FEST DER LITERATUR

Öffentliche Bücherzellen sind wunderbar

von Jörg-Peter Schmidt

Immer beliebter in der Bevölkerung sind die öffentlichen Bücherschränke: Beispielsweise in ausgedienten Telefonzellen sind Romane, Hefte oder Sachbände untergebracht. Man kann Lesestoff hineinlegen oder kostenlos entnehmen.

Büchervielfalt für jedermann

Solche Bücherregale gibt es beispielsweise in Bad Nauheim  (Wetteraukreis)  in der Innenstadt nicht weit vom Sprudelhof-Parkplatz entfernt, in Gießen (Einkaufszone, nahe der „Drei-Schwätzer“-Skulptur), in Biebertal-Rodheim-Bieber (Landkreis Gießen, nähe Bürgerhaus) oder in Staufenberg (ebenfalls Landkreis Gießen) unter anderem im Eingang des Rewe-Marktes oder gegenüber der Stadthalle in einer Telefonzelle, in die wir mal hineinschauen:

Wahre „Schätze“ sind dabei

Immer populärer werden solche Bücherzellen wie die in Staufenberg.
 

In den stets wohlgeordneten Regalen ist hier Lesestoff für jedermann vorhanden: Krimis, Liebes- oder Abenteuerromane, Sachbücher, Historisches und für Kinder etwas zum Schmökern. Wahre Literaturschätze sind auch darunter: So hatte jemand kürzlich seinen Bestand von mehreren Dutzend Jules-Verne-Klassikern als Taschenbücher hineingelegt! Micky-Maus-Hefte finden ruckzuck  ihre Abnehmer.

Wem gehört das Kinderbild?

Und manchmal findet man in den Büchern „Hinterlassenschaften“ der früheren Besitzer, beispielsweise Widmungen. So hatte jemand hineingeschrieben: „Bitte denke immer dran, warum ich dir grade diese Lektüre zu diesem Zeitpunkt geschenkt habe.“ Man wird nachdenklich…

Und in einem Buch in der besagten Telefonzelle lag die Zeichnung eines Kindes, das eine lachende Sonne, darunter ein Auto und jemanden neben einem Baum gemalt hat. Von wem mag das liebevoll angefertige Bild wohl stammen, das vielleicht versehentlich in dem Buch geblieben ist und jetzt vermisst wird?

Man kommt ins Philosopieren über Bücher

Noch mal zurück zur Bücherbox bei den „Drei Schwätzern“ in Gießen. Hier sieht man oft regelrechte Schlangen an Leserinnen oder Lesern, die Literatur hinein- oder herausnehmen wollen: Man kommt ins Gespräch, ins Philosphieren, ins Plaudern, verabredet sich vielleicht (Restaurants und Cafés sind in der Nähe). Man berichtet, wer seine Lieblingsautorinnen oder  -autoren sind. Oder welche Schriftsteller man überhaupt nicht mag.

Wie gesagt: Bücherzellen sind etwas Wunderbares, auch in Ihrer Region, liebe „Landboten“-Leserinnen oder  -leser?

Beispielsweise Wikipedia bietet ein Verzeichnis der Standorte von Bücherzellen.

Titelbild: Blick in die Regale der Bücher-Telefonzelle in Staufenberg (Kreis Gießen) in der  Nähe der Stadthalle. (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)

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