Spritspar-Weltmeister
Beim größten europäischen Spritspar-Wettbewerb schaffte das Vehikel des siegreichen Teams rechnerisch 2885 Kilometer mit einem Liter Sprit. Und verfehlte damit doch den Rekord deutlich. Der stammt aus dem letzten Jahr und liegt fast 1000 Kilometer höher.
0,0347 Liter auf 100 Kilometer
Wirklich zurückgelegt haben die skurrilen Gefährte von Teams europäischer Hochschulen nur gut 25 Kilometer – in Form von sieben Runden auf einem Kurs im französischen Nogaro. Dabei benötigte das ethanolbetriebene Fahrzeug des Siegerteams Lycee La Joliverie das Äquivalent von nicht mal 0,0087 Liter Benzin. Und das sind umgerechnet 0,0347 Liter auf 100 Kilometer oder eben 2885 Kilometer mit einem Liter.
Mindestens 30 km/h, egal wie
Die Antriebsart steht bei dem seit 1985 auch in Europa stattfindenden Wettbewerb jedem frei. Nur die Durchschnittsgeschwindigkeit darf 30 km/h nicht unterschreiten. Die verbrauchte Energiemenge wird am Ende immer in das Benzinäquivalent umgerechnet, um alle Teilnehmer vergleichen zu können. Ziel ist es zudem, so wenig Schadstoffe wie möglich auszustoßen.
Radnabenmotoren und Hinterradlenkung
Neben den reinen Sparerfolgen werden auch Ideen prämiert: So erhielt das Team der Hochschule Offenburg den Hauptpreis für technische Innovationen. Den speziell für den Eco-Marathon entwickelten Radnabenmotor hält die Jury für „eine eigenständige Entwicklung, die nun vermutlich in anderen elektrischen Fahrzeugen ebenfalls zum Einsatz kommen könnte.“ Auch der vierte Platz in der Gesamtwertung für den Wasserstoff-Flitzer aus Offenburg kann sich sehen lassen (2614 Kilometer mit einem Liter Normalbenzin).
Die Teilnehmer der Universität Chemnitz erhielten eine Auszeichnung für ihre Hinterradlenkung. Ihr Sparziel: Sie wollten mindestens 1000 Kilometer mit einem Liter erreichen. Das konnten sie überbieten. Mit einem Wert von 1742 km/l belegten sie den 12. Platz.
Dabei sein und wiederkommen
Für andere Teilnehmer aus Deutschland ging es vor allem darum, dabei zu sein und Erfahrungen zu sammeln. Die Mannschaft der gewerblich-technischen Schulen Offenbach fuhr auf Platz 136. Ein Teamsprecher: „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, dann aber mit einer kompletten Neukonstruktion.“ Denn schließlich ist die Schlussveranstaltung nur der kleinste Teil des Wettbewerbs. Vorher geht es ans Tüfteln und Konstruieren – das ganze Jahr über.