_ Mit mikronisiertem Progesteron (MP) steht ein Gestagen für die orale Applikation zur Verfügung, das einen hohen protektiven Effekt auf das Endometrium besitzt. Dies belegt ein aktuell publizierter systematischer Literatur-Review, der rund 40 Studien zum Einsatz von MP als Endometriumschutz auswertete. Fazit des internationalen Expertenteams: Oral appliziertes MP bietet einen Endometriumschutz, wenn es sequenziell von 12-14 Tage pro Monat in einer Dosierung von 200 mg/d für eine Dauer von bis zu fünf Jahren angewendet wird. Gleichzeitig zeigt ein aktueller Review [Stute P et al. Climacteric 2017; Publikation in Vorbereitung], dass MP über fünf Jahre das Risiko eines Mammakarzinoms nicht erhöht.

Vor Kurzem wurde die Indikation für orales MP erweitert. Es kann nun auch bei Zyklusstörungen eingesetzt werden, die durch eine Progesteronschwäche induziert sind, also vornehmlich bei Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus. Die Wirksamkeit zeigt unter anderem eine prospektive, randomisierte Doppelblindstudie, die bei prämenopausalen Frauen mit Oligomenorrhö und sekundärer Amenorrhö eine Therapie mit 200 mg MP oder 300 mg MP über zehn Tage mit Placebo verglich. 300 mg MP über zehn Tage waren Placebo signifikant überlegen (p < 0,0002) mit Abbruchblutungen von 90 % gegenüber 29 %. Unter 200 mg Progesteron täglich wird eine Blutung bei 58 % der Frauen ausgelöst [Shangold MM et al. Fertil Steril. 1991; 56(6):1040-7]. Ideal ist die Applikation von 200 mg abends vor dem Zu-Bett-Gehen und, falls notwendig, eine zusätzliche Dosis von 100 mg am Morgen. Besonders einfach wird die Therapie mit MP durch die neue Wirkstärke von 200 mg (Utrogest® 200), die zusätzlich zur bisherigen 100 mg-Wirkstärke zur Verfügung steht.