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Quitten, Quitten, Quitten

Fürs Wochenende war sonniges Wetter angesagt, also bin ich voller Vorfeude in die Laube gefahren. Der Plan war: Die Sonne genießen, etwas lesen und ein paar Quitten für zwei Freundinnen mitnehmen, die bei Quitten leuchtende Augen bekommen.

Letzteres erfüllte ich zuerst und pflückte ein paar Quitten ab. Mit der einen Freundin telefonierte ich und sie meinte, sie bräuchte für den geplanten Kuchen etwa 1kg. Also pflückte ich noch ein paar mehr ab. Die sahen ja echt schön aus. Beinahe ohne Schadstellen.

Also guckte ich mal ganz unverbindlich nach Quittenkompottrezepten und entdeckte eines, bei dem man die Schalen und das Kerngehäuse auskocht und keinen Apfelsaft oder so benötigt. Ich pflückte noch ein paar Quitten ab.

Die Besitzerin des Quittenbaumes kam und ich winkte ihr mit ihren Quitten zu. Sie meinte, ich solle gerne noch ein paar mehr nehmen. Ich pflückte noch ein paar ab. Und radelte zum Einkaufen, um noch Zimtstangen und Zucker zu kaufen. Zurück vom Einkauf gab mir die Nachbarin nochmal ein paar (Birnen-)Quitten.

Eine Gartenfreundin überredete einen Nachbarn doch auch noch ein paar Quitten zu nehmen. Er trug einen gefüllten Eimer auf seine Parzelle. Ich wurde futterneidisch und nahm dann noch ein paar Quitten. Am Ende waren es 6kg. Zwei Kilo legte ich für die Freundinnen zur Seite und begann mit den Birnenquitten. Aus denen wollte ich Kompott machen, aber es gab zu viele Braunstellen. Also doch Gelee. 3 Früchte und dann gleich 2 1/2 Gläser.

Ich machte weiter mit 1,5 kg Apfelquitten und probierte das neue Kompott-Rezept aus. Das Ergebnis sah hübsch aus.
Die restlichen Quitten verarbeitete ich zu Quittengelee. Das waren noch recht viele und ich recht erstaunt, dass das recht wenig Saft und damit auch wenig Gelee ergab.

Als ich fertig war, war ich auch echt fertig. Meinen Samstag könnte man so zusammenfassen:

Ich war ein wenig dankbar, dass ich nicht noch mehr Quitten genommen hatte…

Ich kostete mein Kompott und es war doch ganz schön dolle süß. Ich hatte ja eigentlich überlegt, der Baumbesitzerin als Dank ein Glas davon abzugeben. Aber mochte die so süß? Eine Freudin meinte, dass doch die Geste zählen würde. Also suchte ich eines der schöneren Gläser aus und schenkte es der Nachbarin. Sie freute sich und erzählte, dass sie die Quitten slazig und als Beilage essen würde. Ich meinte, dass ich mir das nicht vorstellen könne. Sie meinte, sie würde mich in 40 Minuten mal kosten lassen.
Das fand ich sehr nett, aber gleichzeitig wurde es ja doch recht kühl und ich hatte gerade überlegt, ob ich nicht langsam reingehen sollte. Ich holte mir etwas zum Lesen und ein paar Minuten später meinte die Nachbarin, dass sie mich zum Essen mit einer weiteren Nachbarin einladen würde. Sozusagen einen Saisonabschluss. In diesem Jahr wolle sie nicht mehr kochen. Fand ich eine nicht ganz verständliche Aussage, aber dass ich zum Essen eingeladen worden war, hatte ich natürlich schon verstanden.
Nun hatte ich neue Probleme. Es wurde langsam kühl – was sollte ich anziehen? Und hatte ich noch irgendwas im Haus, was ich mitbringen könnte? Eine Flasche Rotwein (sie trinkt aber immer nur Weißwein) oder Rum? Ich beschloss mal nichts mitzubringen und mich einfach nur dick anzuziehen. Die Sonne war fast weg und es war schon sehr kühl.

Da es Glühwein geben sollte, holte ich mir schnell meinen griechischen Bergkräutertee. Das Essen war sehr lecker. Sie hatte die Quitten zusammen mit Kürbis und Runkelrübe aus ihrem Garten als Ofengemüse zubereitet. Also schmeckten die Quitten nicht direkt salzig, aber harmonierten gut mit dem restlichen Gemüse aus ihrem Garten. Das Gespräch drehte sich viel ums Wetter. Und dann war das ja noch das Wetter. Auch übers Wetter sprachen wir. Und ein wenig über die Tierwelt in unserem Kleingartenverein. Kämpfende Igel und hungrige Waschbären. Irgendwann kam noch eine Gartenfreundin vorbei und stellte sich zu uns an den Tisch. Sie wollte nur mal einen schönen Abend wünschen. Die Einladung zum Essen nahm sie gerne an. Ich war fasziniert.

