DIE FREITAG-PRESSE – 8. DEZEMBER 2023

DIE FREITAG-PRESSE – 8. DEZEMBER 2023

Turandot © Wiener Staatsoper, Monika Rittershaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 8. DEZEMBER 2023

Wien/Staatsoper
Staatsoper: Grigorian triumphiert in mutiger „Turandot“
„Wie schön wäre Wien ohne Wiener?“, fragte Georg Kreisler einst – und was, so könnte man schließen, wäre eine Opernpremiere in Wien ohne Kulturkampf? Die Neudeutung von Giacomo Puccinis „Turandot“ von Regisseur Claus Guth an der Wiener Staatsoper wurde gestern zu einem Kulturkampfevent im besten Wiener Sinn. Wer Psychoanalyse statt Exotismus zelebriert, schafft einen Reibebaum in der Publikumszustimmung.
Staatsoper: Grigorian triumphiert in mutiger „Turandot“ – news.ORF.at

„Turandot“: Der übliche Buh-Orkan und Kaufmann bleibt Zweiter

Kritik. Die in der Wiener Staatsoper üblichen Missfallenskundgebungen gab es auch nach der Premiere von Giacomo Puccinis „Turandot“. Jubel für die Sänger, wobei Jonas Kaufmann diesmal nur Zweiter blieb. Es ist eine „Turandot“ ganz ohne exotisches Kolorit: Die gesamte chinesische Staffage ist verschwunden, was bei einer Inszenierung von Claus Guth natürlich kaum überrascht. Guth entwickelt mittlerweile seit Jahrzehnten in leergeräumten, oft weißen Räumen Psychodramen, wo nichts von den inneren Beweggründen und Emotionen der Figuren ablenken soll.
KleineZeitung.at

Wien (Staatsoper): Giacomo Puccini, Turandot
„Turandot“ wurde erst 2016 in einer Inszenierung von Marco Arturo Marelli an die Wiener Staatsoper gebracht (noch Johan Botha hätte damals den Calaf singen sollen), aber Roščić, der sich in Eintracht mit dem den Mainstream liebenden Jordan mehr einem „glanzvollen“ Premieren-Reigen verschrieben hat als nachhaltiger Pflege und Erweiterung des Repertoires (dem Vernehmen nach werden „Tosca“, „Zauberflöte“ und „Fledermaus“ demnächst ausgetauscht, obwohl sie im Repertoire vorhanden sind), entschied sich, die aus meiner Sicht brauchbare Marelli-Produktion zu entsorgen und stattdessen ein Regieteam um Claus Guth für eine Neuproduktion zu verpflichten. Das Resultat des heutigen Premierenabends ist eine einzige Schande für die Wiener Staatsoper.
forumconbrio

Salzburg
Für die Mozartwoche brechen neue Zeiten an
Im reichen Programm wird heuer Mozart mit Antonio Salieri konfrontiert, der zum eifersüchtigen Konkurrenten hochdramatisiert wurde
DerStandard.at.story

Berlin
James Gaffigan: Oper und Konzert sollen Zufluchtsorte sein
Im Antrittskonzert stellt James Gaffigan, der neue Generalmusikdirektor der Komischen Oper, Werke des Jahres 1923 vor. Ein Gespräch
BerlinerMorgenpost.de

Salzburg/Festspiele
„Protagonisten am Siedepunkt“
Festspiele 2024 / Die Oper. Nein-Sagen zu einer Welt, in der man nicht zu recht kommt, weil sie dem Menschen Normen abverlangt, die er nicht erfüllen will: Diese Verweigerung teilen Don Giovanni und Titus von Mozart mit Weinberg’schen Idioten und dem Prokofjew’schen Spieler. Das Opernprogramm bringt „Protagonisten am Siedepunkt“.
DrehpunktKultur.at

