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Wie gibt man Feedback?

Prägnant, strukturiert, am Vorwissen des Teilnehmers orientiert, wertschätzend, motivierend, bewertend, etc. Ja, so kennt man es und jeder macht da einen grünen Haken hinter. Doch wenn man dann selber auf einen Text, eine Grafik oder einen punktgenauen Videokommentar ein Feedback geben soll, dann fragt man sich: Wie geht das jetzt, wie „übersetze“ ich all die tollen Vorgaben, angemessen und konkret?

Mit dieser Frage sind wir gestern in den zweiten Dozenten-Workshop gestartet, den der DTTB im Rahmen von SALTO mit Markus Söhngen und René Stork als Treiber organisiert hat. Dozenten-Workshop heißt: Alle Bildungsverantwortlichen aus den Bundesländern waren anwesend, was schon einmal unglaublich toll ist, denn normalerweise ist Bildung Ländersache.

Wie geht das nun mit „angemessen“ und „konkret“? Im Vorfeld zum Workshop hatten sich alle kräftig ins Zeug gelegt und ihre An- und Einsichten zu Feedback artikuliert. Herausgekommen ist ein großer Fundus an Erfahrungswissen, was man dabei beachten muss. Das war ein erster Schritt in Richtung DTTB-Spezifik. Richtig Tiefgang bekam der Workshop dort, wo die Teilnehmer auf eine authentische Aufgabenlösung eines Teilnehmers SELBER ein Feedback formulieren mussten – in Zweiergruppen geschah das. Da das mehrere Gruppen gleichzeitig machten, entstanden viele Feedbacks, die man nun untereinander vergleichen konnte. Wir haben das „befeedbacken“ genannt, ein Unwort das deutlich machen sollte, dass man auf ein Feedback wieder ein Feedback bekommt.

Genau dieser Mechanismus hat geholfen, die eigenen Feedback-Routinen zu irritieren: Warum so und nicht anders, warum hast du dies oder das nicht beachtet, das hast du aber gut gemacht, toll formuliert, etc. Das ist Lernen am Fall, eben am Feedbackfall, unter Fremdbeobachtung und das bringt viel! Ich glaube, dass dies ein sehr gutes Weiterbildungskonzept ist, um auch bei  Experten keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Als besonders habe ich gestern auch die Diskussion um das „Bewegungslernen“ erlebt, die u.a. Benne angestiftet hat. Was meinen wir eigentlich, wenn wir von Bewegungsmerkmalen sprechen? Wie gibt man ein zielführendes Feedback auf Bewegung, auf ein dynamisches Geschehen? Reicht es da, wenn wir auf bestimmte „Punkte“ zeigen und in einer Sprache sprechen, die nicht so recht auf die subjektive Bewegungsvorstellung passen will? Kann man mit „Rotation um den Körperschwerpunkt“ als Rezipient wirklich so viel anfangen oder machen wir damit eher die Biomechaniker glücklich?

Ja, solche Fragen gab es. Ich gehe „mit Beute nach Hause“, wie Markus S. sagen würde. Danke an alle, die mitgeholfen haben, dass das klasse war, also „weiter machen”, … so gibt man Feedback.  

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