UNICEF und WHO: Situation in Gaza ist katastrophal

UNICEF und WHO: Situation in Gaza ist katastrophal
Eine Sprecherin der WHO bezeichnete es als skrupellos, dass die Welt solche verheerenden Zustände weiter zulasse.

Nach seiner Rückkehr aus dem Gazastreifen hat der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, James Elder, die Zustände dort als katastrophal beschrieben. Vier von fünf Minderjährigen hätten nicht genügend zu Essen, sagte Elder am Dienstag in Genf. Eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnete es als skrupellos, dass die Welt solche verheerenden Zustände weiter zulasse.

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Zerstörte Gebäude in Rafah und Menschen kommen zusammen

People gather to inspect the rubble of a building destroyed by Israeli bombardment in Rafah in the southern Gaza Strip on December 19, 2023 amid continuing battles between Israel and the militant group Hamas. (Photo by MOHAMMED ABED / AFP)

"Ich bin wütend, dass die Heuchelei die Empathie erdrückt"

Unter den Kleinsten breiteten sich Durchfallerkrankungen aus, sagte Elder. Er sei wütend, dass verletzte Kinder umkommen, dass Eltern von schwerkranken Kindern nur noch "Hoffnung und dreckiges Wasser" hätten. Israelische Streitkräfte hätten versprochen, Zivilisten zu verschonen, die Realität sehe anders aus. "Ich bin wütend, dass die Heuchelei die Empathie erdrückt", sagte er.

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Kinder in Gaza

Mädchen nach Granatenschlag ums Leben gekommen

Ein 13-jähriges Mädchen habe bei der Zerstörung des Wohnhauses ihre Eltern und zwei Brüder verloren und mit amputiertem Bein überlebt, sei dann aber durch einen Granatenschlag auf das Nasser-Krankenhaus ums Leben gekommen, berichtete Elder. Das Mädchen Dina habe sich durch den Verlust ihrer Familie nicht unterkriegen lassen und vor dem Granateneinschlag Zukunftspläne geschmiedet. Sie habe Rechtsanwältin werden wollen.

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UNICEF und WHO: Situation in Gaza ist katastrophal

Nur noch acht von 36 Krankenhäusern arbeiten einigermaßen

Nach Angaben der WHO arbeiten im Gazastreifen nur noch acht von einst 36 Krankenhäusern einigermaßen. Das Personal könne sich selbst in den Intensivstationen kaum bewegen, weil überall auf dem Boden Patienten seien. Selbst die mit schweren Schmerzen verlangten aber nicht als erstes nach Schmerzmitteln, sondern nach Wasser und Essen. "Es ist skrupellos, dass die Welt es zulässt, dass das weitergeht", sagte Sprecherin Margaret Harris.

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