Neun verfügbare immunologische Tests auf okkultes Blut im Stuhl zur Darmkrebsvorsorge liefern mehr oder weniger gleich gute Ergebnisse. Mit allen Tests lassen sich einer Vergleichsstudie zufolge die meisten Darmkrebserkrankungen und -vorstufen entdecken.

Für die Studie wurden zwischen 2005 und 2010 Stuhlproben von fast 1.700 Teilnehmern eines Screenings per Koloskopie in Deutschland verwendet. Die Stuhlproben waren bei -80 °C eingefroren und für die aktuelle Studie zum Vergleich der immunchemischen Tests auf okkultes Blut im Stuhl (iFOBT, immunologischer fäkaler Okkultbluttest) wieder aufgetaut und homogenisiert worden.

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iFOBTs testen aufokkultes Blut im Stuhl.

© Michaela Illian

Insgesamt neun iFOBT auf Hämoglobin wurden verglichen. Für fünf Tests ist eine Analyse im Labor erforderlich. Die übrigen vier können in der hausärztlichen und urologischen Praxis gemacht und ausgewertet werden. Der Vergleich erfolgte zum einen unter der Vorgabe des von den jeweiligen Herstellern angegebenen Schwellenwerts (zwischen 2 und 17 μg Hb/g Fäzes). Darüber hinaus legten die Wissenschaftler einen für alle Tests gültigen Schwellenwert bei 15 μg/g sowie einen Schwellenwert, der an einer angestrebten Spezifität von 99 %, 97 % bzw. 93 % orientiert war, zugrunde.

Für die Analysen wurden Proben von 216 Studienteilnehmern mit fortgeschrittenen Neoplasien, von 300 stichprobenartig ausgewählten darmgesunden Teilnehmern sowie von 50 Patienten mit kolorektalem Karzinom verwendet.

Nutzten die Wissenschaftler dazu die von den Unternehmen vorgegebenen Schwellenwerte, variierten die Sensitivität als Maß für die Erkennung der an Krebs Erkrankten sowie die Spezifität als Maß für die Erkennung der Gesunden zwischen den neun Tests sehr stark (zwischen 21,8 % und 46,3 % bzw. 85,7 % und 97,7 %). Das galt auch für den Fall, dass der Schwellenwert allgemein auf 15 μg/g festgelegt wurde.

Wurden die Schwellenwerte jedoch so gewählt, dass eine Spezifität von 99 %, 97 % oder 93 % erzielt wurde, unterschieden sich die Sensitivitäten bei der Entdeckung der Neoplasien kaum und lagen zwischen 14,4 % und 18,5 %, 21,3 % und 23,6 % oder 30,1 % und 35,2 %.