Faszinierend fand ich auch, weil sich herausstellte, dass unser neuer Gast und der andere Gast wohl hier und da ihre Freizeit miteinander verbringen. Der neue Gast hatte sich Fred und mir gegenüber eher kritisch geäußert über den anderen Gast. Und der erste Gast schien auch nicht so begeistert zu sein, dass der neue Gast dazu gekommen war. Das Gespräch drehte sich weiterhin ums Wetter. Es war doch mittlerweile wirklich sehr kühl. Und es beendete dann letztendlich auch unser nettes Beisammensein. Der neue Gast kam in der Phase der Auflösung ganz nah auf mich zu und wollte wissen, wie ich denn zu dieser Einladung gekommen sei und dass es ja eine Überraschung gewesen sei und ob sowas schon öfters vorgekommen sei. Ich antwortete, kurz: „Quitten“ und „Nein“. Und fand es ein klein wenig unangenehm, in Hör- und Sichtweite der beiden anderen solche Fragen zu beantworten.

Der Heimweg war erfreulich kurz, ich angenehm satt und gegen die Kälte half eine Wärmflasche. Ich bin ja (fast) immer aufgeschlossen für neue Erfahrungen und habe mich gefreut, dass die Quitten meinen Horizont erweitert haben.

Am nächsten Morgen war alles weiß und ich kurz erschrocken, denn am Abend hatten die anderen davon gesprochen, dass es im Oktober schon mal Schnee gegeben hatte. Aber diesmal doch keinen Schnee, sondern nur Bodenfrost…

Am Vortag hatte ich mir noch Gedanken gemacht (und auch die anderen beim Essen gefragt), was ich mit ganz viel Kapuzinerkresse anfangen könnte. Die Frage hat sich nun von alleine erledigt…

Aber dem Grünkohl schien der Frost wirklich nichts ausgemacht zu haben.
Und die Himbeeren hatte ich noch rechtzeitig abgepflückt und aufgegessen.

Ich bin von denen echt fasziniert. Die sind wirklich perfekt und lecker.

Kurz vor meiner Abreise um die Mittagszeit (ich war noch verabredet), bekam ich noch etwas Besuch.

Eine Echse war auch noch schnell über die Terrasse gehuscht. Seit langer Zeit hatten die Vögel auch mal wieder während unserer Abwesenheit das Vogelfutter aufgefuttert. Also volle Idylle bei schönstem Sonnenschein.
Zudem hatte ich beim Besuch bei der Nachbarin nochmal festgestellt, dass wir ein echt schönes Grundstück erwischt haben. Ich war auch fasziniert, dass die beiden fleißigen Nachbarn zwar beeindruckend viel ernten (Fred ist sicher – es ist der Dünger, ich bin sicher, dass es die Tatsache ist, dass sie sich sehr viel kümmern und gießen, vor allen Dingen gießen), aber leider kein Händchen für Ästhetik haben. Wir haben da etwas Glück, dass unser Vorbesitzer, das echt schön angelegt hat. Und Fred diese schöne Grundlage bisher nur verschönert hat.

So, jetzt muss ich mein Gesicht wohl doch noch mit etwas Aloe Vera einreiben. Habe mir heute wohl doch noch einen leichten Sonnenbrand geholt. Wer hätte das gedacht nach Bodenfrost am Morgen an einem Sonnentag Mitte Oktober.

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10.45 Uhr

Ich bin erschüttert: 10.45 Uhr und Fred und ich haben bereits gefrühstückt und stehen in den Beeten. Ich habe mein Tagwerk im Prinzip schon erledigt und den bösen Schachtelhalm aus den Beeten gezogen. Fred buddelt gerade noch ein Beet um. Nach der Uhrzeit gefragt, vermutete er 14 Uhr.

Das Wetter ist heute nocht so schön. Bewölkt und kalt, aber nachher sollen noch ein paar Sonnenstrahlen kommen. Gestern sind wir leider erst in der Laube angekommen, als die Sonne auf dem Rückzug war. Zudem mussten wir uns nach der Anreise auch von derselbigen erholen. So blieb also auch nur ein wenige Zeit, etwas zu erledigen: Gießen, Vögel füttern, Spargel kochen und essen (sehr lecker) und ein bisschen im Beet buddeln. Letzteres sah ein wenig unmotiviert aus, so dass ich Fred dann zu einem Ausflug in den Baumarkt überredete. Leider hatten sie gerade gestern ihr Regelwerk angepasst (ich hatte vorher noch auf der Website geguckt und nichts dazu gefunden), so dass wir eigentlich nur in den Gartenbereich durften.

