magazin: Aktuell werden aufgrund der herausfordernden Situation für Entwickler:innen
kaum Projekte geplant. Wie geht es
in dieser Situation einem Architekten?
Martin Haas: Natürlich spüren auch
wir, dass der Immobilienmarkt ein
paar Gänge runter geschalten hat. Wir
haben in Spitzenzeiten ein bis eineinhalb Einreichungen in der Woche
gehabt. Von Montag bis Sonntag war
Ausnahmesszustand vor allem in den
Monaten vor Weihnachten. Da merken
wir schon, dass das jetzt weniger ist.
IM: Wie hat sich damit Ihre Arbeit
verändert?
Haas: Früher haben wir für Projekte
vor allem Studien gemacht. Die Motivation für eine Realisierung war damals
nicht so groß. Das schnelle Drehen
stand da im Vordergrund. Jetzt sind
ganze Häuser am Markt nicht mehr so
gefragt. Deswegen wird jetzt mehr
gebaut und nicht etwa nur die
Fassade angepinselt. Bei der
aktuellen Marktlage ist es
auch noch wichtiger, dass
die Wohnungen qualitativ hochwertig geplant
werden, um diese auf
dem Markt gut einzeln
abverkaufen zu können. Es wird mehr auf
die Qualität gesetzt,
auch bei kleinen Wohnungen.
IM: Ist diese Arbeit
jetzt für einen Architekten befriedigender?
Haas: Auf alle Fälle.
IM: Bekannt sind Sie für Ihre Lösungen im Zinshausbereich. Aber
Sie sind auch in anderen Bereichen
sehr aktiv.
Haas: Ja, unser Betätigungsfeld hat
sich in den vergangenen Jahren enorm
erweitert. Wir realisieren etwa gerade
je ein Hotel in Wien und Niederösterreich. Wir sind seit kurzem auch in der
Sportarchitektur tätig und haben ein
VIP-Zelt auf der Hohen Warte aufgestellt. Das war schon sehr kompliziert, weil neben dem baurechtlichen
Verfahren auch ein gewerberechtliches
Verfahren bestritten werden musste.
Zudem musste auch das Veranstaltungsgesetz beachtet werden.
IM: Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz?
Haas: Immer das, an dem wir gerade
arbeiten (lacht). Aber ein großer Meilenstein war sicher das Zinshausprojekt
Masterpiece in der Skodagasse. Aber es
gab auch viele kleinere Projekte, auf die
ich sehr stolz bin, die nicht so medial
begleitet worden sind. Etwa Einfamilienhäuser oder auch innenarchitektonische Arbeiten.
IM: In Wien kommt wieder einmal
eine neue Bauordnung. Was ist Ihre
Meinung als Architekt dazu?
Haas: Damit wird sowohl die wirtschaftliche als auch technische Abbruchreife schwieriger zu bekommen
sein. Photovoltaik und Fassadenbegrünung sind auch wichtige Punkte in der
neuen Bauordnung. Bei uns war Photovoltaik immer schon ein Thema und
eine Fassadenbegründung ist sicher ein
schöner ökologischer Beitrag für die
Stadt Wien. Aber man muss sich schon
darum kümmern, dass die Fassade auch
grün bleibt. Man soll das ja nicht nur
für die Präsentationsfotos machen, sondern so planen, dass die Fassade auch
das ganze Jahr anschaulich ist.
IM: Welche Herausforderungen
sehen Sie bei der Verbindung des
Denkmalschutzes mit moderner Gebäudetechnik?
Haas: Da gibt es keine allgemeingültige
Antwort. Das Thema muss man immer
je nach Projekt individuell behandeln.
Das Wichtigste ist, dass man das Bundesdenkmalamt von Anfang an an Bord
holt.
IM: : Was wünschen Sie sich von der
Politik?
Haas: Ich würde mir wünschen, dass
Verfahren vereinfacht und schneller
werden. Wir sind als Architektenbüro aufgrund unserer Erfahrung
sehr schnell bei der Abwicklung. Die
Fachabteilungen kommen aber nicht
nach. Da braucht es auch mehr Leute
in den Magistraten. Außerdem haben
wir in Österreich für neun Bundesländer neun verschiedene Bauordnungen.
Man hat zwar versucht, die OIB-Richtlinien zu vereinheitlichen. Aber trotzdem kochen manche Bundesländer
ihr eigenes Süppchen. Wien zum
Beispiel ist bei dem Thema die Kür.
Manche Bundesländer handhaben
das einfacher.
IM: Vielen Dank für das Gespräch l
Digitale
Revolution
Digitale Lösungen für die Immobilienwirtschaft helfen bei der Navigation durch eine stetig komplexer werdende Umwelt. Künstliche Intelligenz hat die Möglichkeiten der Anwendung potenziert.
Autor: Leon Protz
Auch für das Immobilien Magazin
hat die Einführung der Künstlichen
Intelligenz zu neuen Möglichkeiten geführt. So wurden etwa einige der letzten
Cover mit der Hilfe von KI-Tools erstellt.
Text- und Grafiktools können aber nicht
nur in der Mediengestaltung verwendet
werden, sondern helfen auch Entwickler:innen von Software für die Branche
dabei, ihre Produkte noch effizienter und
besser werden zu lassen.
PropTechs inmitten
des Fortschritts
Trotz des eher langsamen Digitalisierungsfortschrittes auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, wird besonders in
der Immobilienbranche in moderne
und innovative Lösungen investiert. Ob
relevant für Bauträger, Banken, Makler:innen, Investor:innen oder Rechtsanwält:innen, liefern Österreichs PropTechs Services für die ganze Branche.
Dazu beginnt Künstliche Intelligenz (KI)
die Art und Weise, wie Immobiliengeschäfte abgewickelt werden, grundlegend
zu verändern. Die Implementierung von
KI-Technologien verspricht, die Effizienz
zu steigern, Kosten zu senken und neue
Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren der Branche wie dem Maklergeschäft,
Bauträgerwesen und Facility-Management zu schaffen. Dabei sind die meisten
Programme nicht auf der Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz aufgebaut,
können aber durch die Erweiterung von
Funktionen einer KI um ein Vielfaches
wertvoller für Nutzer:innen werden.
Intelligent makeln
Eine Software, die speziell für Makler:innen gemacht wurde und dabei auch KI
verwendet, ist Justimmo. Stefan Kalt,
Geschäftsführung Justimmo, erklärt, worauf es beim digitalen Angebot für dieses
Segment der Immobilienwirtschaft besonders ankommt: „Wir setzen verstärkt
auf die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben und legen besonderen
Wert auf das nahtlose Ineinandergreifen
aller Funktionen. Neben der klassischen
Objektverwaltung kann über Justimmo
der gesamte Kundenbetreuungsprozess
organisiert werden. Das beginnt beim
Erstkontakt, der beispielsweise über eine
konkrete Anfrage oder die Anlage eines
Suchagenten passiert. Die Interessent:innen werden dabei über ein praktisches Serviceportal direkt mit einbezogen. Neben
stufenweisen Vermarktungsmöglichkeiten inkl. automatisierter Trefferabarbeitung gibt es auch umfassende Funktionen
für Kooperationsgeschäfte. Alle Prozesse
der Software sind zudem speziell auf den
österreichischen Markt zugeschnitten, sodass marktkonformes Arbeiten garantiert
ist.“ Besonders im Bereich der Automatisierung gebe es noch viel Entwicklungspotenzial. Wichtig sei dabei, ein umfassendes Verständnis für die Prozesse und
Anforderungen der Immobilienmakler:innen zu entwickeln. Dieses Verständnis
gepaart mit der sinnvollen Nutzung von
KI kann für Nutzer:innen eine erhebliche
Aufwandserleichterung bedeuten: „So
haben wir beispielsweise bereits Anfang
des Jahres die Schnittstelle von ChatGPT
angebunden. Unsere Kund:innen haben Foto: AdobeStock
Künstliche Intelligenz treibt die
Software & KI Entwicklung der Branche voran. | Story
58 Immobilien Magazin 11 | 2023
dadurch die Möglichkeit, Textvorschläge
für Titel, Lage und Beschreibung automatisch zu generieren. Ganz allgemein
lassen sich KI-Tools überall einbinden, wo
es um einigermaßen standardisierte, sich
wiederholende Abläufe geht. Dort, wo es
individuelle Betreuung und persönliche
Beratung benötigt, braucht es den Menschen. Für uns wird der Einsatz von KI
auch weiterhin eine Rolle spielen, da wir
Immobilienmakler:innen mit unserem
Softwareangebot genau für diese Aufgabe
freispielen wollen“, sagt Stefan Kalt.
Mythos KI gegen Arbeitsplätze
Indem Künstliche Intelligenz Routineaufgaben übernimmt und Prozesse optimiert, kann die menschliche Arbeitskraft
der Immobilienbranche auf kritische und
strategisch wichtige Aufgaben umgelenkt werden. Es geht dabei nicht darum,
menschliche Rollen zu ersetzen, sondern
vielmehr darum, Fachleute zu befähigen,
ihre Fähigkeiten und Kompetenzen dort
einzusetzen, wo sie den größten Einfluss
haben. So trägt die Technologie dazu bei,i,
DIE VÖPE TREIBT DIE NACHHALTIGKEITSTRANSFORMATION VORAN
Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen, ist eine
Herausforderung, gleichzeitig aber eine große Chance, neue
Geschäftsmodelle zu etablieren. Als Unterstützung der VÖPEMitgliedsunternehmen wurde in den vergangenen Wochen und
Monaten von erfahrenen VÖPE-Nachhaltigkeits:expertinnen
gemeinsam mit externen ESG-Profis ein Leitfaden erstellt, der
Mitgliedern ab Mitte November zur Verfügung steht.
Die VÖPE-Mitglieder haben einen wesentlichen Einfluss
darauf, wie unsere Lebens- und Zukunftsräume gestaltet
werden. Im Projekt ‚Ready for ESG‘ war es uns ein Anliegen,
die Expertise innerhalb unserer Vereinigung zu bündeln, und
allen Lebensraumentwickler:innen ein praxisorientiertes
Handwerkszeug zur Verfügung zu stellen, mit dem sie die
Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben können. Er ist
ein wichtiger Meilenstein in der VÖPE-Agenda ‚Zukunft
Lebensraum‘, in der wir uns das Ziel gesetzt haben, den
Rahmen für klimafitte, generationengerechte und lebenswerte
Lebensräume zu mitzugestalten.
ESG-Leitfaden ermöglicht VÖPE-Mitgliedern „vor der Welle“ zu surfen
Der Leitfaden ist eine praxistaugliche, am Arbeitsalltag der
Projektentwickler:innen orientierte Handlungsanweisung bei
der Einführung eines ESG-Managements und der Erstellung
eines Nachhaltigkeitsberichts nach der Corporate Sustainability
Reporting Directive.