Salzburger Festspiele präsentieren Progamm für 2024
Nachdem die Kommunikation der Festspiele rund um die „Jedermann“-Umbesetzung zuletzt recht holprig war, legen die Festspiele jetzt ihre Pläne offen. Es wird bereits im Jänner losgehen: Ab dem 22. Jänner können Karten für die Salzburger Festspiele vorbestellt werden, die nächstes Jahr vom 19. Juli bis zum 31. August in und um die Stadt Salzburg stattfinden werden. Direkt über die Homepage der Festspiele kaufen kann man die Karten dann ab dem 22. März 2024. Im nächsten Jahr werden insgesamt 219.849 Karten aufgelegt, die wie bereits in den letzten Jahren schon personalisiert sein werden, um einen Schwarzhandel möglichst zu unterbinden. Die Karten können später aber auch online umpersonalisiert werden. Die Tickets für 2024 werden von 5 Euro bis 465 Euro kosten, wobei mehr als die Hälfte im Preissegment zwischen 5 Euro und 115 Euro angesiedelt sein werden.
Heute.at

Berlin
Auf ins Ungefähre: Die Starpianistin Khatia Buniatishvili gastiert in der Berliner Philharmonie
Hauptsache Stimmung? Khatia Buniatishvili begeistert ihre Fans beim Recital in der Philharmonie. Ihre immergleiche Rhapsodik zersetzt jedoch jene emotionale Wirkung, auf die ihr Spiel abzielt.
Tagesspiegel.de

Rising Stars 49: Laura Lootens verzaubert ihre Gitarre in das beste aller Klaviere
Als Anfang 2022 meine Freunde vom Arcis Saxophon Quartett dafür warben, die Debüt-CD der jungen Gitarristin Laura Lootens per Crowdfunding zu unterstützen, schaute ich in ihren YouTube-Kanal und war sehr angetan von ihrem schönen Spiel. Also leistete ich einen Beitrag und wählte als Dankschön die Option, die CD sofort nach Erscheinen zu erhalten. Und vor kurzem ging sie mir zu.
Von Dr. Lorenz Kerscher
Klassik-begeistert.de

Österreich
LH Doskozil tief betroffen vom Ableben des Schauspielers Andy Hallwaxx
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigt sich tief betroffen vom Ableben des Schaupielers und Regisseurs Andy Hallwaxx, der am Mittwoch völlig unerwartet im Alter von 56 Jahren verstorben ist. „Erst vor wenigen Monaten konnte Andy Hallwaxx als Regisseur auf Schloss Tabor eine umjubelte Premiere feiern. Mit seiner Vielseitigkeit in seinem Schaffen als Schauspieler und Regisseur wird er der heimischen Theaterszene sehr fehlen. Meine Anteilnahme und mein aufrichtiges Mitgefühl gelten besonders seinen Angehörigen und allen Menschen, die Andy Hallwaxx nahe standen.“ Andy Hallwaxx wurde 1967 in Kemeten geboren. Seine Karriere als Schauspieler führte ihn an zahlreiche Bühnenhäuser im deutschen Sprachraum.
Burgenland.at

Kaufmann snubs Barcelona, causing mass shakeout
Jonas Kaufmann has pulled out of next summer’s Adriana Lecouvreur at the Liceu ‘for reasons beyond the theatre’s control’ (as the Barcelona authorities nicely put it).The consequences are far-reaching. Kaufmann will be replaced by Roberto Alagna. Eleonora Buratto has withdrawn from the title role; her replacement is Alagna’s wife, Aleksandra Kurzak.
Slippedisc.com

Musical

Linz
„Tootsie“: Musical-Premiere im Linzer Musiktheater
 Am Samstag, 9. Dezember, feiert das Musical „Tootsie“, nach dem Film mit Dustin Hoffmann, seine Premiere im Musiktheater. Sydney Pollacks Geschlechtertausch-Komödie „Tootsie“ bescherte Dustin Hoffman 1982 seinen größten Publikumserfolg. 2019 war die Musicaladaption von David Yazbek und Robert Horn der große Hit am Broadway, nun kommt sie erstmals nach Österreich. Regie führt Ulrich Wiggers.
OberösterreichischeNachrichten/Tipps

Literatur

Wien
Gartenbaukino sagt Lesung mit jüdischer Autorin ab
Es sei aktuell „schwierig bis unmöglich“, den „Mehrwert einer solchen Veranstaltung“ zu gewährleisten, heißt es. Deborah Feldman gilt als umstritten, sieht sich als Stimme des liberalen, jüdischen Lagers.
Kurier.at