Fred war aber leider nicht in Stimmung für den Obststrauchkauf und so muss ich mal schauen, ob die Kiwibeere bei Gelegenheit noch zu finden ist…

Tag eins war damit dann auch schon vorbei. Bedauerlicherweise habe ich nicht auf mich gehört und die von Fred liebevoll vorgezogene Süßkartoffel nicht über Nacht reingeholt. Gestern sah sie noch so aus:
Süßkartoffel
Heute leider nicht mehr ganz so fröhlich.

Die Tulpen werfen auch so langsam ihre Blütenblätter ab, aber sind immerhin noch erfreulich farbenfroh.

Es sind derzeit erstaunlich viele Vögel in unserem Garten. Heute neben zwei Tauben und ganz vielen Stieglitzen auch schon ein Specht. Wo sind die vielen Spatzen geblieben, die sich hier sonst immer tummelten? Störche flattern hier auch schon herum. Leider ist unser Dach nicht hoch genug.

Ganz langsam kommt jetzt doich mal die Sonne heraus. Mal schauen, was heute noch passiert. Es gibt auf jeden Fall irgendwas mit Blumenkohl…

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Landschaften

Fred waren neulich in der Laube, um mal wieder nach dem Rechten zu gucken und die Vögel zu füttern. Praktisch an dem Schnee ist, dass man genau sehen kann, ob jemand Unbefugtes das Grundstück betreten hat. Menschen waren nicht auf unserem Grundstück, aber davon abgesehen, hatten wir offensichtlich eine Menge Besuch….
Spuren im Schnee
Wenn wir mal Zeit haben, recherchieren wir dann vielleicht nach, wer genau, sich hier aufgehalten hat.
Vogelspuren
Gemüse war auch noch ein wenig da (wenn auch vermutlich nicht mehr genießbar)…
 

Das Grundstück sah im Schnee ganz zauberhaft aus. Erschreckend ein wenig, dass es in der Laube so kalt war, dass das Wasser in der Flasche fror.
Eiswasser
Und ja, man sollte seine Gießkannen im Winter nicht mit Wasser füllen.
 Aber dafür war im Haus alles – dank großzügigem (Fred behauptet gerade lautstark: „nur angemessenem“) Frostschutzmitteleinsatz – in bester Ordnung.

Gestern waren wir noch einmal zu Besuch, um nach dem Rechten zu schauen und die Vögel zu füttern. Und das Grundstück sah recht deprimierend aus.
Der Schnee hat das alles so hübsch abgedeckt…

Den Brokkoli werden wir wohl nicht mehr essen…
Brokkoli

Unser Teich braucht mal wieder etwas Wasser und Zuneigung.
Teich

Aber es gab auch nette Entdeckungen. Die ersten Knospen sind zu sehen:
Kornelkrische

Unser Rosmarin sah auch sehr gut aus:
Rosmarin

Nach unserem Besuch in der Laube waren wir noch beim örtlichen Recyclinghof (ein Hobby, was gerade sehr viele Menschen ausleben, aber wir hatten ja Zeit…).
Anschließend suchten wir noch einem Gastronomiegroßhandel auf, der auch Kleidung verkauft. Es waren erschwerte Bedingungen: ohne Brille (hatten wir leider vergessen) und mit einem Fred, der ja an einer schweren Shoppingallergie leidet, für denselbigen nach einer Hose zu gucken.

Hosen
Da der Großhandelseinkäufer an sich standardmäßig kürzere Beine als Fred zu haben scheint, mussten wir das Projekt Hosenkauf zur Freude von Fred nach einigen erfolglosen Versuchen auch bald abbrechen.

Davon abgesehen, freuen wir uns auf die hoffentlich bald beginnende Saison. Wir brauchen UNBEDINGT neue Beetumrandungen an der Terrasse. Diese abgenagten und umgefallen Hölzer, die wir derzeit noch nutzen, sehen wirklich schlimm aus. Blöderweise haben wir noch keine schönen Alternativen gefunden. Fred ist jetzt auch nicht so richtig an diesem Thema interessiert, wegen Prioritäten und so.

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Lernfelder

Ich muss Fred mehr loben. Seinen Hinweis, dass er nun mit diesen Leimringen fertig sei, habe ich – mit einem Buch auf dem Sofa liegend – nur mit einem „hmh“ quittiert. Erst als Fred nochmal ordentlich schimpfte, wie schlimm diese furchtbaren Leimringe kleben würden und wie dementsprechend unangenehm die Befestigung sei, löste ich mich von meinem gerade sehr spannenden Buch. Und bewunderte seine Tapferkeit.
Ich war ja davon ausgegangen, dass wir bei diesem trüben Wetter nichts tun würden, außer uns zu entspannen. Doch Fred war unruhig angesichts der vielen noch zu erledigenden Aufgaben und grub noch zwei unserer Beete um. Auf diesen hatte sich, wie bei allen anderen auch, schon wieder eine Menge Unkraut angesiedelt. Es ist wirklich zum Verzweifeln.

