Bahnbrechende Innovationen made in Mainz

Der Buchdruck mit beweglichen Lettern, Spezialglas, Leichtgewichts-Brillengläser: Mainz ist die Stadt der Erfinder. Wir stellen euch die interessanten Tüftler vor.

Bahnbrechende Innovationen made in Mainz

Innovationen made in Mainz! Wer hätte gedacht, dass hier einige der weltbewegendsten Ideen entwickelt wurden? Wir geben euch einen Überblick zu einigen der wichtigsten Mainzer Erfindern.

Johannes Gutenberg

Der berühmteste Mainzer Erfinder, weltweit bekannt, ist Johannes Gutenberg. Jedes Jahr kommen 140.000 Menschen nach Mainz, um im „Weltmuseum der Druckkunst“ die Gutenberg-Bibel zu bewundern. Vor mehr als 550 Jahren hatte Gutenberg hat das Drucken mit beweglichen Metalllettern erfunden. Buchstaben und Satzzeichen wurden erstmals als seitenverkehrte Lettern gegossen und dann zu Wörtern, Zeilen und Seiten zusammengefügt. Zum Gießen erfand Gutenberg das Handgießinstrument, mit dem im schnellen Wechsel die jeweils benötigten Mengen an unterschiedlichsten Lettern gegossen werden konnten. So konnten Schriftstücke nun viel schneller erstellt und vervielfältigt werden.

Schott Ceran

Temperaturwechselbeständiges Glas und Waren werden seit 1973 aus Ceran gefertigt, bis heute ein Markenname der Mainzer Schott AG. Entwickelt haben es die Macher von Schott in Kooperation mit den Imperial-Werken in Bünde. Die speziellen Glaskeramiken lassen Wärmestrahlung leicht durch, haben aber gleichzeitig eine geringe Wärmeleitfähigkeit sowie eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit. Meistens wird Ceran in Kochflächen verbaut, aber auch für Grillgeräte, Kochmulden und Scheiben von Kaminöfen eingesetzt. Ursprünglich gedacht war das Hightech-Material übrigens für Weltraum-Anwendungen.

Marga Faulstich

Eine weitere nützliche Erfindung gab es in den 1970ern bei den Schott-Glaswerken. Die Glas-Chemikerin Marga Faulstich entwickelte hier 300 Typen optischer Gläser. Ihre bahnbrechendste Erfindung war 1972 das Leichtgewichts-Brillenglas (Schwerflint 64). Endlich mussten sich Menschen mit starker Fehlsichtigkeit nicht mehr mit schweren Brillengläsern und klobigen Gestellen quälen. 1973 wurde sie sogar mit der IR-100-Medaille der „Industrial Research Incorporation“ in Chicago ausgezeichnet, für eine der weltweit hundert wichtigsten technischen Innovationen des Jahres.

Hermann Jäger und Hans Willi Fleischer

In der Stadt des Weins darf auch eine Weinerfindung nicht fehlen. 1981 wurde der Winzersekt entwickelt. Auf die Idee kamen der damalige Weinbaupräsident Hermann Jäger und der Mainzer Jungwinzer Hans Willi Fleischer. Inzwischen erhält man das prickelnde Weingetränk nicht nur in Weiß, sondern auch als Rosé, Blanc de Noir und in Rot, es gibt ihn als Cuvée, als Lagen-, Rebsorten- und Jahrgangssekt.

Biontech und Katalin Karikó

Nicht ganz unkritisch ist die Frage, wer den Biontech-Impfstoff gegen Corona erfunden hat. Unter anderem die Tagesschau weist darauf hin, dass der Entwicklung des Impfstoffs jahrzehntelange Forschungsarbeiten von mRNA-Technologien an öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt vorangegangen waren. Eine der wichtigsten Forscherinnen war Katalin Karikó, die seit 2013 bei Biontech arbeitet. Pfizer baute die Produktionskapazitäten auf und führte die großen klinischen Studien durch. Das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen Biontech schaffte es letztendlich, den COVID-19 mRNA-Impfstoff in weniger als einem Jahr zu entwickeln. Nun arbeitet das Unternehmen an neuen Therapiemöglichkeiten gegen Krebserkrankungen.

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