Wirtschaft

Dei weitere Signa-Töchter schlittern in die Insolvenz
DiePresse.com

Politik

Österreicher sehen Flüchtlingsströme als nicht bewältigbar
Integrationsbarometer: Sorge um die Verbreitung des politischen Islam ist gewachsen.
Kurier.at

Warum zweifelt man in Österreich an der EU?
In keinem europäischen Staat ist die EU so unbeliebt wie in Österreich. Welchen Anteil hat die Regierung daran?
DiePresse.com

Osterreich
Rudolf Anschober: „An Maske gewöhnen“ – Ex-Gesundheitsminister schlägt Corona-Alarm
Bei diesen Worten fühlt man sich ins Jahr 2021 zurückversetzt: Rudolf Anschober warnt vor einer Corona-Welle „mit Rekordniveau“ und beklagt, „dass die Impfraten gegen Covid und Grippe gering sind“.
oe24.at

Stadt Wien gibt Gottfried Küssel keinen Reisepass
MA 62 befürchtet, verurteilter Rechtsextremer könnte im Ausland innere oder äußere Sicherheit Österreichs gefährden. Die Passbehörde stützt sich dabei auf eine Bestimmung im Passgesetz, die vorsieht, dass einem Passwerber das Dokument dann zu versagen ist, wenn davon auszugehen ist, dass dieser bei einem Aufenthalt im Ausland die innere oder äußere Sicherheit Österreich gefährden würde. Für Rechtsanwalt Michael Dohr, den Rechtsvertreter Küssels, ist diese Begründung hanebüchen. Er will die Entscheidung bekämpfen.
oe24.at

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Unter’m Strich

Schädel-Hirn-Trauma
Staatsmeister stirbt nach tragischem Reitunfall
Der bekannte Vielseitigkeitsreiter Harald Herzgsell ist tot. Der 58-jährige Staatsmeister aus dem südburgenländischen Deutsch Kaltenbrunn kam in Folge eines fatalen Sturzes ums Leben. Sein unerwarteter Tod erschüttert die Welt des Reitsports.
KronenZeitung.at

Rückruf: Frostschutzmittel offenbar mit Hillinger-Wein gepanscht
Es ist eine Hiobsbotschaft für alle Autofahrer zu Beginn der kalten Jahreszeit: Konsumentenschützer stellten in diversen Frostschutzmitteln Rückstände von Hillinger-Wein fest. Ein landesweiter Rückruf soll möglichst viele Autos vor einem Totalschaden bewahren.
DiePresse.com

INFOS DES TAGES (FREITAG, 8. DEZEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (FREITAG, 8. DEZEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Wien/Erster Eindruck und Fotos aus der TURANDOT-Premiere

Staatsoper: Grigorian triumphiert in mutiger „Turandot“
„Wie schön wäre Wien ohne Wiener?“, fragte Georg Kreisler einst – und was, so könnte man schließen, wäre eine Opernpremiere in Wien ohne Kulturkampf? Die Neudeutung von Giacomo Puccinis „Turandot“ von Regisseur Claus Guth an der Wiener Staatsoper wurde gestern zu einem Kulturkampfevent im besten Wiener Sinn. Wer Psychoanalyse statt Exotismus zelebriert, schafft einen Reibebaum in der Publikumszustimmung.
Staatsoper: Grigorian triumphiert in mutiger „Turandot“ – news.ORF.at

Wien/Staatsoper
„Turandot“: Der übliche Buh-Orkan und Kaufmann bleibt Zweiter
Kritik. Die in der Wiener Staatsoper üblichen Missfallenskundgebungen gab es auch nach der Premiere von Giacomo Puccinis „Turandot“. Jubel für die Sänger, wobei Jonas Kaufmann diesmal nur Zweiter blieb. Es ist eine „Turandot“ ganz ohne exotisches Kolorit: Die gesamte chinesische Staffage ist verschwunden, was bei einer Inszenierung von Claus Guth natürlich kaum überrascht. Guth entwickelt mittlerweile seit Jahrzehnten in leergeräumten, oft weißen Räumen Psychodramen, wo nichts von den inneren Beweggründen und Emotionen der Figuren ablenken soll.
KleineZeitung.at

Erster Eindruck von Fritz Krammer (der sein Leben beruflich mit Oper verbracht und unzählige Turandot-Premieren erlebt hat): Jetzt ist also die Turandot über die Bühne gegangen. Wäre Klaus GUTH nur nie in die Sigmund Freud Wohnung in der Wiener Berggasse gegangen, dann wäre ihm vielleicht was zum Stück eingefallen. So hat er eine (seine) Geschichte d’rübergestülpt, die nicht ausreichend ist.