Am kommenden Wochenende, wieder mit trüben Wetteraussichten, wollen wir so viel wie möglich einpflanzen. Fred würde am liebsten alle vorgezogenen Pflanzen vom heimischen Wohnzimmertisch in die Erde bringen. Ich will jedoch die Eisheiligen noch abwarten, zumindest bei den Tomatenpflanzen, auch wenn diese in den letzten Wochen beeindruckend gut gewachsen sind. Die höchste Pflanze ist 55cm hoch. Bin schon gespannt, wie wir die alle heil ins Auto und in die Laube bringen.

Und da Fred ja nun schon im Aktionsmodus war, hat er aus den Resten des Vortages noch unser Mittagessen gezaubert. In die Küche hat ihn die Freude darüber gelockt, dass er auch ein Ei ins Essen machen durfte (er hat heimlich zwei hineingemischt). Ich finde Eier nur gekocht oder als Backzutat akzeptabel. Alles, was Richtung Rührei geht, finde ich schwierig. Dennoch – der gebratene Reis mit Ei war dennoch sehr lecker.

Fred hat gekocht
Während Fred also fleißig war, kümmerte ich mich nicht weniger fleißig um meinen Bildungsauftrag: Zum einen durch das Lesen in meinem Buch, zum anderen durch den Versuch die Vögel in unserem Garten mal fotografisch festzuhalten. Ich habe nun sehr viele Fotos, auf denen die Äste unserer Apfelbäume beeindruckend scharf abgebildet sind. Bestimmt gelingt es mir auch irgendwann, mein eigentliches Zielobjekt ebenfalls sehr gut erkennbar abzufotografieren…

Aber das hier (durch unsere Wohnzimmerscheibe fotografiert) ist doch ziemlich cool:

VogelFred weiß bestimmt, was das für ein Vogel ist, mir wiederum ist der Name gerade entfallen.

Beide keine Ahnung haben wir, wie dieser bunte Vogel heißt:

Bunter Vogel
Hier sind nochmal solche, in anderer Gesellschaft:

Bunte Vögel
Wir freuen uns über sachdienliche Hinweise, auch wenn wir bis zur baldigen (externen) Kontrolle unserer Laubenpieper*innen-Qualitäten eigentlich keine Zeit mehr für solchen Nebensächlichkeiten haben. Grabefläche und der Obst- und Gemüseanbau haben nun in den nächsten 4 Wochen eine besonders hohe Priorität!

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Wo rohe Kräfte walten…

Freds Laubenaktivitäten der letzten Wochen haben einige Opfer gefordert… abgebrochen

Aber es hat sich gelohnt: Endlich hat er sich unserer Vorgartenpflanze gewidmet. Sie ist leider bei den Insekten sehr beliebt. Ich hingegen, finde die Pflanze sehr deprimierend. Zudem würde ich die Stelle, an der sie steht, gerne für Obstpflanzen nutzen.
bienenblume

Neulich war es dann so weit und Fred hat sie umgepflanzt. Er meinte, dazu müsste er sie etwas stutzen.

bienenblumenrest

Nun ja, „etwas stutzen“ ist offensichtlich keine festgelegte Größenangabe… Mal gucken, ob dieser zarte Pflanzenrest jemals wieder zu voller Größe anwachsen wird… Aber es ist toll, endlich haben wir in unserem Vorgarten ein Beerenbeet.

Um mir eine Freude zu machen, hat Fred die Hollywoodschaukel aufgebaut. Fatal, denn während er sich den großen Aufgaben widmete, musste ich die Schaukel natürlich ausgiebig testen. Und bin nach dem Mittagessen (es gab Pellkartoffeln mit Matjes) eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, hatte Fred den Grill angeworfen und ich widmete mich der Zubereitung des Beilagensalats.

grillenMan könnte also sagen, wir haben die Laubensaison offiziell eröffnet – und wie man sieht, auch mit einer neuen Tischdecke.