Unser Projekt „Ready for ESG“ hat auch gezeigt, welche Expertise
und welch großes Potenzial innerhalb der VÖPE vorhanden ist
und bestätigt unseren Erfolg als ein nicht mehr wegzudenkendes
Branchennetzwerk. Der Leitfaden ermöglicht unseren 52
Mitgliedern „vor der Welle” zu surfen, statt nur mitzuschwimmen.
Sebastian Beiglböck ist Geschäftsführer der VÖPE - Vereinigung
österreichischer Projektentwickler www.voepe.at Entgeltliche Einschaltung; Foto: Katharina Schiffl; adobestock
EXPERTENMEINUNG DER LEBENSRAUMENTWICKLER - DI SEBASTIAN BEIGLBÖCK
Software & KI | Story
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Startlöchern stehen, eine große Hilfe sein.
KI wird obligatorisch
Künstliche Intelligenz wird in Zukunft
nicht nur ein zuvorkommendes Helferlein bleiben, sondern unabdingbar für
viele Softwareanwendungen in der Branche werden. Das gilt besonders für die
FM-Branche. Clemens Wasner, Gründer
und Vorstand von AI Austria, sprach
beim FMDay23 im Park Hyatt Vienna
über die Relevanz von „Künstlicher Intelligenz“ im Facility Management. Dabei
erklärte er, warum KI als zentrale Lösung für die Branche so wichtig ist: „Der
größte Treiber dafür (für die steigende
Relevanz der KI Anm.) sind sicherlich die
gestiegenen Energiekosten und immer
strengere Umweltvorgaben, vor allem,
was den CO2-Ausstoß bei Gebäuden betrifft.“ In diesem Bereich kann KI eine wesentliche Rolle spielen und ist in gewisser
Weise jetzt schon unverzichtbar, weil das
Spannungsverhältnis zwischen Umweltund ESG-Vorgaben und den wachsenden
Kosten für Energie ohne den Einsatz von
KI schwer mit einer hohen Wirtschaftlichkeit der Gebäude zu vereinbaren ist.
Die größten Potenziale der Künstlichen
Intelligenz liegen deswegen heutzutage
im Energiemanagement von Gebäuden.
Aber auch in der Fehlererkennung oder
im Schadensfall kann KI eine große Hilfe
im FM sein: „Auf der europäischen Seite
kommt KI sehr stark zum Tragen, wenn
es um Versicherungsfälle geht, insbesondere bei der Analyse von Lastenprofilen,
wenn Wasser- oder Stromleitungen kaputt sind“ Die KI ist für Viele also jetzt
schon integraler Bestandteil des eigenen
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K
ai164545095619_IM_102x140.pdf 1 21.02.2022 14:42:37
Story | Software & KI
weiterentwickelt. Die sogenannte EdgeAI, bei der die KI ohne Cloud oder großen
Zentralcomputer auskommt, ist ein Beispiel für so eine Weiterentwicklung.
KI in der Hausverwaltung
Im FM ist es besonders die Hausverwaltung, die von den Fortschritten profitieren kann. Denn hier verbessert KI jetzt
schon routinemäßige Verwaltungsaufgaben. Softwarelösungen, die KI integrieren, unterstützen bei der automatisierten Erstellung von Mietverträgen,
der Überwachung von Zahlungen und
sogar bei der Instandhaltung der Immobilien. Beispielsweise können Hausverwaltungssysteme KI nutzen, um prädiktive Wartungen durchzuführen, indem
sie Daten aus verschiedenen Sensoren
innerhalb einer Immobilie analysieren.
Diese Systeme können potenzielle Probleme identifizieren, bevor sie auftreten,
und automatisch Wartungsanfragen initiieren, wodurch teure Notfallreparaturen vermieden werden. Darüber hinaus
transformiert KI die Interaktion mit
Mieter:innen. Chatbots und virtuelle Assistenten, angetrieben durch KI, sind in
der Lage, Anfragen rund um die Uhr zu
beantworten, was zu einer erhöhten Mieterzufriedenheit führen kann.
KI für Bauträger
Ein herausragendes Anwendungsfeld
von KI ist das Projektmanagement.
Software, die KI-Algorithmen nutzt,
kann dabei helfen, Bauprojekte zu überwachen, Zeitpläne zu optimieren und
Kosten zu verwalten. Durch die Analyse
historischer Daten von ähnlichen Bauprojekten kann die KI präzise Prognosen
über Projektzeiträume und potenzielle
Budgetüberschreitungen erstellen. Auf
diese Weise unterstützt sie Bauträger dabei, realistische Zeit- und Finanzpläne zu
entwickeln und proaktiv Risiken zu ma-
62 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: AdobeStock
nagen, die zu Verzögerungen und Mehrausgaben führen können. Auch beim
Ressourcenmanagement spielt KI eine
wachsende Rolle. KI-Systeme können
beispielsweise die Logistik auf der Baustelle überwachen, indem sie den Materialfluss, die Lagerbestände und die Lieferzeiten verwalten. Durch maschinelles
Lernen können diese Systeme Muster
in den Lieferketten erkennen, Engpässe
vorhersagen und Empfehlungen für die
Lagerhaltung geben, um eine reibungslose Versorgung sicherzustellen.
Zukunft der KI
In Anbetracht der vielschichtigen Anwendungen und des immensen Potenzials, das Künstliche Intelligenz in der
Immobilienbranche entfaltet, steht fest,
dass wir uns erst am Anfang einer revolutionären Entwicklung befinden. Die Verschmelzung von menschlicher Expertise
und KI-basierten Lösungen verspricht,
die Branche grundlegend zu transformieren, indem sie Prozessoptimierungen, Kostenreduktionen und eine effektivere Kundeninteraktion ermöglicht.
Diese Technologie ist nicht länger nur
ein Hilfsmittel, sondern zunehmend ein
entscheidender Faktor für den geschäftlichen Erfolg. Die digitale Transformation,
angetrieben durch KI, stellt jedoch nicht
nur eine technische Umstellung dar, sondern bedeutet auch einen kulturellen
Wandel in Unternehmen. Mitarbeiter:innen müssen in diesen Wandel mitgenommen, geschult und auf eine neue Art des
Arbeitens vorbereitet werden, in der ihre
Fähigkeiten durch KI ergänzt und erweitert werden. Schließlich bietet Künstliche Intelligenz der Immobilienwirtschaft
die Möglichkeit, nachhaltiger, effizienter
und kundenorientierter zu agieren. Sie
ist ein Katalysator für Innovationen, der
es ermöglicht, auf Veränderungen des
Marktes proaktiv zu reagieren und neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln. In einer
Welt, die sich ständig weiterentwickelt,
ist die Anpassungsfähigkeit, die KI bietet, kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für den zukünftigen Erfolg. l
Software & KI | Story
Reportage | Werft Korneuburg
64
TAUZIEUm die Stadtentwicklung vor den
Toren Wiens wird zäh gerungen.
Die Transformation der Industriebrache droht zur unendlichen Geschichte zu werden. Nicht zuletzt
deshalb, weil in einer Demokratie
(fast) immer gewählt wird.
Autor: Engelbert Abt
um die alte
Werft in
Korneuburg
65
Werft Korneuburg | Reportage
Foto: Stefan Seelig / Museum
Immobilien Magazin 11 | 2023
Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit
und Gastronomie für rund 1.300
Menschen – das alles soll es geben, wenn
das ehemalige Industrieareal der Werft in
Korneuburg in rund 15 Jahren zu einem
vitalen Stadtteil entwickelt worden ist.
Mehr als 100 Jahre lang wurden zuvor
auf dem 17,5 Hektar großen Areal in
Korneuburg an der Donau – unweit der
Wiener Stadtgrenze – Schiffe gebaut.
1993 war damit Schluss. Die Werft sperrte für immer ihre Tore zu.
Danach bleibt die Liegenschaft zu großen Teilen ungenutzt. Die denkmalgeschützten Industriehallen aus Backstein
verfallen langsam, punktuell ist das eine
oder andere Büro mit Retro-Atmosphäre noch in Verwendung, die Halbinsel
wird immer wieder als Müllabladeplatz
missbraucht. „Wir haben dort schon alles gefunden. Angefangen von kaputten
Kühlschränken über alte Autoreifen bis
zu Matratzen“, sagt Rudi Burisch, Hausmeister am Werftgelände. Insgesamt
versprüht das Gelände eher morbiden
Charme. Einzig der Beach Club im Sommer bringt zusammen mit der einen oder
anderen lokalen Veranstaltung in der
ehemaligen Maschinenbauhalle etwas
Leben auf das Areal.
Korneuburg an die Donau
Auf Basis der Erkenntnis, hier einen ungeschliffenen Diamanten zu haben, wurde seitens der Stadt vor mehr als zehn
Jahren die Idee einer Mischnutzung für
die alte Werft geboren. Ein Projekt wurde entwickelt und 2016 ein Wettbewerb
ausgelobt. Das Motto: „Korneuburg an
EHEN
Reportage | Werft Korneuburg
66 Immobilien Magazin 11 | 2023
die Donau“. Ebenfalls mit an Bord: Viele Einwohner:innen aus der Stadt. „Wir
Freiwillige haben viel Zeit investiert“,
erinnert sich Martin Wimmer, Vertreter
der Bürgerbeteiligung. 2019 erwirbt die
Immobiliengruppe Signa von René Benko
die Anteile des Projektentwicklers BOPImmobilienholding an dem ausgearbeiteten Projekt. Seitdem sind Signa und Stadt
Korneuburg Partner. Der erste vermeintliche Durchbruch war dann im Sommer
2022. Ein Kooperationsvertrag regelt
präzise den weiteren Verlauf. Rund eine
halbe Milliarde Euro sollten in den kommenden zehn Jahren investiert werden.
Ganz so linear läuft es aber auch danach
nicht. Während Signa auf ihren Flächen
ein kooperatives Verfahren durchführt,
nehmen sich die Vertreter:innen der
Stadt mit Verweis auf die offene Frage der
Realisierung eines Autobahnanschlusses
„Korneuburg Mitte“, als Grundlage für
die im Vertrag festgelegte Kubatur in der
Höhe von 172.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche, aus diesem Prozess.
Seitens der Stadt wird parallel dazu ein
Wettbewerb zur Sanierung der denkmalgeschützten Hallen in der Werftmitte
ausgelobt. Als Sieger gehen daraus die
Architekten Maurer & Partner hervor.
Sie sind damit in einer „Doppelrolle“.
Denn das niederösterreichische Büro hat
auch bei Signa ein Mandat. Neben ihnen
werken mehrere international renommierte Architektenteams wie snøhetta,
Berger + Parkkinnen, Cobe, Jaja und
Delugan Meissl an einem Entwurf, der
dem Areal eine lebendige Nutzung für
unterschiedliche Zielgruppen bescheren
soll. Im Zuge des kooperativen Verfahrens wurden dabei zunächst gemeinsame Rahmenbedingen erarbeitet, die in
einem zweiten Schritt für jedes Team bei
der Planung des spezifischen Baufeldes
bindend waren. Das Ergebnis: Ein städtebauliches Konzept mit unterschiedlichen
Höhenentwicklungen, Fugen und Durchsichten. Während entlang des Hafenbeckens auf der Halbinsel eine Silhouette
mit vier- bis siebengeschoßigen Objekten
das Panorama prägt, fällt die Bebauung
zum Donauufer hin flach ab. Generell
sei kein Gebäude am Areal höher als 25
Meter und befinde sich damit ungefähr
in der Größenordnung der alten, mittlerweile dem Erdboden gleichgemachten
Schiffbauhalle, sagt Signa-Projektleiter
Alois Aigner.
