1. fussball.news
  2. 1. Bundesliga
  3. FC Bayern München

Neuer Abwehrchef? Drei Gründe, die für Matthijs de Ligt sprechen

Matthijs de Ligt könnte der neue Star in den Abwehrreihen des FC Bayern werden. Foto: Getty
Matthijs de Ligt könnte der neue Star in den Abwehrreihen des FC Bayern werden. © Foto: Getty Images

Der Transfer von Matthijs de Ligt zum FC Bayern ist seit mehreren Tagen amtlich. Für 67 Millionen Euro wechselte der 22-Jährige von Juventus Turin zum deutschen Rekordmeister. Doch kann der Verteidiger tatsächlich sofort zum neuen Abwehrchef des FC Bayern aufsteigen? fussball.news nennt drei Gründe, die dafür sprechen. 

1. De Ligt übernahm schon als Minderjähriger Verantwortung

Der von Ajax Amsterdam ausgebildete Youngstar gab 2017 sein Debüt in der Profi-Nationalmannschaft unter Danny Blind. Damals war de Ligt erst 17 Jahre alt und kam damals bereits auf insgesamt 38 Einsätze für Ajax. Am wichtigsten jedoch ist: Er war der erste minderjährige Spieler, der im niederländischen Fußball als Kapitän ins Spiel gegangen ist. Somit ist er auch der jüngste Kapitän in der Geschichte von Ajax Amsterdam. 

Beim FC Bayern könnten sich diese Attribute jetzt auszahlen. Die Konkurrenten Dayot Upamecano und Lucas Hernandez reiften in ihrer Zeit beim deutschen Rekordmeister bislang nicht zu den erhofften Führungspersönlichkeiten in der Münchner Defensive heran. Für de Ligt ergibt sich damit eine große Chance, ein Machtvakuum in der Mannschaft zu schließen. Maarten Wiffels, der für die niederländische Zeitung AD schreibt, untermauerte nun in Sport-Bild die Führungsqualitäten von de Ligt, indem er eine Szene von vor vier Jahren schilderte: "Nach einem verlorenen Spiel gegen Feyenoord Rotterdam in der Saison 2018/19 rief de Ligt alle Ajax-Spieler zur Verantwortung und rüttelte sie auf - dabei war er selbst noch ein Teenager. Ein Spiegelbild seines Charakters, seiner Kapitänsmentalität."

2. Der 22-Jährige hat Rückendeckung von der Vereinsführung

Ein weiterer Vorteil für de Ligt: Im Vergleich etwa zu Weltmeister Hernandez (Ergänzungsspieler unter Ex-Coach Hansi Flick) besitzt de Ligt sofort das Vertrauen der kompletten Bayern-Funktionärsriege - vom Trainer bis zum Vorstandschef. Der größte Befürworter darunter ist wohl Sportchef Hasan Salihamidzic. Er wollte de Ligt schon 2019 nach München locken. Damals erhielt allerdings Juve den Zuschlag, wohl auch deshalb, weil die Italiener bereit waren, über 80 Millionen Euro an Ablöse zu bezahlen. Salihamidzic hielt aber regelmäßig Kontakt zum Umfeld von de Ligt - und nutzte nun die Gunst der Stunde. So betonte Salihamidzic in den vereinseigenen Medien: "Matthijs passt mit seiner Professionalität, seiner Gier und mit seinem wunderbaren Charakter zu unserer Mannschaft wie zu unseren Ambitionen. Er wird beim FC Bayern eine wichtige Rolle auf dem Platz und neben dem Platz einnehmen." Auch Vorstandschef Oliver Kahn lobte den Zugang: "Matthijs de Ligt überzeugt im internationalen Spitzenfußball nicht nur mit seinen spielerischen Qualitäten, sondern auch als ein Typ, der in all seinen Mannschaften immer vorangeht." Und Trainer Julian Nagelsmann erklärte im Trainingslager in den USA, de Ligt sei noch "sehr jung", habe aber trotzdem schon "eine tolle Karriere". Der Bayern-Coach hob hervor: "Er ist ein Anführer und kann andere Spieler anleiten."

3. De Ligt als Torjäger

Ein großes Problem, das der FC Bayern seit Jahren aus unterschiedlichen Gründen besitzt, ist die Tor-Harmlosigkeit seiner Abwehrspieler. Sergio Ramos drückte Real Madrid als Abwehrboss der Mannschaft auch seinen Stempel auf, weil er in entscheidenden Situationen Tore für sein Team erzielte. Die Bayern-Fans werden sich schmerzlich an das Champions-League-Halbfinale 2014 erinnern. Auch in der Bundesliga ragten zuletzt Abwehrspieler heraus, die auch vor dem gegnerischen Tor ihre Qualität unter Beweis stellten. Frankfurts Martin Hinteregger etwa erzielte vor zwei Jahren acht Bundesligatreffer für die Eintracht. Beim FC Bayern geht dagegen kaum Torgefahr von Abwehrspielern aus, wie zum Beispiel ein Blick auf die Saison 2021/22 zeigt: Da erzielten Münchner Abwehrspieler nur vier Saisontore - geteilter Kategorie-Platz zwölf mit Absteiger Arminia Bielefeld! Mit de Ligt soll sich das nun in München ändern: drei, vier Tore pro Saison erzielte de Ligt bislang immer, ganz gleich ob holländische oder italienische Liga. Bayern-Coach Julian Nagelsmann legte die Messlatte nun sogar höher: "Er ist ein Experte bei Standards. Ich hoffe, dass auch er sieben, acht Tore machen kann!"

Auch interessant