Start der Produktion mit tickenden Uhrengeräuschen vor dem ersten Orchestereinsatz, danach steigt Calaf wie der Dritte Mann aus einem Kanaldeckel, sucht eine Tür – die erste hatte die Optik eines Büro-Spinds. Die gesamte Mannschaft Mintgrün gewandet in einem langweiligen einheitsgrauen Wartezimmer, welches für die diversen Akte adjustiert wird, am Ende eine Rumpelkammer, die Protagonistin schläft im Akt 3 stehend an eine Matratze gelehnt. Gescheitert ist Guth auch mit dem gesamten Chor, Akt 1 alle regungslos vor dem Souffleurkasten, 2. Akt kein Chor auf der Bühne, gesungen wurde aus dem off, die Position für den 3. Akt war im Keller – Unterbühne. Hilflos. Wieder einer, der keine Chöre kann.

Musikalisch war’s von der groben Seite, auch ARMILIATO, es schlugen sich die beiden Damen passabel, GRIGORIAN mit enorm aufgeblähtem Volumen ohne jedes Raffinement, ebenso die harsche Liù. Eine untypische Liù Stimme. Jonas KAUFMANN verkauft weiter seine Psycherlversionen, jetzt also ein mutlos verschreckter Calaf, besonders schlecht gewandet, stimmlich so, dass man dachte, er würde sich nach der Pause ansagen lassen. Das 2. Akt Finale „ ardente d’amor“ ging daneben, Beifall nach „ Nessun dorma“, am Ende hat er einige lautstarke Buhrufe abbekommen. Ob er wirklich denkt, er hätte seine Stimme wieder gefunden?

Insgesamt etwa 15 Minuten Beifall, “Seitenblicke“ filmten von der Bühne ins Publikum!

Massiv die Ablehnung für Klaus Guth, der auch noch provozierte, aber seine Branche lebt von solchen Buh-Abenden.

Noch eine Bemerkung zum musikalischen Finale, um welches so ein TamTam gemacht wurde – wir hatten das in Wien als Lorin Maazel in den 1980er Jahren Turandot mit Marton, Carreras, Ricciarelli dirigierte.

Soweit von mir. Heute dann Thielemann im Musikverein.

Fritz  Krammer

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Jonas Kaufmann (Calaf), Asmik Grigorian (Turandot). Foto: Monika Rittershaus

Asmik Grigorian (Turandot)
Jonas Kaufmann (Calaf)
Kristina Mkhitaryan (Liù)
Jörg Schneider (Altoum)
Dan Paul Dumitrescu (Timur)
Martin Häßler (Ping)
Norbert Ernst (Pang)
Hiroshi Amako (Pong)
Ensemble

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Kristina Mkhitaryan (Liù), Jonas Kaufmann (Calaf), Foto: Jonas Kaufmann

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Martin Häßler (Ping), Norbert Ernst (Pang), Hiroshi Amako (Pong). Foto: Monika Rittershaus

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Asmik Grigorian. Foto: Monika Rittershaus

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MAILAND / Teatro alla Scala / Stream:  DON CARLO von Giuseppe Verdi
Premiere:  7. Dezember 2023 

live †bertragung der oper don carlo am 07. dezember

Bild © Sendeanstalt 

Wer an diesem 7. Dezember, dem Tag des heiligen Ambrosius, in Wien Karten für die „Turandot“-Premiere an der  Wiener Staatsoper hatte, wird wohl hingegangen sein. Aber wer daheim bleiben musste und einen Stream auf einen großen Fernsehbildschirm plus guter Tonanlage legen konnte, war mit der Premiere aus der Mailänder Scala, geboten von arteCONCERT, auch nicht schlecht bedient.

