Pkw-Diebstähle in NÖ: Polizei konnte weiteren Verdächtigen festnehmen

Der Mann soll in Syrien für eine Islamistengruppe gekämpft haben (Symbolbild)
Eine Tätergruppe stahl mehrere Pkw und verursachte einen Schaden von 1,2 Millionen Euro. Sie sitzen in St. Pölten in Haft.

Im März gelang der Polizei ein großer Coup: Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich hatten einer polnischen Tätergruppe das Handwerk gelegt, der Diebstähle hochpreisiger Pkw mit einem Gesamtschaden von 1,2 Millionen Euro zur Last gelegt werden. Sieben Beschuldigte waren in Haft, zwei weitere wurden mit europäischen Haftbefehlen gesucht. Ein zehnter Verdächtiger ist auf freiem Fuß. Fünf Autos im Wert von 380.000 Euro wurden sichergestellt.

 

Nun wurde am Flughafen Wien in Schwechat ein weiterer Beschuldigter festgenommen werden. Der 22-jährige polnische Staatsbürger wurde aufgrund des bestehenden EU-Haftbefehls der Staatsanwaltschaft St. Pölten in den Niederlanden festgenommen. Am 16. November wurde er nach Österreich ausgeliefert.

Der Mann wird verdächtigt, an sieben Pkw-Diebstählen beteiligt gewesen zu sein. Er zeigte sich bei der Einvernahme nicht geständig und wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. 

Funkstrecken-Verlängerer eingesetzt

Die Vorgeschichte: Die Diebstähle waren von Anfang Juli bis Ende Oktober vergangenen Jahrs verübt worden. Die Polizei berichtete von 15 vollendeten Taten und einem Versuch in den niederösterreichischen Bezirken Tulln, St. Pölten-Land, Korneuburg, Baden und Mödling sowie in Wien. Die bis dato letzte Festnahme in dem Fall erfolgte im März. Drei gestohlene Autos wurden noch in Österreich sichergestellt, in Tschechien und Polen wurde je ein weiterer Pkw aufgefunden. Abgesehen hatte es die Bande insbesondere auf Fahrzeuge der Marken Mercedes, Porsche und BMW.

Sämtliche in Niederösterreich gestohlene Autos waren laut Götz mit dem Keyless-Go-System ausgestattet, PS-stark und hatten großteils einen Zeitwert um die 100.000 Euro. Das Signal der Schlüssel, die sich zu den Diebstahlszeitpunkten zumeist in den Vorräumen der Wohnhäuser der Opfer befanden, wurde mit sogenannten Funkstrecken-Verlängerern abgefangen und zu den Fahrzeugen weitergeleitet, so dass sich diese entsperrten und mittels Startknopf in Betrieb nehmen ließen. Funkstrecken-Verlängerer sind elektronische Spezialgeräte, kosten bis zu 35.000 Euro und dienen laut Polizei ausschließlich zur Begehung von Kfz-Diebstählen.

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