Die Aktivitäten der Vogelwelt sind auch sehr beeindruckend. Ziemlich viel Flugverkehr über unserer Laube. VoegelchenAn unseren beiden Futterstellen sind allerdings nur ab und zu Vögel zu sehen. Die müssen sich wohl erst wieder an uns gewöhnen…

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Tomatensoße

Als Fred neulich bei der „Was essen wir heute“-Diskussion keine Stellung beziehen wollte, drohte ich damit, Nudeln mit Tomatensoße zu kochen. Fred behauptete: „Du kannst ja gar keine richtige Soße kochen.“ Ich entgegnete: „Ich bin durchaus in der Lage entsprechende Gläser zu öffnen.“ Fred daraufhin: „Es gibt ja verschiedene Arten…“ „Dosen zu öffnen“, beendete ich seinen Satz. Es ist natürlich empörend, dass Fred behauptet, dass ich keine Tomatensoßen kochen könnte, aber tatsächlich koche ich Tomatensoße meistens mit Fertigsßen oder Tomaten aus der Dose. Und auch, wenn wir gerade sehr viele frische Tomaten haben, fände ich es viel zu schade, sie zu kochen. Mal davon abgesehen, dass Fred Nudeln mit Tomatensoße nicht allzu gerne isst.

Tomaten

Fred und ich verbringen unsere Zeit in der Laube gerade immer abwechselnd. Hat den Vorteil für die Tomaten und Vögel, dass sie nun beinahe lückenlos versorgt werden. Allerdings haben sich beide nichts davon anmerken lassen. Futter alle und Tomatenerde trocken. Irgendwer hat unweit der Tomaten eine Hinterlassenschaft hinterlassen.

HinterlassenschaftWar es die Katze, die Fred neulich wieder mal vom Grundstück vertrieben hat?

Ich habe mir fürs Wochenende vorgenommen mich richtig zu erholen und mich auch ein wenig ums Unkraut zu kümmern. Morgens fand ich es eine schöne Idee, den Tag mit einer kleinen Schaukelei zu beginnen. Dazu musste ich aber erst einmal die Kissen holen (Fred, du fehlst hier! 🙂 ) und die Schaukel einrichten. Das Dach hatte Fred praktischerweise drauf gelassen.
Und weil ich ja sowieso schon in Aktion war, habe ich gleich mal Teewasser aufgesetzt. Weil die Sonne schien, habe ich dann auch gleich den Sonnenschirm rausgeholt. Dann musste ich erst einmal die Sonnenblumen bewundern.

Sonnenblumen

Dann die Vögel füttern, dann konnte ich ja auch gleich mal die Gartendusche anwerfen und dann ja auch gleich mal frühstücken. Vorher aber noch den Sprenger neu positionieren. Im Garten gibt es immer etwas zu tun. Und davon musste ich mich erst einmal erholen. Als ich in den Tiefschlaf versunken war, weckte mich ein lautes „Hallo“. Erschrocken richtete ich mich auf. Um festzustellen, dass das Hallo gar nicht mir gegolten hatte, Aber ich wurde dennoch zur Kenntnis genommen und gegrüßt. Ich nutzte die Wachphase, um etwas zu lesen. Irgendwann schlief ich wieder ein. Bin aber immer wieder aufgeschreckt, weil die Spatzenhorde und auch die beiden Tauben herumflatterten oder die Nachbarn sich laut unterhielten. Ich befürchte, diese Unruhe hatte auch mit meinem schlechten Gewissen zu tun. So viel Unkraut. Morgen dann…

Heute habe ich die Gelegenheit genutzt, um mir das hübsche Schattenspiel an unserem Sonnenschirmständer anzuschauen.

Schattenspiel
Und die Trauben. Die werden immer blauer. Aber sind immer noch recht sauer. Was macht man mit richtig sauren Trauben? Wieder ein Weingelee?
Trauben
Ich hatte mir Kürbis-Kartoffelpüree gekocht und Fred hatte – am Telefon zu diesem Thema befragt – die gute Idee, es mit unserem Schnittlauch aufzupeppen.

Kürbis

Bei einer kleinen Shoppingtour habe ich heute noch weitere Kräuter eingekauft. Muss nur mal recherchieren, welche Umgebung Basilikum am meisten schätzt. Mache ich dann morgen…

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Mir ist heiß

Am letzten Wochenende sorgten eine Zahn-OP und ein ungünstiger Dienstplan für einen sehr kurzen Aufenthalt in der Laube.
Wir hingen beide in den Seilen und unsere Kommunikation beschränkte sich auf die beiden Sätze: „Mir ist heiß.“ und „Ich mache heute nichts.“

Tatsächlich haben wir an dem Wochenende nicht viel geschafft. Es gab aufgrund des großen Erfolges und der Zahn-OP-gerechten Konsistenz wieder den Tortellinisalat vom vorletzten Wochenende und einen Milchshake. Letzterer zubereitet von Fred, aber leider nicht so lecker und so farbenfroh wie der Beerenshake von neulich.

