„Wenn du kein aktiver Investor bist – und nur sehr wenige Menschen sollten das versuchen – dann solltest du Indexfonds kaufen. Und zwar Indexfonds mit niedrigen jährlichen Kosten. Und nicht alle auf einmal, sondern immer mal wieder.“ (Warren Buffet)

8,3% Rendite im Schnitt über die letzten 50 Jahre und das in Zeiten, wo Sparbuch und Festgeld nur 0,2% bringen?

Der DAX hat das geschafft. Der deutsche Aktienindex ist nur einer von vielen Aktienindizes und zeigt, dass es möglich ist. Deshalb sehen wir uns heute das Thema Aktienindizes an. Ich stelle Ihnen Aktienindizes vor erkläre was sie sind, zeige Ihnen die wichtigsten und vor allem geht es darum, warum es klug ist, in einen Aktienindex zu investieren.

1. Was ist ein Aktienindex

Ein Aktienindex ist eine Kennzahl, die den Wert einer bestimmten Gruppe von Aktien zusammenfasst.

Der unter deutschen Privatanlegern bekannteste Index dürfte der Deutsche Aktien Index (DAX) sein. Dieser bildet den Wert der Aktien der 30 größten deutschen Unternehmen (nach Börsenwert) in einer Kennzahl ab und repräsentiert somit die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland über verschiedene Branchen und Firmen hinweg.

Es gibt aber auch etliche andere Indizes für die verschiedensten Branchen, Länder, Unternehmen oder Vermögenswerte: vom Rohstoffindex über Aktienindizes bis hin zu Anleihen oder Immobilien.

Ziel ist es immer, den Anlegern in einer kurzen Kennzahl einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung des Marktes zu geben, und gleichzeitig können Indizes auch als Vergleichswert für aktive Anlagestrategien dienen, deren Ziel es ist, besser als der jeweilige Gesamtmarkt abzuschneiden.

Die Berechnung der meisten Indizes erfolgt anhand der Marktkapitalisierung der einzelnen Vermögenswerte. Ein Unternehmen beispielsweise mit 10.000 Aktien zu einem Kurs von 100 Euro hat also eine Marktkapitalisierung von 1.000.000 Euro. Anhand dieses Wertes erfolgt eine prozentual gewichtete Aufnahme in den jeweiligen Index. In regelmäßigen Abständen werden deshalb auch entsprechende Anpassungen vorgenommen, welche aktuellen Werte im Index erfasst sind.

Um Transaktionskosten zu sparen, erfolgt die Neuzusammensetzung eines Index jedoch nicht täglich, sondern eher alle 1–12 Monate.

Eine wichtige Unterscheidung von Indizes ist, ob es sich um einen Kursindex oder um einen Performanceindex handelt. Die ersteren bilden nur die Kursentwicklung eines Wertpapieres ab, während ein Performanceindex auch die Gewinn-Ausschüttungen berücksichtigt. Performanceindizes werden deshalb auch Total-Return-Indizes genannt und stellen meist die bessere Investition dar.

Außerdem sollten Sie bei einer Investition in einen Index darauf achten, dass der Index den Zielmarkt möglichst in seiner Gesamtheit erfassen sollte. Der DAX tut dies beispielsweise nur sehr begrenzt, da von über 1.000 börsennotierten Unternehmen in Deutschland lediglich 30 in die Berechnung einbezogen werden.

Außerdem gibt es auch einige Indizes, die so spezialisiert sind, dass sie sich für eine passive Anlagestrategie gar nicht eignen. Ein Index für erneuerbare Energien beispielsweise bildet nur einen sehr speziellen Marktsektor ab und eignet sich nicht.

2. Welche Indizes gibt es?

Nachfolgend stelle ich Ihnen eine der wichtigsten Aktienindizes vor. Die Liste ist nicht vollständig aber enthält eine gute Auswahl, die für eine Investition geeignet sind.

2.1 DAX und andere Länder-Indizes

Der wohl bekannteste Index bei deutschen Privatanlegern ist der DAX, welcher die 30 nach Marktkapitalisierung größten Firmen Deutschlands umfasst. Für gut diversifizierte Investments ist der DAX aber nicht immer die beste Wahl.

