Fastfood-Kette surft mit auf der Tee-Welle

McDonald's Bombengeschäft mit der Bläschenbrause
Freitag, 30.08.2013 | 12:13
Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Bubble Tea
dpa Bunt, süß – und gefährlich? Modegetränk Bubble Tea

Der Bubble Tea-Trend schwappt von Asien nach Deutschland und der Fastfood-Riese will daran mitverdienen. Seit kurzer Zeit ist das süße Getränk im McCafé im Angebot. An Warnungen vor dem Trendgetränk stört sich McDonald’s nicht.

Zwei Wochen nach dem Verkaufsstart des Bubble Tea beim McCafé hält sich McDonald’s zwar – wie auch traditionell bei den Hamburgern – mit konkreten Verkaufszahlen zurück. Ebenso mit Umsatz- oder Marktanteilszielen. So viel aber lässt sich einem Sprecher entlocken: „Der Bubble Tea verkauft sich sehr gut.“

Man sei mit „ambitionierten Erwartungen“ gestartet – „und diese Erwartungen haben wir getroffen“. McDonald’s hat dabei vor allem die klassische Zielgruppe – junge Leute von 16 bis 25 Jahren – im Visier, dem Sprecher zufolge aber in den vergangenen Wochen festgestellt, „dass sich langsam auch Erwachsene herantrauen“.

Zulieferer aus Deutschland


Die Fastfood-Kette ist auf das Getränk aufmerksam geworden, als in immer mehr Großstädten neue Bubble-Tea-Shops aus dem Boden sprossen. Der Tee passt ihr ins Konzept, weil im McCafé ohnehin nicht nur Kaffee angeboten werden soll – sondern nach Angabe des Sprechers auch „andere innovative Getränke“. Dass es sich keineswegs um eine eigene Innovation, sondern um das Nacheifern eines Trends geht, sieht man dabei nicht so eng – sondern sieht sich dennoch als Vorreiter, zumindest in ländlichen Regionen. „Wir bringen den Bubble Tea auch in kleinere Städte, in denen es keine eigenen Bubble-Tea-Shops gibt“, sagt der Sprecher.

Der Konzern verweist darauf, dass die charakteristischen Kügelchen und Geleewürfel, die dem süßen Getränk den Aha-Effekt verleihen sollen, ebenso wie der Tee-Sirup in Deutschland für McDonald’s produziert würden. Die bunte Flüssigkeit ist kein Testballon, sondern soll dauerhaft im McCafé-Angebot bleiben. Und das, obwohl sich bereits kritische Stimmen mehren: Schließlich stecken in der knallbunten Mixtur, wie sie die Bubble Tea Shops anbieten, nicht nur etliche Kalorien, sondern auch Zusatzstoffe und womöglich sogar Weichmacher. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte stufte den Bubble Tea als „hochgefährlich“ ein, weil sich Kleinkinder an den Perlen verschlucken können.

Dass es Risiken gibt, verhehlt auch McDonald’s nicht: Für kleine Kinder sei das Getränk nicht geeignet. Auf den speziellen Strohhalmen wie auch auf den Bechern selbst seien entsprechende Warnhinweise angebracht. Der Kalorien-Vorwurf indes ficht einen Fastfood-Riesen erwartungsgemäß nicht an. Der McCafé-Bubble Tea enthält je nach Zusammensetzung bis zu 75 Kalorien pro 100 ml – macht 375 Kalorien bei einem großen Becher. „Wir haben von Vornherein nicht verheimlicht, dass Zucker drin ist“, sagt der McDonald’s Sprecher. Der Zucker- und Kaloriengehalt sei vergleichbar mit dem anderer Softdrinks oder auch von O-Saft. Immerhin: Es gibt den Bubble Tea nicht zufällig nicht als Begleitgetränk zum ohnehin reichhaltigen Burger mit Pommes. „Wir bieten den Tee bewusst als Erlebnisgetränk im McCafé an“, so der Sprecher.
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