Kraftvoll und abgasfrei: Elektroantrieb für die Landwirtschaft

Kraftvoll und abgasfrei: Elektroantrieb für die Landwirtschaft
Niederösterreichische Firma entwickelt E-Nutzfahrzeug und betritt dabei Neuland, 2023 soll „EMPA-Trac“ auf den Markt kommen

Elektro-Antriebe gewinnen immer mehr an Bedeutung, in Niederösterreich sind etwa schon mehr als 11.000 E-Autos und 150.000 E-Fahrräder unterwegs. Wo die E-Mobilität noch nicht so präsent ist, ist die Landwirtschaft. Doch das möchte ein Vorhaben aus NÖ ändern.

Seit 2018 arbeiten vier Projektpartner an der Idee, ein völlig neuartiges E-Fahrzeug für Kommunen und Landwirtschaft zu entwickeln. Noch dazu sollen alle Schlüsselsegmente aus Niederösterreich kommen. Jetzt ist der Prototyp fertiggestellt. „EMPA-Trac“ nennt sich das „Wunderauto“, was für „Electric Modular Platform Architecture – Tractor“ steht. Denn entwickelt wurde nicht einfach nur ein weiteres E-Fahrzeug, sondern eine E-Drive-Plattform, aus deren „Baukasten“ heraus zwei-, drei- oder auch vierachsige Fahrzeuge für unterschiedlichste Anwendungen gebaut werden können.

Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger (ÖVP) sowie ecoplus- Geschäftsführer Helmut Miernicki zeigten sich von EMPA-Trac beeindruckt: Schon seit 2010 werde im Rahmen der Landesinitiative „e-mobil in niederösterreich“ die Elektromobilität gefördert. Das spiegle sich auch in ständig steigenden Zulassungen bei den E-Autos wider.

„Anders ist die Situation im Nutzfahrzeugsektor, wo nach wie vor Verbrennungsmotoren dominieren. Die Partner des Kooperationsprojekts EMPA-Trac betreten mit ihrem E-Fahrzeug made in blau-gelb absolutes Neuland und nehmen eine Vorreiterrolle ein“, so Danninger. Projektpartner sind die Adolf Tobias Gesellschaft aus St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) mit Projektleiter Peter Kainz, die Elektroantrieb-Experten des AIT Austrian Institute of Technology aus Seibersdorf (Bezirk Baden), der Batterieentwickler Hellpower-Energy sowie TÜV Austria Automotive. Der nach mehr als drei Jahren Entwicklungsarbeit fertiggestellte Prototyp wird bei Adolf Tobias, dessen Unternehmen eigentlich im Stahlbau und in der Landtechnik tätig ist, ständig weiterentwickelt.

Verbesserungen

„Die Projektlaufzeit von EMPA-Trac endete mit Mai 2021, aber für uns startet das Projekt jetzt sozusagen zum zweiten Mal durch: der Prototyp wird laufend verbessert und zur Marktreife gebracht. Wenn alles nach Plan läuft, ist der Markteintritt für 2023 geplant“, so Peter Kainz und Adolf Tobias. Das Projekt wird im Rahmen der „Leuchttürme der Elektromobilität“ vom Klima- und Energiefonds gefördert und durch die Elektromobilitätsinitiative des Landes begleitet.- Markus Foschum

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