Zum Frühstück gabs für Fred ein wetterangemessenes Eis:

Eis

Als die Hitze etwas nachließ, widmeten wir uns einem potentiellen neuen Rasenmäher, der sich aber leider als zu klein und zu laut entpuppte. Der ebenfalls an uns verschenkte Vertikutierroller hingegen motivierte trotz der warmen Temperaturen, sich ein wenig länger mit unserem Rasen zu beschäftigen.

VertikutierrollerEs braucht nur wenige Minuten und man kann Eimer mit dem Zeugs füllen.

Zwischendurch erfreuten wir uns an unseren Sonnenblumen.

SonnenblumenLeider scheint es zu stimmen, dass diese in der Regel nur 2 Wochen blühren. Die schönen von neulich lassen schon ihre Köpfe hängen.

Sonnenblume trocken
Die Recherche im Internet hat uns Hoffnungen gemacht, dass wir im nächsten Jahr mit einer Ernte bei unserer Artischocke rechnen können:
ArtischockeDas diesjährige Bild von ihr sieht ja wirklich etwas traurig aus.

Richtig toll finde ich ja die Neuentdeckung des Jahres – Radieschenschoten:

Salamibrot mit RadieschenschotenWenn man die Radieschen nicht erntet, bekommen sie hübsche Blüten und irgendwann auch diese kleinen Schoten, die roh und gekocht essbar sind. Sie schmecken sehr frisch und erinnern im Geschmack ein wenig an Radieschen. Leider habe ich noch nicht herausfinden können, woran ich erkenne, ob meine Schote frisch und knackig oder trocken und holzig schmeckt. Bisher eine reine Glückssache.

An diesem Wochenende haben wir in puncto Kommuniaktion nahtlos beim letzten angeknüpft. Es war heiß. Sehr heiß. Dennoch hat es Fred gestern in die Beete geschafft. Die Bohnen sind nun wieder leichter auffindbar. Die Erdbeeren hingegen sind weiterhin unter einer grünen Decke verschwunden. Ich erwäge den Kauf von brauner Farbe, um das Gefühl der Verzweiflung, dieser grünen Übermacht nicht Herr zu werden, etwas eindämmen zu können.

Heute ist es schon deutlich kühler und Fred macht mich mit seinem Arbeitseifer betroffen. Was genau er heute geleistet hat, kann ich nicht so wirklich sagen, ich habe mit geschlossenen Augen lange und intensiv auf der Hollywoodschaukel über die vergangenen Tage nachgedacht.

Gerade kümmert sich Fred um die Befestigung der wuchernden Tomaten. Hätten wir geahnt, dass die diesmal so in die Höhe schießen, hätten wir das alles ganz anders angehen können/sollen.

Ich habe heute vor dem obligatorischen Seegang den Wein etwas beschnitten. Fred hatte ja eigentlich gehofft, dass ich mich um den oberen Teil kümmere. Ich habe aber nur da, wo ich ohne Hilfsmittel herankam, die wuchernden Stränge abgeschnitten. Einige Trauben werden schon dunkler, aber sie sind immer noch sehr sauer.

Unser Elan, die Vögel zu füttern, hat etwas nachgelassen. Erstens sollen sie mal erst beide Behälter leer machen, bevor wir wieder Sonnenblumenkerne nachfüllen und zweitens sind es mittlerweile echt viel Spatzen, die uns besuchen. Es dürften so an die 40 sein. Und leider klappt es mit dem Fotografieren der selteneren Vögel immer noch nicht so wirklich. Bis ich die Kamera geholt und positioniert habe, waren die Meisen auf der Sonnenblume schon verschwunden.

Fred und ich haben nach Vokabeln gesucht, um das Gesehene zu beschreiben: Wir haben in diesem Jahr sehr viele Schmetterlinge. Was uns ja sehr freut. Es sind überwiegend ganz weiße Exemplare. Seltener sehen wir bei uns die Libellen. Das sind ja auch sehr schöne Tiere. Und neulich flog also eine Libelle durch unseren Garten und kurz danach sanken die weißen Flügel eines Schmetterlings sanft im Wind wehend auf den Rasen. Wusstet ihr, dass Libellen Fleischfresser sind? Ich nicht.

Der NABU hat zum Insektenzählen aufgerufen. Ich habe vorgeschlagen, dass Fred all die Insekten zählt, die man sieht, wenn man den Kopf nach oben dreht. Ich bin ganz froh, dass die Hollywoodschaukel ein Dach hat. So konnte ich das Gewimmel kleiner Beinchen am Dachvorsprung nicht mehr sehen. Wir haben Wespen und davon gleich ganz viele. Faszinierenderweise bleiben die da oben im Dach. Unsere Lebensmittel auf dem Tisch oder wir selber interessieren sie kaum. Sie scheinen auch gemerkt zu haben, dass ich sie in der Gruppe etwas gruselig finde und haben sich etwas zurückgezogen. Nächstes Jahr will Fred sich mal um die Abdichtung des Dachvorsprungs kümmern.