Schließlich hatte der dortige Direktor, der in Wien bestens bekannte Dominique Meyer, (fast) alles aufgeboten, was die derzeitige Opernszene an großen Namen zu bieten hat. Und, wie man sich aus seiner Wiener Zeit erinnert, er belästigt sein Publikum nicht gerne mit „Interpretationen“, was ihm vielfach übel genommen wurde.

Kritische, von Zeitgeist getaufte Journalisten werden die „Don Carlo“-Inszenierung von Lluís Pasqual als pure „Bebilderung“ der Handlung begreifen und verdammen – aber das hat natürlich auch seine Vorteile. Erstens wird das Werk gezeigt, wie es ist, man muss über keinen nur dem Regisseur erklärlichen Subtext rätseln, weil der Text ja eigentlich mehr als genug hergibt, und Sänger sind in solchen Präsentationen immer in bevorzugter Position, weil sie ohne optische und darstellerische Verbiegungen und Verzerrungen ihre ganze Persönlichkeit einwerfen können. Und das taten alle an diesem Abend wahrlich. Oper von gestern? Man kann auch „Oper pur“ sagen…

Zum Bericht von Renate Wagner

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OPER FRANKFURT: KURZFILM ZU „AIDA“ IST FREIGESCHALTET

Der Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Giuseppe Verdis Aida (Musikalische Leitung: Erik Nielsen; Inszenierung: Lydia Steier) im Internetauftritt der Oper Frankfurt ist freigeschaltet:

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Foto: Barbara Aumüller

https://oper-frankfurt.de/de/oper-frankfurt-zuhause/?id_media=419

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„Brisbane-Ring“ ist fertig geschmiedet: “ Götterdämmerung” – Premiere der Opera Australia, Queensland Performing Arts Centre, Lyric Theatre, Brisbane, 7. 12. 2023

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Die Nornen Celeste Haworth, Angela Hogan und Olivia Cranwell © Wallis Media/Opera Australia

Dritter Hauptabend des Opernzyklus “Der Ring des Nibelungen”; Text und Musik von Richard Wagner

Der Schluss der Tetralogie muss, nach all dem bisher Gesehenen und Gehörten, eigentlich ein Feuerwerk werden… aber die Theaterwelt ist auch voller Fallstricke. Also sehen wir noch einmal genau zu, was das wird!

Der Beginn, perfekt orchestral mystisch untermalt, mit erneuter multilingualer „Buchstabensuppe“ über dem Titel, dauert nur kurz, dann öffnet sich der Vorhang für die Nornen. Aussehensmäßig nahe an Erda, im Hintergrund mit den Netzstrukturen, die wir schon bei Mime gesehen haben, fehlt ihnen aber nicht nur die Esche, sondern auch eine Tanne. Trotzdem holen sie ihre Seilstücke hervor, allerdings auf Kosten ihrer Kleidung – ferne Erinnerung an TV-Kommissar Kottan, 4. Episode, Franz Buchrieser mit seinem sich bei der Tatortbegehung auftrennenden Pullover.

Der Walkürenfelsen rollt herein, umgeben nach wie vor von glühenden Bergspitzen und wallender Lava. Der gasbefeuerte Loge-Drachen war schon nach der „Walküre“ in Pension geschickt worden. Siegfried verläßt die doch recht karge Wohnstätte, um auf Abenteuerzug zu gehen. Den Ring, den er seit Fafners Ende am Finger trägt, überläßt er vorschriftsmäßig Brünnhilde. Sie gibt ihm Grane mit – ahaaa, das ist ja der „Totenvogel“ aus dem zweiten Akt der Walküre! Die Rheinfahrt wird auf den schon bekannten Schnurvorhang als Spiel von in Punkte aufgelösten Wellen projiziert, mit Widerspiegelung auf den Hintergrund-LED-Paneelen.

