KLIMARESILIENTE Gräser für trockenheitsgeschädigte Futterwiesen

Die Trockenschäden verursachen bereits fatale Ernteausfälle.

Viele müssen schon das Vieh verkaufen, da es ein enormes Futterdefizit gibt.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind 2019 also Futternot und Notverkauf von Vieh.

Dazu kommen zunehmende Ernte-Kalamitäten durch Engerlinge, Mäuse, Dachs, Krähen, Wildschweine, Hagelschlag und Wolfsrisse beim Vieh.

Es ist also höchste Zeit die Futterwiesen auf besser ertragssichere, trockenheitsverträglichere Futtergräser umzustellen.

Die Regenerationsprinzipen

  • Vertrocknete Wiesen rechtzeitig vor Regen relativ kurz abmähen (3-5cm).
  • Mähgut sofern es den Boden zuviel bedeckt ernten.
  • Damit fällt möglichst viel Wieseneinsaat-Saatgut auf den offenen Boden.
  • Vor Regen ca 15 kg/ha einsäen mit Samenstreuer oder händisch auf steile Weiden.
  • Wenn möglich kreuz und quer säen zur gleichmäßigeren Verteilung.
  • Einsaat / Neuanlage mit vielen KLIMARESILIENTEN Arten.
  • Gülleschleier auf die Saat verbessert Keimfeuchte und Aufgang
  • Auch Standard(einsaat)mischungen können genutzt werden – durch Beimengung passender KLIMARESILIENTER Arten klimafitter.
  • Die besten und bewährtesten Sorten in Österreich sind auf www. baes.gv.at/pflanzensorten/oesterreichische-beschreibende-sortenliste/ graeser/ zu finden.

     

    Mit „Geduldiger Wiederholung“ zum Einsaaterfolg

    Das Prinzip der „Geduldigen Wiederholung“ von rund drei Jahren ist für den Einsaaterfolg entscheidend.

    Die dreimalige Wiederholung braucht es, damit die Einsaat gute Chancen zu keimen hat. Statistische Volltreffer mit Ertragserfolgen gibt es nur bei genug offenem Boden und Bodenfeuchte durch die „Geduldiger Wiederholung“. Am besten teilt man die Einsaat in einen Jahr auf 2 Mal auf. A) August als natürliche Haupteinsaatzeit B) Wenn es besondere Lücken nach der Ernte gibt, weil das das Aufkommen sicherer ist und die Unkrautausbreitung verhindert wird.

    Prozentuale Ertragsverbesserung in äußerst armen Berg-Ödlandweiden (Wales) in 20 Jahren:
    1 nurgeregelte Beweidung
    2 nur Kalkung und Düngung
    3 geregelte
    4 Beweidung+Kalkung+Düngung+Einsaat
    nach Ll.J.Jones, Bericht Welsh Plant Breeding Station 1959
    Abb.87 in 1971 KLAPP Wiesen und Weiden

    Zudem sollten bei den jährlichen Wiederholungen auch die Anteile der einzelnen Arten so variiert werden, dass einzelne Arten nicht dominant werden, um einseitige Entwicklungen zu vermeiden. Beispielsweise können Weißklee, Raygräser und Knaulgras leicht dominant und zuviel werden. Andererseits sind Arten, wie Wiesenrispe und Wiesenschwingel, die sich selten durchsetzen dagegen verlorenes Saatgut. Im Berggebiet höherer Lagen und rauen Lagen mit mehr -niederschlägen sind andererseits die extensiveren Arten wie Timothegras und Alpenrispe oft die besten und wüchsigsten Arten.

    In konkreten Betrieb, wird es so sein, dass einige der oben vorgeschlagenen Arten schon genug da sind. Andere Gräser können sich sich auf Grund von BODEN / KLIMA / BEWIRTSCHAFTUNG nicht zum Standort passen. Daher passen Standard-Einsaatmischungen selten völlig. Eingesäte, und all jene sich nicht durchsetzende Arten sind dann als Geld wie Saatgut unnütz und verlorene Ausgaben.

    Wo Bauern das Erkennen und die Auswahl der am Standort am besten wachsenden Futterpflanzen beherrschen, wird die bestmögliche Artenkombination erreicht. Anderfalls ist es ratsam durch Grünlandexperten der Landwirtschaftskammern die standörtlich besten zusammenstellen zu lassen. Nach Entwicklung und Beobachtung des Pflanzenbestandes ist später so gut wie immer eine weitere Anpassung der Saatgutmischung mit den produktivsten A notwendig.

    Wer nur auf Geratewohl eine Standardmischung wählt und dem nicht klar ist, welche Arten den besten Futterwuchs ausmachen, wird kaum einen optimalen und ertragreichen Pflanzenbestand erreichen. BAUERN MÜSSEN DAHER IHR BESTWÜCHSIGEN UND PRODUKTIVSTEN WIESENFUTTERPFLANZEN ZUERST ERKENNEN. Dann erst dann können sie ihre individuelle hoch produktiven Futterwiesen erreichen.

