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Mehr als Regelschmerzen

Endometriose

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen: Fast jede zehnte Frau ist davon betroffen. Trotzdem dauert es oft mehrere Jahre bis zur Diagnose.

Schmerzen bei der Regelblutung gehören für viele Frauen zum Alltag. Hier helfen meist Hausmittel, Schmerztabletten oder entkrampfende Arzneimittel sowie die regelmäßige Einnahme der Pille, um die Schmerzen zu lindern.

„Starke Unterleibsschmerzen werden oft als normal abgetan. Jedoch können sie ein Anzeichen für Endometriose sein“, erklärt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. Wenn die Schmerzen auch zyklusunabhängig oder während des Geschlechtsverkehrs auftreten oder in die Beine und den Rücken ausstrahlen und von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall begleitet sind, dann sollten die Alarmglocken läuten.

„Bei der Endometriose handelt es sich um eine gutartige Tumorerkrankung, die leider häufig viel zu lange unerkannt bleibt“, betont die Ärztin. „Sie darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.“

Eine Frau hält eine Wärmflasche an ihren Unterleib. Der Artikel behandelt das Thema Endometriose, das oft der Grund für starke Regelschmerzen ist.

Frühzeitige Diagnose

Oft werden Frauen erst hellhörig, wenn sie aktiv versuchen, schwanger zu werden: „Wer vermutet, an Endometriose zu leiden, sollte als Erstes den Hausarzt oder die Gynäkologin aufsuchen. Bei Bedarf kann die weitere Abklärung in einem Endometriose-Zentrum erfolgen“, so Hantke. Nach einem ausführlichen Gespräch folgt eine allgemeine körperliche sowie gynäkologische Untersuchung, teilweise auch eine Spiegelung der Bauchhöhle (Laparoskopie). In Endometriose-Zentren bekommen Frauen ein auf sie abgestimmtes Therapiepaket, das an ihre individuellen Bedürfnisse angepasst ist.

Endometriose ist behandelbar, aber nicht heilbar

„Die Endometriose ist leider nicht heilbar, aber die Schmerzen können gelindert oder ganz vermieden werden“, informiert die Ärztin. Außer der Schmerztherapie gibt es in der Regel zwei weitere therapeutische Möglichkeiten: hormonelle Arzneimittel, die das Wachstum der Endometriose-Herde hemmen, oder eine Operation, um sie zu entfernen. Allerdings ist Endometriose eine chronische Krankheit, Endometriose-Herde können nach der Entfernung erneut auftreten.

40.000 Neuerkrankungen

pro Jahr schätzt die Deutsche Geschellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

2-4 Millionen

Frauen sind aktuell in Deutschland an Endometriose erkrankt.

Übrigens: Etwa die Hälfte der Frauen, die starke Schmerzen im Unterleib während der Regelblutung haben, sind an Endometriose erkrankt.

Was passiert bei Endometriose?

Gewebe wächst dort, wo es nicht hingehört: Das passiert im Körper bei Endometriose.

Die Gebärmutterhöhle ist von innen vollständig mit Gebärmutterschleimhaut – Endometrium genannt – ausgekleidet. Wächst schleimhautähnliches Gewebe auch außerhalb der Gebärmutter, kann es dort bluten, in andere Organe einwachsen und zu Verklebungen führen.

Die Gebärmutterschleimhaut wächst in der ersten Hälfte des Zyklus an und löst sich dann wieder ab, wenn sich keine befruchtete Eizelle einnistet. Auch die Schleimhaut der Endometriose-Herde baut sich zyklusabhängig auf und wieder ab. Jedoch können ihre Blut- und Gewebereste – anders als bei der Regelblutung – nicht abfließen.

Die Endometriose-Herde können im Bauchraum wachsen, aber auch Organgrenzen überschreiten und in Darm, Blase oder Harnleiter einwachsen. Das kann zu Darm- und Blasenkrämpfen oder Beschwerden beim Stuhlgang und beim Wasserlassen führen. Durch wachsende Endometriose-Herde können auch Zysten an den Eierstöcken entstehen, was eine ungewollte Kinderlosigkeit zur Folge haben kann.

Unter gesund.bund.de/endometriose finden Sie auch ein Informationsvideo zur Endometriose.

Endometriose-Zentren

Weitere Informationen zur Endometriose und Adressen von Endometriose-Zentren finden Sie unter Patienteninformationen auf www.endometriose-sef.de

Gesundheitsanwendungen - Digitaler Helfer

Bei einer gesicherten Endometriose-Diagnose übernimmt die vivida bkk die Kosten für die „Endo-App“: eine Digitale Gesundheitsanwendung (kurz: DiGA) für Smartphone oder Tablet. Die DiGA unterstützt dabei, eine Endometriose-Erkrankung zu überwachen, zu behandeln und Schmerzen zu lindern, damit Sie mehr Lebensqualität im Alltag zurückgewinnen (eine Therapie ersetzt sie nicht).

In der App finden Sie einen täglichen „Endo-Plan“, um die vielfältigen Symptome zu erfassen, sowie einen individuellen „SOS-Plan“ mit Hinweisen, wie Sie in akuten Schmerzsituationen richtig handeln und Beschwerden lindern können. Darüber hinaus verfügt die Endo-App über viele Übungen, die Entspannungsmethoden und Atemtechniken vermitteln.

Die Lizenz für die App ist 90 Tage gültig. Bei Bedarf kann sie durch ein neues Rezept verlängert werden. Sie erhalten dann einen neuen Code von der vivida bkk. Weitere Informationen zu DiGAs finden Sie hier.

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