Siedlungsdruck steigt
Wie immer bei einem Projekt dieser
Dimension gibt es auch Gegner:innen
– auch wenn sich deren Zahl in überschaubaren Grenzen hält. Sie wollen,
grob formuliert, alles so belassen, wie es
aktuell ist. Fakt ist: Der Siedlungsdruck
im Umfeld Wiens wird eher steigen, denn
sinken. „Das Gebot der Zeit ist Vermeidung der Bodenversiegelung. Wir wollen
die vorhandenen Ressourcen nutzen.
Gänzlich falsch wäre es, hier Einfamilienhäuser zu bauen und dann den nächsten
Acker am Ortsrand umzuwidmen. Die
Werft ist seit Jahrzehnten als Bauland
gewidmet und soll daher richtig und
nachhaltig bebaut werden“, sagt Architekt Ernst Maurer und bricht eine Lanze
für das Projekt: „Die Stadt braucht diese
Erweiterung. Denn damit wird auch die
lokale Wirtschaft gestärkt. Alle, die sich
Die denkmalgeschützte Halle wird
das Zentrum des Areals bilden.
67
Werft Korneuburg | Reportage
Immobilien Magazin 11 | 2023
hier ansiedeln, werden nicht nur in Wien
einkaufen, sondern hauptsächlich in der
Stadt. Und dadurch wiederum wird das
Angebot immer attraktiver“, so Maurer.
In Gastronomie, Büros oder Gewerbebetrieben entstehen bis zu 700 Arbeitsplätze. „Das ist eine einmalige Chance,
die, wenn sie jetzt nicht genutzt wird, so
schnell nicht mehr kommt“, sagt Maurer,
warnt aber auch bei der Entwicklung auf
Qualität zu achten. Neben der Verbindung zwischen Natur und dem neuen
Stadtteil werde entscheidend sein, neben
den Bewohner:innen auch viele Besucher:innen in das Areal zu bringen.
Elementarer Hebel dafür, um dieses Ziel
der Lebendigkeit zu erreichen, sei die
qualitativ hochwertige Gestaltung des
Freiraums. Attraktive Bepflanzungen,
einladende Sitzgelegenheiten, exklusiv
gestaltete Oberflächen sollen ein Umfeld
schaffen, das Menschen aus Korneuburg
oder den umliegenden Gemeinden ebenso anspricht, wie die Bewohner:innen des
Stadtteils. Gleich mehrere namhafte Büros wie Gehl Architekten aus Kopenhagen oder Yewo aus Wien haben sich dem
Foto: Museumsverein Korneuburg / Stefan Seelig
Aktuell verfallen die Industriehallen aus Backstein noch.
Auf dem Industrieareal wurden früher Schiffe gebaut..
Reportage | Werft Korneuburg
68 Immobilien Magazin 11 | 2023
Foto: Stefan Seelig
Design des Außenraums gewidmet. Einer
der Bebauungsgrundsätze war, den Zugang zum Wasser uneingeschränkt offen
zu halten. Sämtliche Uferlinien werden
daher für alle erlebbar. Unter den spektakulär im Hafenbecken aufgeständerten
Objekten der Architekten DMAA beispielsweise ist es möglich, direkt am Wasser zu flanieren. „Wir wollten bewusst die
Schnittstelle zwischen Wasser, Land und
Gebäude topographisch verbinden“, sagt
Elke Delugan-Meissl. Die Stege bewegen
sich mit dem Wasserstand, wodurch sich
immer wieder neue, veränderte Erlebniswelten ergeben.
Politik bremst
Im Gegensatz zu den Architekt:innen sind
die Vertreter:innen der politischen Parteien Korneuburgs noch nicht restlos überzeugt von dem Entwurf und stehen auf
der Bremse. Die kleinen Oppositionsparteien Neos, FPÖ und Grüne sind naturgemäß keine Fans des Projektes, während
sich die SPÖ in der Sache noch abwartend
gibt, eine Volksbefragung fordert, aber
politisch in erster Linie Signa als Partner kritisch gegenübersteht. Bleibt die
eigentlich mit einer absoluten Mehrheit
ausgestattete, aber nur bedingt in sich
geschlossene ÖVP, die als Grundlage für
die Weiterführung der ruhend gestellten
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
und dem Verfahren zur Änderung des Flächenwidmungsplans eine Reduktion der
Dimension des Projektes anstrebt.
Informationsoffensive
Signa versucht, in der Sache zu überzeugen und im Zuge einer Informationsoffensive Gas zu geben. „Ziel ist das
Projekt, von dessen Qualität wir überzeugt sind, einer breiten Öffentlichkeit
im Zuge von Veranstaltungen näher zu
bringen“, sagt Ernst Eichinger von Signa, der dabei mit vielen Vorurteilen zu
kämpfen hat. „Oft höre ich etwas von
Luxus und Reichenghetto“, so Eichinger. Viele wüssten nicht, dass zwischen
20 und 30 Prozent aller Wohnungen in
der Werft „leistbar“ sein sollen. Generell
verliefen die Gespräche sehr konstruktiv
und die Rückmeldung sei überwiegend
positiv. Man müsse sich nur die Zeit für
Mit dem Projekt entsteht
ein neuer Stadtteil an der Donau.
Für rund 1.300 Bewohner:innen sollen
am Areal Wohnungen entstehen.
69
Werft Korneuburg | Reportage
Foto:Stefan seelig
die Fragen nehmen, so Eichinger. Wobei
es einige Antworten auch schlicht aufgrund der fehlenden Klärung mit der
Stadt noch nicht gibt. So sollen in einem
laufenden Dialog die Wohnungsanzahl sowie das Ausmaß der Gewerbeflächen angepasst werden – sprich eine Modifikation
des gesamten Projekts hinsichtlich seiner
Kubaturen erfolgen. Die genaue Ausarbeitung sei im Gange. Laut Bürgermeister
Christian Gepp (ÖVP) gäbe es dabei „keinen Zeitdruck, nur einen Qualitätsdruck“,
wiewohl er mehreren Medien gegenüber
einen Abschluss der Verhandlungen mit
Signa noch im Herbst avisiert hat. Erst
danach könne auch die UVP wieder aufgenommen werden. Dem Vernehmen nach
geht es um eine Größenordnung von rund
30 Prozent. Signa lehnt das nicht kategorisch ab, verweist aber grundsätzlich
auf den erst vor knapp einem Jahr unterschriebenen Kooperationsvertrag. Es wird
also verhandelt und daher noch ein bisschen Wasser die Donau runter fließen,
bevor in der alten Werft die ersten neuen
Bewohner:innen einziehen können. Die
Rahmenbedingungen werden allerdings
nicht einfacher, zumal im kommenden
Jahr Nationalrats- und ein paar Monate
danach Gemeinderatswahlen zu schlagen
sind. Und das ist frei nach dem Wiener ExBürgermeister Michael Häupl nicht unbedingt die Zeit fokussierter Intelligenz. l
Das Innere einer
Industriehalle auf dem Areal.
Eine einmalige Chance
Die alte Werft in Korneuburg soll in
Zukunft ein moderner Stadtteil für
rund 1.300 Einwohner:innen sein.
Viel Steuergeld ist mit diesem Ziel
seit Schließung der Industrieanlage
1993 investiert worden. Dekontaminierung, Hochwasserschutz, Abbruch
mehrerer Objekte auf der Halbinsel und Aufwand für Master- und
Rahmenplan haben viele Millionen
Euro verschlungen. Der Ort ist also
für eine Erweiterung der Stadt wohl
gewählt. Und wo, wenn nicht auf
einer alten Industriebrache – die
auch noch sehr gut an den öffentlichen Verkehr angebunden ist, sollte
heute noch gebaut werden? Sicher
nicht auf der grünen Wiese am
Stadtrand. Die weitere Zersiedelung
Österreichs muss gestoppt werden.
Im Umkehrschluss bedeutet das,
Verdichtung auf bereits gewidmetem
Bauland. Korneuburg hat also aktuell
eine Jahrhundertchance, weil mit der
alten Werft eine solcherart prädestinierte Fläche existiert. Was bedeutet
es, dieses Projekt zu realisieren?
Eine fundamentale Stärkung der
Wirtschaft. Neue Arbeitsplätze. Die
Geschäfte am Hauptplatz profitieren
von neuen Kund:innen. Das Angebot
wird attraktiver. Korneuburg hätte
ein europaweit strahlendes Vorzeigeprojekt, das auch aus Klosterneuburg
– dem alten Rivalen – mit Neid verfolgt
würde. Die Stadt hat mit Signa eine
Partnerin, die sie sich nicht ausgesucht hat. Bedingungslose Liebe ist
es offensichtlich nicht. Und zweifelsohne hat die Reputation der Unternehmensgruppe von René Benko
in den vergangenen Monaten stark
gelitten. Dabei wird aber berechtigte
Kritik mit haltlosen Vorurteilen vermischt. In allen Signa-Projekten steht
Qualität an erster Stelle. Und das ist
ein gewichtiges Pro-Argument für
diese Beziehung. Es geht außerdem
nicht um Gefühle, sondern um die
Sache. Denn Ziel aller Beteiligten
muss es sein, einen Stadtteil von
internationalem Format an einem Ort
mit Tradition zu schaffen, den Korneuburgerinnen und Korneuburger
als ihren erkennen und nutzen.
Ein Bundestag auf
die Zukunft gerichtet
Die steigenden Zinsen, die noch immer
hohen Baukosten und die strengeren
Kreditvergaberichtlinien. Die Sorgenfalten der Branchen-Player waren schon
mal kleiner. Doch Carmen Goby, Vizepräsidentin der WKO, plädierte bei der Begrüßung am 48. Bundestag der Immobilienwirtschaft in Velden dafür, jetzt mutig
nach vorne zu schauen: „Das ist unsere
unternehmerische DNA. Wenn wir nicht
mutig sind, wer dann?“ Auch sie sei kein
Fan von staatlichen Eingriffen, wie etwa
den Mietpreisdeckel. Vielmehr müsse der
Markt funktionieren.
Auch WKO-Fachverbandsobmann Gerald Gollenz spricht die herausfordernde Zeit für die Branche an: „Aber ich bin
schon so lange am Markt, dass ich weiß,
dass die Branche gut aufgestellt ist und
auch das überstehen wird.“ Man versuche, das Arbeitsumfeld so gut wie möglich bereitzustellen. Aber trotzdem sei
man auch von der Politik abhängig. „Es
ist permanent etwas zu tun, und wir tun
auch viel“, so Gollenz.
