Tiger lechzen nach Kampfmodus

Erstellt am 06. Mai 2020 | 06:36
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Thomas Haasmann hofft, dass klassisches Judotraining bald wieder möglich sein wird.
Foto: Malcolm Zottl
Perchtoldsdorf-Mastermind Thomas Haasmann kann sich Kampftraining für Spitzensportler in Quarantäne vorstellen, außerdem erzählt er welche positive Aspekte die Krise hat und wie die Tigers doch noch ihren Bundesliga-Titel verteidigen könnten.

Während Tennisspieler und Golfer bereits wieder spielen dürfen, die Fußballer demnächst wieder am Sportplatz trainieren, müssen die Judoka wohl noch länger warten. Das gilt auch für den Österreichischen Bundesliga-Serienmeister. "Für das Judo ist das natürlich eine Katastrophe", kommentiert Thomas Haasmann, Mastermind bei den Galaxy Tiger aus Perchtoldsdorf. Seine Top-Kämpfer sind natürlich auch in der Coronapause fleißig am trainieren. "Sie schaffen jetzt alle 20 Kilo mehr beim Bankdrücken und 30 Kilo mehr bei tiefen Kniebeugen. Sie schauen jetzt alle aus wie Bodybuilder", ist Haasmann, der auch ein Fitnessstudio betreibt, mit seinen Kämpfern zufrieden.

Kampftraining in Quarantäne

Neben dem Krafttraining steht für Haasmanns Sportler Entspannung an. "In meinem Studio gibt es am Dienstag und Donnerstag normalerweise Pflicht-Yoga. Die Einheiten machen sie jetzt zu Hause", ist Haasmann von Yin Yoga überzeugt. Das Judotraining kann es aber nicht ersetzen. Zumindest für Spitzensportler braucht es eine rasche Lösung und Haasmann hat eine konkrete Idee: "Die besten Judokas Österreichs sollen unter Quarantänemaßnahmen Kampftraining machen", meint der 58-Jährige. Denn auch die internationale Konkurrenz steht schon wieder auf der Matte: "Ich habe mitbekommen, wie die Usbeken trainieren, wie die Tiere."

Erstmals keine Verletzten

Für einige rot-weiß-rote Sportler geht es auch noch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2021. Die heimischen Galaxy-Kämpfer wie Johannes Pacher, Marko Bubanja, Christopher Wagner und Mathias Czizsek sind im Olympia-Rennen weit im Hintertreffen. Durch die Verschiebung gibt es zumindest eine kleine Hoffnung. Und auch ansonsten versucht Haasmann positive Aspekte der Coronakrise zu kanalisieren: "Wir haben das erste Mal seit zehn Jahren keine Verletzten", erzählt Haasmann, dass Knieverletzungen aufgrund des Kampfverbots wegfallen. "Wenn beim Kampf große Last auftritt, kann man noch so gut trainiert sein. Dann kommt es zu Verletzungen."

Bundesliga an einem einzigen Tag

Verletzungen gehören aber genauso zu einem Sportlerleben, wie der Wettkampf. Wann es wieder internationale Turniere gibt, steht freilich in den Sternen, zumindest für die heimische Bundesliga gibt es laut Haasmann eine Idee. "Die könnte an einem einzigen Tag stattfinden." Bisher gab es nach der regulären Saison im Winter ein Final Four-Turnier in Gmunden. An diesem sollen nach Haasmanns Vorstellung in diesem Jahr alle Oberhaus-Klubs teilnehmen und wenn es nötig ist, auch ohne Legionäre.