    KLIMASTRATEGISCHE WIESENFUTTERPFLANZEN
    für ÖSTERREICH nach HUMER

    Rohrschwingel 

    zeichnet sich durch seine Robustheit auf trockenen wie verschlämmten, verdichteten Böden durch sein robustes und tiefgehendes Wurzelnetz aus. Diese Eigenschaft verleiht ihm auch einen besondere Trockenresistenz. Neue Zuchtsorten haben feinere Blätter und sind besser verdaulich. Die Konkurrenzkraft des sich langsam entwickelnden Rohrschwingels ist anfänglich schwach, nimmt aber mit zunehmender Nutzungsdauer zu. Der Rohrschwingel ist ein idealer Partner für intensiv genutzte, längerdauernde Mischungen.Er ist dennoch mit Vorsicht und nur auf bestimmten und eher feuchteren lehmigen Stellen einzusetzen.

    Es gibt Diskussionen und unterschiedliche Meinungen wie gern er gefressen wird. Ursache ist die sehr unterschiedliche Beurteilung/Meinung zur Rauigkeit der Blätter, insbesonders des Blattrandes..

    Die folgenden Beratungsunterlagen von PÖTSCH / SCHWAB vom LFZ Gumpenstein bezeichnen mir dagegen unverständlich ROHRSCHWINGEL sogar als >> LANDWIRTSCHAFTLICH WERTLOSES UNKRAUTGRAS<< !

    Oben: Info Gumpenstein zu Rohrschwingel. Auszug aus PÖTSCH, E., SCHWAB., E., Ansprache und Beurteilung von Grünlandbeständen. Grünlandseminar. 2010, LFZ Raumberg-Gumpenstein, 19.05.2010; 8952 Irdning, Österreich

    Verteilt beim Grünlandseminar 2011 der LFZ Raumberg-Gumpenstein Abteilung Grünland.

    Viel Knaulgras – wenig Platz für Ampfer
Die langen und breiten Blättern von jungem
Knaulgras unterdrücken Ampfer
lange
und...KNAULGRAS ist seit jeher ein ertragsstarkes Obergras und sehr bewährt auf Trockenstandorten. Zudem ist es in Österreich das wichtigste Gras von Tal und Bergwiesen. Knaulgras sollte auf guten und trockenen Wiesenstandorten niemals fehlen. Anzustreben sind Anteile von 20 bis 40 % im Futterbestand. Bei ständiger Einsaat und auf Weiden ohne Weidepflege wird bereits das Überhandnehmen beklagt. Zuviel Knaulgras wird wegen seiner Rauigkeit auch nicht so gerne gefressen. Viele Wiesen fehlt dennoch das Knaulgras, das leicht durch Einsaat gesteigert werden kann. Das Ages-Sortenmittel beträgt 110 dt/ha TM. 

    Englisches Raygras 

    trotz seiner Herkunft aus niederschlagsreichen Gebieten bewährt es sich auch in trockenen Lagen überraschend gut. Zurückzuführen ist das auf die intensive Züchtung mit tausenden Sorten durch Nutzung der Wasser und Nährstoffressourcen dank tiefer Durchwurzelung. Zu beachten ist, dass nur ein geringer Anteil von 5 bis 10 % in Wiesen beständig und hochwertig ist. In der Sortenprüfung der AGES erreicht das Raygras nur ein enttäuschendes Ertragsmittel von 92,9 dt/ha TM. Hochwertiges Energiefutter ist aber nur im Blattstadium, nicht aber im Sommer, wenn es vorwiegend nur Sammenstängel bildet.

    Glatthafer

    gilt seit jeher als wärmeliebende hochwertige Grasart mit zarten Stängeln und Spitzenerträgen unter trockenen Bedingungen. Der Klimawandel begünstigt ihn enorm. Wie Rohrschwingel, nimmt er bei drei bis vier Nutzungen mit zunehmender Nutzungsdauer sogar zu. In der AGES-Sortenprüfung ist Glatthafer mit 123 dt/ha TM Spitze nach Timothegras. 

    Rotschwingel

    ist seit jeher ein ausgewiesenes, viel verbreitetes, trockenheitstolerantes Gras. Als anspruchsloses Gras eignet er sich ebenso für nährstoffarme, extensive und höhere Lagen. Seine Stärke liegt als Untergras in der Bildung besonders dichter Grasnarben und weniger in der Futterqualität. Mit seiner Anspruchslosigkeit und tiefer Durchwurzelung ist er das Gegenteil der flach wurzelnden, konkurrenzschwachen Wiesenrispe, die kein ergiebiges, trockenheitstolerantes Gras ist. In der Ages Sortenprüfung erreicht der Rotschwingel ein Ertragsmittel von 111 dt/ha TM, die Wiesenrispe liegt demgegenüber bei das schwächste aller Gräser mit nur 83 dt/ha TM. 

    Rotklee

    – für ihn gilt Ähnliches wie für das Engl. Raygras. Rotklee ist durch seine Pfahlwurzel ebenso trockenbeständig. Der größte Vorteil ist der sichere Aufgang bei der Einsaat in den meisten Wiesen. Aus Fruchtfolgegründen sollte der Anteil nicht 10 bis 15% überschreiten. Das AGES Sortenmittel für Rotklee beträgt beachtliche 132,6 dt/ha TM.