Paul Perkonig, Obmann der Fachgruppe
Kärnten, spricht bei seiner Begrüßung
das Bestellerprinzip an, das „uns natürlich belastet“. „Ich habe aber schon einige
Höhen und Tiefen erlebt und die Branche
wird auch diese Phase überstehen.“ Das
Programm der Tagung habe man auf die
Zukunft gerichtet und nicht auf die Vergangenheit. „Zu Themen, wie etwa die
Frage, wie wir in Zukunft bauen werden,
wolle man Denkanstöße in den kommenden Tagen liefern“, so Perkonig.
Über den Tellerrand
Die 400 Besucher:innen der Tagung bekamen aber nicht nur Fachinformationen für ihr berufliches Tun, wie etwa den
Rechtsvortrag von Christoph Kothbauer, sondern auch Inhalte über den Tellerrand der Immobilienbranche hinaus.
So brachte ORF-Meteorologe Marcus
Wadsak die aktuell wohl größte Herausforderung der Menschheit den Bundestag-Teilnehmer:innen näher: den
Klimawandel. „Wenn wir nicht handeln,
dann gefährden wir die Zukunft“, so die
Grundaussage des Vortrags. TU-WienVerkehrsexperte Harald Frey referierte
über den falschgelegten Fokus auf das
Auto in der Stadtplanung der Nachkriegszeit und Physiker Werner Gruber
sprach über das Wohnen im Weltraum.
Tristan Horx gab Einblick in kommende Arbeitswelten. Impulse von weiteren
Expert:innen rundeten das abwechslungsreiche Tagungsprogramm ab. Zudem diskutierten Expert:innenrunden
über aktuelle Themen der Immobilienwirtschaft, wie etwa über die Unsicherheit am Markt, das Bestellerprinzip und
die KIM-Verordnung. Zusätzlich informierten rund 40 Austeller:innen über
Neuheiten und digitale Lösungen.
Andere Perspektiven erlebten die Tagungsteilnehmer:innen bei der Schifffahrt über dem Wörthersee zum Gala-Abend im Werzers Hotel und beim
Golfturnier in Dellach. „Wir freuen uns
über den großen Erfolg der Tagung und
konnten Kärnten als attraktiven Kongressort präsentieren“, sagt Perkonig. l Foto: WKO Kärnten
Nachbericht | Bundestag
70 Immobilien Magazin 11 | 2023
In Velden am Wörthersee fand im September
der 48. Bundestag der
Immobilienwirtschaft
unter dem Motto
„Future Living“ statt.
In zwei Tagen wurden
den Teilnehmer:innen
Motivation, Inspiration
und neue Ideen für die
aktuell herausfordernde Zeit und auch für die
Zukunft vermittelt.
Autor: Stefan Posch
Nach der Expo Real
I
n Zeiten von Umbrüchen herrscht mitunter Angst. Wir erleben aber auch
Anpassungsfähigkeit. Die gehört zur oftmals zitierten und besonders für Städte
immer wieder geforderten Resilienz.
Aber auch die Immobilienbranche selbst
weist trotz mancher Jammerei, eingestellten oder verschobenen Projekten
und weniger Transaktionen durchaus
eine starke Resilienz auf.
Neue Konzepte auf der Expo
Neue Konzepte sowohl für Investitionen als auch das Bauen ließen sich auf
und nach der Expo Real wahrnehmen.
Nur zwei Beispiele, die noch vor ein paar
Jahren so nicht denkbar gewesen wären.
DWS plant einen Büro-Transformationsfonds und BNP Paribas Real Estate sondiert Partnerschaften für Schulinvestments. Weniger und anders neu zu bauen,
den Gebäudebestand in den Vordergrund
zu stellen, bei Immobilien dem Asset und
dem Property Management mehr Aufmerksamkeit zu schenken sind weitere
Ansätze. Um es auf einen gemeinsamen
Nenner zu bringen: den Bestand besser
managen. Ein weiterer ist, Projektentwicklung vom späteren Objektmanagement her zu verstehen.
Unübersehbar war auf der Expo Real zudem, dass jede Menge Städte, Regionen
und Länder ausstellen. Das Interesse
füreinander besteht zwischen der Immobilienwirtschaft und der öffentlichen
Hand allemal, denn kein Projekt läuft
ohne politische Zustimmung. Kooperation statt Konfrontation zeichnet sich
in Zeiten des Umbruchs mehr und mehr
als die bessere Vorgehensweise ab. Das
alles hängt – siehe Anpassung als Teil
der Resilienz – wesentlich mit den neuen ESG-Anforderungen zusammen. Denen kann sich die Branche nicht entziehen. Nur bitte keine heiße Luft liefern.
Denn die ist bekanntlich auch in Sachen Foto: Adobe Stock
Klima kontraproduktiv. l
71
Nach der Expo | Brief aus Deutschland
Immobilien Magazin 11 | 2023
Neues Denken und
Handeln sind nun gefragt.
Nein, nicht noch ein
Rückblick. Stattdessen
ein paar Gedanken über
das, was viele auf dem
größten Branchentreff
bewegte. Und weiterhin bewegt. Denn in
Deutschland als dem
Ort der Messe zeigen
sich die Veränderungen
besonders stark.
Umdenken und neues
Handeln sind gefragt.
Autor: Andreas Schiller aus Deutschland
72
Foto: ÖHGB Schedl
Immobilien Magazin 11 | 2023
Gastbeitrag | Martin Prunbauer
Kreditvergabe den
Bedürfnissen
anpassen!
Das Abgehen der EZB von ihrer jahrelangen
Nullzinspolitik im Juli 2022 und die mittlerweile zehnte Erhöhung des Leitzinses
sowie die im August 2022 erlassene KIMVerordnung der Finanzmarktaufsicht mit
bindenden Regeln für die Vergabe von Krediten bringen den heimischen Immobilienmarkt
in Turbulenzen.
Autor: Martin Prunbauer, Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB)
Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind unübersehbar: Die Zinsen für Wohnkredite sind rasant nach
oben geklettert und die Vergabe von
Wohnbaudarlehen ist stark rückläufig.
Als weitere Folge dieser Maßnahmen
hat das Transaktionsvolumen stark
nachgelassen und die Anzahl der Baugenehmigungen ist deutlich zurückgegangen. Der Erwerb von Wohneigentum, insbesondere für junge Familien
und den Mittelstand, wurde damit
beträchtlich erschwert. Gleichzeitig
steigt die Nachfrage nach Wohnraum
kontinuierlich an. Demnach ist die
Bauwirtschaft von der KIM-Verordnung stark betroffen.
KIM-Verordnung nicht wirksam
Die KIM-Verordnung wurde mit dem
Argument eingeführt, eine Überhitzung
des Immobilienmarktes zu verhindern.
Doch mittlerweile sind diese Maßnahmen nicht mehr wirksam, da sich der
Immobilienmarkt drastisch verändert
hat. Besonders im Bereich des Neubaus
und des Erwerbs von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen müssen
bestehende Spielräume optimal genutzt
werden. Die Verordnung ist in der aktuellen Situation aufgrund ihrer starren Vorgaben, wie einer maximalen Kreditlaufzeit von 35 Jahren, einem erforderlichen
Eigenkapitalanteil von 20 Prozent und
einer Schuldendienstquote von 40 Prozent, zu unflexibel. So macht es keinen
Sinn, die Schuldendienstquote mit einem
einheitlichen Prozentsatz festzulegen,
da die Haushaltsfinanzen höchst unterschiedlich sind. Haushalte mit höherem
Einkommen können und möchten möglicherweise höhere Kreditraten tragen.
Menschen sollen nicht daran gehindert,
sondern im Gegenteil dabei ermutigt
und unterstützt werden, Eigentum zu
erwerben. Es ist höchst an der Zeit, eine
dynamische Anpassung an die veränderten Umstände vorzunehmen. Zusätzlich
sollten auch weitere Möglichkeiten geschaffen werden, zumindest den ersten
Eigentumserwerb zu erleichtern. l
I
m Plenum standen Themen rund um
Neubauprojekte und das Zinsdilemma auf der Agenda. Gregor Hofstätter-Pobst, CFO der Wüstenrot Gruppe
eröffnete die Veranstaltung und zeigte
auf, dass der Wunsch nach Eigentum in
Österreich weiter anhält, jedoch schwerer zu realisieren sei.
Im Folgenden legte Walter Pudschedl,
Ökonom der UniCredit Bank Austria dar,
wie es denn mit der versprochenen Konjunkturerholung 2024 tatsächlich aussehe. Alexander Bosak, CEO der Exploreal
GmbH, sprach über Trends und Entwicklungen von Wohnungs-Neubauprojekten.
Aber nicht nur die Finanzierung, sondern
besonders auch der Weg dorthin standen
im Fokus des Kongresses.
Schrittweise Umstellung
Der Weg in Richtung Energiewende und
zu mehr Nachhaltigkeit führt über verschiedenste Lösungen. Ernst Bach, Vorstandsmitglied und Leiter des Facility
Management der Sozialbau AG, hat über
die Möglichkeiten von Sanierungen im gebrauchten Wohnbau gesprochen. „Wir setzen u.a. auf minimalinvasive Eingriffe im
Bestand“, so Bach. Zum Beispiel werden
die Heizungen zentralisiert und anschließend Schritt für Schritt auf Wärmepumpen oder auch Fernwärme umgestellt.
Dadurch überlasst die Sozialbau den
Bewohner:innen auch die Entscheidung
über den Umstieg. Auch über die Fassade – und deren anschließende Sanierung
– wurden bereits Heizungszentralisierungen umgesetzt. Die Sozialbau hat außerdem eine Bauteilaktivierung im Nachhinein erprobt. Nachhaltigkeitsziele lassen
sich gerade bei Neubauten einfacher erreichen. Ein Beispiel hat Isabella Stickler von
Alpenland vorgestellt. Vor kurzem hat die
gemeinnützige Baugenossenschaft das
Projekt Mühlbach Ost in St. Pölten umgesetzt. Die 260 Wohnungen wurden in
Niedrigenergiebauweise errichtet und von
Anfang an eine Lebenszyklusbetrachtung
durchgeführt. Eine Methode zur Nachverdichtung und damit Vermeidung der
fortschreitenden Bodenversiegelung in
Österreich hat Dietmar Reindl, Geschäftsführer von baumhouse vorgestellt. Seine
Idee setzt auf modularen Holzbau über
Fachmarktzentren. „Nachhaltiger Wohnbau ist einem exklusiven Kreis vorbehalten“, so Reindl. Mit niedrigeren Mietkosten will er zu mehr sozialer Gerechtigkeit
beitragen. Erste Projekte sind im Vorentwurf, Reindl hofft auf einen Baustart im
nächsten Jahr. l
Fotos: Sozialbau AG, ZoomVP LS
Ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit im Wohnbau
standen am 11. und 12. September 2023 die Vorträge
bei der imh-Konferenz im Schlosspark Mauerbach.
Autorin: Anja Gaugl
Fachmarktüberbauung als Lösung
gegen Bodenversiegelung.
