Die Geländepritsche – Planung

Ok, ich habe also die Pritsche vorgestellt, aber nicht meine Pläne, was ich damit vor habe.

Vorstellung des 608 BW-Modell

Das Teil ist klein, leicht und wendig und soll diese Vorteile auch behalten. Geländegängig ist der größte Aspekt der meine Begierde nach dem 608 mit dem stabilen Rahmen schürte. Ich baue ein Offroad-Reisemobil vorläufig ohne 4×4. Was also nach Überholung der Technik nötig ist ergibt sich von selbst, wenn man nicht mit nem Zelt auf der Ladefläche einverstanden ist.

Einen absetzbaren Koffer aufzuschnüren war die erste Überlegung, aber mal ganz ehrlich. Wer lässt sein Heim irgendwo im Nirgendwo stehen um dann mit einem leeren klobigen LKW durch die Gegend zu fahren? Macht keinen Sinn, kann ich auch gleich nen Caravan hinter nen Jeep zotteln. Nein, Danke. Es muss was stabiles drauf.

Das Ziel ist ja auch der Ort wo man etwas Zeit verbringen mag. Ein gemütliches Bett für die Nacht, eine Küche mit Waschgelegenheit und einen Schreibtisch um die Erfahrungen mit der Außenwelt zu teilen. Vielleicht noch nen Ofen in einer Ecke. Das alles auf engstem Raum in einer stabilen Kabine… mit dem Grundmaß von 3,20m auf 2,20m … also ein Eigenbau wie der hier.

Mein Kumpel Timon hat es diesen Sommer ja vorgemacht und seine T3 Doka mit nem funktionalen Aufbau versehen. Bis Portugal hat er es ebenfalls geschafft, leider hier dann nen Motorschaden erleiden müssen. Viel Glück beim zweiten Anlauf.

Auch durch seine Erfahrungen und Ideen ist mein Plan auf mehrere Skizzen gewandert. Die Gesamthöhe ist dabei das größte Hindernis. Wie erwähnt ist die Ladekante schon bei 110cm angesiedelt. Ordentliche Stehhöhe wie im Wüstenschiff damit schwer zu realisieren, da das Argument ja Priorität hat. Ein Ausstelldach also um die Höhe variabel zu gestalten ist angedacht und in fahrbereitem Zustand dann auch in einen Überseecontainer zu passen. Ich glaube knapp drei Meter darf ich dann kalkulieren…Hier erstmal der Rahmen.

Die Klappkonstruktion am T3 oben hat aber nur einseitige Erfolge und muss sich technisch bedingt auf eine Version oder Seite beschränken. Ich will aber den ganzen Raum höher haben und als Bonus auch den dann entstehenden Raum im Alkoven nutzen. Es muss also ein Hubdach realisiert werden. Mit Scheren oder Stützen, wie ein Schuhkarton zu öffnen oder mit Zeltbahnen als Seitenwände, die Details kommen dann zu seiner Zeit.

Auf jeden Fall möchte ich den Aufbau aus Holz realisieren und mit nem Stahlrahmen verstärken. Dazu muss also im ersten Schritt die Substanz auf null geschliffen und geflext werden. Staubig laute Angelegenheit.

Bei guter, lauter Musik (den Krach der Flex bei Arbeiten mit Gehörschutz übertönend) ging es von der Sonne angefeuert an die ersten Schnitte. Die Seitenwände der Pritsche haben zufällig ja schon einmal Idealmaße und Upcycling ist schon immer mein Ding. Die Bleche ziehen also die ersten Schnitte auf sich und zeigen wie stabil doch der Armee Lastenesel gebaut wurde.

Der Rahmen kann so mit etwas Phantasie auch schon als Kiste nach oben verlängert werden. Die Funktion der Scharniere beizubehalten wäre sicherlich auch interessant. Toll wenn man seine Seitenwände einzeln runter lassen könnte um jedes gewünschte Panorama aus der Wohnung zu bestaunen. Doch das ist statischer Unsinn und noch viel zu schwer. Die stabilen Bleche jedoch finden ihren Platz später wieder… und wer hat nicht gerne 3m Sandbleche dabei?

Die günstigen Trennscheiben haben ganz schön Federn lassen müssen und das Material war hartnäckig. Die Wände aus gekantetem Blech, teilweise dreifach gelegt und miteinander vernietet. Wow… stabil und auch schon 30Jahre alt.

Die Scharniere von den Seitenwänden wurden auch noch operativ entfernt. Sollen dann später wie gesagt die Bleche an den Seiten halten. Mit den Trägern habe ich anderes vor. Sie sollen das Material des Gerüstes stellen.

Das Blech am Heck bekommt eine andere Aufgabe, daraus werde ich das Gerüst einer Terrasse basteln die die komplette Heckansicht in hochgeklapptem Zustand verdeckt. Und auf halber Höhe stabil ne gute Aussicht bietet. Ganz runter geklappt gleichzeitig Treppe oder Rampe für ein eventuelles Zweirad zum Transport in der Bude. Dahinter dann entgegen der Abbildung oder je nach Innenraumgestaltung die Tür mittig mit Fenstern flankiert.

Zum Abend kann die ganze Fuhre dann in die trockene Halle und der Krach beschränkt sich hoffentlich auch etwas. Das ist das tolle am Urlaub… man nimmt sich Zeit für Dinge die Spaß machen und hat kein Limit … ohne Verpflichtungen.

Doch draußen arbeiten ist schöner. Ne Menge morsches Holz musste auch noch zerstört werden, da die rostigen Schlossschrauben darin sich heftig wehrten. Danach konnte der ganze Rahmen bestaunt werden.

Ich bin schon wieder glücklich wie gut sich die Pritsche gehalten hat. Kaum Rost, nur an wenigen Ecken wo sich feuchter Dreck dauerhaft fest setzte gammelt es oberflächlich. Am schlimmsten dabei der vordere Träger wo quasi die Schwerkraft das Wasser am längsten im Dreck festgehalten hat. Doch auch der ist mit Bürste und Nylonscheibe zu retten. Es muss nix ausgetauscht werden, unfassbar. Und die unterkante der Kabine kann auch gebürstet und versiegelt werden.

Auch das Gestell zum Schutz der Fahrerkabine wird getauscht. Ich hatte erst überlegt es zu behalten, aber die Winkelprofile sind laut Schweißexpertin nicht stark genug für die von mir auserkorene Konstruktion, die an die kleinen Überbleibsel angelehnt wird. Die Metallverbindungsarbeiten werden übrigens nicht vom Blechspezialisten Flo ausgeführt, der hat auch mit dem neuen Projekt in der Halle genug zu tun. Ich hab hier die Lutzi getroffen die mit selbstgebauten Öfen aus Gasflaschen Berühmtheit erlangt hat, Schweißerfahrung und Zertifikate ohne Ende und für die dicken Nähte das richtige Gerät hat… und wir kommen gut miteinander aus. Außerdem hatte ich auch ihren Bus schon in der Mache und wir tauschen unsere Arbeitskraft.

Als nächster Schritt folgt also Farbe auf die Kabine, die so frei stehend sonst ne Weile nicht mehr so einfach zu bearbeiten ist. Das Material für die Träger muss auch noch aus den Seitenwänden geschnitten werden und die ganzen Ecken und Kanten des Aufbaus werden Zentimeter für Zentimeter gebürstet und versiegelt… ich glaub ich hab noch ne Weile zu tun.

6 Gedanken zu “Die Geländepritsche – Planung

Hinterlasse einen Kommentar