Voll verkackt ist halb gewonnen

IMG_1078

Titel: Voll verkackt ist halb gewonnen

Autor: Tom Limes

Verlag: Arena

Band: —-

Seiten: 250

Erschienen: 2019

 

 

Tariq, Max, Liza und Julian sind total unterschiedlich. Und doch haben sie eines gemeinsam: Sie alle haben verkackt – in der Schule und in ihrem Leben. So hart und so true. Aber: Die vier bekommen eine zweite Chance. Wenn die Jugendlichen ein halbes Jahr in einer bestimmten Maßnahme gut überstehen, dürfen sie versuchen, doch noch den Hauptschulabschluss zu machen. Zur Maßnahme gehört ein Mix aus Unterricht, speziellem Förderunterricht, einige Praktika, Vorlesungen im College nebenan und Werkstatteinheiten von Pädagog*innen. Sie dürfen ziemlich viele Projekte machen. Zum Beispiel müssen sie in Vierergruppen einen Film über ein bestimmtes Thema drehen und schneiden. Nur zu dumm, dass ausgerechnet Tariq, Max, Liza und Julian in eine Gruppe kommen. Ein lethargischer Kiffer, ein klugscheißender Anti-Alles, eine Musterschülerin mit Tourette-Syndrom und ein pseudolustiger Möchtegernmacho, das kann ja nur im Chaos enden… Oder vielleicht kommt am Ende doch alles ganz anders?

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn die Figuren ziemlich schräg sind und mir am Anfang nicht wirklich sympathisch waren – im Laufe der Geschichte sind sie mir alle doch ans Herz gewachsen. Ich fand es sehr interessant, dass die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Julian und Liza erzählt wurde. Die beiden sind ziemlich unterschiedlich in ihren Gedanken und Gefühlen, und in der Art, wie sie die Welt sehen. Außerdem hat man so einen guten Überblick über das Geschehen bekommen. Mir hat die Idee hinter dem Buch sehr gut gefallen, das Thema „Schulversagen“ ist sehr wichtig und wird vom Autor auch gut rübergebracht. Gut fand ich auch, dass man auch etwas über das Tourette-Syndrom erfährt. Das ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der die Betroffenen irgendwelche Tics ausbilden (zum Beispiel, sich dauernd zu Räuspern, zu Bellen, mit einem Arm zu Zucken…). Ich kannte Tourette nicht. Da Liza es hat, kann man als Leser*in ganz gut nachvollziehen, wie das so ist.

Der Schreibstil ist mitreißend, witzig und teilweise auch in Jugendsprache verfasst, dadurch wird die Perspektive der Jugendlichen sehr realistisch dargestellt. Fazit: Eine coole, schöne, tiefgründige, ermutigende, mitunter auch lustige und absolut fesselnde Geschichte!

Ich gebe dem Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle es für Mädchen und Jungs ab 12 Jahren.

IMG_1043