Kindergeldreform nimmt Väter stärker in die Pflicht

Kindergeldreform nimmt Väter stärker in die Pflicht
Nächste Woche geht der Entwurf in Begutachtung. Die neuen Regelungen gelten für Geburten ab 2017.

Das Kinderbetreuungsgeld soll schon bald grundlegend reformiert werden. Geht es nach Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP), soll aus den aktuell vier Pauschalvarianten (12+2, 15+3, 20+4 oder 30+6 Monate) künftig ein flexibles "Kindergeld-Konto" werden.

In den Reformplänen, die Karmasin am Freitag präsentiert hat, ist vorgesehen, dass man die Bezugsdauer flexibel zwischen zwölf und 28 Monaten für einen bzw. zwischen 15,5 und 35 Monaten für beide Elternteile wählen kann. Die Maximaldauer von derzeit 36 Monaten bleibt also fast gleich; der für den "zweiten" Elternteil – in der Regel den Vater – reservierte Teil der Kindergeldbezugs wird aber von 16 auf 20 Prozent angehoben.

Unabhängig von der Bezugsdauer gibt es maximal 15.449 Euro (bisher 15.696). Dazu kommt ein Partnerschaftsbonus von 1000 Euro, wenn sich die Eltern die Bezugszeit 50:50 oder zumindest 60:40 aufteilen. Um den Wechsel zu erleichtern, soll es künftig auch möglich sein, dass beide Eltern das Kindergeld bis zu 31 Tage lang gleichzeitig beziehen. Das entspricht der Idee des "Papa-Monats", den die SPÖ seit Langem fordert.

Von all dem unberührt bleibt das einkommensabhängige Kindergeld: Wie bisher erhält man zwölf (plus zwei) Monate bis zu 80 Prozent des Letztbezuges, maximal 2000 Euro.

"Ein Meilenstein"

Karmasin spricht von einem "Meilenstein" und der "größten Reform des Kinderbetreuungsgeldes seit dem Jahr 2002": "Ich freue mich sehr, dass wir dem Wunsch der Eltern nach einer flexiblen Bezugsdauer und mehr Transparenz nachkommen konnten", sagt die Ministerin.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sieht die "Verhandlungen in der Zielgeraden" und lobt, dass mit der "Familienzeit" die Forderung nach dem "Papa-Monat" erfüllt wird.

Die Reform soll für Geburten ab dem 1. Jänner 2017 gelten.

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