Empreintes 03 | 2010

Page 71

Empreintes 2010

Abb. 4  Postkartenblick in die Baugrube für die Benzinzisterne 1926: Links im Nebenraum 2 das „Löwen“-Mosaik mit einem Durchgang zum benachbarten Hauptraum 1 mit dem größenteils zerstören „Apsis“-Mosaik. Mittig auf dem Mauerstumpf geborgene Reste der freigelegten Warmluftfußbodenheizung und rechts daneben auf dem tiefer gelegenen und erhaltenen Mosaikrahmenrest eine Holzkiste mit aufgelesenen Mosaiksteinchen.

ren 1926 („Löwen“-Mosaik) und 1950/51 („Vexiermasken“Mosaik) ein breit gefächertes römisches Fundspektrum. Ergänzt wurde die Ausstellung durch Schenkungen kunstinteressierter Bürger, die Fundstücke aus allen Epochen bis hin zur Neuzeit bereitstellten (Abb. 2 und 3). Immer wieder wurden römische Kleinfunde, Münzen, römi­ sche Spolien und Mauerreste in Diekirch entdeckt, so wie am 14.07.1926 die Aufsehen erregende Entdeckung eines farbigen römischen Mosaiks. Bei Ausschachtungsarbeiten für eine Benzinzisterne zwischen der Gleisanlagen der Kantonalbahn 5 Diekirch–Vianden (im Volksmund „Benny“ genannt) im Kreuzungsbereich der Esplanade und dem Mühlenweg stießen Bauarbeiter auf Mosaiksteinchen und Mauerreste. Zu spät bemerkte ein Arbeiter, dass er im spätantiken

Herr 1985, S. 33: „Unsere Gegend war das nördlichste Weinbaugebiet, bis 1709 die Reben einem außergewöhnlich harten Winter zum Opfer vielen und nicht mehr neu angepflanzt wurden. Der Wein muss übrigens bei uns ziemlich sauer gewesen sein, …“. 2 Musée Info 12/1992, S. 34: „Die neolithischen Funde von Diekirch sind insofern von großer Bedeutung, als dass sie nicht nur für die erste Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. die Präsenz einer größeren Siedlung in der Diekircher Tallandschaft belegen; sie geben auch zusätzliche wertvolle Hinweise zu den Handels­beziehungen im Jungsteinzeitlichen Europa“. Siehe auch Herr 1985, S. 14 ff. 1

Ausstellungskatalog „Die Römer an Mosel und Saar“ 1983, S. 17: „Der Moselfluss durchzieht ihr Gebiet von der mediomatrischen Grenze bei Diedenhofen bis zur Einmündung in den Rhein, während im Westen die Maas, im Osten, nach der Einrichtung der obergermanischen Provinz, die Nahe und der Hunsrückkamm eine natürliche Grenze bilden. Große Gebietsanteile des nördlichen Hunsrücks und auch der Eifel waren mit ihrer treverischen Bevölkerung den beiden germanischen Grenzprovinzen, spätestens am Ende des 1. Jh. n. Chr. zugeschlagen worden. In dem Stammesgebiet der Treverer (heute in den politischen Staaten und Bundesländern Südostbelgien, Prov. Luxembourg, dem Großherzogtum Luxemburg und der Bundesrepublik Deutschland, Bundesland RheinlandPfalz mit den Regierungsbezirken Trier und Koblenz, dem Restkreis des Fürstentums Birkenfeld und den westlichen Teilen des Saarlandes) lassen über 200 Höhenbefestigungen auf die regionale und soziale Gliederung schließen.“. 4 Auf Einladung der Stadt wurde im Jahre 2005 vor Ort mit dem zuständigen Konservator der römischen Sektion des Nationalmuseums für Geschichte und Kunst, Herrn Krier, und dem Verfasser Abbau und Abtransport der umfangreichen römischen Exponate besprochen. Bei der Begutachtung der Objekte vielen die signifikanten Schäden an beiden römischen Mosaiken auf. Hervorgerufen wurden diese zum einen durch die hohe Kellerluftfeuchtigkeit und zum anderen in Verbindung mit dem hydrophoben Träger- und Ergänzungsmaterial Gips, welches in den Restaurierungsjahren 1951-1954 verarbeitet wurde. Die im Gips gespeicherte Boden- und Luftfeuchtigkeit zermürbte in dem kurzen Zeitraum von 50 Jahren die ohnehin schon angegriffenen Mosaiksteinchen. 5 Am 09.04.1889 wurde die dieselbetriebene Schmalspurbahn, im Volksmund „Benny“ genannt, in Betrieb genommen und am 02.05.1948 wieder eingestellt. www.onlineenzyklopaedie.de/.../chemins_de_fer_luxembourgeois.html: „Den Namen "Jangeli" lieferte der Promotor der Felser Bahn, der Felser Tuchfabrikant, Bürgermeister und Abgeordneter Jean Knaff. (Jean = Jang). Der Echternacher 3

69


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.