„100 Jahre Loriot“ im TAM: Wortwitz, Tiefsinn, und legendäre Pointen

Erstellt am 18. Oktober 2023 | 16:00
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Das gut gelaunte Ensemble präsentiert sich nach der erfolgreichen Premiere dem Publikum: Adele Schaden, Christine Reiterer, Ewald Polacek, Elisabeth Datler, Juliane Schaden, Walter Weber, Heidrun Tschakert, Willi Kainz und Eveline Winter.
Foto: Elisabeth Wais
Aus Anlass des 100. Geburtstags von Viktor von Bülow genannt „Loriot“, performte das künstlerische TAM-Ensemble vergnügliche Szenen über Ehe, Familie, Gesellschaft und Kultur.

Vergangenen Donnerstag präsentierte TAM-Prinzipal Ewald Polacek ein neues Programm im Theater an der Mauer in Waidhofen. Er nahm den 100. Geburtstag von Viktor von Bülow, bekannt als „Loriot“ zum Anlass, um mit dem TAM-Ensemble einen heiteren Abend zu gestalten. Der deutsche Humorist Loriot zählte zu den vielseitigsten Künstlern seiner Zeit. Mit Wortwitz, Tiefsinn, Humor und legendären Pointen avancierte Loriot zum Feingeist der Unterhaltungsszene.

Ewald Polacek folgte dem Ruf Loriots. Im Jahr 2004 stand bereits ein Abend mit seinen Werken auf dem Programm. Eine großzügige Geste von Viktor von Bülow war, dass er bei der damaligen zweiten Spielserie im TAM aufgrund seines 80. Geburtstags auf die Tantiemen verzichtete. „Dies machte ihn für uns noch sympathischer“, erzählte Polacek schmunzelnd.


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Eröffnet wurde der Kabarettabend mit einem der bekanntesten Sketche „Der Lottomillionär“. Der Lottogewinner Erwin Lindemann, treffend dargestellt von Willi Kainz, hatte seine liebe Not mit den lästigen Fragen des Fernsehteams. Wegen mehrerer Korrekturen wurde der nervöse Gewinner so verunsichert, sodass er seine Zukunftspläne zur Freude des Publikums nur mehr total verwirrend erzählen konnte.

Herausforderungen der besonderen Art stellte sich eine tüchtige Hausfrau bei „Vertreterbesuchen“. Der talentierte Weinverkoster, der Trockenhaubenverkäufer und die Versicherungsfachfrau bescherten der gestressten Dame, gespielt von Christine Reiterer, ein „Schwipserl“ und am Ende ein komplettes Desaster.

„Heimoperation“ am Küchentisch

Unterhaltsam aufs Korn genommen wurde unter anderem auch das teils überlastete österreichische Gesundheitssystem. So musste bei der „Heimoperation“ eine anstehende Blinddarmentfernung von einem talentierten Familienmitglied am Küchentisch durchgeführt werden. Die selbst ernannte Operateurin, enthusiastisch dargestellt von Sonja Deimling, legte voller Eifer Hand an. Frei nach dem Motto: „Ist es dringend, dann hilf dir selbst.“

Beim „Anstandsunterricht“ durfte Herr Blühmel gutes Benehmen bei Tisch lernen. Drei Durchgänge mit Essen, Trinken und gekonnter Konversation forderten den Prüfling bis aufs Letzte und sorgten für zahlreiche Lacher im Publikum. Ein am Ende hart erarbeitetes Diplom für den Darsteller Walter Weber.

Das engagierte TAM-Ensemble begeisterte die Besucher noch mit weiteren vergnüglichen Sketchen und führte diese auf eine Reise in die Welt des Loriot, welche bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Weitere Termine: 20. Oktober um19:30 Uhr und am 22. Oktober um 18:00 Uhr.