73
imh-Konferenz | Nachbericht
Immobilien Magazin 11 | 2023
Ideen-Schmiede
für Wandel
Die Sozialbau AG hat eine
Betonteilaktvierung im
Nachhinein umgesetzt.
Immer mehr Dauerparker:innen in Mietwohnhäusern fordern
eine E-Ladestation für ihren Stellplatz. Lösungen für die
Wohnungswirtscha sind folglich gefragter denn je.
GARAGEN IN
WOHNGEBÄUDEN
SIND DER GAMECHANGER
FÜR DIE E-MOBILITÄT
D
as Ende des Verbrennungsmotors naht. Kürzlich haben
sich die EU Staaten darauf
geeinigt, dass ab 2035 nur
noch Neuwagen verkauft werden, die
im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Bis Ende August 2023 wurden in Österreich 30.638 E-PKW neu
zugelassen, und das entspricht knapp
20% aller Neuzulassungen. Aufgrund
der steigenden Anzahl von E-Autos
wächst auch der Bedarf an Lademöglichkeiten. Öff entlicher Raum ist
begrenzt und die Anzahl an öff entlichen Ladepunkten ist in Wien mit
einer Summe von 2.565 noch überschaubar. Doch woher den Platz dafür
nehmen? Als Experte für innovatives
Parkraum-Management hat das Wiener PropTech PAYUCA die Lösung,
nämlich E-Ladepunkte in Garagen
von Mietwohnhäusern errichten! Das
Aufl aden von E-Autos auf der Straße
ist teuer und aufwendig. So steigt
die Nachfrage nach praktikablen und
budgetierbaren E-Ladestationen, vor
allem bei Dauerparker:innen, die ihr
Auto auf ihrem fi xen Stellplatz
über Nacht laden möchten. Für
die Wohnungswirtschaft auf der
anderen Seite stellen etwa die
Koordination und die Auswahl der unterschiedlichen
Gewerke, E-Ladestationen,
das Lastmanagement und
die Abrechnung mit den
einzelnen Mieter:innen
Hindernisse in der Umsetzung dar. Genau hierfür
bieten die Expert:innen
von PAYUCA die Lösung:
Smart Charging. Ein
Komplettservice, das mit der
Objektbegehung und vollständigen
Planung eines Installationskonzepts
beginnt. Dabei werden die notwendigen E-Ladestationen für die jeweilige
Garage projektiert, mit dem
Netzbetreiber abgestimmt und die
Voraussetzungen mit allen Beteiligten geklärt. Üblicherweise wird für
die erste Stufe des Ausbaus, dies
entspricht etwa ca. 15 bis 20 % der
Stellplätze, ein Angebot für die Vorbereitung von E-Ladestationen gelegt.
Zusätzlich bietet PAYUCA alle Dienstleistungen von der Grundinstallation
über die jährliche Wartung bis hin
zur gesamten Abrechnung und
sogar einen 24-Stunden-Support an.
Somit verschaff t PAYUCA der Wohnungswirtschaft eine ganzheitliche
Lösung. „Als Komplettanbieter von
Lösungen für Parkraum- und
E-Lademanagement wissen wir,
welche Vorkehrungen getroff en
werden müssen, wie beispielsweise
ein intelligentes Lastmanagement,
um den Netzanschluss nicht zu überlasten. Neben unserer langjährigen
Erfahrung im innovativen ParkraumManagement haben wir zwei breit
angelegte Umfragen durchgeführt
und festgestellt, dass es auf beiden Seiten viele unterschiedliche
Interessen gibt, die zusammengeführt gehören“, so PAYUCA Co-CEO
und Co-Founder Dominik Wegmayer.
Die Mehrheit der Eigentümer
möchte die Kosten nicht alleine
tragen und scheut den Aufwand
für die gesamte Organisation und
die Abrechnung. Aber auch dafür
kann PAYUCA gemeinsam mit
VERBUND eine Lösung anbieten,
nämlich das gemeinsame Produkt
Immo-Charging-Residential (mehr
dazu auf den nächsten Seiten).
„PAYUCA IST IHR EXPERTE,
WENN ES UM DIE GARAGE DER
ZUKUNFT GEHT.“
Dominik Wegmayer
Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH
Partner von Partner von
FREUDE AM VERWALTEN
PAYUCA
DIE EXPERTEN DER GARAGE
Mietwohnhäuser, Bürogebäude, Quartiersgaragen und Freifl ächen
D
er Einsatz von Smart Charging
ist insbesondere in bestehenden Mietwohnhäusern möglich. Hierbei folgt PAYUCA
dem Credo „einfach für die Eigentümer, einfach für die Mieter“. Auf
Basis des zuvor erstellten Installationskonzepts fi nanziert der Eigentümer dabei nur die Kosten für die
Grundinstallation, dies entspricht der
Verkabelung zu den einzelnen Stellplätzen. Diese hängen maßgeblich
von der Komplexität der Leitungsstruktur und vielen Faktoren in der
Immobilie ab, wie etwa der Lage des
E-Verteilers, der Netzanschlussleistung und dem generellen Zustand
des Gebäudes. Die Investition hierfür
beläuft sich auf einmalig nur 1.500
bis 2.500 Euro pro Stellplatz, was
einen kostengünstigen Ausbau für
den Eigentümer gewährleistet und
keine laufenden Kosten verursacht.
Für die Mieter:innen hingegen funktioniert das Service von PAYUCA folgendermaßen: Sobald sich ein/eine
Dauerparker:in für die Anschaff ung
eines E-Fahrzeugs entscheidet, kann
diese direkt mit PAYUCA ein Wallbox-Abo abschließen. Basierend auf
der jährlichen Fahrleistung in km/
Jahr entscheidet sich der:die Dauerparker:in für einen passenden
Tarif, welcher schon ab 29,90 Euro
pro Monat startet. Dieser beinhaltet
nicht nur die Miete der Wallbox und
den notwendigen Strombedarf, sondern auch einen 24-Stunden-Service
im Fehlerfall, sowie die gesetzlich
vorgeschriebene jährliche Wartung
der E-Ladestation. Sobald die Wallbox am passenden Stellplatz von
PAYUCA angebracht ist, kann der:die
Dauerparker:in ganz entspannt zu
Hause sein E-Auto laden. Auch der
Arbeitgeber kann etwa die entstehenden Ladekosten eines E-Dienstfahrzeuges für seine Angestellten
übernehmen. Solche Abo-Modelle
sind in der Wohnungswirtschaft
vor allem bei Internet und Kabel-TV
bereits seit Jahrzehnten im Wohnbau bekannt, und nehmen insbesondere der Hausverwaltung sehr
Smart Charging
Das eigene E-Auto aufl aden, so einfach und praktisch wie
beim Smartphone. Entspannt, zu Hause, mit niedrigen Kosten.
All inclusive. Skalierbar auf über 100 E-Ladestationen.
PAYUCA
SMART CHARGING
E-Ladeinfrastruktur
viel Arbeit ab. Von Einzellösungen,
welche mit Zustimmung des Eigentümers durch die Mieter:innen
selbst errichtet werden, rät PAYUCA
als Experte ab. Normale Schuko-Steckdosen oder nicht intelligente E-Ladestationen sind nicht für den Einsatz
in Dauerparkgaragen gedacht. Diese
sind extrem teuer in der Errichtung
und können nur wenige Fahrzeuge
gleichzeitig mit Strom versorgen, da
diese Form des Lademanagements
sehr schnell an seine Grenzen stößt.
Kurz- bis mittelfristig muss diese
Art der E-Ladeinfrastruktur ohnehin
durch eine intelligente Gemeinschaftsanlage ersetzt werden, damit
mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Mit
diesem Gesamtkonzept ist PAYUCA
derzeit einzigartig auf dem Markt,
neben den klassischen Elektrikern,
Autohäusern und Energieversorgungsunternehmen, welche sich
insbesondere auf Einfamilienhäuser bzw. auf
Unternehmen und das
öff entliche Ladenetz konzentrieren. „Wir übernehmen das Projekt vollständig, somit entsteht kein
Organisationsaufwand für
Eigentümer und Hausverwaltung. Wir haben
alle Professionisten an
der Hand und kümmern uns um bauliche,
elektrotechnische und
behö rdliche Maßnahmen. Für uns
ist es wichtig, der Ansprechpartner für alle Beteiligten zu sein.
Zuverlässiges Kundenservice steht
bei uns ganz oben“, so Wegmayer.
VORTEILE
» Installationskonzept inkl. Begehung
» Individuelles Angebot für
Grundinstallation
» Kein Organisationsaufwand bei der
Umsetzung
» Kein Aufwand für Abrechnung und
Wartung
» Komplettservice für Mieter:innen
» Wertsteigerung der Immobilie
Installationskonzept
PAYUCA ü bernimmt die vollstä ndige Planung der E-Ladeinfrastruktur und
erstellt ein individuelles Konzept.
Mietwohnhäuser
Sparen Sie Zeit, indem Sie die Dauerparkverwaltung in Ihrer Garage automatisieren. Bereiten Sie Ihre Garage mit Smart Charging auf die
E-Mobilität vor. Generieren Sie mehr Einnahmen durch smarte Leerstandsverwertung an
Kurzparker:innen.
Bürogebäude
Machen Sie Ihre Garage über die PAYUCA
Smart Parking App zu einem Teil unseres Vermarktungsnetzwerkes. Bieten Sie Mieter:innen
E-Ladestationen in Ihrem Bürogebäude und
bereiten Sie so Ihre Garage auf die zukünftigen
gesetzlichen Rahmenbedingungen vor.
Quartiersgaragen
Optimieren Sie Ihren Zeitgebrauch, indem
Sie die Verwaltung des Dauerparkens in Ihrer
Garage automatisieren. Rüsten Sie Ihre Quartiersgarage mit Smart Charging für die E-Mobilität vor und steigern Sie Ihre Einkünfte durch
Leerstandsverwertung an Kurzparker:innen.
Freifl ächen
Stellen Sie Ihre leeren Parkfl ächen über die
PAYUCA Smart Parking App zur Verfügung und
machen Sie diese für Kurzparker:innen rund
um die Uhr zugänglich. Ermöglichen Sie ihren
Dauerparker:innen das Laden Ihres E-Fahrzeugs
am eigenen Stellplatz auf der Freifl äche vor dem
Wohnhaus.
I
n Kooperation mit VERBUND
kann PAYUCA ein ContractingModell anbieten: Das Produkt
Immo-Charging-Residential ist
ein Rundum-Sorglos-Paket für
Eigentümer und Mieter:innen,
die E-Ladeinfrastruktur benötigen. Dabei entsteht weder für
Planung, Errichtung, noch für
den Betrieb der Ladestationen
ein zusätzlicher Aufwand und nur
geringe Einmalkosten. VERBUND
hält den Zählpunkt, sichert die
notwendigen Kapazitäten, stellt
die Ladeinfrastruktur zur Verfügung und kümmert sich
mit PAYUCA um die gesamte
Abwicklung des Projektes
(Installationskonzept, bauliche
Vorinstallation, Montage und Inbetriebnahme). Dauerparker:innen
schließen einen Abovertrag
mit PAYUCA ab, bezahlen ein
monatliches Entgelt für dieLaddienstleistung (ct/kWh Tarif) und
laden ganz bequem daheim.