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Hagen (Andrea Silvestrelli), Gutrune (Majia Kovalevska) und Gunther (Luke Gabbedy) © Wallis Media/Opera Australia

Szenenwechsel zu den Gibichungen. Die wohnen in einem aus dem Gestein gemeißelten Bunker. Es dürfte kalt dort sein, denn es fallen vereinzelt Schneeflocken, und die Möblierung ist aus Eisziegeln zusammengebaut; die Bewohner tragen Pelz. Auch am Tisch stehen Eisblöcke, einer davon trägt ein LED-screen, auf dem Hagen Brünnhilde für Gunther präsentiert. Siegfried taucht ja alsobald in Person auf. Verabreichung des Zaubertrankes und Blutsverbrüderung dauern nicht lange, Grane scheint im Hintergrund zu warten. Wieder am Walkürenfelsen, sehen wir Waltrautes vergeblichen Versuch, das Schicksal zu wenden, in aller Intensität gespielt und gesungen, von beiden Schwestern. Dann schafft es der falsche Gunther rasch, den Felsen zu erklimmen, worauf die feuerroten Berge erblassen…

Weiterlesen unter https://onlinemerker.com/brisbane-queensland-performing-arts-centre-lyric-theatre-brisbane-opera-australia-goetterdaemmerung-premiere/

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Umbesetzung bei LOHENGRIN in der Bayerischen Staatsoper

In der Vorstellung von Lohengrin am 18. Februar 2024 übernimmt Johanni van Oostrum die Partie der Elsa von Brabant anstelle von Rachel Willis-Sørensen.

Johanni van Oostrum wurde in Südafrika geboren und studierte Gesang an der Universität von Pretoria. Sie erhielt Unterricht von Mimi Coertse und war Mitglied des „Black Tie“-Opernstudios. Gastengagements führten sie u.a. an die Komische Oper Berlin, das Staatstheater Wiesbaden, das Nationaltheater Weimar, das Theater an der Wien, die Oper Graz, De Nationale Opera in Amsterdam, das Concertgebouw Amsterdam, das Théâtre des Champs-Élysées in Paris und ans Bolschoi-Theater Moskau. Ihr Repertoire umfasst Partien wie die Feldmarschallin (Der Rosenkavalier), Antonia (Les Contes d’Hoffmann), Mimì (La bohème), Grete (Der ferne Klang), Senta (Der fliegende Holländer), Elsa (Lohengrin), Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) sowie die Titelpartie in Káťa Kabanová. An der Bayerischen Staatsoper debütierte sie 2013 als Figaro-Gräfin und sang hier bislang außerdem Vorstellungen als 1. Dame (Die Zauberflöte) und Elsa sowie im Gedenkkonzert für Hermann Levi. In der Spielzeit 2022/23 wirkte sie hier als Elsa in Lohengrin erstmals an einer Neuinszenierung mit. In der Spielzeit 2023/24 übernahm sie an der Bayerischen Staatsoper eine der Sopranpartien in Mahlers Symphonie Nr. 8 und ist erneut als Elsa zu erleben.

ZU DER VORSTELLUNG

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WIENER KAMMERORCHESTER: MATINEE AM SONNTAG, 10. DEZEMBER IN WIENER KONZERTHAUS (10.30 h bis 12.30 h)

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Matinee 2 2023/24
Auf Weihnachten folgt bekanntlich immer ein neues Jahr, das dem vorherigen zwar in mancherlei Hinsicht gleicht, in vielem jedoch anders ist. So erklingen in diesem Konzert nach weihnachtlichen Kompositionen von Arcangelo Corelli und Joaquín Rodrigo Vivaldis »Vier Jahreszeiten« in Max Richters »Recomposed: Vivaldi, The four seasons« in einem völlig neuen, zeitgenössischen Gewand. Original italienische Barockklänge gibt es jedoch bei Corellis Concerto grosso g-moll op. 6/8 »Fatto per la notte di Natale«. Und Rodrigo, insbesondere ab den 1940er-Jahren eine zentrale Figur des spanischen Musiklebens, verbindet in »Zarabanda lejana y Villancico« für Streichorchester eine Sarabande mit einem rein instrumentalen Villancico, einem spanischen Weihnachtslied.