Unter diesen Hauptindizes gibt es noch weitere wie den SDAX oder den MDAX in Deutschland, welche die Wertentwicklung kleinerer Unternehmen abbilden, oder den TecDAX, welcher Unternehmen einer bestimmten Branche enthält.

Analog dazu gibt es in vielen anderen Ländern der Welt einen derartigen landesspezifischen Index, beispielsweise Österreich (ATX), Schweiz (SMI), Japan (Nikkei), Großbritannien (FTSE 100), Frankreich (CAC 40), China (SCI).

2.2 Dow Jones

Der Dow Jones Industrial Avarage wurde bereits 1896 erstmalig eingeführt und ist der wohl bekannteste Börsenindex aus den USA. Analog zum DAX enthält er die 30 bedeutendsten US-Unternehmen und spiegelt deren Kursentwicklung wider. Die Berechnungsmethode ist jedoch nicht mehr ganz zeitgemäß. Ein Gremium schlägt unregelmäßig vor, welche Aktien enthalten sind, und die Gewichtung erfolgt nach dem Kurs der Aktie.

2.3 NASDAQ 100

Die NASDAQ ist die größte amerikanische elektronische Börse der USA. Der NASDAQ 100 umfasst die nach Marktkapitalisierung 100 größten dort gelisteten Firmen.

2.4 S&P 500

Der S&P 500 ist der dritte große Börsenindex der USA und wird von der Ratingagentur Standard and Poor‘s herausgegeben. Er umfasst die 500 nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen der USA und spiegelt deren Wertentwicklung wider.

2.5 MSCI All Country World Index (ACWI)

Dieser Index bildet den gesamten Aktienmarkt weltweit inklusive der Schwellenländer ab. Er ist also ausreichend, um den Aktienanteil in einem sehr einfach gehaltenen Portfolio vollständig abzudecken. Er enthält ungefähr 2.400 Firmen aus 23 Industriestaaten und 23 Schwellenländern und deckt 85% der weltweiten Marktkapitalisierung ab. Der Anteil an Schwellenländern nach Gewichtung im Index beträgt ungefähr 11%. Dies ist der umfassendste MSCI-Index und die nachfolgenden sind praktisch in ihm enthalten. Wenn Sie jetzt eine bestimmte Region oder beispielsweise Schwellenländer stärker in Ihrem Portfolio gewichten wollen, können Sie ergänzend zu diesem Index in entsprechende spezialisiertere Indizes investieren.

2.6 MSCI World

Dieser Index umfasst die Wertentwicklung der Aktien von ungefähr 1.600 Firmen aus 23 Industrieländern und bietet so ebenfalls eine breite Diversifikation über Branchen, Währungen und Länder. Die Gewichtung sieht jedoch einen Anteil von ungefähr 60% US-Aktien vor. Seit 1970 erzielt dieser Index ein durchschnittliches Wachstum von ungefähr 6,8%. Unterhalb des MSCI World gibt es dann noch Indizes für die einzelnen Regionen Nord-Amerika, Europa und mittlerer Osten und Pazifik.

2.7 MSCI Europe

Der MSCI Europe umfasst ungefähr 85% der Marktkapitalisierung von Aktiengesellschaften aus 15 europäischen Industriestaaten wie Deutschland, Österreich, Schweiz oder Frankreich. Da die meisten weltweiten Indizes einen starken Fokus auf die USA haben, kann eine Beimischung dieses Index für eine stärkere Gewichtung europäischer Märkte sinnvoll sein.

2.8 MSCI Emerging-Markets

Dieser Index enthält ungefähr 800 Aktien aus 23 Schwellenländern und spiegelt somit ungefähr 85% der Marktkapitalisierung dieser Länder wider. Die am stärksten vertretenen Länder sind China (ca. 26%), Südkorea (ca. 15%) und Taiwan (ca. 12%). Der MSCI Emerging-Markets kann dann wieder noch in verschiedene Regionen unterteilt werden, wie Amerika, Europa/mittlerer Osten/Afrika und Asien. Emerging-Markets bieten gute Renditechancen, jedoch bei einem höheren Risiko.

