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Der Mann für alle Fälle

Warum sich Rudi Völler erneut auf einen unerwarteten Posten einlässt
Dienstag, 12.09.2023 | 17:44
Völler wieder auf Trainerbank: «Tante Käthe» kann es nicht lassen
imago/Stefan Schmidbauer Völler wieder auf Trainerbank: «Tante Käthe» kann es nicht lassen
Eigentlich wollte Fußball-Legende Rudi Völler längst seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Doch heute, beim Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Frankreich, sitzt er nach dem Rücktritt von Hansi Flick unverhofft wieder auf der Trainerbank.

Nach der Entlassung von Hansi Flick (58) sucht der DFB dringend einen Nachfolger für die vakante Position des Bundestrainers. Als vorübergehende Lösung wurde Sportdirektor Rudi Völler (63) ausgewählt, der das Amt zumindest für ein Spiel interimsweise übernimmt. In einer gestrigen Pressekonferenz betonte Völler, dass dies für ihn eine einmalige Angelegenheit sei. „Ich will nicht sagen, dass man mich überreden musste", so Völler, „aber gefallen tut es mir nicht".

Rudi Völlers Rolle als Interims-Bundestrainer: Warum er sich erneut überreden ließ

Einer der Gründe, warum Völler sich für diese Rettungsaktion breitschlagen ließ, besteht wohl in der Tatsache, dass „der ewige Rudi" bekanntermassen nur schlecht „Nein" sagen kann. Berichten zufolge wurde er bereits im Februar dieses Jahres unfreiwillig auf seinen jetzigen Posten als Sportdirektor des Deutschen Fussball–Bundes gehievt.

DFB–Vize–Präsident Hans–Joachim Watzke (64) verriet seinerzeit, dass es zu dieser personellen Entscheidung keine große Diskussion gegeben habe. „Es war gar kein Prozess", so Watzke, er habe einfach in die Runde geschaut und dann spontan gesagt: „Rudi, das wär' doch was für dich!" Völler ließ sich abermals breitschlagen und trat die Nachfolge des langjährigen Managers Oliver Bierhoff (55) an. Völlers verlegener Kommentar dazu: „Zunächst wollte ich das eigentlich nicht machen ..."

Unerwartete Rückkehr: Völler eigentlich seit 2022 in Rente

Eigentlich wollte der Mann für alle Fälle endlich seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Nach dem Auslaufen seines Vertrages als Sport–Geschäftsführer bei Bayer 04 Leverkusen Mitte 2022 freute er sich bereits darauf, in Zukunft eine ruhigere Kugel schieben zu können.

Nach dem blamablen Vorrunden–Aus der Nationalmannschaft bei der WM 2022 übernahm er lediglich noch einen Posten in der vom DFB ins Leben gerufenen „Task Force“, die dem Verband beratend zur Seite stehen sollte, um das Team fit für die anstehende Heim–EM 2024 zu machen. Im Januar 2023 ließ er sich dann schließlich in das Amt des Sportdirektors der Nationalmannschaft wählen. An einen weiteren Trainerposten dachte er zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht.

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Gutmütiger Fußballretter in der Krise

Rudi Völler als Lösung akuter Fußballprobleme einzusetzen, hat mittlerweile eine gewisse Tradition. Bereits sein erstes Engagement beim DFB dauerte unfreiwillig länger als geplant. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn im Jahr 1996 fungierte er zunächst bis 2000 als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen und strebte danach eigentlich bereits seinen Ruhestand an. Doch daraus wurde nichts: Nach der für Deutschland enttäuschenden EM im Jahr 2000 sprang er spontan als interimsmäßiger Nachfolger des vorherigen DFB–Teamchefs Erich Ribbeck (86) ein.

Christoph Daums Kokain-Affäre

Eigentlich sah dieses Engagement eine Laufzeit von nur einem Jahr vor, bis Christoph Daum (69) das Amt des Bundestrainers übernehmen sollte. Da Daum jedoch bekanntermassen über seine Kokain–Affäre stolperte, blieb Völler auf seiner Position und führte die deutsche Nationalelf 2002 bei der WM in Japan und Südkorea noch zur Vizeweltmeisterschaft. Im Herbst 2000 übernahm Völler parallel zu seinem Job als Bundestrainer sogar noch für knapp einen Monat die Funktion eines Interimstrainers bei Bayer 04 Leverkusen, da Daum auch hier skandalbedingt ausfiel.

Als Retter in der Not erwies sich der unter dem Spitznamen “Tante Käthe“ bekannte Sportveteran auch wieder im Jahr 2004, als sein ehemaliger Club AS Rom plötzlich ohne Trainer dastand. Völler sprang wieder in die Bresche, warf allerdings schon nach 26 Tagen wieder frustriert das Handtuch.

Nur „ein Rudi Voller“, deshalb wird ein neuer Bundestrainer dringend gesucht

Neben den Aufgaben als Interimstrainer der Nationalelf kommt Völler nun auch die Aufgabe zu, möglichst bald einen neuen Bundestrainer zu finden. Auf einer diesbezüglichen Pressekonferenz am gestrigen Montag äußerte er sich generell zu dem Anforderungsprofil dieser Personalie. Dem neuen Trainer käme die Aufgabe zu, die Mannschaft kurzfristig neu auszurichten und auf das “große EM–Turnier im kommenden Jahr“ vorzubereiten, “von dem wir alle uns für den deutschen Fußball und auch für unser ganzes Land positive Impulse erhoffen“. Zudem ginge es darum, “die Nationalmannschaft langfristig wieder auf das Niveau zu heben, das man von ihr kennt und auch erwartet“.

Rudi Völlers Ehefrau Sabrina (59) wird die derzeitige Fahndung nach einem brauchbaren Bundestrainer mit Spannung und Ungeduld beobachten. Bereits nach Rudis offiziellem Abschied im Jahr 2022 freute sie sich auf entspanntere Zeiten.

Ihre Wünsche formulierte sie in einem Interview mit der “Bild“–Zeitung wie folgt: “Dass unser Leben etwas mehr geregelt sein wird und wir auch mal private Dinge an einem Sonntag planen können, ohne auf den Spielplan achten zu müssen. Ich kenne das ja nicht anders: Wenn Bayer am Samstag verloren hatte, wusste ich, dass Rudolf am Sonntag früh ins Stadion fährt, um vor Ort zu sein und zum Beispiel mit dem Trainer zu sprechen.“

Allerdings stand für sie schon zu diesem Zeitpunkt fest: “Ein Leben ohne Fußball wird es bei ihm nicht geben. Fußball war nach der Gesundheit unserer Kinder immer das wichtigste.“

Von SpotOn

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Das Original zu diesem Beitrag "Warum sich Rudi Völler erneut auf einen unerwarteten Posten einlässt" stammt von Schweizer Illustrierte.

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