Immo-Charging Residential
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Bezug von 100% Ökostrom
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DURCH
„DURCH UNSERE JAHRELANGE EXPERTISE SCHAFFEN WIR ES GEMEINSAM MIT VERBUND,
KOSTENGÜNSTIG UND UMWELTBEWUSST E-LADESTATIONEN IN GARAGEN VON
MIETWOHNHÄUSERN ZU REALISIEREN.“
Dominik Wegmayer
Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH
FOTOCREDIT: VERBUND
PAYUCA X VERBUND
IMMO-CHARGING RESIDENTIAL
Rundum-Sorglos-Paket
P AYUCA schöpft Knowhow aus seiner langjährigen Erfahrung als
Experte im Bereich der
Parkraum-Digitalisierung für die
Immobilienwirtschaft. Mit der Idee,
leerstehende Stellplätze an Kurzzeitparker:innen zu vermieten, wurde
PAYUCA 2017 in Wien erstmals
bekannt. Sechs Jahre später hat sich
das einstige Start-up als etabliertes
PropTech-Unternehmen mit mittlerweile 45 Mitarbeiter:innen und
seiner Systemlösung am Markt etabliert: Smart Access, der einfachen
Zugangsverwaltung für Dauerparker:innen. Dauerparkgaragen und
Stellplätze werden oftmals noch mit
alten Funksendern und Schlüsseln
bedient und mühevoll händisch verwaltet. PAYUCA hat den zeit- und
kostenintensiven Verwaltungsaufwand für Immobilieneigentümer:innen und Hausverwaltungen erkannt
und ein günstiges, digitalisiertes
Zugangssystem für die smarte und
nachhaltige Garagenverwaltung für
Dauerparker:innen entwickelt. „Durch
unsere Technologie wird das Handling von Parkplätzen unkomplizierter
„SCHLÜSSEL, FUNKSENDER UND EXCELLISTEN WERDEN DER VERGANGENHEIT
ANGEHÖREN. DIGITALISIERTE GARAGEN SIND DIE ZUKUNFT.“
Dominik Wegmayer
Co-CEO & Co-Founder, PAYUCA GmbH
Smart Access
Spezialist für innovatives Parkraum-Management
denn je“, ist Dominik Wegmayer überzeugt. Auch hier bietet PAYUCA einen
einfachen Lösungsansatz sowohl für
die Immobilienwirtschaft, als auch für
die Anwender:innen. Für das smarte
Dauerpark-Management steht ein
einfaches Dashboard zur Verfügung,
auf dem alle zu verwaltenden Garagen und Stellplätze abgebildet sind.
Ebenso im Dashboard integriert ist
das Handling der Zugangsberechtigung, die somit aus der Ferne ohne
physische Besichtigung, Kaution oder
Schlüsselübergabe für einen Stellplatz
mit oder ohne E-Ladestation erteilt
werden kann. Tore, Schranken und
Türen können von den Dauerparkern
mittels Smartphone, NFC-Chips oder
optional via Kennzeichenerkennung
bequem geöff net werden. „Wenn
Dauerparker:innen sich für ein Wallbox-Abo entschieden haben, können
sie diese auch mit dem Smartphone
oder NFC-Chip leicht entsperren, was
den Verwaltungsaufwand wiederum
enorm reduziert”, so Wegmayer.
Moderne
Kennzeichenerfassung
mittels LPR-Kamera
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» Modernes & zukunftsfi ttes Zugangssystem
» 100% Kontrolle der Zutritte
» Erhöhte Sicherheit im Gebäude
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» Enorme Zeitersparnis in der Verwaltung
» Zufriedene Dauerparker:innen
Reader & NFC-Chips
Reibungsloses Öff nen aller
Zugänge auch offl ine.
PAYUCA
SMART ACCESS
Dauerparkverwaltung
Das Geschäft mit der Kurzzeitvermietung von leerstehenden
Stellplätzen betreibt das
PropTech-Unternehmen unter
der bekannten gleichnamigen App
PAYUCA Smart Parking. „Die Nachfrage
nach Parkplätzen an bereits über 120
Standorten in Wien hat sich dieses
Jahr verdoppelt”, so Co-Founder und
Co-CEO Dominik Wegmayer. Flexibles
Homeoffi ce mit geringen Anwesenheitszeiten im Büro haben klassische
Dauerstellplätze zwar unattraktiver
werden lassen, den Autoverkehr
umgekehrt jedoch nicht reduziert.
So werden durch PAYUCA die Kurzparkbedürfnisse von bereits mehr
als 80.000 registrierten User:innen
abgedeckt und zusätzliche Einnahmen
für die über 50 Immobilienpartner generiert. Vorteile ergeben sich beim Produkt „Smart Revenue”, durch die sinnvolle Nutzung und Monetarisierung
von Leerstand. Dominik Wegmayer
ist sich sicher, dass „Parken und Laden
in Zukunft fl exibler werden und on
demand zur Verfügung stehen müssen.“ Wir bieten diese Flexibilität und
verhelfen den Autofahrer:innen dazu,
Zeit bei der Parkplatzsuche zu sparen, was wiederum zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes führt. Mit der
Verlagerung parkender Fahrzeuge von
der Straße in bestehende Garagen
schlagen wir eine Brücke zum modernen Mobilitätskonzept der Smart City.
Zahlung und Verrechnung sind voll
automatisiert, ebenso steht ein 24/7-
Customer-Support zur Verfügung. Für
die Immobilienpartner generiert
PAYUCA zusätzlich ein umfangreiches
Reporting zur Auslastung. „Mit unseren
Lösungen für Dauerparkverwaltung,
Installation von E-Ladestationen und
Leerstandsverwertung konzentrieren
wir uns dabei klar auf klassische
Mietwohnhäuser. Unsere Vision ist es,
das Parken und Laden abseits der
Straße so einfach wie möglich zu
machen“, schließt PAYUCA-Geschäftsführer Dominik Wegmayer.
PAYUCA GmbH Handelskai 92, Gate 1, 1. OG, 1200 Wien
payuca.com | offi [email protected] | +43 1 307 5622
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Experte für Digitalisierung, Elektrifi zierung und Monetarisierung von Garagen
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Development Offi cer
+43 664 546 6623
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Erdberger Lände 36-38,
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Operngasse 17-21,
1040 Wien
Die
FM-Branche
ist im Umbruch
Auch in diesem Jahr herrschte am
FM-Day im Park Hyatt Vienna reges
Treiben. Branchenmitglieder aus ganz
Österreich kamen zusammen, um sich
über die Entwicklungen und die Zukunft
der Facility-Management-Branche auszutauschen. Nach der Begrüßung und
einem Vortrag von Martin Graf von der
Energie Steiermark machte Clemens
Wasner, Founder und CEO von AI Austria, den Auftakt für den ersten Themenblock „FM schafft digitalen Fortschritt“
mit einem Vortrag über die Relevanz
von Künstlicher Intelligenz im FM. Die
Komplexität von Produkten in der Gebäudetechnik verbunden mit restriktiveren Regulierungen wird die Anwendung
der KI in Zukunft zum Branchenusus
machen. Im Gebäudesektor ist Künstliche Intelligenz besonders relevant für
das Einsparen von Energie und bei der
Fehlererkennung von so gut wie allen
Bestandteilen eines Gebäudes. Gertrud
Götze von T-Systems Austria führte in
der anschließenden Präsentation aus,
inwiefern KI, FM und HR die Zukunft
der Unternehmenskultur beeinflussen
könnten. Stefan Hauer von VIE Build
und Martin Krammer von krammer bauinformatik teilten in der darauffolgenden
Keynote ihr Wissen über den lebenszyklischen Einsatz von BIM am Flughafen
Wien, ihre Erfahrungen als Großbetreiber und Auftraggeber sowie mit der systematischen BIM Forschung. Nach einer
kurzen Pause wurde in einer Talkrunde,
besetzt von Gertrud Götze, Christian
Hofmann, Matthias Plattner, Berhan Foto: Leon Protz
FMDay23 | Nachbericht
84 Immobilien Magazin 11 | 2023
Im Fokus standen die Themen Digitalisierung,
Nachhaltigkeit, Frauen im FM und das
Arbeiten mit der neuen Generation.
Autor: Leon Protz
85
Nachbericht | FMDay23
Branchenmitglieder aus ganz Österreich kamen
zusammen, um sich über die Entwicklungen der
Facility Management-Branche auszutauschen.
Tongay, Thomas Winter und Barbara
Wurzer-Thier, über den digitalen Reifegrad der FM-Branche diskutiert. Alle Beteiligten einigten sich darauf, dass sich
in der Vergangenheit ein großes Defizit
in diesem Bereich gebildet hat, gemeinsame Anstrengungen und Innovation jedoch den verabsäumten Fortschritt aufholen können. Vertrauen in die Zukunft
sei aber elementarer Bestandteil jeder
großen Veränderung. Nach der Mittagspause ging es mit der Vorstellung von
fünf jungen Unternehmen weiter, die in
jeweils fünf Minuten ihre innovativen
Ideen und Konzepte vorstellten. Per Abstimmung wurde ein:e Gewinner:in, die
bzw. der mit seinem oder ihrem Pitch am
meisten begeistern konnte, gewählt. Brigitte Reich konnte mit ihrem Unternehmen Secontrade im Zuschauer-Voting die
Wahl für sich entscheiden. Danach ging
es mit Block zwei weiter. Der Fokus lag
auf dem Thema Nachhaltigkeit in der
FM-Branche und die Vortragenden widmeten sich den Themen Klimaneutralität, ESG und Künstlicher Intelligenz im
Zusammenhang mit der Energieeffizienz
von Gebäuden. Block drei wurde unter
dem Thema „FM schafft Weiterentwicklung und Kompetenzen“ den Frauen in
der Facility Management-Branche gewidmet. Dabei ging es um Anreize für Frauen
im FM, Mentoring-Programme und ein
Ratgeber-Format. Im letzten Block „FM
schafft flexible Arbeitswelten“ ging es um
die junge Generation und ihre Anforderungen an den Arbeitsplatz. Das Abendprogramm mit einem Exklusiv-Gespräch
mit Gregor Schlierenzauer und einem
Cocktail im Rahmen des Networkings
rundete die Veranstaltung ab. Alle für
die FM-Branche relevanten Zukunftsthemen wurden somit heuer im Park Hyatt
Vienna von hunderten Entscheidungsträger:innen diskutiert und helfen der
Branche dabei, sich erfolgreich auf das
nächste Jahr einstellen zu können. l
Der von Helmut Ofner organisierte Wiener Immobilien- und Mietrechtstag ist seit 2014 ein fixer Bestandteil des Kongresskalenders der
Immobilienwirtschaft. Die Veranstaltung bietet Update-Vorträge zu allen
Bereichen des Immobilien- und Mietrechts. Wie in den letzten Jahren wurde
der WIMT als streamingfähiges Video
online angeboten. Die Vorträge wurden
vor der spektakulären Kulisse des Canaletto-Saals des KHM aufgezeichnet und
am 23.9 online übertragen.
