Inhalte

Daniel Rosemann © Seven.One
Das neue Jahr begann mit der Bestätigung eines Gerüchts, das schon seit Wochen in der Branche die Runde machte. Daniel Rosemann, ehemaliger Chef von ProSieben und Sat.1, und Stefan Raab tun sich zusammen und gründen eine neue Produktionsfirma. Deren Name soll Programm sein: Raab Entertainment. "Wir haben viel vor und wollen mit einem großartigen Team und vielen Ideen ins neue Jahr starten", schrieb der Geschäftsführer der neuen Produktionsfirma nun auf LinkedIn. "Raab Entertainment produziert Bewegtbild-Inhalte für alle Sender, Plattformen und Kunden, wir sind kreativ und hands-on. Wir entwickeln Konzepte und Ideen, die einzigartig sind." Das ist auch bitter nötig, um sich am Markt zu etablieren, schließlich liegen die Rechte an allen bisherigen Raab-Formaten bei Banijay.

Seit Jahresbeginn fungiert Kirsten Petersen bekanntlich als neue Programmgeschäftsführerin von Vox. Den Sender wird sie aber auch in Zukunft mit bekannten Kollegen leiten, die jedoch neue Funktionen bekommen. So steigt Marcel Amruschkewitz, der bereits seit 2006 auf verschiedenen Positionen bei Vox tätig ist und schon bisher mit Petersen im Duo de facto die Führung der Marke übernommen hat, zum Programmchef auf und wird in dieser Funktion die alleinige Verantwortung für alle non-fiktionalen Inhalte des Senders tragen. Iris Preiß, die seit 2021 auf den Titel Senior Vice President Program Strategy & Programming hört, wird im Rahmen der Neuaufstellung ab sofort Strategie- und Planungschefin bei Vox und verantwortet weiterhin die fiktionalen Lizenzformate des Senders. Sie kam bereits 1994 zu dem Sender.

Zum Jahresende hat Welt dann doch noch bestätigte, worüber DWDL.de schon Ende November berichtete: Das Team der Daniel Koop Finance TV GmbH produziert seit dem Jahreswechsel nicht mehr die Live-Schalten von der Frankfurter Börse. Stattdessen erklärte der Sender, dass Moderator Dietmar Deffner "als unser ausgewiesener Börsen-Experte viel Kompetenz auf dem Gebiet hat", diese künftig noch stärker einsetzen werde. Seit über zwei Jahrzehnten prägt Deffner inzwischen die Wirtschaftsberichterstattung des Nachrichtenkanals. Koop, der auch als Reporter für Welt tätig ist, hatte mit seiner Firma erst Anfang 2023 die Börsenberichterstattung übernommen. Dass es die Schalten künftig nicht mehr geben wird, ist wohl auch vor dem Hintergrund von Sparmaßnahmen zu sehen, schließlich hatte WeltN24 zum Jahresende den Produktionsauftrag für die Vorabend-Schiene von ServusTV verloren, nachdem der Sender seinen Sendebetrieb in Deutschland einstellte (eine Chronik zum Ende von ServusTV lesen Sie hier).

Prime Video © Amazon
Wer Prime Video nutzt, wird künftig auf Werbung stoßen. Das war bereits bekannt, doch inzwischen ist auch klar, wann genau es so weit sein wird: Ab dem 5. Februar wird Amazon bei seinem Streamingdienst die Werbeunterbrechungen einführen. Die Rede ist von Werbung "in begrenztem Umfang". Ziel sei es, "deutlich weniger Werbung zu zeigen als lineare Fernsehsender und andere Video-Streaminganbieter". Wer das Angebot von Prime Video auch künftig ohne Werbung sehen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen: Die werbefreie Option wird für 2,99 Euro pro Monat angeboten und kann schon jetzt online vorbestellt werden. Wer die werbefreie Version ab dem neuen Jahr hingegen nicht abonniert, bekommt automatisch Werbung angezeigt - zum Preis des bisherigen Abos. 

Auch für Sport-Fans lässt sich das neue Jahr nicht gut an: Sky hat nämlich eine deutliche Anhebung des Preises für das Live-Sport-Monatsabo ab dem 15. Februar angekündigt. Statt wie bislang 29,99 Euro im Monat werden ab diesem Zeitpunkt 35,99 Euro für das monatlich kündbare Angebot fällig - ein Aufschlag von satten 20 Prozent. Man reagiere damit auf den "externen Kostendruck", steigende Kosten für Lizenzen und die technische Infrastruktur. Unterdessen verschlechtert auch DAZN die Konditionen seines Unlimited-Pakets, das die Bundesliga- und Champions-League-Spiele umfasst. Den Preis von 29,99 Euro im Monat fürs Zwölf-Monats-Abo erhält man künftig nur noch, wenn man den gesamten Betrag zu Beginn der Laufzeit auf einen Schlag bezahlt - also 359,99 Euro. 

