Zivi stahl beim Roten Kreuz, um Beute zu verscherbeln

Erstellt am 13. Dezember 2017 | 05:05
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Ersten Angaben zufolge waren zwei Lkw und vier Autos verwickelt
Als Langfinger übte sich ein 20-Jähriger beim Roten Kreuz
Foto: APA (Archiv/Gindl)
Für Autoversicherung brauchte Bursche Geld, beim Roten Kreuz machte er Beute und verscherbelte sie. Urteil: Sechs Monate bedingt.

Als Langfinger übte sich ein 20-Jähriger beim Roten Kreuz. 60 Handys, 10 iPads, vier Defibrillatoren, eine Freisprecheinrichtung und Gold- und Silbermünzen ließ er binnen eineinhalb Jahren beim Landesverband in Tulln und der Bezirksstelle Langenlois mitgehen. Rund 20.000 Euro beträgt der Schaden, nun wird dem Burschen am Landesgericht in St. Pölten der Prozess gemacht.

Während seines Zivildienstes beim Roten Kreuz in Tulln ließ der Angeklagte aus dem Bezirk Krems einen Generalschlüssel mitgehen. „Den habe ich in einer Schublade gefunden und mitgenommen, damit ich auch nach dem Zivildienst noch hineinkomme“, erklärt er vorm Richter.

Verkauf im Internet

Des nächtens und an Wochenenden schlug er dann zu und verkaufte einen Teil der Beute im Internet. „Zuerst habe ich nur Verbandsmaterial mitgenommen, dann ist es mehr geworden, weil ich meine Autoversicherung nicht bezahlen konnte“, erzählt er weiters. Ein Video einer Überwachungskamera überführte schließlich den 20-Jährigen und bei einer Hausdurchsuchung fanden Polizisten Diebsbeute in seinem Auto.

Seine Taten bereut der Langfinger zutiefst und den Schaden möchte er wieder gutmachen. „Den eigenen Arbeitgeber zu bestehlen, zeigt von Charakterlosigkeit“, meint der Richter und verhängt über den bislang unbescholtenen Angeklagten sechs Monate bedingt verhängte Freiheitsstrafe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.