Rinderbeinscheibe in Rotwein geschmort

Rinderbeinscheiben sind so ziemlich das günstigste Fleisch vom Rind. Man bekommt immer hervorragende Resultate, muss aber Geduld mitbringen. Ich habe die Zubereitung auf zwei Tage gestreckt und das Garen des Fleisches erledigt sich nach dem Anbraten von alleine. Ich habe das ganz schlicht gehalten und darin besteht für mich der eigentliche Reiz, die ganze Chose einer Flasche Wein, Salz, Chiliflocken und einer Knolle Koblauch zu überlassen. Wenn man irgendwas an einem Knochen gart und sowieso so intensiv wie Rind schmeckt, dann kann so ein Gericht am Ende vor Kraft kaum laufen, also schmeckt sehr intensiv, ohne viel Zirkus.

Zutaten:

3,5 Kilo Rinderbeinscheibe
50 Milliliter Olivenöl zum Anbraten
1 Flasche Rotwein trocken
1 Knolle Knoblauch
1 Esslöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
2 Esslöffel Kartoffelmehl / Stärke in Wasser aufgelöst.

Beilage

1,2 Kilo Kartoffeln
100 Milliliter Rapsöl / 50 pro Pfanne
1 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer
gehackte Petersilie

Rotkohl (anklicken)

Anbraten erledige ich in meiner Pfanne, schmoren kommt dann im Bräter. Man könnte auch alles im Bräter erledigen. Olivenöl erhitzen, Herd läuft auf Vollgas, Fleisch alle 5 Minuten weiter drehen, damit es überall angebraten wird.

Das soll richtig zischen und Röstaromen werden angestrebt.

Alles fünf Minuten weiter drehen

Hier kommt der Geschmack. Eine Knolle Knoblauch

Eine halbieren, damit der Geschmack auf das Gericht übergehen kann.

Das ist mein Bräter

Jetzt zieht das Fleisch von der Pfanne in den Bräter um

Ich lasse den Bräter jetzt noch weiter bei Vollgas auf der Herdplatte stehen

Die geteilten Knoblauchknollenhälften in den Bräter geben

Salz

Chiliflocken

Eine Flasche trockenen Rotwein

Den kann man durch nichts ersetzen und der macht das Gericht aus. Wer keinen Rotwein kennt, oder glaubt keinen zu mögen, kann das jetzt lernen.

Das Fleisch soll halb bedeckt sein von Flüssgkeit. Was dazu noch fehlt, füllt Ihr einfach mit Wasser auf, das verkocht dann später wieder.

Aufkochen lassen

Wenn die Flüssigkeit sprudelt, Deckel auf den Bräter legen und die Temperatur so weit reduzieren, dass die Flüssigkeit nur noch leicht simmert.

Es folgen drei Stunden, in denen jede Stunde das Fleisch einmal gewendet wird.

Nach drei Stunden sieht das Fleisch dann so aus und man kann den Bräter über Nacht abkühlen zu lassen.

Das Fleisch ist schon sehr zart.

Schaut Euch mal an, was sich da an Fett in der Soße abgesetzt hat, das jetzt fest wird, wenn man das Gericht über Nacht abgekühlen lassen hat.

Langsam wieder erwärmen, wir wollen eine Kerntemperatur von 70 Grad haben, dann ist alles zart wie beim ersten Erhitzen.

Das Fleisch ist so zart, dass es beim Rausnehme vom Knochen fällt, es sind aber immer noch zusammenhängend größere Stücke. Das soll auch so bleiben.

Soße auf dem Herd aufkochen

Flüssigkeit von der Soße abnehmen

Kartoffelstärke dazu geben

Bei heißer Flüssigkeit klumpt das sofort.

Deswegen muss man die Stärke mit dem Pürierstab oder dem ESGE Zauberstab verrühren, dann ist sie wieder klumpenfrei. Noch einfacher, Speisestärke in kaltem Wasser anrühren, dann kann man sich das mit dem Zauberstab sparen. Ist mir hinterher erst wieder eingefallen.