2.9 MSCI Frontier-Markets

Frontier-Markets sind Länder, die wirtschaftlich gesehen eine Vorstufe zu den Schwellenländern bilden. Beispiele sind Vietnam, Pakistan, Marokko, Kroatien oder Kenia. Investments in diese Länder sind oftmals riskanter als Schwellenländer-Investments, aber dafür erhöht sich mit dem Risiko auch die mögliche Rendite. Nur sehr risikofreudige Anleger sollten die Frontier-Markets in Betracht ziehen.

2.10 MSCI World Small Cap

Dieser Index umfasst die Nebenwert-Aktien der 23 Industrieländer und bietet somit eine theoretisch etwas höhere Rendite bei ebenfalls höherem Risiko. Wenn Sie beispielsweise von dem Risikofaktor Größe bei Aktien profitieren wollen, können Sie dies, indem Sie einen derartigen Index mit in Ihr Portfolio aufnehmen.

2.11 (EURO) STOXX 50

Der EURO STOXX 50 umfasst die 50 größten Unternehmen aus der Euro-Zone. Während der STOXX Europe 50 die 50 größten Unternehmen Europas umfasst, also auch Länder, in denen der Euro nicht eingeführt wurde. Der Anbieter STOXX hat unter anderem auch noch den STOXX Europe 600 im Angebot, welcher ungefähr 600 Unternehmen aus Europa umfasst und somit wesentlich breiter gestreut ist.

3. Warum Sie in einen Aktienindex investieren sollten

Wenn Sie in einen Aktienindex investieren, spricht man auch vom passiven Investieren oder passiver Geldanlage. Passiv deshalb, weil Sie fast nichts tun müssen. Bei einer aktiven Anlagestrategie, müssen Sie regelmäßig einzelne Aktien auswählen, bewerten, analysieren, kaufen bzw. verkaufen usw. Sie versuchen quasi, den Gesamtmarkt zu schlagen, indem Sie Aktien auswählen, die besser abschneiden.

Das ist gar nicht so einfach, wie die Statistiken zeigen denn selbst Börsenprofis und Fondsmanagern gelingt das nur selten über einen langen Zeitraum.

Beim passiven Investieren mittels eines Aktienindex geben Sie sich mit der Performance des Gesamtmarktes zufrieden (immerhin 8,3% über die letzten 50 Jahre beim DAX beispielsweise) und haben nicht nur keinen weiteren Aufwand sondern sparen auch noch Gebühren und Nerven. Außerdem sind sie gut diversifiziert, weil Indizes den Wert vieler Aktien abbilden. Also wenn eine mal nicht so gut läuft, kann eine andere das ausgleichen. Der Wert Ihrer Investition wird also viel weniger schwanken und Sie haben geringere Risiken.

4. Wie Sie in einen Aktienindex investieren

Im 15 Minuten ETF-Sparplan habe ich die einfachste und meiner Meinung nach für viele trotzdem beste Strategie zum Investieren in einen Index vorgestellt.

Innerhalb weniger Minuten können Sie so ein Aktiendepot mit gut diversifiziertes Portfolio und relativ geringen Risiken zusammenstellen.

Wenn Sie eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung wünschen, ist mein Videokurs „Vermögensaufbau und Altersvorsorge mit Indexfonds und ETFs“ die richtige Wahl für Sie. Darin lernen Sie alle notwendigen Grundlagen wie Aktien, Indexfonds, Vermögenswerte und wie sie ihre eigene Investitionsstrategie erstellen. Außerdem zeige ich Ihnen wie Sie in der Praxis einen ETF kaufen und welche „goldenen Regeln“ sich aus meiner Erfahrung heraus beim Investieren stellen.

5. Fazit zu Indizes und der passiven Geldanlage

Insbesondere für Einsteiger aber auch Investoren mit wenig Zeit sind Aktienindizes die beste Investition. Sie sparen Zeit, Nerven und Gebühren. Langfristig, also ab 5-10 Jahren, schlagen die meisten passiven Anlagestrategien auch die aktiven.

Von daher klare Empfehlung. Dies ist eine der absoluten Grundlagen des investierens und sollte vor allen anderen Investitionen kommen.

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