    Mattenklee

    In der Schweiz wird bevorzugt Schweizer Mattenklee, als länger ausdauernde selektierte Art von Rotklee eingesetzt. Entstanden ist er aus Selektion alter einheimischer Hofsorten. Mattenklee zeichnet sich durch eine bessere Ausdauer aus. Daher wird er vorwiegend in längerdauernden Futterbau-Mischungen eingesetzt. Erkennbar ist er am AGFF-Gütesiegel. Mattenklee-GrasMischungen liefern bei geringerer Schnittzahl und ohne Stickstoffdüngung rund 10% höhere Erträge als mit Stickstoff gedüngte Gras-Weissklee-Mischungen. Gumpenstein hat bislang die Prüfung und Verwendung von Mattenklee unter BUCHGRABER konsequent abgelehnt. Heute steht der von der AGES evaluierte Gumpensteiner Rotklee als letztklassig im Ertrag da.

    Q: https://bsl.baes.gv.at/kulturen/kleinsamige-leguminosen Stand: 1.4.2018 GRAFIK: HUMER

     

    Folie - 32HUMER, Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018
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    GRAFIK HUMER Q: https://image.slidesharecdn.com/ungenutzteertragspotentialeimfutterbauwels201858folien-180812144936/95/ungenutzte-ertragspotentiale-im-futterbau-wels-2018-58folien-33-638.jpg?cb=1534085753

    Folie - 34Futterwiesenexperte HUMER, Ungenutzte Ertragspotentiale im Futterbau, Wels 2018
Knaulgras Sorten
Relativertrag T...

    Hornklee 

    kommt erst zur Entfaltung, wenn Wiesen trocken werden. Er ist eine schnell auflaufende Kleeart und eine wertvolle Leguminose für trockene Lagen. Als anspruchsloser Klee eignet er sich für nährstoffarme, extensive und höhere Lagen. Die hohen Tanningehalte verbessern die Eiweißverwertung im Futter.

    Luzerne

    wird immer mehr nachgefragt in Wiesen einzubauen. Bei individuellen Mischungen ist zu beachten….

     

    Luzerne zeigt bei der AGES-Sortenprüfung (aber auf Acker geprüft) den Spitzenertrag von 153dt/ha TM.

    Versuchstandorte waren Fuchsenbigl, Grabenegg (NÖ) und Freistadt (OÖ).


    Produktive LEISTUNGSFÄHIGKEIT von allen Zucht-Futtergräsern in Österreich Quelle: AGES, dt/ha im Mittel aller Sorten

    Folie - 29HUMER, Produktive Futterwiesen,Ungenutzte Potentiale, Öpping 2018
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    Dann muss die Mischung erst den Gegebenheiten angepasst werden.

    Es ist daher gar nicht so leicht rechtzeitig zum passenden Saatgut zu kommen! Der Schlüssel zu besseren Erträgen ist aber nun einmal das beste Saatgut. Nur durch neue und noch bessere Sorten liegt der Vorschritt in der Landwirtschaft! Die Tierzüchter wissen das längst, wie wichtig der Samen für bessere und produktiver Leistungen ist. Ins Grünlandfutter will man nur im Notfall was investieren, wenn es nicht mehr anders geht.

    Die Wildpflanzen am Grünland sind aber keine Leistungsträger und nicht gegen Krankheiten und Schädlinge gezüchtet.

    Dabei liefern Wildpflanzen nur rund halb soviel Futter als Zuchtgräser!


    NOTFUTTER IM AUSLAND

    In Ländern wie der Türkei wo es meist nie viel Wiesenfutter gibt, füttert man überhaupt nur Stroh und Gerste über den Winter als Notfutter, dass die Tiere überleben, da es keine Futterkonservierung wie Silagen gibt.



    Alternativtitel:

    Trockenheitsgeschädigte Futterwiesen mit KLIMASELIENTEN Gräsern und Kleearten erneuern; Regeneration trockenheitsgeschädigter Futterwiesen


    Andere Informationsquellen:


    Rohrschwingel statt Deutsch Weidelgras?PREMIUM



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    mit dem GRÄSERFÜHRERSCHEIN von HUMER

    Erfahren Sie die BASICS PRODUKTIVER FUTTERWIESEN

    Gräserführerschein 2019 DOWNLOAD HIER


    Lesen Sie auch von den Gefahren,
    die heute PRODUKTIVE FUTTERWIESEN ausgesetzt sind:

    Durchblätterbar unter:


    Mein älterer Beitrag dazu vom  13. Juli 2018

    Regeneration trockenheitsgeschädigter Futterwiesen


    Jetzt das Grünland stressfest machen mit KLIMASTRATEGISCHEN ARTEN, BauernZeitung 6.9.2018


    Gruenland Massnahmen gegen Engerlinge u Jakobskreuzkraut, BauernZeitung, NR 32 10.8.2017


    Extensivierte Wiesen:
    Ein Fressen für Engerlinge und Paradies für Giftpflanzen

    Extensivierte Wiesen: Ein Fressen für Engerlinge und Paradies für Giftpflanzen

     

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