Jetzt ist es dazu auch viel zu heiß…!

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Aktivitäten

Man soll die Feste ja bekanntlich so feiern wie sie fallen. Also sind wir auch in diesem Jahr tapfer zum Sommerfest gegangen. Wir haben uns sogar ganz nett mit anderen Gartenfreunden unterhalten. Als der DJ jedoch ankündigte, dass die Party gleich richtig losgehen würde und die Musik lauter drehte, fragte Fred, ob ich aufgegessen hätte. Und zwei Minuten später sah man uns nur noch von hinten. Wenns nach Fred gegangen wäre, wären 30 Sekunden angemessener gewesen.

Etwas ausgiebiger gefeiert haben Fred und ich die Tatsache, dass wir nach Wochen mal wieder gemeinsam in der Laube waren. Die Wettergöttin fand dies nicht so richtig unterstützenswert und segnete uns mit reichlich Regen. Aber unsere Freunde die Vögel sorgten dafür, dass wir unseren Wein (5kg!!) noch rechtzeitig vor dem Einsetzen des Dauerregens ernteten.

WeinernteFür ein Foto standen die Vögel nicht zur Verfügung, aber nun wissen wir immerhin wer unseren Sanddorn abgeerntet hat und wovon sich Alfred Hitchcock inspirieren ließ…Es waren sicher 100 Vögel. Aber immerhin sind sie schreckhaft.
Und damit war auch unser Abendprogramm gesichert…

Traubenüberfluss

Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen (= Kompost). Nach intensiven Recherchen befand Fred, dass wir die Entsaftung in Ermangelung eines Dampfentsafters im Dampfkochtopf vornehmen müssten und verbrachte die nächsten drei Stunden mit dem Auskochen der Trauben (= 3 Liter). Ich hätte ja unseren Kaltentsafter genutzt… Das Herstellen des Gelees oblag dann wiederum meiner Verantwortung, der ich mich am folgenden Tag widmete.

TraubengeleeAuch wenn wir hoffen, dass das Gelee in den Gläsern noch nachdicken wird, steht zu befürchten, dass wir nun 20 Gläschen mit dickflüssigen Traubensaft produziert haben. Aber das ist sicherlich auch eine Bereicherung fürs Müsli oder so.

Und weil ich schon einmal in Aktion war, habe ich gleich noch Buttermilchbrötchen fürs Frühstück gebacken.

ButtermilchbrötchenNun ja, sie haben zur Sättigung beigetragen. Besser hingegen haben das Kürbisgericht (nicht fotogen) inklusiver unser Kartoffeln aus eigenem Anbau und der Obstkuchen gemundet.

ObstkuchenIn den wenigen Regenpausen erledigten wir einige Einkäufe und erfreuten wir uns an unserer Bienenwiese, die auf den letzten Metern doch noch mit etwas Farbe aufwartet.

BlümchenEin gutes hat dieses Wetter ja – endlich wieder Zeit zum Puzzlen…

PuzzleUnd nach so viel Häuslichkeit war uns dann doch mal nach einem Ausflug zu Mute. Neben leckerem Frühstück in einer Konditorei standen die Suche nach einer Quelle, die Besichtigung einer Ausstellung und eines Aussichtsturms auf dem Programm. Am meisten begeisterte uns jedoch eine idyllische Badestelle.

SchwanenseeVielleicht besuchen wir diese ja mal im nächsten Sommer…

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Tauschhandel

Ich bin heute alleine in der Laube. Fred besucht seine Verwandtschaft und versucht leere Konservengläser gegen gartenfrische Zucchinis zu tauschen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Die mit den Gläsern haben in einem Laubenpieperinblog gelesen, dass zu große Zucchinis nicht mehr so gut schmecken und die, die sich interssiert an einer Zucchini zeigten, wissen nichts davon, dass wir leere Gläser sammeln.

Als ich heute in die Laube fuhr, war mein Plan eigentlich, nur eine schnelle Gießrunde zu drehen und dann gemütlich auf der Hollywoodschaukel zu liegen und zu lesen. Tatsächlicb fing mein Besuch hier mit einer Gießrunde an. Aber irgendwann fiel mir auf, dass ich gar nicht lesend auf der Schaukel liege, sondern schwitzend im Kartoffelfeld hocke und Unkraut rupfe. Eigentlich wollte ich nur mal schnell die ersten Kartoffeln ernten. Das ist mir auch gelungen, aber wenn ich schon mal da war, konnte ich auch ein klein wenig des Unkrauts rupfen.
Leider wirklich eine Mammutaufgabe, angesichts der viiiiiieeeeeeelen Pflanzen. Und dann isses so heiß. Ich habe dann doch lieber noch ein wenig geerntet: Die Kohlrabis hätten wohl doch schon vor ein paar Tagen aus der Erde gemusst. Die Mohrrübe schmeckte sehr lecker und erstaunlicherweise auch einer der Miniäpfel, die da gerade haufenweise vom Baum fallen. Bei letzteren war ich sehr froh, dass ich Handschuhe anhatte, denn ein Apfel holte mich direkt in einen Horrorfilm hinein. Aus dem Apfel quillten massenweise (=ca. 5) Würmer. Iiiiiiiih.