2.500 Teilnehmer:innen
Mehr als 2.500 angemeldete Teilnehmer:innen folgten der Onlineveranstaltung. Nach einem fulminanten Eröffnungsvortrag von Thomas Malloth
referierten Gabriele Etzl (Deloitte Legal)
und Helmut Ofner über die Neuerungen
zum Wohn- und Geschäftsraummietrecht. Alexander Illedits führte durch
die neueste Rechtsprechung zum Wohnungseigentumsrecht und Rudolf North
(WKO) referierte über Änderungen der
Miteigentumsanteile im Wohnungsei- Foto: WIMT
86 Immobilien Magazin 11 | 2023
2.500 Teilnehmer:innen
beim Online-Kongress
im Canaletto-Saal
des Kunsthistorischen
Museums.
Autor: Günther Schneider
Wiener Immobilien- 9. und Mietrechtstag
Nachbericht | WIMT
87
WIMT | Nachbericht
Immobilien Magazin 11 | 2023
gentumsrecht. Zum aktuellen Thema des
Glasfaserausbaus informierten Thomas
Neugebauer und Philipp Serentschy (A1).
Im zweiten Vortragsblock berichtete der
Präsident des ÖVI, Georg Flödl, über aktuelle Entwicklungen im Maklerrecht. In
weiteren Referaten von Karina Schunker
(EHL), Andreas Ridder (CBRE), Winfried
Kallinger und Viktor Wagner (REIWAG)
wurden Einblicke in den Immobilien-,
Retail und Bauträgermarkt sowie das
Facility Management gewährt. Zum
Thema Projektentwicklung, Nachhaltigkeit und Bewertung referierten Peter
Ulm (VÖPE). Andreas Köttl (Value One/
ÖGNI), Karl-Heinz Strauss (Porr), Martina Maly-Gärtner (UBM), Isabella Stickler (Alpenland), Michael Pech (ÖSW),
Wilfried Lechner (Wienerberger), Jürgen
Narath (Esterhazy Immobilien) und Astrid Grantner-Fuchs (EHL).
Nach der Mittagspause referierten Karin Fuhrmann (TPA) zum Steuer- und
Gebührenrecht, Stefan Artner (Dorda)
zu Fragen der Vertragsgestaltung und
Wolfgang Fitsch (Allcura) über die Haftpflicht der Immobilientreuhänder. Ein
weiteres Modul war dem Thema Finance und Veranlagungsformen gewidmet.
Christoph Urbanek (Schindler) berichtete über Senior, Mezzanin und digitale
Finanzierung. Weiters referierte Peter
Karl (Erste Immobilien KAG) über Immobilienfonds, Michael Baert (IFA) über
das Bauherrnmodell und Louis Obrowsky (LLB Immo KAG) über Vorsorgewohnungen. Johannes Rehulka (GS des
österreichischen Raiffeisenverbandes)
berichtete über Immobilienfinanzierung
aus Sicht der Banken.
Zu internationalen Projekten sprachen
die neue Präsidentin der ULI Austria Birgit Kraml (Wolf Theiss) und der Präsident
der FIABCI Austria Matthias Gass. Tobias Just (IREBS) referierte über die coronabedingten Folgen für den deutschen
Immobilienmarkt und Herbert Kovar
(Deloitte Tax) gab eine Einführung zu
Doppelbesteuerungsabkommen bei Immobilientransaktionen. Elisabeth Kovac,
berichtete über Neuerungen im Immobilienrecht von New York.
Im letzten Abschnitt trugen Herbert
Gartner zum BTVG und der Präsident
des ÖHGB Martin Prunbauer zum Schadenersatz- und Gewährleistungsrecht
vor. Susanne Bock gab ein Update zum
WGG und Sandra Bauernfeind sprach
über die Marktsituation der Gemeinnützigen Bauvereinigungen.
Minister mit Botschaft
In seiner Begrüßung lobte der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft,
Kocher, in Videobotschaften die beeindruckende Bereitschaft der Immobilienbranche zur Fortbildung und damit auch
das Bekenntnis zur Qualität. „Mit 2.500
Teilnehmer:nnen ist der WIMT auch
europaweit zur größten Fortbildungsveranstaltung im Bereich des Immobilienrechts geworden“, freute sich der
Organisator Helmut Ofner. Das Immobilienmagazin hat die Veranstaltung als
Medienpartner begleitet. Der 10. WIMT
wird am 28.9.2024 stattfinden. l
Helmut Ofner, hier in der Wiener Staatsoper, lud
heuer in das Kunsthistorische Museum zur 9. WIMT.
Ehrlich gemütlich & authentisch romantisch
Hauptsache romantisch, aber gerne auch entspannt-sportlich. So zeigt sich
der Winter im Seestädtchen Zell am See. Und in einem ganz besonderen
Traditionshaus liegt man einfach immer richtig…
Ein malerischer See, eindrucksvolle Berge, ja sogar ein Gletscher, auf
dem garantiert immer Schnee liegt. Wer
Zell am See kennt, weiß: Hier ist der
Winter wirklich bilderbuchreif. Neben
seiner fantastischen Natur bietet das
aktive Städtchen am Ufer des Zeller Sees
dann auch in Sachen Sport alles, was das
Herz zur kalten Jahreszeit schön warm
werden lässt: Unendliche Skifreuden
und Pisten satt für jedes Könnerlevel
– vor allem durch die Verbindung zum
Skicircus Saalbach Hinterglemm Fieberbrunn. Schier endlose Langlaufloipen, die durch die
wildromantische
Gegend führen und
teils auch abends
befahrbar sind.
Rodelbahnen, Eislaufplätze, Schneeschuhrouten… Und
mittendrin: das ****
Romantikhotel von
Familie Hörl.
Body and Soul | Romantikhotel Zell am See
88 Immobilien Magazin 11 | 2023
Ein Highlight der Zeller Suite ist die Privat-Sauna.
Liebe geht durchs
Romantikhotel Zell am See
„Heim statt ins Hotel kommen“ – so
fühlt es sich an, wenn man nach einem
langen Tag in der Winterwelt ins Haus
Hörl „schneit“. Dabei scheut die Gastgeberfamilie keine Mühen. Als Traditionsbetrieb mit Sinn für den modernen Gast
weiß man, was es für den romantischen
Urlaub zu zweit, die aktive Auszeit mit
der Familie braucht. Das fängt schon
bei den Zimmern an, die in ihren unterschiedlichen Ausführungen allesamt vor
Gemütlichkeit strotzen. Vor allem den
neben anderen erst kürzlich renovierten
„Zeller“ mit frei stehender Badewanne,
Kaminofen und rundum drehbarem Bett
möchte man am liebsten gar nicht mehr
verlassen. Sollte man aber! Denn im
zweistöckigen Wellnessbereich geht der
Genuss auch schon weiter – mit Saunalandschaft, Wasserwelt und dem „adults
only“ Emotion Spa. Und so schließt sich
der genussvolle Kreis spätestens abends,
mit den köstlichen Menüs, die auf die Tische der stimmungsvollen Romantikstube kommen. Wer dem Liebesurlaub das
Krönchen aufsetzen möchte, lässt es sich
im exklusiv buchbaren Weinkeller servieren. So soll er sein, so darf er bleiben –
der Winter in den Bergen. l
89
Foto: Roland Hoelzl, TVB Zell am See Kaprun, Michael Huber
**** Romantikhotel
Zell am See
Familie Hörl
Sebastian-Hörl-Straße
11, A-5700 Zell am See
Tel. +43 (0) 6542 72520
www.romantik-hotel.at
408 Pistenkilomenter bieten
ein ultimatives Skierlebnis.
Die Zeller Suite ist neben anderen
Annehmlichkeiten auch mit einer
Feuerstelle und mit Privat-Spa
sowie Sauna ausgestattet.
Im zweistöckigen Wellnessbereich erwartet
Sie entspannte Zeit zu zweit.
„Gerade in herausfordernden Zeiten ist
der persönliche Austausch wichtig.“
Selfie | Expo Real
90 Immobilien Magazin 11 | 2023
Afterwork in
München
In München traf sich nach der Expo Real ein Teil
des Immobilien Magazin-Teams mit heimischen
Branchenplayern zum geselligen Abendessen.
Gute Gelegenheit für ein Selfie.
Autor: Stefan Posch
„Die Stimmung auf der Expo Real war
besser als zuvor erwartet.“
Foto: Redaktion
Weil euer Erfolg
in den Sternen steht
Horoskope sind unterhaltsam und manchmal überraschend treffend. Geschäftsentscheidungen sollten aber
auf soliden Forschungen, Beratung und Planung basieren.
Autor: Gerhard Rodler
Immobilien Magazin 11 | 2023
Ihre kreativen Ansätze
werden in Verhandlungen
und bei der Problemlösung
beeindrucken. Flexibilität
wird gefördert, aber verlieren Sie Ihre
Ziele nicht aus den Augen. NetworkingEvents könnten Chancen bieten. ✩
Harmonie in Partnerschaften ist in diesem Monat
entscheidend. Gleichgewicht und Fairness führen zu besseren
Investitionsentscheidungen. Es könnte
der richtige Zeitpunkt sein, in ethische
Immobilienprojekte zu investieren. ✩
November fordert Sie auf,
mit Bedacht zu investieren.
Ihre normalerweise forsche
Herangehensweise könnte
zu unerwarteten Hindernissen führen.
Eine Partnerschaft könnte sich als vorteilhaft erweisen. ✩
Ihre Führungsqualitäten
werden im November wirklich glänzen. Sie werden Gelegenheiten finden, große
Deals abzuschließen, aber seien Sie nicht
übermäßig stolz. Ein wenig Demut kann
Ihre Chancen verbessern. ✩
Kommunikation wird in
diesem Monat der Schlüssel
sein. Ob Sie Netzwerke aufbauen oder Verhandlungen
führen, Ihr Charme wird
Türen öffnen. Seien Sie jedoch vorsichtig
bei der Unterzeichnung von Verträgen.✩
Dieser Monat bringt Stabilität in Ihre Geschäfte.