Programm
Arcangelo Corelli: Concerto grosso G-Moll, Op. 6 Nr. 8
Joaquín Rodrigo: Zarabanda lejana y Villancico
Pause
Max Richter: Recomposed: Vivaldi, The Four Seasons

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Dirigent: Mark Laycock

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Solist: Mario Hossen, Violine
© Georgi Andinov

KARTEN

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Filmpremiere am Sonntag, 10. Dezember 2023, 11.00 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf:
Auf den Spuren von Manfred Trojahns neuer Oper „Septembersonate“:  Der Film „Das weiße Blatt“ erzählt die Geschichte der Uraufführung

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Foto: Bibi Abel

Am Sonntag, 10. Dezember 2023, um 11.00 Uhr – eine Woche nach der Uraufführung von Manfred Trojahns jüngster Oper „Septembersonate” – lädt die Deutsche Oper am Rhein zu einer Filmpräsentation mit anschließendem Publikumsgespräch ins Opernhaus Düsseldorf ein: „Das weiße Blatt”, ein rund halbstündiger Film des Videographen Jo Alex Berg, lässt die Entstehung der Uraufführung in starken Bildern Revue passieren.
Welche Gedanken und Ideen waren richtungsweisend für das neueste Werk des Düsseldorfer Komponisten Manfred Trojahn, die Inszenierung von Johannes Erath und die musikalische Interpretation unter der Leitung von Vitali Alekseenok? Die Kamera begleitet die Künstler*innen behutsam von der Arbeit an der Partitur bis zur ersten Hauptprobe auf der Bühne. Jo Alex Berg beobachtet hinter den Kulissen und in den Probensälen, wie szenisch und musikalisch auf die Uraufführung hingearbeitet wird und nimmt das Publikum mit zu filmischen Streifzügen durch die Werkstätten, in denen nach Entwürfen von Heike Scheele das Bühnenbild und die Kostüme gefertigt werden.

Der Eintritt zur Filmpremiere und zum anschließenden Publikumsgespräch ist frei.

Kurz danach ist der Film begleitend zu den Aufführungen von „Septembersonate“ online auf www.operamrhein.de abrufbar.

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WIEN/ Kleiner Ehrbar- Saal: Gedenkkonzert für die Opernsängerin und Gesangspädagogin Elsa Kastela-Kreihsl am 29.12. um 19.15 h

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In diesem Saal hat Elsa Kastela-Kreihsl viele ihrer Schüler unterrichtet.

FOTOALBUM ELSA KASTELA-KREIHSL
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Liebe Online-Merker-Leser!

Zur Ermunterung wegen des mittlerweile vereisten Wien und des verschneiten München ein paar Bilder aus Menton.  Lassen Sie es sich nicht verdrießen.

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Foto: Erwin Messer

Menton ist eine Stadt an der Côte d’Azur im Südosten Frankreichs. Sie ist für ihre Strände und Gärten wie den Serre de la Madone bekannt, in dem seltene Pflanzen zu sehen sind. Im Osten liegt die hügelige, mittelalterliche Altstadt. Hier stehen die Basilique Saint-Michel mit ihrem Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert und die prächtige Fassade von La Chapelle des Pénitents-Blancs. In der Nähe zeigt das Musée Jean Cocteau – Collection Séverin Wunderman Werke des Schriftstellers Jean Cocteau. ― Google

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Foto: Erwin Messer

Zum östereichischen Gesundheitssystem (weil an dieser Stelle bzw. im Tageskommentar angesprochen)

Und nach meinen Erfahrungen mit USA, Deutschland und Frankreich ist das österreichische  Gesundheitssystem schon sehr gut, vor allem was die finanzielle Abrechnung betrifft. Die Betreuung hier in Frankreich und besonders Monaco ist toll, besser als bei uns, aber nur gegen cash. Über die E-card lächeln sie hier nur, außer Du liegst im Krankenhaus. Über eine Rückvergütung  von immerhin 2700 Euro diskutiere ich mit den beiden Kassen seit fast einem Jahr.

Und wegen Terminen bei Ärzten und im Krankenhaus habe ich eine seit Jahren bewährte Methode. Ich lasse mich auf eine Warteliste setzen, jederzeit abrufbar als Pensionistin, rufe zusätzlich öfters an und das funktioniert fast immer. Am besten ist es halt, nicht krank zu werden!

Zu Silvester sind wir in der Opéra Garnier in Monaco bei Phantom der Oper , das ja in der Garnier Oper in Paris spielt. Da schicke ich dann etwas hoffentlich Beschwingtes.

Liebe Grüße

Dr. Ulrike Messer-Krol

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