Bisschen doof ist, dass ich heute eigentlich Nudeln mit Tomatensoße essen wollte.
Und vergessen hatte, dass im Sommer der Garten den Speiseplan bestimmt und nicht der Appetit. Muss mal gucken, ob ich in die Soße Kohlrabi und Zucchini untermische oder ob es doch ein Gemüseauflauf werden muss.

Lecker war auf jeden Fall schon mal die kleine Zwischenmahlzeit an schwarzen Johannisbeeren. Wenn die doch leichter zu ernten wären. Wobei es schon beeindruckend ist, wie gut die sich hinter den Blättern und Ästen verstecken können.

Faszinierend finde ich ja, dass es sich unter den Vögeln innerhalb weniger Minuten herumgesprochen hat, dass der Futtertrog aufgefüllt ist. Hier tobt sozusagen der Bär.

So, jetzt muss ich aber noch mal mit dem Wein ein ernstes Wort sprechen. Ich verstehe ja, dass er die Hollywoodschaukel ähnlich attraktiv findet wie ich, aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht die Schaukel festzuhalten und mich dauernd im Nacken zu kitzeln.

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Pflanzenwelt

ForsythienDen Namen Forsychien musste ich mir von Fred buchstabieren lassen. Aber das man diese schöne gelbe Pflanze in unserem Garten so schreibt, konnte ich ja kaum glauben. Fred wiederum war auch leicht empört, wie ich mich so verhören konnte. Es handelt sich natürlich um Forsythien.

Dass das Foto nicht an diesem Wochenende entstanden sein kann, ist auch klar, denn wir sehen unsere Aufgabe in den letzten zwei Tagen im Schwerpunkt darin, die externen Gießtätigkeiten zu beobachten. Ich würde mich ja gerne dem Unkraut widmen, aber bei so einem Wetter ist das einfach nicht zumutbar. Allerdings bleiben unsere Nachbarn ihrer Rolle, uns mit ihrem Fleiß stetig fertig zu machen, treu und haben natürlich auch im Regen an ihrem Riesenhochbeet weitergebaut. Beruhigend finde ich allerdings, dass die Kolonie insgesamt sehr leer ist. Auch andere akzeptieren das Wetter als guten Grund, die Pflanzen ihren Gedanken nachhängen zu lassen.

Ich werde gleich noch eine Runde drehen und Vogelfutter nachfüllen. In einer Regenpause werde ich mal versuchen mein Fotoprojekt „Viele und hübsche Vögel an unserer Futterstelle in unserem Garten“ in die Tat umzusetzen. Ich weiß ja erst seit einiger Zeit, dass wir Vogelfans sind. Ich muss aber sagen, dass das wirklich ein verantwortungsvolles Hobby ist. Gestern wollte uns eine Meise im Wohnzimmer besuchen, direkt durch die Scheibe (ihr geht es gut, sie hat sich dann doch noch umentschieden). Nun muss ich meinen Lieblingsausblick wohl mit einem Vogelschutzaufkleber teilen oder wir probieren wirklich mal so einen Birdpen aus. Angeblich sieht dann nur der Vogel, dass die Scheibe ein Muster hat. Unsere Vogelliebe hat wohl auch den Grund, dass die Vögel Ungeziefer von unseren Apfelbäumen fernhalten sollen.

Einen unserer Bäume hat Fred allerdings so stark beschnitten, dass ich schon sehr gespannt bin, wie intensiv ich in diesem Jahr in die Apfelmusproduktion einsteigen kann.

Aber die ersten Blüten sind dennoch schon zu sehen. Beruhigenderweise auch an unserem stärksten „Zugpferd“ in Sachen Äpfeln.Apfelbaum ud die ersten Blüten

Nach der Vogelfutterrunde, sollte ich dann aber auch mal den Zettel suchen, auf dem hoffentlich steht, woran wir erkennen, ob aus den Wintermöhren noch etwas wird (sieht gerade nicht so aus – oder habe ich da versehentlich „falsches Unkraut“ entfernt?) und wann unsere Winterzwiebeln reif sind bzw. woran wir das erkennen können.

Möhren und Zwiebeln