Den “Soßenbinder” in die kochende Soße einrühren und gleich weiter pürieren.

An Soße muss jedenfalls keiner sparen

Fleisch wartet

Fleisch kommt wieder in die Soße. Die soll nicht mehr kochen, damit die Fleischfaser nicht hart wird, oder ausfasert.

Parallel dazu brate ich Kartoffelwürfel. In zwei Pfannen, damit die genug Auflagefläche haben und gleichmäßig bräunen.

Kartoffeln würfeln

Kartoffeln braten. Ich rechne 20 Minuten für rohe Kartoffeln, bei mittlerer Hitze gebraten

Regelmäßig wenden, so alle drei Minuten.

Als Beilage für die kalte Jahreszeit gibt es Rotkohl

Das Fleisch ist fertig

Die Kartoffeln werden erst direkt vor dem servieren gewürzt, dann werden sie viel krosser.

Pfeffer

Salz erst wenn keine Temperatur mehr zugeführt wird.

Nämlich jetzt

Gehackte Petersilie für das Auge

Das Servieren ist dann schon alleine ein Fest

Kartoffeln, Fleisch und Soße

Selbst gemachter Rotkohl

Das ist eine so leckere Kombination, zu einem echt ordinärem Preis. Ganz zartes Fleisch, knusprige Kartoffeln, traumhafter Rotkohl und eine Soße in der man baden möchte.

So stelle ich mir ein schönes Familienessen vor.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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7 Kommentare

  • Bernd M

    Das sieht mal wieder total geil aus. Und genau so kenne ich das auch. Meine Oma kochte das so, es gab mal Bratkartoffeln, mal Röstkartoffeln oder Salzkartoffeln. Auf Wunsch auch ein NATÜRLICH selbstgemachtes Püree. Der Rotkohl ebenfalls selbstgemacht, meist mit einer ordentlichen Note Kreidenelke. Man, was liebe ich diese Zeit die schon soooooo lange zurückliegt. Oma konnte auch aus ganz einfachen Dingen tolle Gerichte zaubern.

    Jetzt, wo Du das hier verlinkt hast ist es ein guter Anlass dieses Gericht mal wieder aufleben zu lassen und meiner Oma die verdiente Ehre zu erweisen.

  • Barbara

    So esse ich Rindfleisch am liebsten, geschmortes Fleisch ist was Wunderbares. Manchmal mag ich es italienisch, dann gibt es eine Gremolata dazu, auch gut.

    Ich glaube, ich plane die Woche mal wieder einen Metro Besuch ein.

  • Jürgen

    Oha, das sind so Sachen, die es früher zu Hause gab. Immer sehr Lecker und Oma und meine Mutter konnten so was auch Kochen, ohne den ganzen Schnick Schnack wie Thermomix, Fix-Tüten und so. Gute Küche, wie man sie heute nur noch Selten findet, im Zeichen von Fastfood usw… Ich hab immer mehr das Gefühl, das die Menschen das Kochen verlernt haben, ist halt einfacher ein Dose oder Tüte zu öffnen und Warm zu machen, statt sich mal die Zeit zu nehmen, was gutes und frisches zu kochen.. Mach mal weiter so mit deinen Rezepten, ich werde immer wieder was davon nachkochen. Das ist gute und Gesunde Küche.

    • hallo jürgen, vielen dank.
      es ist beides. die leute lernen es nicht mehr zuhause und halten das für normal.
      auf der anderen seite machen sie dann natürlich auch nichts selbst.
      falls sie dann mal neugierig werden, bin ich da.
      bei meinen kindern bin ich mir auch nicht sicher. mein ältester sohn kocht gut und gerne,
      meine älteste tochter ist total picky und sieht lieber gut aus, die anderen drei sind sehr
      interessiert und kochen mit mir mit und auch schon mal alleine.
      schönen gruß
      jörg

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