Es ist ein guter Zeitpunkt,
langfristige Investitionen
in Betracht zu ziehen und Vermögenswerte zu konsolidieren. Vermeiden Sie
spontane Kaufentscheidungen. ✩
Intuition und Scharfsinn
werden Ihre Wegweiser
sein. Dies ist ein guter Monat, um langfristige Finanzierungsvereinbarungen zu treffen. Seien Sie jedoch auf verborgene Klauseln in
Verträgen vorbereitet. ✩
Disziplin und Organisation
sind in diesem Monat unerlässlich. Es ist ein guter
Zeitpunkt, um in Immobilien mit stabilem Einkommenspotenzial zu investieren. Vermeiden Sie unnötige Risiken. ✩
Emotionale Intelligenz wird
Ihre stärkste Waffe sein, besonders wenn es um Kundenbetreuung geht. Konzentrieren Sie sich darauf, bestehende
Beziehungen zu vertiefen und Ihre Portfolio-Strategie zu überdenken. ✩
Ihr Abenteuergeist wird Sie
zu neuen Möglichkeiten
führen. Erwägen Sie Investitionen in aufstrebenden
Märkten oder innovativen Immobilienbereichen. Internationale Geschäfte und
Reisen stehen unter positiven Sternen. ✩
Nutzen Sie Ihre Empathie,
um ein besseres Verständnis für Bedürfnisse Ihrer
Klient:innen oder Partner:innen zu entwickeln. Kreativprojekte, vor allem solche, die einen ästhetischen Fokus haben, sind begünstigt. ✩
Ihre Detailorientierung ist
jetzt besonders gefragt.
Perfektionieren Sie Ihre
Strategien und seien Sie bereit, Ihre Pläne anzupassen. Eine Chance
könnte auftauchen, seien Sie also offen
für neue Perspektiven am Markt. ✩
Gerda Rodlers
91
November | Immoskop
Foto: Adobe Stock
Cocktail | Oktober
92 Immobilien Magazin 11 | 2023
Cocktail Die besten Events des Monats
VÖPE Herbstkonferenz
Bei der VÖPE Herbstkonferenz im Haus der Industrie
wurde über die künftigen Nachhaltigkeitskriterien diskutiert. Einen zentralen Part nahm die Vorstellung eines
Leitfadens für Nachhaltigkeitsberichterstattung ein, der
von der VÖPE speziell für Entwickler:innen gemeinsam
mit ihren Mitgliedern erarbeitet wurde.
Networking
Atmosphäre
Inhalt
Networking
Atmosphäre
Inhalt
CBRE Office of the Year Award
„Zeigt her Eure Büros“ hieß es wieder im Rahmen des
Office of the Year Awards. Unternehmen hatten erneut
die Möglichkeit, ihre Offices von einer Fachjury bewerten zu lassen. Den Award nutzten Unternehmer:innen
und Manager:innen aus unterschiedlichen Branchen
zum Austausch. Foto: Katharina Schiffl / IMMOunited
Networking
Atmosphäre
Inhalt
IMMOunited EXPOnite
Der Abendempfang „IMMOunited EXPOnite“ hat sich
im Laufe der Jahre zu einer der begehrtesten Veranstaltungen der Östereichischen Immobilienbranche im
Rahmen der Expo Real entwickelt. Mehr als 200 Gäste,
darunter Kund:innen, Partner:innen, Geschäftsfreunde
und -freundinnen, ließen den Messetag dort ausklingen.
Ihr PARTNER in Sachen
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in der STEIERMARK.
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Cocktail | Oktober
Otto Immobilien Cocktail
Zahlreiche Gäste aus Immobilienbranche und
Wirtschaft folgten der Cocktail-Einladung von
Eugen Otto in das Palais Liechtenstein Dabei
kamen auch heuer fachliche Inhalte nicht zu
kurz. Aktuelle Trends und Marktinsights der
Ottto-Expert:innen wurden als Einstimmung
für den Herbst präsentiert. Gesprächsstoff für
den Empfang danach hatte man damit genug.
Networking
Atmosphäre
Inhalt
Fit für
den Herbst
Perfekter Schutz für Ihren
Balkon und Ihre Terrasse
Fliesenoptik
als
Beschichtung
Hochwertige Abdichtungs-
& Beschichtungsprodukte für
- Balkon, Terrasse und Laubengang
- Parkgarage und Parkdeck
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Foto: Die Fotografen / Philipp Lipiarski / Otto Immobilien
Networking
Atmosphäre
Inhalt
3SI-Branchentalk
Unter dem Titel „Nachhaltiges Bauen: Über die Rolle,
Hürden und Chancen privater Immobilienentwickler in
Österreich“ lud die 3SI Branchenkolleg:innen und Interessierte zu einer Diskussion ins Haus der Ingenieure.
Überraschend klar zeigte sich, dass Nachhaltigkeit auch
in einem schwierigen Marktumfeld alternativlos ist.
MITARBEITER SIND BOTSCHAFTER
Heute sehen sich viele Unternehmen der Herausforderung gegenüber, fähiges Personal zu akquirieren. Hinzu kommt ein weitverbreitetes Klischee, welches suggeriert, dass die aktuelle Generation einen Mangel an Arbeitswillen zeigt. Als Geschäftsführer
ist mir stets bewusst, wie wertvoll die Beiträge unserer Mitarbeiter für den Erfolg von Gutwerk sind. Mein Ziel ist es daher nicht,
sie zu Höchstleistungen zu drängen, sondern vielmehr eine inspirierende Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen
und ihre Potenziale voll entfalten können.
Einer der entscheidenden Faktoren hierbei ist eine aufrichtige
und effektive Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie fördert das Wohlbefinden, steigert die Produktivität
und kurbelt den Gesamterfolg eines Unternehmens an. Deshalb
pflegen wir eine offene Kommunikationskultur, die Mitarbeiter
ermutigt, ihre Gedanken, Sorgen und Fragen offen zu teilen. Aktives Zuhören und ein ehrliches Interesse an den Bedürfnissen
der Mitarbeiter sind essenzielle Bestandteile einer erfolgreichen
Zusammenarbeit. Selbstverständlich ist, dass unsere Türen stets
offen stehen für Dialoge und Austausch. Dabei ist es ausschlaggebend, die verschiedenen Kommunikationsnuancen der vielseitigen
Persönlichkeiten im Team, zu berücksichtigen.
Bei Veränderungen und Entscheidungsprozessen setzt Gutwerk
auf Transparenz und zeitnahe Informationen. Ebenso sind Klarheit und Verständlichkeit in unserer Kommunikation der angestrebte Standard. Durch diese Grundsätze vermitteln wir täglich
Wertschätzung – und das nicht nur zu besonderen Anlässen wie
Weihnachtsfeiern oder Firmenjubiläen. Letztendlich sind es unsere engagierten und passionierten Mitarbeiter, die als wahre
Botschafter von Gutwerk herausragen.
Ing. Stefan Jaitler, MRICS
Geschäftsführer
Gutwerk Immobilien Treuhand GmbH © Gutwerk Immobilien Treuhand GmbH
FRAGEN SIE DEN IMMOBILIENEXPERTEN
– STEFAN JAITLER
Entgeltliche Einschaltung; Foto: Stefan Joham
Cocktail | Oktober
Silver Living
Journalist:innen-Awards
Bereits zum 6. Mal würdigte Silver Living
herausragende journalistische Arbeiten zum
Thema „Leben im Alter“. Text-, Radio- und
TV-Beiträge wurden ausgezeichnet, die
die Komplexität und Vielfalt des Alters beleuchten.
Networking
Atmosphäre
Inhalt
Das
200g Huftsteak
+ Beilage
+ 0,3 l Bier
€ 24
M o - S a v o n
17.00 - 18.00 Uhr
Rochusplatz 1, 1030 Wien | +43 1 381000 | [email protected] | www.elgaucho.at
elgaucho_austria @elGauchoAustria
Steak
Tag der Tiroler
Immobilienwirtschaft
100 Teilnehmer:innen trafen sich in der Villa
Blanka zum Tag der Tiroler Immobilienwirtschaft, um sich auszutauschen und von
spannenden Vorträgen inspirieren zu lassen.
Das Event wurde mit einem gemeinsamen
Abendessen, das auch zum Netzwerken genutzt werden konnte, abgerundet.
Networking
Atmosphäre
Inhalt
Oktober | Cocktail
Informationen
ohne Grenzen
Informationen, Daten und der Zugang zu ihnen sind Machtinstrumente,
die seit Jahrhunderten genutzt werden. Reporter ohne Grenzen hat eine
Möglichkeit gefunden, Internetzensur zu umgehen und eine völlig freie
Online-Bibliothek zu erstellen – im Computerspiel Minecraft.
Autorin: Barbara Wallner
Es ist ein Gebäude, das Autorität ausstrahlt: die neoklassizistische Architektur beschwört das Bild von großen
Museen, Galerien und Bibliotheken herauf, vom British Museum bis zur New
York Public Library. Der architektonische
Stil ist bewusst gewählt, nutzt man ihn
doch seit jeher dazu, um Macht zu demonstrieren. Umgeben ist das Bauwerk
von weitläufigen Gartenanlagen, direkt
vor dem Eingang reckt sich kampfeslustig eine Faust in die Höhe – bewaffnet
mit jenem Instrument, das dem Sprichwort nach mächtiger ist als das Schwert:
einer Feder. Es ist eine Kampfansage an
die Internet-Zensur, die man mit diesem Projekt zu umgehen versucht. Denn
selbst in jenen Ländern, in denen der Zugang zu Informationen von autoritären
Regimen eingeschränkt ist, kann man
Minecraft spielen.
Block für Block setzen Spieler in Mojangs
Kult-Game seit Jahren Meisterwerke
zusammen – wie dieses Gebäude. Aber
noch einen Kniff hält die Spielmechanik
bereit: Unter den Gegenständen, die man
verwenden kann – Werkzeuge, Waffen,
Lebensmittel und anderes – finden sich
auch Bücher, in die man schreiben kann.
Zwischen 50 und 100 Seiten Text – je
nach Version – fasst ein solches Buch,
14 Zeilen pro Seite kann man schreiben.
Sie können im Spiel beschrieben, aufbewahrt und heruntergeladen werden.
Eine Tatsache, die sich Journalisten von
Reporter ohne Grenzen zunutze machen.
Im Inneren der Bibliothek finden sich
neun unterschiedlichen Ländern gewidmete Räume: Iran, Russland, Vietnam,
Saudi-Arabien, Mexiko, Ägypten, Brasilien, Eritrea und Belarus. Darin sind Texte
von Personen oder Medien verfügbar, die
in den jeweiligen Ländern verboten oder
zensiert sind. Sie sind strahlenförmig
angeordnet um eine mächtige Kuppel,
die dem RSF (Reporters sans frontières)
Pressefreiheit Index gewidmet ist. Auf
der Website der Bibliothek können Interessierte den entsprechenden Server
downloaden und einen virtuellen Spaziergang durch jene Informationen und
Meinungen machen, die ihnen so mancher Machthaber lieber vorenthalten
würde. Denn ebenso alt wie die Zensur
ist die Tatsache, dass nichts interessanter
ist, als verbotenes Wissen. l Foto: Adobe Stock
Letzte Seite | Minecraft
98 Immobilien Magazin 11 | 2023
COMING SOON…
„building TIMES jobs\"
Alle Unternehmen suchen die klügsten Köpfe, das Angebot an Fachkräften ist aber knapp. Um motivierte und
ambitionierte Mitarbeiter:innen zu fi nden, braucht es einen guten Ruf, Zeit, Zuversicht und das Gespür für den richtigen Ort.
Unser Tipp für ihre Navigation: Kluge Köpfe lesen Building Times - die führende
Plattform für Gebäudetechnik und nachhaltiges Bauen.
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