Formel E © Formula E
Aus der Nische wollte Alexander Rösner die Formel E vor zwei Jahren holen und die Rennserie "auf der großen Bühne einem breiteren Publikum" präsentieren, wie der damalige "ran"-Sportchef noch vor drei Jahren im Interview mit DWDL.de sagte. Inzwischen ist Rösner zu Sky gewechselt - und auch die Formel E bekommt nun eine neue Heimat. Nach nur drei Saisons bei Sat.1 und ProSieben geht's für die Rennserie zurück in die Nische. Der zu Jahresbeginn neu gestartete Free-TV-Sender DF1 hat sich in Kooperation mit dem österreichischen Privatsender ServusTV die Übertragungsrechte der Formel E ab der Saison 2024 gesichert. Demnach wird DF1 alle Rennen der Elektrorennserie live und exklusiv in Deutschland zeigen. Die erste Übertragung beginnt bereits am am kommenden Wochenende.

TV-Quoten

Die Idee, mit der "3-Millionen-Euro-Woche" dem Quiz-Klassiker "Wer wird Millionär?" wieder mehr Event-Charakter zu verleihen und es an fünf aufeinanderfolgenden Tagen zu senden, ging auch in diesem Jahr voll auf. Die Quoten fielen die gesamte Woche über sehr gut aus und zogen zum Finale am Freitagabend noch einmal sehr deutlich an. Überhaupt wurde erstmals seit 2020 wieder eine Reichweite von im Schnitt über fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gemessen.

Darts-WM bei Sport1 © Sport1
Die Vierschanzentournee erwies sich in den vergangenen Tagen als großer Quoten-Hit. Angefacht von Andreas Wellingers Auftaktsieg, lagen die Zuschauerzahlen zuletzt deutlich über den Vorjahren.  Den Finaldurchgang in Bischofshofen verfolgten am Samstag im Schnitt 6,68 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Marktanteil auf tolle 35,6 Prozent trieben. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren für beide Durchgänge ähnlich starke Werte von 35,7 und 32,2 Prozent drin - besser lief es seit weit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Spitzen-Quoten gab's kurz nach dem Jahreswechsel aber auch für die Darts-WM, die Sport1 zeitweise sogar zum Marktführer machte. Allen voran mit dem FInale, dessen Marktanteil in der Zielgruppe auf herausragende 19,3 Prozent kletterte. Insgesamt sahen im Schnitt 1,91 Millionen Menschen, wie sich Luke Humphries gegen den 16-jährigen Shootingstar Luke Littler durchsetzte.

Ein großer Erfolg war aber auch die Neuauflage von "Pumuckl": Bei RTL erreichte die Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl" starke Quoten, insbesondere am ersten Weihnachtstag, wo der Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen auf bis zu 18,5 Prozent anzog. Fast 1,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten im Laufe des Nachmittags ein. Aber auch die jüngste Ausstrahlung bei Toggo erwies sich als voller Erfolg, insbesondere bei den Kids. So erzielten die ersten vier Folgen der Serie am 31. Dezember im Schnitt 28,0 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen. Zu den Daten bei RTL+ sind keine Details bekannt, allerdings ist auch hier von "sehr guten Abrufzahlen" die Rede. Es spricht also einiges für eine Fortsetzung.

Und sonst?

Uwe Mantel hat auch in diesem Jahr wieder erreichnet, welche Formate am häufigsten im deutschen Fernsehen zu sehen waren. Fun Fact: Hätte man alle Sendungen mit Ulrich Wetzel, die 2023 bei RTL und RTLup liefen, hintereinander gezeigt, hätten sie über 69 Tage Programm gefüllt. Ans Herz legen wir Ihnen auch unseren Rückblick auf 40 Jahre Privatfernsehen: Los geht's mit einer Zeitreise durch die wilden Jahre, im zweiten Teil geht es um neue Wege und geplatzte Träume. Und wer vom Zurückblicken nicht genug bekommen kann, darf sich auf den "Friedhof der Fernsehsender" begeben.